Sowjetrußlanüs Sergwerks- und Hüttenindustrie Katastrophaler Tiefstand.
In der kommunistischen Presse ist oft von dem großen„Auf- schttmng' die Rede, den die sowjetrusstsche Wirtschaft angeblich gs> nominen hat. Wie die Dinge gerade in der wichtigsten Industrie Ruhlands, der Bergwerks- und Hüttenindustrie, liegen, darüber erhalten wir die nachfolgenden Ausführungen aus fach- männischen Kreisen, die die Lage in einem wesentlich anderen Lichte erscheinen lassen. Vom Tiefsland des Jahres 1920 aus gesehen, ist in diesem Ge- werbezweige eine Besserung zu erkennen. Damals lagen diese Industriezweige einfach in Todeszuckungen. Ihr Pulsschlag drohte jede Minute auszusetzen. Die Kohlengewinnung war auf 21 Proz., die Kokserzeugung auf 0,22 Proz., die Eisenerzgewinnung auf IHO Proz. und die Manganerzgewinnung auf 0,41 Proz. der Pro- duktion von 1913 gesunken. Bon diesem Tiesstand, ja, man kann fast sagen- von diesem Nichts, aus gesehen, ist eine Besserung zu erkennen. Darob große Freude bei den Sowjetleuten und ihren Anhängern in der Welt. Daß diese Freude bei den Sowjetleuten unecht ist, beweisen die Betriebsergebnisse für 1924. Sie bestätigen, daß die russische Wirtschaft' noch längst nicht gesund ist. Die Sratistiken dürften wohlsrisiert sein, um dem Patienten ein möglichst gutes Aussehen zu geben, denn der internationale Kapitalismus soll seiner Lebensdauer oertrauen. Aber die Wahrheit läßt sich nicht ganz verstecken. In den gegenwärtigen Grenzen der Sowjet-Union wur- den im letzten vollen Vorkriegsjahr 28 992 700 Tonnen Kohle ge- wonnen: in 1924 aber nur 14 577 900 Tonnen 50 Proz. von 1913. Im Donezgebiet, dem größten Bergbaubezirk Rußlands , wur- den im letzten Borkriegsjahr 25 287 300 Tonnen Steinkohle gefördert, gegen nur 11 431 200 Tonnen in 1924. Das sind 45,2 Proz. der Borkriegsmengen. Diese geringen Produktionsergebnisie, bei fast gleicher Arbeiter- zahl, haben auch ihre materiellen Auswirkungen. In dem Bericht der englischen Gewerkschastsdelegation über Rußland wird ausgeführt, daß sich der russische Kohlenbergbau, abgesehen von wenigen kleinen Anlagen, im Staatsbesitz befindet. Wie hat nun diese staatskapitalistische Bergbaugemeinschaft finanziell ab- geschlossen? In dem am 30. September 1924 abgelaufenen Finanzjahr erhielt der russische Kohlenbergbau 24,8 Millionen Tscherwonez- Rubel Staatszuschüsse und 50 Millionen Tscherwonez-Rubel Staatskredite. Das sind, ein Rubel— 2,14 M. gerechnet, 160 Millionen Mark Zuschüsse und Kredite. Je beschäftigten Arbeiter sind das 1 00 4 Mark und je geförderte Tonne Kohle 11 Mark an Krediten und Zuschüssen.» Sodann ist diese staatskapitalistische Bergbaugemeinschaft mit der Steuerzahlung an den Staat stark im Verzug, lieber die Höhe der rückständigen Steuersumme schweigt natürlich des Sängers Höflichkeit aus leicht begreiflichen Gründen. Aber nicht nur die Staotssteuern wurden zeitweilig nicht gezahlt, sondern auch die Bergarbeiter erhielten monate- lang keinen Lohn. Deswegen ist es des öfteren zu heftigen Streiks gekommen. Von dieser Behandlung des Proletariats ist natürlich in der deutschkommunistischen Presse kein Wort zu lesen. Darüber hat sie auf Befehl zu schweigen. Und sie tut es nach echter Lakaienart. Daß aber die zeitweilige Berweigerung der Auszahlung des Bergarbeiterlohnes eine unleugbare Tatsache ist, kann der russischen Zeitschrift„Wirtschaft des Donezbeckens' Nr. 5— 6, Jahrgang 1925, Seite 116, entnommen werden. Danach hat das Zentral- Vorstandsmitglied des russischen Bergarbeiterverbandes A b r a m o f f ausgeführt: „Man niuß ein für allemal mit der scheußlichen Gleichgültig- keit aufräumen, mit der die entsprechenden Organe sich der L er- zögerung der Auszahlung des Arbeiterlohnes im Steinkohlenbergbau hingeben. Hier muß man nicht mit �Worten, sondern mit T a f en kämpfen, sonst werden wir den .Produktionsaufstieg im Kohlenbergbau und die ungeheure Arbeit, die den Lokalorganisationen(Ortsvereinen) geleistet wurde, aufs Spiel setze n." Also nicht nur Kredite und Zuschüsse aus den Staatskassen wurden gefordert, nicht nur mit der Steuerzahlung an den Staat
ist der Trust für den Bergbau im Rückstand, sondern auch die Aus» zahlung des Arbeitslohnes wurde verzögert. Monatelang hoben die Bergarbeiter auf ihren Lohn warten müssen und noch immer scheint dieser Mangel nicht behoben zu sein. Worauf das zurückzuführen ist, sagt uns S. Imanoff in der sowjetrussischen Monatsschrift „Wirtschaft des Donezbeckens' Nr. 7—8, Jahrgang 1925, Seite 6. Der genannte Autor führt dort sus: „Im Laufe dieses Jahres ist freilich einiges in bezug auf die Beseitigung der technischen Mängel und aus die Erhöhung der Arbeitsproduktivität getan worden. Die Erhöhung der Produk- tivität ist nicht nur auf Kosten der Arbeitskraft, sondern auch in- folge der Nationalisierung der Produktion erreicht worden. Aber auf diesem Gebiete ist bis jetzt noch sehr wenig getan worden. Was nun die Mechanisierung anbetrifft, so steht die Sache hier sehr schlecht. In bezug auf die Verladung ist fast garnichts geschehen. Nicht besser ist es auch mit der Abführung der Kohle bestellt. Nach dem Produktionsprogramm für das Wirtfchastsjahr 1924/25 ist beabsichtigt, die Abführung im ganzen auf 5 Proz. zu mechanisieren und mit Hilfe von Maschinen bloß 8 Proz. der Kohle zu fördern. Bei solchen.Erfolgen' auf dem Gebiete der Mechanisierung wird es klar, warum für den Don-Ugl(Bergbautrust. D. V.) die Frage der Mechanisierung zu einer höchst aktuellen Frage wird.' Nun sieht man klar. Auf dem Gebiete der Mechanisierung ist es sehr schlecht im russischen Bergbau bestellt. Mit Ironie spricht der Autor von den„Erfolgen' auf diesem Gebiete. Die zu er- kennende Besserung gegenüber dem Tiefstand ist auf die gesteigerte Leistung der Arbeiter, zu welcher sie mit dem raffiniertesten Akkordsystem gebracht wurden, zurückzuführen. Durch die Arbeiter allein kann aber die Bergbauwirtschaft nicht gesunden. Wenn ihnen die Technik nicht hilfreich beisteht, ist die Mühe der Arbeiter vergebens. Noch schlechter als bei der Kohlengewinnung ist es im Erz- b e r g b a u bestellt. 1913 wurden in Rußland 10 640 000 Tonnen Eisenerz gewonnen. 1924 aber nur 1 094 129 Tonnen— 10,28 Proz. von 1913. Manganerz wurden 1 220 000 Tonnen 1913 und nur 117 287 Tonnen— 9,6 Proz. in 1924 gewonnen. Ausschließlich der früher in Polen gewonnenen Mengen wurden 1913 4 217 000 Tonnen Roheisen gegen nur 735 726 Tonnen in 1924 erzeugt. Die Walzeisenerzeugüng betrug 1913 3510 000 Tonnen gegen nur 788 233 Tonnen in 1924. 1913 wurden 4 249 200 Tonnen Stahl erzeugt, 1924 aber nur 1 143 629 Tonnen. Die Eisen- und Metallindustrie Rußlands liegt also noch mehr da- nieder als der Kohlenbergbau. Das ist auch aus ihren Staats- krediten und- Zuschüssen ersichtlich. Ihr wurden 1924 ge- währt: 45,7 Millionen Rubel als Staatszuschüsse und 43,2 Millionen als Staatskredite. Das find umgerechnet rund 190 VI Millionen Mark Zuschüsse und Kredite in einem Jahr. Ange- sichts solcher Ergebnisse ist es absurd, von einem Aufschwung der russischen Industrie unter dem System des Staatskapitalismus zu reden. Eine Besserung ist gegenüber dem tiefsten Stand van 1920 wohl festzustellen. Sie hat ober noch längst nicht genügt, um an die Produktionsziffern von 1913 Heranzugelongen. So auch ist es mit der Lage der Arbeiter. Eine vom Zentraloor- stand des russischen Bergarbeiter»erbandes nach dem Donezbecken entsandte Kommission veröffentlichte im offiziellen Gewerkschaftsorgon, dem.Trud'. Nr. 73, Jahrgang 1925, Seite 5, über dich Leistungund den Lohn je Schicht folgende Angaben:
Juli 1924. Oktober 1924. Dezember 1924
"PcoMittlon 1» Ardeiter tm Donezbecke» 18,9 Pud 2H9, 24,4.
Dnrckifchnittolohn je Arbeiter hn Donezb ecken 1.64 Rubel 1,51. 1.37.
Bei ansteigender Produktion rückläufiger Loh n. Man sieht daraus, auf wessen Kosten die fehlende Mechanisierung im Bergbau nachgeholt werden soll. Eine herrliche Wirtschaft, die hier mit Kommunismus bezeichnet wird!
Der Jahresabschluß eines Varenhauskonzerns. Die Zlrbeiterschaft sollte die Entwicklung der Warenhauskonzerne, besonders wenn sie wie der Korstadt-Konzern in Ham- bürg über zahlreiche Eigenfabriken verfügen, immer mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen. Sind sie doch in mancher Hinsicht die privatkapitalistischen Gegenspieler der ebenfalls mit eigenen Produk- tionsbetrieben arbeitenden proletarischen Konsumgenossen- s ch a f t e n. Während aber die proletarischen 51onsumgenossenschaften ganz regelmäßig die Oeffentlichkeit mit reichlichen Statistiken über ibre Geschäfte unterrichten— ein nicht hoch genug einzuschätzender Beitrag zur Konjunkturbobachtung und zur Verfolgung der Kauf- kraftentwicklung—, lassen die Warenhausgesellschaften die Oeffent- lichkeit damit regelmäßig vollständig im Stich. Das gilt auch für den Karftadt-Konzern, der sich in seinem G e- schäftsbericht übrigens allen Ernstes dagegen verwahrt, etwa mit dem Stinnes-Konzern in einen Topf geworfen zu werden, weil die Rudolf Karstadt A.-G. nie ihr„wesensfremde Erwerbungen' gemacht habe. Das muß man ihr übrigens bestätigen, wenn sie auch ebenso wie Stinnes ohne ihre Jnflations- gewinne niemals zu ihren 10 eigenen Fabriken, ihrem Groß- Handels- und Exportgeschäft und der starken Vermehrung ihrer Kauf- Häuser(heute 51) gekommen wäre. Auch die um mehr als das Drei- fache gesteigerten Umsätze, für die nähere Ziffern und Spezialisierung aber vollständig fehlen, wäre ohne die gewerbliche Konzernierung der alten Karstadt -Warenhäuser mit Produktions- und Exportbetrieben nicht möglich gewesen. Der Karftadt-Konzern hat übrigens wirklich früher die Siwation erkannt, als Hugo Stinnes und seine Erben. Er hat mit Beginn der Stabilisierung sofort mit dem Neuerwerb von Fabriken überall da aufgehört, wo er für den Konzern nicht ein absoluter B o r t e i l war. Die noch während der Inflation begonnenen Neubauten in Wilhelmshaven und Wandsbeck, der Ausbau der Spinnerei in Bocholt , die die Textilproduktion des Konzerns auch vom Garnbezug unabhängig macht, wurden beendet und in Betrieb genommen. Zur Zusammenlegung der drei Berliner
Konfektionsfabriken wurde der Kommandantenhof, zur Ber- einigung des Berliner Zcntraleinkaufs für Konfektion wurde ein Haus in der Kronenstraße erworben. Zur Förderung des Exportgeschäfts wurde in Argentinien ein eigenes Haus er- richtet. Ein besonders lukratives Geschäft, das übrigens schon in das Geschäftsjahr 1925 fällt und die Ausdehnung des Kar- stadt-Konzerns wohl auf absehbare Zeit beendigen dürfte, war die Erwerbung der B e s a tz- I n d u st r l«- A.-G. Barmen. Weil diese mit über 100 000 M. der Karstadt-A.-G. verschuldet war, aber in Konkurs hätte gehen müssen, wenn die Karstadt-A.-G. die Forderung eingetrieben hätte, tonnte der Konzern den Il�-Millionenwert der Barmer Firma mit ganzen 220 000 M. schlucken. Für die Einstellung der Ausdehnungspolitit war es übrigens auch Zeit, wie die Bilanz erkennen läßt. Zahlungsstockungen im Sommer 1924 führten schon zur Inanspruchnahme eines ameri kanischen Kredits, zu dessen Deckung 70 000 Karftadt-Aktien im Nominalwert von 2V Mill. nach New Pork gingen. Auch sonst ließ das Jahr 1924 die Schulden sehr stark anschwellen. Gegen- über 10,62 Mill. in der Goldbilanz betragen sie 29,83 Mill. in der Abschlußbilanz. Das ist eine so große Steigerung, daß man an- nehmen darf, daß die Werterhöhung der Warenbestände von 28,5 auf 48,7 Mill. nicht nur auf die Vermehrung der Bestände zurück- geht, sondern auch auf eine höhere Bewertung. Wenn man sieht, daß die Bankguthaben gleichzeitig zurückgegangen sind, wird man aus der Erhöhung der Grundstücke, Gebäude und des Inventars auch auf leichte Auflösung von Reserven schließen müssen. Die geplante Kapitalserhöhung um 8 Millionen auf 34 Millionen läßt ebenfalls die Lage nicht ganz so golden erscheinen, wie sie nach dem Geschäftsbericht scheinen soll. Allerdings für den Karftadt-Konzern würde auch ein« schärfere Anspannung noch nicht viel bedeuten. Hat doch ein New Porker Prospekt allein den Wert der Gebäude, der mit knapp 7 Mlll. in der Eoldbilanz stand, auf 9 5 Mill. und den Wert des ganzen Unternehmens, der mit 48 Mill. bewertet war, auf 196 Mill. Goldmark geschätzt. Das mag etwas übertrieben sein; in ernste Verlegenheiten wird der Karftadt-Konzern aber kaum kommen.
Dafür spricht auch dir Divtdentze»o» tSPr»»,«e trotz der sehr hohen Zinskosten(3,3 Mill.) und Steuern(6,1 Mill.) noch ausge- schüttet werden kann. K— T- Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 22. Juli berechnete Großhandelsinderzisjer des statistischen Reichsamts, ist gegenüber dem Stand vom 15. Juli(134,9) um 0.4 Proz. auf 1 3 4. 3 z u r u ck gegangen. Niedriger lagen die Preise für Roggen(neuer Ernte), Rindfleisch, Hopsen, Baumwolle, Jutegarn und Hans. G e st i e g e n sind die Preise sür Hafer. Butter, Zucker, Schweinfleisch. Treib- riemenleder, die wichtigsten Nichteisenmetalle, Gas und Maschinenöl. Bon den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugnisse von 134,3 aus 133V oder um 0,7 Proz. nachgegeben, während die Industricstojjc von 135,8 auf 136,2 oder um 0V Proz. anzvgen. Die Krise in der Schwerindustrie. In der Hauptversammlung des Roheisenoerbandes wurde am Dienstag berichtet, daß der Monat Juni einen weiteren Rückgang im Versand brachte, und zwar sowohl im Inlande wie im Auslande. Für den lausenden Monat ist mit einer weiteren Abschwächung des Absatzes zu rechnen. Der Bedarf im Inlande ist zurückgegangen. Auch im Auslande herrscht in Kreisen der Verbraucher Zurückhaltung. Der Verband hat den Verkauf für den Monat August aufgenommen, um dem Eindringen fremden Eisens entgegenzutreten. Um den veränderten Schluß frachten Rechnung zu tragen, hat der Verband mit Wirkung ab 1. August d. I. eine Regulierung seiner Preise vorgenommen. Diese wirkt sich auf die Hochofenwerke, zurückgerechnet, in einer Er- Mäßigung biszu 4 M. pro Tonne aus. Die Preise für Gießerei-Roheisen, Luxemburger Qualität, wurden um 6 M. er- mäßigt. Die Zahl der Konkurse beträgt im Monat Juni 1925 rund 766 gegenüber 815 im Monatsdurchschnitt des Jahres 1913. Luch gegenüber den Bormonalen hat sich die Zahl der Konkurie ver- mindert; so wurden im Monat Mai 807 Konkurse gezählt. Damit wurde bis jetzt für 1925 ein gewisser Relord erreicht, der sich im Juni auf 766 abgeflacht bat. Von den Konkursen entfallen ,m Monat Juni auf die Industrie 262, auf den Warenhandel 409, aus die Banken 3 und auf die Landwirtschaft 9. Die Landwirt- schaft steht verhältnismäßig g ü n st i g in der KonkurSstalistik da. Noch günstiger schneidet sie bei den GeschäslSaussichlcn ab. Die Zahlen der Geschäftsaussichten haben gegen den Moral Mai. wo 351 neue GeschäitSaufsichten verhängt wurden, sich für den Monat Junr auf 328 gesenkt. Von dielen Geschäftsaufsichlen fallen aus die Landwirtschast 1, Industrie 143, auf den Warenhandel 157 und aus daS Bankgewerbe 3. Gründung einer Automobilbank. In München ist die erste deutsche Automobilbank(Motorkreditbank A.-G.) gegründet worden. Die Ausgabe solcher Banken soll sein, den Massenabsay von Klein- automobilen gegen Abzahlung dadurch zu ermöglichen. daß sie den Autofabrikanten das für die Produktion verauslagte und wiederbenötigte Geld schneller und in größeren Summen zur Ber- fügung stelle», als es den auf ein- bis zweijährige Abzahlung ver- kaufenden Aatohändlern möglich wäre. Außer'Amerika , wo heute schon über 100 Automobilbanken tätig sind, die im Jahre 1923 den Derkaus von über 500 000 Automobilen auf Abzahlung finanziert hoben, sind derartige Banken auch in England. Frankreich und Skandinavien bereits tätig. In Amerika erfolge» 90 Proz. der Autooerkäufe aus Ab zahlung und'werden von den Automodilbanken finanziert.— Die Grün- dunq der einen Bank in München darf natürlich nicht zu der Illusion führen, als ob uns diese dem„Volksauto' auch nur einen Schritt näher führte. Dafür haben zunächst die Autozölle gesorgt, und wenn es auf den Willen der Regierungsparteien ankäme, würde das Bolksauto in Deutschland aus ewig eine Illusion bleiben. Es ist bezeichnend genug, daß die Firma Opel heute Betriebs- einschräntunaen melden muß, die sicher aber in dem Rückgang des Massenkonsums infolge der hohen Preise begründet sind, als etwa in finanziellen Schwierigkeiten der Serisnfabrikotiou ihrer billigen Wagen. Bekämpfung de» Baustoffwuchers. Der Preußische Minister des Innern ersucht in einem Runderlaß die Polizeiverwallungg» und die mitlleren Preisprüfungsstcllen, in allen Fälle», in denen ein Mißbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen be- hauptet wird, die Namen der örtlichen Kartelle, die angeblich übermäßige Preise festgesetzt haben, sowie die näheren, den Getzen- stand der Beschwerde bildenden Totsachen durch den Innenminister dem Reichswirtschaftsminister anzuzeigen: ferner solle» diesem beweiskräftige Unterlagen, gegebenenfalls unter Beifügung des Ergebnisses von S e l b st k o st e n p r ü f u n g« n. zur Verfügung gestellt werden, damit tatsächliche Mißstände bekämpft und eine wirtschaftliche Freiheit des Wettbewerbes gesichert werden kann. ver Kredit zur Beubelebung und Förderung des Handwerk». der Kleinindustrie und des Einzelhandels des besetzten Gebietes, über den seit einiger Zeit im Reichswirtschastsminilterium verhandeli wurde, beträgt 10 Millionen Mark. Es handelt sich um Post- Scheckgelder, die über die Preußische Staatsbank an die Kreditgenossenschaften und Spartassen gehen. Die Darlehen sollen bis zum Höchstbetraa von 3000 M. gegeben werden, natürlich nur an kreditwürdige Personen und nur gegen Wechsel. Di« Zinsspanne zwischen der Preußischen Staatsbant und dem letzten Kreditnehmer darf nicht mehr als 3 Proz. betragen: die Verlängerung der Kredite über 6 Monate hinaus ist in Aussicht genommen.
Me? echten hoffändtschen
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