hat und sich anschickt, ihre Macht auf das rücksichtsloseste auszu-| nußen. Nun wird es natürlich nicht an Stimmen fehlen, die darauf hinweisen, daß bei dieser Weltlage der innerdeutsche Getreideanbau erst recht gefördert werden müsse, und daß das wichtigste Mittel dazu die Schußzölle feien. Nichts falscher als diese An sicht! Denn die Weltmarktpreise, nach denen sich auch die deut. fchen Notierungen richten müssen, nehmen auf die Belange der deutschen Landwirtschaft teine Rücksicht. Das wichtigste Moment ist und bleibt gerade für unseren Ackerbau die Erhaltung der Kauffraft des eigenen Landes und insbesondere die der minderbemittelten Echichten und der Arbeiterschaft. Eine Zollbelastung des Brotgetreides um 25 Proz. fann unter Umständen sehr schwerwiegende Folgen haben, welche die Arbeiterschaft zu neuen ohn= erhöhungen zwingen. Damit aber sind Preiserhöhungen für alle Industrieerzeugnisse unweigerlich verfnüpft, welche direft und indirekt auch die Produktionskosten der Landwirtschaft wieder erhöhen. Dann beginnt von neuem der fehlerhafte Kreislauf, den wir ja noch von der Inflationsperiode her in schaudervoller Erinnerung haben. Alles bisher Erreichte ist in Frage gestellt und die jetzt glücklich gebannten Geister der jüngsten Vergangenheit erheben von neuem drohend ihr Haupt.
Produktion ausgeglichen werden kann.„ Wenn diese, so heißt es mörtlich weiter, auch im großen und ganzen ein technisches, in jedem Lande verschiedenes Problem ist, so läßt sich doch im allgemeinen fonstatieren, ob das Manto an Inlandsgetreide groß genug ist, um die beabsichtigte Verteuerung des gesamten Konjums vom allgemeinwirtschaftlichen Standpunkt aus lohnend erscheinen zu
laffen."
Eigenproduktion und Einfuhrbedarf. Produktion des Jahres 1924 Einfubrüberschuß in Proz. der Eigenproduktion Weizen Roggen Hafer 64,8 9,8 0,3 18.4 30,3 23,5 5,7 0,6 316,3 4,1**) 14,6
in Millionen Duarters Weizen Roggen Hafer
11,7
27,5
42,3
21,4
0,7
3,3
45,2
-
0,9
1,4
7,1
128,0 25,3
35,3
4,6
29,5
1,6
2,3
4,0
0,6
02
0,3
367,0
6,6
20,2
444,5
109,1
374,1 17,6 7,4 154,2 27,5**) 56,2**) 0,2
Mit dieser Uebersicht hat der Verfasser gezeigt, daß bei Deutsch land das Manto an Inlandsgetreide, abgesehen von dem nicht aus
Achtung!
Achtung!
Deutschland mit den Agrarzöllen in der Welt voran. Zu den Argumenten der Schußzollfreunde gehört die Behaup. SPD. - Betriebsvertrauensleute
Entlassungen in erheblichem Umfange vornehmen. Die Belegschaften der Staatszechen merden gleichfalls hiervon in Mitleidenfchaft gezogen. Hier finden Verlegungen von der einen Schachtanlage zur anderen statt, jedoch will man auch zirka 2000 Mann endgültig ablegen. Die privaten Zechen, die bisher immer noch Leute einstellten, gehen plöglich zu erheblichen Entlassungen über. Auch die Gewerkschaft Thyssen, die bis zuletzt Bergarbeiter über Bergarbeiter anforderte, hat nunmehr, ohne die Fristen der Stillegungsverordnung zu beachten, über 4000 Mann ge= einen weiteren Teil die Kündigung rückgängig gemacht werden. Es fündigt. Hiervon soll ein Teil nach anderen Zechen verlegt, für ist jedoch auch hier bestimmt damit zu rechnen, daß mindestens 2500 Mann endgültig zur Entlassung fommen.
Man faßt sich unwillkürlich an den Kopf und fragt sich, wie ein folch plötzlicher Umschwung bei Thyssen möglich sein tann. Bis vor furzem wurden, wie gesagt, Leute über Leute angefordert mit der festen Versicherung, daß die Neuangelegten auf lange Sicht feste Arbeit behalten würden. Es sollen Arbeiter aus der Landwirtschaft eingestellt worden sein, die vom Bergbau nichts verstehen. Nun aber wirft man Massen von Arbeitern plötzlich rücksichtslos auf die Straße. Charakteristisch für Thyssen ist ferner, daß dort im Gegensatz zu fajt allen anderen Zechen gar keine Kohlen auf Lager genommen sind. Schärfer und rücksichtsloser, wie Thyssen vorgeht, geht es nicht mehr. Das Borgehen der Gewerkschaft Thyssen ist aber ein Beweis dafür, daß der planlosen Privatwirtschaft Zügel angelegt werden müssen.
tung, Deutschland fönne fich den geplanten Agrarzoll schon deshalb und Gewerkschaftsfunktionäre! der amerikanischen Landwirtschaft. Nun erscheint ein aufschlußreicher bebentenlos leiften, weil die anderen tänder ähnlich hohe, wenn
nicht noch höhere 3ölle haben. Da es bisher an einem zuverlässigen Ueberblick über die internationalen Getreidezölle mangefte, mar es etwas schwierig, dieser Behauptung einen wirkungs
Am Montag, den 15. Juni, abends 7 Uhr, in den Musikerfälen, Kaiser- Wilhelm- Straße 31:
vollen Gegenbeweis entgegenießen zu können. Das hat sich jetzt ge Große Funktionärkonferenz. wirtschaftlichen Produkte konnten mit der ſtarten Steigerung der
ändert. In Nummer 255 des Berliner Tageblatts"( Handelsbeilage) vom 31. Mai 1925 wird ein Auffaz veröffentlicht, der nachweisen soll, wie es mit der zollmäßigen Berteuerung des Brotes in den wichtigsten Konsumländern bestellt ist. In dem Auffah wird folgende Berechnung aufgemacht:
Getreideberteuerung durch Einfuhrzölle. ( Bollfäge umgerechnet auf Dollar für 100 kg; Bolbelastung in Prozenten der jezigen Durchschnittspreise amerikanischen Getreides.) Zolliäge Zollbelastung Weizen Roggen Safer 0,83 0,71 0,71
1,31 1,19 1,19
Beigen Roggen Hafer, 18,05 18,68 18,89 20,59 23,24 30,83 22,79 17,00 19,99 15,5719,33 11,32 6,05 8,03 5,98 7,42 25,91 1,89 2,34 3,11
1,45 0,87 0,77 0,99 0,99 frei 0,72 0,31 0,31 0,38 0,38 0,90 0,12 0,12 0,12 frei frei frei 1,54 0,56 1,03 24,21 10,93 26,68 Diese Berechnung läßt auf den ersten Blid erkennen, daß die Schuzzollfreunde mit der eingangs erwähnten Behauptung im Irr. tum find. Werden die geplanten Schutzölle Tat: fache, spielt Deutschland die führende Rolle in
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bezug auf die Agrarzollpolitik. Die Berteuerung des Brotes wird in der llebergangszeit bis zum 1. August 1926 durchschnittlich 13 Proz. und von diesem Zeitpunkt an unter der Borausfehung ungefähr gleichbleibender Getreidepreise mindestens 22 Proz. ausmachen. Nur Italien und Amerita tommen bei Weizen um ein Berschwindendes höher.
Außer dieser Berechnung wird in dem Aufsatz des Berliner Tageblatts" noch gezeigt, wie das Verhältnis zwischen Er zeugung und Verbrauch in den einzelnen Ländern ausficht. Das wird für notwendig gehalten, weil sich der Artikelschreiber sagt, die Wirkung eines Getreideinfuhrzolles auf die Volkswirtschaft hängt wesentlich davon ab, in welchem Umfange die Verteuerung des gesamten Getreidekonsums durch eine Steigerung der inländischen
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Tagesordnung:
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1. Die neuen Steuern und die Zollvorlage. Referent: Dr. Baul Herz, M. d. R 2 Aussprache. 3. Wahl von drei Bertretern in den Bezirksvorstand. 4. Verfchiedenes. Einlaß nur gegen Vorzeigung des Barteiausweises. Das Betriebssekretariat. Das Betriebssekretariat.
schlaggebenden Weizen, verhältnismäßig gering ist. Unsere Haferproduktion reicht bis auf 0,3 Proz. zur Dedung unseres eigenen Bedarfs aus. Trotzdem hat man für dieses Produkt einen vorläufigen Zoll von 18 Broz. und einen endgültigen von 31 Broz. des gegenwärtigen Preises, also den höchsten in der Welt be stehenden Haferzoll oorgefehen. Der Roggen, von dem uns nur 10 Broz. unserer Produktionsmenge an dem Bedarf fehlen, wird zunächst mit 14 Pro3., später mit 23 Pro3. verteuert. So etwas ist in feinem anderen Lande zu verzeichnen. Frankreich , das zum Beispiel noch 25,3 Proz. zu der von ihm erzeugten Roggenmenge einführen muß, weist nur eine Zollbelastung von 6 Proz. auf. Die Schweiz , die 374,1 Proz der im Lande erzeugten Hafermenge 3,11 Broz. vom Auslande kaufen muß, fennt mir eine Zollbelastung von
Bei einer solchen Sachlage fann uns fein deutscher Landwirt einreden, daß für seine 3ollmünsche nur sachliche, durch den Stand feines Unternehmens beeinflußte Erwägungen maßgebend find. Er will die Zölle, wir sprechen es offen aus, weil ihm der Profit bei den jezigen Getreidepreisen nicht hoch genug ist. Das erkennen mir und deshalb lehnen wir den Schuzzolltarif ab.
Stillegungen im Ruhrgebiet.
leber die neuesten Zechenstillegungen im Ruhrgebiet von Hamm bis Mörs und zwischen der Ruhr und Lippe wird uns folgendes geschrieben:
In den Rämpfen der jüngsten Tage um die Agrarzölle beriefen fich deutsche Landwirte sehr oft auf ihre rückständige Lage gegenüber Auffaz von Zander in Wirtschaft und Technit", aus welchem flar hervorgeht, daß die volkswirtschaftlich gewiß günstigere Lage der amerikanischen Landwirtschaft vom privatwirtschaftlichen Gesichtspunft aus gesehen ein ganz anderes Bild zeigt. Die Preise der landLöhne und Gehälter in den Vereinigten Staaten nicht lange Schritt halten. Besonders drückend wirkt auf die Lage der amerikanischen Landwirte die Tatsache, daß der Boden durch Kriegsspekulation star? überwertet wurde und die hohen Zinsen aus den erzielten Breisen schwer bestritten werden können. Das Schutzbedürfnis der Farmer wird heute allgemein anerkannt, doch fönnen die Zölle als Mittel dazu faum auf großen Erfolg rechnen. Vielmehr liegt die Lösung in der Intensivierung der Bandarbeit, und zwar durch elektrische Kraft, die auch tatsächlich durch die Verbreitung des Ford- Traktors immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dieser Weg wäre gewiß auch für Deutschland zu empfehlen, wo die neuen Fortschritte der Technik auf diesem Gebiet noch lange nicht ausgenügt find, und wodurch nach Meinung von Sachverständigen eine Steigerung der Produktion um 15 bis 20 Prozent leicht zu erreichen wäre. Das Kapital zur Neuinveftierung wäre auch ficher leichter von Amerifa zu bekommen, ver fchlösse sich Deutschland nicht durch seine neue Zolpolitik gegen das gesamte Ausland.
Bedeutende Befestigung des französischen Frank- Kurses. Die Ankündigungen des französischen Finanzministers, der spekulativen Bewegung des französischen Frank unter Anwendung des Restes der Morgan- Anleihe entgegenzutreten, ist heute anscheinend zur Ausführung getommen. In London wurde vormittags der französische Frank mit 99,30 gehandelt gegenüber einem Bortagsturje von 100,60. Ob diese Befestigung von Bestand sein wird, bleibt abzuwarten.
Das Reichsfinanzminifterium teilt mit: Die Bestimmungen über die zollfreie Einfuhr gewisser oberschlesischer Erzeugnisse( Konfingentswaren) treten mit Ablauf des 14. Juni 1925 außer Kraft. Waren der genannten Art, die nach diesem Zeitpunkt zur zollamtlichen Schlußabfertigung gestellt werden, haben beim Borliegen der sonstigen Boraussetzungen( Ursprungsnachweis usw.) nur dann An Spruch auf zollfreie Ablaffung, wenn einwandfrei nachgewiesen wird, daß sie die Grenze vor Ablauf der erwähnten Frist( 14. Juni 1925, nachts 12 hr) überschritten haben."
Abbau in der ungarischen Eisenindustrie. Infolge der allge. meinen wirtschaftlichen Depression sezen die industriellen Betriebe die Herabsetzung ihres Personalbestandes fort. Am größten ist der Abbau in der Eifenindustrie, wo in den letzten Monaten 6000 Arbeiter, das sind nicht weniger als 15 Proz. des gesamten Arbeiter
Die Stillegungen, die fich nicht mehr auf die fleinen füdlichen Randzechen beschränken, sondern auch auf die mehr weft fid), nordwestlich und östlich gelegenen Zechen ausgebreitet haben, wirfen umjo besorgniserregender, weil auch leistungsfähige Zechenstandes, entlassen wurden.
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