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Wirtschaft

Hochschutzoll bedeutet Menschenexport. Bieber stehen wir, wenn die Absichten der Rechtsregierung burchgeführt werden, vor dem Beginn einer Periode des Hoch­schuzzolles. Lebensmittel, die bisher zollfrei hereintamen, jollen Burch eine starte 3ollbelastung wesentlich verteuert werden. Ebenso sollen wichtige Industriewaren, insbesondere auch Rohstoffe und Halbfabrikate, gegen jede Ronkurrenz des Weltmarktes geschützt" werden. Nun ist es intereffant zu beobachten, wie fich die deutsche Volkswirtschaft nach der Einführung der Bismarchschen Hochschutzölle gestaltet hat. Prof. Bernhard Harms schreibt dazu in seinem Buche Die Zukunft der deutschen Handelspolitit" folgendes:

Bon 1872 bis 1878( also in der zollfreien Zeit) war die Zahl der deutschen Auswanderer ständig gesunken: Don 128 000 auf 25 000. Das Jahr 1879 aber bedeutete einen ent­scheidenden Wendepunkt in aufsteigender Richtung. Der jetzt eintretende Wanderverlust ist so gravierend, daß er hier im einzelnen dargestellt sei. Die Zahl der Auswanderer betrug:

1879

35 888

1886

1880

117 097

1887

1881

220 902

1888

1882

203 585

1889

1883

178 616

1890

1884

149 065

1891

1885

110 119

83 225

104 787

108 951 96 070 97 108 120 089

einer farten Zunahme des Menschenerporis fein Rorrelat gefunden. Es war anzunehmen, daß diese ungünstige Entwicklung fich fünftig noch stärker ausprägen würde, wenn es nicht gelang, der weiteren Zollerhöhung und willkürlichen Handhabung der Zoll­tarife in anderen Staaten, auf deren Markt die deutsche Induſtrie

angewiesen war, Einhalt zu tun."

Unter heutigen Umständen muß der Menschenerport, der 3wang zur Auswanderung für die deutsche Wirtschaft noch nach teiliger fein als jemals früher. Die Fremdstaaten haben nämlich aufgerichtet; sie lassen nur solche Arbeitsfräfte ins eigene Land, gegen die Einwanderung anderer Staatsangehöriger hohe Schranken die ihnen besonders erwünscht sind, nämlich hauptsächlich Fach= arbeiter und landwirtschaftliche Arbeiter. An beiden Gruppen aber hat Deutschland heute alles andere als einen Ueber­

Große öffentliche Versammlung

Mittwoch, den 24. Juni, abends 8 Uhr, im Vittoriagarten, Wilmersdorf , Wilhelmsaue. Tagesordnung:

Verbandstag der Eisenbahner.

Köln , 23. Juni. ( Eigener Drahtbericht.)

Am Dienstagvormittag nimmt der Verbandstag zunächst den Bericht der Mandatsprüfungstommission entgegen. Anwesend sind 164 Bertreter der Organisation, davon sind 110 Dele­gierte, 20 Mitglieder des Vorstandes, die übrigen Anwesenden sind Bertreter anderer deutscher gewerkschaftlicher Organisationen und Bertreter der ausländischen Eisenbahnerverbände. Alle Mandate wurden für gültig befunden.

Dann tritt der Verbandstag in die Aussprache über die Berichte des Hauptvorstandes ein. Die Debatte nimmt den ganzen Verhandlungstag in Anspruch. Sie wird eröffnet von dem Ver­treter der Opposition", Neumann= Königsberg, der sich vor allem gegen den Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund wendet, der sich mehr als staatserhaltende Organisation denn als Arbeiter­vertretung erwiesen habe. Ein weiterer Oppositionsredner ver­langt, daß der Hauptvorstand mit dem Freien Eisenbahnerverband in Einigungsverhandlungen eintreten soll. Die Opposiiton" legt dem Verbandstag eine Entschließung vor, die sich für die sofortige Freilassung der politischen Gefangenen ausspricht. Als Folge tommt aus den Reihen der Mehrheit des Verbandstages ein Zu­fazantrag, in dem verlangt wird, daß diesem Antrag beigefügt wird: Die Generalversammlung setzt sich mit besonderem Nach­Rußland, ein." Die fommunistische Opposition" findet im übrigen auf dem Verbandstag keinen Resonanzboden. Mit Nach­drud wenden sich fast alle Redner gegen die Ausführungen der Oppofition" und erkennen die Tätigkeit des Hauptvorstandes rück­Reparationsproblem, die folgenden Wortlaut hat:

Die Lebensmittelverteuerung und die Ausbeutung brud für die Freilassung der politischen Gefangenen, auch in

des arbeitenden Bolkes.

Ref.: Reichstagsabgeordnete Clara Bohm- Schuch .

9

Ein Schaubild läßt die verhängnisvolle Entwicklung noch deut. Alle, die Ihr unter der Teuerung leidet, besonders Haushaltlos an. Ble München begründet eine Entschließung zum

licher erkennen:

35 888

Der Einfluß des Bismarck 'schen Hochschutzzolles auf die deutsche Auswanderung

460 A

220 90 2

203 585

173 616

149 065

110 119

83 295

104787

103 951

010 96

610015

1879 80 81 82 83 84.85, 86, 87, 88.89.90.91

54 081

131 623

Z

1872-79 1880-91 In der Zeit von 1872 6is 1879 batte sich die Auswanderung im jährlichen Durchschnitt auf 54 081 gestellt, in den Jahren 1880 bis 1891 aber auf 131 623. Der relative Rüdgang des Warenerports hatte fo schreibt Prof. Harms weiter demnach in der Tat in

-

franen, erscheint in Maffen!

schuß. Oft genug fann man aus der Landwirtschaft bewegliche Klagen über den Arbeitermangel hören; in der Industrie aber ist es so, daß selbst solche Gewerbezweige, die einen Ueberfluß an un gelernten Arbeitern haben, fortgesetzt neue Facharbeiter ver­langen und daß fie sogar eigene Wertschulen und Lehrlings mertstätten einrichten, um sich den Nachwuchs an gelernten Arbeitern zu sichern. Unter diesen Umständen ist es geradezu ein Verbrechen an der Entwicklung unserer Qualitätsindustrien, wenn man durch eine künstliche Berteuerung der Lebenshaltung bei gleichzeitiger Niedrighaltung der Löhne die wertvollsten Arbeitsträfte aus dem Lande jagt. Unseren Hochschutz­Zöllnern find natürlich diese Folgewirkungen ganz gleichgültig; fie prebigen ben Schuß der nationalen Arbeit", verfolgen aber in Wirklichkeit nur das Profitinteresse tleiner Unter­nehmergruppen und machen so die volle Ausnutzung der besten Arbeitskräfte in der eigenen Wirtschaft unmöglich.

Betriebskapital und Spareinlagen der Genossenschaften. Die Vierteljahrsstatistik des 3entralverbandes deut­scher Konsumvereine umfaßt Angaben derjenigen Konsum Dereine mit mehr als 400 Mitgliedern.

Für das erste Vierteljahr 1925 haben 694 ron 716 der. artigen Ronfumvereinen über Ümsaz, Geschäftsguthaben und Spar­einlagen der eingetragenen Mitglieder berichtet. Danach zählten die 694 Genossenschaften zusammen 3 352 783 Mitglieder mit einem Umsatz im eigenen Geschäft von 147 999 559 M. und einem Ge­schäftsguthaben in Höhe von 31,6 Millionen Mart, wovon 12,9 millionen Mart durch Aufwertung entstanden sind. Das Ges schäftsguthaben je Mitglied beträgt im Durchschnitt also zunächst 9,45 M. einschließlich des auf die Aufwertung entfallenden Betrages. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Geschäftsguthaben zur Stärkung des genossenschaftlichen Betriebstapi tals baldigst auf die jeweils festgesetzte Höhe zu bringen, die ordentlicherweise dem Wochenverdienst eines gelernten Arbeiters ent­sprechen soll. Genossenschaftliches Eigenkapital ermöglicht erst ge­nossenschaftliche Leistungsfähigkeit im Kampfe gegen das kapitalistische Produktions- und Handelskapital.

Die Gesamtsumme der bei den Spartassen der berichtenden Ronfumvereine gemachten Spar einlagen bezifferte sich auf rund 97 Millionen Mart, darunter 40 Millionen aus Aufwertung ent­standener Beträge. In Prozenten, berechnet nach dem erzielten Bierteljahrsumfah, stieg die Gesamtsumme der Geschäftsguthaben seit dem ersten Bierteljahr 1924 von 3,47 Broz. auf 12,66 Broz, die Gesamtsumme der Spareinlagen von 12,64 Broz. auf 38,52 Broz. Der Fortschritt und Aufstieg ist unverkennbar. zu ihrer Be schleunigung mögen die Verhandlungen und Beschlüsse des 22. Ge­nossenschaftstages in Stettin beitragen.

Kuchen und Torten

Die Generalversammlung steht auf dem Standpunkt, daß die der Reichsbahn durch die Deutschland auferlegte Reparationslast auf die Dauer von dieser nicht aufgebracht werden kann. Die Ent­wicklung des Auto-, Luft- und sonstigen Privat, Güter- und Per­Jonenverkehrs entzieht heute schon der Reichsbahn riesige Summen der sonstigen Einnahmen. Es ist undenkbar, daß bei diesem Ein­nahmeausfall das auf rund 700 000 Röpfe zusammengeschmolzene Eisenbahnpersonal im Jahre 800 Millionen Mart erarbeiten fann, während die Reichspoft und sonstige private Berkehrseinrichtungen zur Tragung der Reparationslast nicht herangezogen werden.

Die Löhne der Eisenbahnarbeiter und die Gehälter der Be­amten müßten auf Jahrzehnte hinaus lediglich der Reparationslast wegen äußerst niedrig gehalten und

die Eisenbahner zum Objekt der Erfüllung

=

der Lasten gemacht werden. Die Generalversammlung stellt sich deshalb auf den Standpunkt, daß durch das Reich eine gerech tere Berteilung der Reparationslasten erfolgen muß und die Eisenbahn mit Rücksicht auf die vorerwähnten um­stände etwas entlastet wird, damit dem Personal den tatsäch­lichen Verhältnissen entsprechende Löhne und Gehälter gezahlt werden können und auch die Arbeitszeit menschenwürdig gestaltet werden kann. Mindestens müssen die durch den Abbau ent­standenen Pensionslasten auf das Reich übernommen

werden."

Die Bertreter des besetzten Gebietes lassen durch Rader­macher Effen eine weitere Entschließung begründen, die ver­langt, daß endlich die während des Ruhrkampfes geschädigten Eisenbahner entsprechend entschädigt werden. Nachdem eine Anzahl weiterer Redner zum Borstandsbericht im wesentlichen in zustimmendem Sinne gesprochen haben, wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen.

=

Bevor die Referenten zum Schlußwort tommen, läßt der Ver­bandstag noch ein Vertreter des ADGB., den Genossen G Graß mann, zu Wort kommen, der in längeren Ausführungen sich mit den großen schwebenden wirtschaftspolitischen Problemen beschäftigt. Graßmann fordert vor allem Ausbau und Stärkung der Organi­fation. 3um Friedensdiktat und zum Dawesplan bemerkt er unter Zustimmung des Verbandstages, daß sowohl der Vertrag von Ver­ sailles als auch das Damesgutachten tein ewiges Leben haben, sondern auf Grund der steigenden weltwirtschaftlichen Erkenntnis einst erledigt sein würden. Es werde die Zeit kommen, wo eine rationelle Teilung der Erde unter den Völkern vorgenom­men werden müsse und wo feine Niederkonkurrierung der einzelnen Länder mehr möglich sei. Für Europa bedeute das den Ver= einigten Staatenbund. Nachdem Schumann Dom Verkehrsbund noch Aufklärung über die Zustimmung der sozial­demokratischen Reichstagsfraktion zum Eisenbahngesetz gegeben hat, begründet A pisch Berlin die Sagungsänderungen, die von der Sagungsfommission vorgelegt werden. Sagungsfommiffion vorgelegt werden. Dann kommt Scheffel zum Schlußwort.

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