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Schwierige verhauülungen. Unterbrechung der französisch-englischeu Schuld«» Verhandlungen» Loadon. Zi. Juli.(WTB.) Reuter erfährt, daß die französischen Delegierten, die mit den britischen Finanzsachverständigen im Schatz» cnnte Beratungen über die französischen Schulden abhielten, heute nach Paris zurückfahren, um ihrer Regierung Bericht zu erstatten. Ter diplomatisch« Berichterstatter desDaily-Tclegraph* sieht in dieser Tatsache ein Zeichen, daß die Verhandlungen keinen günstigen Fortschritt gemacht haben, und erklärt, das neue stanzosische Angebot sei zwar besser als das vom letzten Frühjahr, es sei aber vom britischen Schatzamt als so unzureichend er- achtet worden, daß es einer ernsten Erwägung nicht für würdig befunden worden sei. Der Berichterstatter fügt hinzu, wenn nicht Caillaur, der wie Mangbaube, von einigen seiner Kollegen bei der Durchführung seiner geschäftsmäßigen Ausgaben bezüglich der aus» wältigen Schulden und Kredite beträchlich gehindert worden sei, in der Lage sein sollte, ein neues und weitreichendes Angebot zu machen, so werde das britische Schatzamt es wahrscheinlich vorziehen, das Ergebnis der französifch-amerikanifchen Besprechungen abzu­warten, bevor es die Verhandlungen wieder ausnehme.

Korruption in üer Sowjetbureaukratie. Kommunistische Musterbeamte. Moskau . 31. Juli.<OE.) Eine ganze Reih« von Sensations- Prozessen im südwestlichen Sowjetgebiet lenkt die Aufmerksamkeit auf sich und erregt die öffentliche Meinung. Im Mohilewschen Kreise wegen Amtsmißbrauch , Unterschlagung von Staatsgeldern und Ausbeutung der Bevölkerung angeklagt der Vorsitzende der Rayon- Erekutive von Stanislawitschi, der Sekretär des dortigen Komitees der Kommunistischen Partei, der Volksrichter und der Polizeichef: in Tschitschsnik wegen ähnlicher Vergehen ebenfalls der Vorsitzende der Rayon-Exekutioe, der Sekretär der örtlichen Kommunistischen Partei und der Polizeichef, in Starvsinjawjk wiederum der Vor- sitzende der Rayon-Exekutioe, in Litino die ganze Rayon-Exekutiv« und ein ganzer Dorssowjet. Die meiste Sensation erregt aber der Prozeß gegen die Organisation»Bim-Bom*. zu welcher zahlreiche Beamte des Kreises Blagodatnoje im Bezirk Odessa gehören, die m i t einer Räuberbande gemeinsame Sache gemacht und die Beute geteilt hatten. Der ganze Bezirk stand seit Monaten unter dem Terror der zumBim-Bom� gehörenden Beamtenschaft, die jede Verfolgung der Räuber illusorisch machte. Endlich hätten dann angeblich die Alarmartikel eines kommunistischen Zeitunasl korrespondenten die Aufmerksamkeit der oberen Behörden auf diesen K-cis gelenkt, woraus die Bande verhaftet wurde. DiePrawda"' widmet diesen Korruptionserjcheinungen eine sehr düstere Betrach- tung und bezeichnet es als besonders bedenklich, daß auch Agenten der Kommunistischen Partei in diese Prozesse verwickelt sind.

Rücklrill des japanischen Kabinett». Aus Tokio wird gemeldet, daß das japanische Kabinett zurückgetreten ist.

/fach ein Geöenttag. cheute vor II Jahren war es, als Wilhelm der Letzte die Mobil- machung von cheer und Flotte befahl. Heute vor 11 Jahren war es, als die Massen des fiebrigen Berlins , von einer skrupellosen Kamarilla gehetzt, unter Hochrufen auf Krieg und Vernichtung durch die Straßen zogen. Und knapp 7 Jahre ist es nun her, daß das deutsche Boll nach furchtbaren und vergeblichen Opfern die Fahnen senkte, am Grabe von 2 Millionen gemordeter Söhne. Heute morgen wehte in einer stillen Querstraße, die aus den Askanischen Platz mündet, aus einem Fenstergiebel eine schwarz-weiß- rote Fahne. Sie feiern jenen Tag. an dem die Ouvertüre der Zerstörung anhub. Sie feiern ihn, den Tag, an dem die ersten auszogen, voll innerster Lust, um bald in innerstem Grauen zu er- starren. Der dumpfe Zug des Untergangs und des nutzlos ver- spritzten Blute» weht uns aus jenen Tagen an. Sie aber schwenken ihr schwarz-weiß-rotes Parteibanner. Vielleicht mit Recht. Es ist das Wahrzeichen von Deutschlands entsetzlichster und dunkelster Zeit. Aber eine neue bricht an, muß und wird kommen. Mögen jene dies Tuch, beschwert durch Erinnerungen des Grauen», in ihren Zirkeln wehen lassen. Ein helljamer Anschauungsunterricht für die, welche heute denken gelernt haben. Roch eia Engländer im Berkehr. Der Londoneer Probeautobus mit geschlossenem Verdeck, der sich trotz gewisser Nachteile der Gunst des Publikums erfreut, wird wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen einen.kleinen Bruder� neben sich lausen sehen. Der neue Wagen wirkt allerdings etwa» kleiner, well er ein offenes Verdeck hat. erscheint dadurch aber viel rassiger. Beide Wagen haben sonst in bezug auf Länge und Breite, Anordnung der Sitzplätze usw. dieselben Maße, wie der bereits im Berkehr befindliche englische Autobus. Sie stammen aus einer Londoner Wagenbaufabrik und sind fix und fertig nach hier zum Versand gekommen. Da bekanntlich in London die Autobusse rot lackiert sind, mußte die Farbe hier erst entsernt werden, damit der hellgelbe Farbenton, wie ihn einheitlich sämtlich« Autobusse der Aboag tragen, auflackiert werden konnte. Der Anstrich bei dem zweiten Probeautobus mit offenem Verdeck ist nun beendet und hat irgendwo den Grund zu der Annahm« gegeben, daß noch ein« neue Wagenart in den Verkehr gestellt werden soll. Der tatsächliche Unter. schied besteht eben nur darin, daß der erste Wagen ein geschlossene» und der zweite Londoner Wagen ein offenes Verdeck trägt. Die in der Oeffentlichkeit verbreitet« Nachricht, daß die Aboag noch einen neuen Waqentyp in den Verkehr bringen will, der an Schnelligkeit und Sicherheit all« Bauart«» übertreffen soll. ,st also unzutreffend. Ristabylea i« Berlin ? Li-ute morgen besuchte uns Herr Dj-mil H e tz e l vom Borstand«. komitee der BGdR.(Brudergemeinschaft deutscher Rif-Moslemen) * imannn einer Protestkundgebung der deutschen 5R?f l e u t e gegen de» imperialistischen und kapitalistischen Raubzug . U den 2. August, Roliz zu nehmen. All« w Marokko am Somnag, oer��- fto[onie,- waren es' sagte Dsemil Hetzel treuherzig,.und heute sind es nvck Alle sie in die Heimat geeilt, um ihr Volk und Abb �Krün gegen Frankreichs räuberische Eingriffe zu schützen. Aber?as�m?ch? nichts. Wenn nur einer da st und pn-testwt genügt. All« deutschen «rüder werden kommm. em CpimifL Run denn, wir stellen fest:.Aufmarsch. 2 Uhr« Rordufer(Rahe Virchow-Krankenhaus). Um 4 Uhr Kundg�ung: Pl°tzen e. Span. d?uer Schisfghrtskanal, Rehberge. Lnschiievond eine Totem�er fur die gefallenen Kabylen. Der Koranleser der Brudergemeui chasi unrd sprechen."__ Dolksfest am Berfaffuvgstag w Berlin . Ein Bild von dem riesigen Umfang der diesjährigen Ver- fassungsfeier am 8. und v«ugust erhält man. wenn man Hort. daß da« R«ichshann Sawarz-Rot-Gold aus d,«s«m Anlaß iämtliche Gartenlokale vom.Platz am Spreetunnel bis zum.Eie-baulchen". einichließlich der und der Lokal«, dt, an der Treptower Ehaussee liegen, belegt bat. In diesen Lokalen werden turnerische und musikalische Ausführungen ftaltfinden,

Gesangvereine werden Vorträge zum besten geben, Spiele für die Kinder veranstaltet und der Abend die Teilnehmer nebe« froher Geselligkeit im Tanz vereinigen.

Der Kampf gegen Sie Ileischteuerung. Alle Bestrebungen der Magistrate, den Fleischpreis auf mäßiger Höhe zu erhalten, sind bis jetzt gescheitert und werden vielleicht auch weiterhin scheitern. Nach den Statistiken sind sowohl Fleischer wie auch Landwirte im Recht. Leder schiebt die Schuld mit beteuerndem Augenaufschlag auf den andern. Beide Teile verdienen nach ihren Aussagen überhaupt nichts, im Gegenteilt, sie setzten zu, aber leben trotzdem angenehm weiter. Nach dem neuen Zolltarif, der die Ein- fuhr von Gefrierfleisch so gut wie unterbindet, spitzt sich das Problem der Fleischteuerung beängstigend zu. Jeder der Beteiligten hofft trotz gegenteiliger Versicherung nun bestimmt das goldene Kalb zu gewinnen. Die einzigen Leidtragenden sind die Konsumenten, deren Lebenshaltung allmählich ins Unendliche steigen muß. Zugegeben, daß Preisprüfungsstellen und andere In­stitut« sich in Energieenifaltung auflösen, um dies schwierige Problem zu lösen. Aber werden sie Erfolg haben, wissen sie denn selbst, wo der Hebel anzusetzen ist? Unter Vorsitz Dr. S ö h n e r s fand heute im Polizei» Präsidium Schöneberg eine Sitzung der Preis- Prüfung« st elle statt, um über den Kampf gegen die Fleisch- teuerung zu beraten. Aber jede Beratung und jeder Kampf müssen methodisch geführt werden. Und wo liegt die wahr« Methode, durch die das Problem gelöst werden kann? Manche der Herren wollten den Preis der Schlächter den Untersuchungen zugrunde legen, andere den der Landwirte als Kampsbasis, um dann von hieraus eine Verminderung der Preisspann« zu erzielen. Am meisten Beifall fand der Vorschlag Dr. Söhners» den ZNarkl- preis für lebend Vieh als Ausgangspunkk anzusehen, und von hier aus nach hnden Seiten zu arbeiten, dann erst die Preise des Land- wirt» und'Kleinschlächters in Betracht zu ziehen und die Prozente der Agenten, Großschlächter usw. zu berechnen.

Peter Paul Kohlhaas-Ausstellung iu der Werkfreude. Es sind nicht viele farbige Illustrationen, die in den kleinen Räumen der Wertfreude, Potsdamer Straße 104, von Kohlhaas ausgestellt worden sind. Aber die Menge macht es nicht. Die meisten der farbenfrohen Bildchen entzücken durch ihre reiche Phan- taste. Besonders gut gelungen sind die Bilderfolgen zu.Im Himmel" und zu dem Märchen Andersens.Ol« Augenzu". Der ZSjährige Maler war früher Bergarbeiter und besuchte später nur kurze Zeit die Kunstakademie. Interessant sind auch die Aquarelle von Marionetten, Puppen und Spielzeugen, für die er die Bor- lajjm im Museum für Völkerkunde fand. Die kleine Ausstellung sei allen Freunden einer phantastischen Welt empfohlen.

Zur Nachahmung empfohlen! Am Sonntag veranstalteie die Laubenkolonie.Eintracht", an der Pank« gelegen, ein Kinderfest, das sich in vorteilhafter Weise von den landläufigen Kinderfesten unterschied. Die Kolonisten hatten sich auS dem Waisenhaus in der Alien Jakobstraße und au» dem städtischen Kindererholungsheim in Malchow 40 Waisen- linder geholt, um sie au dem Fest teilnehmen zu lassen. Mit Musik wurden die Kleinen von der Babn abgeholt und in die Kolonie geleitet, wo sie als.eintägige Pflegekinder' in oie Obhut der Saubeninhaber gegeben wurden. Bei Tanz und Spiel, bei Kaffee, Kakao und viel, viel Kucken ging der Nachmittag bald dahin und unter dem Geleit oller Kolonisten gingS dann abend» wieder mit Musik zur Elektrischen. Vorher aber bekam jedes der Kleinen ein großes Paket mit allerlei schönen Sachen. Mit Dank- barkeit in den Augen und mit dem frohen Herzen? gegebenen Versprechen bald wieder zu kommen, fuhren die Waisenkinder wieder in ihr Heim._ Eine ruhige vachi für die Kriminalpolizei. Eine ungewöhnlich ruhig« Nacht hatte von gestern zu heute der Dauerdienst der Kriminalpolizei. Es wurde ausnahmsweise einmal nichts von Bedeutung gemeldet, kein Mord, kein Selbstmord, kein Raub, keine Schlägerei, keine Messerstecherei und auch kein Einbruch. .Volk und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrist, liegt der heutigen Postauflage bei. Die Soasum-Genossenschasl Berlin und Umgegend teilt uns zu dem Artikel.Gefrierfleisch" in der Abendausgabe vom 30. Juli ISA mit, daß sie in ihren S Fleischabgabestellen: Charlottenburg . Kaiserin-Augusta-Allee 4Z, Rosinenstraße 4, Berlin R., Schulzen- dorserstraße 3», Neukölln, Sieqfriedstraße 33, Liberdastraße 15. Berlin O. Kopernikusstr. 1, Gefrierfleisch in erstklassiger Qualität zu folgenden Preisen führt: Gefrier-Rindsleisch Filet und Roulade 1 M. das Pfund, Schmorfleisch 90 Pf., Goulasch öS Pf., Rostbeef, Fehlrlpp« und Kamm öS Pf., Gehacktes 63 Pf., Suppen- fleisch 58 Pf. Ab Montag, den 3. August, wird auch in den 6 Fleisch- Abgabestellen Gesrier-Hammelfleisch in erstklassiger Qualität zu äußerst billigen Tagespreisen geführt.

der Adsahrtitelle ZSildenbriichbrücke einfinden, da noch ca. t<X> Gastkarten a 1,50 M.(Kinder die HZIste) zu haben find. Ein Arzt an schwarzen Pocken erkrankt. Ein junger Arzt aus Gießen , der einen Duisburger Arzt vertrat, erkrankte, nachdem er mehrere Tage in Duisburg tätig war, an schwarzen Pocken. Bis jetzt war der Ursprung der Erkrankung noch nicht festzustellen. Das Hau» wurde polizeilich gesperrt. Der Erkrankte wie auch die Familienmitglieder des Besitzers der Praxis sind isoliert worden. Zu dem Eisenbahnunglück auf der Strecke Le-Maos-Tour in Frankreich wird gemeldet, daß nicht nur drei, sondern acht» zehnTote und zwanzigVerletztezu verzeichnen sind. Unter den Verletzten befinden sich zehn Schwerverletzte. Vier Eisenbahnwagen sind zertrümmert worden, die Lokomotive fiel die Böschung hinunter.__ Sport. Die Radfernfahrt Zürich -Serlin. Gestern nachmittag gegen>45 Uhr trafen die ersten Tellnehmer an der Jnternationalen Radfernfahrt Zürtch-Berlin in München - Laim, der ersten Etappe, ein. In Zürich war gestern früh um 4,45 Uhr der Start der 40 Berussfahrer und um 5,15 Uhr der 46 Amateur« erfolgt. Vom Start weg lag dichter Nebel auf der Strecke Von Wangem bis zur Einschreibelontrolle in Memmingen setzte starker Regen ein. Der Fahrer Oskar Tietz stürzte in- folge Gabelbruchs und wurde in das Krankenhaus nach Wangen gebrocht. Zeiten: Amateure: Erster B l a t t m a n n- Zürich In 11 Std. 8,40 Min. Zweiter Rösen-Köln, Dritter Caironi- Zürich. Berussfahrer: Erster: N ö r e n b e r g- Berlin 11 Std. 22,30 Mtn., Zweiter D a y- Italien. Dritter Goliveri- Italien, vierter Paul K o h l-Berlin, Fünfter R e w o l d-Geroldsheim. München , 81. Juli. Die Teilnehmer an der Internationalen Radfernfahrt Zürich-Berlin sind heute früh in München zur zweiten Etappe der Fernst hrt(München Nürnberg Lichtenfels Poeßneck t. Thür.')«citartet. und zwar um 3,30 Uhr. Die Berufsfahrer in der Stärke um 35 Mann, und um 4 Uhr die Amateurfahrer in Stätte von etwa 52 Mann. Sawoil gewinntDie hvndert." Der Besuch bei den gestern abgehaltenen Abendrermen in Treptow war gut. Den Hauptpimlt de» Programm» bildet«. D i e H u n d e r t' ein Dauerrcnnen über 1<XZ wo, da»« zwei Läusen auSgesahren wurde. Möller. Ricquel(grankreich) S a» al l

und Weiß hatten hierzu gemeldet. Sawall übernahm sofort die Fäbrung während der Franks urter sich bald zum zweiten Platz vordrängte. Micquel und Möller folgten. Im Verlaus de» Rennen» geht Weiß einigemal gegen Sawall ersolglo» vor. Micquel macht e» nach und gebt nach einem schöne« Kamps in der 34. Runde an Weiß vorbei, der dabei gänzlich zurücksälll und bald die erste lleberrundung hinnehmen muß. In der 80. Runde gebt der Franzose an Sawall vorbei..Walter" geht aus Platz 2 und versucht von stier au» den ersten Platz zurückzuerobern, wa» aber erst 15 Runden vor Schlug de» ersten Lause» gelingt. Kurz daraus wird Möller von dem vor« wärtsdrängenden Sawall überrundet. Im 2. Laus übernimmt Sawall abermal» die Führung de» Felde » vor Möller, Micquel und Weiß. Schon«ach 8 Runden dreht der Franzose aus, um an Möller vorbeizugehen, der nur den dritten Platz inne hat. Aber auch hier wird er nicht warm. Ein Desekt tritt ein und der an letzter Stelle liegende Weiß gebt auf den dritten Platz vor. Trotzdem Micquel nochnials Defekt hatte, ließ er es sich nicht nehmen, Sawall immer wieder anzugreifen und dabei seine ausgezeichnete Fahrweise zu zeigen. Doch nun ändert sich nicht» mehr. Zum Versagen Weiß' und Möllers dürste wohl der Start am Mittwoch in Hannover erheblich beigetragen haben. Sawall siegte w 48 Minuten 14,7 Sek. vor Möller<SS.010), Micquel(87,805), und W e i ß(81,420). Im Revanchekamps Lorenz-Gottsried wurde der junge Meister in beiden Läusen von Lorenz knapp geichlagen. Im 20 Rundcn-Punktesabrrn siegt» ReinaS, der dabei ganz sabelhaste Mo- mente zeigte. Behreudt-Stolz gewannen das Tandemrennen. R e i ch e l t, ein Schüler der RAt-SchuIe, mußte im Herausforaeruugskampse seine Armbinde, die dem jeweiligen Inhaber eine tägliche Rente von tm Werte 10 Marl gewährt, an Puls abtreten.

GewerGbastsbewesung Sne tvenöuog im englischen Sergbaukonflikt. Vorläufige Einigung in letzter Stunde? London . ZI. Zull.(TU.) Zu später Rachsstunde ist in der englischen Kohlenkrise eine überraschende Wendung ein- getreten, so daß die unmlllelbare Gefahr eines Streikes im Augen- blick beseitigt zu sein scheint. Vach der gestrigen Sablnellsflhnng. an der fast olle Sabinellsmitglleder teilnahmen. Halle Laldmia weitere Besprechungen mik Vertretern der Grubenbesitzer und der Bergarbeiter. Die Vertreter der Bergarbeiter erklärten, daß sie an der von Baldwln vorgeschlagenen Untersuchung über die Methoden zur Verbesserung der wirtschastlichkeit der englischen Kohlenindustrie und zur Vermehrung des Wettbewerbe» auf dem Weltmarkt leilzu- nehmen wünschten. Baldwln erklärte, die Regierung sel gewillt, der Industrie bis zum Frühling nächsten Lahres eine staatliche Sub- venllou zu gewähren. Man hoffe, daß diese Zeil genüge, die Unter- suchungen zu Ende zu führen. Der Ministerpräsident bat daraufhin die Grubenbesitzer, ihre Kündigung, die heule um Mitternacht in Kraft treten sollte, zurückzuziehen, damit die Besprechungen fort- gesetzt werden könnten. Baldwin wird heute mo.gen um 10 Uhr erneut mit den Grubenbesitzern verhandeln, wie verlaulel. sind die Grubenbesitzer bereit, ihre Kündigung zurückzunehmen. London , Zl. Iuli.(Eigener Drahlberichl.) Gestern beschloß der iu London lagende Gewerkschaftskongreß, daß alle Gewerk- schaflen, die an dem Transport oder der Verteilung von Kohlen be- teiligl find, es von Freilag Mitternacht ablehnen werden, irgend welche Sohlentraasporte zu befördern oder Kohlen in den einzelnen Orsschaften auszufahren. Der Transport und die Ver- tciluag von Sohle für hausbraodzwecke soll ebcusall» am Sonnabend mittag e i n g e st e l l i werden. Der Sekretär der later- nationalen Bergarbeilerföderaliou h o dg e s hat den Vorstand de» Deusschea Bergarbeiterverbandes noch am Donnerstag abend von der ln der Rächt zum Sonnabend zu erwartenden Aussperrung und de» letzten Beschlüssen der englischen Bergarbeiter benachrichtigt. Avm Hauarbeiterstreir. 250 Firmen haben die Forderung bewilligt. Wie wir erfahren, erhöht sich die Zahl der Firmen, die die Forderungen unterschristlich anerkannt und bewilligt haben, von Stunde zu Stunde. Bisher haben insgesamt Mitgliedsfirme» des Berbandee der Baugeschäfte wie Außenstehende 250 Berliner Baufirmen Einzelvertrüge mit den Bouarbeiterorganisationen ab- geschlossen. Demzufolge ist dort die Arbeit bereits ausgenommen Unter den Firmen, die bewilligt haben, befinden sich auch zwei Groß­betriebe. Die öerliner Gewerkfthasten 1923-1924. Nach einer dreijährigen Geschäftsperiode gibt der Ortsausschuß Berlin des ADGB. wieder einen Geschäftsbericht heraus, der als ein wichtiges Kapitel der Gewerkschaftsgeschichte bezeichnet werden kann. Aus dem 260 Seiten umfassenden Text kann hier nur das Wesentlichste erwähnt werden. E» waren vor allem die Jahre 1922/23, in denen oft schnell und durchgreifend gehandelt werden mußte. In dieser Zeit blieb fast keine Inoustriegruppe ohne Streiks. Erinnert sei bei dieser Gelegenheit an das Eingreisen der Militärbehörden bei den Streiks der graphischen und der Mühlenarbeiter, da» auf die Arbeiterschaft besonders ausreizend wirkte. Leider gelang es der Gewerkschaftskommifsion damals nicht, die verhafteten Organ!» sotionsführer frei zu bekommen. Sonst hat der Ausschuß in vielen Fällen vermittelnd oder ausgleichend gewirkt und da- durch meist eine Verkürzung der Kampfe herbeigeführt. Sehr gut haben sich die L o h n t a r t e l l e bei Lohnbewegungen bewährt, wenn ihnen auch im Ansang ihres Bestehens sehr wenig Verständnis entgegengebracht wurde. Trotzdem auch der Ortsausschuß von de» woge» der Iaslalioa erfaßt wurde und so manch« seiner Einrichtungen vorläufig ausheben mußte, wie z. B. das Gewerkschaftsarchio. versuchte er mit den größten persönlichen Opfern seiner Mitglieder, die Arbeiterschaft vor der gänzlichen Berelendung zu bewahren. Es kann hier nur angedeutet werden, in welchen amtlichen Stellen die Gewerkschafts» tommission vertreten war und dazu beitrug, die Not der Bevölkerung zu lindern: Kartosfel-Notierungskommission, Ueberwachungskom- Mission auf dem Biehmarkt, Preisprüsungestellen, Handelserlaubnis- stelle. Wucherpolizei, Erinnert sei ferner an die H i l f s a k t r o u e n für die Opfer des Ruhrabenteuer« und die hungernden Arbeiter und Bauern in Rußland . Von den vielen Demonstrationen der Berliner Arbeiter- schaft sei nur eine der größten erwähnt. Als am 24. Juni 1922 Walter Rathenau ermordet wurde, riefen die Gewerkschafts- tommission Berlins , der AfA-Bund und alle politischen Parteien zu einer Protestdemonstration am 27. Juni auf. Im Anschluß an diese De- monstration wurden an die Reichsregierung Forderungen zum Schutze der Republik gerichtet. Um den Forderungen Nachdruck zu geben, fand am 4. Juli eine neue Demonstration an der Kaiser- Wllhelm-Gedächtnistirche statt, die wohl die gewaltigste war, die Berlin jemals gesehen hat. In der gleichen Zeit erhoben aber auch alle Spitzenorganisationen, darunter auch der Ortsausschuß Berlin . Protest gegen die Verurteilung der Sozialrevolutionäre in Moskau ohne leider Erfolg zu haben. Nicht unerwähnt können die im Jahre 1922 erfolgte Gründung desBouhütten-Betriebs-Berbandes" und die im Jahr« 1924 erfolgt« der.Gemeinnützigen Heimstätten- Spar- und Bau-A.-G.(Gehag) bleiben. Dies« Unternehmen sind somit nur aus Arbeitergeldern aufgebaut. Auf die kulkurell« Arbeit. die durch die Gewerkschaftsschule, Jugendzentral« und andere Ein- richtungen geleistet worden ist, kann hier nur hingewiesen werden. Zum Schluß noch einiges über die Mligliedcrbewegung. Im Jahre 1913 hatten die der Gewertjchajtskommission ange-