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Delegiertenwahl der Gemeinde- und Staatsarbeiter.

Gewerkschaftsbewegung Die Rote Fahne" beschäftigt sich mit der Wahl der Delegierten

Hochbahnreaktion.

Eine sehr stark besuchte Bersammlung des technischen Personals ver Hoch- und Untergrundbahn nahm vorgestern, Donnerstag, zu dem Vorgehen der Hochbahndirektion, einen Abbau der Be­triebsvertretung vorzunehmen sowie die Arbeitszeit, die laut Tarifvertrag auf 8 Stunden pro Tag festgelegt ist, auf 9 Stunden und darüber hinaus zu verlängern.

In der Aussprache führten Schner und Siller vom Ver­fehrsbund aus, daß keinerlei Recht der Direktion besteht, die tarif lichen Abmachungen auch nur anzutasten, geschweige zu durchbrechen. Die Hochbahn hat feine Ursache, Sparmaßnahmen an falscher Stelle vorzunehmen, die Arbeitnehmervertretung wird sehr gut in der Lage sein, Borschläge zu machen, wie und wo gespart werden fann. Einmütig angenommen wurde folgende

Entschließung:

Die star? besuchte Bollversammlung des technischen Personals der Hoch- und Untergrundbahn erhebt gegen das Vorgehen der Direktion gegenüber der Arbeitnehmervertretung sowie gegen die Forderung einer dauernden Ueberleistung den schärfsten Proteft.

zum 10. Berbandstage der Gemeinde- und Staatsarbeiter in Frank­ furt a. M. Nach dem üblichen Geschrei über das Verhalten der , reformistischen Gewerkschaftsführer" in bezug auf Stützung der arbeitsgemeinschaftlichen Bolitik", Achtstundentag und der Her­stellung der internationalen Einheit, empfiehlt sie die Wahl der oppositionellen" Kandidaten. Obwohl einheitliche Listen in allen Branchen aufgestellt sind, in strittigen Betrieben sogar Bor= abstimmung über die aufzustellenden Delegierten stattgefunden hat, fommt es ihr in der Hize des Gefechts gar nicht darauf an, felbst die Streichung ihrer eigenen Anhänger, wo zwei fich gegenüberstehen, zu empfehlen. Die Hauptsache für die KPD. ist, Uneinigkeit unter der Arbeiterschaft zu stiften. Deshalb fordern wir alle, die auf dem Boden der Amsterdamer Inter nationale stehen und nicht wollen, daß die Gewerkschaften zum Tummelplay politischer Leidenschaften werden, auf, dem ordentlichen folgende Streichungen auf Stimmzettel vorzunehmen:

Branche I, Gaswerte: 1. Rudolf Dieze, Gaswert Tegel; 2. Otto Weinert, Technische Unterabieilung; 3. Hermann Petruschte, Gaswerk Charlottenburg. Branche V , Kran­fenbetriebe: 1. Willy Bollnberg, Dalldorf : 2. Willy Roost, Rudolf- Birchow- Krankenhaus; 3. Willy Löschte, Buch. Branche VII und XI, Güter, Forsten und Kanali Die Bersammelten erblicken in dem brutalen Vorgehensation: 1. Karl Bollmann, Kanalisation. Branche IX , eine Schmälerung der Rechte der Betriebsvertretung und eine Nahrungsmittel: 1. Frizz Eckerfunst, Schlacht- und glaite Durchbrechung des tariflich festgelegten Achtstunden- Biehhof. Branche X, Wirtschaftsbetriebe: 1. Ernst tages. Ring, Schulheizer.

Die Bersammelten haben Ueberleistungen, die erforder= lich waren und im Interesse des Betriebes lagen, niemals abge: lehnt, sie müssen sie aber in Zukunft entschieden ablehnen, wenn die Verwaltung durch Einführung einer neunten Arbeitsstunde einen Dauerzustand zu schaffen gedenkt.

Die Versammelten erwarten von den an dem Vertrage beteiligten freigewerkschaftlichen Organisationen, daß sie mit allen zu Gebote stehenden Mitteln die Einhaltung des Vertrages durch Aufgabe der unberechtigten Forderung Leistung von Donner Hochbahndirektion Mehrarbeit bzw. Ueberstunden erzmingen."

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Eine zweite Entschließung protestiert aufs schärffte gegen die Einführung der Schutzölle, weil diese neue enorme Belastung der arbeitenden Bevölkerung darstellen; fie verlangt die Abschaffung der Lohnsteuer und protestiert gegen den nersuchten Amnestiebetrug.

Neuer Konflikt in der Metallindustrie.

Wie der BBM3. Konflikte erzeugt.

Der Verband Berliner Metallindustrieller verbietet seinen itgliedsfirmen, vom Arbeitsnachweis Leute an­

zufordern.

Bei der Firma Tenner befindet sich ein Teil der Belegschaft im Ausstand. Dieser ist herbeigeführt durch die voreilige Handlungs­meise des Herrn Reich, Bertreter der Firma Tenner.

Durch Verhandlungen von Organisation zu Organisation wurde versucht, die Differenzen beizulegen. Nachdem die Verhandlung als ge­scheitert zu betrachten war, verlangte die Firma nun von dem Arbeitgeberverband Hilfe. Daraufhin hat der BBMJ. beschlossen und durch Rundschreiben an die Mitglieder bekanntgegeben, daß ab 19. Juni feinerlei Arbeitsfräfte vom Arbeitsnach­meis bezogen und überhaupt keiner eingestellt werden dürfte.

Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit reden die Unternehmer davon, daß Staat und Wirtschaft nur gesunden fann durch langfristigen sozialen Frieden. Wenn so der soziale Frieden Der Arbeitgeber aussieht, indem man zur Erreichung eines Zieles den Firmen verbietet, Leute einzustellen und meint, einen Druck auf die Ausständigen der Firma Tenner auszuüben, so scheint das zum mindesten eine verfehrte Annahme zu sein.

Aber die arbeitslosen Fach- und Hilfsarbeiter werden nicht marten, bis die Herren vom BBMI. ihren Beschluß aufheben und ihnen gnädigst wieder gestatten, in einem Betriebe des BBMI. in Arbeit treten zu dürfen, denn für sie bietet sich zurzeit genügend Arbeitsgelegenheit und vor allem bessere Berdienst­möglich feiten in den Betrieben, die dem BBMI. nicht an­gehören.

Teilstreit in der Altmetallbranche.

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Die Wahlen finden statt am 20., 21. und 22. Juni.

Streikspielerei.

Der Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter schreibt uns: Die Rote Fahne" brachte dieser Tage eine Sperrnotiz über die Firma Berliner Berlagsbuchbinderei Kölle, G. m. b. H. Unsere Organisation hat eine Sperre über diesen Betrieb nicht verhängt. Es wurde unter dem 13. d. M. eine Verein barung getroffen, wonach die Kündigungsfrist, wie in den übrigen BDB.- Betrieben in Berlin , gegenseitig täglich ist, die wöchentliche Arbeitszeit 45 Stunden beträat; in Ausnahmefällen, d. h. nur bei ganz dringenden Gelegenheiten fann 47% Stunde gearbeitet werden, es werden jedoch 48 Stunden bezahlt. Die Mehrstunden sind nur bei frühem Arbeitsschluß, am Sonn­abend, zu leisten.

Die Firma erflärt, Affordarbeit nicht einzuführen. Regel­mäßige Zahltag ist der Donnerstag. Von den 14 entlassenen Ar­beitern, die zum Teil selbst aufgehört haben, stellt die Firma sieben wieder ein, für die( sie sind namentlich aufgezählt) in bezug auf Ferien usw. das Arbeitsverhältnis als nicht unterbrochen gilt.

Diese Bereinbarung ist ein entschiedener Fortschritt. Die Firma hatte Berschlechterungen versucht. Die Sonderorganisation ftreitt, um eine 14tägige Kündigungsfrist zu erhalten und weil einer der ihrigen nicht wieder eingestellt wurde. Es ist alte gewerkschaftliche llebung in solchen Fällen. dem einzelnen eine austömmliche Maßregelungsunterstügung zahlen und die übrigen Kollegen nicht länger in einem aussichts­lofen Kampf verharren zu lassen.

Streif bei der Stempelfabrik R. Auerbach.

zu

Am Sonnabend, den 6. d. M. ist die gesamte Belegschaft obiger Firma, Berlin , Grünauer Str. 17, in den Streif getreten. Seit dem 11. März d. I. hatte der Betriebsrat ständig über Lohn- und Afforderhöhungen sowie über die Gewährung von Ferien resul­tatlos verhandelt. Troßdem der Stundenlohn für Mechaniker 68 Pf. und der Affordverdienst 70 bis 85 Bf. im Durchschnitt betrug, lehnte die Firma jedes Zugeständnis sowie die Ge­währung von Ferien rundweg ab und erklärte sich erst nach endlosen Verhandlungen bereit, die Affordpreise um 5 Proz., die der ständigen Lohnarbeiter je nach dem Ermessen der Betriebs­leitung evtl. um 10 Proz. zu erhöhen. Die Gemährung von Ferien lehnte die Firma in dieser Verhandlung ebenfalls ab, erklärte sich jedoch bereit, eine Entschädigung dafür zu zahlen, und zwar für Arbeiter bis fünfjähriger Beschäftigung, einen Tagelohn, von 5 bis 10jähriger Beschäftigung zwei Tagelöhne, über 10jähriger Beschäftigung drei Tagelöhne.

Nunmehr wurde der Schlichtungsausschuß angerufen; In den Altmetallbetrieben ist es zur teilweisen Arbeitseins er machte nur den Vergleichsvorschlag, daß die bestehenden Löhne fellung gekommen, da die Unternehmer seit längerer Zeit Ber um, 12% Proz., die Affordsätze um 5 Proz. erhöht werden und handlungen mit der Organisation über Lohnerhöhung abge. Urlaub gewährt werden sollte bei einer Beschäftigungsdauer von lehnt hatten. Durch die Arbeitseinstellung sind die Arbeitgeber 1 bis 6 Jahren drei Tage, über sechs Jahre fünf Tage. Diesen berhandlungsbereit geworden, so daß bereits gestern Vorschlag lehnte die Arbeiterschaft ab. Eine nochmalige Verhand­( Freitag) nachmittag Berhandlungen über die Beilegung des Streits fung fcheiterte an dem Starrsinn der Betriebsleitung. angebahnt worden sind. Zu einem befriedigenden Ergebnis ist es Alle Arbeiter der Stempelindustrie werden ersucht, unter allen nicht gekommen; das Angebot war derartig niedrig, daß die Ver- Umständen mit den streifenden Arbeitern Solidarität zu üben sammelten die Weiterführung des Streits beschlossen haben. I und evtl. verlangte Streitarbeit zu verweigern.

Wie die Banken sparen.

Bon einem abgebauten Banfangestellten wird uns geschrieben: Einsender war im ganzen ein Menschenalter bei Banten tätig und wurde Ende des Vorjahres abgebaut, obwohl keine Notwendig feit vorlag, da der Boften als Wechselbureauvorsteher nicht aufgehoben werden konnte, sondern heute noch fortbesteht. An dem Posten füzen zwei junge Leute, die nie in Wechselsachen tätig gewesen sind. Ich frage, ob die Banten, die sich hauptsächlich auf Lehrlingszüchterei ver legen, nicht mit Rücksicht auf eine solch lange Tätigkeit zu einer hin­reichenden Penfion oder Abfindungsfumme verpflichtet wären? Bon dem Abbau der Direttoren, von denen hier drei überflüssig sind, hört man nichts. Trotzdem flagt man andauernd über Geschäftsstille und schlechten Verdienst. Die Hauptsache ist ja, daß die Direktoren ihre durch nichts begründeten hohen Gehälter weiterbeziehen können und daß die frühere elende Protektions- und Korruptionspolitik in dem alten Modus noch fortbesteht. Heute bin ich noch stellungslos und lebe mit Familie von 14 M. die Woche. Ein kleiner Beitrag zum Elend.

Das Reichsarbeitsministerium hat den Antrag der Unter nehmer, einen Schiedsspruch für die Lohnregelung in der nord­westlichen Gruppe der Metallindustrie zu fällen, abgelehnt und die Angelegenheit an den Schlichter für Rheinland und Westfalen zurückverwiesen. Der Termin der neuen Lohnverhand­lungen steht noch aus.

Bei den Oberhausener Fettfohlenzechen wurde zum 1. Juli Die Feier wieder einer Anzahl Arbeiter gekündigt. schichten dauern an.

Die theinisch- westfälischen Ziegeleiarbeiter streifen, weil der Ziegeleiverband die vom Schiedsrichter vorgeschlagenen Ar­beiterlöhne abgelehnt hat.

Ein Straßenbahnerstreit in Frankfurt a. M. ist gestern, Freitag, nachmittags 21 Uhr, ausgebrochen. Die Wagen werden nur noch in die Bahnhöfe geführt. Da der Ausstand gerade in der Haupt­berkehrszeit begann, machte sich die Störung im Verkehr und int

Geschäftsleben bereits auerordentlich bemerkbar.

Der Streif in der Schwerindustrie von Charleroi ist vollständig. Die Arbeiter richten sich in voller Ruhe auf einen längeren Kampf ein. Hunderte von ausländischen Arbeitern der In­dustrie, namentlich Staliener, verlassen das Land. Ihr Erjay nach dem Streit wird nicht leicht sein.

Achtung, SVD.- Schuhmacher! Am Montag abend 5 Uhr findet eine Bersammlung aller Genossen und Sympathisierender bei Blawert, Weberstr. 24a, statt.

AfA- Mitgliederversammlung der Berliner Solzindnftrie am Montag abend 6 Uhr im Klubhaus, Ohmstr. 2. Stellungnahme zum Tarifvertrag. Erscheinen unbedingt erforderlich.

Widler der Firma Bergmann, Seestraße! Die Arbeitsaufnahme erfolgt heute, Sonnabend, zur gewohnten Zeit. Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Deutscher Holzarbeiterverband. Bilderrahmen- und Gold. Leistenbranche. Bersammlung aller Branchenangehörigen am Montag, 22. Juni, nachmittags 5 Uhr, in den Andreasfälen. Stellungnahme zum Berhandlungsergebnis.

Zimmerer! Heute, Sonnabend, morgen, Sonntag, und übermorgen, Mon­tag Bersammlungen in allen Bezirken. Bezirk 20 und 28 Montag in den bekannten Lokalen.

Berantwortlich für Bolitik: Bictor Schiff; Wirtschaft: Arthur Sateruns: Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schilowski; Lokales und Sonstiges: Frik Rarstädt: Anzeigen Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co. Berlin CB 68 Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Wissen".

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