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will, wiht hinaus wub maren, abgefehen sou bem ret behebenen Feftzug, mit dem die Feier eingeleitet wirb, nur noch ein großer Rummel, bei den man fein Gelb loswerben fonnte. 8u einem wirklichen Boltsfest ist das heute größtenteils bebaatte teine Stralau garnicht mehr geeignet.

Mondscheinfahrt.

Bon gewissen Bräuchen tann der Berliner , so sehr er auch fonst sich zu modernisieren bestrebt ist, nicht lassen. Sie liegen ihm im Blute und in der Taufe mit Spreewasser. Neben dem mächtig cufblühenden Wassersport find Dampfer- und Motorbootfahrten noch immer das bekannte Bergnügen eigener Art. Bis weit in die Mart hinein haben sich die Touren der zahlreich vermehrten Groß- Berliner Reedereien vorgeschoben. Man tennt zwar auch hier im allgemeinen noch nicht die alten billigen Friedenspreise, sodaß es für fopfreiche Familien des Arbeiterstandes und des Standes ohne Mittel" oft starkes Ueberlegen gilt, ob man sich eine solche Fahrt nach entfern teren schönen Gegenden leisten darf, aber trotzdem befördern die Reedereien namentlich am Sonnabend und Sonntag Zehntausende von Berlin nach dem märkischen Osten und Westen. Was der Mensch braucht, muß er haben. Wer sich ganz von vergnüglicher Erholung abschließt, ist nur ein halber Mensch. Gerade die wirt­schaftliche Schwere der Zeit erfordert eine gelegentliche Entspannung. Noch mehr als im Frieden hat sich die Vorliebe für die sogenannten Mondscheinfahrten entwickelt. Nicht nur die Jugend hat den leicht. lebigen Mut, sich auf diese Weise eine ganze Nacht um die Ohren zu schlagen. Ganze Vereine und Gesellschaften machen auf gemieteten Dampfern oder auf Motorbooten den nächtlichen Sput mit. Man trifft in den festlich geschmückten und erleuchteten Booten nach herr. licher Fahrt im sommerlicher Abendfühle erst zu später Stunde am Bestimmungsorte ein. Der gute Mond tut freilich auch auf anulien­des Zureden den Nachtschwärmern meist nicht den Gefallen, ihnen den Weg zu leuchten und die Umrisse der Ufer gespenstisch aus dem Dunkel hervortreten zu lassen. Müde oder trogig verbirgt er sich Hinter Wollengeschiebe, und das ist den Lieblingen Amors ge­wöhnlich ganz recht so. Alles stürzt nach dem Ausbooten in den Tanzsaal und mit trockener Kehle an die Schänke. Die italieni , sche" Nacht besteht nur darin, daß die elektrische Girlande am Ufer des Gartenlokals mit mehrfarbigem bunten Seidenpapier über­tlebt ist. Feucht steigt die Nachtluft aus Fluß und See. Am Wasser zu ſizen, ohne sich einen Schnupfen zu holen, ist es selbst in der Julinacht zu fühl. Und wenn sich etliche Duzend Liebespaare im nahen Walde verfrümein, danfen sie stillschweigend dem lieben Mond für sein diskretes Wegsehen. Drinnen im Saale wird mit Bollust " gescherbelt", bis der Tag schon graut und schrill die Bootsglocke zur Rückfahrt mahnt. Ganz Zähe, die sich vom Schwoof nicht so leicht trennen können, bleiben noch und fahren mit den ersten Frühzügen heim. Im Boote wird es bald still und stiller. Einer nach dem anderen macht tanzmüde sein Nicerchen. Hell strahlt schon die Morgensonne. Die Weltstadt erwacht aus furzem Schlafe. Wie ein schwimmender Sarg, in dem abgeflungene Freude verpackt ist, landet das Boot inmitten des Roloffes Berlin, schüttet übernächtigte Ge­stalten aus. War das Vergnügen eigentlich den Verlust der Nacht­ruhe wert? Gs gibt sicher schönere Gelegenheiten zur Erfrischung von Herz und Gemüt in der Natur.

Schweres Verkehrsunglück bei Großbeeren . Ein Tofer, zwei Schwerverletzte.

In der Nacht zum Freitag gegen 1 Uhr fuhren drei Einwohner Don Marienfelde nach Großbeeren. 3mei von ihnen auf einem Motorrad, der dritte auf einem gewöhnlichen Fahrrad, dieser hielt sich aber am Motorrad fest. Beim Judenbusch, zwischen Hei nersdorf und Großbeeren , tam der Kartoffelhändler Hoenicke mit feinem Fuhrwert den dreien entgegengefahren, die in sehr schneller Fahrt in das Fuhrwert hineinrasten. Dem Führer des Motorrades, Willi Teste, drang die Wagendeichsel in die Brust und riß ihm die Eingeweide heraus. Sein Mitfahrer Alfred Ebert hat schwere Kopf, Arm und Schulter Derlegungen erlitten und der Radfahrer Maß hatte bis zum gestrigen Abend noch nicht wieder die Besinnung erlangt. Er hat anscheinend eine schwere Gehirnerschütterung davon­getragen. Der Kartoffelhändler mußte ein Pferd wegen sehr Der schwerverlette Ebert machte schwerer Verletzungen töten. fich troß seiner Verlegungen nach Großbeeren auf. Unterwegs traf er einen Großbeerener Einwohner, der ihn nach Hause brachte und einen Arzt holte, der erst gegen zwei Uhr an der Unglüdsstelle sein fonnte. Der Kartoffelhändler hatte sich, trozdem er der einzige unverlegte war, anscheinend um nichts weiter gefümmert. Der Motorradfahrer Teste ist seinen Verlegungen in einem Lichterfelde Krankenhause am Freitag morgen erlegen.

Teure Zengengebühren.

,, Konsequent muß man bleiben, wenn man unwahre Angaben bei der Steuer macht." Das hatte der Schlächtermeister Fritz N. nicht berücksichtigt, als er Zeugengebühren erhoben hatte. Er war als Zeuge geladen worden und hatte sich ber die zu geringen Gebühren, die ihm ausgezahlt werden sollten, beschwert, wobei er betonte, daß er ein monatliches Einkommen Don 15 000 Mart hätte. Die Gerichtskasse zahlte zwar die entsprechenden Gebühren, ließ aber eine Prüfung seiner Steuererklärung vornehmen und es ergab fich, daß er ein weit geringeres Einkommen versteuert hatte. Zwar hätte er sich nun des Betruges schuldig gemacht, wenn er nicht tätsächlich ein höheres Einkommen gehabt hätte. Der Schlächtermeister hatte nämlich einen Jahresumsay von 137 000 Mart und nur 67 000 Mart versteuert. Wegen der Steuerhinterziehung war er jegt vor dem Schöffengericht mitte angeflagt. Mit ihm seine Mutter, auf deren Namen das Geschäft ging und die die Steueranmeldungen unter schrieben hatte. Der Staatsanwalt beantragte gegen N. 12 000 Mr. Geldstrafe, gegen die Mutter 3000 Mart. Der Verteidiger bat, die belagte Mutter milder zu beurteilen, da sie die Steuerer­flärungen im Vertrauen auf ihren Sohn unterschrieben hatte. Das Schöffengericht verurteilte N. zu 7 500 Mart Geldstrafe, die Mutter zu 1000 Mart. Für die Verurteilten hat nun die Sache noch den unangenehmen Beigeschmack, daß sie die hinter

genen Steuern nezahlen müßen b bağ Butunft von der Steuerbehörde harf auf die Finger ge sehen wird.

Die Dollarnoten des russischen Grafen.

Unter Anklage des Münzverbrechens.

Grenadierstraße 23 und 1.

Bom Ausländerviertel

Auf der Anklagebant müssen sier Ausländer Plaz nehmen. Das Schöffengericht Berlin- Mitte verhandelt gegen fie megen [ hweren Diebstahls, zwei von ihnen haben Schmiere" ge der Raufmann Graf 8 abrillo war Offizier im ehemaligen russischen Heere. ftanden. Der Friseur Schneigeiger und Die Umwälzungen in seiner Heimat behagten ihm nicht, er verließ Weißwoll wollen aber nur harmlose Bassanten gewesen sein, Rußland und fam nach hier. Jetzt steht er unter der schweren An- während der Schneider Swieto wig und der Elektrotechniker flage des Münzverbrechens vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte. Goldstein den Einbruch umumwunden zugeben. In der langen Zeit der Untersuchungshaft ist Zabrillo( chwer er. Es steht einwandfret feft, daß gewisse Ausländer durchaus teine tranft, als hilfloser, gebrochener Mann liegt er auf einer Trag- angenehme Erscheinungen des Fremdenverkehrs find, unsere bahre vor seinen Richtern. Drei weitere Ausländer, ebenfalls Kriminalität bedarf bestimmt teiner Verstärkung von außen her. Russen, ein noch jugendlicher Waterland, ein gewisser von Herling Andrerseits darf man aber auch nicht vergessen, daß viele Fremde und die Artistin Karanowa sind gleichfalls wegen desselben Ver aus ihrem Lande verstoßen oder sonst gezwungen worden sind, aus­brechens angeklagt. Das Schicksal dieser Russen ist nicht ohne Tragit. zuwandern! Hier in Berlin bekommen sie dann den Ausweisungs­Als Menschen fann man ihnen das Mitleid nicht versagen, mit Aus- befehl, haben teine Mittel, fortzureisen und treiben sich nun nahme 3abrillos haben sie das Verbrechen nicht gesucht, die falschen wohnungs- und stellungslos in den Straßen der Großstadt umher. Dollarnoten sind Versucher in ihrer bitteren Not gewesen, dem sie Was liegt näher als daß sie dem Verbrechen in die Arme fallen? nicht widerstehen konnten. Waterland ist eben erst 18 Jahre So Goldstein und Swietowiz, beide haben schon längst den Aus­alt geworden, seine Eltern waren einst Inhaber ausgedehnter Beweis" erhalten. Der letztere hat sogar für ein Kind und eine frante fizungen und Unternehmen in Rußland . In der schlechten Zeit, die Frau zu sorgen. Sie verbinden sich schließlich zum gemeinsamen für sie alle nach der Flucht nach Deutschland hereinbrach, ist er mur Diebstahl. Frei und offen, in allen Einzelheiten, geben beide An­allzu willfährig den Lockungen der falschen Dollars gefolgt, die ihm geflagten heute die Tat zu, das Beste, was sie tun fonnten! Aber sein Landsmann zum Vertrieb übergab. Der Angeklagte von den Schneigeiger und den Weißwoll fennen sie nicht. Noch nie erling ist stets von den Tücken des Schicksals verfolgt worden. haben sie mit ihnen gesprochen, sich wohl zufällig gesehen, sie In der Jugend ewig tränkelnd, hat der arme Bucklige mit beiden stammen ja aus derselben Gegend, wohnen ja auch in dem Aus­Händen nach dem trügerischen Glanz augenblicklichen Reichtums ge- länderviertel", in der Grenadier- und Dragonerstraße. Schneigeiger griffen, den ihm das falsche Geld verschaffen sollte. Heute weint und Weißwoll find auch zufällig an demselben Tage, zu der selben Zeit, in der gleichen Straße, nur gegenüber auf der feine Mutter über das Unglück, das über sie hereingebrochen ist. Auch die Artistin Karanowa tam in den Befig einer falschen anderen Seite spazieren gegangen, aber das war harmlos. 20- Dollar- Note, war aber zuerst in dem Glauben, echtes Geld vor Mit dem Einbruch haben sie jedenfalls nichts zu tun! Beißwoll fich zu haben. Als man sie darauf aufmerksam machte, beging sie wohnt in der Grenadierstraße 31, der Diebstahl war im Hause 23, den Fehler, die Note trotzdem umzusetzen. Graf 3abrillo hat sie alle fchräg gegenüber! Ein Mädchen jener Gegend, ihr Beruf" führt sie mit sich gezogen und wenn er heute in der Verhandlung jede Schuld auf die Straße, war auch an jenem Lage, an dem die Tat geschah, abstreitet, überhaupt nichts von falschem Gelde wissen will, dann hat dort und will genau beobachtet haben, daß alle vier miteinander er sich selbst am schlechtesten damit gedient. Die Verteidigung bittet gesprochen hätten, zwar nur kurze Zeit und was sie sich erzählt das Gericht, sämtlichen Angeklagten die Not der Zeit, die Flucht aus haben, weiß fie auch nicht. Aber der Wächter hätte es auch gefehen, dem Vaterlande zugute zu halten. Sie wären nicht die Ausländer, ebenfalls noch eine andere Kollegin"! Stehen sich die vier nun einander bei, oder. machten fie gemeinsame Arbeit?! 3uzu­die mit der Absicht, nur vom Verbrechen zu leben, hier zu uns gefommen find. Die wahren Schuldigen seien doch schließlich die trauen wäre es ihnen schon, beweisen tann man es ihnen Hersteller des falschen Geldes, ihrer sei man nicht habhaft geworden. nicht. Einem Antrag des Staatsanwalts, weitere Zeugen zu laden, Die fich heute verantworten müssen, wären doch alle in bitterer Not wird von der Verteidigung widersprochen! Sie könnten ja nur aus einem Berbrechen zum Opfer gefallen, das sie nicht selbst begonnen, sagen, daß die Angeklagten miteinander gesprochen haben, aber nicht daß sie vielmehr in verführerischer Vollendung zu Mitschuldigen worüber! Das Gericht schließt sich den Ausführungen der Ver gemacht habe. In dankenswerter Weise habe sich unsere soziale teidigung an, lehnt den Antrag des Staatsanwalts ab und zieht sich zur Beratung zurüd. Während dessen unterhalten sich die Fürsorge des jugendlichen Waterland angenommen und will im Berein mit den Eltern auch weiter auf ihn achten. In diesem Falle Interessenten von der Grenadierstraße 23 und 31 recht leb Schloß sich das Gericht denn auch den Ausführungen der Verteidi haft miteinander. Nun ist ihre Bekanntschaft ja offiziell, jetzt... gung an, Waterland erhielt eine Strafe von 1 Jahr und haben sie sich fennen gelernt unter den Augen des Staatsanwalts. 3 Monaten Gefängnis, 9 monate wurden durch die Das Gericht nimmt den schweren Berdacht der Mittäterschaft untersuchungshaft als verbüßt erachtet und für den nicht von den beiden Angeklagten, von der Tat aber werden Rest Bewährungsfrist bewilligt. Bei der Karanowa Schneigeiger und Weißwoll freigesprochen. Die nahm das Gericht nur Münzvergehen an und erkannte auf beiden Täter kommen auch ziemlich glimpflich davon. Goldstein 3 Monate Gefängnis, die ebenfalls als verbüßt gelten. Auch allerdings, der schon ein gewiffes Ronto hat, muß auf 1 Jahr ins 3uchthaus, Swieto wig für dieselbe Zeit ins Gefängnis. von Herling erhielt mildernde Umstände zugebilligt und wurde Das Geheimnis aber zwischen Grenadierstraße 23 und 31 blieb zu einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr und 6 Monaten Gefäng ungelüftet. nis verurteilt, 4% Monat find durch die Untersuchungshaft erledigt. abrillo hatte auf keine Gnade zu rechnen, in ihm sah das Gericht den eigentlichen Verführer, er muß auf 2 Jahre und 6 Monate ins Zuchthaus, nur wird auch ihm die Unter­suchungshaft mit 8 Monaten angerechnet.

Das Opfer eines Erpressers.

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Der im Südosten wohnende Frauenarzt Dr. Naumann hat in seine Wohnung gestern Selbstmord verübt. Wie wir am 27. b. M. berichteten, wurde damals ein Magistratsbeamter aus Braunschweig wegen einer exprefferischen Forderung auf Stüd erstattung gezahlten Honorars gegen den nunmehr Verstorbenen zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Der Arzt sollte deshalb in einer Zwangslage fein, weil er für dieses Honorar einen geseglich nichi erlaubten Eingriff vorgenommen habe. Es mag dahingestellt bleiben, ob der Verstorbene gegen geschriebenes Recht gefehlt hat moralische Schuld des Erpressers erscheint riesengroß. es lebt unendlich viel Recht außerhalb der Geseze und die

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Ein rettungsloser Fall.

Wifing- Schüßen Rehnig und beginnt: Als erster 3euge Die Deutsche Zeitung berichtete über den Prozeß des wurde der Kaufmann Sonnenfeldt( 1) pernommen. Tatsächlich! Dies Ausrufungszeichen ist geistiges Eigentum der Redaktion des völtischen Blattes. Es ist ein politisches Bekenntnis, ein Fanal reinraffiger Ueberzeugung, auch wenn oder weil es, wie hier, unglaublich lächerlich wirkt. Daß der Zeuge Sonnenfeldt heißt, ist für die Ritter der Dtsch. 3tg." ein Grund zu maßlofestem Erstaunen. Sonnenfeldt! Ist das nicht Beweis für alles? Sagen wir: die jüdische Frechheit, die Unschuld des engelsguten Rehnig? Dies Ausrufungszeichen ist eine ganze Charakteristit. Ein Grenzfall menschlicher Dummheit; und während muß man sich anderenteils voll Verachtung von diesen politischen man einesteils fich bemüßigt fühlt, nach dem Psychiater zu rufen,

Clownerien abwenden.

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 11. Jull.

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Außer dem üblichen Tagesprogramm: Märchen von der Zappelsuppe" und Lutschmarjell"( erzählt von 3.35 Uhr nachm.: Onkel Doktor als Märchenerzähler: Das Dr. med. E. Mosler). 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 7-7.35 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7 Uhr abends: Abteilung Spiel und Sport: Hans Borowik: Der Sport in Amerika ". 7.25 Uhr abends: Abteilung Sprachunterricht. Dir. Julius Glück: Esperanto". 7.50 Uhr abends: Theodor Kappstein: Eine Reise durch Spanien ". 1. Vortrag." Von Genua nach Barcelona und beim heiligen Gral". 8.30 Uhr abends: Der deutsche Rhein.( Zu der Jahrtausendfcier der Rheinlande). schließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Film­dienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.

An­

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Gestohlene Münzen.

Ein großer Münzenbiebstahl, der in Rönigsee in Thüringen verübt wurde, beschäftigt auch die Berliner Kriminal­polizei. Einbrecher, die dort die Apothete heimsuchten, erbeuteten eine Sammlung, die sehr viele und wertvolle Stücke enthielt: einen sächsischen Erbtaler mit dem Spruch: Wer fät die Gerechtigkeit, erntet die Liebe", Bremer Schüßentaler, Schwarzburger Taler von 1852, Schaumburger Taler mit den Fürstenbildnissen, württem­bergische filberne Hochzeitstaler, Weimarer Hochzeitstaler mit dem Taler von 1813 mit der Aufschrift: Der König rief, und alle, alle Bildnis des Großherzogs Wilhelm , 1. und 2. Hochzeit, preußische Friedrichs, 30 Stüd Sonderhausener Sterbetaler, eine filberne Ge­famen", ein filbernes Fünfmartstüd mit dem Bildnis Kaiser dächtnismedaille zum Boltsentscheid Koburgs, mehrere Taler mit der letzten Kaiserprägung, einen fleinen grünen und einen roten seidenen Beutel mit Zehnmarkstücken, vier altrömische Münzen und viele andere mehr, ferner einen Herrenring mit Kaprubin im Etui, der die Jahreszahl 1892 und die Inschrift Tue echt und scheue nie­mand" trägt usw. Die Münzen waren zum größten Teil in fleine den sich vermutlich bei dem Versuch, die Münzen zu verkaufen, mit Papierbeutel mit der Aufschrift Adler Apotheke König­see, Besizer Rudolf Junghans" verpadt. Die Diebe wer Bisitenkarten auf den Namen des Bestohlenen, die sie mitgestohlen haben, ausweisen. Mitteilungen über das Auftauchen an Kriminal­fommissar Quoß im Zimmer 96 des Polizeipräfidunns.

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Die Verfassungsfeier des Reichsbanners.

Reich 3 banners Schwarz Rot Gold am 8. und 9. August. Der größte Tag Berlins ist die Verfassungsfeier bes Sunderttausende überzeugter Republikaner firömen von auswärts lich aufzunehmen, ist die Pflicht der Berliner Republikaner . Stellt berbei, um Bekenntnis abzulegen für die Weimarer Ver fassung und die Farben Schwarz- Rot- Gold. Alle Besucher gast­Quartiere aur Verfügung! Anmeldungen an den Gaus borstand des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold" Berlin- Branden burg, Berlin S 14, Sebastianstr. 37/38.

50 Jahre Humboldt- Gymnasium.

Das seit etwa zwei Jahren mit dem Friedrichs- Gymnasium ver­einigte Humboldt- Gymnasium blidt im Herbst b. I auf sein 50jähriges Bestehen zurüd. Aus diesem Anlaß wird eine Feier vorbereitet. Der seit 1886 bestehende Verein ehemaliger Schüler des Humboldt- Gymnasiums, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Erinnerungen an die gemeinsam verlebte Schulzeit wachzuhalten und die Beziehungen zu der alten Bildungsstätte zu pflegen, mill durch eine Veranstaltung am Sonnabend, den 3. Oktober, im Künstler­haus und am Sonnabend, den 10. Oftober, im Rheingold allen alten Humboldtianern Gelegenheit zur Erneuerung ihrer Beziehungen geben. Um rechtzeitig allen Humboldtianern Einladungen hierfür zugehen zu lassen, wird um möglichst baldige Einsendung der An­schriften an Herrn cand. med. W. Kressin, N. 39, Liesenstr . 11 gebeten.

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