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Ein neues Haßurteil.

Gegen Lüneburger Reichsbannerleute. Lüneburg , 18. Juli. ( IU) 3m Prozeß gegen die Reichs­bannerleute, die im September v. 3. in Lüneburg mit den Mit­gliedern der Freiwilligen Feuerwehr zusammenfließen, wurde gestern nacht um zwölf Uhr das Urteil verkündet. Von den 17 Angeklagten wurden 13 wegen einfachen und schweren Cand­friedensbruches und Nöfigung zu drei Monaten bis ein Jahr Gefängnis verurteilt, drei weitere wegen Beleidigung und Körperverlegung und Sachbeschädigung zu Geld­strafen von 200 bis 400 Mart. Ein Angeklagter wurde freigesprochen. Die Angeklagten haben gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Landesverrat?

Hagen , 17. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Gegen den Heraus geber der Wochenschrift Das andere Deutschland und Führer der westdeutschen Friedensbewegung, Küster Hagen, ist wegen eines Artikels: Das Beitfreiwilligen Grab in der Wefer" ein Landesverratsverfahren angestrengt worden. Küsters Antrag, den Wahrheitsbeweis anzutreten, wurde zurüdgewiesen. Ein französischer Faschist schwer verurteilt. 2 Jahre Gefängnis für den Royalistenführer Maurras , Der royalistische Schriftsteller und Mitherausgeber der, Action française", Charles Maurras , der im Juni in einem von seinem Blatte veröffentlichten Aufruf zur Ermordung des französischen Innenministers aufgefordert hatte, wurde am Freitag von einer Pariser Straffammer zu 2 Jahren Gefängnis und 1000 M. Geldstrafe verurteilt. In der Begründung des Urteils wird ausgeführt, daß der Offene Brief, der den Gegen stand des von der Regierung gestellten Strafantrages bildet, fo unerhört ausfällig in seiner Form und so unverantwort lich in seinem moralischen Liefstand sei, daß dem An getlagten mildernde Umstände hätten verweigert werden müssen. Das Gericht habe es für seine Pflicht gehalten, gegen Rundgebungen dieser Art, gleichgültig von welcher Bartei fie ausgingen, mit der ganzen Schärfe der Geseze einzuschreiten.

China und die Weltmächte. Berschärfung der Streiklage. Grundsäglicher Abbau

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der Fremdenvorrechte. Die Meldungen aus China find unzusammenhängendes Stüd­mert. Jedoch läßt sich aus den, vornehmlich aus New York und

richtung der chinesischen Krise ertennen.

Studentenfahrten.

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Der schlimmste Hort der Reaktion waren in den letzten Jahren vor allem unsere Universitäten. Universität"! Erst wenn wir wieder Hochschulen haben, in denen ein fulturelles Leben gepflegt und eine Wissenschaft gelehrt wird im Dienste des Ganzen, im Dienste der Menschheit, eben im Sinne wirklicher Universitas litterarum, dann erst hat dieses herrliche Wort seinen häßlichen Beitlang, den wir heute stets hören, verloren. Nationalismus und Geistigkeit sind unvereinbar, und ein Alademiker fann daher nur zweierlei sein: ein freier Beltbürger oder eine bornierte Jammergestalt ein Drittes gibt es nicht! Noch sind die Jammergestalten in der Ueberzahl, viel­leicht noch auf Jahrzehnte. Und trotzdem dürfen wir es als ein gutes Beichen ansehen, wenn jetzt die studentischen Auslandsreisen von den Leitungen der Hochschulen wieder tatkräftig vermittelt und unter­stützt werden. So ist es z. B. einem Studenten der Berliner Uni­verfität, wenn er sich zeitig genug angemeldet hat, in diesem Sommer möglich, eine Reise nach Standinavien, nach England, nach Spanien , Desterreich, Ungarn oder Italien für nicht allzu hohe Kosten zu unternehmen. Hier helfen Akademiter, dort helfen Alademiter, und zu den Feinden" selbst fahren deutsche Stu­denten, bei den Feinden" werden sie wohnen, bei den Feinden" werden sie schöne Wochen verleben, bei den Feinden werden manche wohl lernen, daß Menschen nicht Feinde sein müssen. Man darf die Wirkung dieser Reifen, die teilweise in Form eines Austausches vor sich gehen, nicht überschätzen. Aber eine erste Vorbedingung des Friedens ist es doch mun einmal, daß die Parteien sich überhaupt fennen. Mißtrauen, Berleumdung wachsen mur dort, wo der eine Dom anderen nichts weiß. Die Erbauung des Hauses Europa ist eine Sache der Praxis und, wie wir sehen, eine Sache der Reise­progis nicht zuletzt.

Unter dem Brückenbogen.

Schwerer Unfall durch einen Straßenbahnfurmwagen.

Ein sehr schwerer Unfall, der zwei Opfer forderte, ereig nete sich in den heutigen Vormittagsstunden in Charlottenburg . Dort find unter der Bahnüberführung in der Holzendorff­straße zwei Arbeiter an einem Hängegerüft tätig, um Ausbesse rungsarbeiten vorzunehmen. Es ist die 66- Pfeiler- Brüde, die in der Holzendorffstraße sehr niedrig über dem Straßendamm liegt. Der Fahrer eines Turmwagens der Straßenbahn, der in überaus schneller Fahrt die Holzendorffstraße passierte, gewahrte das Hindernis erst, als es zu spät war. Ein Ausweichen. war nicht mehr möglich, und so raste der Wagen mit voller Wucht gegen einen der Brückenquerbalten, an dem das Arbeitsgerüft an gebracht war. Der Zusammenstoß war von einer solchen Heftigkeit, daß die belden Arbeiter, der 45jährige Otto Stengel aus der Jägerstraße 41 zu Potsdam und der 64 Jahre alte Paul Schön­fisch aus der Christstraße 30 zu Charlottenburg in weitem Bogen pom Gerüft auf die Straße geschleudert wurden, wo sie mit schweren inneren und äußeren Verlegungen bewußtlos auf dem Pflaster liegen blieben. Hinzueilende Passanten alarmierten sogleich das bie beiden lebensgefährlich Berlegten in das Westender Krankenhaus Rettungsamt, das nach furzer Zeit mit einem Wagen eintraf und brachte. Sogleich am Unglücksort angestellte Unterfuchung belaften den Chauffeur des Turmwagens. Baffanten fagten aus, daß er viel zu schnell gefahren sei und dadurch die Katastrophe herauf­beschworen habe. Er wurde von der Schutzpolizei festgenommen und zur Bernehmung nach dem nächsten Polizeirevier gebracht.

London , kommenden Nachrichten immerhin die Entwidlungs Streiflage verschärft sich immer weiter. In Tsingtau legten die Kulis die Arbeit nieder. Die Lage in Kanton wird zunehmend ernster; Zehntausende von Streifenden sind von dem benachbarten Honkong herübergekommen. Die Gefahr für Leben und Eigentum der Fremden nimmt zu. In honan ist die Wasserversorgung be reits zum größten Teil eingestellt. In Shanghai steht dem Europäer- Biertel das gleiche Schicksal bevor. Die fremdländische Stadtverwaltung hat dafür die Absperrung des chinesischen Stadt­teiles von den Elektrizitäts- und Wasserwerken begonnen. Das Streiftomitee fordert die Mitglieder der chinesischen Handelsfommer zur finanziellen Streitunterstützung auf. Die Schanghaier Lager häuser sind mit Ein- und Ausfuhrwaren überfüllt. 3wei von den dreizehn Forderungen der chinesischen Bevölkerung sind bereits bewilligt. Die fremdländische Stadtverwaltung stimmte dem Eintritt von Chinesen in die Stadtverwaltung und der Wieder­einführung der internationalen gemischten Gerichtsbarkeit unter chinesischer Kontrolle zu. Ueber die weiteren chinesischen Forde rungen wird am Montag weiterverhandelt. In Kanton hat sich eine Arbeiter und Bauernregierung aufgetan, die mit Befing nur dann zusammengehen will, wenn die nationale Ein­heitsfront gegenüber den Mächten gewahrt wird. Auch die Zentral­regierung betont die russisch - chinesische Freundschaft; für den feier lichen Empfang der russischen Flieger in Befing wurden 20 000 Dollar bewilligt. Das russische Zentralkomitee der Gemert­schaften überwies durch den russischen Generalfonful in Schang­schaften überwies durch den russischen Generalfonful in Schang­ hai über 60 000 Dollar Streitunterstützung. Die Streit- ahmen bewegung griff über China hinaus; in Niederländisch Indien find unter den Chinesen erneut Unruhen ausgebrochen. Die chinesische Regierung hat am 25. Juni in einer Note an die Mächte erklärt, daß die unbegrenzte Fortdauer der außer ordentlichen politischen und wirtschaftlichen Borrechte und die durch die Berträge den Ausländern zugestandene 3m munität mit der augenblicklichen Lage nur schwer in Eintlang zu sehen seien. Die chinesische Regierung hat infolgedeffen die Revision dieser Berträge gefordert. Die Bereinigten Staaten find, getreu ihrer alten Chinapolitit, vorangegangen und haben den Vertragsmächten eine Zolltonferenz und eine Konferenz über den Abbau der Borrechte der Fremden nahegelegt. Daraufhin haben die Mächte grund. fäßlich der Aufhebung der Vorrechte zugestimmt. Jedoch wird für die Durchführung der Aufhebung die Voraus sehung gemacht, daß die chinesische Regierung start ist, die Ordnung wiederherzustellen und aufrecht zu erhalten. Eng. ist, die Ordnung wiederherzustellen und aufrecht zu erhalten. Eng land ist nur sehr zögernd diefer Politik gefolgt. Wegen der Bor fälle in Kanton hat es zwei Noten an China gerichtet, deren Ber­öffentlichung es verlangt. Im ganzen hat gegenüber den Mächten die chinesische Fretheitsbewegung mit der grundsäglichen Zustimmung zur Aufhebung der Erterritorialitätsrechte einen Erfolg erzielt.

Der Papst an China . Papft Pius XI. hat an die Belinger Universitätsprofessoren gedrahtet. Er bedauert das Blutvergießen und hofft, Freiheit und Ordnung werden in Uebereinstimmung mit der driftlichen Liebe wiederhergestellt werden.

Gegen die Mieterhöhungen.

Gestern abend sprach an Stelle des nach Dresden in Bartei­geschäften gereiften Gen. Silberschmidt, in einer Bersammlung ber Barteifunttionäre Groß- Berlins , Landgerichts. rat Gen. Ruben, gegen die Erhöhung der Mieten. Er führte aus, daß nach Erledigung der Zollvorlage das Mieterproblem im Zentral punft der Interessen stehen werde. Ausländische Organisationen, wie die der Schweiz und Desterreichs, hätten dank ihrer Geschlossenheit große Erfolge in dieser Frage zu verzeichnen gehabt, dort werde der Kampf gegen den Mietwucher großzügig geführt, während er hier in Deutschland nur ein Kleinfrieg sei. Die meisten Genossen nähmen das Mieterproblem noch nicht so wichtig, wie es tatsächlich Hier müſſe eine großangelegte Propaganda und Organisation einsetzen. In allen Bezirken und Teilen Deutschlands und Berlins müßte hierauf gewirtt werden. Der Redner führte dann aus, daß eine neue Organisation geschaffen werden müsse, die fich speziell mit diesen Fragen beschäftige. Sie müsse sich in Abteilungen und Unterabteilungen gliedern, an deren Spize Bertrauensleute stehen müßten, die in der Wohnungsfrage absolut versiert seien. Aber alles müsse schnell geschehen, sonst wäre es zu spät. Gen. Rubens wies auch die Einwendungen zurück, daß diese neue Organisation Widerstand in der Partei hervorrufen fönnte. Sie müsse sich natürlich völlig im Rahmen der SBD. bewegen und dort eine Stellung einehmen, etwa wie der Arbeits- oder der Bildungsausschuß. Vor allem aber sei es notwendig, daß auf dem kommenden Parteitag in Heidelberg die außerordentliche Wichtigkeit dieser Frage erkannt werde und darin absolute Einigkeit herrsche. Gen. Ruben schloß seine Ausführungen mit eine Stritit über die letzten Beschlüsse des Steuerausschusses. Er sagte noch, daß die Erhöhung der Mieten auf 100 Proz. in gar keinem Verhältnis Stände zur Aufwertung der Hypotheten. Vor allem aber müsse bei der Mietsteigerung eine definitive Grenze feftgelegt werden, denn fonft sei sie eine Schraube ohne Ende.

Ein weißhaariger Unhold.

Gestern nachmittag wurde im Plänterwald eine 28 Jahre alte Kontoriftin Dora Warner, die nach Berlin gekommen war, um hier ihren Bräutigam zu besuchen, von einem älteren Mann angefallen. Sie hatte sich mit ihrem Bräutigam entzweit, ging nach dem Blänterwald und sehte sich dort weinend auf eine Bant. Ein Mann von etwa 50 Jahren gefellte sich zu ihr, fragte fie, meshalb fie meine und tat, nachdem er die Ursache erfahren hatte, Bereinigte Staaten und Bölkerbund. Der Generalsekretär des fo, als ob er fie trösten wollte. Dann aber machte er ihr einen Völkerbundes forderte Präsident Coolidge auf, die Bereinigten unfittlichen Antrag und bot ihr 20 m. an. 2s fie entrüftet aufsprang Staaten durch einen ständigen Beobachter in Genf pertreten zu und wegging, folgte er ihr und verfekte ihr plötzlich einen so much­lassen. Coolidge lehnte das ab; die amerikanische Regierung feitigen Faustschlag in das Kreuz, daß sie zusammen über die Arbeiten des Völferbundes ausreichend im Bilde. brach. Der Hieb schmerzte sie um so mehr, als sie erst fürzlich eine Operation am Rüden überstanden hatte. Sie erlitt einen Krampfanfall und schrie laut auf. Spaziergänger hörten es, nahmen sich ihrer an und ließen sie nach dem Kranken­haus bringen. Der Unhold war unterdessen verschwunden. Er hat fast weißes Saar, ist schiant gewachsen und trug einen Steifen Hut, grauen Rod und Wefte, eine schwarze gestreifte Hose und hohe schwarze Schnürschuhe.

Das Abkommen von Nettuno. Mussolini unterzeichnete in Nettuno ein umfangreiches Grenzabkommen mit Südflawien. Es besteht aus 32 Einzelverträgen, die den vielgestaltigen Stoff des Durchgangsverkehrs und des großen und fleinen Grenzverfehrs

regeln.

Die Opfantenausweisungen. Am Freitag paffierte ein 500 Ber­fonen umfassender Transport polnischer Optanten Berlin auf der Reise von Essen nach Polen . In Ausführung des Wiener Abkommens vom 30. August 1924 find etwa fünftausend deutsche Optanten aus Bolen in den legten Monaten ausgewandert und haben in Deutschland ein Unterkommen gefunden.

Das Stargarder Eisenbahnunglüd. Die Reichsregierung er flärt in einer Note bom 10. Juli die polnische Regierung für haftpflichtig und fündigt ihr die Uebermittlung der Ersatz­ansprüche der Geschädigten an.

Ruffische Nervosität. Nach einer Mostauer Meldung hat der Stat der Boltstommiffare Probemobilisation angeordnet. Jm Moskauer Militärbezirk werden alle Wehrpflichtigen in Stammrollen eingetragen.

Das verräterische ,, Au"!

Ungewöhnliches Bech hatte gestern nachmittag ein Taschen. bieb auf der Straßenbahnlinie 11. Er hatte es auf die Brief­tasche abgesehen, die ein Fahrgast in der Gefäßtasche trug. Die Brief­tasche, eine zusammenklappbare Doppeltasche, enthielt aber nicht nur Gelb, sondern auch Stoffproben, die der Mann zwischen die Klappen gelegt und mit Stednadeln befestigt hatte. Als der Dieb nun zufaßte, griff er in die Nadeln und stach sich in die Finger. Er Das tonnte ein lautes Au!" nicht unterbrüden. Opfer wurde aufmerksam, faßte gleich zu und hielt den Dieb fest, bis er ihn der Polizei übergeben konnte. Es ist ein Schneider Rost

aus Barschau, ein 34 Jahre alter Spezialist. Der Ertappte legte gleich ein Geständnis ab, was bisher in Berlin noch fein einziger Taschendieb getan hat.

Von heute ab Friedrich- Ebert- Straße.

Wer heute die frühere Budapester und Sommerstraße durchfährt oder durchschreitet, tann an allen Straßeneden Fried. rich Ebert- Straße" lesen. Seit den frühesten Morgen. stunden war eine Arbeiterfolonne damit beschäftigt, die Straßen­schilder der früheren Budapester und Sommerstraße durch neueschilder mit der Aufschrift Friedrich- Ebert- Straße auszuwechseln. Ledig. lich an der Ede Bosstraße somie am Balafthotel stehen noch die alten Schilder. Wie aber von dem ausführenden Unternehmer mit­geteilt wurde, werden auch diese Anfang nächster Woche verschwinden. Bisher sind 12 Straßenschilder ausgewechselt worden.

Nächtliches Berlin .

Aushebung zweier Bergnügungsstätten.

Zwei Schmugnester wurden in der gestrigen Nacht von der Kriminalpolizei ausgehoben. Das eine ist das Café National" in der Friedrichstraße , das die Behörden schon oft beschäftigt hat. Hier luden die Mädchen, die unten verkehrten, männliche Gäfte nach dem oberen Raume ein, wo ihnen angeblich besondere Genüsse geboten wurden. Diese Genüffe waren in Birklichkeit Gemeinheiten niedrig­ster Art. Der Eintritt fostete 20 M. Den Gästen wurden dann zwei Skizzenbücher mit Schmuzbildern herumgereicht. Der Einblic in jedes foftete 5 M. Für Getränke wurden Bucherpreise verlangt und bezahlt. Nach den erforderlichen Beobachtungen hoben Kriminal polizei und Schutzpolizei das Nest aus und brachten fünf Gäste, zwei Kellner und acht Mädchen zur Feststellung nach der Wache. Das Café wurde gefchloffen, gegen den Wirt beim Bezirksamt der Antrag auf Konzeffionsentziehung gestellt.

Wochenlange Beobachtungen überzeugten die Kriminalpolizei, daß in dem Hause Gneisenaustraße 89 im 2. Stod in den Räumen einer Witme H. Nadttänze veranstaltet wurden. Um 3 Uhr nachts ging die Polizei vor. An der Ecke der Gneisenau- und Yordstraße erkannte ein Spanner einen der Beamten und gab ein verabredetes Barmungszeichen, indem er feinen steifen ut abnahm und ihn über die Straße rollen lassen wollte. Bevor jedoch die Spannertette das Zeichen jah, ergriff der Beamte den Hut, brückte ihn dem Spanner wieder auf den Kopf und vereitelte dadurch die warmung. So gelang es, Eintritt zu bekommen, um die Ge.. fellschaft zu überraschen. Es wurden 12 Gäste angetroffen und einige Radttänzerinnen. Die ganze Gesellschaft mußte den Weg zum Polizeipräsidium antreten.

Pferdeegel. Einen sonderbaren Unfall beim Baden an nicht frei­gegebener Stelle erlitt der 13 Jahre alte Schüler Paul L. aus der

gleich­

interfeldtstraße Der Stabe batte mit mehreren sich und sie wollten in der Krummen Lante ein Bad nehmen. alterigen Kameraden eine Bartie nach dem Grunewald gemacht. 2. war der erste, der sich entkleidet hatte und in das Wasser ging, fam aber bei dem Weiterschreiten in eine etwas fumpfige Stelle. Blößlich fing er furchtbar an zu schreien. Seine Rameraden eilten zu Hilfe und holten ihn aus dem Wasser. An beiden Beinen hatten sich etwa 30 Pferdeegel festgebissen und begannen Blut da jedoch die Blutungen nicht aufhörten, brachten fie ben Berun zu saugen. Gewaltsam entferneten die Knaben die etelhaften Tiere; glüdten nach Hause. Der herbeigeholte Arzt forgte zwar für fach­gemäße Hilfe, jedoch hatte der Knabe vor allem infolge des Schrecks Schaber an seiner Gesundheit erlitten.

Um 5000 Mart. Der Stadttassierer einer Berliner Versiche­und versuchte, nach Desterreich zu flüchten. Beim Grenzübertritt wurde er jedoch angehalten und verhaftet. 3000 mart wurden ihm abgenommen, den Reft hatte er zwischen den Stiefel. fohlen verfte dt. Auf dem Transport nach Berlin entsprang er mieder, fuhr nach Köln und ließ fich zur Fremdenlegion anwerben. Im Frühjahr dieses Jahres floh er und fehrte nach einer abenteuerlichen Flucht über Italien und die Tschechoslowakei nach Deutschland zurück. Auf Grund des feinerzeit erlaffenen Haftbefehls nahm ihn die Polizei in Breslau feft. So erhielt er doch noch die verdiente Strafe, das Schöffengericht Schöneberg erkannte megen Unterschlagung auf 2 Monate Gefängnis bei Strafaussehung.

rungsgesellschaft brannte im Mai 1924 mit 5000 Mart durch

Raubüberfall. Auf der Hamburger Chauffee wurde gestern nachmittag ein junger Mann der Bornemannichen Flugschule in Staaten von Räubern überfallen, indem sie ihm feffer in die Augen streuten und ihm 600 Mart Lohngelder raubten. Das Ueberfalltommando von Staaten nahm sofort die Verfolgung der Verbrecher auf.

Deutsch - schwedischer Kinderaustausch. Auf schwedische An regung hin erfolgt in diefem Sommer ein Austausch deutscher und schwedischer Schulkinder unter Gegenseitigkeit in den betreffenden schwedischen beziehungsweise deutschen Familien für die Dauer von jeweils sechs Wochen. Der Zwed ist außer gesundheitlicher Erholung die Förderung der gegenseitigen Kenntnis von Angehörigen der beiden Böller, ihrer Sprache und Kultur. Aus Schweden find bereits zwei Transporte in Deutschland unter persönlicher Führung des schwedischen Leiters Dr. Ragnar Stigen eingetroffen. Gleichzeitig hat der zweite deutsche Transport unter Führung des deutschen Leiters, Studienrate Dr. Gerloff. Berlin verlassen.

Ein Verkehrshaus" der Stadt Berlin . Das Haus Budapester Straße 5( jekt Friedrich- Ebert- Straße) wird zurzeit zu einem Ber­und soll nach Fertigstellung außer dem Berkehrsdezernat im Erd­ebrshaus für den Berliner Magiftrat umgebaut geschoß zwei Läten des Fremdenverkehrsbureaus der Stadt Berlin aufnehmen. Der Entwurf liegt in den Händen des Architekturbureaus " Bau und Einrichtung".

Amerikanische Apotheker in Berlin . Am Dienstag, den 21. Juli, treffen in Berlin etwa 100 deutsch - amerikanische Apo ther unter Führung des Schriftleiters der Nem Dorter Apotheter­zeitung", Hugo Kantromig, zum Besuche der Reichshauptstadt ein. Von Berlin werden die Besucher ihre Reise nach Süddeutschland fortsetzen, und auch dort wie in Berlin eines herzlichen Empfanges sicher sein.

Die Verwaltung des Zoologischen Gartens hat sich entschlossen, um den Wünschen vieler Besucher entgegenzukommen, den Abend­eintritt an Wochentagen von 7 Uhr ab auf 75 Pf. für Erwachsene zu ermäßigen.

Die amerikanische Anleihe in Höhe von 6% Millionen Dollar ist am heutigen Sonnabend durch die Deutsche Bank der Berliner Stadt taffe ausgezahlt worden.

Jubiläum. Seine golbene ozeit feiert hente das Ehepaar 40 Jahren Vorwärtsleser.

Seinrich Bod, Mariendorf , Chauffeestraße 301. Die Subilare fino feit

Der gemeinnütige Verein heimafireuer Offpreußen, Drtsgruppe Streuzberg, beranſtaltet am Sonntag, 19. Suli, nachmittags 4 Uhr, im Garten der Bod­brauerei, Fidizinstraße, eine schlichte Gedenkseier, anläßlich der fünfjährigen Wiederkehr der Abstimmung in Dst- und Westpreußen . Eintritt 50 Pf.

Das bentige Kinderfest im Bunapark beginnt um 3 Uhr nachmittags. Die Bettspiele für Kinder find in 3 Gruppen eingeteilt: die Kleinsten bis zu 6 Jahren, je eine Mädchen- und Anabengruppe im Alter von 7-10 Jahren und eine Gruppe für Kinder über 11 Jahre, filr beren beste Leistung ie ein Rinderfahrrad als Preis gewonnen wird.

Eine Berlinerin tödlich abgestürzt. Beim Abstieg vom Schmalz topf in den Neuderer Bergen ift Fräulein Erna Jatob, Kassiererin im Warenhaus Wertheim, abgestürzt. Sie ist drei Stunden nachher gestorben.