ftejfacttmafl Schulte aas Breslau , der noch Ms n/tr Aevokutlon im berüchtigten Ostmarkenverew in Posen tätig war und erst nach dem 9. November sein Zentrumsherz entdeckte. Das sind die Führer der christlichen Arbeiter in Westdeutschland und Süddeutschland , die nunmehr der D e r t e u e- rung der Lebensmittel durch das Zollkompromiß ihre Zu- stimmung geben wollen l_
Die Garantieüebatte im Reichstag. Ei« neuer Nmfall der Deutschvationalen. Ueberraschungen konnte die außenpolitische Aussprache im Reichstage nicht mehr bringen. Nachdem in wochenlanger mühseliger Arbeit eine äußerliche„Einigung� im Reichskabinett erzielt worden ist, nachdem der Auswärtige Ausschuß stundenlang vor Absendung der Rote beraten hat, und nach- dem die Rote selbst in die Welt hinausgegangen und ver- öffentlicht worden ist, konnte die Debatte im Plenarsaal nur noch Rückschau sein und zugleich ein Versuch, etwa noch bestehende Unklarheiten zu beseitigen. Außenminister Stresemann sprach wieder nicht frei, sondern hielt sich an ein Manuskript gebunden, eine Rede» weise, die ihm erst unter der strengen Aufsicht des Reichs- kanzlers Luther anerzogen worden ist. Seine Rede brachte nichts Neues. Er nimmt für seine Politik in Anspruch, daß sie von den Dawes-Gesetzen an bis zum Sicherheitspakt eine gerade Linie verfolge. Er hätte hinzufügen müssen, daß diese Linie noch weiter zurückreicht auf Scheidemann , Erz» berger, Wirth und Rathenau , in deren Bahnen ja Stresemann erst nach jahrelangem Besinnen eingeschwenkt ist. Die geringe Zuneigung, der sich der Außenminister im Reichstage erfreut, kam in einem eisigen Schweigen noch seiner Rede zum Ausdruck. Rur in der Deutschen Volks» partei riefen etliche seiner Freunde ein schüchternes Bravo. Der sozialdemokratische Redner B r e r t s ch e i d wußte die schwankende und unehrliche Haltung der Deutsch » nationalen so witzig darzustellen, daß immer wieder Beifallrufe und beifällige Heiterkeit von links her bis weit in die Mittelparteien sich fortpflanzten. So als er das gute Wort prägte: nach dem feierlichen Verzicht der Deutschnationalen auf Elsaß-Lothringen und nach ihrem Schwur, die Grenzen in Ost und West nicht durch einen Krieg zu ändern, müßten did Deutschnationalen aus ihren Liederbüchern den Gesang hinwegstreichen:„Siegreich woll'n wir Frankreich schlagen! Eine besonders wertvolle Partie der Breitscheidschen Rede waren seine Darlegungen über Zweck und Grenzen einer sachlichen Opposition. Bei aller scharfen Kritik an der grundsätzlichen Einstellung einer Regierung darf sich eine Oppositionspartei nicht hindern lassen, dort der Regierung zu» zustimmen, wo sie eine Politik betreibt, die auch von der Opposition gebilligt werden kann. Damit braucht keine Der» trauensertlärung verbunden zu sein, und die Sozialdemokratie ist auch gar nicht in der Lag«, diesem Kabinett oder einem einzelnen seiner Minister eine Bertrauenstund» g e b un g zu bereiten angesichts der gesamten Reichspolillk, die sich jetzt beispielsweise in einer kapitalistisch-wucherischen Wirtschaftspolitik äußert. Run kam für den Grafen v. Westarp eine schwere Stunde. Er. der die Hetze gegen den Sicherheitspakt im Aus- wärtigen Ausschuß und in der Oeffentlichkeit betrieben hat, er, der diese Sicherheitspolitik für ganz unvereinbar mit den deutschnationalen Gedanken hielt, mutzte einen schweren parlamentarischen Umfall vollziehen. Er meinte, man solle den bisherigen Streit um die Außenpolitik begra- den. Aber der Graf selbst hat ja doch diesen Krakeel im Auswärtigen Ausschuß und in der„Äreuz-Zeitung* angefangen. Die Rede war sehr müde gehalten. Zwar gab sich Graf Westarp einige Mühe, den rebellierenden deutschnationa- len Wählern klar zu machen, daß seine Außenpolitik sich doch etwas von der früherer Kabinette unterscheide, aber der ihm folgende Zentrumsredner Dr. K a a« tat ihm nicht den Ge- lallen, dieses Verschleierungsmanöver mitzumachen. Mit
Glle Kamellen. Von Kurt Singer . In jedem Jahr wirft der Sommer froh« Wünsche in die Lust, und der Winter begräbt sie mit eiskalter Erde. Sifyphus-Arbeit. die auf Bequemlichkeit. Beharrungsvermögen. Torheit stößt. Nun ittadio die Welt beglückt oder langmcitt, ist die ganz große Ausrede für das Fehlschlagen aller Konzert- und Opernunternehmungen ge- liefert. Gegen die wundervolle Mechanik de« Radio setze man eine wundervolle Kraft- und Geistsammlung menschlicher Nähe, lebendiger Kunstatmosphäre, und Radio ist geschlagen. Aber keine große Idee wird reif. Man kümmert sich um Neues, noch nicht Gewesenes. Un- verwestes? Welcher Dirigent wühlt sich in die Geschichte der Musik hinein und macht Entdeckungen? Wer findet den Weg zum Alten. das lebendig blieb? Hort ihr nicht immer die gleichen lloncerti grossi von Bach und Händel , die gleichen Sinfonien Haydne(der 299 schrieb). Gab e» nicht Schulen und Meister, auf die sich Bach, aus dt« sich Beethoven stützten? Wer zeigt solche Entwicklungslinie auf, die jeder Hifto- riter kennt? Unsere Musiker, auch die Virtuosen der Geige und de« Klaviers, sollten bei den Historikern, bei den Kennern in die Schul« gehen, statt sie verächtlich anzusehen. Gewiß ist e, gut, wenn ein Künstler sich selber zeigt im Erleben eines Werk», das seinem Her- zen am nächsten liegt. Aber mit Brahms und Beethoven ist e» nun nicht mehr getan. Di« Programme rheinischer Städte tragen viel mehr das Gepräge der Festlichkeit, des Nachdenkens, des ge« iunden Stilwillens, als die in Berlin . Hier muß ein Wandel ein- setzen. Weder der Dirigentenrummel ist lange«tragbar, noch das Schielen nach den Lieblingsspeisen des Publikums, den Lockspeisen der Agenturen. Wer Erfolg hatte, muß saisonweis in die Dhilhar- manischen Konzerte hineingepreßt werden. Da» ist aller Weisheit letzter Schluß, ob's paßt oder nicht. Werden wir zwischen Bruckner und Schubert nicht die philharmouische Winterreise Arm in Arm mit Kipnis und der Liebenberg, Prihoda und der Giannini machen? Das Einmalige ist gut, das Schema ist tötend, tödlich langwellig. Abwechstung ist Grundprinzip alles Cenießens: aber auch General- Musikdirektoren werden sich entscheiden müssen, für wen ihr Herz schlägt, für Mahler oder für Iay Kool, für Dvorak oder Strawinsky. iur Beethoven oder Krenek . Ein« sanfte Mittellinie der Einheit- lichkeit an Geschmack und Stil sei gefordert. Und daneben, für die Feiertäglichen, etwas Experimentierlust, und bestände sie auch nur in einer Umgruppierung de» Orchesters, einer Berzehnfachung der Bläser, einer Ausbalanzierung des Instrumentalen mit dem Vokalen bei Aufführung chorisher Werte. Und wie ist- mit dem Farben- klavier, mit der Bierteltontechnik? Ich schwärm« nicht dafür, ab« Berlin darf, muß sich Experimente leisten können. Wir wollen beim winterlichen Musikdinn nicht nur Kuchen, sondern auch Reizmittel des Geschmacks, Paprika. Alkohol.(Ja. Kuchen!) Die Volksbühne wird solche erzieherischen Wege andeuten kön- nen. ohne in den Ruf zu kommen, Dirigenten zu protegieren, die kein« Protektion mehr bedürfen. Der VezirtsbUdungsausschuß verschreibt sich ein Jahr lang dem Tanz. Ob das ausreicht? Aber unterhaltsam wlrds auf jeden Fall. Die Not der gemischten Ehöre
unterstrichener veuikichkekt sagte der Zenirwnsredner, seine Partei habe für die Fortsetzung der früheren deutschen Außenpolitik gesorgt, die vom Zentrum seit dem Kriegsende stets betrieben worden fei. Das Zentrum habe sich jeder Um- biegung dieser Linie mit aller Kraft widersetzt und werde auch in Zukunft diese Politik fortsetzen. Still hörten die deutsch - nationalen Abgeordneten diese Abreibung an. Hier ist ihnen von ihrer Koalitonspartei bestätigt worden, daß die jetzige
Zur Kundgebung im Marien am Zreitag, den 24. Znli, nachmittags 5l/> Ahr. Redn« sind die Genossen: Aushaus«. Dohm. Schach. Erispiea, Dihmaan, Graßmann, kell. Künstler, Landa. Lempetl. Cr. Leoi. Meier. Cr. Moses . Cr. Roseufeld. Joseph Simon . Georg Schmidt. Stampfer. Stelling. Cie Ordner treffen sich bis spätesten« 4 Uhr auf dem Schinkel» platz. Beginn und Ende für die Redner wird durch Trompetensignal bekannt gegeben. Cle Samariter sind an folgenden Plätzen«reichbar: 1. Auf d« Straße zwischen Museum und Spreekanal. 2. Im Dorgarten der Gemäldegalerie an der Reuen Friedrichstraße , 3. An d« Schloßapothek«, 4. Auf der Schloßrampe Ecke Lustgarten und Schloßfreiheit, 5. Am Rundgang des Kais«-Wilhelm-Cenkmal», K. Am Eingang des Marstalls. Mr machen darauf aufmerksam, daß die vrdna unbedingten Auftrag haben, den Com. da» Museum, die Graailschale, da» Reit«- fiandbild, die Schloßrampe, da» kaiser-wilhelm-Cenkmal und den Degasbrnnuea vom Publikum absolut freizuhalten. Mr bitleu deshalb, deu Weisungen d« von ua» bestellt«» Ordner willig Folge zu leisten, am eine reibungslose Abwicklung d« Kundgebung zu ermöglichen.
deutschnationale Außenpolitik nichts anderes ist als die mit allen Waffen und Mitteln bekämpfte Er» füllungspolitik früherer Jahre. Die sogenannte nationale Opposition, die von den Deutsch - nationalen nun längst preisgegeben ist. kam an diesem Tage eigentlich nur durch den Kommunisten Stoecker zu Wort. Er hatte infolgedessen die Genugtuung, daß ihm neben zwei Fraktionskollegen auch vier deutschvöltische Abgeordnete mit Andacht zuhörten. Am Donnerstag wird die Debatte, wahrscheinlich mit einer Rede des Reichskanzlers, fortgesetzt.
Die billige Zigarette versthwinöet. Dafür sorgen die Rechtspartei«». In d« Sitzung des Steuerausfchvss«» des Reichstags vom Mittwoch legten die Regierungsparteien zur Tabaksteuer einen neuen Gesetzentwurf vor, der neben der bestehenden Banderolen- teuer für die Zigarette eine Material st euer vorsieht. Der Bor» chlag der Regierungsparteien wurde vom Genossen Meter. Baden charf bekämpst, der darauf aufmerksam machte, daß damit die Ziga- rette« in d« Preislage von Z und 4 Pfennigen in Zukunft aus dem Handel verschwinden würden. Dr. Brüning(Atr.) und Dr. K u- l e n k a m p s s(D. Lp.) setzten sich entschieden für die Regierung»- vorläge ein. Der Abg. Mittelmann(D. Lp.) sucht« seiner Ent» rüstung darüber Ausdruck zu geben, daß die Tabakinteressenten im Reichstag anwesend wären und daß sie die Verhandlungen nicht unerheblich erschwert hätten. Genosse Meier-Baden machte ihn darauf aufmerksam, daß es einem Vertreter der Deutschen Bolkspanet schlecht ansteht, sich üb« die Einmischung von Interessenten über schwebend« Steuerverhand- lunaen zu entrüsten. Seine Partei seht sich ja nur ans Interessen- Vertretern zusammen, und al» die Z u ck e r st e u« r beraten wurde, brachten sie ihren Interessenvertreter extra in die Eteuerausschuß- fitzung, damit er nicht die Interessen des deutsche» Bolke». sondern
ist riesengroß. Werden sich die Nein««» zusammenschNeßen,»vird da« selbstsichere Auftreten unbedeutender Männer- oder Frauenchöre nicht endlich einer fruchtbaren Gemeinschaftsarbett mit den gemisch- ten Thören weichen? W«den sich, zur eigenen Sicherung, endlich die vielen Einzelsolisten zu Einheitskonzerten zusammenschließen? Werden einmal Gesangsquartette für große Oratorien einheittich erzogen sein? Wird die Ettelkest der einzelnen vor der Hettigkett der Slufgab« bald so klein sein, daß man in Berlin einmal«in Musiksest oorberetten kann? Etwa im 199. Todesjahr Beethoven » die seier- täglich« Einmaligkeit der 0. Sinfonie und Zusammenschluß all« Berlin « Orchester und Chöre. Und Flesch und Busch und Haoemann, Becsey, Kreisler, Wolfsthal , Wittenberg . Heß, Klingler an den Geigenpulten. Becker, Klengel, Grünfeld, Grümm«, Niedermayer als Cellisten— und so fort bi» zur letzten Flöte. Furtwängler am Pult. Oder ein Bach-Fest mit Ochs als Letter. Wie dünkt euch das? Oll« Kamellen? Wir werde» sie itruner wieder aufbrühen.
Schon wieder mal— der»Berlin « Lokal-Anzeiaer� nämlich, vor einigen Tagen brachte er eine hübsche Geschichte, die nach einer Einleitung im Iohann-Peter-Hebel-Sttl, wie ihn die Eourths-Mahl« schreiben würde, folgendermaßen von einem Müller berichtet, der vom Korn stahl, das ihm zum mahlen übergeben wurde: »Sind die Bauern also zum Edelmann gelaufen, und der hat gesagt:»An den Galgen mit dem Müll«'. Item, haben sie ihn dort hingebracht, und wie er dort gestanden ist.- unterm Gevatter Dreibein, hat ihm der Edelmann geheißen, die lauter Wahrheit zu sagen, ob er ihm denn nit einen Müller kunnt nennen, wo ehrlich wär' und kein Spitzbube nit. Das Luder antwortet:»So wahr mir Gott helfe, ich kenn' keinen, und gibt's einen, müßt' er eben erst aus die West kommen sein!' Auf solche Red' hin hat d« Edelmann den Müller wieder heruntersteigen lassen von der Galgenleit« und gemeint:»Lieber will ich mit dir zu tun haben als mit and««n. die leicht noch größere Halunken sind als wie du!" Und hat ihn solchergestalt pardonieret. Hat der Edelmann recht getan? Nein! Denn«In Spitz. bub gehört b est rast: erst recht, wann'» einer ist, so sich am Getreide vergreist, denn aus dem Ge- treibe wird Mehl und aus dem Mehl Brot, und die» ist geheiligt durch da» millionenfache»Unser täglich Brot gib uns heute", das die ganze Ehristenheit Tag für Tag zum lieben Herrgott seiner Anordnung gemäß betet. Heilig ist sonach das Brot selb«, und darum muß man's auch heilig hatten. und wer'» nicht tut, hat'» noch immer büßen müssen." So weit der»Lokal-Anzeig«'. Wer nun ab« daraus die Folqe- rung zieht, daß die Hitze ,n ven Redaktionsräumen dieses Blattes beretts eine so greulich« Verwirrung angerichtet hat, daß die Feuilleton-Redaknon nicht mehr weiß, was in den Tagen der Zoll- kämpfe die politische Redaktion tut. der hat eben die Moral nicht verstanden: denn die heißt: Nur die kleinen Diebe hängt man--
die der Zuckerlndustrtelken zn wahren Gelegenheit bekam. Genosse Schlüter machte auf die ungünstige Lag« im Tabakgewerb« aufmerksam, die durch die Materialsteuer noch wesentlich verschlech- tert würde. In d« Abstimmung wurden zunächst all« sozialdemo- kratischen und demokratischen Anträge abgelehnt, der Zoll für Roh- tabak auf 89 M. festgesetzt und im Prinzip die Materialsteuer an- genommen._
Sürgermeisterwahl in Dortmunü. Paul Hirsch zum zweiten Bürgermeister gewählt. Cortmuad, 22. Juli. (TU.) In der Heuteabend stattgefundenen Stadtverordnelenveriommlung in Dortmund wurde der frühere preußische Ministerpräsident und Charlottenburger Kommunal- Politiker Paul Hirsch mit 3S Stimmen zum zweiten Bürgermeister gewählt. Aus den ZentrumSkandidate», Stadt- rat Dr. Kaiser, entfielen 3t Stimmen.
Krach bei öen Deutschnationalen. Kriegszustand zwischen Nowawes und Klein-Glienicke . Im Feldlag« der Potsdamer Deutschnationalen haben sich— wie die deutschnattonale„Potsdamer Tageszeitung" in ihrem Beiblatt für Nowawes berichtet—, vom menschlichen und politischen Standpunkt aus betrüblich« Borgänge abgespielt. Das nur von einem Lolksschullehrer geführte deuffchnationole Nowawes hat dem von höchster Stelle protegierten, mit hochvermögenden,„hoch- gestellten" Herren ausgestatteten Klein-Glienick« den Krieg«klärt. Eine Beschwerdeschrift des streitbaren Schullehrers in Nowawes , die durch den Grafen Westarp samt chren Derbhetten und Imperti- nenzen an die angegriffenen Klein-Glienick« Geheimräte und Pro- fessoren weitergegeben worden ist, bildet das Streitobjekt. Auf Grund der Beschwerdeschrist flog der Schullehrer und Stadtverordnet« auf das Stirnrunzeln der Klein-Glienick« Geheim- rät« hin zur Partei hinaus, trotzdem er sich im„Reichsblock un- ermüdlich für Hindenburgs Wahlsieg" eingesetzt hatte! Run bricht in Nowawes mit„ungeheurer Erregung" die Revolle gegen die Bonzenschaft in Belin und in Klein-Glienicke au». Uner- hört! Nowawes mit seinem Schullehrer hat— immer nach der deuffchnationalen„Potsdamer Tageszeitung"— die Arbett geleistet »schon einig« Wochen nach der Revolution— als die Herren von Klein-Glienicke noch geruhsam in ihren Villen saßen!" Und well der Geheimrat und Professor Dr. Struoe sich nicht mehr mit dem Karnickel„an einen Tisch setzen mag", fliegt dieses trotz seiner Verdienste„um die nationale Sache" aus der Parteil So treten die 179 teutfchen Männ« von Nowawes , geschlossen bis auf den letzten Mann, ebenfalls aus— in heiligem Zorn. Sie wollen sich dem alldeutschen Verband anschließen, also von Beelzebub zu seiner Großmutter flüchten.______ u
Der Kampf um die Mete. Sozialdemokratischer Erfolg i« Württemberg . Swtlgart. 22. Juli. (MTV.) Im Landtag wurde heut« bei der dritten Lesung de«»tat« von sozialdemokratischerSeite beantragt, den bereit» in der zweiten Lesung angenommenen An- trag auf sofortige Einführung der Friedentmiet« aufzuheben. Da« Zentrum beantragte, di« Frag« der Sin- sührung der FriedenSmiete dem Finanzausschuß zu über- weise«. Pieser Antrag wurde angenommen, wodurch der in zweiter Lesung gefaßt« Beschluß außer Kraft gesetz wird.__ t Die Cbert-Süfte im Reichstag. Der Ausschuß für die Ausschmückung deS ReichStagSgebäudeS beschäftigte sich gestern abermals mit der Aufstellung einer Büste de« verstorbenen ReichSvräsidenten Eberl im Reichstag; er beschloß. die B ü st«. die Prof. Kolbe gearbeitet hat, in dieser LuSiührung nicht anzunehmen, sondern über eine andere Büste mit Prof. Kolbe oder auch andere» Künstlern weiter zu verHandel». Da der zunächst für die Aufstellung der Bülte in Aussicht genommen« Platz in dem Foyer des ReichSlagipräfidenten, auf dem die Moltie-Büste steht. nicht al» geeignet erschienen ist. bemüht sich der Ausschuß, eine» anderen geigneten Ptatz im ReichStagSgebäud« zu bestimmen.
Cte Volksbühne nimmt wieder neue MllgNeder auf. vom Generalsekretariat der Volksbühne E. B- wird uns mitgeteilt, daß für das nächste Jahr wieder neu« Mitglieder aufgenommen werden können. Di« Zahl der Abteilungen ist so vermehrt worden, daß für 163 999 Theaterbesucher(gegenüber einer bisherigen Mit- oliederzahl von 159 099) Raum ist. Jede» Mitglied erhält im neuen Spieljahr 4— 5 Vorstellungen im Theater am Bülowplatz , dein eigenen Hause de» Berein», dazu 2 Opernaufführungen in der Oper am König-olotz und wettere 4—5 Vorstellungen, die sich auf da» Schillercheater, da» Berliner Theater, da» Wallner- und da» Zentral- theater verteilen. Die sich neu meldenden Mitglieder können wählen, ob sie einer Abteilung mit Abendvoritellungen, mit Sonntag- Nachmittagvorstellungen oder einer„gemischten" Abteilung angehören wollen. Die Einschreibeaebühr betrogt 1,69 M.. die Beitragsmark? für den Besuch einer Abendvorstellung tostet ebenfalls 1,59 M. (Opern 1,80 M.). die für den Besuch einer Nachmittagsvorstellung 1,19 M. Kleiderablage und Programmzettel stet» unentgeltlich, ebenso die„Blätter d« Lolksbühn« Berlin . Di« Ueberlieserung der Volksbühne bürgt dafür, daß dei Mitglieder de» Vereins hier in jedem Fall zu ihrem Rechte kommen. Aus der werktätigen 2?- völterung Berlin » herausgewachsen, wirkt die Volksbühne E. V. als emeinnutziger Berein auf dem Boden de» Selbstverwaltungsrechts er Mitglieder, di« durch die von ihnen aewählten Organe selbst Leistungen und Beitröge bestimmen.— Anmeldungen zur Mitgliedschaft nehmen olle Zahlstellen entgegen, im besonderen die beiden Geschöitsstellen des Berein» Linienstraß� 227 und Königs- platz 7, die Volksbühnenbuchhandlung, Köpenicker Straße 68, und di« Tlegschen Theaterkassen. Die Friedrich-Ebert-Plakette. Wie der Amtlich« Preußische Pressedienst in Ergänzung seiner neulichen Derössentlichung mitteilt, wird sich die Friedrich-Tbert-Plakett« in Vronzeausführung auf 7,50 RM. und in den verschiedenen Eisenaussühungen auf 5,75 RM. stellen. Nansen» Abreise au» Rußland . Fritjof Nansen hat sich von Moskau nach Leningrad begeben, von wo er weiter nach Norwegen reist. Nansen hat sich etwa sechs Wochen in verschiedenen Teilen des Sowjetgebietes, und zwar im Kaukasus , im Wolgagebiet und>» Moskau aufgehallen. Vor seiner Abreise au» Moskau besuchte er den Gesundheitskommissar Semaschko und hatte mit ihm«ine long» Unterhallung über die Bekämpfung der Malaria in den kaukasischen Ländern. Beim Abschied schenkte Nansen dem Gesundheit». kommissariat 39 Apotheken-Einrichtungen zur Verteilung unter die Bevölkerung de» Wolgagebietes.__ Auf der«»»stellang der Ilwnvdergnippe. welch« di« zum 5. Fall in den Räumen der Berliner Sezeliion veranstaltet war. wurden vom Minist«. rlum für Wissenschaft. Kunst und Bollebilduna folgende Antäuk« vor«»- nommen:»Der alte K-Pitin' von Serndord Klei».»Prismatische« Ztill- leden- von Artbur Segal.»lS-25 II' von Max Dungert.»Bauernhof- von Franz Stock ..Die Berlobten- von Wlldelm Dretzler.»Indultriedild- von Mar Völker. Aquarell von Rudol, Moeller. Di««rchitellur-Abteiluna der Ausstellung ist vom Kunstverew in Kassel für die m der inäume» der dortigen Akademie geplante Veranstaltung eingeladen worden. M« vierte Schvlmufilwoche. di- vom Zentrallnstitnt für«rziedunq und Unterricht, Berlin . Potedamer Straße 129, und der Oberfchuldehörde Hamburg veranstaltet wird, findet vom 5. di« 19. Oktober in Hamburg statt.