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Nr. 31742. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Die Zukunft der Hanfkultur.

Eine unserer ältesten Rufturpflanzen ist der Hanf, der als Liefe, rant von Fasern zur Herstellung von Geweben schon von den kaum jebhaft gewordenen Nomadenvölfern verwendet wurde. Seine Kultur, die früher große Ausdehnung besaß, hat in neuerer Zeit an Bedeutung stark verloren und ist mehr in die Länder primitiverer Kultur übergegangen, weil seine Berwendungsmöglichkeit beschränkt und feine Gewinnung sehr fostspielig ist. Die zmar sehr feste aber große Faser fonnte für nichts anderes vermendet werden als für die gröbsten Gewebe, nämlich Säde, für Bindfäden, Taumert usw., eben überall da, wo man Festigkeit verlangte aber auf Feinheit feinen Wert zu legen brauchte.

Die Gewinnung des Hanfes.

Dann mußten die Samen­

Mittwoch, 8. Juli 1925

,, Wenn ich auch das traurige Ende meines ehemaligen Freundes Roschwiz bedauere, so lehne ich jede Verantwortung und jedes Schuldbewußtsein ab. Schuld find die anderen, die das Unglück über mich gebracht haben. Meine Frau hat durch ihr schamloses Verhalten meinen Namen in den Schmuz gezogen, indem sie sich mit anderen Männern abgab. Auch zu Koschwih ist sie in Beziehungen getreten." Er schilderte dann den Vorfall mit dem Kammersänger B. Auf eine Frage von Landgerichts. direktors Dransfeld an den Angeklagten, wie es denn mit seiner ehelichen Treue bestellt war, erwiderte er: Ich besize zweier ob der eigene Mann der Vater des Kindes ist, das ist also nad) lei Moral: Wenn die Frau die Treue bricht, weiß sie nicht, meiner Ansicht ein Verbrechen. Wenn der Mann die Ehe bricht, ist niemals der Mann daran Schuld(!), weil die eigene Frau ihn darben" läßt. Der Ehebruch der Frau ist ein Verbrechen, das nach meiner Auffassung mit dem Tode(!) bestraft werden müsse." Mehrere Angestellte des getöteten Schlächtermeisters Rosch mit befundeten, daß Frau Ente manchmal mit den Kindern hingekommen sei. Die Kinder zeigten Onkel Koschwig immer ihre Zensuren. Als die Schüsse, gefallen waren, stürzte Frau Ente in nicht, was er tut." Ein Schlächtergeselle erklärte auf Befragen den Laden und rief: Er ist ja wahnsinnig und weiß von Rechtsanwalt Dr. Frey, daß Frau Ente, als Koschwiz am Boden lag, gerufen habe:" Walter, Walter" und als ein Dritter hinzufam, fie sich schnell beherrscht und gerufen habe: Herr Kosch­wig, Herr Koschwiz." Frau Ente gibt das als richtig zu, behauptet aber, daß das ohne jede Bedeutung gewesen sei. Medizinalrat durch den Kummer, die Enttäuschung und den Undank, den ihm Störmer fam zu dem Schluß, daß bei dem Angeklagten Enfe seine Frau bereitet habe. eine jahrelange aufgespeicherte Spannung artigen Tötung durch Affekt war die geistige Erregung sehr groß, entstanden sei, die schließlich zur Erregung führte. Bei einer der­trogdem lag aber Geisteskrankheit nicht vor. Prof. Dr. Fraenki Der Vorteil für die deutsche Volkswirtschaft, der Wegfall enthielt es für möglich, daß ein Grenzfall von bewußter Trübung vor­behrlicher Einfuhr ist klar, aber der einzelne fragt mit Recht: was lag, tam aber, ebenso, wie Sanitätsrat Leppmann auch zur Ber­habe ich davon? Nun, die Antwort ist nicht schwer, die Folge einer neinung des§ 51. Das Schwurgericht III verurteilte den An­solchen ausgedehnten Hanffultur muß ein erheblicher Preisrüdgang geklagten Ente wegen Totschlages des Schlächtermeisters Koschwitz für Gewebe sein. Die rein maschinelle Gewinnung des Hanfes muß und versuchten Totschlages seiner Ehefrau unter Zubilligung ihn viel billiger machen als die Baumwolle, der Wegfall von Fracy mildernder Umstände zu einer Gesamtstrafe von 4 Jahren Ge und Zoll kommt dazu. und wenn einer der größten Käufer von fängnis unter Anrechnung von 10 Monaten Untersuchungshis Baumwolle auf dem Bmartie, nämlich Deutschland , ausscheidet, so Die Neigung der genügt das schon, die Preise sehr zu drücken Amerikaner zur spekulativen Ausnügung eines fo wichtigen Bedarfs­artikels wie der Baumwolle der Stodamerikaner Henry Ford sagt über diese Neigung seiner Landsleute in seinem Buche sehr bittere aber treffende Worte- wird einen fräftigen Dämpfer erfahren, und das wird noch mehr dazu beitragen, auf den Preis zu drücken. Um­sonst wird man auch später feinen Hemdenstoff mehr bekommen, aber man fann damit rechnen, daß der Preis ein einigermaßen vernünf­tiger, nicht spekulativ hinaufgetriebener ist.

Dadurch wird bei der Versendung dieser Faserbünde nicht nur an Fracht gespart, sondern die als Düngemittel wertvolle Stengelmaffe bleibt auch dem Gute erhalten. Bei der bisherigen Hanfverarbeitung war es nicht nur nötig, männliche und weibliche Pflanzen zu trennen, Holzte der Stengel zu sehr. Das ist nun nicht mehr notwendig, die sondern man mußte ernten, ehe der Samen gereift war, sonst ver­maschine gewinnt auch aus dem schon verholzten Stengel noch alle Fajern. Damit erlangt man den Vorteil, den, ein sehr wertvolles Del enthaltenden, Samen für sich zu ernten, und die eben erwähnte Maschine drischt auch gleichzeitig den Samen aus, der dann auf Del verarbeitet werden kann. Das ist ein zweiter, sehr großer wirtschaft. licher Vorteil für uns, die mir viel zu wenig Fettstoffe im eigenen Lande erzeugen. Oberamimann Schurig hat den Anbau des Hanfes studiert, die geeignetfte Sorte herausgefunden und den günstigsten Die Gewinnung ist hingegen zu umständlich, um die für solche Norddeutschland so sehr verbreitete Moorboden dem Hanf die günstig Boden für ihren Anbau gesucht. Es ergab sich, daß gerade der in Swede notwendige Billigteit zu ermöglichen, fie fällt zudem gerade ften Bedingungen bot. Wir haben in Deutschland etwa 2 Millionen in die Hauptarbeitszeit des Bandwirtes, so daß er sich ihr gar nicht öden Moorbodens, ein Biertel davon würde genügen, um soviel Hanf so recht widmen fann. Bei der Gewinnung mußten zunächst die männlichen und weiblichen Pflanzen getrennt werden, also eine pein- zu pflanzen, daß die Hälfte der früher eingeführten Baumwolle ent­behrlich würde. liche Ausjuchearbeit geleistet werden. Da man öfters die Frucht wechseln muß, um den faplein entfernt und in einer langwierigen Behandlung die Stengel Bodenfläche rechnen. Die nicht mit Hanf angebaute Fläche wird Boden nicht zu sehr zu erschöpfen, muß man mit der doppelten masse von den Faserbündeln getrennt, hierauf diese in die einzelnen natürlich während der Zeit nicht brach gelegt sondern mit Früchten Fasern zerlegt werden. Begreiflicherweise hatte der deutsche Bauer, für den Zeit Geld ist, hierfür weniger Interesse als der russische z. B., angepflanzt, so daß der Gewinn für die deutsche Volkswirtschaft ein für den die Zeit noch etwas Wertloses darstellt. So war der Hanf fann man ungefähr 300 000 Tonnen hochwertiges Del gewinnen, doppelter ist. Aus der auf dieser Fläche angepflanzten Hanfmenge zu einem wichtigen Ausfuhrartikel Rußlands geworden, während feine Rultur in Deutschland mehr und mehr zurüdging. Das ist gewiß feine Kleinigkeit. natürlich sehr zu bedauern, denn da wir sowieso schon in Faserstoffen start vom Auslande abhängig find es ist einfach nicht möglich, soviel Schafe hier zu ziehen, wie zur Lieferung der nötigen Bolle ge­braucht werden und die Baumwolle vollends gedeiht ja in Deutschlands gemäßigtem Alima überhaupt nicht wäre es gut gewesen, wenig ſtens die Faſerpflanzen, die hier wachsen können, weiter zu pflegen. Und die Einfuhr von Baumwolle 3. B. wuchs ins riesenhafte. Sie betrug vor dem Kriege eine halbe Million Tonnen im Jahre, die bei heutigen Preisen eine Milliarde Mart tosten würden. Dabei ist die Baumwolle eine der unwirtschaftlichsten Pflanzen, denn die Hand­arbeit ist zur Gewinnung der Kapseln unentbehrlich und muß, da sie sehr mühsam ist, hoch bezahlt werden. Infolgedessen ist Baumwolle sehr teuer, zudem ist sie starter spekulativer Ausnutzung unterworfen, wodurch die Preise noch weiter gesteigert werden. Kein Wunder, wenn schon vielfach versucht worden ist, die Baumwolle entbehrlich zu machen. Zuletzt war es Henry Ford , der große brachliegende Flächen in den Bereinigten Staaten mit Flachs anpflanzen wollte, der fich maschinell gewinnen und verarbeiten läßt, so daß er eine bedeutend billigere Fafer liefern tönnte. Freilich ist der Flachs in bezug auf das Klima fehr anspruchsvoll und gedeiht längst nicht überall. Infolge­deffen ist es recht fraglich, ob Fords Verfuche Erfolg haben werden.

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Ein neues Verfahren.

Nun ist es neuerdings zwei deutschen Forschern, einem Textil­industriellen in Reutlingen und einem Landwirt in Markee gelungen, fowohl die Verarbeitung wie die Anpflanzung und Gewinnung des Hanjes in einem Grade zu entwickeln, daß man wohl an einen Ersatz der Baumwolle denten tonn. Der Fortschritt, der dabei erzielt morden ist, liegt eigentlich in der Linie, die die Entwidling seit alter Zeit innegehalten hat, was um jo mehr dafür spricht, daß er nicht blo­Ber Schein ist. Wie schon erwähnt, bildet sich in der Pflanze ein Fafer­bündel, das bei der Verarbeitung der Stengel in die einzelnen Fasern zerlegt werden muß. In alter Zeit geschah die Zerlegung in recht grober Weise, so daß eigentlich nur fleinere Faserbündel gewonnen wurden, mit fortschreitender Technik und dem stärkeren Bedürfnis nad) feinen Geweben wurde die Trennung weiter und weiter geführt, bis endlich jede einzelne Faser für sich gewonnen wurde. Damit schien die Grenze des Möglichen erreicht. Daß es nicht der Fall war, beweist die neueste Errungenschaft von Dr.- Ing. E. Gminder und Oberamtmann Schurig. Den beiden ist es gelungen, auch die schein­bar ganz einheitliche Fafer noch zu zerlegen und so aus der groben und langen Hanffajer eine Anzahl furzer und feiner Fasern zu machen, die der Baumwollfaser in feiner Weise nachstehen und fich ebenfogut wie sie zu den feinsten Geweben eignen. Dabei geht das ganze Berfahren rein maschinell vor sich, wodurch sich die Gewinnung und damit die fertige Faser sehr billig stellt. Gminder hat eine Ma­schine konstruiert, die die Verarbeitung des geernteten Hanfes auf dem Gutshofe besorgt, den größten Teil der Stengelmasse auswirft und die Faserbündel mit nur wenig anhaftender Stengelmaffe gewinnt.

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Die Baumwollpflücker.

Roman von B. Traven .

Copyright 1925 by B. Traven, Columbus, Tamaulipas , Mexico.

Als ich dann aber beim Feuer faß und darüber immer wieder nachdachte, mas für ein Gegenstand das Geräusch ver­ursacht haben tönnte, fam mir plöglich ein seltsamer Gedanke: In dem Hause hat sich jemand erhängt, und zwar schon vor einiger Zeit; die Schnur ist morsch geworden oder der Hals durchgefault, und nun beim Schlagen an die Wand ist der Körper erschüttert worden, die Schnur gerissen und der Leich­nam umgefallen. So ähnlich war auch das Geräusch, als ob ein menschlicher Körper umfiele und der Kopf auf den Boden schlüge.

Aber diese Idee war ja lächerlich. Sie zeigte mir, wohin die Phantasie einen führt, wenn man sich nicht von der Tat­fache überzeugt. So verwandelt sich ein Baumftamm in der Dunkelheit in einen Räuber, der auf der Lauer steht. In den Tropen erhängt sich niemand, ich wenigstens habe nie davon gehört. Hier sind die Tage nicht trübe genug dazu. Und wenn es wirklich einer täte, so mürde er in den Busch gehen, mo man drei Tage später bestenfes nur noch an der Schnalle feines Gürtels erfennen würde, daß es sich um einen Mann handelt.

So oft ich auch noch Wasser holte, ich ging nicht in das Haus und vermied es jogar, irgendeine Spalte zu suchen und durchzulugen. Das Unbestimmte, das Geheimnisvolle fagte mir mehr zu als eine vielleicht sehr prosaische Gewißheit.

Jedoch abends, wenn ich am Feuer saß oder wenn ich nachis mach lag, beschäftigten sich meine Gedanken mit nichts anderem als mit der Frage, was in dem Hause wohl sein fönne.

Am Freitag ging ich zu Mr. Shine und fragte ihn, ob er irgendwelchen Bescheid vom Manager habe. Aber Mr. Shine war die ganze Woche nicht im Store unten ge­wesen und würde auch die nächste Woche nicht hinunter­tommen. Weil nun Montag der letzte Termin war, der für den Urlaubsantritt jenes Drillers, für den ich Erfagmann fein follte, in Betracht fam, so beschloß ich, Samstag früh reifefertig mit meinem Bündel felbft zum Store zu gehen

Ein Eifersuchtsdrama. Schuld find die anderen."

Vor dem Schwurgericht III hatte sich der Schlächtermeister Karl Ente wegen Totschlages an seinem Freunde, den Schlächtermeister Koschwitz und des versuchten Tot schlages an seiner Ehefrau, Auguste Enke, zu ver­antworten. Die Bluttat war ein Ausfluß der Eifersucht des Angeklagten. Er war mit seiner Ehefrau seit 1910 verheiratet und mit Koschwitz verband ihn langjährige Freundschaft. Seit den Kriegs­jahren hatte er seine Frau im Berdacht der ehelichen Untreue, und hatte sie schon einmal im Jahre 1919 in einem Absteigequartier mit einem bekannten Berliner Tenor B. angetroffen. Schon damals wollte er beide erschießen, es gelang ihnen aber, noch rechtzeitig vor dem Revolver des Rasenden zu flüchten.

Auch gegen Koschmiz hatte er seit langem einen Verdacht ge­schöpft, der bestärkt wurde, als er in dem Reisekoffer des Koschwiz eine Buderdose erblickte, von der er annahm, daß sie von seiner Frau stammte. Koschwiz bestritt das aber und wollte am 28. Auguft eine Klärung der Sache herbeizuführen. Als sich seine Frau zweds Klärung der Sache zu Roschwiz begab und dort faum im Privatkontor des K. eingetroffen war, war auch schon Enfe auf der Bildfläche erschienen, da er seine Frau durch ein Detektivbureau hatte beobachten lassen. Ohne ein Wort zu jagen, feuerte er zunächst auf seine Ehefrau mehrere Schüsse ab, von denen eine Kugel den Oberschenkel traf; drei weitere Schüsse streckten Koschwitz zu Boden. Ente zeigte sich in der Verhand lung sehr erregt und hielt lange Reden. Einleitend führt er aus:

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und nachzufragen. Bar Bescheid da, dann konnte ich Sonn­tag mittag, also rechtzeitig genug, im Camp sein. War fein Bescheid da, so wußte ich, daß der Driller entweder nicht in Urlaub ging, oder daß er die Sache anders zu regeln gedachte. In diesem Falle würde ich gleich zur Station gehen und meinen Plan, nach Guatemala zu wandern, ohne weiteres durchführen.

Samstag früh holte ich mir Wasser für den Kaffee. Als ich mit dem Wasser an dem Hause schon ein Stüd vorüber war, dachte ich, nun will ich aber doch einmal zu guter Letzt nachsehen, was da drin los ist, denn wenn ich das nicht tue, so kann es sein, daß mich der Gedanke an das Haus die nächsten fünf bis sechs Monate nicht losläßt. Es konnte ja die bekannte Gelegenheit sein, die einmal verpaẞt, nie im Leben wiederkehrt.

Ich kletterte die paar Sprossen der Leiter hinauf, stieß die Tür, die hier nur eingeklemmt war, auf und ging in den Raum, den einzigen Raum, den das Haus hatte.

An der Wand zur Rechten sah ich etwas liegen, ein großes Bündel. Ich konnte aber nicht sofort erkennen, was es sein mochte, denn die Sonne war noch vor dem Aufgehen. Ich trat näher hinzu; es war ein Mann. Tot!

Es war Gonzalo. Getötet!

Ermordet!

Sein zerfetztes Hemd war schwarz von Blut. Ein Ball Baumwolle, den er zerfnüllt in der rechten Hand hielt, war gleichfalls vollgejogen von Blut.

Er hatte einen Stich in der Lunge und noch einige Stiche auf der Brust, an der rechten Schulter und am linken Oberarm.

Der Körper war nicht verwest, sondern vertrocknet. Er hatte auf dem Boden gesessen, gegen die Wand ge= lehnt und als ich gegen die Wand geschlagen hatte, war der Körper auf die Seite gefallen und der Kopf war auf den Erd­boden geschlagen.

Ich suchte seine Taschen durch. Er hatte fünf Besos und 85 Centavos darin. Er hätte. haben müssen: wenigstens 25 bis 30 Pesos.

Also des Geldes wegen.

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Die liebe Republik.

Eine große Zahl ehemaliger Unteroffizierschüler hatte sich gestern zum Unteroffizierschülertag und zur Bannerweihe in Bots: dam eingefunden. Die Teilnehmer versammelten sich auf dem Kasernenhof des 1. Garderegiments zu Fuß und begaben sich dann nach der Potsdamer Südkaserne. Dort fand ein Feldgottesdienst maligen Kronprinzen, mit ihm seinen ältesten Sohn statt. Unter den Ehrengästen" sah man in Uniform den ehe­Wilhelm, der zum erstenmal sich der Deffentlichkeit in Uni form zeigte. Er trug die Uniform des 1. Garderegiments zu Fuß. Auch Prinz Eitel Friedrich und die ehemaligen Exzellenzen waren pertreten. Aber damit nicht genug. Auch unsere Regie: rungsstellen standen mit Wilhelm jun.. Man sah den Oberpräsidenten der Provinz Dr. Maier, den Potsdamer Regie­postdirektion Thilo. Mehr fann man nicht verlangen. rungspräsidenten v. 3igewig und den Präsidenten der Ober­

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Selbstverständlich hat der älteste Erfronprinzensohn, der jetzt gleichfalls fich in Uniform zu zeigen beginnt, niemals " Pulver gerochen". Wie alt war er denn schon, als der Krieg ausbrach? Irren wir nicht, so trug a'er damals wenn er in Zivil" ging noch furze Höschen. Richtig ist allerdings, daß Hohen zollernprinzen sozusagen schon mit der Uniformi auf die Welttamen. Mit dem Recht, eine Uniform zu tragen, wurden sie geboren und so wird es unserer toleranten deutschen Republik auch dem Erkronprinzensohn jetzt die Uniform gestatter. Die Bertreter der republikanischen Regierung, die in der Nähe des Erfronprinzen und seiner Sprößlinge weilen durften, haben hoffent kronprinzensohnes gebührend bewundert. lich dieses Glück zu würdigen gewußt und die Uniform des Er­

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Ant

Mißbrauch des Rundfunks. Am Sonntag sprach im Berliner Rundfunk Herr Dr. Richard H. Stein über das Wagner- Orchester. Herr Dr. Stein ist bereits einmal wegen politischen Mißbrauchs des Rundfunts energisch zur Ordnung gerufen worden. Sonntag versuchte er im Rahmen eines Musikvortrags nicht nur eine Polemit gegen diesen Ordnungsruf, sondern auch neuen Mißbrauch. Der Rundfunk ist nicht dazu da, um im Rahmen von fachwissenschaftlichen Vorträgen mehr oder weniger versteckte politische Propaganda zu treiben.

neben fich liegen und einige geschnittene Maisblätter lagen verstreut herum.

Während er sich eine 3igarette drehen wollte, war er überfallen worden, an derselben Stelle, wo er sich jezt befand.

Der Chink und Antonio waren die letzten, die das Haus verlassen hatten. Der Chink war nicht der Mörder. Wegen 20 Pesos jemand auch nur zu berühren, dazu war er viel zu flug. Diese 20 Pesos waren zu teuer für ihn.

Also Antonio.

Das hatte ich von ihm nie gedacht.

Ich steckte Gonzalo das Geld wieder in die Tasche, ließ ihn jedoch liegen wie er lag.

Dann flemmte ich die Tür wieder ein, wie ich sie ge­funden hatte und verließ das Haus.

Kaffee tochte ich nun nicht mehr, sondern ich machte mich fofort auf den Weg.

Ich ging zu Mr. Shine und sagte ihm, daß ich nun selber zum Camp gehen wolle, und falls nichts los fei, gleich weiter marschieren werde.

Haben Sie sich da oben in Ihrem luftigen Wohnhause nicht einsam gefühlt, Mr. Gale?" fragte er.

,, Nein," sagte ich ,,, ich habe immer so viel zu sehen und so viel zu beobachten, daß der Tag herum ist, ehe ich es merte." ,, Ich dachte, Sie würden vielleicht doch in das Haus über­fiedeln, weil es eben ein Haus ist."

,, Daran war gar nicht zu denken. Ich sagte Ihnen ja schon, als ich zurückkam, daß es darin vor Moskitos nicht aus­zuhalten sei.'

"

,, Um die Jahreswende wollen meine beiden Neffen auf Besuch fommen und hier ein wenig herumstreifen und jagen. Die stecke ich dann da hinein, da können sie hausen nach Be­lieben. Die werden die Mostitos schon ausräuchern. Na, denn also ,, Biel Glück!" Gale, für Ihre Zukunft."

Wir schüttelten uns die Hände und ich ging. Warum hätte ich denn etwas sagen sollen. Daß ich der Mörder sein könnte, diesen Gedanken würde niemand haben; denn ich war ja vor allen den übrigen Leuten fortgegangen und hatte die ganze Zeit im Camp gearbeitet.

Und hätte ich etwas von meinem Fund gesagt, so hätte das eine Unmenge Fragen verursacht, Hin- und Herlaufen und wer weiß mas noch. Dabei wäre ich gar nicht mehr zur ( Fortsetzung folgt.)

Dann hatte er noch ein fleines Beinenfädchen mit Tabat rechten Zeit zum Camp gekommen.