Gewerkschaftsbewegung
der Zeitungen.
( Gewerkschaftliches siehe auch 1. Beilage.)
Der Zeitungshändler.
Bu feiner Zeit find im gestaltenreichen Berliner Straßenbild die Zeitungshändler so start in Erscheinung getreten wie jetzt und in der jüngsten Vergangenheit. Die sich überſtürzenden politischen und wirtschaftlichen Ereignisse machten mehr denn je bei den öffentlich Interessierten ein spontan zu befriedigendes Orientierungsbedürfnis geltend. Der Abonnent glaubte nicht warten zu können, bis ihm fein Leiborgan durch die Botenfrau in sein Heim überbracht wurde und stillte seinen Sensationshunger, angeregt durch die mit Riesen lettern überschriebenen und ausgepriesenen Artikel, im Straßenkauf Hier sehen die Fähigkeiten und Findigkeiten des routinierten Zeitungshändlers ein. Den Pulsschlag des rasenden, öffentlichen Lebens abtastend, wird er zum Sprachrohr des Zeitgeistes. Mit lauten Rufen, zarten Hinweisen, mit tragischem Pathos, je nach der Wichtigkeit, Traurigkeit oder Heiterkeit des betreffenden Ereignisses preist er seine Zeitung an. Die Verkehrszentren, Hoch-, Untergrund-, Stadtbahnzugänge, Omnibus- und Straßenbahnhaltestellen sind die besonders bevorzugten Stätten seiner propagandistischen Wirksamfeit. Aber auch die von Tausenden bevölterten Großbetriebe der Industrie und des Handels werden vom Zeitungshändler gern belagert und stellen ein fauflustiges Publikum. Mit rednerischen und dekorativen Künsten versucht er seine Ware an den Mann oder die Frau zu bringen. Berförpert er nicht ein starkes Maß geistiger Beweglichkeit, dann ist er für seinen schweren Beruf völlig ungeeignet und wird von den Verlagen nicht mehr beliefert. Es ist für den Zeitungshändler fein leichtes, mit den politischen Sympathien und Antipathien der Straßenpassanten fertig zu werden, die er je nachdem, welche Zeitung er feilbietet, mehr oder weniger laut,
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voll ausgefüllt. Wir wünschen ihm und damit unserer Bewegung noch manches fruchtbare Jahr.
Allgemeiner Streit der Zimmerer.
In der Versammlung der Zahlstelle Berlin des Zentralverbandes der Zimmerer gestern abend, berichtete Repschläger über den Stand der Lohnbewegung. Der Kampf, der jetzt im ganzen Reich geführt werde, sei der schwerste aller bisher ge= führten kämpfe. Ueber die ,, Bauhütten" solle in dieser Stunde nicht geredet werden. Da die Abstimmungen in den Bezirken eine überwältigende Mehrheit für den allgemeinen Streit ergeben haben, empfehle auch die Schlichtungskommission und die Bahlstelle den allgemeinen Streit. Dieser müsse einmütig durchgeführt werden.
klärung des allgemeinen Streits geführt wurde, äußerte der Während die Diskussion fast ausschließlich im Sinne der Erfrühere langjährige Zahlstellenvorsigende Witt lebhafte Bedenken dagegen. Folgender Antrag der Zahlstellenleitung wurde bei einigen Stimmenthaltungen angenommen:
„ Die am 15. Juli im Dresdener Kasino tagende Zahlstellenpersammlung beschließt den allgemeinen Streif ab 16. Juli 1925. Alle im Hoch, Beton- und Tiefbau beschäftigten Zimmerer werden daher aufgefordert, die Arbeit einzustellen und sich zweds Kontrolle in den zuständigen Bezirken zu stellen."
Pforzheim , 15. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die An rohung des Arbeitgeberverbandes, sämtliche Arbeiter als entlassen zu betrachten, falls die Arbeit nicht am Mittwoch wieder aufgenommen würde, ist vollständig berpufft. Am Mittwoch bormittag fand eine Riesendemonstration der Gewert schaften statt, an der sich etwa 20 000 Arbeiter und Arbeiterinnen beteiligten, die zu einer wuchtigen Rundgebung für bie wirtschaftlichen Forderungen der Arbeiterschaft wurde und der manchmal sogar mit schlagenden" Beweisen zu fühlen bekommt. ein Demonstrationszug durch die Industrieviertel der Stadt folgte, Dabei wird dem Zeitungshändler, der den Unbilden der WitteAlles vollzog sich in rung, den Gefahren der Straße wie allen den hier nur angedeuteten dessen Vorbeimarsch eine Stunde dauerte. Unliebsamfeiten ausgesetzt ist, für seine schwere Arbeit nur gemustergültiger Ruhe und Ordnung. In der Pforzheimer Schmud ringer Lohn zuteil. Der Deutsche Verkehrsbund ist warenindustrie liegen etwa 1000 Betriebe bollbemüht, auch diesen Beruf in das große Bereich arbeitsvertraglicher ständig still. Der Riefenkampf droht zu einer schweren Geund tarifrechtlicher Regelung einzuverleiben, wie dies bei den fahr für die Wirtschaft des Induſtriebezirks Pforzheim zu werden, Beitungsfrauen bereits geschehen ist. Eine gut besuchte 3 eitungs- falls feine Beilegung nicht bald möglich wird. Der Schlichtungshändlerversammlung war ein erfreulicher Auftakt dieser ausschuß hat die Parteien für Freitag zu Verhandlungen Organisationsarbeit auf einem neuen großen Werbegebiet. Damit geladen. ist auch dem Zeitungshändler Gelegenheit gegeben, mitgestaltend in sein Arbeitsverhältnis einzugreifen. Möge er von diesem Recht weitgehendsten Gebrauch machen durch regelmäßigen Besuch aller diesbezüglichen Veranstaltungen des Deutschen Verkehrs bundes, der durch ständige Tarifabschlüsse und Verhandlungen in engster Fühlung mit allen, auch den größten Zeitungsverlegern steht.
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Ein Sechzigjähriger.
Am 17. Juli vollendete der Genosse Albert theß sein 60. Lebensjahr. Gleichzeitig feiert er sein 25jähriges Jubi läum als Angestellter des Deutschen Berkehrs bundes, Bezirksverwaltung Berlin . Nach schwerster Jugend - mit einem Jahr wurde er Vollwaise und von einer pommerschen Dorfgemeinde„ erzogen" fam er 22jährig nach Berlin und organisierte sich im Hausdienerverein, nachdem er vorher in Pommern bereits dem Hirsch- Dunderschen Gewerkverein angehört hatte. Seit 1890 ist er auch parteipolitisch organisiert. Seit dem ersten Tag hat er in der Berliner Partei und Gewerkschaftsbewegung jeden Platz, auf den ihn seine Mitkämpfer stellten,
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Die Metallarbeiter in Frankfurt a. M.
An der Delegierten Urwahl zum Breslauer Gewerkschaftsfongreß in der Frankfurter Verwaltungsstelle des Deutschen Metallarbeiterverbandes haben sich 2126 Mitglieder beteiligt. Davon stimmten, 1719 für die Siste A, Mulanety- Scheld( Amsterdamer Richtung) und 382 für die fommunistische Liste B. Un gültig waren 25 Stimmen. Ist auch jede einzelne Stimme, die noch für die„ Eroberer" der Gewerkschaften abgegeben wird, zuviel, so ist doch der Rückgang der Kommunisten unvermeidlich. Es würde sich noch deutlicher zeigen, wenn unsere Genossen sich vollzählig an den Wahlen beteiligten.
Keine Arbeitszeitverlängerung im Ruhrbergbau. Wie die IFC. von unterrichteter Seite aus Essen erfahren hat, beabsichtigen die rheinisch- westfälischen Zechen feineswegs die Kündigung des bestehenden Tarifabkommens, um eine Verlängerung der Arbeitszeit durchzusetzen.
" Es wird uns versichert, daß der Bergbau, gerade im Hinblick auf seine schwierige Lage, alles vermeidet, was zur Beun
ruhigung der Arbeitnehmer beitragen fönnte. Eine Verlän gerung der Arbeitszeit wäre nach Ansicht des Bergbaues nicht dazu angetan, das Absazproblem zu lösen. Viel wichtiger sei eine weitere Herabsetzung der Eisenbahnfrachten für Kohle, Kofs und Nebenprodukte. Ueber die Frage der Arbetterentlassungen äußerte sich unser Gewährsmann dahin, daß fich in Bergbautreisen angesichts der feindseligen Haltung Polens immer stärker die Tendenz bemerkbar mache, zunächst die pol nischen Arbeiter und Angestellten abzubauen."
Hierzu sei bemerkt, daß das Abkommen vor dem 31. August, zum 30. September, überhaupt nicht gekündigt werden fann, weiter aber, daß bei einer beabsichtigten Verlängerung der Arbeitszeit die Bergarbeiter schließlich immer noch ein Wort mitzureden hätten. Entsteht kein Streit um die Arbeitszeit, dann um so besser.
Streik in der Tapetenindustrie!
In der Tapeten fabrit G. 2. Peine in Hildesheim ist die Arbeiterschaft in den Ausstand getreten, weil die Firma sich weigert, den Reichstarifvertrag für die deutsche Tapeten- und Bunt glaspapierfabrikation anzuerkennen und die in diesem Vertrag festgefegten Löhne, Ueberstundenzuschläge usw. zu bezahlen. Es ist deshalb der Zuzug von Tapetendruckern, Farbmischern und anderen Facharbeitern, sowie von Hilfsarbeitern und Arbeiterinnen nach Hildesheim strengstens fernzuhalten!
Verband der Fabritarbeiter Deutschlands , Sig Hannover.
Arbeitszeitkampf in Polnisch - Oberschlesien .
Die Zentralfommission der polnischen Fachverbände fordert in einem Appell die oberschlesischen Arbeiter auf, daß sie einen rüdachtstündigen Arbeitstages im oberschlesischen Hüttensichtslosen Kampf für die Wiedereinführung des wefen beginnen solle. Die Kratauer Vereinbarung über die Verlängerung des actstündigen Arbeitstages in den oberichlesischen Hütten auf zwölf Stunden läuft am Bolens, vor allem aber müßten sich die obersoleiiichen 21. Juli ab. Deshalb müsse sich die arbeitende Klasse ganz Arbeiter die Frage beantworten, ob sie weiter zwölf Stunden arbeiten wollen oder nicht. Der allgemeine Kongreß der Fachhätten die gegenwärtige Lage besprochen und seien zu dent Entverbände in Polen und die Zentralfommission der Fachverbände schluß gekommen, daß nach dem 21. Juli ein rücksichtsloser Kampf um den achtstündigen Arbeitstag geführt werden müsse.
Paschawirtschaft.
London , 15. Juli. ( EP.) Nach einer Meldung aus Konstanti nopel sind die Telegraphenangestellten in Adana , Erzerum und Samsun in den Ausstand getreten. Die Regierung führt den Streit auf fommunistische Agitation zurück und hat infolgedessen Befehl gegeben, alle Streifenden zu ber haften und zur Aburteilung nach Angora abzuführen.
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Berantwortlich für Politik: Victor Schiff; Wirtschaft: Arthur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Verlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin GW. 68, Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Wissen".
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