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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 122.

Tokales.

Die Parteigenoffsen, welche zu Pfingsten und später Aus, flüge nach Buckow bei Müncheberg unternehmen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß der Arbeiterschaft dort kein einziges Lokal zur Verfügung steht. Man wolle sich zwecks Auskunfts­ertheilung an den Genossen Schneidermeister Simon, Buckow bei Müncheberg , Berlinerstr. 111, wenden.

Dienstag, den 28. Mai 1895.

am Plaze.

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12. Jahrg.

-UTO

Das

der Müller­

verfehe. Daß eine derartige Verfügung besteht, wissen die Ar-[ zu werden. Neuerdings wurden Stimmen laut, daß der 1890 beiter auch nur schließen sie aus der Widerwilligkeit der Be- verschwundene und 1894 als Gerippe in der Hafenhaide wieder amten, derfelben in Nothiällen nachzukommen, daß fie faum über aufgefundene Knabe von seiner Stiefmutter der Schuhmacher den Bereich der obersten Verwaltungsbehörde hinaus bekannt sein Hoffmann war in zweiter Ehe verheirathet gröblich mißhandelt kommenden Eisenbahnbeamten halten die Arbeiter daher für sehr inzwischen von ihrem Ehemann getrennt lebende Frau Hoffmann Eine entsprechende Instruktion an die in Frage worden sei, auch schöpften die Verwandten aus Briefen, die die hatte liegen lassen, den Verdacht, daß die Eltern mit dem Was ein Häkchen werden will. Ueber die Art, wie die Verschwinden ihres Knaben in Verbindung ständen. Zunächst wurde festgestellt, daß das Herbeiholen des den Zigeunern Die Arbeitslosigkeit unter den Handelsangestellten Schüler höherer Lehranstalten ihre Erziehung torrigiren, giebt entlaufenen Knaben lediglich eine Komödie gewesen ist. Hoffmann fritt in den das Jahr 1894 behandelnden Berichten zweier in Treiben der Bourgeoissproffen wie folgt dargestellt wird. Von dem giebt zu, daß der Knabe, der den Zigeunern entlaufen ist, den er eine vom Kultusminister erlassene Verfügung Aufschluß, in der das Berlin bestehenden Vereine für männliche und für weibliche An­gestellte wieder recht deutlich zu tage. Bei der Stellenver- Borhandensein dreier Verbindungen," so äußert sich der Kultus- aus Plessa bei Elsterwerda abgeholt und als seinen im Jahre 1890 mittelung des Kaufmännischen Hilfsverein 3" waren minister... habe ich mit um so größerem Bedauern Kenntniß verschwundenen Sohn anerkannt hat, nicht sein Sohn, sondern 1894( in Klammern 1893) angemeldet: 1197( 1829) offene genommen, als diese Verbindungen nach mehr als einer Seite ein fremdes Kind gewesen ist. Er will getäuscht worden sein. Etellen und 3488( 3416) eingeschriebene Bewerber; besetzt wurden fich als besonders schlimme erwiesen haben. Dies ergiebt sich Inzwischen hat die Annahme eines von den Hoffmann'schen Ghe­leuten gegen ihren Cohn und Stiefsohn Karl verübten Ber­nur 672( 804) Stellen. Also mehr Bewerber, aber bedeutend nicht allein aus der Theilnahme s. g. alter Herren, Kaufleute brechens so starke Begründung gefunden, daß zur Verhaftung der weniger offene Stellen und dementsprechend auch weniger besetzte und sonstiger früher den betreffenden Schulen angehörender Per- Beschuldigten geschritten worden ist. Mit den Nachforschungen Stellen. Wenn der Bericht sagt, das Resultat der Stellenver- onen, sondern namentlich auch aus dem Umstand, daß die Ver mittelung sei nicht ungünstig, da 1898 44 pCt., 1894 aber 36 pt. bindungsmitglieder Sonnabend bis nach Mitternacht und noch in der noch dunklen Angelegenheit ist der Kriminalkommiffar der angemeldeten Stellen durch den Verein besetzt worden an verschiedenen Tagen der Woche ihr Kneipgelage hielten, den von Kracht beauftragt. feien, so bedeutet das nur, daß die Wünsche der Chefs in Sonntag Vormittag dem Frühschoppen widmeten und außerdem Die königliche Bibliothek bleibt vom 1. bis einschließlich größerem Umfange befriedigt werden konnten. Das ist aber ein sich auf Ehrenwort verpflichtet zu haben scheinen, im Falle der 9. Juni geschlossen. schlechter Trost für die Handlungsgehilfen, die ihre Wünsche in Entdeckung alles zu leugnen." Es müssen schon eigenthümliche Gesperrt ist für Fuhrwerke und Reiter die Steinnesstraße geringerem Maße befriedigt saben. Auf je 100 Bewerber tamen häusliche Zustände sein, welche es möglich machen, daß so ein 1893 54, 1894 34 offene Stellen und 1893 24, 1894 19 besetzte Flegel von Junge bis nach Mitternacht unbemerkt und un- von der Kurfürstenstraße bis zur Bülowstraße, sowie die Waldemar­Stellen( abgerundet). Diese Bahlen auszurechnen, überläßt gezüchtigt Saufgelagen beiwohnen kann. Vielleicht, daß sich die Straße von der Manteuffelstraße bis zum Mariannenplatz. der Bericht dem Leser. Zugestanden wird jedoch, daß die Stellen- Burschen sich so frühzeitig deutsches Wesen" aneignen. Auch dergleichen Dinge, die ihnen entbehrlich geworden sind, überall Herren Eltern gar der Schneidigkeit freuen, mit denen die Die Unfitte der Berliner Ausflügler, leere Flaschen und vermittelung ebenso wie die bedeutend stärkere Inanspruchnahme die Schülerverbindungen geben einen bezeichnenden Beleg für den wegzuwerfen und liegen zu lassen, hat im Grunewald wieder der Darlehnskaffe und die Verminderung der Rück zahlungen von Darlehen erkennen lassen, daß die all- geistigen und sittlichen Niedergang der Bourgeoisie. einmal unheil angerichtet. Der 16jährige Schüler Willy gemein schlechte Geschäftslage des Jahres 1894 auch im Stande Das Zweirad soll nach dem B. T." in den nächsten Tagen einigen Altersgenossen einen Ausflug nach dem Grunewalde. Gordalewsky aus der Gleditschstraße 34 machte vorgestern mit der Handlungsgehilfen besonders hart gefühlt wurde". Aehnlich, bis auf einige Straßen in Berlin freigegeben werden. Gesperrt Die Knaben vergnügten sich im Schatten der Bäume mit Fuß­wenn auch nicht ganz so schlimm, sah es bei den Gehilfinnen bleiben auch ferner die Friedrichstraße von der Weidendammer ballspielen. Dabei fam Gordalewsky zu Falle und fiel unglück aus. Bei der Stellenvermittelung des aufmännischen Brücke bis zur Kochstraße, die ganze Leipzigerstraße, die Pots- licherweise auf die Scherben einer Selterwaffer- Flasche, die sich und gewerblichen Hilfsvereins für weiblich e damerstraße vom Platz bis zur Lühowstraße, die Königstraße, die ihm so tief in den Rücken einbohrten, daß er erheblich verlegt Angestellte" waren 1894( in Klammern 1893) angemeldet: Südseite der Straße Unter den Linden, sowie auch die Chauffee- wurde. Seine Begleiter mußten ihn auf die Unfallstation 7 in 1408( 928) offene Stellen und 2422( 1387) eingetragene Bewerberinnen; straße und die stille Behrenstraße. besetzt wurden nur 911( 559) Stellen.( Wieder zurückgezogene der Yorkstraße bringen, wo er einen Verband erhielt. Erst dann Vom Grafen Caprivi wissen die Blätter zu berichten, daß fonnte sich der Verletzte in seine elterliche Wohnung begeben. Meldungen sind nicht mitgezählt.) Hier ist zwar die Zahl der er sich jetzt auf turze Zeit hier aufhalte und daß er dann der Ebenso häßlich, wenn auch nicht zu solchen Unglücksfällen offenen Stellen und auch die der besetzten gestiegen, aber die politischen Welt den Rücken fehren werde. Wir dächten, das führend, wie das Wegwerfen von leeren Flaschen, ist das Weg­Bahl der Bewerberinnen ist noch mehr gestiegen. Der Bericht hätte der zweite Reichskanzler im Gegensatz zum Rebegreis in werfen von Stullenpapier, dessen sich die Berliner Ausflügler hebt hervor, daß 1893 60 pCt., 1894 aber 65 pt. der an Friedrichsruh schon in der Stunde gethan, als er im Oktober bekanntlich ebenfalls nicht entwöhnen können. gemeldeten Stellen besetzt wurden; er verschweigt jedoch, daß, vorigen Jahres nach orientalischen Prinzipien gestürzt worden war. wie sich aus obigen Zahlen ergiebt, auf je 100 Bewerberinnen Im Teiche der Bergschloßbrauerei ist am Sonntag, vor­1893 69, 1894 58 offene Stellen und 1893 42, 1894 38 be= Necht fromme Lente waren anscheinend einige der kürzlich mittags um 9 Uhr, das vierjährige Söhnchen Paul des dortigen setzte Stellen tamen( abgerundet). Das Ergebniß war also auch abgefaßten Diebe, welche u. a. dem fatholischen Armeebischof Angestellten Lehmann ertrunken. Das Kind spielte mit seines­hier zwar für die Chefs günstiger, aber für die Gehilfinnen Aßmann das für ihn werthvolle Reliquienfreuz" gestohlen haben. gleichen an dem in den Anlagen belegenen Teich und fiel unbemerkt ungünstiger. Immerhin ist es, wenn man es mit dem des Ge- Die Germania" weiß über die Affäre folgendes zu melden: ins Wasser. Beim Absuchen des Teiches wurde seine Leiche ge= hilfenvereins vergleicht, noch gut zu nennen. Der Bericht des Den Diebstahl haben 4 Einbrecher ausgeführt, darunter funden. Gehilfinnenvereins weist auch darauf hin. Er nennt das Er zwei polnische Katholiten. Die Familie des einen von gcbniß merkwürdig günstig", sagt aber, es fei, wenigstens theil- diesen letzteren erfreute sich der Unterstützung seitens des 26 jährige Gertrud Küter, die aus der Frrenanstalt Herzberge, Verschwunden war seit dem vergangenen Donnerstag die weise, daraus zu erklären, daß die Zeitverhältnisse auf die Be- Herrn Ar me e bischofs. Zwei der Einbrecher sind kurze Zeit in der sie sich seit längerer Zeit befunden hatte, bei dem Barbier vorzugung weiblicher, bekanutermaßen billigerer Kräfte nicht vor dem Diebstahl in der Wohnung des Bischofs gewesen ulrich in der Raupachstraße in Pflege gegeben war. ohne Einfluß gewesen sein werden". Uebrigens erwarten beide und haben sich dieselbe unter dem Vorgeben, sie miethen Mädchen hatte sich am Donnerstag Nachmittag mit dem Be­Vereine eine Besserung der Lage der Handelsangestellten männ zu wollen, genau angesehen. Mit Revolvern und Dolchen merken entfernt, daß es einer Freundin schreiben wollte und lichen und weiblichen Geschlechts von der bekannten Harmonie" bewaffnet haben drei der Einbrecher an der Hausthür, der zwischen Prinzipal und Personal. Einstweilen kann man sich Korridorthür und der Thür zum Schlafgemach des Armee von Frau Ulrich einen Groschen zur Frankirung des Briefes aber aus ihren eigenen Berichten darüber belehren, daß es nicht bischofs Posten gestanden, während der vierte den Diebstahl wurde erst am Sonnabend Abend in einem ganz verwahrloften erhalten. Sie fehrte von diesem Ausgange nicht zurück und besser, sondern schlechter wird. ausführte. Daß die Diebe im Falle der Noth von ihren Waffen Zustande wieder aufgefunden. Es ist nun festgestellt Gebrauch gemacht und zum Mord übergegangen wären, ist bei Töbs- Krebs auswachsen zu sollen. Die stundenlangen Verhöre Zu einem großen Anarchistenprozeß scheint sich der Fall den schweren Strafen, die sie bereits hinter den schwedischen Gar- worden, daß die Irrfinnige in der Zwischenzeit mit einem aus der Müllerstraße verkehrt hat. der Hauptbelastungszeugen in dieser Angelegenheit werden mitoinen verbüßt, selbstverständlich, und so kann man noch von Glück Rollfutscher 2. sprechen, daß der Herr Bischof, der in dem Nebengemach schlief, Sie nächtigte auf einem Stätteplage an einem Gifer, der offenbar einer befferen Sache würdig wäre, nicht von dem Geräusch erwacht ist. Bei einer Konfrontation straße und erhielt jeden Morgen von dem Rollkutscher Kaffee fortgeset. Da bei denselben, wie man meldet, auch das des Herrn Bischofs mit der verhafteten Frau des Hauptes der zugetragen. Böllig erschöpft ist sie dann am Sonnabend Abend " Anarchistenalbum" eine nicht unwesentliche Rolle spielt, so liegt Spitzbubenbande Radetzky gab diese nach längerem Ginreden des auf dem Wedding hingefallen und liegen geblieben. Die Polizei, die Vermuthung nahe, daß es auf die Entdeckung einer anarchisti Bischofs auf dieselbe an, daß sie die in dem Bischofskreuz ent- führte sie ihren Pflegern wieder zu. Sie war so zugerichtet, daß die von ihrem Verschwinden Kenntniß hatte, fand sie auf und schen Verschwörung abgesehen ist. Bislang ist aber der Liebe haltene Reliquie in den Ofen geworfen habe. Man muß sich man sie kaum wiedererkannte. Ihre Kleider waren ganz zerfett Mühe umsonst gewesen, denn Paula, die liebe- und rachedürftende bekanntlich im Durchschnitt schon als recht Biersprize, hat in dem ihr vorgelegten Anarchistenalbum feinen fromm aus und theilweise vom Leibe geriffen. Das Schreiben an die " alten Bekannten" zu entdecken vermocht, weder von ihr noch weisen können, wenn man sich der pekuniären Unterstützung Freundin, von dem sie gesprochen hatte, hat sie besorgt. Wie sie eines Geistlichen erfreuen will. Die Diebesgeschichte wirft von Töbs oder Strebs. Unkontrollirbare Gerüchte behaupten im übrigen auch ein grelles Licht auf das Verhältniß der Herr su dem Rolltutscher gekommen ist, den sie früher schon kennen ferner, daß im Friedrichshain allen Gruftes gebuddelt" werde, schaft" zum Gefinde". Denn das fromme katholische Blatt weiß gelernt hatte, ist noch nicht aufgeklärt. Gegen T. ist die Unter­1: 111 die dort angeblich vergrabenen Schäße zu heben. Zu tenten giebt weiter eine am Freitag voriger Woche statt- weiter zu melden:" Bei der Aufhebung dieser Diebesgesellschaft chung eingeleitet worden, weil er gewußt hat, daß die Rüter gehabte anarchistische" Haussuchung. Wenn derartige Vor- soll auch ein filbernes Bigarrenetui gefunden worden sein, irrfinnig war. das ein Dienstmädchen ihrer Herrschaft gestohlen zu haben be- Ueberfahren wurde am Sonntag Abend der Pferdebahn­tommnisse auch nicht gerade zu den Seltenheiten gehören, foschuldigt war und deshalb längere Zeit in Untersuchung sigen schaffner Braden, der auf der Linie Rathhaus- Nieder- Schön läßt doch gerade diese Haussuchung die Muthmaßung zu, daß sie mußte." Wir möchten wissen, ob die Herrschaft" sich Mühe hausen angestellt ist. Als B. während der Fahrt das Gitter des im Zusammenhange mit der großen Dynamiterei" ſtehe. Davon geben wird, auch nur annähernd das Dienstmädchen für die Vorderperrons einhängen wollte, verlor er das Gleichgewicht, betroffen wurde der Schloffer Wilhelm Köhler, Rügenerstr. 2. Qualen zu entschädigen, die ungerechtfertigt über es verhängt stürzte ab und die Räder gingen über die Füße des Mannes welchem von seinen Gesinnungsgenossen die Verwaltung des Unterstügungsfonds für die Familien inhaftirter Anarchisten über worden sind. fort. Der schwer Verletzte, der auch eine klaffende Wunde am tragen ist. Es ist dies eine befannte Einrichtung, die Tas räthselhafte Verschwinden des zehnjährigen Karl Ropfe, sowie eine Gehirnerschütterung davongetragen hat, wurde im Lichte der vollsten Deffentlichkeit stand in ein Krankenhaus befördert. und bisher Hoffmanu, Sohnes des Zossenerstr. 22 wohnhaft gewesenen. auch von der Polizei unbehelligt geblieben ist. Beschlag Schuhmachermeisters Hoffmann, erregte vor fünf Jahren im nahmt wurden wurden vorgefundene Sammellisten und Ausweise Stadtviertel vor dem Halleschen Thor großes Aufsehen. Der über ausgezahlte Unterstützungen. R. selber wurde nicht an- Knabe war mit seiner fünfjährigen Schwester Olga nach dem wesend betroffen, da er zur Zeit der Haussuchung fern von Kreuzberg zum Spielen gegangen, hatte diese sodann nach Hause Berlin weilte. Daß die Familien von Inhaftirten schwer zu geschickt, um ihm ein Butterbrot zu holen, und ist seitdem spurlos leiden haben, ist nur natürlich. Die schweren Folgen hat auch verschwunden. Vier Jahre später wurde auf dem neuen Pionier die Frau des inhaftirten Krebs zu fühlen bekommen. Dieselbe übungsplatz in der Hasenhaide beim Ausschachten des Erdbodens vermiethete bislang möblirt". Nach Eintritt der verhängniß das Stelett eines etwa zehnjährigen Knaben aufgefunden und von pollen Katastrophe ist sie indessen ihre Zimmerherren auf dem den Hoffmann'schen Eheleuten an den wohlerhaltenen Stiefeln, schnellsten Wege los geworden und dürfte für diese auch wohl die Hoffmann selbst angefertigt haben will, einem kleinen, neben schwerlich wieder Ersatz finden, jedenfalls nicht eher, als bis die dem Gerippe liegenden Kinderspaten, sowie an den Kleiderresten fühlt, ist seit dem 24. d. M. aus Groß- Lichterfelde verschwunden. Ein Mann, der sich zu nichts mehr nutze auf der Welt ängstlichen Gemüther sich allmälig wieder beruhigt haben. mit zweifelloser Sicherheit als das des verschwundenen Knaben Es handelt sich um einen aus Wusterhausen a. D. stammenden Hoffentlich gelingt es dem nunmehr von der Familie des in- wiedererkannt. Die von der Behörde angestellten Nachforschungen Rentner Gustav Meyer, einen Mann von 42 Jahren. Meyer Haftirten Krebs angenommenen Rechtsbeistande Dr. Biber, entsprachen diesen Angaben nicht. Auffällig erschien allerdings durch geeignetes Eingreifen die Angelegenheit zu einer schnelleren schon damals, daß die Schuhmacher Hoffmann'schen Eheleute Junggeselle und hat seinen Reichthum dazu benutzt, das Leben Entscheidung zu bringen, als nach dem bisherigen Gange der ge- bereits im Jahre 1892 einen angeblich den Zigeunern entlaufenen Wunder, daß er frühzeitig übersättigt war. Seine Nerven ents nach allen Richtungen mit vollen Zügen zu genießen. Rein führten Untersuchung zu erwarten sein dürfte. Knaben mit größter Bestimmtheit als ihren 1890 verschwundenen Wie nuuüt es ist, den Handelsangestellten an den Sonn- Sohn Karl erkannt haben wollten und in ihre häusliche Gemein- sprachen nicht mehr den an sie gestellten Anforderungen und in einem Anfalle von Schwermuth versuchte Meyer tagen vor den großen Festen die so nothwendige Ruhe und Er- schaft aufgenommen hatten. Sie erstatteten auch der Polizei eine holung zu rauben, das zeigte sich vorgestern wieder mit über- Anzeige von dem Wiederauffinden ihres Sohnes. Dieser gab eine sehr schon früher einmal, sich das Leben zu nehmen. Damals abenteuerlich flingende Erzählung von seinen Erlebniffen. Er Seit einiger Zeit weilte der Krante zur Wiederherstellung an der Ausführung seines Vorsages gehindert. zeugender Deutlichkeit: Es gab Läden, in denen sich in den Nach­mittagsstunden von 2 Uhr ab auch nicht ein Käufer blicken ließ. sei in der Hasenhaide von dem Zigeuner Emil Petermann auf der Nerven in Groß- Lichterfelde . Er hat furz vor seinem Vers Dem Publikum ist die Sonntagsruhe bereits in Fleisch und Blut gegriffen und entführt worden und zwei Jahre mit ihm herum schwinden die Absicht ausgesprochen, aus dem Leben zu scheiden übergegangen, und was der Mensch Sonntags braucht, besorgt gezogen, habe wiederholt versucht zu entkommen und habe einmal und außer einem Zwanzigmarfstück als Selbstmordinstrumente er in den bekannten, jeden Sonntag zum Verkauf freigegebenen den Zigeunern entführt worden sei. Diese habe Lärm geschlagen, überdrüssige geblieben ist, weiß man nicht. erzählt, daß er von Stunden. Es gab eine ganze Anzahl Leute, die ganz erstaunt waren, als sie nachmittags um 5 Uhr ausgingen und die Läden worauf Petermann mit ihm und der Bande schleunigst davon geöffnet sahen. Viele Ladeninhaber machten aber auch gestern mehrere Messerstiche in das Gesicht versetzt. Die Verwandten mittag die Gäste des Restaurants gecilt fei. Aus Rache habe ihm einer der Eöhne Petermann's Eine nukrepirte Granate versetzte am Sonntag Nach­schon um 2 oder 3 Uhr die Bude zu, weil sie bereits am Sonntag des Schuhmachers Hoffmann waren schon damals überzeugt, Tegel in Furcht und Schrecken. " Zum Feuerwerker" in Ein Mann trat in das Lokal, vor Ostern, wo ihnen gleichfalls der Nachmittag bis 6 Uhr zum daß dieser Zigeunerfnabe nicht der 1890 verschwundene Karl der das gefährliche Ding herrenlos auf den Tisch legte mit Verkauf freigegeben war, nur einen miserablen Umfag erzielt hatten. Hoffentlich vernimmt man im nächsten Jahre, daß die Hoffmann sei. Wenige Wochen nach Aufnahme in sein Haus dem Bemerken, er habe es auf dem in der Nähe gelegenen Ar­" goldenen" Sonntage, deren Talmiqualität sich immer mehr schickte Hoffmann den Jungen zu ſeinen Eltern, den Eigenthümer tillerie- Schießplaz gesunden und wisse nicht, was er damit an­Hoffmann'schen Eheleuten in Rogasen . Hier führte der Knabe, fangen solle. Die anwesenden Gäste sprangen von den Sitzen herausstellt, ganz aufgehoben werden. der sich ganz verlogen und bösartig zeigte, einen Diebstahl aus empor und suchten das Freie, die Wirthin rief: Hinaus! Abschlägig ist vom Minister v. Thielen eine Petition be- und wurde nach Berlin zurückgebracht. Nunmehr weigerte sich Hinaus mit dem Dinge!" Dann lege ich es auf die Straße" schieden worden, welche von Rirdorfer Arbeitern abgesandt war. der angebliche Vater, den Knaben wieder bei sich aufzunehmen. meinte der Mann gleichmüthig, nahm die Granate und legte sie Sie ging dahin, den Arbeiter- Wochenkarten nicht nur für be- Es wurde, da der Junge, der in den Registern als der am vor dem Hause unweit der Pferdebahn- Schienen auf das Pflaster. stimmte Züge, sondern den ganzen Tag Giltigkeit zu verschaffen. 8. November 1880 geborene Knabe Karl Hoffmann geführt wurde Hier hätte die Granate ein noch größeres Unheil anrichten Der abschlägige Bescheid wurde damit begründet, daß in Fällen, und damals noch nicht das zwölfte Lebensjahr vollendet hatte, ein können. Der Wirth, Zum Feuerwerker" hob fie deshalb wieder mo Arbeiter durch irgendwelche Ereignisse zu früherer oder Zwangserzichungsverfahren eingeleitet und der Knabe einstweilen auf, trug fie nach dem Schießplatz zurück, ließ sie dort eingraben späterer Zeit die Arbeitsstätte verlassen müßten, dies jetzt schon dem Waisenhause überwiesen. Auf dem Transport nach dem und stellte einen Posten dabei, der dort ausharren mußte, bis nur dem Stationsvorsteher mitgetheilt zu werden brauche, worauf Korrektionshause Rummelsburg entlief der Bursche seinem Be- die benachrichtigte Militärwache erschien und die erforderlichen der Beamte die Arbeiter- Wochenkarte mit dem Giltigkeitsvermert gleiter, und es ist bis jetzt nicht gelungen, seiner wieder habhaft Maßregeln traf.

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Die Noblesse einer Dienstherrschaft bekundet sich in einem Fall, der uns aus der Oranienstraße mitgetheilt wird. Dort feierte im Hause Nr. 97 eine Familie ein Fest, bei dem auch für das Dienstmädchen an Trinkgeld 12 M. abfielen. Von dieser Summe, welche die Gäste dem Mädchen gegeben hatten, wußte sich die Hausfrau die Hälfte anzueignen, und keine Bitten des Mädchens, das sich jetzt eine andere Stellung gesucht hat, konnten die Madame bewegen, das dem Mädchen weggenommene Geld wieder herauszugeben.

er wurde

Wo der Lebens