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Wirtschaft

Drosselung der Produktion.

Die Rohstahlgemeinschaft hat die Einschränkung der Rohstahlproduktion für den Monat Juni auf 20 Broz. der von dieser firierten Menge festgesezt. Damit wird die bisherige Ein­schränkung, die 15 Proz. betrug, noch überschritten. Man muß sich doch fragen, ob eine derartige Einschränkung eines der wichtigsten Rohstoffe in diesem Ausmaß notwendig ist. Wir unsererseits ver­mögen dies nicht einzusehen.

Die Nachrichten über die Ronjunttur der Schwereisen industrie widersprechen sich. Es wird berichtet, daß die Werke auf Monate hinaus beschäftigt sind, aber neue Aufträge nur mit Berlusten hereingenommen werden könnten. Das Auslandsge ſchäft fiegt nach den offiziellen Berichten schwer danieder, da die deutsche Eisenindustrie nicht in der Lage sei, mit einem Stabeisen­preis von 5,15 Pfund Sterling fob zu fonfurrieren. Die Saarwerke follen fogar frei Grenze in Deutschland Stabeifen mit 100 m. an­bieten, trotz eines Zolles von 25 M. Hingegen zeigt der Inlands­marft nach den Berichten von Stahl und Eisen" für Mai ein zufriedenes Geficht. Das läßt darauf schließen, daß der Inlandsmarkt, trog eines Preises, der über dem Belimarkt liegt( für Stabeisen rund 135 M. pro Tonne), aufnahmefähig ist und alles getan werden müßte, diesen Markt aufnahmefähig zu erhalten.

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Bon der Produktionseinschränkung sind auch diesmal befreit Halbzeug und Feinbleche. Daraus fann gefchloffen werden, daß entweder für Halbzeug gute Absazverhältnisse vorhanden sind oder für die Herstellung von sogenannten B- Produkten( Stabeisen, Draht, Bleche usw.) die Konjunktur sich nicht verschlechtert haben fann. In der Erhöhung der Einschränkungsquote für Rohstahl fann man deshalb mit Recht den Versuch sehen, den Markt in diesen Bro­butten noch mehr zu verknappen. Das Ziel ist vor allem, eine nach oben gerichtete Preis politit aufrechtzuerhalten.

Hand in Hand hiermit geht aber auch ein Angriff der schweren Industrie auf die 2ohn- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter und Angestellten. Die Nordwestliche Gruppe des Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustriellen( Rheinland- Westfalen ) hat an die Metallarbeiterverbände den Antrag gerichtet, die Löhne um 10 roz. herabzusehen. In den Kampf der Bauarbeiter griffen sie attiv ein, indem sie die von ihnen vergebenen Bauten still fezen ließen, da ihnen die neu feſtgeſetzten Löhne der Bauarbeiter zu hoch erschienen. Da fie nicht zu fadeln gewohnt sind, verboten fie einfach die Fortführung ihrer Bauten, um die Bauunternehmer zu zmingen, die unter Mithilfe des Reichsarbeitsministeriums zustande gekommenen Lohnvereinbarungen zu Fall zu bringen.

Dies alles geschieht zu der Zeit, wo die Einschränkung der Pro­buftion um 5 Broz. gesteigert wird. Um ihrer arbeiterfeindlichen Bolitif einen gewissen Nachdruck zu verleihen, um die Metallarbeiter: verbände zur Einwilligung in die Lohnreduktion gefügiger zu machen, deshalb eine weitere Beschränkung der Produktion. Es ist unschwer zu erkennen, daß bei diesen Dingen ein gewisser Zusammenhang besteht.

Breisniveaus durch die Berbände." As die verarbeitenbe 3n| Berte Att.- Gef. fowie an gegenseitige Unterstügung im Außendienst,

dustrie soll sich durch die Steigerung ihrer Ausfuhr beleben. Zuvor mird festgestellt, daß die ausländische eisenerzeugende Industrie thre Produkte viel billiger auf den Markt zu werfen vermag als die in ländische. Also trok wesentlich höherer Rohstoffpreise foll die deutsche verarbeitende Industrie ihre Ausfuhr steigern. Ein voll ständiger Widersinn! Doch dieser tritt noch flarer in Erscheinung wenn gleich dahinter vermerkt wird, daß die Erreichung elnes aus tömmlicheren Preisniveaus durch die Berbände erwartet wird. Die verarbeitende Industrie foll affo mit noch höheren Eisenpreisen beglüdt werden, wodurch die Steigerung der Ausfuhr noch mehr unmöglich gemacht wird.

Die organisierte Einschränkung der Produktion ist die Folge der straffen Synbizierung in der Eisenindustrie, fie ver­hindert die Birksamkeit des Preisregulators Angebot und nach frage und schädigt die gesamte verarbeitende Industrie. Sie ver­schlechtert die Arbeitsbedingungen, indem sie Arbeiter beschäftigungs­los macht und somit die industrielle Reservearmee vergrößert wird. Bie das jezige Beispiel der versuchten Lohnreduktion in der rheinisch westfälischen Industrie zeigt, führt das Großfapital den Kampf auf der ganzen Linie. Einschränkung der Produktion, damit vergrößerte Arbeitslosigkeit, niedrige Löhne, das ist das Ziel der mestdeutschen Schwerindustrie. Gründe genug, fich mit allen Mitteln dagegen zu

wenden.

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Die Stinnes- Sanierung und die Börse. An der Berliner Börse , die am Montag äußerst schwach ver­fehrte, lag ein ziemlich beträchtliches Angebot von Stinnes Berten aus der Provinz vor. Dies Angebot tritt aber faum in den Kursen in Erscheinung, weil der Ausschuß der Berliner Großbanten noch vor der Börje zusammentrat und sich über weitere Interventionen folüffig wurde.

daß fürs erste für diesen Zwed 3 Millionen Marf zur Ver­fügung gestellt worden sind. Während sich aber bis jetzt die Markt­stützungen auf schwerere Berte, besonders auf Stinnes- Papiere er­streckten, sollen die neuen Stügungsaftionen den ganzen Markt, u. a. auch den Renienmarkt, umfassen. Die Kurse zogen deshalb allenthalben an; jedoch war die Erholung nicht von langer Dauer, da die Spekulation die anziehenden Rurse zur Gewinnsicherung benutzte und sich glatt ftellte.

" Ford" isierung und Fusion bei Robert Bosch .

Wie gemeldet wird, vollzieht R. Boj, einer der wenigen wirklich weitsichtigen und schöpferischen Unternehmer des neueren Deutschland , eine weitgreifende Umstellung und Erweiterung seiner Werte. Bereits im Herbst v. Is. hatten zwischen der R. Bosch A- G. und der Eisemann- Berte A.-G., Stuttgart , Berhand­Lungen stattgefunden, mit der Absicht, in der Form einer Interessen­gemeinschaft die beiderseitigen Aufträge je nach der Eignung aufzu­teilen, gemeinsame Formen und Inpen festzulegen und den Ein­Berke darüber hinaus und schreiten zur völligen Berichmel und Verkauf gemeinsam zu organisieren. Heute gehen die beiden zung, wobei die Gesamtproduktion im wesentlichen auf die mit Bosch zu vereinigenden Fabrikanlagen, der Bertrieb aber bei der Eisemann A.-G. fonzentriert werden soll. Der auf die Umstellung bezügliche Teil der Bosch'schen Verlaufbarung ist mert, im Wortlaut mitgeteilt zu werden:

Die Berichte über die eisenerzeugende Industrie sind sehr unflar ,, Nur bei Herabsehung der Inpenzahl und deren Beschränkung and teilweise widersprechend gehalten. So heißt es am Schluß eines auf menige Formen und Größen, nur bei Bereinheitlichung des Berichts im Wirtschaftsbericht der Commerz- und Privatbank: Im Herstellungsganges und der Warenteile bestand Aussicht, gleichartige allgemeinen beschränken sich die Hoffnungen auf Besserung, da auch Barenmengen in genügend großen Wassen zur Fertigung zu­die Reichseisenbahnverwaltung sich gründlich zurückhält, auf eine fammenzubringen, um fie möglichst im Bege der amerika tünftige Belebung der verarbeitenden Industrie, vor allem ihrer Ausischen Fließfabritation herstellen zu können. Daneben war noch an gemeinsamen Bezug von Rohstoffen, an Lieferung voM fuhr und auf die Erreichung eines austömmlicheren Halberzeugnissen aus unserer Kohstoffwerten an die Eisemann

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aus.

in unseren beiderseitigen Bertaufshäusern, Reparatur- und Ein baumertftätten, gedacht. Es hat fich aber inzwischen erwiesen, daß eine solche in der Hauptfache doch nur auf die Warenerzeugung be fräntte Arbeitsteilung feinen sehr durchschlagenden Vorteil mit ich gebracht hätte. Auch bei weitgehender Vereinfachung und Ver­mengen der Eisemann- Werte Aft.- Ges. für verbilligende einheitlichung des Herstellungsganges reichten die Erzeugungs­durchlaufende Maffenfertigung allein nicht Eine weitere Erschwerung brachten noch die zoll­politischen Ereignisse der fegten Zeit. Diese Be­trachtungen führten zu der Erkenntnis, daß wir den Rahmen der angestrebten Berständigung wesentlich weiter spannen müssen, als uns zu Anfang vorschwebte. Es wurde uns flar, daß sich eine durchgreifende Berbilligung in der Herstellung, eine Höchstaus­nügung der Betriebsräume, Maschinen und Betriebseinrichtungen, eine Beschränkung der Rohstoff- und Halbwarenlager und eine Ber­fürzung der Herstellungszeit nur dann erreichen laffen wird, wenn der Fabrikbetrieb der Eisemann- Werke Akt.- Gef. mit dem der Bosch Aft.- Gef. vereinigt und so die ganze Warenherstellung ein leitung gestellt wird. schließlich des Rohstoffeinkaufs unter eine einheitliche Betriebs Diese Betriebsvereinigung einzuleiten ist jetzt beschlossen. Die dazu notwendigen räumlichen Umstellungs­arbeiten sind bereits im Gange."

Interessant an dieser Darstellung ist im besonderen, daß auch die 301lvorlage zu diefer scharfen Konzentration der beiden Werte gezwungen hat. Die Boschwerfe haben die Auslands: fonfurrenz nicht zu fürchten. Sie scheinen im Gegenteil von der Annahme der Zollvorlage große Nachteile zu erwarten. Es ist bedauerlich, daß sich die Verlautbarung darüber nicht im einzelnen ausspricht. Man wird aber nicht fehlgehen in ber Annahme, daß Bosch einmal die Berteuerung der Roh­ftoffe fürchtet, die für Süddeutschland ja besonders fühlbar sein wird, und dann eine durch den Zollschug fünstlich ge= stärkte Inlandskonkurrenz, der Bosch durch Konzen­Ein Beweis mehr, wie die Eisen- und Industriezölle auf der einen Seite verteuern und technisch rückständige Berfahren fonserviert, auf der anderen Seite zu tapitalfressenden Umstellungen zwingt.

Internationaler Genossenschaftstag.

Der Internationale Genossenschaftstag, der entsprechend dem Beschlusse des Internationalen Genossenschaftsbundes nunmehr zum drittenmal alljährlich in allen Ländern begangen wird, fällt auf den 4. Juli. Der Internationale Genossenschaftsbund wendet sich wiederum mit einem Aufruf an die Genoffen. Die deutschen Kon

umgenossenschaften werden voraussichtlich, wie schon in den vor aufgegangenen beiden Jahren, diefem Aufrufe gemäß den 4. Juli 1925 wiederum zu einem genossenschaftlichen Aufklärungs­und Werbetag größeren Stils gestalten.

Die amerikanische Baumwollernte. Nach amtlichen Feststellun gen rechnet man in Nordamerika mit einer guten Baumwollernte. scheinlich wesentlich besser ausfallen als im Vorjahre, obwohl die Gemessen an den gegenwärtigen Stand wird die Ernte fehr wahr Ernte 1924 über dem Durchschnitt lag, und zwar rechnet man gegen­4,5 Proz. Besonders gut wird die Ernte in Kalifornien , Arizona über dem Durchschnitt der letzten Jahre mit einer Besserung von und Florida beurteilt. Die erhöhten Erwartungen haben eine be­merkenswerte Preissenkung für Baumwolle ausgelöst. Die Baum­wollnotierungen in New York hielten sich( pro Lbr. in Cts.) An fang Mai auf ungefähr 30,5 Cts.; im Laufe des Monats Mai trai eine Sentung bis auf ungefähr 23 Cts. ein. Die Preise für Of­toberlieferungen ermäßigten sich auf rund 22 Cts. Die ägyp tische Baumwollernte wird auf 7850 000 Cantars geschäßt. Die Schäzung ist viel günftiger als im Vorjahre: jedoch hängt der wirkliche Ausfall der Ernie in Aegypten von der Witterung vom August ab, die gewöhnlich von großem Einfluß auf die Reije

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