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Der Scheinwerfer.

Ein in der Nacht doppelt stiller Weg zieht sich vom Fehrbelliner Plaz zum Ringbahnhof Hohenzollerndamm, zu beiden Seiten ist viel Gestrüpp, und von fern hört man Hunde dumpf und mit bissigem Gefläff aufheulen.

Aus der Kuppel des Krematoriums am Wege leuchtet zuweilen ein heller Schein. In kurzen, faft mathematisch pünktlichen Ab ständen überzieht der Lichtkegel eines Scheinwerfers das dunkelgraue Straßengelände mit fahlem Schimmer. Das ist der Scheinwerfer des Messeamts auf dem Funkturm am Raiserdamm. Es ist fein angenehmes Licht für den, der gedankenumsponnen seines Weges geht. Wie ein fatales Grinsen streicht der zitterige Lichtfringel durch das Gebüsch, in dem der Abendwind seltsame Saiten anflingen läßt. ist gleichsam das fiebergespannte Abtasten nach einem Feinde. Irgenwie fühlt sich der einsame Mensch, den dies nervöse Zwielicht seltsam umspült, belauert. Belauert von einem Gegner, der nicht Widerpart von Fleisch und Blut, sondern das Geheimnisvolle scheuß lich tötender Stimmungen ist. Bergeblich sucht er sich in das Dunkel der Straße zu retten. Es nügt nichts. Schon tastet der matte,

gelblich glühende Schimmer in seinem Rücken.

Rendezvous zwischen Gittern.

und daß die Hauszinssteuer für die Bauvorhaben| nahm Waleter fest. Dieser schlug wild um sich, wollte von nichts Minderbemittelter auch auf den Grund und Boden, wissen, und auch die beiden anderen, mit denen er auf dem Alexander­ben sie durch Erbbaurecht erlangen, gezahlt wird. play so lebhaft gesprochen hatte, gar nicht kennen. Die Aufregung Wenn die Behörden, Kommunen usw. wirklich ein Interesse daran unter den Fahrgästen benutzte der dritte, zu verschwinden. Während haben, den Minderbemittelten zu helfen, so fann es nur auf diesem Schupobeamte die Ertappten festhielten, suchten die Kriminalbeamten Wege geschehen; denn Bar mittel stehen den kinderreichen nach dem Flüchtigen, fanden ihn aber nicht wieder. Der Bestohlene Familien nicht zur Verfügung. Es sei hier auf die Ver- meldete sich bald und erhielt seine Uhr zurück. Grüße, Waleter und fügung des Wohlfahrtsministeriums vom 22. September 1924 hin- der noch nicht bekannte dritte Mann sind ohne Zweifel die Diebe, die gewiesen, aus der hervorgeht, daß den finderreichen Familien bei in den letzten Tagen auf den Linien 69, 77 und 177 wiederholt große Ausführung ihrer Bauvorhaben die öffentliche Hilfe in erster Linie Beute gemacht haben. Fahrgäste, die auf diesen Linien bestohlen und in möglichst weitgehendem Maße zuteil werden soll, ja daß fie worden sind, werden ersucht, sich bei Kriminalkommissar Dr. Rie fogar bevorzugt werden sollen. Die Gemeinnüßige Baumann im 3immer 84 des Polizeipräsidiums zu melden. und Siedlungsgenossenschaft Die tinderreiche Familie"( Berlin   N. 4., Chauffeeſtr. 1)" hat mit mehreren Be­R. zirtsämtern Verhandlungen geführt, und diese haben sich be reit erklärt, der Genossenschaft das Siedlungsgelände in Erb pacht zu überlassen; jedoch bedarf diese Vereinbarung der Zustimmung der Grundstücksdeputation beim Magistrat. Da die Genossenschaft feine Brunfbauten herzustellen beabsichtigt, sondern unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Notwendigkeit die weitestgehende Ausnuzung des Bodens im Auge hat und ihre Siedlung im Reihenhaus erstehen läßt, wäre es angebracht, daß der Magiftrat im Intereffe der finderreichen Familien den Anträgen der Be girtsämter zustimmt. Er sollte in diesem Falle von seiner sonstigen Abneigung gegen die Erbpacht absehen und den finder­Kindern ruht fie. Der Geburtenrüd gang hat seine Haupt­ursache in den schlechten Wohnungsverhältnissen, in denen die kinderreichen Familien leben.

Bielleicht fann diese seltsamen Schauer mur ein steckbrieflich Ber folgter verstehen. So stellt man sich die zersetzende Pein des Steckreichen Familien helfen; denn es gilt der Zukunft und auf den briefes vor...

Die Geister wieder vor Gericht. Experiment Geheimrat Molls mit dem Vorsitzenden. Die vorige Sigung im Beleidigungsprozeß des Mediums Frau Bollhard gegen Geheimrat Moll hat bis in die Geisterstunde ge­dauert. Sie wurde schließlich gegen 41 Uhr nachts auf dem geftrigen Sonnabend vertagt. Die Geister, die sie riefen, sie werden sie nun nicht mehr los! Das Ende dieses Prozesses schetat tatsächlich in ber Hand jener fleinen Kobolde zu liegen, die die großen Geifter je gerne aussenden, um die Menschen zu ärgern!

Pünktlich um 10 Uhr erschienen dann auch wieder am Sonn. abend Freunde und Feinde des Spiritismus! Der Schauplatz des Rampfes war der gleiche Schwurgerichtssaal des Landgerichts I  , der sonst an ernſtere Szenen gewöhnt ist. Es ist unumgänglich, all das Für und Wider zu berichten, das aus fachverständigem Munde fließt und wirklich fein genaues Bild ergeben fann, wer eigentlich Recht hat. Nur zwei flare Tatsachen schälen sich allmählich aus dem Turnier fluger und flügster Reden heraus: Bewußt getäuscht hat das Medium wohl nicht, es glaubt fest an seine Bestimmung, den irdischen Verkehr mit der überirdischen Gedankenwelt vermitteln zu können! Aber auch Geheimrat Moll glaubt fest an seine Bestimmung, als Forscher auf dem Gebiet des Spiritismus auftlärend dem entgegen. treten zu müssen, was der realen Welt nichts nußen tann. Der Gedanke einer formellen Beleidigung des Mediums als Mensch mag ihm wohl wirklich fern gelegen haben. 3wei interessante Szenen aus der gestrigen Sitzung. Dem Vorsitzenden, Amtsgerichtsrat Bornemann, werden die Augen verbunden. Geheimrat Moll nimmt ein Stückchen Buchsbaum und ergreift die Hand des Borfizenden. Dieser merkt dann nicht, daß seine Hand vorübergehend losgelaffen wird und Dr. Moll das Stückchen Buchsbaum genommen hat. Weiter wird dem Amtsgerichtsrat ein Taftzirtel an zwei Stellen auf die Hand gesetzt. Nachdem dieser wieder von einer Stelle entfernt ift, befindet sich der Vorfizende noch immer in dem Glauben, einen Drud an beiden Stellen zu empfinden. Hiermit wollte Geheim. rat Moll beweisen, daß es jedem anderen auch so ergangen wäre und so die unnatürlichsten Dinge ihre einfache Lösung fänden. Julius Bellachini, ein Namensvetter des berühmten Zauber tünstlers, fommt ebenfalls als Sachverständiger zu Wort. Auch er ist der Meinung, daß das Medium manches fest glaube, weil es ihr die Lehre des Spiritismus jo beigebracht hätte. Außerdem darf man den Einfluß posthypnotischer Suggestion nicht außer acht laffen. Ihm selbst, der viele Menschen hypnotisiert hat, ist es stets auf gefallen, welche abnormen Fähigkeiten ein Hypnotifierter entwideln fönne. So tann man seiner Ansicht nach von einer absichtlichen Täuschung des Mediums Bollhard wohl faum sprechen. Es wäre aufs innigste zu wünschen, wenn Freund und Feind ihre Absicht ernst nehmen würden, die Sachverständigen in Zukunft etwas fürzer zu befragen. Den fleinen Kobolden der großen Geifter aber muß man den Eintritt in den Gerichtssaal verweigern, sonst bringen sie die armen Menschen noch um ihre Gerichtsferien!

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Das Urteil lautete gegen Geheimrat Mo11 auf rei fprechung, wobei die Wahrung seiner Intereffen als Wiffen fchaftler als berechtigt anerkannt wurde.

Die Wohnungsnot der kinderreichen Familien. Unter der Wohnungsnot leiden am bittersten die finderreichen minderbemittelten Familien. Daß ihnen geholfen wird, ist eine der dringendsten Aufgaben. Hierzu schreibt man uns:

Der Landtag hatte durch eine Entschließung das Wohlfahrts. ministerium ersucht, in Anbetracht des furchtbaren Wohnungselends der minderbemittelten finderreichen Familien die Richtlinien der Hauszinssteuer zugunsten solcher Familien zu ändern. Durch die Verfügung des Wohlfahrtsministeriums vom 29. Juni d. I. find nun die Richtlinien dahin geändert worden, daß den minder­bemittelten finderreichen Familien 90 Prozent des Hauswertes ein­schließlich Grund und Boden oder 100 Prozent der reinen Bau foften aus der Hauszinssteuer gewährt werden. Die Verfügung sagt: ,, minderbemittelte, finderreiche Familien". Wie kann aber den minderbemittelten, tinderreichen Familien geholfen werden, um sie in den Genuß der Hauszinssteuer zu bringen? Die Hauptsache ist jetzt, daß der Magistrat das zur Verfügung stehende Land den minderbemittelten, tinderreichen Familien in Erbpacht gibt

Jagd hinter Taschendieben. Bethaftung mit Hindernissen auf der Straßenbahn. Die Zunft der Taschendiebe hat zwei ihrer angesehensten Mit­glieder verloren. Wie die Polizei mitteilt, handelt es sich diesmal um einheimische Blüten, einen Herbert Grüße und einen Konrad aleter, die sich jedoch rühmen können, ihre ausländischen Vors bilder erreicht zu haben. Gestern sahen zwei Beamte der Taschen diebstahlstreife diese beiden auf dem Alexanderplatz   in eifriger Unterhaltung mit einem beitten Manne. Alle drei bestiegen dann das Innere eines Triebwagens der Linie 69. Um fie beobachten zu können, nahmen die beiden Beamten auf der vorderen Plattform des Anhängers Plaz. An der Kaiserallee wechselten die drei nach einem Wagen der Linie 177 hinüber, die Beamten ebenfalls. Rach wenigen Haltestellen sprang Grüße während voller Fahrt plöblich ab. Ein Beamter sette ihm nach, faßte ihn und holte ihm eine schwere goldene Uhr aus der Tasche, die er, wie sich gleich darauf ergab, von den beiden anderen gedeckt, soeben einem bekannten Arzt gestohlen hatte. Der andere Beamte sprang während der Fahrt vom Anhänger ab und auf den Triebwagen hinauf und

Das Rundfunkprogramm. Sonntag, den 12. Juli.

9 Uhr Harmonium).

vorm.:

Morgenfeier.

1. Choral( Paul Schmidt, 2. a) P. Gurland: In ihm( geistliches Lied), b) Becker: O liberate me!( Frau Schmidt- Hohenberg, Sopran). 3. Massenet  : Elegie für Violine, Solo( Frau Haupt- Heckenbach). 4. Ansprache des Herrn Foertsch: Der Apostel Paulus". 5. Becker: Andante religioso für Cellosolo( Bruno Kohlmetz). 6. Paul Schmidt: Vater unser( Frau Schmidt- Hohenberg, Frau Haupt­Heckenbach, Herr Kohlmetz, Herr Schmidt). 3 Uhr nachm.: Hans­Bredow- Schule( Bildungskurse). Abt. Landwirtschaft. Gartenbau­direktor Lndwig Lesser: Die Gutsgärtnerei". 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Ferdy Kauffman. 7 Uhr abends: Kriminalkommissar Ernst Engelbrecht: Reiseschilderungen". 1. Vortrag. Von Belgrad   durch Jugo. slawien in das bulgarische Aufstandsgebiet". 7.30 Uhr abends: Lustiges aus dem Theaterleben( Schauspieler Fritz Lion). 8 Uhr abends: Dr. jur. et rer. pol. Gustav Wember: Die Haftpflicht auf Reisen". 8.30 Uhr abends: Ungarischer Abend. Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 1. Fr. Liszt: Hungaria( Orchester). 2. a) J. Hubay­Händel: Larghetto, b) J. Hubay: Scéne de la Csarda( Konzert­Laszlo"( Orchester). meister Ferry Roth, Violine). 3. F. Erkel: Ouvertüre Hunyadi 4. F. Koeßler: Sinfonische Variationen ( Orchester). Berliner   Funkorchester. Anschließend: Bekannt­gabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. Königswusterhausen, Sonntag, den 12. Juli.

11.30-12.50 Uhr mittags: Konzert. Mitwirkende: Künstler­kapelle Jenö Fesca mit Genehmigung der Homophon- Co., Berlin  . 1. Violine: Jenö Fesca; 2. Violine: Otto Teubner; Cello: Fritz Buchwitz; am Flügel: Heyne. 1. Joh. Strauß: Ouvertüre aus der Operette Zigeunerbaron  ". 2. Richard Strauß  : Rosenkavalier­Walzer, 3. Puccini  : La Bohême  , große Fantasie. 4. Philipucci: Adoration. 5. Vincent Rose  : May time, Foxtrot  . 6. E. Kalman: Grüß mir mein Wien, aus, Gräfin Mariza  ". 12 Uhr mittags: Esperantoeinlage.

Montag, den 13. Juli.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Jugend wandern geht", von Dorothee Goebeler). 5-6.30 Uhr 4.40 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau(, Wenn unsere abends: Konzert. 7 Uhr abends: Dr. med. F. v. Gutfeld: Wesen und Zweck von Erholungsheimen". 7.30 Uhr abends: Professor Dr. Ludwig J. Brühl: Nordsee- Garnelen, eine billige Volks­delikatesse 7.55 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschul­kurse). Abteilung Geschichte. Geh. Regierungsrat Dr. Richard Schmitt: Der Siebenjährige Krieg  ". 2. Vortrag. 8.30 Uhr abends: Ganz unglaubliche Geschichten von Rübezahl   und Münchhausen und anderen tollen Gesellen, vorgetragen von Wilhelm Dieterle  . und Ludwig Preiß, Klavier). Anschließend: Bekanntgabe der 9.30 Uhr abends: Marcello: Sonate G- Dur( Hermann Spitz, Viola  , neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnach­richten, Theater- und Filmdienst. 10.30 Uhr abends: Schachfunk ( E. Nebermann).

Manchmal findet man in den düsteren Korridoren der Moabiler Urteilsfäle verwehte Spuren heiterer Menschlichkeit. Und ist sehr erstaunt und doch innerlich so erwärmt darüber. Gewiß ist Moabit  fein sympathisches Pflaster für die, die sich nach der Sonne sehnen. Es ist talt und paragraphenschwer und der starre Formalismus er­stidt bas, was in diesen schweren Steingewölben noch an Bulsen fchlägt. Aber das Leben läßt sich nicht drosseln und es schwingt seine baroden Linien selbst zwischen Gefängnisgittern.

benn

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Gestern ging ich durch einen schmalen, trübverhangenen Gang am hinteren Ende des Kriminalgebäudes. Innen behandelte man Betrugsaffären kleineren Formats, jene scheinbar geringfügigen, aber bezeichnenden Fälle, die die ersten Anzeichen der Krise find und den Beginn des Artschlages an die freigelegten Wurzein bedeuten. Auf einer Bant saß ein junger Bursche. Sehr abgerissen und uns rafiert, doch aus einem leicht verwilderten Gesicht leuchteten zwei helle muntere Augen. Sein Fall mochte noch nicht anstehen, und so vergnügte er sich Auf der Bank nebenan saß ein fleines Berliner  mädel, eine Berkäuferin sagen wir, die in Versuchung geriet und Stahl. Eine Kleinigkeit vielleicht, ein paar Meter Stoff, ein Band, eine Bluse. Aber doch stahl. Rotett, lebenshungrig und schon ein bißchen verdorben. Aber sie freut sich noch, fie freut sich unbändig über alles, ihren Prozeß, sich selbst, ben jungen Mann, der neben ihr fit, ach, sie ist troß ihrer Berlin  - N- Gerissenheit noch ein rechtes Gewiß, fie lacht auch über ihn, der dort auf der anderen Bant fikt, dem, genau wie ihr, das Damoflesschwert der ersten ernſteren Strafe über dem Haupt schwebt. Der bange zwar, wie sie, eintrat in diese Pforte, die Entscheidung fällt zwischen Nacht und Tag, aber der doch jezt lacht und fich freut, und dem die ganze Welt im Augen­blick so sonnenschön ist und so farbengesättigt, trotz der düsterblinden Scheiben des Moabiter Korridors, trotz des Staatsanwalts, der von Amts wegen Opfer sucht, und eines mürrischen Aufsichtsbeamten. Ich glaube, nach einer Biertelstunde sind sie schon ineinander verliebt. Die Tür öffnet sich: Der Angeflagte Aufmaßfi!" Nun weiß fie schon seinem Namen, die Aermste, und ist vielleicht auf ewig­doch wieder von ihm getrennt.

Kind.

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Begnadigung wider Willen.

Der Raubmörder Otto Leest, der wegen Ermordung des Briefmarkenhändlers Hamburger aus der Lothringer Straße vom Schwurgericht des Landgerichts I   zum Tode perurteilt wor den war, ist zu lebenslänglichem Zuchthaus begna bigt worden. Leest hatte nach seiner Berurteilung zum Tode auf eine Revision verzichtet und verlangt, daß das Urteil an ihm so fchnell wie möglich vollstreckt werde. Er lehnte jedes Gnadengesuch ab. Trotzdem hatte Rechtsanwalt Dr. Johanny gegen den Willen des Berurteilten das Gnadengesuch eingereicht, welches jetzt ben Erfolg hatte, daß durch den Gnadenaft des Justizministers die Boll­stredung der Todesstrafe durch eine Umwandlung in lebenslängliches Buchthaus aufgehoben worden ist. Als dem begnadigten Leeft hier­von Kenntnis gegeben wurde, verlangte er fofort Tinte und Papier und richtete eine Eingabe an die Behörde, in der er erflärte: ch nehme die Begnadigung nicht an und will unter allen Umständen getöpft werden, ich habe über mich felbst zu bestimmen und nicht mein Verteidiger." Dieser Einspruch ist aber wirkungslos, da es sich um einen staatsrechtlichen Hoheitsalt handelt, der unumstößlich ist.

Reichsverfassungsfeier im Staatlichen Schauspielhaus.

Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold veranstaltet neben den großen Boltsfesten am Sonnabend und Sonntag, den 8. und 9. August, am Dienstag, den 11. August, dem offiziel­len Berfassungstag, abends 7% Uhr im Staatlichen Schauspielhaus eine fünstlerische Reichsverfassungsfeier, die der gleichen Feier, die im vorigen Jahr der verstorbene Reichepräsi bent gab, entspricht. Ihre Mitwirkung haben zugesagt: General intendant Dr. Jeßner, der Präsident der Deutschen   Bühnengenos senschaft Ridelt, Prof. Ferdinand Gregori  , Dr. Felig Gün. ther, Cornelius Bronsgeeft, das Philharmonische Dr. chester und der Arbeiterfängerbund. Kartenbestellungen find an das Gaubureau des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, Ber­ lin   S 14, Sebastianstraße 37/38, zu richten.

Schlacht in der Dragonerstraße.

In der Dragonerstraße 15 befindet sich ein Lokal zwei­felhafter Sorte. Es ist die Atmosphäre des Verbrechens: Zuhälter, Buchthäusler und ihre Freunde, die sich hier ein Stelldichein geben. Eine Streife des Spielerdezernats, fünf Mann ins gesamt, beschloß gestern abend, das Rest mit vereinten Kräften aus­zuheben. Das war allerdings viel leichter gesagt, als ausgeführt. Die unliebsam in ihren dunklen Geschäften gestörten Gäste setzten fich mit der Inneneinrichtung des Lofals zur Wehr; eine regel­rechte Schlacht entstand, die auf der Straße bald zahlreiche Neugierige angefocht hatte, die je nach Gefimmung und Tem

Um der großen Nachfrage zu genügen Fortsetzung des Saison- Ausverkaufs Beginn 1.Juli

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