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Tschechische Reaktion.

Brag. 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) In Eger fand ein Atreisfest der deutschen Arbeiterturnvereine statt. Das tschechoslowakische Innenministerium hat es fertiggebracht, ein Fest fozialdemokratischer Turner mit nationalistischen Maß­nahmen zu behelligen. Die Staatspolizei in Eger verbot die Beteiligung reichsdeutscher Arbeiterturner am Feftzug und verbot außerdem den bayerischen und sächsischen Ge nossen das Tragen ihrer Fahnen. Als sich das Gerücht von dieser Maßnahme in Eger verbreitete, bemächtigte sich der zum Fest herbei geeilten Volksmenge eine große Empörung. Genosse Pohl begab sich zur Polizei und verlangte die Zurücknahme des Verbots. Es wurde ihm bedeutet, daß man dies nicht verfügen könne, denn der Auftrag, die Teilnahme von reichsdeutschen Arbeitern am Festzuge der Turner zu verbieten und das Tragen der Turnerfahnen der bayerischen und sächsischen Arbeiterturner zu verhindern, sei vom Ministerium des Innern ausdrücklich verfügt worden. Den betreffenden Erlaß legte man dem intervenierenden Genossen auch zur Einsichtnahme vor. Die Deputation, die die tschechischen jozialdemokratischen Arbetterturner zum deutschen Arbeiterturnfest gesandt hatten, intervenierte ebenfalls gegen das Verbot. Die tschechi­schen Arbetterturner verwiesen darauf, daß beim Arbeiterturnfest in Leipzig die tschechischen Turnvereine ungehindert in Farben teilnehmen und ihre Fahnen tragen durften und daß die Gefahr be­stünde, daß in Frankfurt a. M., wo im Juli die Arbeiter Olympiade stattfindet, die deutsche Regierung mit einer Antwortmaß­regel fommen und den tschechischen Turnern ebenfalls ähnliche Ber­bote auferlegen könnte. Aber alles war vergebens, auch eine tele graphische Intervention bei den Prager Regierungsstellen half nichts. Im Abgeordnetenhause richtete der Genosse Pohl die Anfrage an den Innenminister, was dieser in Zukunft zu tun gedenkt, martine Vorfälle zu vermeiden.

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Sozialbemstra und Landwirtschaftszölle. Prag . 6. Juni. ( Eigener Drahlberiti.) Die tschechisch- sozial demokratischen Minister Dr. Markovitsch, Srba Dr. Winter haben dem Vollzugsausschuß der Partei mitgeteilt, daß in der gestrigen Ministerratssitzung der Antrag des Außen­minister Benesch auf Einführung der gleitenden Getreide zölle zur Berhandlung fam. Die sozialdemokratischen Minister haben zu diesem Antrag erklärt, daß sie gegen ihn stimmen müßten; auch wenn fie grundfäßlich die Notwendigkeit des Schutzes der landwirtschaftlichen Erzeugnisse a nerfennen, bedürfe nach ihrer Ueberzeugung die Landwirtschaft dieses Schutzes im Augenblid nicht. Nach dieser Erflärung wurde im Ministerrat abgestimmt und der Antrag Benesch mit Mehrheit angenommen. Die sozial demokratischen Minister berichten weiter der Parteileitung: Dieser Regierungsbeschluß steht im Gegensatz zu dem grundsäglichen Stand­punkt, den die Partei in bezug auf die Getreidezölle einnimmt. Wir wurden also in der Regierung in einer grundsätzlichen Frage überstimmt. Daher betrachten wir es als notwendig, dem Boll­zugsausschuß der Partei unsere Ministerposten zur Verfügung weiteres Berhalten entscheidet." Die heute erschienene Zollverordnung zu stellen, und ersuchen, daß der Vollzugsausschuß über unser trägt bloß die Unterschriften der bürgerlichen Minister, Die Der Sozialdemokratischen Minister haben nicht unterzeichnet. tichechische sozialdemokratische Parteivollzugsausschuß trat sofort zu sammen und beschloß, dieses Schreiben einer außerordent tichen Parteipertretungstagung, die auf den 14. Juni nach Prag einberufen wurde, vorzulegen. Dort soll die Entscheidung fallen, ob die tschechischen Sozialdemokraten die Regierung ver­Laffen sollen oder nicht. Man glaubt, daß die Entscheidung für das Berbleiben in der Koalitionsregierung fallen wird. In der Barteipertretungssigung wird nicht nur die 3ollfrage, sondern über haupt das ganze Broblem der Beteiligung der tschechoslowafi schen Sozialdemokraten an der Koalitionsregierung zur Disfuffion gestellt werden.

Gewerkschaftsbewegung

( Siehe auch 4. Seite Hauptblatt.)

Der Freie" Eisenbahnerverband am Ende. Die Niederlage, die der tommunistische Freie Eisenbahner­verband bei den Betriebsrätewaglen im Mai davongetragen hat, hat in seinen Reihen die schrecklichsten Verwüstungen zur Folge, und zwar nicht nur in seinem äußeren Beitande und in der Größe seiner Mitgliederzah!. Die Wahlniederlage hat vielmehr die innere Samadje dieser Organisation so deutlich erkennen lassen, daß selbst gemisse Führer der fommunistischen Bewegung innerhalb der Eisenbahner nun ein Grauen vor ihrer eigenen Schöpfung padt. Die Eristenz des FEV. stand ohne hin längst in Widerspruch zu den Beschlüssen der Kommunistischen Internationale und zur Gewerkschaftspolitik der KPD., welche die Gründung von Sonderorganisationen, nachdem sie sie vorübergehend empfohlen hatten, bald wieder verwarfen. Obwohl die KPD . die Existenz des FEB. noch eine Zeitlang duldete, indem sie die gegen die Gründung besonderer Organisationen gerichteten Beschlüffe ihrer internationalen Borgesetzten nicht allzu streng handhabte, zeigten sich doch bereits in den legten Monaten vor den Betriebs­rätemahlen zahlreiche Symptome eines inneren Kampfes im FEB., und zwar eines Kampfes, der letzten Endes zwischen der politischen Leitung der KPL. und den im FEB. zu Amt und Würden gelangten Kommunisten ausgefochten wurde. Die KPD . will der selbständigen Organisation ein Ende bereiten, während die Bonzen" des FEV. ihren Verband erhalten möchten. Infolge des mißerfolges der Kommunisten bei den Wahlen sind diese Gegen­säge so stark geworden, daß der Rest des FEB., der nach den Wahlen noch geblieben ist sich wahrscheinlich ohne weitere Be­mühungen der freien Gewertschaftsbewegung von selbst erledigen wird.

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Einstweiler erfahren jedoch die harmlosen Menschen, die noch mitglieder ober Anhänger des FEB. find, davon nichts. Der Freie Eisenbahner", das Organ des FEV., berichtet in feiner neuesten Nummer über eine Beiratsiigung des FEB., die ich mit den neuesten Aufgaben dieser Organisation beschäftigt hat. Auf der Tagesordnung dieser Sigung stand auch ein Bericht über die Betriebsrätewahlen. Der Referent machte den Versuch, den katastrophalen Stimmenverlust des FEV. lediglich durch dema gogische Wahlmanöver des DEB. oder gar durch Wahlbetrug zu erflären, und er versprach, daß der FEB. es dem DEV. beweisen" wird, daß sein Betrugsmanöver nichts nügt". Aber fein Wort fagt der Bericht über die inneren Gegensätze, die, allem zur Schau getragenen Selbstbewußtsein zum Troß, den Todes teim für den FEV. darstellen. Der Beirat des FEB. hat viel­mehr eine Entschließung angenommen, worin er Gegenjah zur Auffassung der Zentrale der KPD . den von ihm beschrittenen Weg als den für eine revolutionäre" Bewegung der Eisenbahner einzig richtigen bezeichnet und liquidatorischen Tendenzen" fordert. Daß diese liquidatorischen die weitere Stärkung des FEB. sowie die Bekämpfung aller Tendenzen" von der Zentrale der KPD. , also von der für jeden ordentlichen Kommunisten maßgebenden höchsten, Kommandostelle ausgehen, erfährt der geschägte Leser und ahnungslose Anhänger des FEB. aus jeinem erbandsorgan nicht. Er weiß nichts davon, daß die Aufstellung der Listen des FEB. für die Wahl des Haupt­betriebsrates lediglich unter dem Gesichtspunkt der Befämpfung der liquidatorischen Tendenzen erfolgt ist. Aber wir wissen mun, daß die Bana chat unt Frisch von ihren führenden Stellen auf der vorjährigen Liste entfernt worden sind, weil sie den von der Zentrale der KPD. gepflegten liquidatorischen Tendenzen hul digten. Es wird den Mitgliedern und Anhängern des FEB. auch verschwiegen, daß die KPD. bereits alle Borbereitungen getroffen hat, um den Bannfluch gegen Schmidtte, den Bocs

fizenden des FEN., und seinen intimen Kreis im rechten Augen blid aussprechen zu können.

Die KPD. hat erka mt, daß die Gründung und Erhaltung von Sonderorganisationen dem Ziele zuwiderläuft, das fie innerhalb der Gewerkschaften verfolgt, denn durch solche Gründungen werden die Leute, die dem Gängelbande der Partei folgen und ihre Parolen rerbreiten, von der gewerkschaftlich organisierten Masse getrennt und überdies genötigt, in eigenen Organisationen auch eigene Berantwortung zu tragen und eigene Leistungen nach zuweifen. Darum aber ist es der KPD . bei ihrer Gewerkschafts politik nicht zu tun, sondern es liegt ihr nur daran, daß ihre Be­auftragten mit Hilfe der Zellenarbeit in den freien Gewerkschaften wühlen und Unfrieden stiften.

Nun aber ist die selbständige Organisation in Gestalt dieses FEV. einmal vorhanden. Mit seiner Hilfe und den Mitteln der Beiträge der Mitglieder sind dort waschechte fommuni­frische Gewertschaftsbonzen" gezüchtet worden, die mun, da die Zentrale der KPD. in ihrer Gewerkschaftspolitik eine andere Tattif beliebt, wie fein anderer an ihrem Posten fleben", um im Jargon dieser Leute zu reden. Um ihren Posten zu retten, verteidigen diese Bonzen" die Selbständigkeit ihres Verbandes mit Hörnern und Klauen selbst gegen die mächtige Zentrale der KPD . Das find die wahrhaft edlen Motive dieser Auseinandersetzung im FEB.

Internationale Arbeitskonferenz.

24ftündige Betriebsruhe in Glashütten abgelehnt.

Genf , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Die Ronvention über die 24stündige Betriebsruhe in ten Glashütten ist in der Schluß­abstimmung, welche für eine Annahme eine 3 meidrittelmehr heit erfordert, mit 68 gegen 37 Stimmen abgelehnt worden. Die Umwandlung der abgelehnten Konvention in eine Gefeßesempfehlung wurde daraufhin auch mit 46 gegen 40 Stimmen verworfen, wobei ein Teil der Arbeiter­vertreter auch für die Ablehnung stimmte, von der Auffassung aus. gehend, daß die Empfehlung zu wenig darbiete. In der Weiter. beratung der Konvention für die Unfallentschädi­gung fonnte der durch die Kommission verschlechterte Tert des Ent Am Schluß der Detailberatung ver wurfes fast durchweg in seiner ursprünglichen Fassung wiederhergestellt werden. langten die Arbeitergruppen eine sofortige Abstimmung, um in der nächsten Woche auch die zweite Lesung vornehmen zu tönnen. Nach längerer Beratung wurde in diesem Sinne beschlossen und die Konvention mit 52 gegen 44 Stimmen gut­geheißen.

Der Arbeitervertreter" Rossoni .

Anffiffung zum Meuchelmord.

Genf , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) In Konferenzkreisen wird ein Rossoni - Interviem tommentiert, das" Popolo d'Italia" veröffentlicht. Rossoni beschimpft dort den Genossen Darragona, das Redakteur, wegen angeblicher Verleumdung Italiens auf der Cenfer Konferenz. Die Faschisten werden aufgefordert, mit beiden ein Mitglied des Verwaltungsrats, und Labrini, den Giustizia ". Ende zu machen und fie zu überzeugen", daß man nicht un­gestraft das eigene Land beschimpfen dürfe.

Ein panasiatischer Gewerkschaftskongres. Genf , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Auf Veranlassung des Japanischen Gemertschaftsbundes wird in diesem Herbst in Frank­ reich ein panasiatischer Gewerkschaftstongreß stattfinden, der die Schaffung internationaler Organisationen aller Industriearbeiter im fernen Often bezweckt. Außer allen asiatischen Ländern und Kolonien sollen auch Arbeiterbelegierte afrifanischer Staaten ge laden werden. Ebenso wird Amsterdam zur Teilnahme aufgefordert

werden.

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