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cht CT Sette fyx, die die Ewgabe der vrbeikoeLsrverbSnde nicht berührt. Die Unternehmer verlanaen Opfer von der Arbeiterschaft, gleiten aber stMschweigend über die naheliegende Frage hinweg, welche Opfer sie selbst zn bringen gewillt sind. Das Unternehmertum hat sich auf Kosten der übrigen Bevölkerung bereichert, ohne diese Machterweiterung zur wirtschaftlichen Gesundung Deutschlands   auszunutzen. Man hat im Gegenteil den Ausoerkauf Deutschlands  , den Schleuderexport auf Kosten der Lebenshaltung des deut- ichen Volkes betkieben. Die Sucht,Sachwerte" zu sammeln, hat zur systemlosen Konzentration in Konzernen und Dachgesellschaften geführt. Das Schlagwort von der horizontalen und der vertikalen Konzentra. t i o n war nur die Maske für eine wahllose Anhäufung aller irgendwie erreichbaren Sachwert«. Statt ständiger Durchorganisierung und Weiterentwicklung fand«ine rein mechanische Verbreiterung der Einrichtungen statt. Hier liegt die tiefere Ursache für die Klagen miserer Industrie über die biMgeren Produktionsbedingungen des Auslandes. Die Fehler der Wirtschaft. Die Eingabe der Gewerkschaften schließt: Die deutsche   Wirtschaft wird notgedrungen in der allernächsten Zeit«in« Periode innerer Bereiniguug durchmachen nuisien. Der Zusammenbruch großer Konzern« ist oas erste Anzeichen dieser Entwiettung. die auch in einzelnen De- nemlversmnmfamgsberichten bereits ihren Ausdruck in der Forderung aus Wstoßung von nicht organisch mit dem Hauptunternehmen ver- wachsenen Bettieben findet. Einig« wenige Betriebe sind es. die durch Rationalisierung ihrer Erzeugung der dringenden wirtschaftspolitischen Notwendigkeit Rechnung tragen, während die Mehrzahl der Unternehmer diese Em« ficht vermisten läßt und sich nicht zu neuer Initiative aufraffen kann. sondern an den altgewohnten Methoden sesthAt. Daher sind auch im allgemeinen die Kredit«, die noch der Stabilisierung zur An- kurbelung der Wirtschost gewährt worden sind, nicht zu der not» wendigen Intensivierung der Bütererzeugung verwandt worden. Aus allen diesen Ursachen heraus ist die von den Unternehmern versprochene Preissenkung nicht durchgeführt worden, obwohl seicher die Kohlenpreise niedriggehalten mck» die Preise für Elektrizität, Gas und Wasser gesen-kt worden sind und die Umsatzsteuer ermäßigt wurde. Di« natürlich« Folge de» hohen Preis- ftandes bei geringen Löhnen wirkt sich in starker Beschrän- kung der Kaufkraft der breiten Masse des Volkes aus. Trotzdem fordern die Arbeitgeber weitere Senkung der Löhn«. Die Notwendigkeit der Hebung des i-nneren Marktes wird nun auch von der Industrie anerkannt. Trotzdem verlangt sie äußerste Beschränkung des Konsums. Dabei wird übersehen, daß gerade durch gesteigerten Jnlandsabsatz di« Industrie zu Leistungen befähigt wird, di« ihr« Möglichkeit des Ausland- e x p or t e s vergrößern. Allerdmgs erfordern der Inland- wie der Auslandmarkt immer gebieterischer eine Beschränkung auf Mindeftgewinnquoten. Großer Umsatz bei geringem Nutzen haben im Auslande, speziell in Amerika  , zu einer erheblichen Preissenkung und damit zur Hebung der Kaufkraft geführt. In Deutschland   hält man noch an dem Grundsatz«.Großer Nutzen, wenn auch geringer Umsatz" fest. Durch Sartellpolitik sucht man auch dem am teuersten herstellenden Unternehmer noch einen Gewinn zu verschaffen. Hier liegen schwer« Fehler, die beseitigt werden müssen, hier hoben die ökonomischen Verbesserungen der Wirtschaft«mzu- ietzen, statt des Versuches, durch Lohudruck di« Produktion zu ver- billigen und durch Schutzzölle die Konkurrenz des Auslandes zu de- kämpfen. Zum Schluß fei noch aus di« gswallige Gefahr hingewiesen. der die einseitig gegen die Arbeiterschaft gerichteten Forderungen der Unternehmer die Gesamtheit des deutschen   Volkes auszusetzen drohen. Die Unternehmer können nicht glauben, daß die Arbettnehmerschast. daß die Gewerkschaften sich der einseitigen Interesseapolitik der In- tnftrie beugen werden, und sie glmwen es auch nicht, wie ihr« Be­reitwilligkeit, wirtschaftliche Kämpfe auf sich zu nehmen, zeigt. Di«
Gewerkschaften dxr stnL nicht Bereif, Bas chnen aiwertraute Wohl der Arbeiterschaft, di« in den Kriegs- und Noch. kriegsjahren alle erdenklichen Opfer auf sich genommen hat, preis- zugeben, sondern sie werden mit aller ihnen zu Gebote stehenden Kraft dieses Wohl schirmen und schützen und das Los der Arbeiterschaft zu verbessern suchen, weil sie gewiß sind, ihrem Volk damit den größten Dienst zu erweisen. Die Verantwor- tung für die aus diesen Kämpfen, gleich wie sie enden werden, erwachsende Erschütterung des Volks- und Wirrschaftslebens aber tragen d i e Kreise, die, wie während der ganzen Nachkriegszeit, so auch jetzt nicht bereit sind, sich ehrlich an den notwendigen Opfern der deutschen   Nation zu beteiligen. Auf dieses drohende Unheil die Regierungen des Reiches und der Länder hinzuweisen und einer Klarstellung der für das Schicksal des deutschen   Volkes so unendlich wichtigen Tatsachen zu dienen, ist der Zweck dieser von den Gewerkschaften aller Richtungen verfaßten Schrift.
Ireispruch im Prozeß Rehaig. Notwehr! Keine Ueberschreitung der Notwehr! Zm Prozeß gegen den Mcking-Alana R e h n i g. der am Tage vor der prästdealeuwahl den Reichsbauvermavo Schulz am hellev lichlea Tag auf offener Straße niederschoß, Ist gestern das Urteil gefällt worden. Cs lautet auf Freispruch. * Das Urteil ist eine Provokation des gesunden Rechts- einpfindens und muß umso provozierender wirken, als selbst der Staatsanwalt, der sich im Verlauf des Prozesses wahrhaftig nicht übermäßig engagiert hat, auf Ueberschreitung der Notwehr plädierte und 1 Jahr Gefängnis wegen Körper- Verletzung mit Todeserfolg beantragte. Zwischen diesem An- trag und dem Freispruch gähnt eine Kluft, die sich nicht überbrücken läßt. Uebersieht man das Urteil in seinen Einzelheiten, so hat man das Empfinden, daß bei der Beratung nicht mit der nötigen Sorgfalt die einzelnen Aussagen gegeneinander abge- wogen wurden und daß man von vornherein ent- schloffen war, von dem Grundsatz«in Zweifelsfällen für den Angeklagtes," in weitestem Maße Gebrauch zu machen. In dem Urteil heißt es: Der Angeklagte Rehnig wird auf Kosten der Staatskasse ftei- gesprochen. Vorweg müsse das Gericht besonder» betonen, daß der Angeklagte sich bei der Tat und nach dem Ergebnis der VerHand- lung nicht als ein Mann erwiesen hat. der dle Sympathien des Ge- richts genieße. Es ist ein starke» Stück, wenn ein junger Mann am hellen Tage sowie Tag für Tag mit dem Revolver und dem Gummi- knüppel bewaffnet in einer friedlichen Siadl herumläusl. Ein solcher Mensch bildet eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit  , und es würde Sache der Behörden sein, dem Angeklagten den Waffenschein zu entziehen. Das Gericht darf sich aber nicht von seinen Gefühlen leiten lassen, sondern von dem Gesehesparagraphen. Der Ange- klagte befand sich auf der Flucht gegenüber einer großen Menschen- menge, als er den tödlichen Schuß abgab. In solcher Situation war der Gebrauch einer Schußwaffe keine Ueberschreitung der Notwehr. denn er war mit Stöcken beworfen worden und e» sind mindesten» auch Schläge gegen ihn geführt worden. Die Absicht der Reich»- bannerleut«, ihn festzunehmen, war keine rechtmäßig«. E» kam ihnen bei der versolgnag auch daraus an. den Angeklagten zu schlagen. Sobald solch« Tendenzen in die Verhandlung hineingetragen wer. den. ist sie eine rechtswidrig«. Als der Angeklagte di« Pistole zog. war er bedroht. Die Reichsbannerleute hatten kein Recht, selbst wenn sie sich beschimpft gefühlt haben sollten, gegen ihn mlt Stöcken vorzugehen. Er befand sich in Notwehr, und mit der Verteidigung ist das Gericht der Ansicht, daß ein Gummiknüppel zur Ver. teidigung nicht avsgereickst hätte. Daher waren die Gren- zen der Notwehr nicht überschritten, obwohl au sich der Angeklagte eine Gefahr für die Bevölte- rung bildet«, muht« er freigesprochen werden. weil ihm die Gesetzesbestimmungen zur Seit« st« h e n.
Es ist geradezu unge?euerNch, wie in dem llrfeil die gs, i'chwungenen Stöcke in den Mittelpunkt gestellt werden, um für den Angeklagten einen Grund zu berechtigter Notwehr zu kostruieren. Aus dem Perhandlungsverlauf ist keines» wegs klar hervorgegangen, daß gegen den Ange- klagten überhaupt tätlich vorgegangen wurde. Die Berechtigung der Notwehr muß deshalb stark in Zweifel gezogen, die Frage nach einer Ueberschreitung der Notwehr unbedingt bejaht werden. Was sollte werden, wenn jedermann, gegen den ein Stock erhoben wird, daraus das Recht herleiten wollte, mit dem Schießprügel.loszuknallen? Was würde einem Arbeiter geschehen, der sich im Ver- lauf einer Auseinandersetzung so benehmen würde wie der Wikinger  ? Wir möchten den Richter sehen, der einen Frei- spruch wagte! Ein Blick auf die tausend Tragä- dien des Alltags, in den täglichen Gerichtssaal der Zeitungen genügt, um zu erkennen, um wieviel strenger das Urteil ausfällt, wenn es sich um Akte gleicher Art handelt, in deren Hintergrund nicht der Krakehl Schwarz-Weiß-Rot gegen Reichsbanner steht. Ganz zu schweigen von dem Eifer der Strafrichter, wenn Republikaner vor den Schranken des G»- richts stehen!_...,
Sturm im Reichstag. Um die alten Ofstziersuniformen! Die gestrige Reichstagssitzung endete mit Sturm. Roch Erledigung einer stattlichen Tagesordnung gegen �8 Uhr abends beantragte Genosse D i t t m a n n Vertagung. Loya- lität gebot diesen Antrag anzunehmen, nachdem die sozial- demokratische Fraktion für den Abend eine Fraktions- f i tz u n g anberaumt hatte. Es fand sich jedoch«ine Mehrheit, die sich entschloß, noch in die erste Lesung des Gesetzes über das Recht zum Tragen der alten Uniformen einzutreten. Nachdem sich Genosse K u h n t als erster Redner scharf kritisch zu der Vorlage geäußert und Reichswehrminifter Geßler ihm erwidert hatte, wiederholte Genosse D i t t m a n n den Vertagungsantrag. Dagegen erhob fich auf der Rechten stürmischer Widerspruch. Vergeblich wurde erklärt, es fei notwendig, auf die sozialdemokratischen Angriffe gegen die Offiziere der allen Armee am selben Tage zu antworten. Für den Vertagungsantrag stimmten sodann die Linke und das Zentrum: das ist die zweifellofe Mehr- h e i t. Vizepräsident Bell stellte demgemäß die Annahme des Antrages fest und sprach die Vertagung aus. Darob gewaltiges Toben rechts. Herr Bell ließ dadurch so einschüchtern, daß er ganz geschäftsordnungs- widrig die schon abgeschlossene Abstimmung wieder aufnehmen und einen Hammelsprung vornehmen wollte. Die Linke weigerte sich jedoch, zu diesem Zweck den Saal zu verlassen und rief dem amtierenden Vizepräsidenten immer wieder zu, daß die Vertagung ja schon vollzogen sei. Diesen unzweifel» hast richtigen Standpunkt setzte sie auch durch. Aber auf An- ttag des völkischen v. G r a e f e beschloß die Mehrheit, die erste Lesung'des Anfechtungsgesetzes heute fortzusetzen, wo- durch die rechtzeitige Erledigung des Aufwertungsgesetzes schwer gefährdet wird. Ein Geniestreich der Mehrheit, den allen Offiziersuniformen vor den Rechten der geschädigten Sparer und Gläubiger Vorrang zu verleihen! Die sozialdemokratische Fraktion hat gezeigt, daß sie sich. Vergewaltigungen nicht gefallen lassen will.
Im Geschäftsordaungsausschuß des Reichstags wurde u. a. der von dem Abg. Dr. Best(Hosp. b. d. Dölk.) gestellte Antrag auf Aufhebung der Immunität der Aba. Dr. Rademacher und Dr. Obersohren(Dnat.) wegen Beleidigung behandelt. Von dem Berichterstatter Abg. Hompe(Wirtschaftl. Vereinig.) wurde von vornherein erklärt, daß der Antrag völlig indiskutabel fei. da er der Reichsversassuna widerspreche, nach der Aeußerungen. die ein Abgeordneter im Parlament gemacht hat. überhaupt unverfolgbor sind. Der Ausschuß schloß sich der Ansicht des Berichterstatters«in- mutig an.
�oachimoglu. Namen drücken oft durchaus nicht das Wesen ihr« Träg«« ans. Man kann Hase heißen und ein Held sein, sich Schlange nennen und der Klugheit entbehren, ttotz des Namens Kahl einen üppigen Haarwuchs aufweisen. Aber es gibt, auch Namen, die zu ihrem In- haber paffen wie ein gutsitzender Anzug(stehe Mittelmann) und wir kennen anders, die ihrem Träger sogar seine politische Richtung weisen. Ist nicht für einen Mann wie Wunderlich in der Deutschen Volkspartei der gegebene Platz? Im Hösle-Ausschuß ist dieser Tage auf deutschnationalem An- trag ein Herr Ivachimoglu als Sachverständiger vernommen worden. Hat diesem Manne nicht das Schicksal den Zwang in die Wiege gelegt, deutschnational zu werden? Man bettochte nur die emzelnen Bestandteile seines Namens. Da ist zuerst der kernige märkische Vorname Joachim, der zugleich an die merkwürdige Auf. iassung von Königstrene erinnert, die den preußischen Junkern eigen ist. Denn Joachim hieß jener Kurfürst, dem einer ihrer Dichter da» schöne Lied gewidmet hat, das ein Borläufer des.Heil dir im Sieger- kränz" ist:Jachimke, Jochimke, hüte di, sangen wi di. so hangen wie di.". Und nun Moglu! Sieht man nicht sofott die Deutschnationalen vor sich, wie sie bei der Abstimmung über den Dawes-Plan   die weiße Ja-Katte in der linken Hand bergen und mit der rechten die rote Nein-Katte schwingen? Und wie sie insgeheim den Franzosen  den Verzicht aus Elsaß  -Lothriagen anbieten, während sie öffentlich die Verantwortung dafür leugnen? Fürwahr, Ioachimoglu ist durch seinen Namen zum Führer der Deutschnationalcn vorbestimmt. Durch das Ausscheiden des Herrn Best, der für kxe deutschnattonole hoch- srablerische Praxis zu ehrlich war. ist der Platz an der Spitze der deutschnationalcn Rcichsliste frei geworden. Niemand könnte ihn würdiger ausfüllen als Herr Ioachimoglu.
Kreuzworträtsel. I. 7-» Uhr. Denn es ist ein Kreuz, diese Motte zu enträtseln. Aber bitte. lieher Leser, nimm dtt Zeit, rate, rate, rat«, unsereins hat auch seinen freien'Abend geopfert..... II. uuuuuööööiiii bmrege'gegec uääääh tack tack tack tack tack tack(Bitte, Setzer, in diesen, Stil die ganze Spalt« herunter. damit der Leser einen Ueberblick hat, weißt du. Soll es der Leser besser haben als der Hörer? Er soll e» nicht! III.».IS Uhr. Zwoter Akt: tack tack tack also jetzt von rückwätts. Meine Damen und.. Fressen... Fangen... wilde Tier«... Hagen  - be�... Restauration August Thiede und Söhne... Hagen  - deck. fififisiftsch.
IV. Gestern rief man durch den Rundfunk zu: Ich lasse dich nicht! Nein, mag auch die Liebe weinen, du ahnst es nicht, der Radio hat uns so gepiesackt. Bielleicht ist an dem entsetzlichen dadagleichen Empfang nur der Apparat schuld, an dem der Referent zu hören gezwungen war. Er. der Referent, hat auf den Apparat freund- lichst eingeredet, er hat ihn gestreichelt, geliebkost, es hat alles nichts geholfen. Es wird immer schlimmer. Und der Antiker tolkuliett in einer Stunde reif für Dalldorf   zu sein. V. 8.55 Uhr. Hurroh, Iuchee, Kantate, Iubilate! Der Empfang wird deutlich. Ein Herr hält einen Dottrag. Seehund« bellen auf seehündische Art. Löwen brüllen.(Was sollen Löwen   im Radioapparat schon anderes t, n?) Musik von der Hagenbeck-Kapell« im Tierpark Hamburg  . Stellingen Nochmol Musik. Es kommt ja schon gor nicht mehr dar- auf an. Diesmal machen die Malobaren den Krach. Sie singen, sie tanzen, sie reden Radio. Geogrophiekundige wissen, daß das eine vordenndischc Angelegenheit ist: jedenfalls, klingt es schauerlich Einer sagte, das ist das ZumdurchbruchkomMön der kindlichen Naivi- tat, einer meinte, das ist die heulend« Rückkoppelung. Vl. 9.30 Uhr. Außer Karl Hagenbeck   sprachen noch Hans Bodenstedt, Jürgen, Iohannsen, Dr. Heinitz, Dompteur Fritz Schilling und Inspektor Molkmann über alle möglichen Hagenbecfereien. Aber ich bin er- löst! Ich gehe zu Bett! Vll. 10.00 Uhr.
Erich Gottgetreu.
Die Schauspielschule der Ltaatskhealer. Neben den privaten Schauspielschulen tritt vom 1. Oktober ob die der Staatstheater an der Musikhochschule. Leopold Jeßner  , der Intendant der Staatstheater, wird ihre Leitung übernehmen: sein Vertreter und gleichzeitig Vettrauensmann der Genossenschast deutscher Bühnen- ongehöriger wird Karl E b e r t sein. Jeder Kursus, der in kleinen Klassen von höchstens sechs Schülern abgehalten wird, dauett zwei Jahre. Ueber die Ausnahme in die Schule soll eine Prüfung entschei- den: besonders Begabten kann im Falle von Zahlungsunfähigkeit das Schulgeld erlassen werden. Zugelassen werden nur Schüler und Schülerinnen im Alter von mindestens siebzehn Iahren. In der richtigen Erkenntnis, daß neben der Mimik die Sprache das wesent- lichste Ausdrucksmittel der Schauspieler ist, soll besonders sorgfältig die Sprechtechnik geschult werden, der das ganze erste Jahr gewidmet wird. Sprachstil und Gehörbildung wird Fräulein Pros. Pfeffer von der Hochschule für Musik lehren. Im zweiten Jahre erst beginnt dann die schauspielerische Ausbildung des Körpers und des Rollen- studiums. Auch Mitgliedern der staatlichen Bühnen soll an dftser Schauspielschule   Gelegenheit gegeben werden, ihre Sprechtechnit zu vervollkommnen.
Ehrung des polnische« Vauerndichter� Im Herbst d. 2. wird in Polen   eine großartige Huldigungsfeier zu Ehren des Nobelpreis- trägers Wladislaus Reymont veranstaltet werden. Dem Dichter des polnische?, Dorfes, der in seinem auch ins Deutsche über- setzten Roman.Die Bauern" ein Epos des ländlichen Lebens und Treibens geschaffen hat, soll ein Erntefest gewidmet werden, das in einem Dorf neben Krakau   am 15. und 15. September stattfinden wird. Em Festzug von Vertretern sämtlicher Bauern Polens   in alten volkstümlichen Trachten wird den Dichter begrüßen und ihm die traditionellen Erntekränze darbringen. Im Organisation«- komitee, dem u. a. auch der Sejmpräsident Rataj angehört, hat der Fuhrer der Bauernpartei, Witos, den Vorsitz übernommen, der da- durch den Dank für Reymonts kürzlich erfolgten Beitritt zu dieser Partei ausdrucken will. An den Festlichkeiten werden außer Dele- gierten verschiedener künstlerischer und literarischer Berbände auch Vertreter der polnischen Regierung teilnehmen. Religion und Zorsschritt. Man ist im allgemeinen geneigt zu glauben, baß Religion und Fortschritt meist cnlgegengefttzt« Le- griff« smd. zumal dann, wenn es sich um Fortschritt- rein äußerlicher Art handelt, die nur«ine Folge des sich unablässig beschleunigenden Lebenstsmpos sind. Für England erweist sich diese Annahme jetzt aber als falsch. Auf dem Internationalen Reklamekongreß in London  , dem ersten dieser Att,-der neben Reklamefachleuten auch Vertreter aller Berusszweige vereinigt, steht unter anderen Themen wrch folgendes zur Diskussion: Welch«» find die zweck- maßigsten Propagandamaßnahmen für religöse Gemeinschaften?" Dos Ergebnis dürste interessant sein. Vielleicht saßt man den Beschluß, vor und nach dem Gottesdienst Tanz zu veranstalten, vielleicht auch zeitweise das Orgelspiel durch Jazz-Musik zu ersetzen. Jedenfalls kommt bereits aus Com- b r i d g e die Meldung, daß«in« Anzahl der Theologiestudenten der dortigen� Universität, die teils der Fakultät von der.Heiligen Drei- einigkeit". teils tum,.Jesus-Kollsa" angehören, sich zu einer Jazz. Band zusatiuiiengetan haben. Es heiht, dah die anpassungsfähigen zukünftigen Geistlichen beabsichtigen, mährcni, der Sotronerfericn in einem großen Londoner   Hotel zu konzottieren. Man darf annehmen, daß es ihnen an Publikum nicht fehlen wttd, denn selbst wenn sie nicht so gut musizieren, wie di« Negerkapelle. so habe« sie doch den Reiz der Neuheit für sich.
vr. Aröß«everaldireklor der SkaalsbibNslhek. ES verlautet, daß Dr. Krüh. Ministerialdirektor im preußischen Ministerium für Visienschoit, Kunst und Volksbildung, zum Nachfolger de« GebeimratS F. Wilkaus, dessen Rücktritt zu« 1. Oktober wir bereits meldeten, autersehen ist. Astronom Sastav Müller gestorben. Der ehemalige Direktor des astro» bhhfikalischen Lbiervatorium» zu Potsdam  . Geh. RegierungSrat Pros Dr.Suftav Müller, der bereits am t. April 1921 in den Ruhestand trat, ist jetzt in Potsdam   im 7S. LebenSjabre verstorben. Er war feit 1877 am Potsdamer Institut tätig, feil 1917 als dessen Leiter. Von leinen Schrsiien ht besonders fein.Lehrbuch der Photometrie" bekannt, außerdem eine Reihe von Abbandlungen über die Lichtmeffung an Sonne, Planeten, Kamele« und Fixsternen. viaallew darf nicht nach Rußland  . Di« Kam Mission für AuSIandhilf« in Moskau   hat sich gegen dle Einreise nach Eomiei-Rußland de» Direktors de» berühmten russischen vallett» S. P. Dwgilew geäußert.
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