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Die internationale Kapitalwanöerung.

Weltwirtschaftliche Umschau.

In den verarmten Ländern Europas und in den überseeischen Ländern, die ihre Produktion in rascherem Tempo steigern möchten, besteht ein Heißhunger nach ausländischen Anleihen. In den europäischen Ländern brauchen neben der Privatwirtschaft auch die Staaten ausländische Anleihen, um mit deren Hilfe ihren zerrütteten Währungen auf die Bein« zu helfen. Eine notwendige, wenn auch sehr kostspielige Sache, da diese Währungsanlcihen vielfach nur hohe Zinsen kosten, ohne neue Kräfte der Wirtschaft zuzuführen. Abge- sehen von den Währungsanleihen beruht das Anleihebedürfnis aus einer Passivität der Zahlungsbilanz. Ein Land hat größere Schulden an das Ausland, als Forderungen, und das Defizit soll nun durch Aufnahme ausländischer Anleihen ausgeglichen werden. Dieser volks- wirtschaftliche Vorgang spielt sich prioatwirtschaftlich anders ab. Die Privatunternehmungen brauchen Betriebskapital und auslän- dische Warenkredite und nehmen daher ausländische Anleihen auf. Auf feiten der Gläubigerländer sieht der voltswirtschaftliche Vor- gang der Kreditgewährung ebenfalls anders aus, als der privat- wirtschaftliche. Länder mit aktiver Zahlungsbilanz, vor ollem die Vereinigten Staaten müssen Anleihen an das Ausland gewähren. E» ist kein freiwilliger Akt und noch weniger eine beabsichtigte Wohltat, wenn sie Kapitalsanlagen im Ausland machen. Ihre Warenausfuhr könnte sich, da die Waren nur zum geringen Teil mit Geld bezahlt werden, nicht entwickeln, wenn sie nicht Waren a u f Kredit geben würden, was aber im internationalen Kapitaloer» kehr nur durch Gewährung fremder Anleihen möglich ist. Ja, es können in der Regel nicht einmal die Zinsen nach diesen Anleihen eingezogen werden, sondern müssen in dem Schuldnerland stehen bleiben. Privatwirtschaftlich richten sich die Anlagen nach der Höhe des Zinsfußes, der im Schuldnerland größer fein muß als im Gläubigerland, daniit die ausländischen Kapitalisten sich veranlaßt fühlen ihre Kapitalien herzugeben. wohin geht üos ftuslanüskapital! Wo kne überschüssigen Kapitalien angelegt werden, hängt auch nach von anderen Umständen ab. Einmal ist die R o h st o f f b e» schaffung bel der Kreditgewährung maßgebend, das gilt j. B. für amerikanische und englische Kopitalsanlagen in Astenl dann wieder hängt die Kapitalsanlage vom Vertrauen der Ausläirder in die allgemeinen, politischen und wirtschaftlichen Zustände oder von den Aussichten des onleihesuchenden In» dustriezwetgs im Schuldnerland ob. So hat was das erster« anbelangt die Hindenburg-Wahl und der Zusammenbruch des Stinnes-Konzerns die Lust der amerikanischen Kapi» talisten zur Anleihegewährung eine Zeitlang erheblich abgekühlt. Oder aber sprechen politische Momente f ü r die Gewährung von Anleihen, so für die Reparationsanleihe des vorigen Jahres an Deutschland , die Dölkerbundsanleihe an Oesterreich und Ungarn , die französischen Anleihen an Polen und andere Ostländer, in letzter Zeit die englischen Anleihen an Polen und die Rand» staaten als Folge der politischen Spannung mit Rußland . Was die einzelnen Industriezweige anlangt, so sucht das ausländische Ka- pital vor allem die Elektrizitätsindustri« auf. Die großen Wasserkräfte der Tschechoslowakei werden mit ameri- konischem Kapital ausgebaut. Die polnische Zuckeritidustri« wird in de? letzten Zeit mit englischem Geld betrieben. Der s ch w«» dische Zündholztrust möchte seine Monopolstellung in der Welt auch durch Gewährung von Ausländsanleihen befestigen. U. a. hat er dem polnischen Staat eine größere Anleihe bewilligt, tkller» dings unter Heranziehung des amerikanischen Kapitals durch die Vermittlung seiner Tochtergesellschaft. Die in der jüngsten Zeit überall emporgestiegene Schutzzollwelle trägt insofern zur Gewährung ausländischer Anleihen durch das Privattapital bei, als neue Produktionszweige mit ausländischer Beteiligung in dt« Schutz- zolländer verlegt werden, um einen Ersatz für die ausgebliebene Aue fuhr zu schaffen. Das geschieht dann ost zum Schaden de» Landes, tn dem die oerlegte Industrie sich entwickelt hat und in dem sie ost am entwicklungsfähigsten ist. Kapitalanlage üer vereinigten Staaten. Die im Frühjahr sehr abgeflaute Abwanderung amerikanischer Sapitaften hat in der letzten Zeit wiedereingesetzt. Die ame- rikanische Warenausfuhr ist in stetigem Steigen begriffen, was, wie oben angedeutet wurde, notwendigerweise mit einer gesteigerten Kapitalausfuhr einhergehen muß. Der nicht aufhörende Zustrom von Gold nach den Vereinigten Staaten verstärkt die Bereit» Willigkeit für ausländische Anleihen. Sonst müßte das Gold zur Der» hütung einer Inflation in den Kellern der Banken unver- zinst liegen bleiben. Die amerikanischen Kapitalien wandern nach aller Herren Länder, vor allem nach Kanada , Mittel» und Süd- amerika , aber auch in die europäischen Länder, die sie zum Teil zur Stützung ihrer Valuta, zum Teil für privatwirtschaftliche Zwecke brauchen. So haben vor kurzem die Z e n t r a l b a n k en in Dänemark und der Tschechoslowakei feste Währungskredite, Italien und England sogenannte R e v o l v i n g-Kredite(Kredite, die nach ihrer Abdeckung neu zur Verfügung stehen und nach Bedarf abge» rufen werden) in Anspruch genommen. Was Dänemark anlangt, so strömen amerikanische Kapitallen auch infolge der Valutaspekulation in Hoffnung auf die Werterhöhung der dänischen Krone dorthin. Die italienische Notenbank möchte durch die jüngst erfolgte Zins- erhöhuug fremde Kapitalien in das Land locken. Recht be- zeichnend aber für die veränderten Zustände ist, daß England, früher die größte Geldmacht der Welt, bei Wiederherstellung seiner Goldwährung amerikanische Kredit« zum Teil von der Morgangruppe, zum Teil von der amerikanischen Zentralnotenbank in'Anspruch nehmen mußte. Was Deutschland anbelangt, so ist dieses auf amerikanisch« Anleihe im gegenwärtigen Augenblick der Geld- und Kreditknappheit in hohem Maße angewiesen. In der letzten Zeit war der Zustrom amerikanischer Kapitalien nach Deutschland wieder lebendiger geworden. Indessen werden diese Kredite nur langfristig den Gemeinden oder öffentlichen Anstalten bzw. der

Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Kurzfristige Anleihen an die Industrie werden zum Teil au» Mißtrauen, z. T. um nicht die Kon- kurrenten der eigenen Industrie zu stärken, nicht gewährt, ja es wurden früher gewährt« kurzfristige Anleihen gekündigt. Die deutsche Industrie ist deshalb vor allem auf das holländische Kapital angewiesen. Infolg« der dauernd günstigen Zah- lungsbilanztst Holland in der Lag« und auch dazu gezwungen, namhafte Kapitalien auszuborgen. Dank der alten nachbarlichen Beziehungen finden diese Kapitalien ihren Weg zum großen Teil nach Deutschland. Auch die Schweiz oersügt über eine aktive Zahlungsbilanz und kommt als Gläubiger für ausländische Anleihen in Frage. Trotzdem wird schweizerisches Kapital nur spärlich und zu schweren Bedingungen angeboten. Eaglanö kann keine Anleihen gewähren. Wir erwähnten bereit«, daß England zur Wiederherstellung setner Goldwährung sich amerikanische Kapitalunterstützung sichern mußt«. Wurden zwar diese Kredite bisher nicht in Anspruch ge- nommen, so konnte man in der Tat nur durch andere amerikanische Anleihen die Goldwährung sichern. Dank dem höheren Zinsfuß strömt ständig amerikanisches Kapital nach England, und es fand daher in der letzten Zeit«in« beträchtliche Goldeinfuhr statt. Da» englische Kapital selbst ist infolge der dauernden B erschlecht«- rung der Zahlungsbilanz, die nach der Meinung des be- kannten Sachverständigen Sir Iosuah Stamp bereits im laufenden Jahr passiv sein dürste. Immer weniger in der Lag«, fremde Kredite zu gewähren. Es besteht ein inoffizielle» Regierung»- verbot gegen die Gewährung ausländischer Anleihen, das vielfach nur aus politischen Zwecken durchbrochen wird. In der ersten Hälft« des laufenden Jahres wurden ausländische Kredit« im Betrag« von nur 31 Millionen Pfund gewährt, gegenüber 02 Millionen bzw. 73 Millionen in der ersten Hälfte der Jahre 1S24 und 1923. D i« Krise der englischen Wirtschast spiegelt sich auch in dem Rückgang der Kapitalavswanderung wider. Eng» land befindet sich auf dem Weg«, vom Gläubigerland ein Schuldner- land zu werden. A. H. Die Eisenexportvergütung. Infolge des Tisenzolls von 1 M. je Doppelzentner(10 M. je Tonne) Roheisen und entsprechend höherer Sätze auf verarbeitetes Eisen liegen die deutschen Preise für diesen Rohstoff erheblich über dem Weltmarkt st and. Wie die zahlreichen Stillegungen der Schwerindustrie beweisen, denkt die Schwerindustrie gar nicht daran, den Preis deutscher Eisen bis auf den Stand sinken zu lassen, zu dem der metallverarbeitenden Industrie des Auslands ihre Rohstoffe und Halbfabrikate zur Verfügung stehen. Die deutsche Verarbeitungsindustrie muß so eine Sonder st euer an di« Montanindustrie tragen. Daß sie bemüht ist. diese Sondersteuer auf den Verbraucher abzuwälzen, ist selbstverständlich. Nicht so selbstverständlich ist es, daß ihr da» auch gelingt. Denn die Kaufkraft der Bevölkerung ist trotz aller Versuche der Gewerkschaften, sie durch Lohnerhöhungen zu heben, gering. Sobald sie versagt, müssen die von der Absatzstockung betroffenen Werke ihre Betrieb« einschränken. Di« zunehmenden Schwierigkeiten am Arbeitsmorkt der Metallindustrie, von denen u. a. das Berliner Arbeitsamt z» berichten wußte, find ein deutliches Zeichen, wie schwer di« Rohstofsteuerung auf den Inland». markt zurückwirkt. Nun hat sich die Schwerindustrie die Zustimmung ihrer Unter- nehmerkollegen au» der Metallverarbeitung zu den Zöllen und dem Abschluß internationaler verbände damit erkaust, daß sie sogenannte Ausfuhrvergütungen gewährt. Kann der Eisenverarbeiter, der Maschinenfabrikant, der Industrie der Haushaltsartikel, der Automobllproduzent nachweisen, daß er au» dem bezogenen Eisen Daren für den Export herstellt, so bekommt er dafür eine Rückvergütung. Di« deutsche Reichsbahn, dl« Kommunen usw. dürfen für di« riesigen Eisenmengen, die sie»er- brauchen, ruhig den vollen Preis bezahlen. Wird«tn Waggon dagegen nach Rußland geliefert, so erhält der Fabrikant für da» zu der Herstellung de» Waggon» bezogen« Eisen sein« Rückver» gütung, er kann also billiger liefern. Der Deutsch « kann zahlen. Hernach verlangt mau von der deutschen Reichsbahn als Gegenleistung für di« lleberpreis«, die sie der Schwerindustrie zahlen darf, noch Tarifermäßigung. Warum auch nicht? Ueber solche Widersprüche kann flch höchsten» der Arbeiter wundern. Der Kapitalist.schützt' die nationale Arbeit, indem er sich von ihr mehr bezahlen läßt als vom Ausland. Das ist nun einmal national. Run werden di« Sätze bekannt, noch dene» die Schwer- induftrie ihre Rückvergütung auszahlt. Au ihnen kann man ermessen, wie hoch die Schwerindustrie selbst die Ueber- teuerung de. Eisen» gegenüber dem Weltmarkt einschätzt. Die Rückvergütung beträgt mit Wirkung von Mär, bis einschließlich August, wo nicht» andere» ausdrücklich angegeben ist, und zwar je Tanne: Roh- und Vorblöcke L M-. Kniippel-Platinen 6 M., Universal. eisen 12 M.(bis Juli, im August 13 M.). Bandeisen 7,50 M� Walzdraht 12 M.(im August 13 M.). leichtes Etsenbahnober- baumaterial 6 M.(bis Juni, dann 10 M.), schweres Elsen» bahnoberbaumaterial 12,50 M., Röhren 10 M.(für Juni, für Juli und August 13 M), Mittelblech 7 M., Feinblech bis 1 Millimeter und darunter 10 M.. Qualltätsfeinblech. Dynamoblech und Tran». formatorenblech 25 M. Man steht, die Sache geht ganz schön. Di«.Exportvergütung' ist ziemlich genau so hoch wie der Extraprofit, den man dem In» landsmarkt abnimmt. So leicht, wie die Schwerindustrie hier ihre Lohnbewegung für die Kapitalisten durchgesetzt hat, kommt man nicht immer zu Geld. Wenn der Arbeiter in Berlin

oder Sachsen es zu spüren bekommt, daß die Fabrik nicht mehr Beschäftigung hat, heißt es, die hohen Löhne oder di« hohen Steuern seien schuld. Der Schwerindustrie aber wird ein« Sondersteuer extra gezahlt, ohne daß man besonder« ächzt und stöhnt. Selbst im Unternehmerloger sind jedoch Licht und Schatten im» gleich oerteilt. Der kleine Betrieb bekommt überhaupt kein« .Rückvergütung", denn er arbeitet ja.nur' für den deuffchen Ver­brauch: wenn er wirklich etwas exportiert, dann ist das in der fertigen Ware enthaltene Eisen meist zu gering in der Menge, als daß es lohnt, den Nachweis zu erbringen, wieviel Eisen er nun für die Exportartikel gebraucht hat. Außerdem hat er das Eisen vielleicht irgendwo im Handel anstatt direkt beim Syndikat gekauft und kann daher den Vergütungsanspruch gar nicht geltend machen. Der mittlere Betrieb tonn monatelang aus seine Rück- Vergütung warten und inzwischen brav die Zinsen für Kredite zahlen, die er zur Erledigung seines Auftrages brauchte. Nicht so der Großbetrieb, der seinen Eisenbedarf für Exporwujträg« gleich im großen eindeckt. Dieser bekommt gleich bei der Lieferung einen Borzugspreis, hat also die Umstände gar nicht, die mit der.Vergütung' verknüpft sind. Selbstverständlich liegt der Bor- zugsprei» unter dem Marktpreis abzüglich Exportvergütung. So tostet heute Stabeisen ab Werk für Deutschland 127 bis 128 M.. die Rückvergütung 13 M. Wer heut« im großen für den Export kauft, braucht jedoch in jedem Falle nur 114 M. dafür zu zahlen, ist also bereits demjenigen Verarbeiter gegenüber um 1 M. i m B o r t e i l, der heute seinen Bedarf zu 128 M. ein» decken muß und in ein oder zwei Monaten 13 M. zurückbekommt. Ein umständliches System. Zwangswirtschaft ist immer umständlich, ob sie von Behörden oder von Kartellen ausgeübt wird. Würden Behörden so willkürlich oerfahren, dann würde man über.Schiebung, Korruption' und ähnlich« Dinge in sämllichen Flötentönen zetern. Aber es ist ja die Schwerindustrie und da» ist etwa» andere«. Und e» wird.etwas anderes' bleiben, so lange dt« Albeiterschaft der verbrauchenden Industrien, die kleineren und mitt» leren Unternehmer der Metallindustrie und der Handel sich da» gefallen lassen!_ vom Serllner �trbeitsmarkt. Auf dem Berliner Lrbeitsmartt zeigen sich gegenüber der Vor­woche kein« wesentlichen Veränderungen. Gut aufnahmefähig blieb weiterhin insbesondere di« Landwirtschaft, wogegen sich im allge» meinen der Beschäftigungsgrad auf der Höh« der vor. w o ch« hielt. Die Zunahme der Arbeitsuchenden ist zum Stillstand gekommen. Es waren 39 701 Personen bei den Arbeitsnachweisen«inge- tragen, gegen 40 350 der Vorwoche. Darunter befanden sich 28785 (29 001) männliche und 10916(11349) weibliche Personen. Unter» stügung bezogen 10 234(10 164) männliche und 2595(2796) weil»- iiche, insgesamt 12 829(12 960) Personen, davon bei Notstands» arbeiten 2199(2180). Die Zahl der zu gemeinnützigen Pflicht- arbeiten Ueb erwiesenen betrug 18 gegen 10 der Vorwoche.

Folgen deuffchaakloaaler Handelspollklk. Die Klei»eis «»- und Werkzeugindustrie an der Ruhr» die bi4h«r mit Aufträge» hauptsächlich nach dem AuZlande hinreichend versehen war, ist plötzlich durch Lnuulierung von Lieferun gt« kontrakteu und stockender Nachfrage in eine schwere Krise geraten, die zu umfangreichen BetriebSeinichränkungen zwingt. Infolge der Kündigung de» Handelsvertragetz mit Spanien , die bekanntlich auf Betreiben der Deutschnationalen aus­gesprochen wurde, erfolgten zahlreich« Rücknahmen von sehr erheb- lichen Aufträgen. An» der werftilldllstrle. In der Hamburger Werstindustri« stehen wieder zwei Werften vor dem Zusammenbruch. Di« H a m- burger Elbe- Schiffswerft A..S.. ein« kleinere Werft mit einer halben Million Eigenkapital, hat das Iahar 1924 mlt einem Verlust von rund 300 000 M. abgeschlossen und zur Glatt- stellung der Schulden den größten Teil der Bestände und Betriebs- einrichtungen verkaust. Die Verwaltung hat bei der traurigen Lag« der Werftindustrie keine Hoffnung, die Betriebe, die seit End« 1924 fast stillagen, wieder zum Leben zu bringen. Enister und weit- tragender ist der Fall der Norddeutsche Unionw«rte» Werft, Maschinen- und Waggonbau» A.-G. Auf der Grundlage der Tönninger Schiffswerft und Maschinensabrik 1917 zu einer Aktiengesellschaft neugegründet, hat sie di« typische In- flationskonzernentwicklung genommmen und sich mm 1920 bis 1923 neben zwei kleinen Wersten Metallpapier», Waggon» und Lokomotivfabriten in Berlin und Wismar angegsiedert. Ol» wobl das Ausgangstapital von 1918(1,75 Mill.), allmählich auf 65 Mill. erhöht, in der Soldbilanz auf 750 000 M. zusammengelegt wurde, bracht« da» Jahr 1924 einen Verlust von 711 000 M. Dieser vertust ergab sich, nachdem di» meisten Letriebswert«, um die Gläubiger zu befriedigen, zum Verkauf gebracht waren. Der Vorschlag, da» Goldkapital von 750 000 M. nochmal» 15: 1 auf ------'"*'' offenbaren Zweck. erst wird ge» mewel, vag iib jui» anm. wcarc an nnc youunuiiu/i Finna verkauft und die hauptsächlichen Anlagen nach Holland gebracht werden sollen. Erloschelle» Lavdllcht. Di« Landltöb t»A.«A. für Film- induftrie und Optik, die Anfang 1922 zur Herstellung und Vertrieb von Filmen, insbesondere aus dem Land« und zur Fabrikation von Filmapparaten gegründet wurde, hat ein un- rühmliches Ende genommen. Anfangs stand die Landli<bt»A.«V. prominentesten Größen der deutschen Wirtschaft nahe. Ihren Auf» sichtSrat zierten Namen wie Freiherr Konrad v. Wangenheim-

Klein» Spiegel, der durch seine Landbundtätigkeit bekannt ist. Kommerzienrat Ernst v. B o r s i g, zwei Grafen Henckel V. Donnertzmarck und in ihrem Vorstand erglänzte selbst der Name Albert v. Benneckendori-Hindenburg. Mit der Zeit haben sich allerding» mehrere der Prominente« au» dieser Gesellschaft zu- rückgezogen. Jetzt mußte aus der Generalversammlung der Gesell- schau mitgeteilt werden, daß mehr al» das Aktienkapital verloren ist. Die Unterbilanz beträgt 1.5 Millionen Mark. Den Altionären wird überhaupt nicht» mehr ausgezahlt werden können, wenn e» nicht gelingt, di« großen Gläubiger mit den vorhandenen Beteiligungen an anderen Werten abzufinden. Gegen da» Unter- nehmen ist der Konkurs beantragt; seine Liquidation ist unvermeidlich.

StLii«Hgo» Lager an

Lieferwagen mit Kasten- u. Pritschen Auf bauten von 200 400 700 1000 und 1500 kg Nutzlast Vertreter der Fabriken: Adler Fafnir Opel Protos THEODOR RAATZ AUTOMOBIL A.-G. Fernsprecher: Noliendorf 66-59 Berlin W 35, Potsdamer Straße 112 Telegr.-Adr.: Autoraatz Berlin