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Nr. 314+ 42. Jahrgang

Das Falkenberger Volksfest.

Beilage des Vorwärts

Die Siedler der Kolonie Falkenberg fonnten von Glüd sagen. Bis Sonntag mittag noch goß es in Strömen, bei Beginn des Festes aber tlärte sich der Himmel auf und die Sonne lachte auf den farbenfrohen Festplatz mit seinen bunten Wimpeln, bunten Zelten und Mädchenkleidern herunter. Der erst abgesagte Festzug fand mun natürlich statt. Ganz vorn der dirigierende Schuhmann mit flimpernden Blechorden, dann ein Zug Mädchen mit Blumen, darauf die politische Berliner Preffe, eine burleske Satire, bei der jeder etwas ins Fettnäpfchen friegte, dann die Modezeitungen, mit denen etwas glimpflicher umgegangen wurde. Den Schluß dieser Ab­teilung machte der letzte politische Journalist, den frei nach E. T. A. Hoffmann der Teufel holte. Dann kamen die verschiedenen Gewerke, die mehr oder weniger verdeutlicht ihre Eigenarten zum besten gaben und so manchmal an mittelalterliche Bilder gemahnten. Ganz wundervoll waren die Buchdrucker mit dem Druckfehlerteufel pornweg, den Trägern der bunten Buchstaben hinterher und in der Mitte einen riesigen Zwiebelfisch. Doch auch die Bäcker, die Schneider und all die anderen wetteiferten in gleicher Weise, um das Bild froher zu gestalten. Der Sprechchor der Volksbühne und der Junge Chor machten den Beschluß.

Das Fest hielt zum größten Teil, was es an Entweder Oder versprochen hatte. Nur eines muß ernstlich bemängelt werden. Den Kindern war viel zu wenig Plageingeräumt worden. Neben einem Glücksrad mußte sich der arme Kasperle abquälen, so daß man direkt in Versuchung fam, Rasperle mit seinem Knüppel aufzufordern, den Kindern eine Spielwiese zu erobern. Ein Boltsfest jollte vor allem ein Kinderfest sein, dann gibt es erst die richtige Fröhlichkeit. Vielleicht geht das nächste Falkenberger Fest unter der Devffe: Blaz den Kindern". Auch der Festplatz wird sich weiter ausdehnen müssen, die Festwiese für Darstellungen und Chöre müßte so gelegt werden, daß der freudige Feftrummel nur ferne herantoft. Diese Hinweise sollen aber die Freude an dem Gelingen des Festes selbst nicht verfleinern, es ist wirklich ein Volksfest ge­wesen mit zukunftsfrohen Anfägen. Erfreulich ist, daß auch Teile der Boltsbühne einmal unter das Bolt gingen, was freilich noch viel mehr geschehen müßte, um eine starke Wechselwirkung zu er zielen. Das Fest felbft hatte Faltenberger Gepräge. Man fühlte fich zwischen den bunten Häusern der Genossenschaft unter Genossen und all die viele Liebe und Arbeit der Festbereiter strahlte auf die Festgeladenen aus. Der Abend schloß mit einem flarfen feierlichen Afford: ein Fest zug durch die märchenhaft beleuchtete Rolonie. Auf der einen Seite grüne, auf der anderen rote Lampions. Aus Bechpfannen loderten helle Brände. Dazu der Fackelzug. Ein un­vergeßlicher Anblick ebenso wie später die für den Holzstoß erwählte Festmiese. Duntle Gemitterwolfen bedeckten einen Teil des nächt­lichen Himmels. Der volle Mond schien und um den Holzstoß gingen rit weißen Gewändern die Fadelträger. Der Gesang des Jungen Chors und der Sprechchor erzielten so fultische Wirkungen einer prien Gemeinschaft. Zum Schluß mit dem Entzünden des Holz oßes und dem gemeinsamen Singen der Internationale fand die schöne Feier ihr Ende.

Der genoffenschaftliche Werbetag.

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Am Sonnabend fanden in den verschiedensten Stadtteilen Bere anstaltungen der Konfumgen offenschaft als Inter­nationaler Genossenschaftstag" statt. Bereits im vorigen Jahre, in welchem die Genossenschaft auf ein 25jähriges Bestehen auf eine Epoche härtester Arbeit zurückbliden fonnte, fanden ähnliche fest. liche Zusammenfünfte, bei ricfiger Beteiligung der Berliner werk­tätigen Bevölkerung statt. Der Besuch auch am Sonnabend war überall sehr gut. In Pankow hatten sich auf der Strauch miese viele Genoffenschaftler mit ihren Kleinen und mit zahlreichen Gästen eingefunden, um an den Darbietungen des Festtags teil­zunehmen. Jeder ob groß oder flein fam auf seine Kosten. Musit, Gesang und turnerische Vorführungen unterhielten aufs Allerbeste. Im Laufe des Abends nahm Genoffe Gröpler Gelegen heit, über die Bedeutung des Tages mit einem furzen Rückblick auf die Genossenschaftsbewegung zu sprechen. Mit der Aufforderung, für den Gedanken und das Gedeihen der Genossenschaft weiter zu werben und mitzuarbeiten, schloß der Redner. In den Abendstunden formierte sich die Jugend zu einem Fackelzug. Dem reihte fich ein Feuerwerk an. Bis in die späten Abendstunden hinein waren die Teilnehmer bei Spiel und Tanz noch fröhlich beisammen. Aehnlich gut gelungene Veranstaltungen farben in Weißenfee, Steglit und in der neuen Welt", Hafenheide, statt. In der Hafenheide war ein guter Befuch zu verzeichnen. Mufit und humoristische. Bor träge bereiteten den Erwachsenen einen Genuß während sich die vielen hundert Kinder auf dem Rummelplas en miniature nach Kräften beluftigten. Alles in allem es war nicht nur ein Festtag für die Erwachsenen, fondern auch eine gute propagandistische Leiftung für das Genossenschaftsziel.

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Reichsbannerweihe in Brandenburg a. H. Unter ungeheurer Beteiligung beging am Sonntag die Drtsgruppe Brandenburg des Reichsbanners Schwarz Rot Gold ihre Bannerweihe. Schon die Begrüßungsfeiern in den drei größten Lokalen der Stadt, die am Sonnabendabend stattfan­den, wiesen stärkste Beteiligung auf. Eine Fülle schwarz­rotgoldener Fahnen gab dem Stadtbild festliches Gepräge. Auf dem herrlich gelegenen Festplaz im Stadion waren vieltausende Repu­blifaner versammelt. Aus allen Gauen des Reichsbanners hatten die Kameradschaften Deputationen gefchidt. So maren u. a. Rame­raden aus Berlin , Halle, Rathenow erschienen. Bei der Feier im Stadion wurde das von einem Republifaner gestiftete Banner durch den demokratischen Reichstagsabgeordneten Brof. Berg ftraber geweiht. Kamerad Stelling rief in einer zündenden Festrede alle untätig beiseite stehenden Republikaner zu intenfiofter Mitarbeit auf. Der Gaunerfigende, Kamerad och, brachte das Hoch auf die deutsche Republit aus. An die Feier schloß fich ein riefiger Umzug die Zahl der Teilnehmer wird auf zirfa 15 000 gefchäßt durch die im reichsten Flaggenschmud prangenden Straßen von Brandenburg . Es gab Straßenzüge, in denen auch nicht ein Haus ohne den Schmud der schwarzrotgoldenen Flagge geblieben war. Selbst die Straßenbahnen waren zum Gruß mit den Wimpeln der Stadt geschmückt. Die in den Hauptstraßen be­findlichen öffentlichen Gebäude der Stadt Brandenburg hatten ebenfalls geflaggt.

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Bom Bruder im Bett erschlagen.

der furchtbaren Bluttat war er so leise zu werfe gegangen, daß feine im Nebenzimmer schlafenden Eltern nichts gehört hatten. Friedrich Zielke wurde verhaftet.

Ein Londoner Autobus in Berlin .

Als Musterbeispiel.

Die Aboag hat in London einen Autobus mit den dort gebräuchlichen Maßen gekauft, der bereits in Berlin eingetroffen ist und in den nächsten Tagen in den Verkehr gestellt werden wird, und zwar auf der Linie 5, die zwischen Rathaus Steglig und Stettiner Bahnhof verfehrt. Die Allgemeine Berliner Omnibus­Aktiengesellschaft will durch diesen Autobus, der genau dem Londoner Typ entspricht, den Berlinern vor Augen führen, daß in London tatsächlich die Maße der Autobuffe geringer find als in den Wagen der deutschen Reichshaupstadt, und daß das Berliner Bublifum feinen Grund hat, über die neuen Autobuffe mit ihren schmalen Sigflächen zu flagen. Der Londoner Musterautobus ift ben bereits im Verkehr befindlichen neuen Autobussen mit dem Seiteneingang ähnlich. Die Size, die sowohl im Innern wie auf dem Berded in Fahrtrichtung angeordnet/ find, find als Doppelfthe für 2 Personen eingerichtet und meffen 820 Millimeter. Als Be­fonderheit ist hervorzuheben, daß der Londoner Autobus auf der Plattform feine Stehpläge aufweist. Außerdem hat die 2bong" aber 200 Autobusse in Auftrag gegeben, deren Sihflächen den An­fprüchen der Berliner Bevölkerung mehr entsprechen und 900 Milli­meter pro Doppelsig breit sind. Die ersten Wagen dieses Typs werden voraussichtlich im Laufe des Monats August eingestellt werden.

Abonnements der österreichischen Bundesbahnen.

Die österreichischen Bundesbahnen geben für ihr Gesamtnetz und für bestimmte Teilgebiete ihres Netzes Abonnements aus, die die Gelegenheit bieten, die prächtigen Alpenlandschaften Desterreichs auf bequeme und billige Weise zu bereisen. Die Abonnements gelten 30 Tage, von einem gewählten Zeitpunkte an, und berechtigen zur beliebig oftmaligen Fahrt in allen Zügen innerhalb der Gültigkeits­dauer und des Geltungsgebietes. Das Generalabonnement, das für das Gesamtn eg von über 5000 Kilometer Gültigkeit befigt, foftet 375 Schilling in der 1., 250 Schilling in der 2. und 125 Schilling in der 3. Wagenklasse.( Ein Schilling etwa 65 bis 70 Pf.) Der Preis entspricht dem neunfachen Fahrpreis für eine Strede von 300 Rifo­meter, d. i. eine Entfernung, die der von Salzburg nach Wien gleich tommt und um einige Kilometer fürzer ist als die Hälfte des Arl­bergweges von Buchs nach Wien . Die Abonnements für die Teilgebiete dienen den Bedürfnissen jener Reisenden, die fich nur für die Alpengebiete, nicht auch für Wien , das in die Teilgebiete nicht aufgenommen ist, intereffieren. Ein Abonnenment umfaßt das Salzkammergut und die Tauernbahn mit den Grenzstationen Salzburg , Wörgl und Innichen ( 750 Kilometer) zum Preise von 180, 120 und 60 Schilling, ein größeres Abonnement mit 1284 Kilo. meter Streckenlänge zum Preise von 240, 160 und 80 Schilling um­( Arlbergbahn ) mit dem Brenner- und Mittenwaldbahngebiet und faßt außerdem die ganzen Tiroler und Vorarlberger Streden samtlichen Schweizer Uebergangsstationen. Das größte Gebiets­abonnement mit 2224 Kilometer Streckenlänge bildet den Uebergang zum Generalabonnement und umfaßt außer den genannten Ge­bieten auch noch das Kärntner Geengebiet, das steierische Gefäuse und die schöne Erzbergbahn.

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Montag, 6. Juli 1925

bewohnten Oberftodwerte und Teile des zmeiten Stodwerts durch. Der ganze Tanzboden gab nach und stürzte in das Erdgeschoß hinab, wobei er die Mehrzahl der An­wesenden unter den Trümmern begrub. Die ersten geretteten Per­fonen, etwa 18, find zum Teil schwer verletzt. Da die Gefahr bestand, daß auch die anderen Wände einstürzten, murde das Rettungs­mert ernstlich behindert und zog sich durch mehrere Stunden hin. Einem Manne mußten die Finger amputiert werden, da er nicht anders befreit werden konnte. Die Werzte frochen in den Trümmer haufen hinein und gaben den schwerverletzten in die Trümmter eingeteilten Personen schmerzlindernde Einspritzungen.

ertönen.

Amundsens Empfang in Oslo .

Die heutige Ankunft der Polarflieger in Oslo erfolgte bei strahlendem Sonnenschein. Oslo war reich beflaggt. Längs der Straßen, die die Polarflieger passieren sollten, hatten sich mehrere Stunden vor ihrer Ankunft zahllose Menschen versammelt. Etmas später sah man sechs Flugzeuge über den Fjord und Akerhus näher fommen, unter denen man N 25 ertennen fonnte. Als N 25 über den Hafen flog, ertönten Salutſchüsse von Akershus und von dem englischen Geschwader. Alle Schiffe im Hafen ließen die Sirenen An der Hobnörbrücke bestiegen die Polarflieger eine Schaluppe, in der sie aus Ufer gerudert wurden. Die Begeisterung der Zuschauer war groß. Ueberall wurden Hüte und Tücher ge­schwenkt. Storthingpräsident Lyfte hieß die Polarflieger mit einer Ansprache willkommen. Amundsen erwiderte auf die Rede des Storthingpräsidenten mit einer Ansprache, in der er im Namen seiner Gefährten und im eigenen Namen seinen Dank für die Will­tommensworte aussprach. Er schloß mit einem Hoch auf Norwegen . Nach einem zu Ehren der Polarflieger gegebenen Frühstück des Luftfahrtvereins sprach Amundsen, der begeistert begrüßt murte, in einer von der Osloer Arbeiterpartei veranstalteten großen Urbeifer­versammlung.

Thüringer Sängertag in Erfurt .

Gestern fand in Erfurt unter stärtster Beteiligung der 12. Gaufängertag der thüringischen Arbeiterfänger statt. In zahlreichen Sonderzügen und auf Rastautos warent am Sonnabend abend und Sonntag früh 15000 Sänger mit An­gehörigen nach Erfurt gekommen. Am Sonnabend fanden in den drei größten Sälen der Stadt überfüllte Volksliederabende statt. Am Sonntag gab es 12 Platfonzerte in der ganzen Stadt, die dem Arbeiterliede gewidmet waren. Nachmittags 4 Uhr erreichte der Gautag seinen Höhepunkt in einem einstündigen Maffen­gefang aller Sänger. Rund zehntausend aktive Sänger des Gaues Thüringen sangen zugleich vor dem Erfurter Dom . Eine außer ordentlich große Zuhörermenge, die auf 40 000 Röpfe eingeschäzt wurde, hatte sich eingefunden und half damit den Gautag zu einer Rundgebung zu gestalten, wie sie Erfurt taum je erlebt hat. Die Veranstaltung lieferte den Beweis, daß die Arbeiterfache in Thürin­ gen marschiert trotz alledem.

Schwedischer Flottenbesuch in Kiel .

Kiel , 6. Juli .( Eigener. Drahtbericht.) Ein Teil der schwedischen Flotte unter der Führung des Linienschiffes Gustav V." und in Begleitung von 10 Untersee booten und einem Flugzeug­Mutterschiff traf am Sonntag vormittag zum Besuch Kiels und der deutschen Marine im Kieler Hafen ein. Die schwedische Be­

Busch, sondern bei Deifert, Matternstr. 1, statt. 36. Abteilung. Die heutige Funktionärtonferenz findet nicht bei fagung, die an diesem Besuche teilnimmt, beträgt rund 2300 Manu,

Ein fotgefahrenes Schulfind. In Stralau graffiert feit langem der Unfug, daß Schulkinder auf die Trittbretter der Wagen der Straßenbahnlinie 82 springen, um ein Stückchen mitzufahren, bis der Schaffner aus dem Wageninnern herausfommt. Hierbei fam am Sonnabend mittag ein neunjähriger Knabe vom Martgrafendamm so unglücklich zu Fall, daß der mittlere Teil des fleinen Rörpers schwer verstümmelt wurde. Das Kind war infolge des großen Blutverlustes nicht mehr zu retten und starb den Aerzten unter den Händen.

Bantett für die amerikanischen Zahnärzte. Der Landesverband Berlin im Reichsverband der Zahnärzte Deutschlands veranstaltete for Europe am Sonnabend im Bankettsaal des Zoologischen Gartens zu Ehren des American Stomatological Educational Committee unter den zahlreichen Toasten, die von den Vertretern des Parla­einen offiziellen Empfang, der einen glänzenden Verlauf nahm. ments und der Aerzteschaft ausgebracht wurden, fiel besonders der in glänzendem Deutsch gehaltene des amerikanischen Professors Alfred 3. Aagis, New York , auf, der die geistige Brüde betonte, die Amerita mit Deutschland verbindet.

Badeunfall im Grunewaldsee. Beim Baden im Grunewaldsee ertrant gestern abend der 28 Jahre alte Bergolder Alfred Stenschle aus der Miquelstraße 2. Die Leiche ist noch nicht geborgen.

Haus am Tiergarten." Die Widag", Aftiengesellschaft für Errichtung von Hochbauten, hat an der Ede der Bellevue und Bittoriastraße das Haus am Tiergarten" errichtet. Das stattliche Aus ftellungshaus, ursprünglich als Meßpalajt gedacht, jedoch ein wenig zu fururiös für diese 3mede, faßt in vier Stodmerten 3300 Quadratmeter. Der ganze Bau besteht nur aus echtem Material. Die Säulen zum Beispiel find wie der Fußboden und die Treppen aus griechischem Marmor, die künstlerischen Be­leuchtungskörper aus getriebenem Meffing. Die Telephonzellen find in Rußbaum gehalten. Die Terrasse im ersten Stodmerf ist mit einem funstvollen Gitter versehen; im dritten Stod befindet sich ein fleiner Oberlichtfaal mit einer Galerie, zu der man vom vierten Stod gelangt. Das Dach schließlich ist fupfern und erwartet von der Zeit die grüne Patina, Der Fahrstuhl befördert zehn Per. fonen und fann zugleich als Lastenaufzug dienen. Birkt das Ganze auch etwas zu fostbar, es muß anerfannt werden, daß sich die Erbauer doch vornehmer Einfachheit befleißigt haben, die wenigstens nicht den Gedanken an überladenen Brunt aufkommen läßt.

Arbeiter- Samariter Band e. V. Kolonne Reinidendorf. Alfen Arbeitervereinen zur Miteilung, daß Julius Ralt, Reinickendorf- Ost, Hauptstr. 51, nicht berechtigt ist, für die Arbeiter- Samariter- Rolonne Gelder in Empfang zu nehmen, da er nicht mehr Mitglied ist.

Deutsche Ferienfinder in Cifauen. Sechsundsechzig deutsche Schullinder find in Kowno zum Ferienaufenthalt eingetroffen. Davon bleiben neun in Kowno , während die anderen auf andere litauische Städte verteilt werden.

Einsturzkatastrophe in Boston . Zahlreiche Tofe.

Bon Reue getrieben, meldete sich gestern früh um 7 Uhr bei einer Schupopatrouille in der Nähe der Mirbachstraße ein junger Mann, der angab, seinen Bruder ermordet zu haben. Es war der 17 Jahre alte Arbeiter Friedrich Zielte aus der Mirbachstr. 5. Die Beamten nahmen ihn fest und eilten sofort in Boston , 6. Juli .( Darch Funkspruch.) die Wohnung. Hier fanden sie seine Angaben bestätigt. In den Etwa 100 Personen nahmen an einer Vorfeier des 4. Juli( ameri gemeinsamen Schlafzimmer lag fein 19 Jahre alter Bruder Baul fanischer Rationalfeiertag) teil, den der hiesige Bid wid- Club in blutüberströmt im Bett und gab noch schwache Lebenszeichen seinem Gebäude veranstaltete. Durch den Einsturz einer Don fich. Der Schwerverwundete wurde in das Krankenhaus am Seitenwand des fünfstödigen Hauses, der in der frühen Friedrichshain gebracht, wo er in bedenklichem Zustand danieder Morgenstunde erfolgte, wurden die Festgäste verschüttet. Man fürchtet, liegt. Die Brüder waren am Sonnabendabend in Streit geraten. daß a cht Menschen umgefommen find, etwa 30 follen Der ältere hatte sich dann zu Bett gelegt und war eingeschlafen. noch unter den Trümmermassen begraben liegen. Zahl Als er feft fchlief, erhob sich Friedrich und verfekte ihm drei Beilreiche Personen wurden verlegt. Die eingestürzte Band mar burch biete mit der Schneide auf den Kopf. Er glaubte feinen Bruder Ausgrabungen einer nebenan gelegenen Baustelle bereits gefchwächt, getötet zu haben. Dann zog er sich an, irrte in den Straßen umher, und der Einsturz erfolgte, als das Orchester gerade zum Tanz auf bis die Reue ihn padte und er sich selbst der Polizei stellte. Bei spielte. Infolge des Cingurzes der Band brachen bie drei un

Schweres Autonnglüd bei Misdroy . Der Stettiner General­ftaatsanwalt Dr. Spelthahn war gestern morgen mit sei­ner Frau und seinem Bruder, einem Großfaufmann aus Chem­nig, von Stettin im Auto nach Swinemünde gefahren. In dem Wagen befanden sich auch die Gattin des Großlaufmanns und sein Sohn. In der Nähe von Misdron geriet der Wagen infolge des Sommerweges von der Bahn ab und fuhr gegen einen Ba u m. Der Generalstaatsanwalt erfitt einen Schädelbruch, seine Gattin schwere Berlegungen am Kopf. Der Großfaufmann, der das Auto selbst lenkte und dem es gehörte, ist mit Hautabschür­fungen davongefommen; seine Frau wurde schwer verlegt, während fein Sohn unverlegt blieb. Das Befinden des Generalitaatsanmalts ift besorgniserregend, während die anderen mit dem Leben davon. fommen dürften.

Sport.

Rennen zu Hoppegarien am Sonntag, den. 5. Juli.

1. Rennen. 1. Eleazar( W. Tairas), 2. Graburg( Stailer), 3. Dirndl ( Barga ). Tot.: 51:10. I. 18, 22, 13:10. Ferner liesen: Altcjeld, Galantuomo, Angulimala, Winterweide, Gauller, Hermes.

2. Renne 11. 1. Heidestein( Haynes), 2. Twostep( D. Echmidt), 3. Dioscur( M. Schmidt). Toto: 39:10. I.: 20, 15, 20:10. Ferner liefen: Aufflörung, Baronesse, Eanguiniter, Sternschnuppe, Dunst, Ristil. 3. Rennen. 1. Rheinmein( W. Terras), 2. Enzion( Quçuenin), 3. Traunegg( Barga ). Toto: 19: 10. I. 13, 18, 21: 10. Gerner Hefen: Role Marie, Dipheus, Griff, Lagenburg, Reif. Frucht, Bujdos, Ponte, Quilon.

4. Stennen. 1. Dlympier( D. Edhmidt), 2. Eennerblümchen( G. Esch), 3. Caprivi( Haynes). Toto: 23:10. I.: 14, 121, 19:10. Ferner liesen: Gralsritter, Nicolin, Saturn, Malatesta. Bardes Brud.

5. Rennen. 1. Aurelius( D. Schmidt), 2 Sonnenwende( Barga ), 3. Die Königin( M. Schmidt). Toto: 15: 10. B: 11, 12, 20:10. Ferner

liefen: Norman King, Ausbau, Loblied, Schneewittchen, Silf d. f. 6. Rennen. 1. Maid( Huguenin), 2. Maravedis( D. Schmidt), 3. Lauf­junge( H. Blume). Toto: 74: 10. Pl.: 23, 20, 15:10. Ferner liesen: Pring Chriflian, 3jonzo, Domalode. Qattenbeim, Marienburg.

7. Rennen. 1. Lebenslauf( Torfe), 2. Valant( Butter), 3. Glasbåger ( Mannchen). Toto: 62:10. PL.: 22, 90, 21:10. Ferner liefen: Balma, Märchenzauberin, Dran, Eros, Dojan, Earnot, salter, Rüstung, Habanera.

Die Rennen auf der Olympiabahn.

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Bor gut befezien Tribünen gingen om geftrigen Tage die Rennen auf der Olympiabahn vor fch. Der Preis der Ertrallafje über 75 km brachte zunächst Sawall, Rosellen, Weiß, den Franzosen Catudal und den Holländer Snoch an den Start. Der flinte Sawall führte das ganze Rennen hindurch und verleidigte in äußerst geschickter Weise seinen Plaz, als furz vor Schluß der an zweiter Etelle liegende Rojellen Anstalten machte, energisch aufzu den. Rosellen ging 10 m hinter dem Sieger durchs Ziel Dritter wurde eig( 200), vierter Catudal( 3550) fünfter Snoeb( 4400 m zurüd), Sawall fuhr die 75 km in einer Stunde, 8 Minuten, 87,1 Sef. Auf dem 25 km Dauerrennen fiegte Savall, der in der 28. Runde den führenden Rosellen slatt verdrängte. Hierbei gab sich Gawall berart aus, daß er vom Motor fiel und die Spike wieder an Rosellen geben lassen mußte. Doch Walter ließ nicht loder. Einige Runden vor Schluß zog er log und hoite fich den ersten Blaz. Rosellen folgte 340, Snoeb 510, Caludal 1090 m zurüd. Fünfter wurde Weiß( Motorschaden). Lorenz fiegte bei den Fliegern im Malfahren, während der holländer den Harod das Punktefahren gewann. Das Aus­scheidungsfahren sicherte sich Otto Tiez.

Berliner Hochschulmeisterschaften.

Der Sportplat inmitten des Berliner Tiergartens muß fräftig ber balten. Rein Zag vergeht, wo nicht zwei oder gar drei Veranstaltungen auf ihm stattfinden. Am Sonnabend nachmittag ibaren es die Berliner Hochschulen, die um 2 Uhr auf dem Plaz antraten. Es ging um die Berliner Hochschulmeisterschaften in der Leichtathletik. Die in den Borjahren ging die Berliner Universität als Sieger aus den Kämpfen hervor. Ihr folgte die Technische Hochschule und dann als letzte die Berliner Handels. hochschule. Die Mannschaften der Handelsbochschule werden noch viel rach holen müssen, um in Zukunft etivas beiler abichneiden zu fönnen. Gs wut den einige recht gute sportliche Leistungen geboten. Aussehen erregte nur das Cliquensystem der Buntbedeckelten". Hier gelb, bort grün, dort bleu Haltung möglichst steif den andern gegenüber affettiertes Benchen es war bezeichnend für dieje Sänger Seat