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bankgesetz, das ihm und seiner Clique die wirtschaftliche Herr-| nett Luther, welches den Präsidenten in Gegensatz zu feinen

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Erflärungen und zu seinen verfaffungsmäßigen Rechten bringen will? Wie wir hören, gehen täglich im Bureau des Reichspräsi­ denten   große Mengen Zuschriften der durch die Aufwertungsgesetze in Rechts- und Wirtschaftsnot Geratenen ein.

Schutz den Inflationsgewinnlern!

Die Vermögenssteuer vor dem Ausschuß. Der Steuerausschuß des Reichstags begann am Dienstag die Beratung der Vermögenssteuer. Die Vorlage der Regierung fieht einen Steuersatz von 0,5 Proz. vor. Bei Vermögen mit 25 000 m. sollen nur 0,3 Bro3., bis 50 000 m. 0,4 Bro3. erhoben werben. Die frühere höhere Besteuerung der großen Bermögen soll beseitigt werden. Die Freigrenze ist auf 5000 m. festgesetzt, erhöht sich jedoch bei niedrigerem Einkommen. Die Vermögenszuwachssteuer soll außer Kraft gesetzt werden.

schaft auf weitere 40 Jahre sichern sollte, nicht einmal zur Beratung fam. Da holten die Bratianus zum letzten Schlag aus: Die Geschäftsordnung der Kammer wird zur Sklavereiordnung gemacht. Auf Vorschlag des Präfi­denten oder von 50 Abgeordneten tann die Kammer be­schließen, die Diskussion bei einem Gesez ganz auszu fegen, der Präsident fordert dann die Abgeordneten auf, Anträge zum Gefeß binnen 24 Stunden einzureichen, die vom Ausschuß binnen weiteren 24 Stunden zu prüfen sind. Bei den nicht angenommenen Abänderungsvorschlägen und das wird die übergroße Mehrzahl sein- findet gar keine Debatte mehr statt, bei den angenommenen dürfen nur je e in Redner für und gegen je 10 Minuten sprechen. Während der Zeit, wo diese Bestimmungen gelten, gibt es weber Geschäftsordnungsdebatten noch persönliche Bemerkungen oder irgendwelche andere Debatten. In der allgemeinen Aussprache übt Genosse Ströbel heftige Mit diesem beispiellosen Anschlag hat die Regierung den Kritik an der Vorlage. Durch einen eingehenden Vergleich mit der Bogen weit überspannt: es bleibt dem legten regieren- Steuerbelastung in England zeigt er, daß die Einkommensteuer bei uns im wesentlichen von den Lohnempfängern, in England von den den Hohenzollern  , König Ferdinand, überlassen, das Gleichgewicht wieder herzustellen, oder weiter zuzusehen, wie die jezige Regierung nicht zum wenigsten auf seine Kosten mit dem Feber spielt.

Reichspräsident und Aufwertung.

Der Reichspräsident ist dazu berufen, die Heiligkeit des Rechtes hochzuhalten." Hindenburgs Osterbotschaft. Die Arbeitsgemeinschaft der Aufwertungsorganisation teilt mit: Die Arbeitsgemeinschaft unternahm am 15. Mai nach Bekanntgabe der Kompromißformel den ersten Bersuch, für eine Delegation aus ihren Kreisen einen Empfang beim Reichspräsidenten  zu erwirken. Auf diesen Schritt erging am 19. Mai folgender Be scheid durch den Staatssekretär Dr. Meißner:

Besitzenden getragen wird. Bei der Bermögenssteuer müssen die fleinen Bermögen geschont, die großen stärker belastet werden. Die Beseitigung der Vermögenszuwachssteuer ist ein unberechtigtes Ge­fchent an die Inflationsgewinnler. Auch bei der Erbschaftssteuer ist im Hinblick auf die englische Erbschaftssteuer eine stärkere Belastung notwendig. Der standalose Zustand, daß das Gattenerbe freibleiben soll, ist unhaltbar.

Abg. Dr. Brüning( 3.): Englische und deutsche finanzielle Ver­hältnisse fönnten nicht miteinander verglichen werden, da Deutsch  land den Krieg verloren habe und seine Wirtschaft und sein Kapital. markt durch die vernichtende Inflation außerordentlich gelitten habe. Die Abgg. Dr. Kulenkampff( D. Vp.) und Dr. Fischer- Köln( Dem.) erklärten ebenfalls den Vergleich der deutschen   und englischen Steuer erträge für abmegig. Auch Staatssekretär Dr. Popik wies auf die Schwierigkeiten des Bergleichs hin.

In der Einzelberatung wurde§ 22 des Gefeßentwurfs vorweg­beraten. Er sieht vor, daß im Jahre 1924 nur zwei Vierteljahrs­raten zur Erhebung gelangen. Die Rate vom 15. Mai ist am 15. Juni fällig. Die Regierungsparteien beantragten, diesen Termin weiter hinauszuschieben, und beschlossen, dem Reichstag   die abermalige Ver­läugerung der Borauszahlungsfrist der Vermögenssteuer bis zum 15. Auguft d. 3. durch ein neues Initiativgesetz vorzuschlagen. Gegen die Stimmen von Sozialdemokraten und Kommunisten wurde so beschlossen. Der Entwurf soll am Mittwoch auf die Tages

Der Herr Reichspräsident möchte davon absehen, eine Abordnung der durch die Inflation geschädigten Hypotheken gläubiger usw. in der Angelegenheit der gefeßlichen Aufwertungs­regelung zu empfangen. Abgesehen von der großen dienstlichen In­anspruchnahme, die mit der Amtsübernahme notwendigerweise verbunden ist, hält es der Herr Reichspräsident aus verfassungs­rechtlichen Gründen nicht für angängig, in die bereits den geseh­gebenden Körperschaften unterliegende Frage von fich aus einzuordnung des Plenums gesetzt werden. greifen."

In Erkenntnis des in der gegebenen Begründung liegenden Irrtums machten zwei beauftragte Vertreter der Arbeitsgemeinschaft im Bureau des Reichspräsidenten einen Besuch. In Behinderung des Staatssekretärs Dr. Meißner legten sie Herrn Ministerialrat Dr. Döhle den ganzen Ernst der Lage dar. Sie wiesen auf die große Erregung der Geschädigten hin und die den Staat und die innere Ruhe gefährdende Konsequenz, wenn die An­hörung der berechtigten Wünsche ihrer Bertreter mit einem nichtigen Einwand verweigert werden sollte.

Um die Person des Reichspräsidenten von den zu erwartenden Auseinandersetzungen zu bewahren, wurde der erneute Vor= trag des Ersuchens mit der gegebenen Begrün=

dung erbeten und zugesagt. Bald erging dann der Be scheid, daß der Herr Reichspräsident sich wegen seiner Bedenken erst mit dem Reichsjustizminister in Berbindung setzen wolle. Obgleich nun durch ein Kommuniqué an die Presse am 5. Juni be­tannt wurde, daß sowohl der Reichsjustizminister als auch der Reichstanzler zum Vortrag über die Auf wertungsfrage vom Herrn Reichspräsidenten   empfangen wurden, teilte Ministerialrat Dr. Döhle der Arbeitsgemeinschaft am 12. Juni mit, daß eine Entscheidung noch nicht getroffen sei, weil der Herr Reichspräsident über die Aufwertungsfrage noch nicht genügend informiert sei und die schriftliche Stellungnahme des Reichsjustizministeriums noch fehle. Auf Drängen ihrer zahllosen Anhänger aus allen Teilen Deutschlands   haben die Aufwertungsorganisationen jetzt in einer diretten Eingabe den Reichspräsidenten nochmals um baldigen Empfang einer Delegation gebeten und dabei ausdrücklich auf den Inhalt seiner Osterbotschaft und seine erklärte Hilfsbereit­schaft für die Notleidenden Bezug genommen. Ist es das Kabi

Die Epistel aus Reading.

In S. Fischer Verlag erschien ein erschütterndes mensch­lisches Dokument, Ostar Wildes Epistola", übersetzt und eingeleitet von Mar Meŋerfeld.

Wie die Wildesche Ballade vom Zuchthaus in Reading" immer wieder den Leser in ihren düsteren Bann zieht, so wird auch diese Epistel aus Reading zum dauernden Erlebnis. Der Dichter Wilde schreibt hier sich und dem Freunde eine Abrechnung, die die Tra­gödie seiner Freundschaft von allen Seiten beleuchtet. Was in" De Profundis" von dem Herausgeber ausgemerzt wurde, um den Brief­empfänger zu schonen, flagt in der" Epistola  " ungekürzt und un­verhüllt an.

Nicht nur, weil Oskar Wilde diese Epistola geschrieben und sich so eine Fülle von Erinnerungen und Begebenheiten darum ranfen, ist sie so erschütternd, sondern weil die gemarterte Seele eines Menschen und Künstlers zugleich sich offenbart. Wer nie etwas von Wilde gelesen haben sollte, ihm stände er nach diesem Buch vielleicht noch mehr vor Augen als dem zu sehr wissenden Literatur­historifer.

Ein griechisch empfindender Mensch, vergöttert und umworben, mit allen Fasern seines Herzens seinem Schönheitsideal und dem Rausch der Sinne lebend, ein Meister der Form im Kunstwert und Leben, herabgeriffen von seinen höchsten Höhen in die Zuchthaus qual zu Reading. Der Troß dieser Seele, bis sie sich zur demütigen Liebe bekennt, bis sie Leid und Schmerz, die- fie früher als un­vollendet verachtet, als Höchstes und Tiefstes zugleich zu empfinden versucht, ist zart und empörerisch zugleich. Dieser englische Grieche, der sich in Demut der umfassenden Leidliebe eines Jesu neigt, der Worte über ihn findet, wie sie schöner nie gesagt, er wird deshalb doch nicht zum Galiläer.

Jede Seite des Buches ist erfüllt mit tiefen, nachdenklich machen­den Sägen des bis in die Fingerspigen fultivierten Dichters, dem feine Zuchthausqual auch die anders, dunkle Belt gab. Kunstschaffen, marternde Erlebnisse, bestridende Formschönheit, dialektisches Den fen, reiches Wissen, gequälte und getränkte Freundschaft, Hörigkeit, Menschenpein, Ehrgeiz, Mitleid, mühsam geductes Haffen, die ganze Stala von Empfindungen, sie schwingt in diesem Buch und läßt einen so die Persönlichkeit Wildes immer wieder in seiner Epistola suchen. Bruno Schönlant.

Enzian  . Bon Knulp.

An einem schönen Nachmittag tam der Postbote zu uns herauf. Er brachte ein Bäckchen. Von wem mochte es sein? Aus dem Allgäu war es. Flugs machte ich es auf, und fast erschrocken vor Freude blickte ich hinein. Eine Blumenpracht in grünem, feuchten Moje gebettet ruhte in dem kleinen Karton. Herb und süß wie Honig stieg der Duft empor. Engian! Blaue Glodenenziane! Die schicke ich Ihnen als Gruß aus den Bergen", schrieb die Abfenderin, Munte- Bunte hat sie gepflückt,"

Der Kurs der Germania  ".

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In der heutigen Morgenausgabe der Germania  " wird trumsorgans veröffentlicht. Seit langem turfieren in der Deffent eine Erklärung der Redaktion über die künftige Haltung des Zen lichkeit Gerüchte, die von einer Aenderung des Kurses wissen wollen. Es scheint Tatsache zu sein, daß unter der Führung des Abg. von Papen der rechte Flügel im Aufsichtsrat energischer seinen Stand­punkt, zu vertreten sucht. Demgegenüber versichert die Germania  ", fie werde fortfahren, auf dem Boden des christlichen Staatsgedan fens, dem Boden des gesamten deutschen Boltes und insbesondere den Rechten und Interessen der katholischen Bevölkerung zu dienen. Der bewährte Kurs der Mitte und des ehrlichen Ausgleichs bleibt auch in Zukunft der ihre!" Aller­dings wird diese Erklärung die Zweifel an der fünftigen Ent. wicklung des Zentralorgans der Zentrumspartei   nicht ganz beseitigen tönnen. Wenn der rechte Flügel, der sich in den Besiz der zurückscheut, so wohl deshalb, weil er befürchten muß, daß die Aktienmehrheit grotadt hat, vor einer offenen Schwenkung Berliner   Organisation des Zentrums dann ein neues Zentrums­crgan erscheinen läßt.

Die Waffen des Stahlhelms. Gegen den Redakteur unseres Parteiblattes in Braunschweig  , Otto Thielemann  , schwebte feit Jahren ein Verfahren wegen Landesverrats. Der Angeschuldigte ist jetzt vom 4. Straffenat des Reichsgerichts wegen mangelnden Beweises" außer Verfolgung gelegt. Die Kosten Thielemanns, daß die Mitglieder des Stahlhelm in Blanken­des Verfahrens fallen der Reichskaffe zur Last. Die Behauptung burg   am Harz mit Reichswehrwaffen ausgerüstet worden feien, mußte im Borverfahren von allen Zeugen, auch von den Offizieren der Garnison Goslar   bestätigt werden.

Ein Bild reißt auf: Munte- Bunke, dreijährig, did und drollig, mit hellem Lachen im Gesicht, stapft über die Bergwiese und rupft die blauen Glocken aus dem grünen Grund, ab und zu ein bewun derndes Ah!" oder Ei!" ertönen laffend. Glücklicher Junge! Die Berge steigen empor. Groß, weit und herrlich mit starten Winden und leuchtendem Schnee auf den Wipfeln. So müssen sie sein. Ich habe sie noch nie gesehen. Die Augen heften sich in die Kelche der blauen Blütenglocken der Enziane. Ihr habt sie gesehen die Berge. Ihr habt sie geatmet die Freiheit. Ihr seid in ihr geboren. Brennendes Weh loht im Herzen. Tränenumspülte Sehn­fucht steigt herauf. In ohnmächtiger Wut gehe ich durch die Straßen

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der Stadt. Durch Staub und Gebrüll. Die Steinmauern glühen. Das Ich weltt. Die Nächte sind ruhelos. Da

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am Morgen fällt der Blick auf die blaue Pracht der Enziane, die über den Rand der Schale quellen. Blaues Licht der emigen Berge! Süßer, herber Duft der Freiheit! Ein Gruß, den mir ein Glüdsjunge mit täppischen Fingern zusammenrupfte, wächst tief in das Herz hinein....

Die Fräcke

Die Deutsche Akademie" in Berlin  . Die kürzlich in München   be= gründete ,, Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Pflege des Deutschtums"( Deutsche Akademie) hatte zum geftrigen Abend einen Kreis wissenschaftlicher und künstlerischer Persönlich­Abend einen Kreis wissenschaftlicher und fünstlerischer Persönlich feiten zur Gründungsversammlung einer Berliner   Außenstelle der Akademie in das Herrenhaus geladen. Es war eine stattliche Revue prominenter Titulaturen, Geheimräte, Generaldirektoren, Univer tätsprofessoren, Regierungsdelegierter, Senatoren.. faßen erstaunlich straff und über der würdevollen 3eremonie lagerte der konservative Geist verflossener Jahrzehnte. Was man befürchten mußte, war prompt eingetroffen: Statt erafter Formulierungen, statt eines Programms von intellektuell- schöpferischer Lebendigkeit eine zum Teil billige, vor diesem Gremium unerträgliche Phraseo­logie. Man sprach sehr viel und mit Bathos von kultureller Missionsarbeit, die man in dünfelhaftem Vergleich mit der reli­giösen Missionsarbeit des Evangelismus und Katholizismus zog. Beinlich, als Universitätsprofessor Dr. G. Pfeilschichter die banale Flostel von der Ueberlegenheit des deutschen Geistes" aus sprach. Ob der Herr Reftor der Münchener Deutschen Akademie" damit auf den anwesenden Stockholmer   Gast, Prof. v. Nordens. stjöld, kulturmissionarisch wirfte? Wenn man ein Gegenstück zur Académie française   schaffen will ob das beabsichtigt ist, wissen mir nicht so sollte man das Unternehmen auf eine verzeihen Sie, meine Herren innerlich ehrlichere, breite, tendenzlich nicht so gebundene Basis stellen. Seltsam auch, wie sehr die Redner des Albends bemüht waren, die deutsche Kunst mit eleganter Hand bewegung in die Kulisse zu schieben. Wo bleibt die Kunst?" rief der temperamentvolle Bildhauer Hugo Lederer  , und mit diesem treffenden Zwischenrufe, den er später eindringlich wiederholte, scheint er uns die Quintessenz dieser Akademie gezogen zu haben. An fich könnte eine wissenschaftlich- künstlerische Vereinigung, die sich, ohne den Konner mit der großen Berbundenheit des europäischen  Geisteslebens zu verlieren, mit der Deutung und Ausschöpfung des geistigen Schaffens unseres Boltes beschäftigte, die den Quellen und dem Entwicklungsfluß der wissenschaftlichen, der fünstlerischen Kräfte mit objektiver Eindringlichkeit nachspürte, sehr wohl eine eminente

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Deutschnationaler Ehrenrat".

Ehrenerklärung für Geisler. Und Best?

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Am 24. Februar 1925 hatte sich der Redakteur 3immer= mann vom Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband vor Ge­richt zu verantworten, weil er in einem Schreiben vom 3. November 1924 an die Hauptgeschäftsstelle der Deutschnationalen Volkspartei  in Berlin   erfärt hatte, daß alles, was Herr Geisler schreibt, nur mit Mühe in Einklang mit der Wahrheit zu bringen ist". Zimmermann wollte den Beweis dafür antreten, daß Geißler seit Jahren mit falschen Zahlen arbeitet, daß den Vorwurf, er habe gelogen und betrogen, ent­gegengenommen hat, daß einen Brief forrigiert" hat, daß er die Mitglieder der Vaterländischen Verbände hinters Licht führt und das er sich bei seinem Kampf- gleichgültig gegen wen Mittel bedient, die kaum ein zweiter Abgeordneter Das Gericht hat irgendeiner anderen Partei anwenden würde. Zimmermann freigesprochen.

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Nunmehr hat der Ehrenrat" der Deutschnationalen Reichs­

tagsfraktion, der Herr Geisler bekanntlich immer noch angehört, nach einer Prüfung des Prozesses Geisler- Zimmermann festgestellt, daß die Herrn Geisler gemachten Vorwürfe nicht zutreffen. Das Urteil stellt in der Hauptsache eine Rechtfertigung des Herrn Geisler dar". Damit ist Ehren  "-Geisler also für würdig befunden worden, der Deutschnationalen Reichstagsfrattion weiter als besondere Zierde anzugehören.

Nach dieser Ehrenerklärung darf man mit einiger Neugier dem Spruch entgegensehen, den dieser Ehrenrat" im Fall Best fällen wird. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Abg. Best eine Ehren­erklärung des deutschnationalen Ehrenrats" mit einer Beleidigungs­flage beantworten würde.

Der Aventin  " bleibt fest.

Rom  , 17. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Ausschuß der Opposition hat vor wenigen Tagen bekanntlich mit Mehrheit die Teilnahme an den Kammerarbeiten beschlossen. Am Dienstag sollte dieser Beschluß von den Fraktionen sanktioniert werden. Es scheint jedoch zweifelhaft, ob es dazu überhaupt fommen wird. Die Verhandlungen find am Dienstag abend noch nicht restlos ab­geschlossen worden. Der vorläufige Eindruck ist der, daß sich die Mehrheit der Opposition gegen eine Rückkehr in die Kammer wendet. Für diese Rückkehr sind ausschließlich die Demokraten und ein ganz geringer Teil der Popolari. Auch Turati erklärte sich dafür, während aber seine Fraktion in der Opposition ver­harren will. Die Demokraten haben bereits erflärt, daß sie sich die Kammer zurückkehren. einem Mehrheitsbeschluß fügen wollen und infolgedessen nicht in

Der ermordete Engländer.

London  , 17. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Am Montag ist in Peking   ein Engländer ermordet worden, der in den Echanghaier Elektrizitätswerken angestellt war. Die Erregung über diese Tat ist in England außerordentlich. Die Re­gierung hat jedoch bisher weitere Schritte nicht unternommen. Sie ließ am Dienstag öffentlich erklären, daß keine der interessierten Mächte vorläufig an eine Intervention denke. England werde, falls nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, vorläufig nichts anderes tun, als das Leben und das Eigentum seiner Staats­angehörigen in China   zu schützen.

Die Mächte zur Lage in China  .

Paris  , 17. Juni.  ( TU) Die Chicago Tribune" meldet, daß sich die an den Verhältnissen interessierten Mächte über folgende ragen geeinigt haben: 1. Reine Macht soll unab. hängig von den anderen einen Schritt unternehmen, 2. Ein­griffe in chinesische Angelegenheiten sollen nur stattfinden, wenn Leben und Eigentum fremder Untertanen gefährdet ist, 3. Es soll eine allgemeine Ronferenz mit China   statt­finden, da es teine feste 3entralregierung gibt, 4. Eine Ronferenz zur Revision der chinesischen 3ölle foll sobald wie möglich stattfinden. Es soll China   gestattet werden, die Zölle zu erhöhen, wenn Frieden und Sicherheit wieder hergestellt sind.

Befruchtung unseres Geisteslebens sein. Sie dürfte allerdings fein Defilé imponierender Titel, fein überhebliches Renommierinstitut über Missionierungsaufgaben, sondern eine Vereinigung der leben­digsten Kräfte des deutschen Volkes, ein Brennspiegel unserer modernen völkischen( dies in gutem Sinne!) Kultur sein. Das legtere vermißte man schmerzlich in jenen recht durchschnittlichen Begrüßungs­und Einführungsansprachen, und so ist man gezwungen, mit einer erheblichen Dosis Stepsis an diese Akademie heranzugehen.

Das Wiener Philharmonische Orchester trifft Donnerstag in Berlin   ein, um zweimal in der Philharmonie ein klassisches Symphonieprogramm unter Leitung Kleibers   zu absolvieren. Dieses Ensemble hat den Ruf, das beste Orchester Europas   zu sein, und das musikalische Berlin   sieht seinen Darbietungen mit größter Spannung entgegen. Darüber hinaus aber hat die Reise der Wiener symbolische Bedeutung. Die Stadt, in der die größten symphonischen Meister flaffischer und neuerer Zeit von Beethoven  und Haydn   bis Bruckner   und Mahler gewirkt haben, die Stabt, in dec das deutsche Lied Schuberts und der Walzer von Johann Strauß  geboren wurden, grüßt mit seinen Sendlingen das deutsche Bolt, in dem Gesang und Symphonie, Lied und Musikdrama stärksten Stammes, eines Blutes, eines Gemeinschaftswillens find, treffen Boden und Heimat hat. Die Geister zweier Nationen, die eines fich in der Liebe zur Musik am schönsten. Der Anschlußgedanke fann nicht tiefer und finnvoller symbolisiert werden. So find auch Oberbürgermeisters zu verstehen als eine Besiegelung des die Reden des Reichstagspräsidenten Löbe und des Arschlußwillens. Wir grüßen die öfterreichischen Brüder, Defter

reichs beste Musikanten.

Eine Expedition zum Sonnenffudium. Die Geographische Gesell­schaft von New Dort hat eine wissenschaftliche Expedition aus gerüstet, die sich nach Ostafrita und Marotto begeben wird, um dort Studien über die Sonnenhize, die Sonnenstrahlen und deren Veränderungen zu machen. Die Mitglieder der Expedition werden vier Jahre lang Tag für Tag die Veränderungen des Sonnenlichtes und seine Wirkungen studieren und registrieren. Sie hoffen, auf Grund dieser Arbeit in Zukunft mit Sicherheit und einige Tage im voraus die Bildung von Zyklonen und Gewittern, Don Stürmen, Regen, Nachtfrösten usw. tonstatieren zu fönnen.

der

Die Galerie Ferdinand Möller  , Potsdam  , Wolnerstr. 14, hat eine Aus stellung von Werken des frühverstorbenen Theo von Brodhusen veran staltet. Außer dieser Kollettivousstellung werden Einzelwerte von Künstlern Brüde" und Plaftifen von Stolbe, Lehmbruck und Scheibe gezeigt. Platatausstellung. Die Deutsche Bauzeitung" hat zur Erlangung muster­gültiger Blafate ein Preisausschreiben beranflaltet, das mit 325 Arbeiten der deutschen graphischen Künstler befchidt wurde. Die Ausstellung dieser Ar beiten findet vom 18. bis 28. Juni in der Aula der Technischen Hochschule, fonntäglich von 10 bis 1 Uhr statt und ist allen interessierten Streisen toften­Charlottenburg, Berliner Straße 170/172, werttäglich von 10 bis 7 1hr,

Das diesjährige Sommerfest der Genoffenschaft deutscher Bühnenange­hörigen findet am Freitag, den 19., ab 6, Uhr nachmittags im una part statt. Der Eintritt beträgt 1,50 M. pro Person. Jede Eintrittstarte berechtigt zur unentgeltlichen Teilnahme an der Verlosung eines neuen Autos ( Bierfiger), das von der Firma Schebera geliefert wurde.