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Die Internationale der Schwerinöustrie Die Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen

Nach der Vertagung der deutsch-franzö fischen chandelsvertrags- nerhandlungen ist es notwendig, einmal einen Ueberfchlag zu machen. mas in der schwierigen Frage der internationalen Eisenverträge tatsächlich erreicht ist. Die Düsseldorfer Verhandlungen der deutschen und sranzästschen Schwereisenindustrie, denen die Auf- gäbe zufiel, das Luxemburger Abkommen vollständig unter Dach und Fach zu bringen, haben ein endgültiges Ergebnis nicht erbracht. 'Sie sollen im cherbst fortgesetzt werden. Es ist somit eine Pause entstanden, die dazu benutzt werden sollte, dieses schwierige Wirt- sckxaftrproblem von allen Seiten zu behandeln. Die deutsche Schwerindustrie hatte sich bekanntlich bereit erklärt, von der Eisenindustrie Frankreichs bzw. Lothringens , dem Saar- gebiet und Luxemburgs eine Höchst meng« von 1 750 000 Tonnen Roheisen, Halbzeug und Fertigwaren pro Jahr abzunehmen. Diese Menge sollte sich folgendermaßen verteilen: 742 400 Tonnen auf das Saargebiet, 530 300 Tonnen auf Lothringen und 477 300 �Tonnen auf Luxemburg . Die Einfuhr aus dem Saargebiet sollte zollfrei fein, die übrigen Mengen mit dem halben Zollsatz belastet werden. Die Ueber nähme und der Vertrieb ersolgt von den Syn- dikaten der Schwereisenindustri«. Ms man im Dezember vorigen Jahres die Verhandlungen einleitete, war nur die Rede von einer Einfuhrmenge von zusammen 1 Millionen Tonnen. Es ist bisher nicht bekannt geworden, aus welchem Grunds die Einfuhrmenge auf 1,75 Millionen Tonnen erhöht wurde, zumal die im Jahre 1024, to. h. unter vollständiger Einfuhrfreihcit aus den oben ge- nannten Ländern eingeführten Eisen- und Stahlerzeugnisse, einschließ. lich Eisenbahnmaterial, Kleineisenwaren und Maschinenteilen nur insgesamt 1324011 Tonnen ausmachten. ExxorttndufErie imd Eisenkartell. Doch noch ein anderes Moment illustriert die veränderte Sach- läge gegvirüber vor einem halben Jahr. Seinerzeit sollten die privaten Abmachungen nur unter der Voraussetzung geführt werden, daß hon deutschen Exportindustrien wesentliche Zoll- erleichterungen von Frankreich zugestanden würden. In den späteren Verhandlungen der beiden Wirtschaftsgruppen war hier, von nur noch wenig die Rede. Die französischen Unterhändler haben erklärt, daß es Sache ihrer Regierung sei, der deutschen Cxportindustrie Zugeständnisse zu machen. Sie haben sich schließlich bereit erklärt, bei ihrer Regierung in dieser Beziehung vorstellig zu werden. Die deutsche Schwerindustrie hinwiederum machte den end- gültigen Abschluß von der Zustimmung der deutschen Regierung ab- hängig. Es ergibt sich somit der paradox« Zustand, daß die Wahrung der Interessen der weit wichtigeren Fertig- indu st riederde utschenRegierung obliegt, deren Position aber in weitem Maße dadurch geschwächt wurde, daß die mäch- tige französische Schwer indu st rie bereits vorher abgefunden", ihr Interesse am Handelsvertrag gemindert wurde. Dos Versprechen der Franzosen , aus ihre Regierung ein- wirken zu wollen, der deutschen Fertigindustrie entgegenzukommen, ist doch sehr problematisch, zumal dann, wenn sie ihre Wünsche im großen und ganzen befriedigt sehen. Bindende Zusagen haben die deutschen Unterhändler in Luxemburg jedenfalls nicht erlangt. Es war hierüber ein Streit entstanden, der aber durch Herrn Peter K l ö ck n e r, einer der deutschen Unterhändler, auf eine Anfrage derFrankfurter Zeitung " aufgeklärt wurde. Herr Klöckner schreibt der genannten Zeitung: Bei den Verhandlungen haben die deutschen Industriellen kmmer wieder hervorgehoben, daß sür die Einfuhr von Erzeug. Nissen der deutschen verarbeitenden Industrie der Minimaltarif «ernährt werden müsse. Bestimmte Verhandlungen oieserhalb sind aber nicht geführt worden, weil diese Materie nur durch die beiden Staatsregierungen behandelt «erden konnte.", Damit dürfte erwiesen sein, daß die Schwerindustrie bei den Verhandlungen nur ihre eigenen Interessen verfolgt« und der deutschen Regierung die gegenüber Frankreich so wichtige Waffe, in der Eisenfrage Zugeständnisse zu machen, aus der Hand genommen wurde. Daran ändert auch eine beruhigende C r k l ä- rung des Reichswirtschaftsmini kters Neuhaus nichts, daß Frankreich dieses Vorteils nur teilhaftig werden könne, wenn der Handelsvertrag endgültig abgeschlossen sein würde; solange liles nicht geschehen sei, wären die Vorteile für Frankreich nur von bedingtem Wert. Und doch wird es sich bei den Verhandlungen um

einen Handelsvertrag nur darum handeln, für Frankreich direkte Zugeständnisse geben zu können, die die deutsche Regierung doch nicht zu geben vermag, wenn es in der Hand der beiden Schwer- industrien liegt, wie und in welcher Form sie sich zu einigen ver- mögen. Eine sehr verwickelte Sache also, bei der nur eins klar ist, daß nämlich die deutsche Schwerindustrie mit ihren Abmachungen allgemein« Dorteile für die große deutsche Exportindustrie nicht zu erringen vermocht«. Das Saarabkommen. Inzwischen ist nun das Saarabkommen zwischen den beiden Regierungen abgeschlossen worden. Mit dem Inkrafttreten dieses Vertrages wird auch derjenige Teil der Eisenkontingente in K r a f t g e s e tz t. der sich auf das Saargebiet bezieht. Damit kommen alljährlich 742 000 Tonnen Eisen zollfrei nach Deutschland . Die französische Kammer und der Senat haben das Saarabkommen bereits genehmigt. Auch aus deutscher Seite wird die Annahme als- bald im Parlament erfolgen. Damit wäre für das Saar- gebiet eine staatsrechtliche Grundlage hergestellt. Das Eisenkontingent für das dortige Gebiet ist mit 742 000 Tonnen sehr reichlich bemessen. Es besteht der Verdacht, daß überdies« m Umweg auch lothringische? Eisen nach Deutschland hereinkommt. Entsprechend» Zlbmachungen zwischen den Industriellen des Saargebiets und Lothringens sollen bereits vor dem Abschluß stehen. Somit ist das Luxemburger Abkommen der Schwerindustrie zu einem nicht geringen Teil in Kraft gesetzt. Die französische Eisen- industrie erhält durch den Saaroertrag eine ziemliche Ent- lastung, sie ist ein Eisenüberschuhgebiet los geworden. So be- grüßenswert der Saaroertrog auch für Deutschland war, so läßt es sich nicht von der Hand weisen, daß die Schwerindustrie, namentlich die Frankreichs , dadurch noch mehr an dem endgültigen Handels- abkommen mit Frankreich desinteressiert worden ist. Mechanische oder organische Rationalisierung der Produktion? Es erhebt sich nun die Frage, was bis zum endgültigen Ab- kommen einesteils der Regierungen, anderntsils der Eisenindustriellen aeschehen wird. Und da lenkt sich naturgemäß der Blick auf die Lage der eisenschaffenden Industrie. Diese ist gewiß nicht rosig zu nennen. Aus die Besserung durch internationale Ab- mcchungen ist vorläufig nicht zu rechnen, da auch die D e r h a n d- langen über da sinternationale Schienenkartell bis zum September vertagt wurden. Deshalb wird man den Ver- such machen,' die deutschen Kartelle schleunigst aus allen Gebieten zustande zu bringen. Ein weiteres wird mit gebieterischer Not- wendigkeit in Angriff genommen werden müssen, das ist die R a t i o- nalisierung der Produktion. Im Kohlenbergbau geht man mit aller Strenge vor. Vorerst geschieht dies durch rück- sichtslose Stillegungen der minderergiebigen Zechen. Es liegen Anzeichen vor. auch in der Eisenindustrie ähnliches zu unter- nehmen. Das rohe Mittel, minderergiebige Produktionsbetriebe einfach stillzusetzen, ist zwar sehr einfach, läßt aber die viel- gerühmte Privatinitiative des Unternehmertums in einem eigentüm» lichen Licht erscheinen. Man sollte demgegenüber versuchen, die ganze Kraft darauf zu verwenden, durch Ausbau der Betriebe zu einer billigeren Produttion zu kommen. Rückständig ist die deutsche Industrie vor allem auf dem Gebiete der Walzwerke. Hier soll ein Ausbau sofort vorgenommen werden, vor allem in der Richtung, daß der Wechsel des Walzprogramms wesentlich eingeschränkt wird, damit die Walzwerke auf lange Zeit nur mit je einem Pro- bukt beschäftigt werden. Hier wird das Mittel der Konzen - t r a t I o n in Erscheinung treten, sei es, daß die Aufsaugung noch weitere Fortschritte macht, sei es, daß die Syndikate die Verteilung der Aufträge nach den einzelnen Produkten spezialisieren. So oder so. die deutsch « Volkswirtschaft muß von der Schwer- industrie verlangen, auf die rohen Mittel der Preis- « r h ö h u n g e n, die unter dem Schutze monopolistischer Syndikate und der Zölle zustande kommen, zu verzichten. Der Stabeisen. preis ließ sich bereits auf der Höhe von 136 M. nicht mehr halten. lind trotzdem liegt er noch über dem Weltmarktpreis. Hier gilt es, den Hebel anzusetzen. Die deutsche Schwerindustrie muh in die Lage kommen, mindestens so billig wie dieWerke des Auslandes zu produzieren. Ist dies der Fall, dann dürfte sich ein Schutzzoll für die eisenschaffende Industrie erübrigen. Der Weg zu alledem geht über die Rationali sie- rung der Produktion. n.

Die tommenöe Wettgetreiöeernte. Weltwirtschaftliche Umschau. Die neue Ernte wird vielfach schon geschnitten und gedroschen. »iinstweilen müssen wir jedoch noch aus den allen Vorräten leben, die zurzell außerordentlich knapp sind. In Deutschland werden gegenwärtig überwiegend amerikanisch« Eetreidesorten oermahlen. In den übrigen Zuschußländern wurde der Mangel durch Verschiffung ungeheurer Mengen australischen Getreides, die noch verfüg- bar waren, behoben. Aus Argentinien wurden in den vorigen Monaten nicht weniger als eine Million Tonnen Ausfuhrgetreid« »erschifft, wodurch die dort vorhandenen Ausfuhrüberschüsse beinah« völlig aufgebraucht wurden. Das knapp gewordene Getreide wird freilich zu hohen Preisen verkauft. Der Bushel amerikanischer Weizen kostet heute ungefähr einen halben Dollar mehr als vor einem Jahr. Die gegenwärtigen Getreidepreise find schwankend, was auf pie Tätigkell der Spekulation zurückzuführen ist. Es gibt kaum eine andere Ware, deren Preisbildung von der Spekulation so well beeinflußt würde, als Getreide. Amerikanische Spekulanten haben vor kurzem durch große Vorverkäufe künstlich«inen Preis» druck herbeigeführt, um den Boden für eine neue Haussespekulation zu ebnen. Der europäische Getreidehandel ist angesichts der Un- übersichtlichkell der Lage mit seinen Käufen zurückhaltend. Die neue Ernte. Für die neue Ernte kommt die nordliche Hemisphäre: Nord- amerika und die europäischen Länder in Betracht. Die übrigen großen Getreideausfuhrländer: Argentinien , Australien und Indien erscheinen mit ihren Ueberschussen erst später auf dem Wellmartt. In Nordamerika gibt es zwei große Getreideländer: die Ver- einigten Staaten und Kanada . Die allgemeine Entwick- lang geht dahin, daß als Getreideausfuhrland die Bereinigten Staaten immer weniger. Kanada dagegen immer erheblicher in Frage kommt. Die wachsend« Industrialisierung der Dereinigten Staaten in Verbindung mit dem Zusammenbruch von Zehntausenden von Farmern, der erhöhte Lebensstandard der Bevölkerung das alle» hat dazu geführt, daß das Getreide der Bereinigten Staaten in Zutunst dort auch verbraucht werden kann. In Kanada dagegen. wo noch neuer fruchtbarer Boden unter Bearbeitung genommen werden kann, sind die Möglichkeiten der Produktionserweiterung sehr groß. In den: jetzt abgelaufenen Erntcjahr war dos noch ander». Infolge der außerordentlich günstigen Ernte in den Dereinigten Staaten auf der einen, der sehr ungünstigen in Kanada auf der onderen Selle entfiel in diesem Jahr da« Hauptgewicht der Getreide- ausfuhr noch auf die Dereinigten Staaten. Bei der neuen Ernte kehrt sich aber berells das Verhältnis um; weil die neue Ernte in den Vereinigten Staaten voraussichtlich schlecht, in Kanada aber außerordentlich g ü n st i g sein wird. In den Vereinigten Staaten

wird die Weizenernte auf ungefähr 400 Millionen Bushel geschätzt, d h. um ein Drillel weniger als im jetzt beendeten Erntejahr. Wenn dieses Ergebnis auch etwas besser ist als in den vergangenen Mona- ten geschätzt wurde, so wird jedoch aus der neuen Ernte für die Ausfuhr nicht viel übrig bleiben. Dagegen wird die Ernte Kanadas bei der gleichen bebauten Bodenfläche wie im vorigen Jahr erheblich größer sein. Die Berichte über die kanadische Ernte von 500 Millionen Bushel haben sich aber als übertrieben und wahrscheinlich von der Spekulation erfunden berausgestellt. Gegenwärtig wird die kanadische Ernte auf 350 Millionen Bushel geschätzt. Di« europäisch« Ernte wird, wenn das Wetter einiger- maßen gut bleibt, im allgemeinen sehr g ü n st i g ausfallen. Die Länder, in denen ein« ausgezeichnete Ernte zu erwarten steht, sind Polen . Ungarn und Rumänien . Diese drei Länder sind sonst Ueberschußgebiete, vermochten aber in den letzten Iahren wenig auszusühren. ja sie waren im laufenden Jahr infolge der Mißernte von 1924 gezwungen, Getreide einzuführen. Be- sonders hoch war die Getreideeinsuhr Ungarns . In Runiänien wurde infolge de» Getreidemangels sogar ein Ausfuhrverbot er- lassen. Diese beiden Länder werden wahrscheinlich au» der neuen Ernte Ausfuhrüberschüsse haben. Desgleichen auch Polen , wo der Wert des neuen Getreides nach Schätzungen von 4 Milliarden Zloty 1924 auf 5 Milliarden 1925 gestiegen ist und aus den Aus- fuhren«in Erlös von 600 Millionen erwartet wird. Diese Länder erhoffen von der Gctreideausflchr die Aktivierung oder wenigstens die wesentliche Verbesserung ihrer Handelsbilanzen. Unter die Länder, die früher Getreide im großen Maßstab ausführten, gehörte Rußland . Die russische Ernte wird in diesem Jahr mindestens eine mittelmäßige, vielleicht eine gute sein. Den lttzten Berichten zufolge verschlechterten sich die Aussichten. Ob in der Tat der erhoffte Ausfuhrüberschuß von 350 Millionen Pud vorhanden sein wird, steht dahin. Im übrigen hängt die Menge der russischen Ausfuhr oielsach davon ab, ob sie vom Staat mittel- bar durch hohe Steuern und Verteuerung der Jndustrieprodukte erzwungen wird, um den gesteigerten Einsuhrbedarf Rußland » aus dem Erlös des Getreideexport« zu bezahlen. Sonst kann man es sich ober gut vorstellen, daß der Mehrertrag au» der diesjährigen Ernte zum großen Teil von den Bauern selbst oder der städtischen Bevölkerung im Inland verzehrt wird. Die europäischen Zuschuijläuter. die in der Regel Getreide einsühren, werden ebenfalls bessere Ernten haben wie im oergangenen Jahr. Dies trifft in gleicher Weise für Deutschland , England. Frankreich , Italien zu. In Schweden wird eine ausgezeichnete Ernte erwartet. Diese Länder werden demnach weniger Getreide einsühren müssen als in diesem Jahr. In Frankreich , das eine Erhöhung des Ertrags um 10 Proz.

erwartet, kann der Getreidebedarf, oller Voraussicht nach, sogar ganz von der inländischen Produktion gedeckt werden. Die italie- Nische Handelsbilanz wurde in diesem Jahr durch umfangreich« Getreidekäuf« infolge der Mißernte erheblich verschlechtert, was u. a. zur weiteren Entwertung der Lira führte. Mussolini hat die Führung der wie er sagtG e t r e i d e s ch l a ch t" in die Hand genommen, wobei ihm die Natur durch die gute Ernte Italiens behilflich sein wird. Die Prrilcutwicklung und die Landwirte. Die Getreideoersorgung der Wett wird, wie aus den obigen Darstellungen hervorgeht, im neuen Erntejahr ausgiebiger fem. als in dem jetzt abgeschlossenen. Wird diese Tatsache zu einem Preis- stürz de» Getreides führen und wie werden die Landwirte durch eine,«vetuelle Preissenkung betroffen? Um zuerst die letztere Frage zu beantworten, so werden die Landwirte die eventuelle Senkung des Getreidepreises durch die Steigerung der gewonnenen Mengen an Getreide mehr als ausgleichen können. Im übrigen sind bei den Landwirten auch die Preise anderer landwirt- schaftticher Produkte zu berücksichtigen. Durch diese kann eine eventuelle Preissenkung des Getreides aufgewogen werden. Es ist aber eine erhebliche Preissenkung oder sogar ein Preissturz aus dem Wellgetreidemarkt gar nicht wahrscheinlich. Vor allem ist es noch unsicher, ob wirklichgroße Ausfuhrüberschüsse zur Verfügung stehen werden. Denn es ist in jedem Falle mit einer erhöhten Verbrauchsfähigkeit der Bevölkerung der Welt zu rechnen. Konnte die verarmte Bevölkerung der Welt die Getreide- Überschüsse sogar bei schlechter Ernte nicht aufnehmen, so kann bei etwas erhöhter Kaufkraft selbst ein erheblicher Mehrertrag zu den allen Preisen leicht verbraucht werden. Hierzu kommt noch, daß die Landwirte in manchen Ländern, vor allem in Amerika , viel mehr ol» bisher in der Lage sein werden, ihre Vorräte zurückzuhalten und erst langsam auf den Markt zu dingen. Ihre sehr verbesserten Verkaufsorganisationen werden hierzu wesenttich beitragen. Der Getreidetermin Handel in Chikago rechnet in der Tat mit keinen erhebsichen Preislenkungen. Der Preis für Dezemberweizen war auf der Getreidebörse von Chikago vor kurzem noch kaum etwas geringer als der Preis für sofort lieferbaren Iuliweizen. Es kostet« z. B. Anfang Juli Juli- Welzen 146 Cents pro Bushel, Dezembsrweizen 141 Cents. Seitdem haben üch aber die Preise im Terminhandel weiter kräftig erHoll. A. H. Hohe Mehlprekse. Die Klagen des deutichen MüllereigewerbeS über seine schleckte Lage" sind bekannt. S» ist richtig, daß der Beschäfiigungs« grab der Mühlen au « den verschiedensten Gründen stark nachge« lassen hat. Andererseits scheint ei aber doch wirklich, daß die Mühlen eZ verstanden haben, sich dafür durch wesentlich überteuerte Preise schadlos zu halten. Im Durchschnitt der einzelnen Monate diese« Jahre» stellte sich Weizen- bzw. Koggenmehl per 1000 Kilo an der Berliner Börse auf Mark: Weizenmehl Aoggenmehl 1S2Z Januar.. 354.90 852.50 Februar... 858,65 856,45 März...»43 35 387.10 «pril...»33.40 810 05 Mai.... 347.20 810.70 Juni.... 350,50 803,30 1. bi, 15. Juli 347,70 818,65 Im Durchschnitt de« Jahre» 1918 kosteten die 1000 Kilo Weizen- mehl an der Berliner Börse nur 269 M. und Roggenmehl 208 50 M. Da aber jetzt auch die Getreidepreise ständig weit über Borkrieg»- prsi» liegen, so beweist der Vergleich zwischen Borkriegs- und GsgenwariS-Mehlpreisen zunächst nichts. Dagegen ist die iolgends Zusammenslellunz außerordentlich aufschlußreich. ES kostete Riehl mehr als Korn(pro 1000 Kilo): Weizenmehl Roggenmehl 1913...... 70,10 44,20 1925 Januar... 101,10 104,90 Februar.. 106,25 106.45 Mär,... 96.20 99.65 April... 86,25 84,65 Mai.... 84,55»8.65 Juni.... 83,75 86,50 1. bi« 15. Juli 83.40 91,16 Da« Müllereigewerbe erhält also gegenwärtig in der Preis« spann« zwischen Getreide- und Mehlprci» einenMabllohn", der weit über dem BorkrlegSverdienst liegt. Insbesondere gilt da« vom Roggenmebl. Die Weizenmehlpreise sind durch auS- ländiiche Konkurrenz beschnitten, während die geringere Konkurrenz auf dem Mar!:« sür Roggenmehl eine weit stärkere Berteuerung zugelassen hat. Unter solchen Berbältnisien ist die Forderung nach hohen Mehlzöllen nur auS den Profitinicressc de! MüllereigewerbeS zn erklären._ versthlechteruag ües Serline? flcbeitsmarkts. Die Arbeitsmarktlage im Berliner Bezirk hat sich gegen die Bor - wache etwas verschlechtert. Der Druck, der seit einiger Zeit aus der Wirtschaft lastet, insbesondere die Geldknappheit, führte vor- nehinlich im Handelsgewerbe zu zahlreichen Entlassungen. Die in dieser Beziehung noch onhallenden ungeklärten Lerbällnisse in der Metallindustrie sowie die Streiks im Baugewerbe hallen auf hiervon abhängige Berufsgruppen eine ungünstige Rückwirkung. Insbesondere wurden die Arbeitsmöglichkeiten iür Ingenieure, Tech- niker und Werkmeister stark beeinträchtigt. Auch zahlenmäßig ist eine Verschlechterung in der Steigerung der Arbeitslosig- k e i t zu bemerken, an der Facharbeiter einschließlich Angestellte mit rund 60 Proz. beteiligt sind. Es waren 39 994 Personen bei den Arbeitsnachweisen cinge- tragen, gegen 38 576 der Vorwoche. Darunter befanden sich 28 550 (27 410) männliche und 11 444(11 166) weibliche Personen. Unter- stützung bezoaen 94 76(9435) männlich« und 2853(2779) weibliche, insgesamt 12 335(12 214) Personen, davon bei Notstands�. betten 2179(2319). Die Zahl der zu gemeinnützigen Pflichtarbellca Ueber- wiesenen betrug 14 gegen 34 der Vorwoche. Ein Grobblechverbaad. Die in Remagen versammelten Oer- treter sämtlicher deutscher Grobblech-Walzirerke haben in zwei- tägigen Verhandlungen die Grundlagen«rncS den Inland«- und Auslandsabsatz umfassenden Verbandes vereinbart. Stinncs baut in Sowjeirußland ad. Nach der Kölnischen Zeitung preist der Abbau im StinneS-Konzerir nunmehr auch auf die-russischen Unternehmungen von Stinnct über. Di« Firma ist damit beschäftigt, ihre Siigogtment« in Rufelend aufzulösen. Auch die Stinnessche Generoldireluon iür russische An­gelegenheiten in Berlin wird zum 1. September abgebaut.

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