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Glück und Ende eines Inflationsbankiers.

Die Millionenverluste der Deutschen Girozentrale.

Bor einiger Zeit erregten die Millionenverluste der Deutschen Girozentrale, der Spizenbank der deutschen Sparfassen und Giro faffen, in der Deffentlichkeit großes Aufsehen. Sie erlitt schon Ende der Inflationszeit und in der ersten Stabilisierungsepoche in die Millionen gehende Berluste, da sie zivilrechtlich Ersatz nicht erlangen fonnte. Das strafprozessuale Verfahren, das sich an diese Borgänge angeschlossen hatte, und das nunmehr vor dem Schoffengericht mitte feinen Abschluß fand, warf in das Milieu der Inflationsspefulationen und auf die bei der Jagd nach Millionengewinnen hervorgetretenen leichtsinnigen Kredithingaben grelle Schlaglichter. Die Berhandlung zeigte, wie mit ungedeckten Sched's gearbeitet wurde und endete damit, daß der Angeflagte öfling zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, während der Angeklagte Hinz freigesprochen

murde.

aber

Der Banfier Julius Höfling, der sich wegen An stiftung des Profuristen der Deutschen Girozentrale, Artur inz, zur Untreue und zum Betruge mit diesem zusammen zu ver­antworten hat, ist eine jener Inflationsblüten, die schnell zu fabelhaftem Reichtum gekommen waren, deren Herrlichkeit aber mit der Stabilisierung zunichte wurde. Der Angeklage Hinz war Kriegsfreiwilliger und später Offizier geworden. Im Jahre 1919 trat er in Berlin als Volontär in die Deutsche Girozentrale ein. Schon nach zwei Jahren wurde er im Alter DON 25 Jahren Broturist und Leiter der Hauptkasse, durch die täglich bis zu 500 Millionen Goldmart gingen. Er hatte die jelb­ftandige Disposition über sämtliche überschüssigen Gelder der übrigen Girotaffen. Bei diejer Tätigkeit lernte er den zweiten Angeflagten Höfling fennen, den die Antiage als Banfier bezeichnete, der felbft nur als Privat petulant angesprochen sein mollte. Der jet dreißigjährige Höfling war aus dem Banffach hervorgegangen und hatte es unter der Gunst der Inflations tonjunttur zu einem großen Vermögen gebracht, das aber noch be deutend überschäßt wurde. Die Antlage warf nun Hinz vor, bei der Erteilung von Krediten an öflich zum Nachteil der Deutschen Girozentrale gehandelt und damit Untreue perübt zu haben; ferner Betrug dadurch, daß er seiner Direttion feine nähere Mitteilung über die Transattionen von Höfling ge­macht habe. Höfling murde vorgeworfen, Hinz durch Geschenke und Einladung angeftiftet zu haben. Die fraglichen Geschäfte Höflings und der Girozentrale spielten sich in der Weise ab, daß Höfling von Hinz Reichsbanticheds erhielt und damit sich anderweitig Kredit verschaffte. Er war dem Banthaus Gustan G. Sean aus früheren Geschäften größere Beträge fuldig. Zur Dedung dieser Schuld, die über den Kaffenverein lief, ließ er sich non hing einen um einen Tag vordatierten Reichsbanfjhed geben. Durch diesen. Sched erwarb er sich bei dem Banthaus Levy großen Kredit und erhielt hier einen neuen Sched über denselben Betrag, der ebenfalls vordatiert mar. Auf diese Weise verschaffte sich Höfling Lange Zeit hindurch täglich Gelo, da das Manöver Tag für Tag er­neuert wurde.

Als dieser Schedaustausch wegen der darauf lastenden Zinsen Don 20 bis 30 Prozent täglich hölling zu teuer wurde, richtete er sich ein eigenes Konto bei der Girozentrale ein mit der Einzahlung von 5000 Mart und zog feine eigenen Schecs auf diefes Konto, das natürlich zur Deckung der Millionenbeträge nicht aus reichte. Seine Scheds ließ er sich von Hinz bestätigen. Er versprach Hinz die fofortige Hingabe eines Gegenfchecks und besorgte sich auf Grund des Schecks der Deutschen Girozentrale bei anderen Insti­tuten, so bei der Deutschen Landesbantzentrale, der Hamburger Handels- Bank und anderen, Gegenfchecks. Ueber die Frage, ob ein­mal ein Sched ohne Gegenfcheck von Hinz gegeben worden fei, enispann fich eine längere Erörterung zwischen dem Gericht und den Berteibiger, wobei sich schießlich aus dem von der Giro zentrale vorgelegten Kontoauszug ergab, daß in der Tat für den Sed vom 12. Dezember 1923 in höhe Don 18 millionen tart eine Gegenbuchung stattgefunden habe. Ueber den Berbleib des Gegenmertes ließ sich jedoch nichts feststellen. Durch diese Trans altion mar erreicht worden, daß die Schuld, die Höfling bei dem be freundeten Banthaus Levy in Höhe von 1.8 Millionen Mart besaß, durch den Reichsbanijched der Deutschen Giro zentrale abgebedt murbe, und daß in der Folge immer ein Sched in dieser Höhe bei der Girozentrale ungebedi blieb. Hinz forderte schließlich Dedung und ließ, als diese ausblieb, am 15. Ja nuar einen von ihm bereits gegebenen Sched in Höhe von 1,7 Mil lionen Mart bei der Reichsbanf sperren. Die Direktion hob aber die Sperrverfügung auf und zahlte den Schedbetrag aus. Damit fügte fie, mie non allen Seiten übereinstimmend mit den Sach­berſtändigen festgestellt wurde, der Girozentrale unter 3uziehung

Der Rinsen und des Zinseszins einen Schaden von etma 2 Millionen Mark zu. Als die Landesbankzentrale eines Tages Rückfragen bei der Girozentrale über die Höhe des Guthabens Höf: lings anstellte, tam die Sache zum Klappen. Wie der Sachverständige Alebber darlegte, wäre ein Schaden nicht entstanden, wenn es bei ber Sperre geblieben wäre. Die weiteren Berlufte für die Giro zentrale traten dann durch das Sinfen der Effetten ein. Hinz er flärte, daß ihm jede Schädigungsabficht ferngelegen habe. Bon dem Berteidiger murde der Girozentrale vorgeworfen, daß die Ne visionseinrichtungen burchaus ungenügend ge mesen feien, da eine Kontrolle des Angeklagten während eines ganzen Jahres nicht stattgefunden habe. Es sei ein ungeheuerlicher 3uftand, menn öfffentliche Gelber derartig bewirtschaftet werden, daß ein 25jähriger Brofurift, der der Sache nicht gemachfen fei, die unbeschränkte Berfügung über Hunderte von Millionen habe. Das Schöffengericht Berlin- Mitte tam nach fürzerer Beratung zu dem oben miebergegebenen Urteil.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

04. st. Reutölin: Mütmoch, ben 29 Juli 7 Uhr wichtige Funktionärsfigung bei Schröder, Steinmezitzaße 52 Erscheinen licht. 96. Abt. Reutör: Mittmech 7, Uhr bei Brandt, Thüringer . Ede Bipperſtraße, Functionär sigung Ale Bezirle müssen vertreten sein.

101. Abt. ( Treptow ). Mittwoch, 29. Juli, nahm. im Lotal Neu- Zinolt", Neue- Krug Allee, Raffeetochen. Alle Genojjinnen und Genoffen müssen erscheinen.

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Gewerkschaftsbewegung

Der Lohnkonflikt bei der Reichsbahn.

Für die Eisenbahner ist kein Geld da.

Unter dieser Notiz veröffentlicht das Berliner Tageblatt" die von den Tarifgewerkschaften beschlossene Ründigung des Lohn tarifs zum 31. Auguft. Unter dem Hinweis auf die Notlage der Eisenbahner angesichts der ständig wachsenden Preise wird u. a. gefagt, daß die Reichsbahngesellschaft wohl für Besprechungen gesagt, daß die Reichsbahngefellschaft wohl für Besprechungen ist, aber nicht für eine 2ohnerhöhung, es sei denn, daß die Güter und Berfonentarife erhöht werden. Der ab­lehnende Standpunkt der Verwaltung wird außerdem bamit be­gründet, daß das Reichsfinanzministerium( foll heißen v. Schlieben) auch die Erhöhung der Beamtengehälter abgelehnt hat. Wir gehen nicht fehl in der Annahme, daß diese Notiz von der Hauptverwaltung der Reichsbahn stammt, um die demokratisch gesinnten Kreise für ihren ablehnenden Standpuntt zu gewinnen.

Wie liegen die Dinge in Berlin wirklich? Im Jahre 1914 betrug der Höchstlohn für einen Handwerker( Lohnarbeiter) 0,84 M., im Jahre 1923 ist der Höchstlohn, Sozialzulagen für Frau und zwei Kinder eingerechnet, 0,86 m. Bei Beachtung des Reichsinder von 1,38 müßte der Stundenlohn um 38 Prog. höher fein als 1914, aljo = 1,16 M., b. h. der Handwerfer befommt real 30 f. 84+ 32 Pf. meniger. Bei 20 Prog. Ueberverdienst hat der Arbeiter einen Stundenlohn von 86+ 12 f.= 0,98 m. Also auch dann noch 18 Pf. weniger.

Diefelbe Arbeitergruppe verbiente 1914 durchschnittlich 60 Bf.( jegige Gruppe VI 60 b3m. 69 Pf.). Unter Heranziehung des Reichsinder von 1,38= 60+ 28= 88 Bf. Der Arbeiter mit zwei tinder bekommt also in Wirklichkeit 19 Pf. weniger. Bei 10 Broz. Ueberverdienst 69+ 5= 74 Pf., also auch dann 88-7414 Bf. meniger.

Dieses Mimus im Realeinfommen wird noch bedeutend ver größert, weil die Gesamtlebenshaltung im Juni eine Berteuerung Don 2,1 entgegen dem Monat Mai aufweist. Die Steigerung wird im Juli noch beträchtlichere Formen annehmen; einmal durch die Zollvorlage und die in Aussicht stehende Miets­erhöhung für Monat Auguft. Wir haben bei dem Bergleich aus­drücklich die Unverheirateten und die Kinderlosen nicht in Betracht gezogen. Hier ist die Differenz nicht unerheblich größer.

1

Nun macht die Hauptverwaltung jede Lohnerhöhung abhängig von einer Erhöhung der Güter und Perfonentarife. Wir erinnern an die Lohnerhöhungen im Jahre 1924. Auch damals fuchte fie jeder Lohnerhöhung auszuweichen, meil durch die Ermäßi gung der Gütertarife eine Berbilligung der Lebens. mittel eintreten würde.

Borag, vom Hauptvorstand, gab den Bericht über die geftern mit den Unternehmern geführten Lohnverhandlungen. Die Unternehmer forderten Sondervereinbarungen für Berlin , die auch Verschlechterungen der Krankheitsentschädigung in sich schließen sollten. In ihrem letzten Augebot erklärten fich die Unternehmer bereit, eine vierprozentige Lohnerhöhung zu gewäh ren. Zum Arbeitszeit abfommen führte Borag aus, daß dieses wohl bei seinem Abschluß einigermaßen günstig gewesen sei, heute sich jedoch ungünstig auswirke. Das Abkommen müsse baldigft aufgehoben werden.

Armbrust, von der Berliner Leitung, wandte sich in seinen Ausführungen sehr scharf gegen das Arbeitszeitablommen. Im gleichen Sinne äußerten sich die Diskussionsredner. Das Lohn­angebot wurde von allen Rednern als völlig ungenügend bezeichnet. Obwohl der Bertreter des Hauptvorstandes und Roch zur Abwägung aller gegebenen Verhältnisse mahnten, murde das Angebot der Unternehmer von der Versammlung einstimmig abgelehnt.

Versammlung der Lebensmittel- und Getränkearbeiter.

Am Sonntagvormittag fand im Gewerkschaftshaus die ordent­liche Generalversammlung der Lebensmittel- und Getränkearbeiter statt. Durch einen Beschluß der Delegierten wurden die ersten beiden Bunfte der Tagesordnung: Geschäftsbericht vom 2. Quartal 1925 und Bericht vom Verbandstag, bis zur nächsten Quartalsversamm­lung vertagt.

Es wurden somit mur die angesetzten Wahlen vorgenommen. Als unbefoldete Mitglieder des Hauptvorstandes sowie als Erfagleute für diese wurden die von der erweiterten Ortsverwaltung und der Vertrauensmännertonferenz vorgeschlagenen Mitglieder gewählt. Zum Verbandsbeirat wurde hodapp als ständiges Mitglied und Fischer als Ersatzmann gewählt. Aus dem gedruckt vorliegenden Rassenbericht über das 2. Quartal 1925 geht hervor, daß die Ver bandstaffe in Einnahme und Ausgabe mit 40 670,50 mt. bilanziert und die Lokalfaffe gegenüber dem 1. Quartal eine Mehr. einnahme von 2332,61 m. hat. Das Lofalfaffenvermögen be trägt 13 267,71 m. gegenüber 10 935,10 m. am Schlusse des 1. Quar­tals 1925 und nur 7 M. am Schluß des letzten Quartals 1923. Auch hier zeigt sich mie bei allen Verbänden, daß die Organisationen auch in finanzieller Hinsicht ihre Schlagkraft wiedergewinnen, die sie durch die Inflation vorübergehend verloren hatten.

Die Gemeindearbeiter in Rheinland- Westfalen . Effen, 28. Juli( Mtb.) Die Urabstimmung der Gemeindearbeiter von Rheinland- Westfalen über die Frage, ob die Ablehnung der Lohnforderungen mit einem Rampf beantwortet werden solle, hat eine Mehrheit von 90 Broz für den Streit ergeben. Dis Forderungen wurden von 10 auf 7 Broz herabgefeßt. Für Mitf­mod hat der Schlichter beide Parteien zu einer Berhandlung nach Dortmund berufen. Die christlichen und freien Gewerf Mittwoch eine Konferenz einzuberufen, falls das Ergebnis der Berhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht be. friedigen sollte.

Und wie fah es aus? Die Gütertarife murden am 20. Januar 1924 um 8 Broz., am 1. März 1924 um 10 Broz. und im September 1924 um meitere 10 Broz. ermäßigt. Den Borteil hatten die inter- schaften beschlossen in einer gemeinsamen Mitgliedertonferenz, für effierten Wirtschaftsgruppen. 700 bis 800 Millionen floffen in ihre Taschen. Die Teuerung wuchs. Dieser Verlust in der Einnahme. quelle murde durch eine Steigerung der Personentarife auszugleichen versucht. Die im Mai b. J. erfolgte Steigerung der Personentarife gegenüber 1913 beträgt in der IV. laffe 50 Pro3. und in der I. Klasse nur 33 Pro3.

Rechnet man nun den Ausfall der Einnahmen, infolge der wiederholten Ermäßigung der Gütertarife, dann die für das Abbau­miederholten Ermäßigung der Gütertarife, dann die für das Abbau­fieber zur Berteilung eingefehten Leistungszulagen in Höhe Don 50 Millionen Mart und die Mehrbezüge derleitenden Beamten( 107 an der Zahl) in Höhe von 600 000 m., bann ist die Verwaltung in der Lage, die Löhne der Eisen bahner zu erhöhen, damit diese, den Auswirkungen der Zoll­und Mietswucherei gegenüber, einigermaßen den Lebensunterhalt bestreiten tönnen.

Die Zimmerer antworten den Unternehmern. Seine Arbeitsaufnahme ohne Bewilligung der Forderungen Gestern abend tagte im Gemertschaftshaus eine Sahlstellenver. fammlung des Zentralverbandes der Zimmerer, in der Repp. schläger einen Bericht über die legten Berhandlungen gab. Nach bem der Kampf fast drei Wochen dauerte, fanden bekanntlich am Sonnabend vor dem Schlichter Einigungsverhandlungen statt. Es mar schon von vornherein zu ersehen, daß die Unternehmer, die fich nur durch ihre drei Syndici vertreten ließen, gar nicht die Abficht hatten, zu einer Berständigung zu kommen. Die Verhandlungen berliefen fomit ergebnislos.

Der Vorstand empfahl der Bersammlung, angesichts dieser Tat. fachen dem am Sonntag im Borwärts" veröffentlichten Beschluß der Zentralftreitleitung zuzuft immen.

Nach einer regen Diskussion wurde von der Bersammlung durch bezirksmeise Abstimmung folgende Entschließung angenommen: Bahlstellenversammlung des Zentralverbandes der Zimmerer ftimmt Die am 27. Juli 1925, im Gewerkschaftshaus, Gaal IV, tagende dem Beschluß der Zentralftreitleitung, welcher am Sonntag, den inhaltlich zu. Die Delegiertenversammlung verpflichtet meiter 2. Juli, im Borwärts" und" Roten Fahne" veröffentlicht ist, voll alle Rameraben, nach wie vor, die streng ft e Kontrolle über olle Baustellen auszuüben.

Fortdauer des fächfischen Bauarbeiterftreits. Dresden , 28. Juli. ( TU) Die Einigungsverhandlungen im Bau gewerbe find ergebnisios verlaufen. Eine Berlängerung der Arbeitszeit murbe von den Arbeitnehmern abgelehnt. 3ur Lohnfrage erklärten fie, bag ohne eine Lohnerhöhung der Streit nicht beigelegt werben tönne.

Lohnkonflikt in der Berliner Zigarettenindustrie.

Gestern abend fand im Rosentaler Hof eine Funktionärver jammlung der Tabalarbeiter, Buchbinder und Transportarbeiter statt, die in der Zigarettenindustrie beschäftigt find.

Der Bergarbeiterftreit im Saargebiet. Saarbrüden, 28. Juli. ( TU.) Der Ausstand der Bergarbeiter ist vollständig. Rund 99 Proz. der Belegschaft der Saargruben steht im Ausstand. Bewaffnete Landjäger halten seit einigen Tagen die Gruben besetzt. Die Bergleute bewahren jedoch größte Disziplin, überall herrscht Ordnung und Ruhe. Die Gewerkschafts­führer weilen in Paris , um mit dem französischen Arbeitsminister über die Lohnfrage zu verhandeln. Die großen Metallarbeiter­Derbände des Saargebietes haben sich mit den ausständigen Berg­arbeitern solidarisch erflärt. Der Landesrat des Saar­gebietes wendet sich an das französische Arbeitsministerium mit einem Telegramm, in dem die große Notlage der Bergleute als die Ursache des Streits bezeichnet wird und wegen der schweren Folgen für die ganze Bevölkerung dringend gebeten wird, den Forderungen ber Bergleute meitestgehend gerecht zu werden.

Lehte Verhandlungen vor dem englischen Bergbauftreik.

London , 28. Juli. ( BTB.) Bertreter des Bergarbeiterverbandes berieten gestern mit Bertretern des Internationalen Gemert­schaftsbundes über die Frage der Haltung der Berg und Transportarbeiter auf dem Rontinent im Falle einer Arbeits­einstellung in den britischen Kohlenbergwerfen. Der Sefretär_des Bergarbeiterverbandes Coot teilte mit, daß wahrscheinlich im Falle einer Arbeitseinstellung teine Kohlensendungen vom Rontinent nach Großbritannien erfolgen würden.

London , 28. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der englische Bremier­minister Baldwin empfing gestern in Gegenwart des Marine­Grubenbefizer zu bewegen, ihre Vorschläge zurückzuziehen und die ministers und des Arbeitsministers eine Abordnung des Allgemeinen Gemertschaftstongresses, die den Ministerpräsidenten ersuchte, die Arbeit auf Grund des gegenwärtigen Lohnübereinkommens folange führt haben würden. Baldwin fonnte zu dieser Forderung keine fortsetzen zu lassen, bis die Verhandlungen zu einem Ergebnis ge­Erklärung abgeben, versprach aber, mit größtem Nachdrud und größter Eile die Vermittlungsversuche der Regierung fortzusetzen. Die allgemeine Lage bleibt nach wie vor sehr ernst.

London , 28. Juli. ( TU.) Die Grubenbefizer versuchen, die ge schloffene Front der Bergarbeiter zu durchbrechen, indem fie er­flären, mit den Belegschaften ihrer Sechen örtliche Lohn­abfommen abzuschließen und bieten teilweise recht günstige Lohn und Arbeitsbedingungen an. Die meisten Bergarbeitergemert­schaften haben jedoch den Abschluß von örtlichen Lohnabkommen abgelehnt.

Paris , 28. Jufi.( WTB.) Heute tritt der Ausschuß der Inter nationalen Bereinigung der Bergarbeiter zu fammen, um auf Veranlassung der englischen Bergarbeiter über die Ursachen der Weltkrise in der Kohlenindustrie zu beraten und die Möglichkeiten eines Generalftreits ins Auge zu faffen.

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Roch gab zunächst einen Ueberblid über die besonders in legter Zeit in der Industrie erfolgte Rartellbildung. Der größte Teil der Firmen sei heute von ausländischem Rapital abhängig. Es sei unerträglich, daß jezt bei wesentlich geringeren Löhnen Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Edilowski Cotales weit höhere Arbeitsleistungen verlangt werden als früher.

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