Am 13. Februar 1895 hielt August Andrée vor der schwedischen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag, in dem er seinen Plan, den Nordpol mit dem Luftballon zu erreichen, überzeugend darlegte. Selbst Nordenskjöld , der der Sache von vornherein mit größtem Zweifel begegnete, wurde sowohl durch die Begeisterung, als auch durch die mit Ueberzeugung vorgetragenen Ausführungen Andrées für diesen Plan gewonnen. Am 11. Juli 1896 stieg der Ballon, ein gewöhnlicher Freiballon, den man für die Nordpolfahrt besonders ausgerüstet hatte, zu seinem fühnen Unternehmen auf und blieb seitdem verschollen. Nur eine Brieftaubennachricht vom 13. Juli 1896 meldete, baß Andrée und feine Begleiter Strindberg und
Fraentel den 83. Grad nördlicher Breite passiert hatten und sich etwa 15 Grad öftlicher Länge befanden, als die Taube den Flug nach Süden angetreten hatte. Später fand man noch eine Boje, die her fühne Luftschiffer nach dem Ueberfliegen des Bols auszuwerfen gedachte, Leider enthielt fie, teine Nachricht.
| Studiengesellschaft. Bevor man an die Errichtung einer ständigen Luftschifflinie auf diesem Wege geht, müssen eingehende Studienfahrten mit dem Luftschiff in die Arktis unternommen werden. Die günstigsten Monate hierfür find April und Mai. Für die Navigation werden die Funkstationen herangezogen, mit deren Hilfe die Miß weisung des gewöhnlichen Kompasses in den Polargebieten forrigiert werden kann. Bei flarem Wetter wird man den neuen Sonnen fompaß zur Festlegung des Schiffsortes heranziehen tönnen. Die erfte Forschungsreise mird von Murmanst an der Nordküste von Schweden ihren Ausgang nehmen. Dieser Bunft ist gewählt wor den, weil er der nördlichste, mit der Eisenbahn zu erreichende Hafen an der Murmanfüfte unter dem 69. Grad nördlicher Breite und dem 33. Grad östlicher Länge ist. Ein modernes Luftschiff würde diesen Bunft nach einer eintägigen Fahrt von irgendeinem europäischen Buftschiffhafen aus erreichen können. Von hier aus wird das Luftschiff über Spigbergen oder Franz- Josef- Land zum Bol fliegen, um dann nach Nordamerika zu gehen, bei nome in lasta eine Zwischen. landung auszuführen, neue Betriebsstoffe aufzunehmen und endlich über die Behringstraße hinweg über das recht wenig bekannte Nito laus- II. Land die Rückfahrt anzutreten haben. Bei der Wahl dieses Weges waren drei Gesichtspunkte bestimmend:
Der Plan, das neueste der Verkehrsmittel, das Luftfahrzeug, in den. Dienst der Polarforschung zu stellen, ist seit jenen Tagen immer wieder aufgetaucht. Abgesehen von der in einem Lentballon unter: nommenen Reise in die arktischen Gebiete durch den Amerikaner Bellmann hält heute die Flugzeugreife Amundsens die Welt in atemloser Spannung. Schon werden wieder Stimmen laut, die dem Unternehmen Amundsens einen trüben Ausgang prophezeien. Unter den Kritikern der Amundsenschen Expedition verdienen insbesondere jene ernste Beachtung, die von der Ansicht ausgehen, daß das Flug. zeug für die Erforschung der Arktis nicht geeignet sei, und die mit großem Eifer einem anderen Plan nachstreben, der die Erforschung der Arktis und darüber hinaus die Nuzbarmachung dieser Gebiete für den internationalen Luftverkehr miffels Lenkluftschiffs erreichen mollen. Dieser Plan wird von der Internationalen Studiengesell- Flach- oder Tiefsee, oder durch eine größere Landmasse ausgefüllt ist. fchaft zur Erforschung der Artfis mit dem Luftschiff" verfolgt. Der Borsigende dieser Gesellschaft ist Fridtjof Nansen , der auch als wissen. schaftlicher Leiter einer neuen, mit dem Luftschiff zu unternehmenden Expedition ausersehen ist. Der neue Plan, den diese Gesellschaft verfolgt, ist im wesentlichen der Initiative des deutschen Luftfchiffführers Walter Bruns zu verdanken, der 1919 in einer Sigung der Naturforschenden Gesellschaft" in Görlig die Möglichkeit eines transarttischen Luftschiffverkehrs von Europa nach dem Stillen Dzean erörterte.
Der Weg des Luftschiffes
follte von Amsterdam über Kopenhagen- Petersburg- ArchangelffNome- Unimal auf den Aleuten und von dort entweder über Ban couver nach San Franzisto oder nach Jokohama führen. Da die Reife nur fünf bis sechs Tage in Anspruch nehmen und da auch die Luftverhältnisse nach den neuesten Forschungen recht günstig er fcheinen, würde die Wirtschaftlichkeit auch insbesondere wegen des überaus großen Zeitgewinns verbürgt sein. Eine Denkschrift, in der Bruns feine Pläne niederlegte, führte zur Bildung der erwähnten
Der Straßenbahnerorden.
-
Die Straßenbahn will ibre Angefellten nad Verdiensten" in Rlaiſen einteilen, bie burch einen obez swei Sterne am Sragen der Uniform fenntlich gemacht werden. Ich werde jegt immer aufpaffen, daß ich einen Schaffner mit nur einem Stern erwische; jouit tann es mir am Ende paffieren, daß der Zweigesternte zu mir sagt:" Bitte, mein Herr, Ihren Paß? Ihre Steuererklärung? Ihr palizeiliches Führungszeugnis? Ich Inipje nur Leuten vom Regierungsrat aufmärts das Billett." Ich bin leider nicht Regierungsrat. Berstauern Sie wenigstens ein anständiges Einkommen?" Es blieb im letzten Jahre unter der steuerpflichtigen Grenze. Sogar bestraft bin ich schon, meil mein Hund ohne Marte umherlief!-Natürlich mürbe der Schaffner die Fragen laut stellen, daß alle Leute sich nach uns umdrehen würden. Ich fäße dann da und magte nicht aufzusehen, und märe froh, wenn ich an der nächsten Haltestelle möglichst unauffällig absteigen dürfte; benn natürlich friegte ich feinen Fahrschein! Der Mann aber mit nur einem Etern ich denke, der würde ihn mir geben. Oder muß ich riun immer marten, bis ein Strafwagen fommt für moralisch unzuverlässige Menschen? Von einem Schaffner bedient, den nicht einmal dieser einzige Stern schmückt, und der trotzdem ehrlos genug mar, am Leben zu bleiben? Recht wär mir's schon! Warum bin ich nicht wenigstens Ehrenbürger der Stadt! Sicher werde ich jet immer sehr lange an der Haltestelle warten müssen, weil wahrschein lich mit zäher Energie nun jeder Schaffner nach dem Schmud der beiden Sterne streben und ihn erreichen wird. Wie aber, wenn ein Fahrgast, der ein Anrecht darauf hat, von solchem deforierten Beamten bedient zu werden, seine Ausweispapiere vergist? Bird der Schaffner iha trotzdem mitnehmen? Bird er sich dann vielleicht auch meiner erbarmen, wenn ich es sehr eilig habe? Ich pill ja gern
ftehen!
-
-
Wie verlautet, erhalten besonders verbiente Beamte einen Stern aus bestem Konservenbüchsenblech in Ordensgröße, auf der linken Bruft zu tragen. Lohnforderungen werden mit dem sofortigen Ent ziehen jämtlicher Dekorationen bestraft.
Ein abgelehntes Wiederaufnahmeverfahren. Der Prozeß des Stadtrats Eggert.
Der Antrag der Berteidiger auf ein Wiederaufnahmeverfahren in der Affäre des sozialdemokratischen Stadtrats Eggert in Spandau , der seinerzeit zu zwei Jahren Buchthaus verurteilt wurde, ist von der Beschlußtammer abgelehnt worden. Hiermit find die rechtlichen Bege erschöpft. Es bleibt nur ber Gnabenweg. Ob diefer Erfolg haben wird, erscheint bei der Einstellung der Ges richte in Meineidsachen fraglich.
Der Prozeß des Stadtrats Eggert hat deshalb ein großes Aufsehen erregt, weil dabei auch das politische Moment eine große Rolle gespielt hat. Man war auf ihn in gewissen Kreifen nicht gut zu sprechen. Wichtiger erscheint jedoch die strafprozessuale Seite, die bei den fich immer mehr häufenden Meineidsprozeffen Don allgemeiner Bedeutung ist. Diese Brozesse sind es ja, die jetzt ben größten Teil der Schwurgerichtsperiode ausfüllen. Das Schic jal des verurteilten Stadtrats hat bereits fo manchen Angeklagten ereilt. Hier hetritt man das Gebiet der Binchologie der Beugen. ausfagen, und es will manches Mal fast scheinen, als feien die Forschungen der bekannten Pfychologen, wie Prof. Liepmann und Prof. Stern, die Feststellung so hervorragender Kriminalisten, mie Brof. Groß und Prof. v. Lift, spurios an unseren Richtern norübergegangen. Der Cid gilt leider noch allzu oft als pellgültiger Rameis für die Richtigkeit der Wahrnehmung durch den Beugen und diese beeidigte Aussage genügt, um Menschen ins Berberben au ftürzen. Auch hierin urteilen verschiedene Richter verschieden. Nur zu oft heißt es aber: Ungetlagter, Sie hören, was der Beuge unter feinem Eibe ausgesagt hat," und in der Urteilsbegründung lieft man bann: Es besteht fein Grund, bem Zeugen nicht zu glauben, ba er unter Eid ausgelagt hat." Bieniet ein Eid bebeutet, beweisen ja die vielen Meinabsprozeffe. Wie hoch aber muß die Sahl der Meineide sein, die nicht nachgewiesen werden können.
Die Sache Eggert meift aber in mancher Beziehung Eigen tümkchfeiten auf. Er lag bekanntlich mit seiner Frau in der Scheidungsflage. Gerüchte, deren Ausgangspunkt eine gewilje Frau
1. die Berücksichtigung der günstigsten meteorologischen Ber. Aufgaben durch Ueberfahren unerforschter Gebiete zu lösen; 3. die hältnisse; 2. die Möglichkeit, wissenschaftliche, vor allem geographische Möglichkeit, von jedem Buntte des Beges bei verunglüdtem Schiffe Land zu erreichen, innerhalb des Zeitraumes, der einem modernen Großluftschiff, selbst bei erheblicher Berlegung, bis zur erzwungenen Notlandung noch zur Verfügung steht. Man erhofft von einer solchen Fahrt die Lösung zahlreicher wissenschaftlicher Aufgaben. So weiß man heute noch nicht, ob die Westhälfte des Nordpolarmeeres von Man weiß nicht, ob das vor etwa zwölf Jahren nordwestlich vom Stap Ticheljustin entdeckte Rifolaus II.- Band eine einzelne Insel ist, oder ob hier ein ganzer Archipel liegt. Das Luftschiff wird photogrammetische Vermessungen vornehmen, Filmaufnahmen und Eis, Cuff- und elektrische Beobachtungen machen. Es wird also möglich fein, mit seiner Hilfe zahlreiche wissenschaftliche Forschungen durch zuführen, die bei der Berwendung des Flugzeuges nicht so gründlich und nicht in solchem Umfange, zum Teil aber auch gar nicht aus. geführt werden fönnen.
Alle diese Vorzüge, die das Luftschiff für die Erforschung der arttischen Gebiete mit sich bringt, sind in einer Dentschrift der Studiengesellschaft niedergelegt, und es ist durchaus möglich, daß die Berwirklichung dieser Pläne zum ersten Male nicht nur zu einer wissenschaftlichen, sondern auch zu einer wirtschaftlichen Auswertung der erhaltenen Forschungsergebnisse führt.
Weitere Einzelheiten finden unsere Leser in der Beilage Unter haltung und Wissen".
-
Termin stattfand, entstanden bei den Richtern doch Bedenten hin fichtlich der Richtigkeit der Beermannschen Aussage. Die Verhand fung wurde vertagt, damit in Südamerika einige Zeugen ver nommen würden. Die Angeflagte Megger, die wegen Lungentrantheit aus der Untersuchungshaft schließlich entlassen wurde, starb unterbeß. Die Verteidiger Eggerts hatten ihrerseits das Wiederaufnahmeverfahren beantragt. Nun sind die Zeugenver nehmungen aus Südamerika eingetroffen. Das Gericht hat aber in ihnen neue Tatsachen nicht finden können und den Antrag auf Wiederaufnahme abgelehnt. Bekanntlich haben ja dieselben Richter über einen derartigen Antrag zu entscheiden, die auch das Urteil gefällt haben. Wie sollten sie aber zugeben, daß sie sich geirrt hätten.
Der Fall Eggert zwingt erneut die Forderung zu stellen, daß das Biederaufnahmeperfahren endlich refor. miert wird.
München - Berlin in 3 Stunden 51 Minuten. Tempelhof hatte gestern seinen großen Tag. Der Befuch war noch stärker als an den übrigen Starttagen. Es gab zum ersten Male in dieser Woche einen wirklich interessanten Nachmittag. Man wußte oft nicht, wohin man zu sehen hatte. So belebt war der Horizont von landenden und ftartenden Flugzeugen. Es tam vor, daß sieben Flugzeuge gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Im Laufe des Nachmittags fehrten als erste Bäumer auf D 639 und Bolte auf D 670 zurüd. Bäumer hat die Strecke München -Berlin mit einer 3mischenlandung in Fürth in 3 Stunden 51 Minuten überflogen und damit eine Refordleistung aufgestellt. Später trafen u. a. Carganico und Udet ein. Letzterer hielt war seit vier Uhr morgens unterwegs gewesen und unternun in seiner unermüdlichkeit das Publikum lange mit Sturzflügen, für die er reichen Beifall erntete. Dann führten Herr und Frau Triebener wieder ihre viel bewunderten Fallschirmabsprünge vor. Bei einem Zielehrung überflügelte Frau Triebener ihren Mann um 4 Meter. Auch sonst fehlte es nicht an intereſſanten Momenten. So flog Oberbürgermeister Böß auf D 552 nach Staaten und wieder zurück. Ebenso stattete die Einbruch der Dunkelheit waren von der vierten Schleife 23 Piloten Berliner Kommandantur dem Flughafen einen Besuch ab. Bis zum glüdlich zurüdgekehrt. Den Abschluß diefes feffelnden Nachmittags bildete ein großes Feuerwerf.
Ein Diener der Kirche.
Zum Besen der Kirche gehört die Unduldsamfeit, aber genugt wird der Kirche mit ihr nicht. Unduldsamteit gegenüber Selbstmördern gilt manchen Dienern der Kirche noch als ein geistiges" Rüstzeug, auf das im Rampf gegen den Unglauben nicht verzichtet werden darf. Man kann es noch erleben, daß bei Beerdigungen von Selbstmördern, wenn folche Unduldsamkeit sich in einer für die Hinterbliebenen schmerzlichen Weise fundtut, es zu peinlichen Auftritten und Auseinandersetzungen mit Geistlichen oder Friedhofsbeamten tommt. Wir wissen nicht, ob der alte Brauch. bie Leiche eines Gelbstmörders nicht durch das Friedhofstor hinein. zutragen, fondern an abgelegener Stelle den Sarg über die Friedhofsmauer zu heben und ihn dort im Winkel einzuscharren, schon überall beseitigt ist. Doch das wissen wir, daß es immer noch als ein Recht der Kirche angesehen wird, einen Selbstmörder bei der Bestattung irgendwie zu fennzeichnen.
-
-
Auf dem Friedhof der Kaiser Wilhelm - Gedächt. Beermann war, behaupteten, daß ber Stadtrat ein intimes Bernistir dhe murde vor einigen Tagen ein junger Mensch beerdigt, hältnis mit der Krantenschwester Megger unterhalte. In der Be. der im Alter von 18 Jahren infolge einer ihn quälenden Krankheit leidigungsflage, die Eggert gegen die Frau Beermann anstrengte, er litt an Epilepsie seinem Leben ein Ende gemacht hatte. bestritt Krankenschwester und Stadtret, in intimen Beziehungen Der Bater bat ben Pfarrer Mauff um eine Leichenrede, die zueinander geftanden zu haben. Frau Beermann wird freigesprochen, ihm zugejagt wurde, und er bestellte auch Sänger. Als aber das gegen beide Reugen Anklage wegen Meineides erhoben. In der Trauergefolge fich in der Friedhofstapelle vor dem aufgebahrten Hauptverhandlung fagt Frau Beermann u. a. aus, fie habe nachts Sarg bersammelte und eine Trauerfeier erwartete, tamen plöglich burch den Briefeinwurf in der Tür beobachtet um durchfchauen Friedhofsangestellte herein, nahmen ohne viele Umstände die Kränze zu können hat fie fich fait auf die Kniee ftellen müffen Don dem Sarg und trugen ihn hinaus zur Gruft. Auf dem Wege Stadtrat Eggert über die Treppen gegangen fei, die zur Wohnung dorthin fagte der Pfarrer dem sein Erstaunen nicht verhehlenden der Krantenschwester führte. Andere Beugen hatten die Beide auf Bater, er( der Pfarrer) habe doch von vornherein erklärt, daß er der Straße zusammen gesehen. Auf Grund der Aussage dieser nicht in der Kapelle, sondern nur an der Gruft sprechen könne. Das flaffischen Reucin ist donn Eagert zu zwei Jahren Rusthaus tat er dann auch, aber er unterließ nicht, Worte gegen den Geist perurteilt worden. Während der Berhandlung gegen die Kranten der Jugend von heute in seine Rede einzuflechten und anzu schwester Metzger, die wegen ihrer Krankheit in einem späteren beuten, daß bei anderer Erziehung und griftlichem Geist des Elternhauses der junge Mensch nicht Hand an sich gelegt hätte.
Das Rundfunkprogramm.
Sonntag, den 7. Juni.
mie
Nazareths Feldern, o) Der Dornenstrauch. d) Jesus und die Witwe. 9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. Maria Kahle : a) Glaube. b) Auf e) Ueber den Wassern. f) Waldeskönis in( Maria Menoni, Rezitation). 2. W. Forck: a) Lauda Sion Salvatorem, b) Gott, wie groß ist deine Güte. e) Es ist ein köstlich Ding. dem Herrn zu danken 3. a) Bach: Präludium I. 2. Teil. Wohltemperiertes Klavier. ( Margit Schelgen. Gesang; am Harmonium: Rudolf Pokorny). b) Liszt : Der heilige Franziskus auf den Wogen( Rudolf Pokorny, Klavier). 8 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Entwässerung. 3.30 Uhr nachm.: Märchenstunde. Gusti Becker Abteilung Landwirtschaft. Artur Foedisch: Landwirtschaftliche erzählt: Sagen und Märchen von der Insel Rügen . 4.30-6 Uhr abends: Konzert. Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 7 Uhr abends: Vortragsreihe des Oberregierungsrats Dr. Th. Schulte- Holthausen: Sozialpolitik. 2. Vortrag. Die Opfer des Krieges, der Arbeit und der Wirtschaftslage. 7.45 Uhr abends: Vortragsreibe des Geh. Regierungsrats Professor Dr. A. Miethe: Das Himmelsfernrohr und seine Meister". 1. Vertrag. Die Erfindung des Fernrohrs. Galilei ". 8.30 Uhr abends: Kunterbunt. 1. Wallace: Fantasie aus der Oper Maritana"( Fritz Wenneis , Harmonium). 2. a) Ej nehmen( Burlaki). russisches Volkslied. b) Russisches Potpourri( Kapelle Davydoff). 3. a) John Schonberger: Havana. b) Fritz Lehner: Im Mondenschein, aus der Revue, Alles per Radio. c) Hans May : Beim Rheinwein sollst du mein sein( Willi Weiß, Tenor; am Flügel: Miezi Peery). 4. Bottessini: Grand Duo für Violine und Kontrabaẞ( Charlotte Rosen, Violine; Leberecht Goedecke, Kontrabas). 5. a) Delibes : Glockenarie aus der Oper Lakmé", b) Thomas: Polonäse aus der Oper Mignon"( Alexandrine Alexandrowa. Sopran; am Flügel: Dr. R. E. Lapini). 6:) T. Malie, J. Wittle: Baby, what is your name. Foxtrot, b) S. Lewis, J. Young: In Shadowland. Waltz, e) C. Friend , A. Baer: June night, Foxtrot( Kapelle Davydoff). 7. a) Heykens: Ständchen. b) Fleischmann: Frühlingsreigen. c) Kreisler: Liebeslied ( Guido Gialdini , Kunstpfeifer ; am Flügel: Dr. R. E. Lapini). 8. a) H. Krame: Bleib mir treu. du mein kleines Mägdelein, b) W. R. Heymann: Zu Rüdesheim in der Drosselgaß, e) R. Nelson: Zur Liebe gehört auch ein bißchen Musik, aus Madame Revue"( Willi Weiß; am Flügel: Miezi Peery). Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst Königswusterhausen, Sonntag, den 7. Jani.
11.30-12.50 Uhr mittags: Programm laut Ansage. 12 Uhr mittags: Esperantoeinlage. Montag, den 8. Juni.
Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Fankkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 6.30 Uhr abends: Zehn Minuten für die Frau( Reisen wir?"). 6.40 Uhr abends: Joachim Boehmer:„ Der kritische Ingenieur( Techn. WochenHans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Ingenieur plauderei). 7 Uhr abends: Tausend Worte Französisch. 7.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Theologie. Dr. Hugo Greßmann: Das alte Israel und der alte Orient". 5. Vortrag. Weltkönig und Messias". 8 Uhr abends: Dr. Felix Günther: Einleitender Vortrag zu dem Sendespiel am 9. Juni Die lustigen Weiber von Windsor mit musikalischen Beispielen 8.30 Uhr abends: Robert Schumann ( su seinem Ge2. Klavierkonzert A- Moll( Theophil Demetriescu). 3. Sinfonie burtstage). Dirigent: Selmar Meyrowitz . 1. Ouvertüre zu Genoveva ". B- Dur( Berliner Funkorchester). Anschließend: Dritte Bekannt gabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst: Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30 Uhr abends, Schachfank( E. Nebermann).
Es wird Leute geben, die ein derartiges Verhalten eines Geift lichen nicht allzu tragisch nehmen. Aber die Eltern des Verstorbenen fühlten sich dadurch geträntt, und auch auf manchen Man entgeht solchen Dingen am sichersten, wenn man überhaupt der anderen Bestattungsteilnehmer wirfte das alles verstimmend. feinen Geistlichen um eine Leichenrede bittet. Diener der Kirche, felbft die so handeln, wie Pfarrer Mauff, erweisen der Kirche verständlich, ohne zu wollen einen schlechten Dienst. Aber man muß es dem Pfarrer überlassen, das mit sich und seiner Kirche ab zumachen. Als der Bater ihm vorhielt, wie fein Tun wirfen werde, befam er von dem unerschütterlichen Pfarrer eine scharf abweisende Antwort. Der Vater will daraus eine Lehre ziehen.
-
-
Schwere Zuchthausstrafen für Straßenraub. Durch ihre Redseligkeit haben sich die Arbeiter Dehnert und picant eine sehr böse Suppe eingebrodt. Beide waren Infaffen des Gefängnisses in Oranienburg . Gelegentlich hatte Wojczyk dem Mitgefangenen Koch erzählt, daß sein Freund Dehnert ungeheure Körperfräfte habe und zum Beweise dafür führte er an, daß sie eines Nachts einen Mann im Oranien. burger Stabipart geiled dert hätten. Sie hätten ihn von hinten überfallen und mit einem Schlag gegen die Halsader zu Boden geworfen. Dem halb Bewußtlofen habe man die Brieftasche und bie Uhr, ja jogar auch die Stiefel ausgezogen und ihn dann liegen laffen. Koch ließ sich diese Sache auch von Dehnert beftätigen. Run war Dehnert im Gefängnis als Außenarbeiter be. Ichäftigt und erhielt von einigen Berliner Mitgefangenen eines Tages 10 m., für welche er ihnen auf seinem Wege zum Arbeitsplag aus der Stadt Bigaretten ins Gefängnis hineinschmuggeln fellte. Der unehrliche Dehnert unterschlug aber das Geld und brachte fo feine Mitgefangenen um das ersehnte Rauchvergnügen. Das follte ihm bitter zu stehen fommen. Aus Rache machten die Ber Liner dem Oberauffeher Mitteilung über den Vorfall in dem Oranienburger Stadtpart, von dem ihnen R. Renntnis gegeben hatte. Nach längeren Ermittlungen gelang es, den Ueberfallenen, einen Arbeiter, zu ermitteln. Dehnert und Bojczyt wurden wegen gemeinschaftlichen Straßenraubes angeklagt. Sie be ftritten mun alles und erklärten, daß sie sich dieser Heldentat" nur gerühmt hätten. Der Ueberfallene hat zwar in der Dunkelheit Die Räuber nicht ertannt, bestätigte aber, daß die Figur derselben mit ben Angeflagten pollfommen übereinstimme. Es fam noch hinzu. daß er den Vorfall genau so schilderte, wie es die Angeflagten ihren Mitgefangenen gegenüber getan hatten. So hielt das Gericht die Schuld der Angeklagten für erwiesen. Die Straffammer des Landgerichts III bestätigte gestern bas von dem Schöffen gericht gefällte fchmere Urteil von 6 Jahren 3uchthaus für Dehnert und 5 Jahren Zuchthaus für Wojczyt.
Die Stadtverordnetenversammlung hat in dieser Woche feine Sigung am Donnerstag, aber eine außerordentliche Sigung am Dienstag um 6 Uhr.
Arbeiterwohlfahrts- Warenlotterle. Geminn- Ausgabe täglich von 10 bis 6 1hr, Sonnabends nur bis 1 Uhr, Jugendheim, Lindenstraße 3, II. Hof, brei Treppen.
Konfumgenoffenfchaft! Mitglieder der 23. und 52. Abgabeftelle( Adalbertund Rauntuftrake) müffen alle am Montra, den 8: Juni, abends 7 1hr, im ( sewertihaftshaus erfcheiren. Genpffen und Geno finnen herzlich willkommen. Beibliche Abteilungsleiter der Roniumgenoiienfchaft. Nicht vergessen! Dienstag, den 9. Juni, pünktlich 6%, Uhr, in Lichtenberg . Riemand bar fehlen!