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werden, sind erst durch die Rornzölle möglich| Neunzehntel der Wähler, die bisher noch auf den Leim der| Damit wäre beiden Theilen geholfen, wie wir schon gemacht worden, find nothwendige Folgen der nationalliberalen Bauernfänger gingen, mit einem Schlag wiederholt gesagt haben. In Bayern   ist thatsächlich ein Kornzölle. Warum hört man in England nichts abspringen" würden. Und zweitens Und zweitens ein Portefeuille Rekrut um ein Jahr zurückgestellt worden wegen sozial von Vertheuerung des Getreides durch die Börse? Weil Anbeter hat keine Aussicht, den Gegenstand seiner Sehn- demokratischer Gesinnung". Wird der Mann sich gefreut die Getreide Einfuhr dort frei ist. Und die englischen sucht jemals zu erlangen, wenn er diejenigen ärgert, die haben! Hoffentlich war dies kein vereinzelter Fall. Jeden Börsenleute machen gewiß ebenso gern ein Geschäftchen", über denselben zu verfügen haben. Also­falls ist es ein Beweis dafür, daß ein richtiges Verständniß wie die deutschen  . Höchst   possirliche Vertheidiger hat der Ex in einer von der Dinge aufzudämmern beginnt. Nur keine Ausflüchte. Die Ursache der Hungersnoth sogenannten" Borussen" geschriebenen Broschüre erhalten, Preise in Deutschland  , die einzige Ursache sind in welcher der Kaiser angefleht wird, sich der alten Raketen­Der Weltpoftverein ist mit dem erfolgten Beitritt die Kornzölle. Und weg mit den Kornzöllen! lautet fifte zu erbarmen- es sei doch nun einmal nicht zu leugnen, Australiens   erst wirklich das geworden, was ſein Name be darum die Losung. daß Fürst Bismarck   noch etwas mehr als ein Minister fagt. Derselbe dehnt sich nunmehr über alle Erdtheile aus und umfaßt ein Gebiet von rund 100 Millionen Quadrat gewesen". In der heutigen Stadtverordneten­Aber das ist es ja gerade. Er war etwas mehr", filometer mit 1000 Millionen Bewohnern. Vom 1. Oktober Sigung wurde von den sozialdemokratischen und wollte etwas mehr bleiben, und möchte gern wieder d. J. ab wird die Briefgebühr nach Auſtralien   von 40, 50 Mitgliedern folgender bringlicher Antrag einge etwas mehr" sein- nämlich aus meier und zwar und 60 Pf. allgemein auf 20 Pf. herabgesetzt; die Gebühr Hausmeier erblicher( obgleich er es Herrn Pindter nicht schriftlich für Postkarten ist 10, für je 50 Gramm Drucksachen 5 Pf.; ferner wird direkter Postanweisungs- Verkehr eingeführt. Die gegeben). Seltsame Boruffen", die nicht begreifen können, daß von Australien   gestellte Bedingung, daß bis zum nächsten Welt­wir heute nicht in der Zeit der Merowinger   leben und auch postkongreß im Haupt- Gebührensaz von 20 Pf. und in den Seetransit- Gebühren nichts geändert werde, wurde unbedenk nicht der Karolinger. lich zugestanden, da eine Äenderung nicht geplant wird. etwas au mildern, wollen deutsche Studenten" dem unfrei- Werthpacket- Verkehr wesentliche Erleichterungen beschlossen. Um den Schmerz des jüngsten Reichstags- Abgeordneten Die zweite Kommission des Kongresses hat für Geld- und willigen Eicinnatus einen Ehrenhumpen" schenken. Bu Bedeutsam ist auch, daß Brasilien   seine Bereitwilligkeit er. diesem Zweck hat die Leipziger Studentenschaft" lauf Grund flärte, dem Werthbrief- Dienst beizutreten.- eines patriotischen Aprilscherzes an die Kommilitonen" und

bracht:

Die Stadtverordneten- Versammlung wolle beschließen:

1. Den Herrn Reichskanzler und Präsidenten des König­lich preußischen Staatsministeriums zu ersuchen, in Rücksicht auf den hohen Stand der Getreidepreise und in Anbetracht der ungünstigen Aussichten für die nächste Ernte, die sofortige Suspension und demnächstige Aufhebung der Getreidezölle zu

veranlassen.

2. Den Magistrat aufzufordern, sich dem an den Herrn Reichskanzler gerichteten Ersuchen anzuschließen.

Berlin  , den 28. Mai 1891.

Ginger, Gnadt, Heindorf, Herzfelbt, Klein, Stadthagen  , Tempel, Tubauer, Vogtherr, Zubeil.

Wir begrüßen dieses Vorgehen unserer Fraktion im rothen Hause freudigst, es entspricht den Wünschen des weitaus größten Theiles des deutschen   Volkes und ganz insbesonders der Berliner   Bevölkerung. Der Antrag hat, falls die Freisinnigen sich nicht noch feiger benehmen, als wir es von ihnen ge­wöhnt sind, alle Aussicht, mit erdrückender Majorität an­genommen zu werden und wird dann zu einem bedeutungs­vollen Votum in der Getreidezoll- Frage werden. Ueber die Haltung der Versammlung finden unsere Leser einen Bericht in der Rubrik Kommunales". Wir dürften Gelegenheit haben, auf diese Debatte noch zurückzukommen.

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Studenten aller deutschen   Hochschulen" einen Aufruf ge­In Defterreich- Ungarn denkt man jetzt ernstlich die richtet, der mit folgendem Anfangssatz der deutschen Er Silberwährung mit Zwangsnoten- Zirkulation durch die ziehung dieser studentischen Bismarckverehrer ein klassisches Goldwährung zu ersetzen. Dies wäre auch bei Zeugniß ausstellt, und der morgen wieder zusammentretenden unseren zahlreichen Handelsbeziehungen mit Desterreich Siebener- Kommission für Schulreform als werthvolles Ma- für das Deutsche Reich von nicht geringer Bedeutung.  - terial hiermit empfohlen wird. Man lese nur: Wie die Nowoje Wremja" meldet, hätten verschiedene Mit freudiger Zustimmung begrüßen wir zu Beginn des russische geistliche Akademien mehrere ihrer Semesters den Aufruf zur Ueberreichung eines Ehrenhumpens Böglinge behufs Studiums der Philosophie an die Uni­an Se. Durchlaucht den Fürsten Bismarck, der( Fürst Bismarck  ?, versitäten in Göttingen  , Jena   und anderen deutschen   Städten der Ehrenhumpen"? oder der Aufruf? Frage des Vorwärts".), entsendet. aus unserer Mitte erlassen, am 1. April an allen Hochschulen des Deutschen Reichs   veröffentlicht worden ist."

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Zum internationalen Kongreß wird von einem Genossen folgende Resolution( zu Bunft 3: Pflichten und Verhalten der Arbeiterklasse gegenüber dem Militarismus) vorgeschlagen:

Es ist ein schlechtes Zeichen für die deutschen   Univer­sitäten, wenn die russischen Theologen, ohne daß man be­Wenn diese deutschen   Herrn Studiosen ihre Zufriedenheit fürchtet, daß sie bei uns von westeuropäischen Ideen an über einen Aprilscherz durchaus öffentlich bekunden wollen, gesteckt werden könnten, an deutsche   Universitäten entsendet hätten sie sich doch vorher von dem Quartaner Karlchen Miesnick werden. Ja, wir sind stark zurückgegangen, wie anders einige Unterrichtsstunden in den Elementen der deutschen   war es doch im zweiten Biertel unseres Jahrhunderts, als Zur Frage der Getreidezölle bringt das Berliner   Grammatit geben lassen sollen. Uebrigens wenn ein deut aus den Hörsälen der deutschen   Philosophen die Häupter Zur Frage der Getreidezölle bringt das Berliner scher Kaiser einst über der Grammatik" gestanden hat, des jungen Rußlands   hervorgingen. Tageblatt" folgende sensationelle Meldung: Ein heute Mittag in sehr bestimmter Form aufgetretenes Vorrecht genießen? Wenn nur die deutsche Gesinnung" warum sollen deutsche Studenten heute nicht das gleiche Gerücht, der Ministerrath werde heute zusammentreten, um über die Herabsetzung der Getreidezölle zu berathen, scheint sich gut ist, und der Ehrenhumpen" groß! Ne cht groß nicht zu bestätigen. Doch dürfte es feststehen, daß hierüber be- denn recht groß muß er sein. Man denke der 16 reits im Schooß der Regierung Erwägungen stattgefunden haben, wir schreiben sechszehn Rognacgrogks, die der Säkular­welche spätestens nach der Rückkehr des Kaisers festere Gestalt mensch in seiner famosen" Wir fürchten Gott  , sonst nichts annehmen werden. Daran, daß eine erhebliche Herabsehung auf Erden" Rede vor der 1887er Auflösung im Reichstag der Getreidezölle, mindestens um die Hälfte, in Aussicht ge- geleert hat, und welche ihm von dem damals noch so nominen ist, dürfte kein Zweifel zulässig sein. Die Einberufung dienstbeslissenen Herrn von Bötticher vor versammeltem des Reichstages tann als feststehend gelten. Reichstags Volk kunstvoll gemischt wurden. Tempi Wir haben keinerlei Veranlassung dem Berl. Tgbl.", passati, dessen Unzuverlässigkeit und Sensationssucht unseren Lesern wohl bekannt ist, diese Meldung ohne Weiteres zu glauben. Der geistige und sittliche Bankerott der sächsi= Wir warten die Bestätigung derselben im Reichs- Anzeiger" schen Ordnungsparteien wird in glänzendster ab. Es wäre höchste Zeit, daß mit einem derartigen Vor- Weise durch die Thatsache bekundet, daß dieselben bei dem gehen der Reichsregierung den wohl genügend laut Landtag um Erhöhung des des Wahlzenfus geäußerten Wünschen des Volkes in etwas Rechnung ge- petitioniren wollen. Beim jezigen Benfus von 3 Mark tragen werde.- direkter Steuer kommen obgleich die größere Hälfte der Arbeiter dadurch vom Wahlrecht ausgeschlossen wird noch zu viel Sozialdemokraten in den Landtag, und da die geistigen Waffen" durch Abwesenheit glänzen, so muß der Kampf" mit derartigen Mittelchen geführt werden.

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In Erwägung, daß( folgt die Aufzählung der Nachtheile des Militarismus) beschließt der zweite internationale Arbeiterkongreß:

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1. Jm Falle eines zwischen europäischen   Staaten mit Aus nahme von Rußland   ausbrechenden Krieges verweigert das Proletariat die Heeresfolge.

2. Die Regierungen Europa's  ( mit Ausnahme von Ruß land) werden aufgefordert, der Einladung der Schweiz   zum Anschluß an den zwischen diefer und den Bereinigten Staaten abgeschlossenen Vertrag betr. die schiedsrichterliche Regelung ber zwischen diesen beiden Ländern etwa eintretenden Streitigkeiten bis zu einem näher zu bestimmenden Zeitpunkte Folge zu leisten oder Gründe anzugeben, weshalb ihnen dies nicht mög lich ist.

8. Rußland ist nöthigenfalls durch vereinte Gewalt sämmt­licher übrigen Mächte zum Anschluß zu zwingen und, falls es vorher einen Angriffskrieg provoziren sollte, durch dasselbe Mittel unschädlich zu machen. Den Anstoß zu gemeinsamem Handeln giebt im letzteren Falle das Proletariat durch den auf die resp. Regierungen auszuübenden Druck der öffentlichen Meinung.

Die fortgesetten Stänkereien denn anders fann man diese frankhaften Bethätigungen einer ohnmächtigen und von Allen, gegen die sie sich richtet, verachteten. Wuth nicht bezeichnen die fortgesetzten Stänkereien des Er­Reichskanzlers sind nachgerade sogar dem Hannover  'schen Die sächsischen Bierbrauer wenden sich in Courier" zu arg geworden, und er reiht fich feierlich einer Eingabe an die Regierung gegen den Militär­den vielen Getreuen" die nicht mehr getreu Boykott, der über alle von Sozialdemokraten besuchten sind. Ganz lächerlich findet es das Bennigsen'sche Wirthshäuser verhängt wird und den Brauern und Wirthen 4. Nach der Konstituirung der internationalen Friedens Blatt insbesondere, daß sein daß sein abgedankter Heiliger unsäglichen Schaden thut. Ob's helfen wird? liga wird der Abrüstungsmodus durch besondere Vereinbarung von den Nationalliberalen verlangt, sie sollten sich auf ihrem Wenn die Militärbehörden nicht wollen, daß die geregelt. bevorstehenden Todtentag für seine Brotvertheuerungs- Politik Soldaten mit den Sozialdemokraten verkehren, dann sollen( Wir glauben, daß die vorgeschlagene Resolution theo erflären. Das paßt dem Herrn Bennigsen natürlich aus sie doch vor Allem dafür sorgen, daß keine Sozial- retisch wie praktisch gleich anfechtbar ist, sind aber zwei Gründen nicht. Einmal weiß der gute Mann, daß demokraten in die Armee aufgenommen werden. theilung verpflichtet. Red. d. V.")

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und erfuhr, daß der Pfarrer im Sterben läge. Der Dechant mehr. Auf diese fromme Fürsprache muß der sterbende getreten war, so schön hatte er ausgeschaut; aber er war von Enneberg   war geholt worden, um ihn mit den Christ hinfüro verzichten." fein Diener Gottes, sondern der verhaßten Regierung. Der Sakramenten zu versehen. Jerg ging ruhig davon. Es Langsam schritt der stattliche Mann davon. Bann, unter dem sie seine persönliche Erscheinung und herz beschwerte sein Gewissen nicht einen Augenblick, daß seine Die Bestürzung war allgemein. So weit also wäre es ergreifende Beredtsamkeit gehalten, draußen auf dem Kirch Heßerei gegen Wolf Lechner die Schuld an der Krankheit unter der bayrischen Regierung gekommen, fragte man, hofe war er geschwunden, nachdem die Leute eine Weile bei und dem Tode des Pfarrers trüge. Mit Bartgefühl läßt sich daß mit einem Christenmenschen nicht mehr Umstände ge- einander gestanden und sich angeschaut hatten. Keiner hatte das Glück nicht packen und halten. In der Hausthür des macht würden, wie mit einem Hunde? Sie sollten Alle das verhängnißvolle Wort aussprechen mögen; aber in allen Stern stand Moideli und sah nach der Pfarre hinüber. Sie unselig werden und selbst die Geistlichen würden von Augen war es zu lesen gewesen und jedes bedächtige Kopf­war allein daheim; auch Mutschleitner und seine Frau der Regierung für Heiden geschätzt. Nächstens würde schütteln hatte es verkündigt: er ist ein Abtrünniger, ein Ketzer. waren nach dem Sterbehause gegangen. Jerg wollte mit den Sterbenden wohl auch die letzte Delung vorenthalten Seine Predigt wäre des Teufels und seine gewinnende Er ihr anbändeln, aber gehörte er überhaupt nicht zu denjenigen, werden. die bei ihr in Gunst standen, so stimmte sie das nahe Ende scheinung wäre es auch. Nach dem Urtheile der Weiber war Warum dulden wir's?" fragte Sampogna, das ihm das männlich schöne Gesicht nur verliehen, um die des Pfarrers viel zu erust, um zu scherzen. Sie brachte Gamsmanndl, und schob den Riemen seiner Büchse auf der Frauen desto sicherer zum Abfall vom Glauben zu verführen, Jerg den verlangten Wein in die leere Wirthsstube und Schulter zurecht. Er war Nachmittags mit Ambros auf dem wie der Schlange im Paradiese die gleißende Haut zu einem überließ ihn sich selbst. Nun, Jerg war sich fidele Gesell Paratscha gewesen, wo er den Horst eines Adlers vermuthete, ähnlichen Zwecke gegeben worden war, und sie begannen schaft genug. dem jüngst einige Ziegen zur Beute gefallen waren. ihn zu fürchten, wenn auch manche junge Gitsche eines Eben verließ der Dechant unter Vortritt des Messners Ein angefressenes Gamszicklein, das die beiden Jäger in heimlichen Mitleids nicht ledig werden konnte. das Pfarrhaus. Aus der Menge, die sich vor demselben einer Klamm des Paratscha gefunden, hatte den Verdacht Um sich mit den Zuständen seiner Pfarreingesessenen angesammelt hatte, flang es wie ein Ausseufzen und die verstärkt. Ihr Pürschen war indessen erfolglos geblieben bekannt zu machen und ihr Vertrauen zu gewinnen, ging Männer nahmen ihre Kopfbedeckungen ab. Das Er- und während Ambros nach Hause gegangen, war das der Vikar in die Hütten und Häuser der Leute. Zwar scheinen des Dechanten war das Zeichen, daß Herr Molten Gamsmanndl auf dem Rückwege bei der Pfarre stehen ge- wurde er überall ehrerbietig aufgenommen, denn der Re becher todt war; dennoch hörte man fein Klagen blieben. spekt vor dem geistlichen Rocke steckte den Leuten zu tief in

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und Weinen. Die Leute standen wie eingewurzelt;" Ja, warum dulden wir's?" fragte auch der Färber. im Blute und die Ladiner sind überdies von Natur höf sie schienen noch etwas zu erwarten und der Des Was können wir denn thun?" hieß es dagegen und licher als ihre deutschen   Landsleute; allein zuthulich chant sagte:" Der Herr Pfarrer ist sanft in dem Herrn die Weiber klagten, daß sie jetzt ganz verlassen wären; wurden sie nicht, und es gelang ihm nicht, ihnen entschlafen. Friede sei mit ihm." denn den Vikar könnte man nicht als einen rechten Priester persönlich näher zu kommen. Sie deckten sich mit ihrer Hier und da wurde wohl ein Amen laut, aber immer gelten lassen, sonst hätte ja auch der Herr Pfarrer Höflichkeit oder thaten, als verständen sie nicht, was noch rührten die Leute sich nicht. in seinem letzten Stündlein nicht den Herrn Dechanten be- er wollte und ein:" Ja, das wird schon so seiu," Mit Gunst, Ehrwürden," rief eine Stimme, die dem schickt. war alles, was er ihrer Zähigkeit abzupressen vermochte. Blaufärber von St. Vigil   gehörte, aber wir hören die Nein, der Vikar Angelo Lacedelli galt den Vigilern Die Großbauern thaten, als fäme er zu einer Revision ihrer Sterbeglocke nicht!" nicht für einen rechten Priester. Als er zum ersten Mal Keller und Speisekammern und diese erschlossen sie ihm Die Sterbeglocke! Die Todtenglocke!" riefen jetzt die Kanzel bestiegen, da war die Kirche gedrängt voll ge- bereitwillig. Der Klosterbauer, dem er um die Zeit der Mehrere. wesen, jedoch nicht die Andacht, sondern die Neugierde hatte Jause seinen Antrittsbesuch machte, ließ auftragen als wäre Wisset Ihr denn nicht, lieben Freunde, daß die die Menschen angelockt. Man wollte doch den Bilar, den der liebe Gott bei ihm zu Gaste. Bierhundert Gulden( nach Regierung das Läuten des Sterbeglöckleins verboten hat?" nicht der hochwürdigste Herr Bischof von Brixen, sondern heutigem Werthe) betrug die ganze Einnahme der Pfarre fragte der Dechant. Der Herr tröste Euch!" die bayerische Regierung berufen hatte, sich ansehen. Wenn von St. Vigil  ; da sollte der Herr Vikar sehen, was da Ach, ach!" seufzte es und wieder sagte der Färber: nun auch selbst das mißtrauischste Auge an den Bewegungen gegen so ein herrischer Bauer vermöge, trotz Steuerdruck und Das Verbot kann doch nicht für den geistlichen Herrn und Worten, mit denen er die Messe zelebrirt, keine Neue Kontinentalsperre. Der Herr Vikar sollte nur nach Kräften gelten?" rung zu erspähen vermocht und seine Predigt von jeder zulangen, es machte nichts aus, wieviel er äße und tränke, Der Dechant, dem man inzwischen ehrerbietig Raum Kezzerei sich fern gehalten, so hatte es ihm dennoch nichts nöthigte der Klosterbauer fleißig und lenkte damit jeden geniacht hatte, zuckte die Achseln. Er blieb stehen und genügt; er war ein vereidigter, d. h. von der Kirche abge- Versuch des jungen Geistlichen ab, das Gespräch von fagte: Das Gejez gilt ohne Ausnahme. Ja, lieben fallener Priester. Seine Zuhörer hatten wohl empfunden, der Wirthschaft, den Kühen und Ziegen auf persönliche Freunde, wenn sonst das Sterbeglöcklein ertönte, da that daß ein frischerer feurigerer Geist aus seinem Munde sie Zustände und Verhältnisse überzuleiten. Das ganze Be jeder, der es vernahm, eine Fürbitte für die Ruhe der ab- anwehte, und der weibliche Theil kaum einen Laut des nehmen des Klosterbauers sagte:" Du kannst lange spio geschiedenen Seele. Das duldet nun die Regierung nicht Staunens zu unterdrücken vermocht, als er vor den Altar nixen, bis du von mir etwas herauslockeft."

( F. f.)

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