fchloffenen Gewerkschaften 302 052 Mitglieder. Diese Bahl ftieg bis zum Jahre 1920 auf 704 129, fiel aber bis Ende 1924 auf 270 477 Mitglieder.( Allerdings gehörten 1913 dazu die Organisationen, die heute im AfA- Bund sind.) Das erklärt sich daraus, daß nach der Revolution die Massen den Gewerkschaften scharenweise zuströmten, weil sie von ihnen mehr erwarteten, als sie ihnen auf Grund der wirtschaftlichen Machtverhältnisse bringen konnten. Seit Ende 1924 ist aber wieder stetiges Erstarten der Gewerkschaften zu be= obachten. Wenn auch die Tätigkeit des Ortsausschusses nur in großen Bügen erwähnt werden konnte, so fann man doch ersehen, daß er in den vergangenen Jahren eine ansehnliche Arbeit geleistet hat, die leider nicht immer entsprechend gewürdigt worden ist.
Die sächsischen Zechenbesitzer suchen Dumme. Der Verband der Bergarbeiter Deutschlands bittet die Parteipresse um Aufnahme folgender Mitteilung: Augenblidlich werden von den Arbeitgebern des sächsischen Steinkohlenbergbaues im ganzen Ruhrgebiet Hauer gefucht zu einem angeblichen Hauerlohn von 6,30 M. pro Schicht. Wir machen darauf aufmerkiam, daß der tarifmäßige Lohn für Hauer auf nur 4,17 M. je Schicht steht und die Arbeitgeber jede tarifmäßige Erhöhung der Löhne ablehnen. Außerdem sind noch eine Anzahl arbeitsloje gemaßregelte Kameraden von vorherigen Kampf in diesem Steinfohlenbezirk vorhanden, deren Einstellung von den Grubenverwaltungen abgelehnt wird. Gegenwärtig stehen die
Rameraben in Sachfen in einer 2o5nbewegung, worin der Arbeitgeberberband jede Erhöhung der Löhne ablehnt. Zuzug nach. dem Steinkohlenbergbau im Freistaat Sachsen ist daher, solange die Differenzen bestehen, fernzuhalten.
Auch die Saareisenbahner fordern Lohnerhöhung. Saarbrüden, 31. Juli. ( WTB.) Wie die„ Saarbrücker Zeitung " mitteilt, hat die Regierungskommission die Lohnforderung der Eisenbahner abgelehnt. Eine Bersammlung des deutschen Eisenbahnerverbandes hat daher beschlossen, der Bahnarbeiterschaft den Streit zu empfehlen. Die Bezirksleitungen wurden beauftragt, eine Urabstimmung unter den Mitgliedern vorzunehmen. Auch die anderen Eisenbahngewerkschaften werden zu der Lage Stellung
nehmen.
Der Streik der Pariser Bankangestellten. Paris , 31. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der Streit der Bant beamten hat im Laufe des Donnerstag eine weitere Ausdehnung erfahren. Die Angestellten des Comptoir d'Escompte und des Crèdit Lyonnais find ebenfalls in den Ausstand getreten und es ist wahr scheinlich, daß auch die Angestellten einer Reihe anderer Banten die Arbeit niederlegen merden. Bisher stehen 5000 Bankangestellte im Streif. Eine Abordnung der Streifenden ist am Donnerstag nach mittag vom Finanzminister empfangen worden, der es übernommen hat, zwischen den Angestellten und den Banfleitungen zu vermitteln.
Juternationaler Kongreß der chemischen Arbeiter.
Wien , 29. Juli. ( WTB.). Der Internationale Kongreß der chemischen Arbeiter hat heute feine Arbeiten beendet. Nam einem Referat des deutschen Vertreters, Haupt- Hannover, über die Gefahren der Arbeit in der chemischen Industrie für die Gesundheit der Beschäftigten, wurde die bereits gemeldete Entschließung betreffend Sauzbestimmungen für die in chemischen Betrieben Beschäftigten angenommen.
Zum Streit bei der Firma Ofis wird uns von dieser geschrieben: Auf Grund des Schreibens vom 22. Juli 1925, das uns der Deutsche metallarbeiterverband zugesandt hat, haben unter Zuziehung eines Angestellten dieses Verbandes am 24. Juli 1925 Verhandlungen stattgefunden, die ergebnisios verlaufen sind. Es ist also nicht wahr, daß wir es nicht für notwendig befunden haben, auf dieses Schreiben zu antworten. Wir bemerken hierzu, daß unsere Mitteilung von einem Angestellten des DMB. stammt, der, wie sich inzwischen ergab, von den Verhandlungen nicht informiert war. Diesen Irrtum bedauern mir. Im übrigen geht der Streit weiter. Zuzug ist streng fernzuhalten.
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