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Herrn Rußmanns berühmter Segelfast Schmalbe, zu| deren Anschaffung der von Haus aus vermögenslose Herr Affeffor in diesem Jahre plötzlich die Mittel hatte. Es handelt sich dabei nicht um ein kleines Fahrzeug, sondern um eine große seegehende Jacht, die über den größten Teil der Ostsee bis nach Wisby auf Gotland ( Schweden ) ging. Auf dieser Tour wurde Herr Dr. Kuß­mann auch von dem Kriminalassistenten Ganß begleitet. Auf der Rückreife liefen die Argonauten der Schwalbe" Danzig und Kolberg an, wobei ihnen jedesmal das Geld ausging. Durch| Herrn Kluge- Knoll wurden ihnen jedesmal und zwar an die Adresse des Herrn Kußmann- Geldbeträge nachgeschidt und zwar

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Stellen mit aller Energie bie restlose Klarstellung dieser Bor­gänge betreiben merden, die wohl in der Geschichte der deutschen Staatsanwaltschaft unerhört dastehen.

Er weint über seine Partei!

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Eine dramatische Szene im Lippeschen Landtag. In einer Sigung des Lippeschen Landtags hat sich jüngst mie unser Bielefelder Parteiblatt mitteilt ein Vorgang abgespielt, der verdient, daß man ihn in allen Einzelheiten für immer festhält. Die sozialdemokratische Fraktion hatte neben einigen Fragen an das Landespräsidium zu ersuchen, dem Landtage Vorschläge darüber zu unterbreiten, wie den durch die Verabschiedung der Aufwer­tungsgeseze im Reiche um alle Hoffnungen betrogenen Sparern die dringend notwendige Hilfe gebracht werden kann.

aus Geldern, die Kluge vorher von Herrn Leopold hatte Landespräsidium dem Landtage auch den Antrag unterbreitet, das

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abholen lassen. Die genaue Absendung dieser Beträge nach Höhe, Postamt und Tag steht fest. Der eine Betrag ging vom Boftamt 239 am 15. Juli 1925 an Kußmann, Kolberg , an Bord der Schwalbe", der andere Betrag am 11. Juli 1925, Postamt 9 nach Danzig . Gegenüber seinen Angestellten äußerte fich Kluge- Knoll öfter dahin, er fönne ihnen das Gehalt nicht voll auszahlen, weil er zuviel an Kußmann zahlen müßte.

Die Staatsanwälte nahmen auch an den genannten Ronferenzen teil, so z. B. trafen sich im Februar 1925 Knoll und Oberfinanzrat Bang mit den Staatsanwälten Kußmann, Pelzer und Caspary in einem Restaurant gegenüber dem Kriminalgericht, Knoll, Beaulieu und Breithaupt mit Staatsanwaltsaffeffor Kußmann im Mai 1925 im Bureau Lügomstraße 60 zu einer Be fprechung, die von besonderer Bedeutung ist,

well hier nämlich die Beröffentlichung des Kammergerichts­beschlusses in Sachen Barmat beschlossen wurde als Gegen­schlag gegen das Juftizminifterium,

Las im Höfle- Ausschuß von den Staatsanwälten abgerückt sei. Diese Veröffentlichung erfolgte dann auf Grund einer Abschrift, die Kußmann dem Bureau herstellen ließ.

Eine besondere Rolle spielt auch Herr Dr. Weiß, der Leiter der Geschäftsstelle der Deutschnationalen Volkspartel. Er war es, der einen Betrag von 10 000 m. für den Erwerb eines Aftenmaterials von drei Kisten Umfang aus den Deutschen Werten versprach und 5000 m. anzahlte. Das Material gelangte zu Breithaupt. Als nun wegen der reftlichen 5000 m. Streitigteiten zwischen verschiedenen Stellen entstanden und mit der Fortschaffung des Materials aus Breithaupts Wohnung gedroht wurde, ficherte Herr Affeffor Kußmann dem Bureau den Besitz, indem er pro forma das Material durch folgende Verfügung beschlagnahmte: Abschrift

Der Generalstaatsanwalt

bei dem Landgericht I. 13. 3. 845. 24.

2. 3. 25. 25.

Straffache gegen Barmat- Kutister.

Berlin den 7. April 1925.

Das bei Herrn Breithaupt, Berlin- Charlottenburg, Mohffr. 73, bei Fechner wohnhaft, befindliche Aftenmaterial ist bis auf weiteres vorläufig fichergestellt.

3. A.: Kußmann.

Diese Beschlagnahme war nur ein Scheinmanöver, denn das Material blieb bei Breithaupt liegen, ohne daß Herr Kuß aus seiner Verfügung irgendwelche praktischen Konje­

mann quenzen zog.

Interessant ist es auch,

daß sowohl Herrn Affeffor Kußmann wie einzelnen Angestellten des Bureaus vom Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat Stel­lungen mit hohem Gehalt versprochen wurden für den Fall, daß ihnen etwas passieren würde.

is Herr Kußmann in Urlaub ging, übernahm Caspary seine Ber­5935 tretung bei dem Bureau. Er beantragte bald darauf, als das Justizministerium die Staatsanwälte in der Barmat- Sache

abberies, ein Disziplinarnerfahren gegen sich selber, ließ den Antrag durch das Bureau der Deffentlichkeit durch die rechtsstehende Bresse mitteilen, noch ehe er bem Justizmini

fterium vorlag.

Soviel wollen wir vorläufig mittellen, obwohl mit unseren Angaben nur ein Teil des Tatbestandes erschöpft wird. Wir sprechen die Erwartung aus, daß die zuständigen

Sehnsucht!

Spät am Tage erst, faft ist es schon die erste Abendstunde, wenn das silberne, fingende Wasser mir über Haupt und Rörper fließt, werde ich Mensch. Dann spüle ich mir das nervenzerreibende Rattern der Maschinen, die schnauzende Stimme des Meisters aus den Ohren. Del, Schweiß, Schmutz rinnt von mir nieder, mein Körper atmet auf. Aus den Augen mische ich mir das Bild des Tages, den freudlosen Fabriksaal mit seinen faufenden Treibriemen, züngelnden Flammen, schwingenden Rädern. Den Anblick der hundert Men schen, die in Dunst und Hitze, mit frummem Rücken, hohlen Wangen, truben Augen sich die Quelle ihres Lebens, das Brot verdienen.

Ich ziehe mir andere Kleider an. Gehe auf die Straße. Jezt, mo die Sonne am Sinten ist, merke auch ich, daß sie scheint. Bon der Sefunde am frühen Morgen, wo die medende Glode mich aus schwerem Schlafe reißt, bin ich nur totes Rad im Fron des Alltags. Ich darf nicht fühlen, nicht denken. Schon in ganz jungen Jahren habe ich es mir verboten, vor Feierabend zu fühlen und zu denken. Ich fürchte mich vor meinem Schreien, wenn ich mein Verbot über­trete. Nur eine Sefunde fühlen, nur einen Augenblick denken in diesem heißen Fabriksaal, ich würde schreien, mild schreien.

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Jetzt also bin ich Mensch. Ein anderer Körper in ganzen Kleidern. In der Allee sehe ich mich auf eine Bant. Eine Frau geht vorüber. Jung ist sie und schön. Sie trägt ein dufthelles Kleid. Die Abendsonne hat leuchtende Flammen in ihre Augen gesetzt. Die Frau lächelt der Zauber eines Sommertages liegt in diesem Lächeln. Doch dem das Lächeln gilt nicht mir Herrn dort, dem sie die Hand jetzt reicht, der ihr in die leuchtenden Augen blicken darf. Ach der Herr trägt ja auch einen viel feineren Anzug als ich;; er wird auch nicht so schwielige Hände haben. E: n Automobil, hoch mit Koffern bepact, fährt vorbei. Da bricht es wieder auf in mir, das, was ich mit aller Kraft nieder­gehalten. Ich springe auf. Wie schnell meine Füße sind. Da ftreben auch schon die Türme meines Zieles aus dem Häusermeer. Jeden Abend, wochenlang schon, treibt es mich. So lange schon die Luft auch in der großen Stadt den Menschen sommerwarm umschmeichelt. Jeden Abend stehe ich am Fernbahnhof, die Menschen zu sehen, die in die Belt hinaus ziehen. Die den Sommer schauen dürfen. Ich sehe sie in eiliger Haft, mit einem glücklichen Lachen in den Augen. In geheimer Sorge, den Zug zu versäumen. Es find jene, die auf vierzehn Tage für groschenweis erspartes Geld in den Som­mer fahren, ihn zu trinken, zu erleben.

Dann die anderen, die sich die großen Gepäckstücke nachtragen laffen. Mil müden Gesichtern steigen sie in ihr Abteil, sie müssen ja reisen. Ihr Geld, ihre Stellung erfordert es.

Dicht an der Sperre stehe ich. Meine Augen brennen! In meinem Herzen ist heiße Sehnsucht, Sommersehnsucht! Wenn ich bem Beamten hier ein gutes Wort gäbe, daß er mich hindurchließe,

Nach der Begründung durch den Abg. Grothof, der sich durchaus auf wichtige, sachliche Gesichtspunkte beschränkt hatte, zeigte der deutschnationale Abgeordnete Ruhlmann aus Lemgo einige Neigung, die Debatte auf das Gebiet parteipolitischer Aus­einandersegungen zu schieben. Der Landtag folgte diesem Versuche indessen nicht. Nach einer etwas mehleidigen Darlegung des Abg. Treviranus( Dnat.) über die Gründe, die ihn bewogen hätten, dem Kompromiß" zuzustimmen, und nach längeren Ausführungen mehrerer Abgeordneter aus allen politischen Lagern, erhob der alte, seit langer Zeit fränfliche Abg. Krieger( Dnat.) die Hand zum Zeichen, daß er sprechen wollte. Als er dann das Wort bekam, hatte fich Herr Treviramus schon fortbegeben.

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Verfassungsfeier der Staatsregierung.

Der Amtliche preußische Pressedienst meldet:

Das preußische Staatsministerium hat beschlossen, am Abend des 11. August eine Verfassungsfeier unter Mitwirtung sehr nam­hafter fünstlerischer Kräfte zu veranstalten. Die Abendfeier wird wahrscheinlich in einem der Staatstheater oder einer der staatlichen Hochschulen stattfinden; nähere Mitteilungen über das Programm werden in Kürze gegeben werden.

Die Paktverhandlungen. Vorbereitung der Antwort auf das deutsche Memorandum.

Paris , 28. Jufi.( WTB.) Pefif Journal" berichtet: Der Juffifiar im Minifterium für auswärtige Angelegenheiten, Fro­mageot, ist aus London zurüdgefehrt, wo er wiederholt mit dem Juftitiar des Foreing Office, Sir Cecil Huret, verhandelte. Es habe sich hierbei um die Antwort auf das deutsche Memorandum und um die Vorbereitung des Sicherheitspatts gehandelt. Annäherung des französischen und des englischen Stand­punktes.

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Paris , 28 Juli.( WTB.) Der englische Geschäftsträger in Paris , Botschaftsrat Sir Erid Phipps, hatte gestern eine Unterredung mit dem Generalsekretär im Ministerium des Aeußeren Philippe Berthelot , in deren Verlauf über den Eindrud ge­sprochen worden sein soll, den die deutsche Sicherheitsnote in London hervorgerufen habe. Nach dem Petit Parifien" soll der französische Was Herr Krieger wollte, wurde gleich bei seinen ersten Worten Botschafter in London neue Weisungen erhalten haben, nach denen er bei den fünftigen Verhandlungen mit Staatssekretär flar, er bedauerte nämlich, daß er" gemeint war Herr Treviranus- nicht mehr anwesend sei. Ich wollte ihm die Leviten Chamberlain die französische Auffassung über einige internationale - Ich Rechtsprobleme, die durch die deutsche Note vom 20. Juli aufge­lesen!". Und dann fam eine eindringliche Anklage gegen die Deutschnationalen im Reichstage! worfen worden feien, darzulegen habe. Das Blatt glaubt ferner Mühjam nach Worten suchend, und nur mit Anstrengung sich auf. zu wissen, daß die franzöſiſche und die englische Auffassung, nament­recht haltend, so flagte der greise ehemalige Führer der lipp. Deutsch lich in der Frage des Eintrittes Deutschlands in den Völker. bund sowie hinsichtlich der entmilitarisierten 3one am nationalen seine eigene Partei an. Inzwischen war Herr Treviranus Rhein und der Gestaltung der Schiedsgerichtsbarkeit sich von unserem alten Freunde Schmud wieder in den Saal geholt Aber die britische Re­worden. Als schließlich Herr Krieger von der materiellen Not des schon wesentlich einander genähert hätten. jungen Nachwuchses der Aufwertungsbetrogenen sprach, übermannte gierung scheine die Garantie bei den Schiedsgerichtsverträgen, die ihn die innere Bewegung. Die hellen Tränen traten ihm in die Augen zwischen Deutschland und Polen und der Tschechoslowakei abge­und rannen über die Wangen . Außerstande, weiterzusprechen, brach schlossen werden sollen, immer noch anders aufzufaffen als in Paris . London , 28. Juli. ( WTB.) Manchester Guardian" weist in Krieger feine Rede ab. einem Londoner Bericht darauf hin, daß die britische Stellung in den Baltverhandlungen heitel sei. Besonders die deutsche Note enthalte vieles, was England nicht annehmen tönne. Andererseits wünsche man nicht, Schwierigkeiten zu schaffen oder der deutschen Opposition in die Hände zu arbeiten. Die Paft­verhandlungen würden nur langsam fortschreiten. Die Regierung beabsichtige, mit Paris einen Meinungsaustausch zu pflegen, aber nicht eine gemeinsame französisch- britische Front gegen die Deutschen zu vereinbaren.

Der Landtag stand unter dem erschütternden Eindruck dieses Der Landtag stand unter dem erschütternden Eindruck dieses Borganges. Treviramus versuchte, mertlich matt, zu trösten, und es war wohl mit die Folge des Kriegerschen Zusammenbruchs, daß der ganze Landtag dem sozialdemokratischen Antrage zustimmte.

Umgruppierung im Sanktionsgebiet.

Noch keine Entlastung der Bevölkerung. Duisburg , 28. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Im Sanftions. gebiet finden grundlegende mgruppierungen der französischen Truppen statt. Die Pressemeldungen, nach denen Militärabtransporte aus dem Santtionsgebiet erfolgt seien, find dahin richtigzustellen, daß es sich lediglich um Truppenteile der im Duisburg - Ruhrorter Brückentopf vorübergehend ftationierten Truppen des belgisch - französischen Ruhrdepartements handelt. Bon den im Sanktionsgebiet stationierten französischen Truppen der Ruhrarmee haben 2 Batterien Artillerie Duisburg verlassen. Ferner ist der in Duisburg bisher einquartierte Stab des Befehlshabers der belgischen Truppen der Ruhrarmee aus Duisburg abgerückt. Entgegen anders lautenden Meldungen ist eine Entlastung der unter der Besatzung durch Wohnungsnot schwerleidenden Bevölke. rung bisher nicht erfolgt

Nationalistischer Unfug

Effen, 28. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die Mitglieder der nationalen Berbände Essens beabsichtigen, nach der endgültigen Räumung Effens unter, Heranziehung von reaktionären Mann­schaften aus allen Teilen Deutschlands einen großen Deutschen Tag in Effen zu veranstalten. Bezeichnend für das Treiben der Nationalisten ist, daß eine Anzahl Geschäftsleute aufgefordert wur den, sich mit schwarzweißrotem Fahnentuch einzudecken, um der zu erwartenden außerordentlichen Nachfrage nachkommen zu fönnen.

und ich den Zug erreiche? Wenn ich ihn vor die Brust fließe, wenn er die Fahrkarte von mir verlangt, und hindurcheile? Andere wür den mich fangen und halten, einsperren würden sie mich. Ich fäme

nie in den Sommer.

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Das

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Das armenische Problem.

Ein Siedlungsplan des Völkerbundes.

Oslo , 28. Juli. ( WTB.) Fridtjof Nansen gab gestern nach­mittag Bressevertretern einen lleberblick über die Untersuchungen, die er im Auftrage des Völkerbundes vorgenommen hat, um die Möglichkeiten festzustellen, den armenischen Flüchtlingen in Russisch- Armenien eine Eristenz zu schaffen. Nansen führte aus, Russisch- Armenien müffe zurzeit als übervölkert angesehen werden, es bestehe jedoch die Möglichkeit, noch viel mehr Menschen dort Existenzmöglichkeiten zu schaffen, besonders durch die Entwicklung des Bewäfferungssystems. Ein englischer, ein französischer und ein talienischer Sachverständiger auf dem Gebiete der Landwirtschaft und der Bewässerung hätten an der Untersuchung teilgenommen. Nansen schlägt die Aufnahme einer Anleihe von 9 Millionen Gold. rubel für Neubauten vor. Nach seiner Ansicht werde es leicht sein, eine solche Anleihe aufzulegen, da die Sicherheit recht gut sei. Der Plan zu den Bauarbeiten werde in den nächsten Monaten fertig­gestellt sein, es werde jedoch zwei bis drei Jahre dauern, bis das Bewässerungssystem derart ausgebaut sei, daß die Armenier mit der Besiedlung beginnen könnten. Nansen versucht, die Anleihe durch den Völkerbund zu regein.

| hellhörig als die Franzosen. Angesichts dieser Strömungen in Deutschland halte er eine Polarfahrt zusammen mit Amundsen für ausgeschlossen. Er betrachtete jedoch einen Bolarflug für das beste Mittel, um das zu vollenden, was mit der Fahrt des Z. R. III be­gonnen wurde: Der Welt Bertrauen zum Weltluftschiffsverkehr zu

geben.

Der Zeiger der großen Uhr rüdt vor. Rufe erschallen, legtes Haften. Der Rotbemühte hebt den Stab. Die Räder Inirschen. Der Zug zieht an. Mir wird es dunkel vor den Augen. Mein Bryan auf den Spuren Chrifti. Zum Tode Bryans wird noch Körper geht im Rhythmus des fahrenden Zuges. gemeldet, daß Bryan, der in der lezten Zeit feinerlei Krankheits­Blühende Wiesen duftende Aecker. Dörfer im Sommerzeichen spürte, den Blan hatte, im ganzen Lande einen Kampf gegen den Modernismus in der Religion zu entfachen. Am Freitag spred gold der Sonne. Rauschende Wälder um tiefblaue Seen. Meer, das unendliche Meer er in Chatanooga und zweimal in Winchester. Am Sonnabend schaumgefrönt freiheitfündend! fehrte er nach Dayton zurück und erörterte dort in einer öffentlichen Fern die Berge wie sie jauchzend in den Himmel schneiden. Rede die Berufung im Scopes- Prozeß. Es ist auch bekannt gemor­Grün leuchten die Matten. den, daß Bryan einen Plan für eine Pilgerfahrt nach Palästina ausgearbeitet hatte, wo er mit etwa 400 Anhängern den Spuren Chrifti folgen wollte. In Jerusalem , Bethlehem und an anderen Orten wollte Bryan Ansprachen halten und schließlich auf dem Delberg eine Osterbotschaft verkünden.

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" Was stehen Sie denn hier noch? Gehen Sie doch endlich weiter!" Ber Berzeihung. ich habe nur dem Zuge nachgeschaut, Herr Stationsvorsteher!" Heiß atmet das Häusermeer. Die Stadt tönt ihr nächtliches Lied. Erschauernd ziehen die Sterne sich Wolfenschleier über ihr silbernes Leuchten. Irgendwo muß doch Sommer sein? Die Welt ist schön und für die Menschen da und sie gehört doch nur dem Menschen. Schlafen will ich. Bald ruft die Glode wieder. Hundert Men fchen in Dunst und Hize. Schmutz Schweiß der Meister schimpft. Nicht fühlen nicht denken! Ich will nicht das wilde Echreien meiner Sehnsucht hören. H. W.

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Edener über die Möglichkeiten des Luftschiffsverkehrs. Im Rahmen der verkehrswissenschaftlichen Woche in München sprach Dr. Edener über die Möglichkeiten des Luftschiffsverkehrs. Die bisher sich nicht entwickelt habe, erblidt Edener in erster Linie in Gründe, weshalb ein Luftschiffsverkehr in nennenswertem Maße dem noch nicht absolut durchgedrungenen Vertrauen zu der Fahr­sicherheit. Es sei eine der größten Ironien, daß diejenigen Böller, die vom Luftschiffsbau nichts verständen, das deutsche Volk, das hierin Erfahrungen besigt und wirklich einen Weltluftschiffsverfehr zu schaffen in der Lage sei, daran hinderten, diese Erfahrungen zum Nutzen der Welt zu gebrauchen. Die Frage, ob das Luftschiff die ihm vorbehaltenen Strecken mit größter Sicherheit durchmeffen könne, sei vollständig zu bejahen. Auch die besonders wichtige Frage, wie es mit der Rentabilität eines Luftschiffes stehe, fönne im gün ftigen Sinne beantwortet werden. Dr. Edener gab eine genaue Rentabilitätsberechnung einer der geeignetsten Strecken für den die bei einem Rapital von Sevilla- Buenos- Aires 43 Millionen eine Berzinsung von 22% Broz. in Aussicht stellen würde. Zum Schluß seiner Ausführungen streifte er die Frage eines Bolarfluges mit Hilfe des Luftschiffes, der besonders geeignet sei, den Glauben an die Sicherheit des Luftschiffes für den Weltverkehr zu vertiefen. Dr. Edener wandte sich gegen die von verschiedenen Richtungen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Bolarflug gegen ihn vorgebrachten Angriffe. Diese Angreifer feien weniger

Luftverkehr

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Weitere Affenprozesse abgelehnt. Der Washingtoner Gerichtshof hat eine Prozeßführung gegen Lehrer, die gleich Scopes die Evolutionstheorie lehrten, mit der Begründung abgelehnt, daß eine Mißachtung der Bibel durch die Darwinsche Theorie nicht gegeben fei. Es verlautet, daß die Washingtoner Regierung die durch den Affenprozeß geschaffene Sensation, die sich zu einem Kulturfampf auszuwachsen drohte, endgültig zu begraben bestrebt sei.

Ciliput- Mäufe. Die fleinsten Mäuse der Welt kann man jetzt im 3oologischen Garten in London bewundern. Es sind ihrer sechs; weitere neun find während der Hinreise abhanden gekommen. Diese winzigen Nager, die im Gambia - Gebiet in Nordwestafrika leben, find so klein, daß sie durch ein Schlüsselloch gehen. Eine ganze Brut dieser Tiere hat bequem in einer schwedischen Zündholzschachtel Plaz. Man fann sich daher leicht vorstellen, was der Bärter dieser Lili. putaner im Londoner Zoologischen Garten für Sorgen hat, daß ihm seine Pflegebefohlenen nicht entschlüpfen.

Paul Hendels beschließt Ende dieses Monats seine giveijährige Tätigkeit an der Boltsbühne( Theater am Bülowplay) mit den lezten Aufführungen des von ihm inscenierten und mitbearbeiteten Auftspiels Die deutschen Kleinstädter". Am 1. September tritt Hendels sein Engagement bei Reinhardt an.

Amerifanische Gelehrte in Deutschland . Unter Führung des Prof. Dr. Sherwood Eddy trafen am Montag etwa 100 ameritanische Wissenschaftler im Amerika - Institut in der Universitätsstraße zusammen. 3wed ihrer Reise land die wirtschaftlichen, politischen und fulturellen Berhältnisse zu studieren. ift, in Deutschland , England, Frankreich , der Schweiz , Türkei und Griechen­

Der Maler L'Hermiffe ift in Paris im Alter von 81 Jahren gestorben Seine bekanntesten Werte find im Luxemburg - Museum ausgestellt.

Jahrbuch für Soziologie. Eine internationale Sammlung geselschafts­miffenichaftlicher Forschungen erscheint jest unter dem Titel Jahrbuch für Soziologie" im Karlsruher Berlage von G. Braun. Bartholomäus- hospital hat in einer ärztlichen Versammlung in Bath er Enfdedung des Ruhpodenerregers? Dr. Gordon vom Londoner St. Hart, es sei ihm gelungen, den Erreger der Stubpoden zu entdeden. Man glaubt, daß dadurch die bisherige Methode zur Bekämpfung der menschlichen Boden eine vollständige Umwandlung erfahren wird.