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Der Nordpol nicht erreicht.- Ein gefahrvoller Rückflug. Amundsen hat auf seinem Fluge den Nordpol nicht erreichen tönnen. Er hat in etwa achtftündigem Fluge 1000 kilometer nach Norden zurückgelegt und ist bis zu 87 Grad 44 Minuten gelangt. Am 15. Juni hat die Expedition den Rüdweg angetreten und ist nach neunftündigem Flug am Nordtap von Spitbergen gelandet, wo fie der norwegische Segler Heimdal" aufgenommen und nach kings bay zurückgebracht hat. Nach Amundsens erstem Bericht hatte er in der Nacht zum 22. Mai nach achtstündiger ununterbrochener Fahrt festgestellt, daß die Hälfte seines. Benzinvorrates verbraucht war. Die beiden Flugzeuge ließen sich auf das Wasser nieder. Beide Flugzeuge konnten nid wieder freikommen, sondern froren voll ständig ein. Sie befanden sich 87 Grad 44 Minuten nördlicher Breite und 10 Grad 20 Minuten westlicher Länge. Mithin hatten die Flugzeuge genau 1000 Kilometer zurückgelegt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 150 Stunden- Kilometer. Der Gegen:
Kings Ba
Nordpol
8744" nerd. Br. 10° 20 west L
Amsterdam
Nord Kap
wind halte die Flugzeuge um etwa 200 Kilometer zurüdgebracht. Die Lotungen ergaben, daß das Meer unter dem Eife eine Tiefe von 3750 Meter hatte. Die Flieger haben nach Norden hin ein Gebiet von 100.000 Quadratkilometern überschauen können, das sich bis ungefähr 88,5 Grad nördlicher Breite erstrecte. Anzeichen von Land wurden nach Norden hin nicht entdeckt. Amundsen glaubt, daß in Anbetracht der geloteten. Meerestiefe es ganz unwahr scheinlich sei, daß auf dieser, der europäischen, Seite des arktischen Meeres weiter nördlich Land sich befindet.
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Ein weiterer Bericht Amundsens sagt: Bären wir noch furze Zeit in nördlicher Richtung weitergeflogen und hätten dann zu landen versucht, so hätten wir tatsächlich den Polerreicht. Ein Loten war jedoch unmöglich). Wir erwogen auch, nur den Pol zu über fliegen ohne genauere Beobachtungen anzustellen. Wir tamen fchließlich dahin überein, anstatt unseren Flug weiter nach Norden fortzusehen, den Rückweg weiter nach Osten zu verlegen, um dabei 1: och bisher unentdeckte Gegenden festzustellen. Da die beiden Flugzeuge durch Eis blodiert waren, war die größte Schwierigkeit Der neue Start. Unter den größten Entbehrungen konnte endlich eine Maschine starten. Obgleich das Flugzeug Zeichen von Be schädigungen aufmies, fonnte es doch noch aus dem Packeis aufsteigen und schwebte wieder über der ungeheuren Eisfläche. Am 15. Juni versuchte die Expedition mit beträchtlich verringerter Ladung einen neuen Start. Fast die gesamte Ausrüstung wurde über Bord geworfen. Nur ein Mindestmaß von Benzin wurde zurückbehalten, um den Flug füdwärts fortsetzen zu können. Der Start glückte und es gelang nach neunstündigem aufregenden Flug, das Nordkap von Spitzbergen zu erreichen. Dort wartete die Expedition günſtigere Winde ab. Der Benzinvorrat betrug noch 120 Citer. Ein zufällig passierender norwegischer Segler nahm das Flugzeug in Schlepptau. Gegen Nacht nahm der Wind zu und die Expedition mußte an der Bestseite der Franklin Bucht Schutz suchen. Ais auch am 16. Juni der Eturm noch nicht nachließ, verließen mehrere Mitglieder die Expedition, um in Ringsban neues Benzin zu faffen. Die Expedition tam schließlich nachts 1 Uhr in Ringsban an."
Neues Bergwertsunglüd. Auf dem Wolffs- Schachte bei Eisfeben ereignete sich gestern abend ein schweres Schachtunglüď, von dem eine ganze Kameradschaft betroffen wurde. 3 mei Bergleute wurden getötet, andere schmer verlegt. Ueber die Ursache ist näheres noch nicht zu ermitteln gewesen.
Die Zerstörung des Trogmann- Denkmals in Südtirol wird Jogar von der römischen Faschistenpreise als Bandalismus bezeichnet; mehrere faschistische Führer von Merau jeien verhaftet worden.
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Chinadebatte im Unterhaus.
Missionare deutscher Kultur.
Nun wohl: Wie unsere Kulturmiffionare tätig sind, da
Die Arbeiterpartei gegen die Ausbeutung Chinas . Auf der Gründungsversammlung der Berliner Zweigstelle der London , 18. Juni. ( WTB.) Unterhaus. Der Arbeiterführer Deutschen Akademie, die kürzlich stattfand, propagierte der Redner Trevelyan eröffnete heute abend um 8 Uhr 25 Minuten die des Abends, Prof. Pfeilschifter, in überheblich- phrasenhafter Weise Debatte über die Lage in China . Auf den Besuchertribünen war die deutsche Aufgabe: Kulturmissionierung der ganzen eine Anzahl von Chinesen anwesend. Trevelyan sagte, sein 3wed Welt. sei keineswegs, die Regierung anzugreifen. Die Lage in China fei sehr besorgniserregend. Das Leben der Ausländer, insbesondere der Engländer und Japaner, sei in großer Gefahr. Es sei Pflicht der Regierung, Maßnahmen zum Schuße der Engländer zu ergreifen. Nach Ansicht der Arbeiterpartei sei die unmittelbare Ursache der unglücklichen Vorfälle in Schanghai industrieller Art. Trevelyan bezeichnete die dortigen industriellen Berhältnisse als ungeheuerlich und fadelte das Vorgehen der Polizei. Er sagte ferner, die allem Vorgefallenen zugrunde liegenden Schwierigkeiten seien die exterritorialen Vorrechte der Mächte. Die Chinesen fühlten, daß sie von ihren ausländischen wirtschaftlichen Ausbeutern regiert werden.
Staatssekretär Chamberlain
erwiderte, daß er die schlechten Arbeitsbedingungen in China nicht unterschäze, und daß die britische Regierung alles tue, um Befferung zu schaffen. Die britische Regierung werde Leben und Eigentum der Briten in China schützen und
die chinesische Regierung für allen Schaden verantwortlich machen. Die Ursache der Unruhen läge in der Unzufriedenheit des chinesischen Volkes mit seiner gegenwärtigen Lebenslage, und es sei sehr leicht, Unruhen anzuftiften. Er bitte die Opposition, nicht voreilig ein Urteil zu fällen. Nach den letzten Informationen der Regierung habe der Befehl zum Feuern Blutvergießen verhindert und nicht verursacht. Die Regierung prüfe die beste Art und Weise, wie die Beziehungen zu China gebessert werden könnten; die bevorstehende Bollkonferenz in China biete Gelegenheit dieser Prüfung. Er hoffe, daß die Mächte bei China einen Geist der Versöhnung und des guten Willens vor= finden werden.
Lloyd George erflärte, er sei erfreut zu hören, daß Chamberlain sich für eine Zusammenarbeit der Mächte einsehen wolle, denn es läge eine wirkliche Gefahr darin, daß die Bewegung in China nicht fremdenfeindlich, sondern englandfeindlich geworden sei.
Calles gegen Kellog.
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Scharfe Zurückweisung amerikanischer Einmischung. Der nordamerikanische Außenminister Rell og hatte öffentlich behauptet, daß gewisse Besigtümer amerikanischen Bürgern in Merito auf ungefegliche Weise ohne Entschädigung fortgenommen seien: nur in einem Falle, wo sie von der Regierung auf Grund unberechtigter Ansprüche von Arbeitern beschlagnahmt worden wären, sei Entschädigung gewährt worden; Kellog hat die Ueberzeugung ausgesprochen, daß die merikanische Regierung die Betroffenen entschädigen würde. Weiter zitierte er Pressenachrichten, monach eine neue 1 m ft ur 3.bewegung bevorstehe. Amerita werde merito Unterstützung zur Aufrechterhaltung der Ordnung nur so lange gewähren, als Meriko. das Leben der Amerikaner und die amerikanischen Interen schüße und ihre internationalen Berpflichtungen und Verbin it feiten respettiere. Er fügte hinzu, daß die merikanische Regierung im gegenwärtigen Augenblick dem Urteilsspruch der Welt unterliege.
für ein drastisches Beispiel. In ein Lokal der Hakenfreuzgeräusche mar fürzlich, durch irgendwelches Bersehen, ein Amerikaner hineingeraten ,. Inmitten der schwarzweißroten Alkoholrotte fühlte er sich recht unbehaglich, machte aber gute Miene zum bösen Spiel und saß mit feierlichem Gesicht da, indes die Söhne Teuts wild die Mettrüge schwangen, und sich mit dem Schlachtgefang ihrer Heldenahnen in immer heftigeren Suff hineindirigierten.
Davon bekam aber der Ausländer Hunger und bestellte bei dem Ober eine Hammelfeule. Und mit einiger Erleichterung machte er sich ans Effen. Er hatte jedoch die Rechnung ohne die waderen Hakenkreuzgäste gemacht.
Wieder einmal stieg der Siegerkranz gen Himmel, oder vielmehr an die Stuckdecke. Aufstehen", brüllten die Zeremonienmeister. Der Sohn Amerikas hatte Hunger, ihm duftete die Hammelkeule so liebreich, er verstand den Siegerkranz nicht. Jedenfalls: er blieb fizzen. Da aber trat Alldeutschland in Aktion.
Raus da mit dem Judenlümmel. Frechheit, Laufejunge, Sauferl, Haut ihn!" tobte die entfesselte völkische Mission. Der Amerifaner stammelte etwas, dann lag er auf der Straße.
Ja, ja, es ist etwas Seltsames um unsere fulturelle Missionie rungsarbeit. Haben Sie sich diese so vorgestellt, Herr Prof. Pfeilschifter?...
Um das Rittergut Düppel.
Zu den Meldungen über den Anfauf des Ritterguts Düppel durch die Stadt Berlin wird amtlich mitgeteilt: Der Fideikommißbesi Düppel des Prinzen Friedrich Leopold und die Kolonie. Dreilinden wurden der Stadt Berlin auf längere Zeit in rechtsverbindlicher Form in Option gegeben. Die damit in Zusammen hang stehenden Verkaufsverhandlungen bezüglich dieses Besizes und der Kolonie Dreilinden haben sich zurzeit leider nicht verwirklichen lassen, da der Stadt die erforderlichen Geldmittel hierzu nicht zur Verfügung stehen. Es steht zu hoffen, daß zu einem späteren Zeitpuntt der Option, wenn die Dispofitionen in beweglichen Mitteln sich für die Stadt Berlin günstiger gestaltet haben sollten, sich Ankaufsverhandlungen werden einleiten lassen. Einstweilen hat die Stadt dem Prinzen bzm. dem Generalbevbllmächtigten einen Kredit gewährt unter hypothetarischer Sicherstellung, der im Falle der Nichtausübung der Option zurückgezahlt wird, im Falle der Ausübung der Option aber als Anzahlung auf diesen Kaufpreis zur Verrechnung gelangt. Der Fideikommißbesi Düppel und der Besiz der Kolonie Dreilinden umfassen zusammen rund 700 Heftar, wovon zirka 500 Hettar Bald in bester Jährigkeit darstellen. Die Freimachung diefes Baldgeländes für die Berliner Bevölkerung erscheint dringend geboten.
Wo bleibt die Friedrich- Ebert- Straße?
Die Genehmigungen stehen noch aus.
Die städtische Tiefbaudeputation teilt zu den Mel dungen, daß die Umbenennung der Sommer- und Budapester Straße burch Aenderung der Straßenschilder noch nicht durchgeführt ist, ob wohl Stadtverordnetenversammlung und Magistrat die Umbenen nung bereits vor vielen Wochen beschlossen haben, mit, daß zur Durchführung der Umbenennung die Genehmigungen des Polizei praftdenten und des Ministers des Innern erforderlich
Auf diese Erklärungen Kellogs hat der merikanische Reichspräsident Calles öffentlich erwidert. Daß Merito, ohne dazu völkerrechtlich gezwungen zu sein, alle Nationen, deren Staatsbürger oder Untertanen durch Gewalttätigkeiten während der Ummälzungen im Lande geschädigt worden sind, eingeladen hat, mit ihm ein lebereinkommen zu treffen über die Bildung von Kommissionen zu Schadenfeststellungsausschüssen zur Ge= währung angemessener Entschädigungen. Ein Uebereinkommen wurde mit Nordamerika getroffen, um gegenseitige Entschädigungsfind, die vor einiger Zeit nachgesucht, aber noch nicht erfolgt. ansprüche der Bürger festzustellen. Solange die erwähnten Aus schüsse noch teine Entscheidung getroffen haben, ist es nicht angebracht, Merito mangelhaften Schutz der amerikanischen Interessen und Verletzung seiner internationalen Berpflichtungen vorzuwerfen.
find.
Das unerschöpfliche Konto.
Auf der Spur eines Berliner Schedschwindlers.
Bor einigen Tagen fuhr vor einem Lokal in Wannsee ein elegantes Auto vor, dem ein junger gut gefleideter Herr entstieg. Er mietete mehrere Zimmer und gab an, daß er der Rechtsanwalt Dr. Bruno Tischelmann aus Hannover sei, der am Wannsee seine Sommerferien verleben wollte. Er fei vorausgefahren, um Quartier zu machen, seine Frau und seine Familie werde ihm nach wenigen Tagen folgen. Der Herr Rechtsanwalt erwies sich als ein vorzüg
Meritos Agra rgesehgebung ist in Ausübung seiner Souveränitätsrechte erlassen; überdies hat Nordamerika die gesetzmäßige Entschädigung angenommen. In den Erklärungen des Mr. Kellog liegt eine Mißachtung der Souveränität merikos, über die dieses Land nicht hinweggehen kann, sondern die es auf das schärfste zurückweisen muß, denn es gesteht feinem fremden Lande das Recht zu, in welcher Form auch immer, in seine inneren Verhältnisse einzu- licher Gesellschafter und als ein Mann, dem anscheinend„ keine greifen, noch ist es gewillt, feine auswärtigen Beziehungen den Forderungen irgendeines anderen Landes unterzuordnen.
Merito wird nicht zulassen, daß der genannte Botschafter ohne vorherige Ermächtigung seitens Merifos, im Namen anderer ausländischer Personen oder Interessen auftritt, als diejenigen, die seinem eigenen Lande angehören. Wenn nach den Behaup: tungen, die Regierung Merikos dem Urteilsspruch der Welt unterliegt, so befinden sich ebenso die Regierung der Vereinigten Staaten und diejenige der anderen Länder in der gleichen Lage. Aber wenn darunter verstanden werden soll, daß Meriko als An= geflagter vor seinen Richtern stehe, so weist meine Regierung auf das allerentschiedenste eine derartige Zumutung von sich, die im Grunde nichts anderes darstellt, als eine Beleidigung.
Abschließend erkläre ich, daß meine Regierung entschloffen ist, dem Leben und den Interessen der Ausländer den Schuh angedeihen zu lassen, auf den sie Anspruch haben; daß diese Regierung die Hilfe und Unterstützung der anderen Länder nur annimmt und zu empfangen erwartet als Grundlage einer aufrichtigen und loyalen 3usammenarbeit, daß sie aber unter feinen anderen. Imständen zulassen wird, daß die Regierung irgendeines Landes darauf hinarbeitet, für ihre Staatsbürger eine Vorzugsstellung zu schaffen, und daß sie ebenso wenig eine fremde Einmischung irgendwelcher Art dulden wird, die mit den Rechten Merifos als souveräner Macht nicht vereinbar ist.
Blutarco Elias Calles.
aus
Wurst zu teuer" war. Seine gewählte Kleidung und sein Auto stärkten denn das Vertrauen, des Wirtes und der anderen Gäste so sehr, daß es Herrn Tischelmann nicht schwer fiel, größere und fleinere Darlehen zu erhalten. Schließlich teilte Herr Tischelmann den Hausgenossen mit, daß er abreisen müsse. Seine verschiedenen Schulden bezahlte er vorher mit Scheds auf eine Filiale der südamerikanischen Bant in Berlin . Dann bestieg er fein Auto und fuhr davon. Als die Geldgeber ihre Schecks bei der Bank vorzeigten, mußten sie erfahren, daß keine Dedung dafür diese stellte fest, daß der angebliche Rechtsanwalt Tischelmann ein vorhanden war. Jetzt wurde die Kriminalpolizei benachrichtigt, und Kaufmann Wilhelm Baruch aus Berlin war, der sich bis zum Mai d. I. in einer Heilanstalt befunden und dann entlassen, worden war. Baruch hatte an anderer Stelle bereits seine Namensgleichheit mit der bekannten Theaterausstellungsfirma in Berlin benutzt, um seinen Kredit zu stärken. Er hatte auch bei der südamerikanischen Bank einmal ein Konto einrichten lassen und war so in den Befiz des Scheckbuches gelangt, das er immer noch verwendete, obwohl das Konto längst erloschen war. Nach seinem Verschwinden aus Wannsee ging feine Spur verloren. Da liefen aus dem Ostseebad Warne münde Mitteilungen über das Auftreten eines Scheckschwindlers ein, der auch in einem erstklassigen Hotel abgestiegen mar und sich Rechtsanwalt Horowitz genannt hatte. Die Ausführung der Schwin deleien glich so sehr den Manövern des Herrn Tischelmann, daß es sich unzmeifelhaft um denselben Mann handeln mußte. Als man ihn jedoch fassen wollte, war er aus Warnemünde bereits wieder abgereist mit unbekanntem Ziele. Baruch, alias Tischelmann, alias Horowitz wird sicher seine Schwindeleien so lange fortsezen, bis er die Schecks aus dem Buche alle an den Mann gebracht hat. Das Buch enthielt Schecks mit den Nummern 8531-8550. Mitteilungen, die zur Ergreifung des Schwindlers führen können, nimmt die Dienststelle B. II. 1 der Berliner Kriminalpolizei im Polizeipräsidium entgegen.
,, Unser neuer Landesvater".
Die verfilmten Reichsgelder. Vernehmung von Reichsbankdirektor Benkert. In der heute fortgesetzten Beweisaufnahme im Wohnstät ten und Trianon- Filmprozeß wurde an erster Stelle Reichsbankdirettor Benfert als Zeuge vernommen. Er diese auf Anordnung von Geheimrat Glas ins Leben gerufen wurde, war bei der Gründung Geschäftsführer der Wohnstätten- Gmbh., als da sich auch die Reichsbank daran beteiligte. Das Arbeitsmini fterium fonnte aus staatsrechtlichen Gründen nicht selbst Gefen ließ am Dienstag, den 26. Mai, ein Riefenfeuerwerf am Kurhaus fchäftsanteile erwerben. Deshalb erwarben die Minifterialräte Wenzel und Bretschneider Anteile eigenen Mitteln. Der Zeuge ist aber der Meinung, daß fie trotz des formellen privatrechtlichen Charakters der Wohnstätte die Direktiven des Ministers zu beachten hatten. Die Gesellschaft durfte nichts tun, womit der Arbeitsminister nicht einverstanden war, denn die Person des Borsigenden des Aufsichtsrats war zugleich Dezernent im Arbeitsministerium, nämlich Geheimrat Glas. Der eine fonnte infolgedessen nichts tun, was der andere nicht billigte. Persönlich äußerte sich der Zeuge zu dem Geschäft mit der Trianon dahin, daß er diese Kreditgebung als ein Darlehnsgeschäft betrachte und daß er es eigentlich nicht mit den Aufgaben der Baugesellschaft in inflang bringen fönne. Wenn aber die vorhandenen stilliegenden Gelder zu einer Beteiligung auf an derem Gebiete zwangen, dann hätte er zunächst den Vorsitzenden des Aufsichtsrats benachrichtigt.
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Man schreibt uns: Die Badenerwaltung Dennhau. abbrennen, daß den gewaltigen Beifall der Stahlhelm- und Jungdoleute fand. In dem Programm dieses Feuerwerks, das sich aus vier großen Teilen zusammensetzte, sind folgende Angaben, die der gedruckten„ Bortragsfolge" entnommen sind, interessant. Im ersten Teile gab es zu Anfang eine Blitz Donner Granate", eine„ 7%= Bentimeter- Bombe mit bunten Sternen". Im zweiten und dritten Teil waren wiederum Bomben mit Goldregen"," Bomben mit Silberregen" usw. zu sehen. Der vierte Teil brachte dann das große Lichtergemälde: Unser neuer Landesvater". Wörtlich heißt es im Programm:„ dieses wird mit Rateten, Bomben, Leuchtfugeln und Blitzschwärmern überschoffen( letzte Neuheit von etwa 700 Lichtern). Nach dem großen Lichtergemälde„ Unser neuer Landespater" gab es dann noch eine große Kreuzfeuerfront mit Schlußgefnatter", einen Brillantwasserfall mit Gewehrfeuer“ und eine Schlußbombe mit Schrapneligen". Der neue Landespater" wurde also mit Bomben, mit Gefnatter und Schrapnellaliken