gen ist, wird durch solche kritische Erwägungen, die sich not mendigerweise an die gestrige Reichstagsdebatte anfnüpfen, nicht das allergeringste geändert. Unsere Gegner von rechts werden mit ihrer albernen Unterstellung, wir nähmen für das Ausland gegen Deutschland " Partei, feine Geschäfte machen können. Nein, wir nehmen für Deutschland Partei gegen diejenigen, die ihm durch ihre Blindheit, ihre Unbelehrbarkeit, ihren unfehlbaren Instinkt, in entscheidenden Situationen immer das Gegenteil vom Richtigen zu tun, immer neuen Schaden zufügen.
Wäre eine Rede wie jene Landsbergs gestern vom Regierungstisch gehalten worden und hätten alle Redner ver standen, in gleich würdiger Weise die Sache Deutschland vor der Welt zu vertreten, fo märe damit dem deutschen Bolte besser gedient gewesen.
Aber, was soll man dazu sagen, daß einige Herren der Rechten die Schlußworte des sozialdemokratischen Redners von der Gerechtigt eit und Sittlichkeit als der notwendigen Grundlage der Staaten mit lauten B fuirufen begleiteten! Ja, was soll man dazu sagen? Es bleibt nur übrig, dem deutschen Volke das Bedauern darüber auszusprechen, daß es mitunter auch solche Leute zu seinen Bertretern wählt!
Ein nettes Plänchen!
Die Optanten als Wanderarbeiterersatz. In ihrem blinden Eifer, die Optantenfrage auf jeden Fall zu einem innerpolitischen Krafeel zu gestalten, rutscht der Deutschen Tageszeitung" die Maste etwas aus dem Geficht. Der Landbund, so heißt es da, sei schon im Frühjahr an die maßgebenden Stellen zweds Unterbringung der Optanten auf dem Lande herangetreten:
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so dürftige Unterfunft verweigert, als es galt, ihnen selbst los zu helfen! und hinterher versuchen diese nationalistischen Maulausreißer auch noch die Anfläger zu spielen! Herr Lindeiner fannte in der Tat feine Bappenheimer, als er seine steptischen Betrachtungen in einem voltsparteilichen Blatte veröffentlichte.
Die Unterbringung der Optanten. Preußens Maßnahmen.
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Wie der Amiliche Preußische Pressedienst meldet, sollen zur Unterbringung von Optantenfamilien in endgültigen Wohnungen 1000 andarbeiteroptantenfamilien in Landarbeiter wohnungen untergebracht werden. Zur Errichtung dieser Wohnungen find bereits Mittel der produktiven Erwerbs losenfürsorge zur Verfügung gestellt worden. Etwa 500 Optantenfamilien sollen untergebracht werden, ohne daß neuer Wohnraum hergestellt wird; denn infolge ihrer Option für Bolen müssen rund 1500 polnische Optantenfamilien Preußen verlassen, wodurch Wohnraum wieder verfügbar wird. 1000 deutsche Optantenfamilien sollen in der Weise untergebracht werden, daß für sie neue Wohnungen errichtet werden. Da es sich hierbei um Familien handelt, die die östlichen Verhältnisse fennen und daher sicher vorzugsweise im Osten bleiben wollen, ist ihre Berteilung auf die Ost provinzen erfolgt.
Bur beschleunigten Herrichtung einer entsprechenden Anzahl von Wohnungen sind vom preußischen Ministerium des Innern seiner. zeit je Wohnung 2500 m. verlorener Bauzuschuß und vom preußischen Wohlfahrtsministerium 4000 m. Hauszinssteuerhypotheken bereit gestellt und sogleich flüssig gemacht worden. Die in Frage fom menden Gemeinden haben damals mit der Annahme dieser Mittel ( insgesamt handelt es sich um 6,5 millionen Marf) die Ver pflichtung übernommen, die ihnen zugewiesenen Familien bis zur Fertigstellung der Neubauten vorläufig wohnlich unterzubringen. Die Bauten befinden sich bereits seit Wochen in der Ausführung und werden bald fertiggestellt sein.
Restlose Austreibung.
Abgesehen von der Hilfe, die man den Optanten bringen wollte, wäre die Unterbringung auf dem Lande auch eine wichtige Maßnahme gegen den Mangel an Arbeitsträffen auf dem Lande gemesen, ein willkommenes Mittel zur Steigerung der Produktion im Intereffe der Boltsernährung. Als die landwirtschaftlichen SpizenWarschau. 6. Auguft.( DE.) Das politische Komitee des Minister organisationen mit einer Umfrage an ihrer Verbände herantraten, berechtigte die allfeits zutage tretende Bereitwilligkeit zur Unter- rats hat unter Grabstis Vorsitz beschlossen, die Wiener Konvention bringung von Optanten zu den größten Hoffnungen. Aber es restlos durchzuführen. Die nationalistische Preſſe ſpricht die rourde beschleunigte Zuweisung gefordert, denn ein Bereithalten offnung aus, daß die Wojewodschaftsbehörden nunmehr zur von Wohnräumen über die Zeit hinaus und die Ungewißheit, obawangsweisen Abschiebung derjenigen Optanten schreiten die Wohnungen rechtzeitig durch Optanten befeht werden würden, werden, deren Abwanderungsfrist am 1. August abgelaufen war. mußte vermieden werden. Gefordert wurden gleichzeitig beschleu Deutscherseits wird die Zahl der noch in Polen verbliebenen migte Maßnahmen der Regierung zur Förderung des Optanten auf etwa 3000 geschägt. Der Hauptschriftleiter der Optantenwohnungsbaues auf dem Lande. Borbereitet Deutschen Rundschau" in Bromberg , Gotthold Starke, ist als werden sollte die Erfassung der Optanten durch Inserate in der Optant ausgewiesen worden, obwohl er die polnische Staatsdeutschen Presse Bolens, durch die deutschen Berbände und durch angehörigkeit besigt. statistische Feststellungen des deutschen Generalkonsulats in Bosen.
Man muß schon sagen, ein nettes Plänchen! Die deutschnationalen Großagrarier hatten also nichts Geringeres vor, als die deutschen Optanten in Polen auf Staatskosten zu ihren Arbeitstulis zu degradieren. Schlimmer ist die Not von Landsleuten wohl felten mißbraucht, selten das Martyrium der Heimatliebe brutaler ausgeschlachtet worden. Selbstverständlich haben die amtlichen Stellen das saubere Ansinnen der Landbündler abgelehnt und den aus Polen vertriebenen Deutschen dieselben Rechte der Arbeitsvermittlung eingeräumt, die jedem Staatsbürger zustehen. In demselben Augenblid, in dem die Optanten für die Großgrundbesiger nicht mehr als polnischer Landarbeitererfag in Frage famen, erlosch ihr Interesse an den Märtyrern ihrer Heimatliebe" Kurz und bündig meldet darüber die Deutsche Tageszeitung": Wir stellen fest, daß hunderte von landwirtschaftlichen Betrieben angesichts dieser Schematisierung von dem Optantenhilfswerk zurüdtraten und zurücktreten mußten.
Hunderte von landwirtschaftlichen Betrieben sind von dem Optantenhilfswerk zurückgetreten, weil die Regierung es nicht duldete, daß die Optanten von den Großgrundbesizern als Arbeitspieh ausgebeutet wurden, sie haben ihnen jede noch
Der Freischürler.
Zu Wilhelm Liebknechts 25. Todestag. Wilhelm Liebknechts liebste Jugenderinnerung, in der er sich noch im hohen Alter fonnte, rantt sich um seine Teilnahme an den badischen Aufständen von 1848/1849. Sie zeigt ihn im Zichte strahlender Revolutionsromantit, denn der zweiundzwanzigjährige Legionär der schwarzrotgoldenen Jdee machte im unbesonnenen Wirbelschritt die tollsten Unternehmungen mit. Als sich im Sep. tember 1848 Beter Struve gegen die deutschen Fürsten erhob, ba überschritt Liebknecht mit einer fleinen Schar Gleichgesinnter den Rhein , im stolzen Besitz einer„ Kollektivbüchse", um sich mit denen um Struve zu vereinigen. Von allen Seiten tam Zuzug, die Be hörden halfen, und schließlich waren an 4000 Mann beisammen. Aber die Absicht mißlingt. Bald ift die Bevölkerung nicht mehr wohlgefinnt, und bei Laufenburg trifft Liebknecht die Hiobspoft von Struves Niederlage. Ein junges Mädchen bietet Rettung an: es will Liebknecht über den Rhein fahren. Aber der hält treu zu seinem Korps. Auf dem Wege zu ihm wird er zum erstenmal gefangen genommen, doch das Glück steht ihm bei: er entgeht dem sicheren Standrecht durch einen Zufall. Richt Monate fizt er in Unterfuchungshaft, zuerst im Schlosse des Trompeters von Sädingen, dann in Freiburg . Im Mai 1849 wird die Verhandlung gegen Lieb frecht angesetzt. Die Anklage lautete auf: Mord, Mordversuch, Anftiftung zum Mord, Brandstiftung, Anstiftung zu Raub, Diebstahl, Kaffenraub, Bedrohung, gewaltsame Erpressung... Bener zwei Tage vor der Verhandlung fommt die neue politische Wendung in Baden! Wieder fiegt das Bolt, die Soldaten gehen zu ihm über, der Großherzog flüchtet, und die Verhandlung führte, dem Antrage des Staatsanwalts gemäß, zu einem glänzenden Freispruch. Kurt Eisner berichtet nach Liebknechts eigener Darstellung, wie dieser Eisner berichtet nach Liebknechts eigener Darstellung, wie diejer. feltfame Prozeß endete unter einem Strudel von Blumensträußen, feftlich gekleideten Mädchen und Frauen, von geschwenkten Hüten, Reden und Umzügen, Die tolle wunderschöne Maizeit der Bölker freiheit, da alle Knospen sprangen..
Wilhelm Liebknecht wurde nun noch verwegener: nun mill er bie Revolution ganz flegen laffen. Gemeinsam mit dem demo fratischen Abgeordneten Fehrenbach sucht er württembergische Bataillone zum Uebertritt zu bewegen. In Karlsruhe , dem Mittel punit der neuen Erhebung, ist er betriebsames„ Mädchen für alles": Bombardier , Kommissar und Journalist, der die Presse mit Brand. artiteln versorgt. Bald steht er im Mittelpunkt der Radikalen und nimmt Stellung gegen den zaghaften Advokaten Brentano , der Lieb fned in Freiburg verteidigt hatte. Am 5. Juni 1849 wird Lieb Inscht auf Befehl Brentanos als Konspirator der rebellifchen Jugend mit Struve und Johann Philipp Becker hinter Schloß und Riegel gefeßt. Drei Tage sigt er in den berühmten Rastatter Rase matten, die später, als der badische Aufstand unter den Augeln des preußischen Kartätschenprinzen Wilhelm vollends zusammen brach, so viele Jünglinge der Revolution aufnehmen mußten. Liebfnecht entfam mit einem fleinen Trupp von Freunden ins Elsaß, wo pie Behörden sie por die Entscheidung stellten: entweder zurück Fremdenlegion. Sie entschlossen sich zur letzteren. Französische Soldaten sollten sie nach Marseille bringen, doch an der
der
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Verfassungsgegner.
Die deutschnationale Presse beginnt heute schon, die Berfaffungsfeier vom 11. August herabzuwürdigen. Ginge es nach ihr, so würde sie den 11. August zu einer Demonstration gegen die Verfassung benutzen.
Der Lotal Anzeiger" ereifert sich über„ Berfaffungsrummel". Das Verfassungsfest des Reichsbanners hat es ihm angetan. Die Bolemit gegen das Reichsbanner, die unter der Ueberschrift ,, Verfassungsrummel" geführt wird, ist jedoch nur Vorwand. Der Versuch der Verächtlichmachung, der Herabwürdigung richtet sich gegen die Verfaffungsfeier überhaupt. Den Beweis bilden die folgenden Sätze des " otal Anzeiger":
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Feier im Reichstag, sondern auch in seinem Hause festlich be= gehen. Ist das alles Rummel, wie sich der Lokal- Anzeiger" auszudrücken beliebt? Erhebt er Anspruch darauf, mit seinem Herabwürdigungsversuch die Gefühle seiner Parteigenossen in leitenden Aemtern am Verfassungstag authentisch zu interpretieren? Will er zu verstehen geben, daß ihre Teilnahme eine innere Lüge zur Voraussetzung habe?
Der Verfassungstag wird eine würdige Feier sein der reaktionären Kläffer.
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trof
Es kommt nicht darauf an. Zollpreffe und Eingabe der Gewerkschaften. Die agrarische Bresse fällt giftig über die Eingabe der Gewerkschaften an den Reichskanzler her. Es fommt ihr nicht darauf an, was sie gegen diese Eingabe sagt, es tommt ihr nur darauf an, daß sie etwas dagegen fagt.
Es kommt den Schutzöllnern nicht auf die Argumente an. Sie verirauen darauf, daß die parlamentarische Mehrheit auch ohne Argumente die Zölle beschließen wird. Ob das, was zur Begründung und Verteidigung der Bollpläne gesagt wird, stichhaltig ist, oder auch nur sich nicht selbst widerspricht darauf kommt es nicht an.
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Nach diesem Grundsah bespricht die Zollpresse die Eingabe der Gewerkschaften. Sie will nicht wahr haben, daß die Bölle eine fünftöpfige Familie mit mindestens 150 m. im Jahre belasten. Die Deutsche Tageszeitung" streitet rundweg jede Preissteigerung ab:
,, Wir wären den Gewerkschaften sehr dankbar, menn fie uns den Schlüssel zu dieser Berechnung mitteilen wollten. Fachkennerr ist es nämlich bisher noch nicht möglich gewefen, auch nur an nähernd festzustellen, ob überhaupt und in welchem Umfange durch die 3ollvorlage eine Erhöhung der Kon sumentenpreise eintreten wird."
Man fonnte mehrfach in der Deutschen Tageszeitung" lefen, von Fachkennern, die die Agrarier schützen, daß die Preissteigerung durch den Zoll von der Bevölkerung um der Landwirtschaft willen getragen werden müsse. Wie reimt sich das zusammen?
Benige Zeilen nach dem halben Versuch der Deutschen Tageszeitung", zu bestreiten, daß die Zölle die Gesamtheit belasten, befindet sich in derselben Zeitung eine Zuschrift ,, Don gut informierter Seite". Da heißt es:
,, Wie hoch die 3o1lbelastung für die Gesamtheit und für den einzelnen sein wird, ist im voraus nicht genau zu berechnen, da bei der Kompliziertheit der volts- und weltwirt. fchaftlichen Vorgänge niemand im voraus mit Sicherheit festftellen fann, wie die Getreidezölle sich auf die Gestaltung des Inlandspreises auswirken werden, wer bei den wechselnden Konjunkturen den Getreidezoll zu tragen hat, und wie Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt sich stellen werden."
Da wird nicht die Teuerung als 3ollfolge bestritten, fondern lediglich das Ausmaß der Teuerung angezweifelt. So schlagen die Argumente der Zollpresse einander ins Gesicht. Aber es fommt nicht darauf an. Sie werden den Zoll schon machen.
Die Amnestie im Ausschuß.
Verbesserungsanträge abgelehnt.
In der zweiten Beratung des Amnestiegefeges im Rechtsausschus des Reichstages sprachen sich die Vertreter der Boltspartei und der Deutinationalen gegen einen irti afispartei, bes 3entrums, der Deutschen Straferlaß Don mehr als zwei Jahren( bei ver schiedenen Strafen) aus. Ein Antrag, der auch Zuchthaus. ftrafen bis zu einem Jahre unter die Amnestie fallen Kommunisten und Demokraten abgelehnt. Angenommen wurde u. a. eine Entschließung, in der die Reichsregierung ersucht wird, dahin zu wirken, daß in den Amnestien der Länder Rücksicht genommen wird, auf Amnestierung der nach weisbar allein oder überwiegend aus wirtschaftlicher Not
,, Man muß mit der Weimarer Verfassung arbeiten, weil sie nun einmal da ist, Freudenfeste aber um sie und um ihre Schöpfer zu veranstalten, dazu liegt nicht die mindeste Belassen will, wurde mit 15 gegen 10 Stimmen der Sozialdemokraten, rechtigung vor."
Die Herren deutschnationalen Minister werden an der offiziellen Verfassungsfeier teilnehmen. Reichspräsident Hin denburg wird den Berfassungstag nicht nur bei der offiziellen
Schweizer Grenze entfloh Liebknecht mit seinen Freunden. Ein paar Rugeln der Gendarmen flogen hinter ihnen her; fie trafen feinen, wie sie wohl auch feinen treffen sollten.
Liebknechts Genfer Zeit begann, die aus dem„ Soldaten der Repolution" langsam einen Erkenner und Bekenner des Sozialismus machte. Aber er blieb sein Leben lang, was er im überschwänglichen Honigmond der deutschen Revolution gewesen war: Schwert und Glamme für Bolt und Recht.
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gb.
Jildis- Kiosk als Bergnügungsetabliffement. Der berühmte und von Geheimnissen umwobene Balast des Sultans Abd el Hamid ist von der türkischen Regierung der Stadt Konstantinopel über. antwortet, die ihm einer ausländischen Gesellschaft verpachten wird, die darin ein gigantisches Bergnügungsetablissement einrichten will. Bielleicht wird sich der Hintertreppenmig der Weltgeschichte darin gefallen, in eben demfelben Raum, der einstmals den Mittelpunkt
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Elektrizitätsverforgung ohne Zähler. Sohle und Elektrizität werden nach ihrem Energiemert verkauft. Daher muß die Kohle
gewogen und die Elektrizität gemessen werden. Beides bedingt bei ben zahllosen Kleinabnehmern einen im ganzen genommen wenig fruchtbaren Aufwand von Zeit und zudem einen großen Bestand zeitlichen Einstellung, wenn man versucht, bieje Brozebur möglichst
der Islamitischen Welt darstellte, den Roulettetisch aufzubauen, und wo ehemals die berüchtigte grüne Schnur“ über Leben und Tod Unser neuer Roman. Der dänische Autor Tom Kristensen entschied, wird es dann die rollende Kugel tun. Die Stadt gehört zu der jüngsten Schriftstellergeneration feines Landes. Er Konstantinopel wird mit der Verpachtung des Palastes ein großvereint alle die traditionell guten und gediegenen skandinavischenartiges Geschäft machen, da fie außer der Bachtsumme von Erzählereigenschaften in sich und gibt doch darüber hinaus ganz 30 000 türkischen Goldpfund eine 15- bis 20prozentige Beteiligung Eigenes und Neues. Man täte ihm unrecht, wollte man ihn einfach jährlich eintragen wird. direkten Darstellung schwingt für den, der sehen und spüren fann, als„ Naturalisten" etikettieren. In seiner unerbittlich ehrlichen und stets auch der Dunstkreis der Geschehnisse, die Symbolit der Wirk fichfeit mit. Seinen im Durchschnitt mehr inrisch veranlagten Landsleuten erscheint er pft zu„ hart"; denn er verschmäht durchaus allen sentimentalen Himbeersaft, was seine Schilderungen nur um so echter und überzeugender gestaltet. Und doch weiß er auf seine faft nüchtern zu nennende Art das Pathos liegt ihm ebenso fern wie die Sentimentalität- die feinsten bildmäßigen Wirkungen zu erzielen. In dem Roman Das unbegreifliche Ich", mit deffen Ver öffentlichung wir heute beginnen, schickt Kristensen der eigentlichen Schilderung aus einem späteren Entwicklungsstadium und Erleben fortlaufenden Erzählung stets ein furzes Einleitungstapitel mit der des Helden voraus. Und diese Einleitungstapitel bilben immer entweder durch äußeres oder durch richt aus seiner Jugendzeit. Außer zwei Gedichtbänden und ver eine Parallele zu dem darauffolgenden Beschiedenen, in Zeitschriften verstreuten Novellen, die häufig das ihm Durch einen längeren Aufenthalt bekannte China zum Schauplag haben, veröffentlichte Tom Kristensen neben dem vorliegenden bis her noch einen Roman. In deutscher Sprache sind vorläufig nur zwei fürzere Novellen von ihm erschienen.
in irgend einer Beziehung inneres Geschehen
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Die preußische Verfassungsfeier. Die Verfassungsfeier der preuhischen Regierung, die am 11. August, abends 8 Uhr. in der Staatlichen Hochschule für Musit stattfinden wird, weift, wie der Amtliche Breußische Pressedienst mitteilt, das folgende Brogramm auf: Borſpiel aus„ Die Meistersinger von Nürnberg "; Ansprache des Ministers Serering; gemeinsamer Gesang des Deutschlandliedes ( 1. Strophe); Beethovens neunte Sinfonie. Es werden mitwirten: Das Philharmonische Orchester und der Berliner Bollschor, von Soliften Minna Etel- Wilde, Frieda Langendorf, Eugen Transky, Cornelius Bronsgeeft. Die musikalische Leitung hat Generalmufitdirektor Kleiber übernommen.
Verfassungsfeier in allen Berliner Soulen. Einzelne Anfragen veranlassen das Provinzialschulfollegium, wie der Amtliche Preußi sche Pressedienst mitteilt, festzustellen: Gemäß dem Erlaß des Minifters für Wissenschaft, Kunst und Voitsbildung vom 20. Juli d. J. findet am ersten Schultage nach den Sommerferien, den 11. Auguft, in allen Schulen Groß- Berlins eine Berfassungsfeier statt, bei der Die geschichtliche Bedeutung des Tages dargelegt wird. Die Teilnahme ist verbindlich, der Unterricht fällt an diesem Tage aus.
zu vereinfachen. In Norwegen befinden sich viele einzelne Höfe in großer Entfernung voneinander und von der nächsten Stadt. Das allmonatliche Ablesen der Zähler in diesen abgelegenen Höfen würde Die Gesellschaften schließen mun neuerdings mit den Stromabnehmern einen ungewöhnlich großen Aufwand an Arbeitskräften erfordern. Jahresverträge ab, die auf eine Höchstzahl von Kilowattstunden und auf eine wahrscheinliche mittlere Berbrauchszahl von Kilowattstunden lauten. Es wird fein Bähler installiert, sondern nur ein tleiner Apparat, der als„ Strombegrenzer" bezeichnet wird und der den Strom felbfttätig ausschaltet, sobald ein bestimmter Effett überschritten wird. Der Berbraucher wird dadurch aufmerksam und hat für Verminderung der Stromentnahme zu forgen. Nor wegen gehört bekanntlich in bezug auf Elettrizitätserzeugung und -verbrauch zu den fortgeschrittensten Ländern. Namentlich ist seine moderne Tarifpolitik zu erwähnen, die sich völlig von der vers fehrten deutschen Hochtarifmethode unterscheidet.
Fachschulen für Arbeitslose in England. Sm Oberhaus fündigte der Arbeitsminiſter bie Errichtung von pler Unterrichtsanitaiten an, in denen Arbeitslofe in fedismonaticen Skursen in der Landwirtschaft und auf anderen geeigneten Gebieten ausgebildet werden sollen.
Der vierte Infernationale Kongreß für Unfallhellfunde und Berufs. frankheiten findet vom 8. bis 12. Ceptember in Amsterdam statt. Auf dem Kongres werden auch eine beträchtliche Anzahl hervorragender deutscher Chirurgen und Sozialhygienifer mit Borträgen vertreten fein.
Für die 50 jährige Sorhhift. In Paris hat fürzlich die internationale literarische und fünlerische Vereinigung ihren 4. Kongres abgehalten. Die wichtigste der gefaßten Entschliehungen war die für die Vereinbeitlichung der Dauer der Schugfrist auf 50 Jabre. Die Verlängerung der Schußfriſt von 30 auf 50 Jahre wird auch in Deutschland und Desterreich besonders ber Konferenz behandelt. Bisher besteht es nur in Frankreich und Belgien in den Streifen der Mufit gewünscht. Auch das Nachfolgerecht wurde aut späteren Berühmtheit ihrer Irbeber in öffentlichen Bersteigerungen zu be zum Nuken derjenigen Künstler, deren Weile unter dem Einfluß der deutend höheren Preisen verkauft werden, als die Künstler selbst dafür erhielten.