Gewerkschaftsbewegung
Die Rechtlosigkeit in Sowjetrußland. Kommunistischer Gewerkschaftsführer unter Zenjur. Der Vorsitzende des ruffischen Eisenbahnerverbandes, Andrejem, Borstandsmitglied des Zentralrats der russischen Gemertschaften, einer der Sekretär der Zentrale der Kommunistischen Bartei Rußlands , hielt vor einiger Zeit in einer Sitzung des erweiterten Borstandes der Eisenbahner einen Vortrag über die gegenwärtige Lage und die nächsten Aufgaben der ruffischen Gewerkschaften. Am 2. April ist der Vortrag im„ Budot", dem vom Eisenbahnerverband herausgegebenen Tageblatt, erschienen; die Nummer der 3eitung wurde aber so ifort beschlagnahmt, der Einlagebogen mit der Rede Andrejems herausgenommen und vernichtet und erst dann die Zeitung zur Verbreitung ausgegeben. Der Vortrag Andrejews wurde dann frisiert und am 3. April in einer neuen Fassung in derselben Zeitung veröffentlicht. aber sofort beschlagnahmt, der Einlagebogen mit der Rede Andrejews in ihrer ursprünglichen Fassung sind aber doch in Berkehr gelangt.
S
Selbst in seiner zensierten Fassung wirft dieser Vortrag ein grelles Licht auf die Verhältnisse in den russischen Gewerkschaften. Der Referent spricht von der Passivität der Arbeitermassen, von der Herrschaft der Gemert schaftsbureaukratie, die die Versammlungen der Mitglieder des Verbandes zu einer bloßen Formalität herab. drückt, ohne den Verbandsmitgliedern die Möglichkeit zu gewähren, ihren Willen zum Ausdruck zu bringen. So heißt es in der Rede:
Ich habe genügend Beobachtungen gemacht, wie man die Vorsitzenden und die Leiter der Versammlungen in den Werkstätten wählt. Wer wird als Vorsitzender der Versammlung gewählt? Die höchsten Beamten des betreffenden Gouvernements oder Ortes: der Sekretär bes Gouvernementstomitees, der Vorsitzende des Verbandsfomitees, der Sefretär des Bezirksbureaus, des Zentralfomitees ujm., statt daß man einen porgeschrittenen Arbeiter mit eigener Initiative wählt. Welcher Arbeiter wird nun auf die Tribüne lettern, wenn er sieht, daß so hochgestellte Bersonen am Borstandstisch ſizen? Unsere Genossen jedoch übersehen dies alles und glauben, daß darin die Leitung der breiten masse bestehe.
Sehr häufig lassen sich unsere Gemertschaftsfunttionäre bei der Durchführung ihrer Anträge in den General versammlungen nicht davon leiten, daß diese Anträge wirklich von der Majse verstanden und ihr erläutert werden, für sie ist vielmehr das Bestreben maßgebend, daß ihr Antrag, foste es, was es wolle, durchgedrückt wird, und deshalb fürchten fie vor allem eine lebhafte Erörterung. Aus diesem Grunde ist die einstimmige Annahme dieser Anträge oder dieser Listen bei den Wahlen häufig nur eine einfache For malität und feineswegs ein Bemeis für die Anteilnahme der breiten Massen an diesen Abstimmungen.
Es ist aber besonders interessant festzustellen, was in der zweiten Fassung der Rede Andrejews unterdrückt ist und worüber ein russischer Gewerkschaftsführer, mag er selbst einer der Gewaltigen der kommunistischen 3entrale sci, öffentlich nicht frei reden darf.
In der nicht zensierten Fassung seiner Rede findet Andrejem scharfe und treffende Worte, um die Rechtlosigkeit der rbeitermassen zu schildern:
Meiner Auffassung nach müssen mir offen anerkennen, daß auf unseren Eisenbahnen beim Abban der Angestellten und Beamten und bei Entlassungen aus diesen oder jenen Gründen einfach unerhörte Zustände herrschen. Ich kenne Fälle, mo Leute entlassen wurden, weil sie feine Mitgliedsbeiträge für die Rote Hilfe entrichteten, und ähnliche blödsinnige Fälle mehr. Deshalb glaube ich, daß 50 v. H. der Schuld an diesen unerhörten Zuständen der Lässigkeit des Verbandes zuzuschreiben sind."
Scharf geißelt der Redner den Feldzug, der systematisch gegen den Arbeitslohn geführt wird und in unzähligen Abzügen Dom. Lohn bald für die„ Rote Hilfe, bald für den Bau der Luftflotte usw. seinen Ausdrud findet: ,, Nehmen wir nun die Frage der Arbeitslöhne. Ich frage Sie auf Ehre und Gewissen, ob wir wirklich die Arbeitslöhne schüßen oder den Arbeiter wie in früheren Zeiten aus plündern? Ich bin der Ansicht, daß wir ihn nach wie nor ausplündern. Ihr schüttelt den Kopf, ich sage aber, daß wir die Arbeiter entweder ausplündern oder bei dieser Aus: plünderung mitwirken."
Der Redner schilderte, wie er es vergeblich versucht habe, die Gewerkschaften durch die Presse zu bewegen, den Bureaufratismus in den eigenen Reihen zu bekämpfen.
„ Ich habe aus Anlaß dieser Frage einen Artikel in der Bramba" veröffentlicht; ich glaubte, daß dieser Artikel der Sache einen fleinen Anstoß geben werde, meil die Frage von altuellem Interesse ist. Aber bisher hat sich noch feine einzige Organisation ans Wert gemacht. Mir ist im Gegenteil ein Haufen unterbrüdter illegaler Briefe aus der Redaktion der Bramda" zugesandt worden, in denen meinem Artitel zugestimmt murde."
Der Redner wies darauf hin, daß die schwere wirtschaft liche Lage der Eisenbahner sie daran hindert, sich an der Tätigkeit des Verbandes aftin zu beteiligen:
Die wirtschaftliche Lage des Eisenbahners ist außerdem viel zu schmer, als daß er voll und ganz am öffentlichen Leben teilnehmen fönnte. 3u dem niedrigen Arbeitslohn tommt noch die ständige Drohung des Abbaus hinzu." Böllig sind diese Säge allerdings nicht unterdrückt worden. Was Ht aber von ihnen in der frisierten Fassung geblieben?
gebaut zu merden. Charakteristisch sind auch zahlreiche meitere Aenderungen in dem Vortrag, die Furcht, das Wort Demotratte zu oft gebrauchen zu lassen( völlig läßt es sich nicht mehr ausrotten, so sucht man wenigstens seinen Gebrauch einzuschränken). Der ganze Borgang mit dieser unterdrückten und später zensierten Rede illustriert grell das System der Rechtlosigkeit, unter dem die russische Arbeiterklasse leben muß.
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Uber nicht bei E. Zwietusch u. Co.
Die Arbeiterschaft der Firma E. Zwietusch u. Co. G. m. b. H., in Charlottenburg , hat sich aus eigenen Mitteln eine Fahne an
fertigen lassen, auf die fie folgende Inschrift stiden ließ:
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
E. 3mietusch u. Co., Charlottenburg . Dies erfuhr die Geschäftsleitung und sie ließ den Fahnenwart, der zugleich Obmann des Betriebsrates ist, wissen, er habe mit der Fahne zu erscheinen.
Große Entrüstung, als die Fahne vorgelegt wurde. Man denfe sich: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit! Darunter der Name der Firma! Konnte man nicht annehmen, es sei die Firma, die für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit eintritt? Und noch dazu auf einer roten Fahne!
Da man der Firma nicht zumuten kann, in den Verdacht" zu fommen, für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit einzutreten, wäre sie berechtigt gewesen, von der Arbeiterschaft zu verlangen, die Inschrift zu ändern. Statt dessen machten sich die beiden Firmeninhaber eines Eigentumsvergehens schuldig, indem fie die Fahne einfach sagen wir nahmen. Damit nicht ge: nug, legten sie dem Betriebsrat einen Revers zur Unterschrift vor, um die Angelegenheit außergerichtlich zu regeln, indem sich der Betriebsrat verpflichten sollte, die Worte E. Zwietusch u. Co." von der Fahne innerhalb vier Wochen entfernen zu lassen und die Fahne bis dahin nicht zu benutzen. Bis zur Entfernung der inder Firma". friminierten Borte bliebe die Fahne jedoch im Gewahrsam
Wie die Entfernung der inkriminierten Worte im Gewahriam der Firma" entfernt werden sollen, das anzugeben haben die Firmeninhaber jedoch vergessen. Darüber hinaus soll der Betriebsrat der Firma das Recht anerkennen, fie fristlos entlassen zu dürfen, wenn die vorgezeichneten Bedingungen nicht erfüllt würden. AußerGeschäftsleitung vorgelegt werden. dem müßte die Fahne nach Anbringung des neuen Tertes de r
Wir sind der Meinung, daß sich da die Inhaber der Firma E. Zwietusch u. Co. einer Reihe von Bergehen schuldig gemacht haben, die nicht nur gefezwidrig sind, sondern sie auch für immer vor dem Verdacht schützen, irgend etwas mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu tun zu haben.
Der Streit im Altmetallhandel geht weiter. Seit Freitag voriger Woche stehen die Arbeiter im It. metallbandel im Streit. Verhandlungen, die am Freitag stattgefunden haben, führten zu feinem zufriedenstellenden Ergeb nis. Am Dienstag fanden auf Veranlassung des Schlichters abermals Verhandlungen statt. Nach stundenlangen Beratungen erflärten sich die Arbeitgeber bereit, 3 M. je Woche Lohnzulage zu bewilligen. Die Säße liegen aber wesentlich unter den sonst üblichen Säßen des Transportgewerbes. Das Angebot wurde daher als zu gering bezeichnet. Eine Berständigung war nicht au erzielen. Die Arbeitnehmer lehnten das Angebot einstimmig ab und beschlossen, weiter im Streit zu beharren. Zu erwähnen ist noch, daß die Firmen, die dem Berliner Arbeitgeberberband angeschloffen find, die berechtigten Forderungen der Arbeitnehmer ab-. lehnten, während die unorganisierten Firmen die Forde rungen refilos anerkannt haben.
Der Merger der Durchgefallenen. Aus der Knorr- Bremse , Oberspree, wird uns geschrieben: Zum dritten Male innerhalb eines fnappen halben Jahres be schäftigt sich die Rote Fahne " mit dem Betrieb Knorr- Bremse , Oberfpree. In der Nummer 131 vom 12. Juni wird gleich eine ganze Spalte gebraucht, um die angeblichen Mißstände aufzudecken, die durch das Verschulden der SPD. - Funktionäre, insbesondere aber des Betriebsratsvorsitzenden Rohnte entstanden sein sollen. Es verlohnie fich faum, auf die Sudelei einzugehen. Niedriger gehängt zu werden verdient aber doch, in welch hahnebüchener Art hier gelogen und verleumdet wird. Borweg die Feststellung, daß vor der Neuwahl des Betriebsrates Ende März d. J. die Wortführer der„ Opposition" dem alten Betriebsrat und besonders dem Vorfizenden R. ausdrücklich erklärten, daß an der Geschäftsführung feinerlei fachliche Kritik geübt werden könne.
In den Artikel wird behauptet, daß oppositionelle" Kollegen, die sich im Interesse der Belegschaft betätigen, gemaßregelt würden. Zum Beweis für diese Behauptung werden die Namen von 4 Kollegen angeführt, die in den letzten Monaten zur Entlassung tamen. Hierzu ist zu bemerken, daß des öfteren zur Vermeidung von Ueberstunden auf Verlangen des Betriebsrates eine 2. Schicht vorübergehend eingelegt wurde. Diese 2. Schicht wurde dann nach Erledigung der Mehrarbeit wieder entlassen. Dabei ließ es sich beim besten Willen nicht vermeiden, daß unter ungefähr 50 Entlassenen auch einige Kommunisien waren. Wie diese oppositionellen Kollegen aussahen, dafür einige Beispiele:
Der in der„ R. F." benannte Revisor Sch. erfundigte sich in einer Betriebsversammlung bei einem SPD - Kollegen, ob er es wagen tönne, in der Versammlung zu sprechen, ohne sich bei der Direftion unbeliebt zu machen. Der Revolverdreher K., ein besonders radikaler Kommunist, hat mit seiner Arbeitskraft in unerhörter Weise Raubbau getrieben.
Im Sperrdruck heißt es, daß die Ueberstunden einen erschrecken den Umfang annehmen, und daß in Abteilungsversammlungen der Betriebsrat für Ueberstunden spreche. Dazu folgende Feststellung: Die Arbeitszeit beträgt 48 Stunden wöchentlich. Ueberzeitarbeit ist in den letzten 1½ Jahren nur in ganz wenigen Ausnahmefällen geleistet worden. Wenn in einem Falle in einer Abteilung in größerem Umfange Ueberstunden 3 Bochen lang geleistet wurden, so geschah dies gegen den Willen des Betriebsrates. Es ist auch noch nie von den KPD. - Kollegen dem Betriebsrat der Vorwurf gemacht worden, daß er für Ueberstunden eintrete. Wenn dann weiter gesagt wird, daß gute Anregungen von dem Obmann des Arbeiterrats in 5 Minuten abgemürgt würden, so ist Charakteristisch ist diese Abschwächung und dieses Zaudern felbft damit gesagt, was der Zweck der ganzen lebung ist. Die„ guten vor der Erwähnung der Tatsache, daß der russische Eisen Anregungen" bestehen nämlich aus den fast täglichen Aufforderungen, bahner jederzeit der Gefahr ausgesezt ist, abzu irgendwelchen politischen Ereignissen im Betriebe
Die wirtschaftliche Lage des Eisenbahners ist noch zu schwer, als daß er sich voll und ganz im öffentlichen Leben entfalten fönnte. Aber diese wirtschaftliche Lage beffert sich und wird sich auch weiter verbessern."
EMS
SCHUTZ- MARKE
Emser Wasser ( Kränchen) Emser Pastillen
Emser Quellsalz Uch
hältlich
Stellung zu nehmen. Dazu haben sich die Funktionäre des Werkes nie hergegeben. Insbesondere hat es der Arbciterrat ftets entschieden abgelehnt, im Betriebe die Partei= But einiger besonders tüchtigen" Moskaujünger, deren Vorhaben, geschäfte der KPD. zu verrichten. Aus der ohnmächtigen sich bei der KPD. - Zentrale beliebt zu machen, im Betrieb KnorrBremse, Oberspree, immer wieder zunichte wird, erklären sich die Artifel in der„ R. F".
Zum Schluß noch eine Bemerkung. Erheiternd hat bei den meisten Kollegen gewirkt, daß die R. F." erklärt, die klassen= bewußte Arbeiterschaft müßte daran denken, von außen her auf die Belegschaft des Werkes einzuwirken. Wie stellen sich die Revolutionsstrategen diese Einwirkung vor? Will sich etwa der Hindenburg - Transportarbeiter Thälmann mit seinem Roten Frontfämpferbund nach der Knorr- Bremse , Oberspree, in Marsch sezen?
Arbeitsvermittlung und Notstandsarbeit.
Uns wird geschrieben:
In den Richtlinien für Notstandsarbeiter", herausgegeben vom Preußischen Wohlfahrtsministerium und veröffentlicht in Nr. 289 des Borwärts", wird über un genügende Leistungen der Notstandsarbeiter geklagt. Als Grund wird angegeben, daß die mit Notstandsarbeiten beschäftigten Erwerbslosen bestrebt gewesen seien, ihre Leistungen der bisherigen niedrigen Entlohnung anzu paffen. Das mag zum Teil zutreffen. Niedrige Entlohnung ist noch nie ein Anjporn zu außerordentlichen Leistungen gewesen.
Aber den Kern der Sache trifft dies nicht. Ursache der ungenügenden Leistung der Notstandsarbeiter ist vielmehr, daß zum Teil, wenn nicht zum größten Teil, ungeeignete Kräfte für Notstands( d. h. Erd-) arbeiten herangezogen werden. Von den Unterftügung beziehenden Erwerbslosen wird diese Arbeit fategorisch ver langt, ohne Rücksicht auf Beruf, Alter und förperliche Eignung. Wer erklärt, diese Arbeiten nicht machen zu können, dem wird die Unterstügung gesperrt und er wird aufgefordert, sich vom Gewerbearzt untersuchen zu lassen. In Berlin wurden in den letzten Wochen Hunderte, vielleicht Tausende dazu aufgefordert, und der Gewerbearzt hat sich bereits ein allzuviel verbeten. Wenn der Andrang bein Arzt zu groß ist, werden die Erwerbslosen zum Wiederkommen an einem anderen Tage aufgefordert und sie können dann oft fünf bis sechs Stunden, manchmal auch noch länger auf die Untersuchung
marten.
Biele ziehen deshab vor, um den Scherereien aus dem Wege zu gehen, die Notstandsarbeiten anzunehmen, auch wenn sie ihr nicht gewachsen sind. Sie arbeiten dann, so gut oder so schlecht, so lang oder so turz es geht, und die Folge ist natürlich eine mangelhafte Leistung der Gesamtarbeiterschaft. Stellt aber der Arzt die Unfähigkeit zur Erd- und Notstandsarbeit fest, dann ist es gewöhnlich mit der Kunst der Arbeitsvermittlung zu Ende. Der Betreffende erhält die ungenügende Unterstützung weiter und wird im übrigen seinem Schicksal überlaffen.
Ob mit einem derartigen Vorgehen dem einzelnen und der Allge= meinheit gedient ist, kann doch wohl mit Recht bezweifelt werden. Not tut, daß bei der Arbeitsvermittlung mehr als bisher indipiduell verfahren und für erwerbsbeschränkte Personen mehr als bisher paffende Erwerbsmöglichkeit geschaffen wird. Notstands arbeit in bisheriger Weise ist sozial und wirtschaftlich unfrucht
bar!
Trohender Lehrerstreit in Oesterreich .
Wien , 24. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Am Freitag halten die niederösterreichischen Bollsschullehrer in der Volksballe des Wiener Rathauses eine Protestversammlung ab, da ihre Gehaltsforderungen nicht erfüllt wurden. Sie wollen am Freitag in ganz Niederösterreich streiken.
Litauen verzichtet auf Arbeitervertreter.
Kowno , 28. Juni( DE.). Da trotz der sozialdemokratischen Warnung die Regierung den Parteisekretär der christlichen Arbeiter Ambrosaitis neben dem Regierungsvertreter Dr. Saunius als r beitervertreter zur Genfer Arbeitsfonferenz gesmidt hatte, hat die litauische Sozialdemokratie dem Arbeitsamt des Völkerbundes einen Bericht über die Verfolgung der Gewerkschaften in Litauen zugehen lassen. Auf Grund dieses Berichts haben die Vertreter Frankreichs , Lettlands und Belgiens einen Brotest beantragt, worauf die beiden genannten Vertreter Bitauens auf ihre Mandate berzichteten.
Der Arbeitskonflikt im englischen Bergbau. London , 24 Juni.( TU.) Der Kündigung des Arbeitsvertrages im englischen Bergbau seitens der Arbeitgeber und der bevorstehenden Konferenz aller Arbeiterverbände legt man die größte Bedeutung bei. Der gewerkschaftliche Mitarbeiter der„ Daily News" hält den Konflikt für nicht so bedrohlich. Der Sekretär der Bergarbeitergewerkschaft hätte fich für Verhandlungen mit den Arbeitgebern ausgesprochen. Allerdings wäre er für ein völlig neues Arbeitsabkommen eingetreten. Der Erekutivausschuß der Bergarbeiter beschäftigt sich heute mit den Grundlinien der Verhandlungen, die er der Delegiertenfonferenz unterbreiten will. Auf dieser soll die Verhandlungsbasis gemeinsam festgelegt werden. Das Unterkomitee der Bergwertsbefizerorganisationen ist ebenfalls zusammengetreten. Morgen wird das Zentralfomitee seine Beschlüsse fassen.
Achtung, SPD. - Metallarbeiter, Generalversammlungsdelegierte! Ale SPD . Delegierten müssen ant Freitag zur Generalversammlung gehen. Die Ronferenz der Partei ist von solchen Genoffen zu beschicken, die nicht Delegierte find. Das Betriebssekretariat.
Deutscher Bangemertsbund, Fachgruppe der Töpfer. Freitag 5½ Uhr Mit
aliederversammlung bei Bätsch, Landsberger Str. 31. Die Fachgruppenleitung. Af- Funktionäre her Metallindustrie. Die endgültige Entscheidung des RAM. über den Schiedsspruch vom 23, Mai liegt nunmehr vor. Die AfAFunktionäre werden am Freitag abend 6% Uhr im Reid) stafino, Reue Rönig ftraße 26, om Aleranderplan, zu der Gifuation Stellung nehmen. Bei der
Bichtigkeit der Tagesordnung ilt pünktliches Erscheinen a II er. Af- funkfionäre unbedingt erforderlich. Die Mitglieder des AfA- Metalfartens
treffen sich bereits um 5% Uhr im gleichen Lotal.
AfA- Metalferte: Günther, Lange, Rothe.
Wetterbericht für Berlin und Umgegend: Zeitweise heiter, vorübergehend stärker bewölft bei wenig geänderter Temperatur. Seine erheblichen Regenfälle. Für Deutschland : Im Küstengebiet größtenteils bewölkt und zeitweise leichte Regenfälle, in Mittel und Süddeutschland meist frođen.
Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff: Wirtschaft: Arthur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Frih Karstäbi; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Vorwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei Sieran 2 Beilagen ,,, Unterhaltung und Wissen" und Frauenstimme".
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