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Zwischen jeder Zeile stand die Mahnung: vertauft, verkauft Hals über Kopf! Jeder Rat, sich vor der Panik zu hüten, sollte Panik säen und fäete Panik. Und heute ist Ernetezeit. Die Banken haben aufgekauft, was unter dem Einfluß ihrer Prefle auf den Markt geworfen wurde, haben zu niedrigen Preisen riesige Aktienbestände in ihre Hände gebracht. Natürlich haben sie das nur aus Patriotismus getan, fönst hätten die bösen Ausländer sich der nationalen Industrien be­mächtigt. Jetzt belohnt sich die gute Tat. ohne langfristige Ausstände. Jetzt werden die auf einmal von der Einkommen- steuer befreiten Aktien emporschnellen und den Profit der ganzen Sache, die das Land Hunderte von MiMonen kostet, sacken die Großbanken ein. Es geht nichts über eine Regierung, die enge Fühlung zur Hochfinanz hat, ohne daß sich zwischen beide die verschiedenen Jnteresienver- tretungen drängen, wie Parlament und derartige veraltete Anstalten. Mussolini macht heute alles mit sich und seinem Gott ab, und ist es nicht der alte Jehovah, so doch fem Zeit- genösse, das goldne Kalb...

Zentrum unü Zollkompromiß. Ivos als Verteidiger. In derGermania� polemisiert der Reichstagsabge­ordnete Ivos gegen einen Aufsatz, der in der sozialdemo­kratischen Presse des Westens erschien und sich an die katholischen Arbeiter wandte. Er sieht in diesem Aussatz, der sich gegen die Zollpläne der Regierung wendet,ein bedauer- liches Machwerk*, eintrauriges Dokument*, einenRück- fall in die parteipolitischen Methoden der Vergangenheit*. Und das alles, well in dem angegrissenen Aufsatz eine Rechtsentwicklung des Zentrum» festgestellt wurde. Der Aufsatz von I o o s wird zu einer Verteidigung des Zollkompromisse»: .Es ist nicht wahr, daß im ZoMompromkß, dessen Ge- statt noch gar nicht fertig ist, die Interessen der Arbeiter zugunsten eines.agrarischen Flügel»* ge- opfert worden sind. Was bislang beschlossen ist, liegt durch- aus in der Linie de« Programms der»grar- sachverständigen und, wie wir zu wissen glauben, bis zu einem gewissen Grade auch in der Linie de» sozial» demokratischen Agrarprogramms. Der Zolltarif soll Handelsverträge ermöglichen, soll den Außen- und Innenmarkt und damit unser Wirtschaftsleben befruchten. So berühren sich Ar- betterinteressen und Zolltarif und Agrorschutz. Der Aufruf stellt die Tatsachen auf den Kopf. Gerade die oft- elbischen Großgrundbesitzer kommen bei dem jetzigen Zollvorhaben nicht auf ihre Rechnung, der klein« und mittlere Bauer eher. Was die Regierungsvorlage dem reinen Getreidebau gewähren wollte, ist eben geändert worden. Der Aufruf redet tatsächlich in den Wind.* Wir bedauern aber diese Darstellung des sachlichen In­halts des Zollkompromisses ist eben nicht richtig. Es bleibt bei den Getreidezöllen, die durch eine Vereinbarung der Mshrheitsparteien nach unten gebunden werden. Es bleibt dabei, daß die Gesamtheit der Agrarzölle ein Sinken der Kaufkraft der konsumierenden Bevölkerung mit allen Folgen für die Wirsschaft zur Folge haben muß, während auf der anderen Seite die Vodcnpveise und die Bodenrente steigt. Es bleibt auch dabei, daß die reinen agrarischen Jnteressenpoll- tiker sich für zufriedengestellt erklärt haben. Nun aber das polltsschel Das Zollkompromiß und die sechs Anträge haben doch schließlich fertige Gestalt gibt der Regierung eine weitgehende Ermächtigung w Zoll- fragen. In dieser Negierung ist das Zentrum vertreten durch errn Brauns, die Deutschnationalen durch die Herren anitz, Neuhaus, Schlieben und Schiele. Die drei erstgenannten vertreten die bei Zollfragen betei- ligten Ressorts. Noch vor einem Bierteljahr hätte das Zentrum diesen Herren die verlangte Ermächtigung nicht gegeben. Ist das nicht Rechtsentwicklung?

Weller: die kleine Zolltarifnovelle sollte nur Derhand- lungszölle entHallen, die als Waffe in der Hand der Unter- Händler bei den Handelsvertragsverhandlungen dienen sollten. Die agrarischen Vertreter in der Regierung haben die Novelle solange sabotiert, bis sie die Zustimmung des Kabinetts für die Hereinnahme reiner agra- rischer Schutzzölle erhielten. Das Zentrum gibt jetzt dazu feine Zustimmung: ist das nicht Rechtsentwicklung? Es bleibt dabei, daß die agrarischen Interessenten ihren Willen durchgesetzt haben, und daß das Zentrum sich ihnen fügt. Im übrigen: die Entwicklung der deutschen Politik wird nicht gefördert durch Kompromisse, die eine Kapllulation vor dem Geiste der Interessen Wirtschaft darstellen. Wir wissen nur zu gut, daß Koalitionspolitik ohne Kompromisse nicht möglich ist. Das Zollkompromiß aber weit entfernt davon, fortschrittliche Elemente zu enthalten verbaut den Weg zum Abbau der Zollschranken in Europa in einem Augenblick, in dem von Deutschland aus ensscheidende Anstöße gegeben werden könnten, es führt zu einer Verschärfung der sozialen Gegensätze. Es gehört zu jenen Kompromissen, die eine Partei wie das Zentrum nicht eingehen kann, ohne daß ihr Wesen berührt würde._

Verlängerung ües Notetats. Wiedereinberufung des Reichstags im Oktober. Die Mehrheitsparteien des Reichstages haben einen Antrag ein- gebracht, nach dem die Gültigkeitsdauer des Gesetzes über den vor- läufigen Etat bis zum 8. August 1S2S verlängert wird. Sollte bis zu diesem Datum die Feststellung des Etats nicht erfolgt fein, so wird die Geltungedauer des Gesetzes biszum 31. Oktober 1925 verlängert. Aus diesem Antrag ist zu schließen, daß der Reichstag nach der Sommerpause im Ottober zusammenbe- rufen werden soll, um den Etat fertigzustellen. Das Notgesetz wurde vom Reichstag ohne Diskussion dem Haus- Haltsausschuß überwiesen.

Schleles gelbe Schützlinge. Der Tementicr-Apparat i« Arbeit. Reichstagsabgeordneter Genosse Graßmann schreibt uns: Eine zuständige Stelle* behauptet in einer Erklärung an die Presse, daß meine Veröffentlichungen über die Zusammen- hänge des Reichsinnenmini st ers und der gelben .Zentraltommisfton* jeder Begründung entbehren, und daß das Reichsministerium des Innern mit der gelben»Zentral- kommission* niemal« Beziehungen unterhalten Hab«. Will dte zuständige Stelle* auch bestreiten, daß der Begründer, zweite Vorsitzende und faktische Leiter der»Zentralkom- Mission*, Oberleutnant Kienzl, mehrmals wöchentlich bald den Reichsinnenminister I a r r e s persönlich, bald den Leiter des politischen Bureau» in den Diensträumen aufgesucht hat? Und will Herr Schiele leugnen, daß er als Minister diese Beziehungen durch Vermittlung eine» Frakttons- kollegen fortgesetzt hat? Die»zuständige Stelle* ver- meidet es bezeichnenderweise ängstlich, den Namen Kienzl zu nennen. Was nun die»Technische Nothilfe* betrifft, die durch Dermitt- lung der gleichen»zuständigen Stelle* von der»Zentralkommission* abzurücken sucht, so will ich mich für heute auf die Frag« be< schränken, ob sie auch bestreiten will, daß der Leiter Ihrer nor- wegischen Bruderorganisation mit der gelben»Zentralkommisston* aufs engste zusammenarbeitet? Wie lange will das Reichsinnenministerium dulden, daß die »zuständig« Stelle* solch« unwahren Informationen verbreitet? 9 Die Veröffentlichung über die»weißen Betriebszellen* veran- lassen sogar den gelben Reichslandarbeiterbund, in einer»Berichti- gung* von der»Zentrolkommisfion* de» Kienzl abzurücken. Diese Arbeiterschutztruppe des Reichslandbunde» legt Wert darauf, daß wir mitteilen, sie befinde sich»nicht in der Gesellschaft des Herrn Kienzl und seiner weißen Betriebszellen*. Auch stehe er nicht in finanzieller Beziehung zum Republikschutzfonds.

Eine Zemeorganifatlon in Leipzig aufgeöeckt Ein Attentat verhindert. Leipzig , 29. Juli. (Eigener Drahtbericht.) In der vergangenen Nacht wurden in Leipzig -Gohlis drei Führer der Feme -Organisation verhaftet. Mehrere Mitglieder des»Nationalen Bundes für Wehr und Hilfe* haben einen Ueberfall auf einen der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei angehörenden Major a. D. Braun« geplant, um ihn zu oerletzen oder gar zu beseitigen. Dem Opfer sollte zuerst Pfeffer in die Augen gestreut und sodann mit einem langen Schal der Hals zugedreht werden. Man wollte dem Major a. D. des Augen- lichts berauben und ihn am Schreien und Hilferufen hindern. Dem Opfer waren mindestens schwere Schläge mit einem starken Knüppel zugedacht. Eh« jedoch die Täter ihre Tat ausführen konnten, wurden sie von einem Polizeibeamten festgenommen, der im Austrage der politischen Polizei diese Feme -Organisation schon seit einigen Tagen verfolgt. Im Besitze des Anführers, eines ehemaligen Offi- ziers» wurde eine mit einem Gemisch von Pfeffer und anderen gefährlichen Pulvern gefüllte Ballspritze vorgefunden. Der Mann gab die Absicht zu, daß er den Major a. D. zunächst mal verteidi- gungsunfähig machen wollte, um ihn später zu beseitigen. Er gab ferner zu. daß seine Begleiter um die Tat gewußt und sich zur Bei- Hilfe bereit erklätt haben, was von diesen jedoch aufs entschiedenste bestritten wird. Als Grund für seine geplant« Tat gibt der Führer Rache an, weil der Major a. D. den Bestrebungen seines Bundes entgegengearbeitet habe. Die vier Täter wurden festgenommen und noch in dieser Nacht dem Staatsanwalt zugeführt.

Spanisch-französisthe Parteikonferenz. Sozialistische Friedenspolitik für Marokko . pari». 29. Juli. (MTB.) Gestern haben Vertreter der spanischen und der französischen Sozialisten in Paris miteinander verhandelt, um eine gemeinsame Formel für das Maroktoproblem zu finden. Don französischer Seit« nahmen an dieser Beratung u. a. die Abgeordneten Blum und R e n a u d e l teil. Nach Beendigung der Konferenz erklätte der spanische Dele- gierte, daß er die Friedensbedingungen, die man Abb«l Krim stellte und über die benchtet worden sei, als den Tatsachen ent- sprechend betrachte._

öulgaristtzes. Brandstiftung in einem Gefängnis. Zwei frühere Minister verbrannt! Au» Sofia wird gemeldet: Am Montag ist, wie erst jetzt bekannt wird, im Keller des Polizeigemängnifses ein Brand ausgebrochen. Dabei sind die dort inhaftierten beiden Minister aus der Etambulinski-Regierung, Kyril P a w l o w und Peter I a n« w, bei lebendigem Leibe ver- brannt. Man vermutet allgemein, daß der Brand absichtlich gelegt wurde, um sich der beiden Politiker zu entledigen.

Neberfall auf Srlanöo. Rom . 29. Juli. (Eigener Drahtbericht.) In Palermo wurde der in einem Auto sitzende ehemalig« Ministerpräsident Orlando , der vorher eine Wahlrede für den Freiheitsblock zu den Gemeinde- wählen gehalten hatte, von Faschisten überfallen. Die Auto- fenster wurden mit Knüppeln zerschmettert. Orlando selbst blieb unverletzt. lReinigung". Rom , 25. Juli. (MTB.) Der Sekretär der faschistischen Partei hat eine Reihe von Abgeordneten wegen Nichteinhaltung der politi- schen Richtlinien der Partei für länger« Zeit von jeder politischen Tätigkeit ausgeschlossen. Die Abgeordneten haben Berufung gegen diese Entscheidung eingelegt.

Hn öer Grenze. ition Rudi Hornig, Prag . Wenn man von dem Kurort« Eichwald nördlich der deutsch - böhmischen Badestadt Teplitz-Schönau mit der übrigen» prachtvoll gebauten Bergbahn zum Kamm des Erzgebirges fährt, gelangt man nach kurzer Fahrt zu der Grenzstation Moldau , deren Bahnhof hart an der tschechoslowakisch-sächflschen Grenze liegt. Wen« nämlich am nördlichen Ende des Bahnhofs ein Zug rangiert wird, fo muß die Verfchubslokomotive immer wieder ins sächsische Gebiet hineinfahren. Die Straße nach Sachsen führt kaum 200 Meter vom Bahnhof ent» fernt über eine die Bahnführung überquerende Brücke und man ist bereits auf reichsdeutfchem Boden. Vor der Brücke steht an der Straße da» Zollhaus. Groß« Fir- mentoseln oerkünden, daß dieses Hau» sowohl die sächsischen al» auch die tschechoslowakischen Zollbehörden beherbergt. Rechts von der Haustür ist das Schild in den sächsischen, links in den tschechoslo- wakifchen Farben gehalten. Rechts«in deutscher, links ein tschechischer Text. Bei dem gegenüberliegenden Gasthaus hängt die tschechische Firmentafel über der deutschen. In den tschechoflowakischen Aemtern gibt es bekanntlich nur eine tschechische Amtssprache. Auch in den deutschen Randgebieten des Staates. Ich war daher, als ich während einer Urlaubswanderung an dem Moldauer Zollhaus vorbeikam, darauf neugierig, wie der amtlich« Verkehr zwischen den beiden so einträchtlich im gleichen Hause amtierenden Zollbehörden eigentlich vor' sich geht. Auf dem Bahnhof « in Moldau hatte ich nach den tschechischen und vor den deutschen Aufschriften französische Aufschriften gesehen. Daß jedoch die beiden Zollbehörden auch französisch mit eirnmier verhandeln werden, wollte mir nicht einleuchten. Vor der Tür des Zollgebäudes stand«in tschechisches und ein deutsches Zollorgan. Ich wandte mich, da ich ja noch auf tjchecho- slowakischem Boden stand, in tschechischer Sprache an den tschecho- slowakischen Grenzbcamten mit der Frage, ob ich einen Spaziergang hinüber zum sächsischen Schloß Rehefeld machen könne. Der Grenz- beamte mußte sich nun an den sächsischen Kollegen wenden. Und er tat dies in tschechischer Sprache, war es doch ein« amlllche Frag«. Der sächsische Zollbeamte verstand ihn zu meinem Erstaunen auch. Und gab, natürlich deutsch, die Erlaubnis. Daraufhin beendete der tschechoslowakisch« Grenzbeomte die dienstliche Angelegenheit damit. daß er mir den deutschen Bescheid de» Sachsen , den er wohl ver- standen hatte, ins Tschechische übersetzte. Ich mußte, als ich die Grenze auf der über die Dahoführung gehenden Brücke überschritt, herzlich lachen: so einfach und dabei doch so drollig habe ich mir die Lösung dieser Sprachcnfrag« nicht vorgestellt. Beice Grenzorgane müssen in dienstlichen Angelegen- heiten die Amtssprache ihres Landes sprechen. Und verstehen sich dabei doch so großartig. Als ich kam vor dem Rehefelder Schloß stand, in dem früher

Mitglieder der weiland sächsischen Königsfamisie den Sommer zu verbringen pflegten, und mir die Tatsache so recht bewußt wurde, daß die deutsche Fürstenherrlichkeit nun doch einmal endlich zum Teufel gegangen war, fiel mir auch das Neine Erlebnis beim Mol- dauer Zollgebäude wieder ein: Wie die beiden Zollorgane, so werden sich auch einmal die Völker aller Länder oerständigen, wenn sie durch gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis die vorhandenen Gegen- setze überbrücken oder zumindest mildern werden. E» geht auch ohne den dummdreisten Hurrapatriotismus...

Fauteull 47" ist ein junger Mann namens Paul, der immer auf demselben Platz eine Theatervorstellung 82mal besucht, um die Schauspielerin Gilberte zu bewundern. Diese Schauspielerin hat eines Tages ihren abgelebten reichen Verehrer satt und läßt sich vom Inspizienten den Herrn vom Fauteuil 47 in ihre Garderobe holen. Wen bringt er? Nicht den erwähnten jungen Mann, sondern einen abgetakelten alten Grafen, der zufällig auf Platz 47 nachgerückt ist. Da er ihr sein großes Vermögen zu Füßen legt, geht sie mit ihm eine Verbindung ein. Als Paul(vom Fauteuil 47) mit ihr anzubandeln versucht, passiert ein kleines Mißverständnis: sie verheiratet ihn mit ihrer Tochter, die er gar nicht haben wollte. Die Ehe nimmt einen stürmischen Verlauf, ein zertrümmertes Tele- phon und zerbrochene Vasen sprachen vom Temperament der jungen Eheleute. Das ist der Inhalt des Lustspiel» von Louis Ver- n e u i l, das gestern dasD e u t s ch e K ü n st l e r t h e a t e r* auf- führte. Man sieht, es sind allerhand Ueberroschungen in dem Stück. Es kommt immer anders als man denkt. Und das ist das Rezept, nach dem man gute Laune erzeugt. Ein geschickt gezimmerter Dialog erstickt die Langeweile, die manchmal von dem etwa» breit ausge- walzten Stoff auszugehen droht. Man freut sich an den sprudelnden Einfällen des erfahrenen Buhnentechnikers Aerneuil. Ein Lust- spiel ohne viel Originalität, aber voll Witz und guter Charakter- zeichnung. Ein für den Sommer ungewohnt gute» Ensemble ver- hilft dem anspruchslosen Stück zu einem hübschen Erfolg. Hans Brausewetter , der Herr vom Fauteuil 47, legt in die Roll« den Glanz seiner Jugend. Seine Kindlichkeit, seine Treuherzigkeit und seine stünnende Frische bezwingen. Ida Wüst , die ange- jähtte Schauspielerin Gilberte, besitzt Routine, Sicherheit. Sicghaftig- keit und Knusprigkeit. Eine Neuerscheinung, Hertha Hambach, hatte anfangs mit starker Befangenheit zu kämpfen. Sie sprach nicht, sondern sagte auf. Zwei prächtige Komiker, Adolphe E n g e r s und Julius E. Hermann, bringen die Lacher sofort auf ihre Seit«. Der Regisseur Friedrich Lobe wurde gerufen. Dgr. Prof. Bernhard Naunyu. der bekannte Kliniker, sst in Baden- Baden gestorben. Er war als Sohn eines Berliner Oberbürger- Meisters 1839 geboren und wirkte, nach mehrjähriger Asststenten- tätigkeit bei Frerichs, an den Universitäten Dorpat , Bern , Königs- berg und Straßburg als Lehrer der inneren Medizin. Seine wissen- schaftlichen Arbeiten betreffen vorwiegend das Gebiet der experi- mentellen klinischen Pathologie. An der Entwicklung der Lehre von den krebsartigen Neubildungen, der Gelbsucht, der Gallensteinkrank- heit und dem Diabetes ist er mit zahlreichen Abhandlungen be- teiligt gewesen.

ver teuerste Filmstern der Welt. Der amerikanischen FUmfirma Famous Players Lasky Corporation soll ihr Filmstern Gloria Swanson die schöne Summe von 17 500 Dollar die Doch« tosten. Die kostbare Dame hatte bis vor einiger Zeit 5500 Dollar Wochen- gage, aber mit ihrer Berühmtheit wuchsen auch die Angebote an sie, und da die Gesellschaft fürchtete, sie zu verlieren, bot sie dem Film- stern 15 000 Dollar die Woche. Doch dt« Konkurrenz Warner Brothers bot glattweg 17 500 Dollar, und so mußte Famous Players auf die­selbe Summe hinaufgehen. Das ist die höchste Gage, die zurzeit in der Filmwelt gezahlt wird in deutschem Geld« jährlich etwa 3 822 000 Mark! Ein veuenkdeckker vermeer van Dessl. In englischem Privat- besitz ist ein bisher unbekanntes Frühwert des Dermeer van Delft aufgetaucht, das die Parabel des ungetreuen Knechte» darstellt. Das Bild, das trotz seines überraschend starken Rembrandt -Charakters in vielen Zügen schon den künftigen Koloristen Dermeer ahnen läßt, ist in diesen Tagen zur leihweisen Aufstellung in der vom Kaiier-Friedrich-Museums-Berein veranstalteten Ausstellung alter Meister gelangt. Aus der Sammlung Victor Hahn wurde das Brustbild eines alten Mannes von Rembrandt dargeliehen. Außerdem sind noch zwei wichtige Bilder von G r« c o. eine heilige Familie und eine Madonna mit Stiftern und ein Gemälde von Pieter de Hoch hinzugekommen.

SScklin-Avsstelluvg In der TlaNoaalgaleri«. Die neuentdeckten Land- schaftzstudien Arnold Söcklin«, die von Dr. HanS Wendland in Amerika aufgejunden wurden und von Ende April ab im Muieum in Zürich au»- aeslellt waren, find inzwischen in den Berliner Kunilhandcl übergegangen. Drei der um» Jahr 1L51 herum entstandenen Oelstudien an» der italienischen Landschaft erwarb die Berliner Nationalgalerie, zwei gingen in den Besitz der öffentlichen Kunstsammlungen in Basel über, eine wurde von der Bremer Kunsthall« angekauft. Um nun den ganzen, für die Kenntnis de» jungen Böcklin bedeutungsvollen Fund allgemein zugänglich zu machen, wird die Nationalgalerie die 31 Studien in nächster Zeit ausstellen. Sold in Qveckfilber auch lv Zapon gelandet». Die llntcrjuchungen Prof. Miethe» über die Umwandlung von Oueckstlber in Gold find jetzt auch in Japan bestätigt worden. Proi. H. Nagaota von der Univerfität Tokio veröffentlicht in den.Nawrwiffenjchasten' da« Ergebnis jewer Versuche, die in gleicher Richtung verliefen. Ein aalorwlffen'chailllcher Fcrlevlehrgang findet lautBekanntmachung de» Preutzischen UnierrichtSministelS vom Lv. September bis 10. Ottober d. I. für Lehrer und Lehrerinnen höherer Lehranstalten statt. VorauSjetzung ist für die Testnehmcr Lehibesähsgimg in MalhemaNt und Physik. Den Kursus wird der Direktor der Staatlichen Hauptstelle für den naturwiffenichastitchc» Unterricht, Herrn M a t t h ä e. Bettln NW. 40, Invalid enstr. 67/82. leiten. Von der Zulaffung von Lehrern und Lehrerinnen an» Grotz-verlw soll ab- gesehen werden.. Ein deutscher Gelehrter In den Völker bood berufe». Di« Völkerbund ». kommission iür geistige Zusammenarbeit Hot de» Professor der National- Ökonomie an der Fleiburger Universität von Scholze-Gaevernitz zum Leiter der Abteilung jür wissenschaftliche Fragen ernannt. veschleoa gte Verbreiluvg der SoivfelblSNer. Die Moskauer Sowjet- blättrr weiden jetzt in einigen der grösilen Städte Rußland » mit dem Flugzeoge verschickt. Am 17. Jnti geschah die»»um erfternnal in Roftow a. Don, wo die Morgennummer der»Rabotschaza Gaseta* von diesem Tage bereits um 5 Uhr nachmittag» aus den Straße» verkauft H-yt-i