jenseits des polnischen Korridors tommen diefe Jungen zu ihrem Recht, dort machen sie ihren Anspruch auf Leben, Bewegung und Freiheit, dort vergessen sie, daß dem Vater Arbeitslosigkeit droht und daß die Mutter des Abends seufzt, weil das Geld für die vielen Kinder nicht ausreichen will. Dort drüben liegt für viele das gelobte Land, dort gibt es Milch und Butter und Gänse und Obst und alles, was man in Berlin nur in den Auslagen der Läden sieht: Effen, Effen! " Herr Lehrer, Fräulein wann tommt denn der Korridor?" Hundertmal wird diese Frage gestellt, schon bei Rüstrin ist der einzige interessante Puntt der Korridor"." Wann sind wir denn dort, wielange fahren wir durch, warum kommt er denn nicht, wie sehen denn die Polen aus, ist da ein Tor zum Durchfahren?" Immer der Korridor, der Rorridor. Aber vor Marienburg hörten wir etliche sprechen und sie hatten die Köpfe eifrig zusammengesteckt, als die Fenster wieder geöffnet werden durften:" Du, aber hör mal, da war es ja janz helle im Korridor! Schon um 3 Uhr in der Frühe! Und id bachte...!" Dabei ein gang erstauntes Gesicht und ein offener Mund, der in Erwartung auf die Antwort offen blieb.
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Etwa 160 Kinder steigen aus in Marienburg, der Bahnhof steht voll Gepäck, die Begleiter rennen hin und her, geben Anordnungen, hasten den Zug entlang die einen sind froh, daß sie schon bald am Ziel sind, die anderen steigen wieder ein Königsberg , Goldap , Gerdauen noch weit und fern, und die Kinder haben gemischte Gefühle nach der durchwachten oder durchschlafenen Nacht im Zuge; aber allen schwebt das Ziel, das ferne Biel vor Augen. Ein legtes Abschiedsrufen, Tücherschwenken auf den schon ausfahrenden Zug springt noch einer auf, gibt noch eine Tasche ab ein Zugfchaffner mischt sich den Schweiß von der Stirne und durch den hellen Morgen verflingt das Stampfen der Räder, Königsberg entgegen. 600 Kinder, die sich nach Sonne und Licht sehnen, sind aus gefahren in die Welt und denken kaum an Berlin , das halb ver gessen dahinten liegt auf der anderen Seite des Korridors"! Glückliche Kinder! Und in den Schulklassen im Friedrichshain wird manche Lüde flaffen, und manche Lehrkraft wird wünschen, auch verschickt zu werden und sei es zum Gänsehüten!
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Das Verbrechen an der Zehnjährigen.
Bom Täter noch feine Spur.
Das furchtbare Verbrechen an der zehnjährigen Senta Eckert, über das wir im gestrigen Abendblatt berichteten, hat noch teine Aufklärung gefunden. Das unglückliche Opfer wurde durch Dr. Straßmann einer vorläufigen Besichtigung unterzogen. Wahrscheinlich ist das Kind erwürgt worden, auf jeden Fall liegt ein schweres Sittlichkeitsverbrechen vor.
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Das Mädchen muß von dem Lüstling in der Rudelsburger Straße angesprochen worden sein, jener breiten Straße, die fich vom Bahnhof Karow rechts vom Bahnförper hinzieht. Der große Roggenslag, in dem das Mädchen gefunden wurde, wird durch einen Feldrain in zwei Teile geteilt. Wie aus Spuren ersichtlich, ist der Mörder mit dem Mädchen diesen Feldrain etwa 50 Schritte hinaufgegangen und dann 16 Schritte rechts in das Spuren, das Getreide ist im Umkreis von etwa 2 Metern niederbrusthohe Roggenfeld eingebogen. Deutlich sieht man hier die den Feldrain zurück, eine Strecke den Rain entlang und zum zweiten getreten. Von hier aus führt die Spur im Getreide wieder auf Male in das Korn hinein. An dieser zweiten Stelle fand der Hund heute früh die kleine Leiche. Bei der Dürre des Bodens ist eine Schleifipur nicht zu erkennen, es läßt sich also nicht feststellen, ob der Mörder sein Opfer bereits an der ersten oder später an der zweiten Stelle im Korn umgebracht hat. In dem aufgefunbenen Korb fand man noch die Butterbrote, einige Kleinigkeiten und das Bortemonnaie des Kindes. Die Eltern hatten ihm mehrere Groschen mitgegeben, die jetzt fehlen. Ob das Kind sich für das Geld etwas gekauft und das Gekaufte verzehrt hat oder ob der Mörder Das Geld an sich genommen hat, steht noch nicht fest. Unter den Laubenfolonisten hat das furchtbare Berbrechen große Aufregung hervorgerufen und viele Menschen umstehen in weitem Umkreis das abgesperrte Kornfeld. Trotz der großen Patrouillenschar, die von der Mordkommission ausgesandt wurde, sind bisher noch feine Nach richten eingelaufen, daß das Kind, nachdem es sich aus der Wohnung der Eltern entfernt hatte, gesehen worden ist. Es sei noch einmal genaue Beschreibung des fleinen Mädchens und feiner Kleidung gegeben. Das Kind ist etwa 1,26 Meter groß, von zierlicher Gestalt, hat ein ovales Gesicht, braune Augen, dunkelDie Wassernot noch nicht behoben. braunes Haar, das in Schnecken aufgesteckt ist und mit einer Die Frage der Vereinheitlichung der Wasserversorgung. schwarzen Haarschleife geschmückt war. Bekleidet mar es mit einem fchwarzweißfarrierten Kleide mit rotem Kragen und roter Schärpe, Nachdem das Berbindungsrohr zwischen den Bererdfarbenen Badenstrümpfen und braunen Halbschuhen. In der liner Wasserwerfen und dem Charlottenburger and trug es ein naturfarbenes fleines entel förbchen mit Wassermerk 2.-G. nunmehr fast einen Tag in Betrieb ist, roter Schleife. Das Körbchen war mit einer fleinen Dede zugedeckt, fann man schon ruhig sagen, daß der Erfolg nur als sehr ge Alle Personen, die am Montag um 9 Uhr das kleine Mädchen auf ring bezeichnet werden muß. Eine geringe Besserung ist nur in dem Bahnhof Gesundbrunnen oder im 3uge nach fleinen Teilen des neuen Westens eingetreten. In Neukölln z. B. Karom oder auf dem Bahnsteig in Rarom gesehen haben, werden dringend ersucht, sich unverzüglich bei der Mordfommission, hat sich die neue Wasserzufuhr überhaupt nicht bemerkbar ge den Kommissaren Werneburg und Albrecht im Zimmer 80 des Polizeimacht. Do diese sicherlich sehr gut gemeinte Berzweiflungsaktion präsidiums zu melden. Die Mordkommission ist vorläufig im im ganzen genommen als gescheitert zu betrachten ist, bleibt der Be Revier 284 stationiert. Das Revier befindet sich in Buchholz , pöfferung nichts anderes übrig, als gute, beffer, böfefte Miene zum Berliner Straße 24. bösen Spiel zu machen und mit mehr oder weniger Ungeduld ab. zuwarten, bis die neuen Brunnenanlagen des Wassermerts ihre Tätigkeit aufnehmen fönnen, und die hinterher hintende Betriebserweiterung durchgeführt ist. Auch die Hoffnungen auf Regen, die gestern hier und da faut wurden, find eitet. Mit irgendwelchen stärkeren Niederschlägen ist in nächster Zeit faum zu rechnen. Die Bevölkerung fann sich für die ausgeftandenen Möte bei der Direktion der Charlottenburger Wasserwerte schönstens bebanken. Die fommunalpolitischen Folgerungen aber aus biefem Die kommunalpolitischen Folgerungen aber aus diesem Schildbürgerstreich des privaten Werts zu ziehen, ist Sache der verantwortlichen Stellen der Stadt.
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Der Charlottenburger Wasserstandal wird am Donnerstag die Stadtverordnetenverfammlung beschäftigen. Wie mir schon mitteilten, hat die Sozialdemokratische Frattion einen Antrag gestellt, in dem der Magistrat ersucht wird, mit allen Mitteln auf Abstellung der Mängel der Wasserversorgung im Gebiet der privaten Charlottenburger Wasserwerke A.-G. hinzumirten". Entgegen den Mitteilungen bürgerlicher Zeitungen ist bie Sozialdemokratische Fraktion bie einzige, die sich um den Wastersfandal befümmert hat. Unsere Bahlen über die skandalöse Dividendenpolitik der privaten Attiengesellschaft find bezeichnenderweise von der ganzen Rechtspreffe totgeschmiegen worden. Die Deutsche Zeitung" hat die Stirn, von maßlojen Angriffen der Sozialdemokratie zu reden, trozdem fie heute felber zugeben muß, daß die Schuld der privaten Gesellschaft unbestritten ist. Es ist der Rechtspresse eben außerordentlich peinlich, daß hier an einem Musterbeispiel einmal volitommen unwiderleglich nachgewiesen werden kann, mie die Dipi dendenpolitit diefes Privatunternehmens in einen unlöslichen Widerspruch mit den Inter effen der Gesamtwirtschaft gerät. Die fommunalen Monopolbetriebe gehören in die Hand der Gemeinde und nicht in die Hand der Dividendenquetscher. Inzwischen haben auch bereits bei den Städtischen Wasserwerfen Beratungen darüber eingesetzt, wie eine Bereinheitlichung der Wasserversorgung Groß- Berlins herbeigeführt werden könnte. Auch diese Frage wird durch den Vorstoß unserer Stadtverordnetenfraftion einen starten Antrieb erhalten.
Das städtische Stadtreinigungs- und Fuhramt teilt mit: Der Wassermangel im Bereiche der Charlottenburger Wasserwerke hat den Magistrat veranlaßt, zur Entlastung des Leitungsnezes die Straßenbesprengung fowie das Waschen der asphaltierten Straßen mit Waschmaschinen in den in Betracht kommenden Stadteilen einzustellen. Eine Besprengung wird nur noch in den dringendsten Fällen vorgenommen werden. Mit dem Fortfall des Wassermangels wird die Einschränkung wieder aufgehoben werden.
Das stillgelegte Niederschönhausener Wasserwerk.
Bon unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß die in unserer gestrigen Abendausgabe gegebene Darstellung der überschwem'nten Keller und Gärten in Niederschönhausen sich nicht bewahr. heitet. In diesem Frühjahr und auch schon früher nach Stillegung des Niederschönhauser Wasserwertes ist in einige Keller der Uhlandstraße und Waldstraße Grundwasser ein= gedrungen. Dieser Zustand hat sich aber mit der zunehmenden Trockenheit ganz erheblich gebeffert und gegenwärtig ist in feinem Reller mehr Grundwasser vorhanden. Dieser Zustand hätte nicht eintreten fönnen, wenn die Stillegung des Waffermertes nicht nach Eingemeindung von Niederschönhausen mit Berlin er. folgt wäre. Auch die Tatsache, daß der den nördlichen Teil von Niederschönhausen durchziehende Kreuzgraben an verschiedenen Stellen recht flach geworden ist, und daß er im Zuge der Bismardstraße in zu hoher Lage eingerohrt ist, läßt den llebelftand des Einbringens von Grundwasser in die Keller in jedem Frühjahr wieder erscheinen. Die zuständige Tiefbauverwaltung Bantow sollte sich endlich der Abstellung dieses Uebelstandes annehmen.
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Ein Großdeutscher Tag in Berlin . Anfäßlich der Wiederkehr des Verfassungstages veranstaltet bie. Berliner Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz Rot. Golb am 8. unb 9. August einen Großdeutschen Tag, der zu einem gewaltigen Bekenntnis der republikanischen Massen werden soll. Hunderttausende republikanische Frontfämpfer werden nach Berlin tommen, um an den Veranstaltungen, die die Berliner Drtsgruppe organisiert, teilzunehmen Reben einer Riesentund gebung im Ausstellungspark( Ulap) und einer gewaltigen Fest meihe auf der Treptower Spielwiese ist ein imposantes Boltsfest in sämtlichen Gartenrestaurants Treptows geplant. Unübersehbare republikanische Massen werden am 8. und 9. August den Marsch auf Berlin " antreten.
Auf die Ergreifung des Täters ist eine Belohnung von 1500 m. ausgelegt worden. Nochmals sei darauf hingewiesen, michtig erscheinen, im Gesamtbilde einen großen Fortfritt bedeuten daß alle Mitteilungen, mögen sie auch noch jo geringfügig und un
Bei den ,, Agoiften".
Am Sonnabend wurde die vom 13. bis 15. Juni in der Phil. harmonie stattfindende" go", Fachausstellung des fort hrittlichen Schuhmacher handwerts, eröffnet. 2us allen Gauen Deutschlands waren Abgeordnete herbeigeeilt, um die Grüße ihrer Settionen zu überbringen. Einer der Redner betonte, daß das Agoverfahren feine Konkurrenz sein soll; es will eine Er. leichterung im Herstellungsverfahren bedeuten, die frumme, sigende Lebensweise verhüten. Im Anschluß daran forderte der Obermeister Eckerlein den Willen zur einheitlichen Arbeit, gemeinsames Streben und verbundenes Können. Das Schuhmacherhandwerk finde nicht die ihm gebührende Anerkennung; jeder Schmied müsse eine staat. liche Prüfung ablegen; sei der menschliche Fuß aber nicht ebenso ordnungsmäßig zu beschuhen? Die Ausstellung selbst im Oberlichtfaal zeigte Werkzeuge, Maschinen, Leder, Buzmittel und hauptsäch lich praktisches sowie elegantes Echuhzeug. Was ist nun Ago? Ago ist die moderne Schuhherstellung, die erstklassige Schuhreparatur ohne Naht und Nagel, im Gegensatz zur früheren Besph lung, die normalerweise ungefähr 200 Durchbohrungen notwendig machte. Nach dem neuzeitlichen Klebesystem werden die brüchigsten Schuhe fast neu hergestellt. Die Agoisten" wollen nicht Schuster , sondern Schuhkünstler und fortschrittliche Arbeiter sein.
Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde, Brenzlauer Berg . Die Trauer feier für den auf der Pfingstreile verunglüdten zehnjährigen Sohn unserer Abteilungsleiterin Römbild findet am Dienstag, den 16. Juni, abends 6, Uhr, im Krematorium in der Gerichtstraße statt.
Das Rundfunkprogramm.
Sonntag, den 14. Juni.
9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. Schubert: Andante poco piu mosso aus dem Trio op. 99( Gorda Reichert, Violine; Herta MackReichert, Klavier; Heinrich Kramer , Cello). 2. Haydn : Es bringe die Erde hervor lebende Geschöpfe, Rezitativ und Arie aus der Schöpfung"( Gustav Polzin, Baß). 3. Bibelrezitation( Bibelsprecher Schulzke). 4. Ansprache des Hearn Pfarrer Struckmeier von der Osterkirche, Berlin . 5. Schubert: Pax vobiscum( Gustav Polzin). 6. Beethoven : Trio B- Dur( Allegretto) Oevre posth( Gerda Reichert. Herta Mack- Reichert, Heinrich Kramer ), 3 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Landwirtschaft, Dr. Karl Ludwigs: Pflanzenkrankheiten in der Landwirtschaft, II. Teil"( Getreidekrankheiten). 3.30 Uhr nachm.: Märchenstunde. Fritz Delius spricht Märchen von Kopisch und Baumbach. 4.30 bis 6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman, unter Mitwirkung des Berliner Funkchors. Leitung: Ludwig Preiß. 7.15 Uhr abends: Einführung zu der Uebertragung Hoffmanns Erzählungen ". 7.30 Uhr abends: X. Uebertragung aus der Staatsoper, Unter den Linden : Hoffmanns Erzählungen", phantastische Oper in drei Akten, einem Prolog und einem Epilog von Jules Barbier . Musik Pitichinaccio; Antonia; Franz; Niklaus; von Jacques Offenbach . Personen: Olympia ; Cochenille: Giulietta; Coppelius; Eine Nathanael; Hermann; Crespel; Schlemihl. Stimme; Dapertutto; Hoffmann; Mirakel; Spalanzani; Luther ; Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. Königswusterhausen, Sonntag, den 14. Juni.
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11.30-12.50 Uhr mittags: Konzert Mitwirkende: Tambouraschenchor Wellebit", Berlin . Dirigent: Hermann Meier. 1. H. O. Blankenburg : Einzug der Hellebardiere, 2. O. Kahnt: Romanze in C. 3. Cehetner: U Pecini( Kroatische Ouvertüre). 4. Nesvadba: Loreley- Paraphrase. 5. C. M. v. Weber: Motive aus der Oper Der Freischütz ". 6. S. Dicker: Aschenbrödels Brautzug. 7. Fucik: Traumideale, 8. Smetana : Marsch aus der Oper„ Die verkaufte Braut ". 12 Uhr mittags: Esperantoeinlage. Montag, den 15. Juni.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
4.40 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau(, Ferien der Hausfrau") 5-8.30 Uhr abends: Konzert. Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 6.35 Uhr abends: Werbevortrag: Nördlingen , die alte Reichsstadt im Schwabenland". 7 Uhr abends: Tausend Worte Französisch. 7.30 Uhr abends: Geh. Ministerialrat Dr. Karstedt: Die Bedeutung der Grundschule. 7.50 Uhr abends: HansBredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Theologie. Dr. Hugo Greßmann:„ Das alte Israel und der alte Orient. 6. Vortrag. " Der Genius Israels". 8.30 Uhr abends: Tilla Durieux spricht: 1. Oskar Wilde : Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading. 2. Rainer abends: Lautenlieder, Maria Rilke : Aus den Geschichten vom lieben Gott. 9.30 Uhr vorgetragen von Emil Kühne. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30 Uhr abends: Schachfunk( E. Nebermann).
Opfer der Arbeit.
Zwei Arbeiter in einer Baugrube verschüttet.
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Auf dem Gelände des Beamten Wirtschaftsvereing in Tempelhof wurden beim Ausheben eines etwa zwei Metér tiefen Schachtes zwei Bauarbeiter verschüttet. Der eine vollständig, der andere bis zum Kopfe. Die Feuerwehr wurde alarmiert und sowohl die Tempelhofer wie die Mariendorfer trafen rafch ein und befreiten die beiden Unglücklichen. Sie wurden in das Brizer Krankenhaus übergeführt. Besonders einer von ihnen soll schwere innere Berlegungen davongetragen haben. Die Opfer find der 36 Jahre alte Arbeiter he in rich Peters aus Adlershof und der 62 Jahre alte Arbeiter Johann Knepp aus Tempelhof . Es ergibt sich die dringende Frage an die dortige Baufirma, ob alle Borsichtsmaßregeln getroffen worden waren oder ob die Schutzvorschriften nicht genügend beachtet wurden. In letzterem Falle wäre ein energisches Eingreifen um so mehr dringend nötig, da die Unglücsfälle im Baugewerbe sich in bedentlicher Weise häufen.
Silberkunst. Bei Hermann Rothe im Adlon ist vom 15. Juni auf 2 Wochen eine Ausstellung von silbernen Geräten von Emil Lettré, dabei vieles für die dekorative Ausstellung in Paris gearbeitetes Tafelsilber, Kannen, Schüffeln, Service in neuem Ausdruck.
Der Verband sozialistischer Studentengruppen Deutschlands und Desterreichs, der zurzeit 23 Ortsgruppen und rund 2500 Mitglieder zählt, hat seinen Sig von Leipzig nach Berlin verlegt. Zu schriften sind zu richten an den Geschäftsführenden Vorstand z. H. von Dr. Otto Friedlaender, Berlin M. 30, Landshuter Str. 37.
Ein amffiches Luftfursbuch ist soeben vom Reichsverkehrsministerium ( Abteilung für Luft und Kraftfahrweien) herausgegeben worden und im Berlag Gebrüder Radetti, Berlin SW 48, erschienen. Es enthält 40 Luft linien, die insgesamt 23 000 km, einschließlich der im Auslande liegenden Etreden, überfliegen. Die Notwendigkeit der Herausgabe des Kursbuches ergab sich aus der Entwicklung des deutschen Luftverkehrs, und diese Entwidlung wieder ist zwangsläufig gegeben durch die Lage Deutschlands als zentrales Land Europas . Das Reichs- Luftkursbuch enthält noch die Eisen. bahnanschlüsse für eilige Reisende, die Abfahrtstellen der Subringer- Straft wagen, Konsulate für Auslandsreisende, Auskunftstellen usw. Es fann durch jede Buchhandlung für 25 Pf. bezogen werden.
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findet in Friedrich bagen unter Führung der Kunstgemeinde wieder Heute Gemeinde- Kinderfeit in Friedrichshagen . Am heutigen Sonntag eines der belannten und wegen ihrer fünstlerischen Eigenart weit über Groß- Berlin hinaus beachteten Stinderfeste statt. Die Leitung liegt wie früber in handen von Bilhelm Spohr. Das Feft findet unter dem Zeichen: Bonfremden 2ändern und Menschen" statt und wird in der Bildung von Gruppen wie in der Bekleidung diesem Charatter Rechnung tragen. Im Mittelpunkt steht bereft zug, der sich um 2 Uhr von den Wassermerten am Müggelsee aus durch die Sees und Friedrichftraße nach dem Sturpart hinter dem Bahnhof Friedrichshagen bewegt. Jm Sturpart und angrenzenden Wald von 8 Uhr ab: Jest wiese( Bölterpark). Begietsbildungsausichuß Groß- Berlin. Am 20. und 21. Juni Sonnen. mendjeier des Arbeiterkulturfartells in den Gosener Bergen. Starten Afa- Drts: à 50 1. bei der Gewerkschaftskommission, Engelujer 24/25 im fartell, Engelufer 24/25 in den Zahlstellen der Freien Bollsbühne Jugendsekretariat Lindenstr. 3, 2. of II Erziehungsverein der Kinderfreunde Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, Sebastianstr. 37/38 bei den Obleuten der Kreis und bieilungsbildungsausschüsse in den Vorwärtsspeditionen im Bureau des Begirlsbildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. of II, Zimmer 8. Die Blafate zur Sonnenmenbfeier fichtbar und wirtungsvoll aushängen. Bücherfreis. Die Sunthefte find Ebert Reliefs von Gerstenberg à 1,60 erschienen. Neue Blafate abholen. und 1,80, Radierungen von Sela Haffe, Strommer. Ausstellung und Berlauf im Bureau des Bildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. of II.
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Jugendveranstaltungen.
Alle
Achtung, Matchen! Am Dienstag, den 16. b. M., abends 7 Uhr, im Jugendheim Lindenste. 8, Mädchentonferena. Bortrag der Genoisin Gener über Frauenerwerbsarbeit". Mädchen, erscheint alle! Fragen eures Berufs- und Erwerbslebens werden von der Genoffin Gener, bie eine außerordentlich gute Rennerin dieses Gebietes ist, cr örtert werden. Bringt eure Mütter mit. Alle Parteigenossinnen find ebenfalls eingeladen.
Achtung, Abteilungen Charlottenburg , Moabit I und II!
Beteiligt euch az ber Brabe für bas eftfpiel, das am Sonntag zur Sonnen wende aufgeführt werden soll, am Montag, den 15. d. M., abends pünktlich Senoffen Ernst Zastowski und Erust Reden. 8 Uhr, im Bollspart( Jungfernheide). Die Zeitung liegt in den Sänben ber
Werbebegiz! Reeusberg: Alle Abteilungen stellen fich bis nächsten Freitag der Arbeiterwohlfahrt zum Straßendienst für die Erhebung über ben Rinder bettel aur Verfügung.
Achtung, Mufiler unb Chor! Montag, ben 15. b. 9., abenbs pünktlich Th Uhr, Ueben im Jugenbheim Lindenstr. 3. Bringt noch intereffierte Ge noffen und Genoffinnen mit.
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Heute, Sonntag, den 14. Juni:
Moabit II: Fahrt Birkenwerder - Bernau . Treffpunkt 26 Uhr Butlikfirake. Often( Stralauer Biertel): Wanderung. Treffpunkt 6 Uhr StralauRummelsburg. Charlottenburg , Jungsozialisten und Rinderfreundel Waldfeft nachmittags 3 Uhr auf der Möckerihwiefe in der Jungfernheide, Proavamm: Mufit, Resitationen, eispiel usw. Treffpunkt 9 Uhr vormittags und Nachzügler 1 Uhr nachmittags Luifenplag. Nachzügler werden abgeholt. Werbebezirk Neufölu: Treffwanderung nach Klein- Röris. Treffpunkt 11 Uhr Serberge. Die Zurüdgebliebenen beteiligen sich am Rinderfest in der Aönigsheide.
Berbebezirk Besten: Wandertag auf dem Reiherberg bei Golm ( Wildpark ). Treffpunkte: Weften: Frith 6 Uhr Billombogen, Bots. Damer Straße: Schöneberg II: 6 Uhr früh Kirchplah, Grunem Thftrake: Schöneberg I: 6 Uhr früh Raifer- Wilhelm- Blaz: Friedenau : 6 Uhr früh Bahnhof Wilmersdorf- Friedenau. Abfahrt 7,25 Uhr ab Potsdamer Bahnhof bis Wildpark. Charlottenburg , Halensee , Schmargendorf , Wilmersdorf treffen sich früh 7 Uhr Bhf.- Charlottenburg( Bahnsteig). Fahren bis Wildpark.
Werbebezirk Teltowkanal: Werbebezirkstreffen in Wannsee . Alle Ab. teilungen müssen um 10 Uhr am Bhf. Wannsee eintreffen. Alle Mitglieder müssen zu den Treffpunkten ihrer Abteilung erfcheinen. Sieglin 1: 49 Uhr vormittags Bhf. Steglis aur Fahrt nach Wannsee .
Morgen, Montag, den 15. Juni, abends 7% Uhr: Gibost( Garliner Blertel): Schule Waldemarstr. A, Bortrag: Entstehung einer Moabit I: Schule Waldenserstr. 21, Bortrag: Jugend und Gemertfchaft", Beitung". Friedenau : Jugendheim Offenbacher Str. 5a, Bortrag: Unfere Jugendschusforderungen".
Arbeitersport.
Schachspieler. Die Abt. Often bes Berliner Arbeiter Sdad Rlubs beginnt am Dienstag, den 16. Juni, mit ihrem Commerturnier. Auin.thnte neuer Mitglieder. Anfänger werden im Schadspiel unterwiefen. Spieltag Dienstags 7 Uhr bei Ernst Rauten, Große Frankfurter Str. 10. Arbeiter Sportfartell Charlottenburg. Am Dienstag 8 Uhr Rartellsigna auf dem Sportplan Bestenb am Luftbad. Tagesordnung: Unsere WerbenerAusgabe des Materials. anstaltung". Alle in Frage tommenden Sportgenoffen müffen anwefend fein.
Rebelter- Sportfattell, 2. Bezirk( tergarten) veranstaltet in der Seit pom 15. bis 21. Juni eine Werbewoche, verbunden mit öffentlichen sportlichen Aufführungen, und zwar am Dienstag, ben 16. Juni, im Aleinen Tiergarten; Mittwoch, den 17. Suni, auf dem Tiergarten- Sportplan am Bahnhof Roo; Donnerstag, ben 18. Juni, auf dem Wasserfportplak Böhensee: Freitag, den 10. Juni, im Aleinen Tiergarten und Ottopart und Sonnabend, ben 20. Suni, im Beuffelgrund am Bahnhof Beuffelstraße. Da die bürgerlichen Sport organisationen alles baran fehen, die Arbeiterfchaft für ibre Bewegung au intereffieren, foute feber Arbeiter und lebe Arbeiterin durch Besuch dieser Beranstaltungen die Arbeitersportler unterfüßen. Zur Mittwochveranstaltung treffen fich fämtliche Arbeiterfportler nadmittoas 5 Uhr am Rriegerbenfmal im Aleinen Tiergarten zum gemeinsamen Abmarsch zum Tiergarten- Sport plak. Reiner barf fehlen.
Rartell für Sport und Körperpflege, 4. Bezirk( Brenzlauer Berg ). Bie alljährlich, findet auch in diesem Jahre von Montag, den 15. Juni, bis Sonnabend, ben 20. Juni, abends von 7 bis 9 Uhr, auf dem Ezeraierplag an der Schönhauser Alice eine Werbewodye statt. Sämtliche dem Bezirk an gefchloffenen Sportvereine werden mit Borführungen aufwarten.