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ft gesellschaftliche und politische Macht, ihr Ruf nach Schutz| Deutschnationalen im Reichstag durchgesetzt wurde, dabei| stens halbjähriger Kündigungsfrist bei Banten , so erklärte unser Redner, dürften nicht von der Aufmer öllen findet ein lebhaftes Echo in einer gekauften Presse. Das hielt man sich nicht lange auf. wingt auch die Arbeiterschaft den Ausführungen des In­tung ausgeschlossen merden. eressentenführers eine Aufmerksamkeit zuzuwenden, die im imgefehrten Berhältnis zum sachlichen Wert der Unternehmer­undgebungen steht.

Hier wurde also von berufener Seite bestätigt, daß die Regie­rung unter Ausschaltung des Parlaments die Agrarzölle dem Bolte aufoktroyieren wollte. Die Resolution,

In einem weiteren Referat erklärte Dr. Schindler, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Landwirtschaftsrates, die Reichsregierung habe längere Zeit hindurch beabsichtigt, die wieder ein­Agrarzölle im Wege eines Ermächtigungsgesetzes wieder ein­Rüdwärts lautet die Parole. Nicht nur die künstliche zuführen. Troß gewisser Bedenken hätten sich die Industrie Berteuerung der Lebenshaltung und der industriellen Fabri- und die Landwirtschaft mit diesem Wege einverstan ation ist das gemeinsame Ziel der Zollreaktionäre. Abbauden erflärt, aber durch den Widerstand der Konfumentenfreife Der Sozialpolitit, Abwälzung der Staats- und der ihnen nahestehenden politischen Parteien, die bei einem und Reparationslaften auf die wirtschaftlich Ermächtigungsgeseß übermäßige Zollsäge befürchteten, habe sich die Schwächsten, auf Arbeiter und Verbraucher ist das Regierung gezwungen gesehen, ein ins einzelne gehendes 3oll. Jemeinsame Streben der Schwerindustrie und der Großland gefeß den Parteien vorzulegen. virtschaft. Und es ist klar, daß dieses Ziel nicht mit einem Schritt erreicht werden kann. Die Deutschnationalen haben Die schwere Bürde der Regierungsverantwortung auf sich jenommen, um zunächst einmal die Zollvorlage unter Dach ind Fach zu bringen. Ist der Wuchertarif gesichert, dann hat nan die erste Etappe hinter sich. Die Rechtsregierung ft dabei in so willenloser Abhängigkeit von den tapi­alistischen Drahtziehern, daß sie noch in letzter Stunde die Tatsache zu vertuschen suchte, daß der Reichs mirt chaftsrat gegen die Agrarzölle potiert hat! Aber die Ehe der Deutschnationalen mit der Republif ist ein Bertrag auf Kündigung. Man weiß, daß die Deutschnatio­talen schon jetzt sich mit der Absicht tragen, ihre Minister aus Der Kabinett Luther zurückzuziehen, wenn erst die Zollvorlage Besez ist. Es ist ein heuchlerisches und gewagtes Spiel, das hier mit den Intereffen des Boltes gespielt wird. Die Tagungen der beiden Interessenverbände, des Land­virtschaftsrats und der Schwerindustrie, haben dazu beige­ragen, daß die. Karten der Gegenspieler offen liegen. Mit großer Bucht hat die Arbeiterschaft den Kampf regen den 3011mucher und gegen die soziale Re­rttion aufgenommen. Schon einmal im vorigen Herbst hat ie Regierung die Pläne, unter Umgehung des Volkswillens ie Zollvorlage durchzusehen, an dem harten Widerstand der onsumenten scheitern sehen. Es wird ihr diesmal nicht viel inders gehen, wenn die Arbeitnehmer aller Richtungen und ller Parteien geschlossen gegen die reaktionären Machtan­prüche des Großfapitals auftreten.

Wangenheims Zollrede.

Das große Referat, mit dem der bekannte Landbündler Freiherr on Wangenheim Kleinspiegel auf der Tagung des Deutschen Landwirtschaftsrates die Schutzzollforderungen der Großagrarier egründete, zeichnete sich dadurch aus, daß dieser Interessent jede vissenschaftliche Argumentation über die Schutzölle ablehnte. a sogar die landwirtschaftlichen Universitätsgelehrten als Kur fuscher verhöhnte. Angesichts der schwebenden außenpolitischen Berhandlungen über den Sicherheitspaft war der Teil der Rede Bangenheims besonders interessant, der die Zollforderungen mit er Möglichkeit eines neuen Krieges begründete, weil Deutsch and in diesem Falle eine selbständige Ernährung erlangt haben nüßte: Er lobte die Zollpolitik des Fürsten Bülom, die angeblich ine nie gefannte wirtschaftliche Blüte Deutschlands zur Folge jehabt haben soll, erklärte aber gleich darauf, daß zur Erlangung iner selbständigen Ernährung des deutschen Volkes bei Beginn des etzten Krieges nichts vorbereitet gewesen sei. Dieser Wider­pruch störte ihn nicht, denn auf die Beweiskraft der Argumente kommt es ja den Interessenten in der Wahrnehmung der Zoll. pünsche nicht an. Die Wirtschaftskrise führt er zurüd auf die ge­antiegenen 2 öhne, hohe Steuern, hohe Lasten und auf die Ibgaben auf Grund des Dames. Abtommens, die die Bro. uktionsfoften hinaufgeschraubt hätten. Die Sozialgefeg. rebung müsse abgebaut merden. Die bisher vorgesehenen ondwirtschaftlichen Zölle feien noch unzureichend, meil fis ie eingetretene Geldentwertung nicht berücksichtigten. Jede suguseinfuhr müsse unterbunden werden, da diese den süd eutschen und westdeutschen Garten-, Obst- und Weinbau schon fast in den Ruin gebracht habe. Daß der Abbau der Weinzölle durch ite Annahme des deutsch - spanischen Handelsvertrages mit Hilfe der

Der schwarzweißrote See.

Bon Julius 3erfaß, München . Der Starnberger See ist Bayerns geheiligtes Wasser. In ihm at ein föniglicher Geist geendigt, der den Ruhm der Wittelsbacher nicht durch Schlachten, sondern durch Schlösserbauten vermehren vollte. An den Gestaden des Würmfees, wo ihn die Umnachtung ins Wasser trieb, steht eine romanische Brunttapelle als ein Dent mal. Ueber ihm ragt empor, der Bismarckturm; fein Stil ist hart and fantig, als solle er den Sieg des berutalen Realisten über den Romantiker symbolisieren.

Der Starnberger See ist, wie jeder Bayernpilger wohl weiß, die größte Sehenswürdigkeit nach den Münchener Pinakotheken, sem Hofbräuhaus, den Prophyläen, der Bavaria . Nach München ahren und den Starnberger See nicht gefehen haben, wäre soviel wie Berlin besuchen und den Wannsee oder Potsdam vergessen.

Ich liebe diesen See und darum begleitete ich jüngst einen Freund aus dem Norden an seine liebliche Landschaft, die nicht nur friedlich, sondern auch imponierend ist. Das Imponierende ist aber nicht das Werk der Natur, das Imponierende dieses herrlichen Fremdenverkehrsgebietes ist der private Naturschußpart, den ge­schickte, zupackende Fremde aus dem Seeufer gemacht haben. Rings um das Ufer reiht sich Billa an Billa mit Badehütten und Boots­häusern, die der badelüfterne, befizlose Wanderer in entsprechender Ferne bewundern fann. Das Ufer selbst ist ihm nicht erreichbar; es ist Privateigentum und dient der Erfrischung der Billenbefizer, beren Motorboote, Kähne und Segelboote am Strande por Anker liegen, das Wasser, durchschneiden oder auf den leisen Wellen sanft

sich wiegen.

Solch ein See mit weißgeblähten Segeln und Gondeln, in denen venetianisch gestimmte Ruderer und Segler sich verlustieren, ist ein entzückend belebtes Bild. Wie angenehm fühlt die Flut den jdylanten Körper, nimmt den Schweiß von der Mühe des Tenniss spois, wie geruhsam läßt sich im Sande über Bayreuth , Spengler, mie temperamentvoll über das völlische Problem plaudern. Und am Mast oder Bug der Schiffchen demonstriert ein schwarzweißrotes Wimpelchen feck für die Hindenburg- Republik.

die von der Tagung angenommen wurde, billigt die vom Land. wirtschaftsrat erstattete Denkschrift über den Schutz der landwirt. fchaftlichen Erzeugung als Vorbedingung des Wiederaufbaus der deutschen Wirtschaft, verlangt aber weiter angemessene" 3ollfäge auch auf Futtermittel und selbst auf Bolle. Die Zollfäße bes Gefeßentwurfs feien für die Agrarerzeugnisse zu niedrig: verlangt wird Gleichstellung dieser Zölle mit denen der Industrie; gefordert wird ferner die sofortige Einführung der erhöhten Bollsäge ohne Aufschub. Die Entschließung droht mit einer sch we ren Wirtschaftstatastrophe, wenn feine ausreichenden Agrarzölle fämen.

Die Tendenz der ganzen Resolution wird durch die Be. merkung Wangenheims beleuchtet, der im Gegensatz zum Reichs, wirtschaftsrat und zu dem größten Teil der deutschen Fachwissen fchaft erflärte, Freihandel sei in der heutigen Lage der Ruin Deutschlands .

Keine Aufwertung der Bankeinlagen. Die Regierungsparteien lehnen ihren Antrag ab. In der Dienstagfißung des Aufwertungsausschusses stand Absatz 4 des§ 12 zur Beratung, der, furz gesagt, die An. sprüche an Banten behandelt. Die Regierungsparteien hatten dazu einen Antrag gestellt, nach dem Ansprüche aus Bantein­lagen, die nach den Grundsägen des reinen Sparverkehrs zu be­urteilen find, als Vermögensanlagen gelten und der Aufwertung unterliegen. Die Höhe des Aufwertungssages soll nach diesem An­trag von einer besonders zu bestimmenden Stelle festgesetzt werden. Aenderungen in der Höhe der Einlagen, die seit dem 1. Januar 1923 eingetreten sind, sollten unberüdsichtigt bleiben. Die Reichsregierung sollte ermächtigt werden, die für die Durchführung dieser Borschläge näheren Bestimmungen zu treffen. Vor der Begründung des Antrags erhob sich Reichswirtschaftsminister Neu haus, um die schwerwiegenden Bedenken der Reichsregierung" gegen ihn geltend zu machen. Der Antrag belaste im besonderen zahlreiche Propinzbanken und bedrohe sie in ihrer Existenz, da die Goldmartkapitalien dieser Banten im trassen Mißverhältnis zu den Einlagesuminen stiinden. Jede Aufwertung müsse aus der Ver. mögenssubstanz gedeckt werden. Unzählige Brozesse würden ent­stehen und die gesamte Kreditlage würde verschlechtert.

Kaum hatte der Minister seine Ausführungen geschlossen, mel deten sich nacheinander die Herren Hergi( Dnat.), Schetter( 3.), Wunderlich( D. B.), um zu erflären, daß sie den Antrag nicht mehr aufrechterhalten. Herr Hergt war geradezu er. schüttert" über die Mitteilungen des Ministers. Benn bei den Banten nichts da" sei, so fönnte man an dem Antrag natürlich nicht festhalten. Der Regierung machte Hergt den Bormurf, daß sie nicht schon viel früher Aufflärung gegeben habe. Die Abgg. v. Richthofen ( Dem.), Dr. Best( Dtschv.) und Reil( 503) ließen sich nicht bereitwillig wie Herr Hergt von der Regierung überzeugen. Sie behielten sich die Prüfung der Regierungseinwände vor, und Abg. Keil forderte Mitteilung des ganzen Mate rials der Regierung, nicht bloß einzelner Stich proben, an den Ausschuß. Einlagen mit minde

britenbesigenden Herren unsere Farben hassen und die ihren zur Echau tragen. Sie sollen nur ihre schwarzweißroten Herren. wimpel hinaushängen und ihre Abscheu gegen unsere republi fanische Staatsgefinnung so deutlich demonstrieren, wie am schwarz­weißroten See in Bayern . Die Zeit wird fommen, daß es ihnen nicht mehr erlaubt ist, dem erholungsuchenden schaffenden Menschen die Schönheit der Natur wegzunehmen und ihn zu zwingen, meite Umwege zu machen, um nur auch ein Fleckchen vom Ufer zum Aus­ruhen und zum Genießen der Schönheit ringsum zu erhaschen.

Tanzplatz im Walde.

Dunkel steht der hohe Wald. Windbewegtes, zitterndes Laub zerzauft den weichen Samt des bauen Himmels. Manchmal ein Stern. Weit vorn, dem Hange zu, glänzen Lichter auf. Eine Geige fingt. Eine Flöte schreit. Es raunt ein Baß.

Mitten im Walde ein Tanzplatz. Mitten im Grünen. Wie Motten wirbelt das Jungvolt dem Lichte zu. Dreht sich im Kreise. Wie toll. Hell flingen Gläser. Freude winkt. Noch ist die blühende goldene Zeit.

Hell aus dem Tale steigt die Stadt herauf mit tausend grüßen­den Lichtern. Hell glänzt der Mond. Und vom Himmel herab senkt cine Handvoll Sterne sich. Fällt durch die Kronen der schwankenden Bäume in offene Herzen hinein. Jubel verflingt. Sehnen wächst. Dunkle Pfade öffnen den Baaren sich, die zart aneinandergeschmiegt, den Schwarm der andern verlassen. Dünner wird der Schimmer lockenden Lichtes. Sanfter der Ton der flagenden Geige. Reder der Ruf der neckischen Föte. Dumpfer der mahnende Baß. Da erglänzt hell vor den Schreitenden wieder die Stadt. In märchenhaftem Glanz schimmert die Feste. Frei wirst der Himmel fich über die Erde mit dem Glanz seiner brennenden Sterne. Licht, überall Licht. Zumeist in den Herzen der Jugend, die in der Fülle des Lichts und der eigenen Glut langfam verbrennen.

Erich Grisar .

Die Suche nach der geheimnisvollen Infel am Nordpol . Der englische Kapitän Donald Macmillan , der jetzt zu seiner Flug expedition nach dem Nordpol aufgebrochen ist, will nicht nur den Bol überfliegen und Amundsen aufspüren, sondern er ist auch auf der Suche nach einer geheimnispollen Insel, von der verschiedene Polarforscher der letzten Zeit berichtet haben, ohne daß bisher ihr Borhandensein einwandfrei erwiesen wäre. Die Insel, deren Aus­dehnung auf mehr als 1 Million Quadratkilometer geschäzt wird, foll fich irgendwo in der Nachbarschaft des Pois, entweder westlich oder nordwestlich von dem Arel- Heiberg- Land befinden. Bielleicht ist dieses gewaltige Gebiet mit Pflanzen bedeckt und von Tieren be­pölfert, vielleicht ist es auch eine Eiswüste, auf der nur ein paar Hochplateaus gesehen haben wollte, war Beary im Jahre 1906, und Polarbären hausen. Der erste, der seine riesigen Berggipfel und er taufte die Insel Crocker- Land". MacMillan glaubte ebenfalls Jedes Ding trägt seine Logif in sich. Wir Republikaner fönnen die Insel zu erblicken, als er den Spuren Bearys folgte, aber als stolz sein, daß die Verfechter der Kaiserzeit, die villen und fa- ler näher herantam, verschwanden die phantastischen Gebirgsformen

Ja, das ist das Zeichen, in dem der Starnberger See steht. Schiff an Schiff und das Tillefsen Fähnchen. Der Starnberger See ist das Paradies der Besitzenden, der Reichen, der Brivilegierten und Herrenmenschen, und diese können doch kein Interesse an der Republik weimarifchen Geistes haben! Sie verteidigen ihre Boll werke gegen die sozialen Gefühlsdufler, die den demokratischen Staat zu einem Freistaat machen wollen und die als dessen Symbol die Farben Schwarz- Rot- Gold aus der alten deutschen Freiheitsbewe gung gewählt haben.

Bei der Abstimmung wurde der Antrag der Re gierungsparteien gegen sämtliche Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Die Linke stimmte geschlossen für den Antrag. Abgelehnt wurde auch gegen die Stimmen der Linken ein Antrag Best, wonach die Aufwertung Platz greifen soll nicht nur, wenn die Bank die Einlage vereinbarungs­gemäß mert beständig anzulegen hatte, sondern auch dann, wenn die wertbeständige Anlegung ohne besondere Verein­barung geschehen ist, oder wenn die Bank wegen der vom Gläu biger gewährten Rückzahlungsfristen dazu in der Lage mar. Angenommen wurde ein Antrag Dernburg , wonach Einlagen aufzuwerten sind, wenn sie bei einem Geldinstitut gemacht wurden, das nur ein Teil eines auf andersartige Geschäfte gerich teten Hauptunternehmens ist. Ferner fand Annahme der vom Abg. Dr. Leber begründete sozialdemokratische An­trag, daß die Aufwertung von Einlagen des Arbeitneh mers bei seinem Arbeitgeber nicht davon abhängig ge­macht wird, daß der Arbeitnehmer zu ihrer Leistung von dem Arbeitgeber veranlaßt war". Außer Rautionen, zu deren Leistung der Arbeitnehmer veranlaßt wird, fönnen also auch andere Einlagen aufgewertet werden.

Bum§ 13, der bestimmt, daß Bergleiche, die den Zwed hatten, den Streit oder die Ungewißheit über die Höhe des infolge der Geldentwertung zu zahlenden Betrages zu beseitigen, un­berührt bleiben, wurde beschlossen, daß solche Vergleiche ge= ändert werden können, wenn bei Rüdwirtungsfällen

die erhöhte Aufwertung Blaz greift. Ausgeschlossen von dieser Regelung bleiben jedoch Vergleiche, die zwischen Raufleuten im Betriebe ihres Handelsgeschäfts geschlossen worden sind. Bergleiche dieser Art bleiben un­angetastet.

Eine vom preußischen Finanzministerium verteidigte Sonder­Dorlage des Reichsrats, die den Ländern das Recht zu fprechen wollte, in gewissen Fällen Sondervorschriften über die Aufwertung zu treffen, wurde nach lebhafter Auseinandersetzung zwischen dem preußischen Bertreter und der Reichsregierung a b gelehnt.

Angenommen wurde eine neueingefügte Bestimmung, die den Berwalter fremden Vermögens( Bormund usw.), der im Vertrauen auf Gesetzgebung und Rechtsprechung bei der Ber­fügung über das Vermögen mit der Aufwertung nicht gerechnet hat, gegen Schadenersaßforderungen schützt.

Veranlaßt durch eine vom Abg. Dr. Quessel( Soz.) gestellte Anfrage, war Reichsbankpräsident Dr. Schacht im Ausschuß er= schienen, um Auskunft darüber zu geben, wie die Reichsbant ihre Auswertungsansprüche wahren wolle gegenüber den großen Kreditnehmern, die in den Inflationsjahren umfangreiche Papier­markkredite pon der Reichsbank in Anspruch genommen haben. Dr. Schacht erklärte, daß die Reichsbank aus technischen und wirtschaft­lichen Gründen solche Ansprüche nicht erheben werde,

Die Gelder der Wohnftättengesellschaft. Bei der gestrigen Ber­handlung im Trianonfilm und Wohnstättenproze wurden die Geschäftsführer des Trianonfilm- Unternehmens ver­nommen. Die Bernehmung bebandelte die Geschäftsführung der Gesellschaft und das neue Anwachsen der Schulden. Heute werden die Verhandlungen fortgeführt.

Ein tschechisches Ausreifeverbot. Dent Obmann bes Deutigen Behrerbundes in der Tschechoslowakei wurde die Teilnahme an der Tagung des Deutschen Lehrer vereins in Hamburg verboten mit der Begründung, daß die Tagung für das tschechische Schulwesen wegen der ber­änderten Verhältnisse leine Bedeutung" habe.

Deutsch - Unterricht in Nordamerifa. In Atlanta ( Georgia ) hat die Unterrichtsbehörde angeordnet, daß die deutsche Sprache wieder als a hifadh an den öffentlichen Schulen eingeführt wird. Der Unterricht in der deutschen Sprache war im Weltkriege abge­schafft morden.

im nichts, und die Insel am Nordpol wurde für eine Fabel erflärt. 1914 war MacMillan wieder im Polargebiet, und wieder sahen er und feine Mannschaft die seltsamen Bergspigen am Horizont. Nach seinen und den Beobachtungen von Bearn glaubte er das Grant- Land lokalisieren zu können. Er drang nun in dieser Gegend Land etwa 200 Kilometer von Kap Columbia an der Küste von par und fam zu einem Bunkt, der von dem vermuteten Bunft etma 50 Kilometer entfernt war, aber er fand nichts als Eismüſte. Da feine Begleiter vollkommen erschöpft waren und auch die Hunde nicht mehr weiter fonnten, so mußte er umfehren. Aber noch ein­mal steuerte er mit seinem Schiff, der Santa Maria", zu dem Punkt, wo Bearn die geheimnisvolle Insel gesichtet hatte, und wieder stiegen die Gipfel und Hochplateaus verlockend vor ihm auf, doch ein Sturm erhob sich, das Schiff wurde abgetrieben, und wieder war sein Suchen vergebens. Er stellte aber verschiedene Anzeichen feft, besonders Veränderungen in den Gezeiten, aus denen er auf das Vorhanden­

fein eines riefigen Landgebietes schließen zu fönnen glaubte. Mac­Millan hofft jetzt bestimmt, das Geheimnis der Insel am Nordpol zu lösen. Er führt zwei Wafferflugzeuge mit sich, von denen jedes 10 Stunden ununterbrochen fliegen fann und mit Borrichtungen für die Verwendung auf dem Eis ausgestattet ist. Eine Basis für diese Flugzeuge wird auf dem Arel- Heiberg- Land errichtet, die in be ständiger drahtloser Verbindung mit den Flugzeugen und der 300 Kilometer füdöstlich angelegten Schiffsbafis stehen wird. So dürfte jetzt endlich festgestellt werden, ob es sich bei dieser Insel nur um ein Hirngespinst oder um ein tatsächliches Landgebiet handelt.

Eine australische Südpolar- Flugegpedition. Der australische Flieger Kapitän Wilkins, der nach einer 13 Monate durchgeführten naturwissenschaftlichen Erforschung Nordaustraliens nach Sidney zurüdgefehrt ist, bereitet nun einen Südpolarflug vor, um die Küstenlinie von König- Edward VII. - Land südlich von Neuseeland bis nach Grahamsland füdlich von Kap Horn zu erforschen. Wie aus Sidney berichtet wird, will er bei diesem Fluge eine genaue farto­graphische Aufnahme dieses Gebietes vornehmen. Diese Arbeit ist nur der Auftakt für eine weitere Expedition, durch die die Witte. rungsverhältnisse der Antarktis aufgeflärt werden sollen..

Die Einheitsfurzschrift in Desterreich. Wie die österreichische Re­gierung dem Reichsministerium des Innern mitteilt, beabsichtigt das österreichische Bundesministerium für Unterricht, die deutsche Ein­heitsfurzschrift in den dortigen Schulunterricht einzuführen, sobald die notwendigen llebergangseinrichtungen und Umstellungsturse be­endet sein werden.

Der Schachmeiffer R. Teichmannn ist am Sonntag nach längerem Leiden in Berlin geftorben. Teichmann wurde am 24. Dezember 1868 zu Im Lehnisch in Sachsen - Altenberg geboren und studierte in Berlin , frieges in der Schweiz . Er nahm an allen großen Tournieren teil, zuletzt Jabre 1892 ficbelte er nach England über und wohnte während des Welt. am Berliner Großmeister. tournier im Dezember.

Hans Pigner bat Heinrich Marschners romantische Oper Der Bampyr musikalisch und tertlich für die deutsche Bühne neu eingerichtet. verfität veranstaltet am Sonnabend, den 20... einen gestalt in ihrer neuen Berliner Universitätsfeier zum Rheinland - Jubiläum. Die Berliner Uni Aula zur Erinnerung an die 1000 jährige Zugehörigkeit des Rheinlandes zum Deutschen Reiche.