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Spanien   und Marokko  . Hein« Berhandlmigeu mit beutmaßlos" fotberubeu Abb el Krim  . Paris  , 17. August.  (WTB.) Das spanische Direktorium nimmt in einer Mitteilung an die Presse zu den Friedensverhandlungen mit Abd el Krim Stellung und erklärt, die spanische Regierung, die getreulich an der Ausführung der Madrider   Abmachungen arbeite und mit der französischen   Regierung bezüglich des gesamten Maroktoproblems vollkommen einig gehe, wünsche ebenfalls, wie es die französische   Regierung bereits getan habe, die öffentliche Mei- nvng über die Friedensverhandlungen mit Abd el Krim aufzu- klären. Das Direktorium, desien Ideal es immer gewesen sei, die durch die Marotko-Angelegenheit auferlegten L a st o n auf ein Mindestmaß herabzusetzen, Hobe niemal, ein Mittel außer -cht gclasie«, um seine Protettoratspflicht lediglich mit den unum- gänglich nötigen Gel-dopfern zu erfüllen. Deshalb habe Abd el Krim  jedesmal, wenn er um Frieden gebeten habe, alle« Entgegen- kommen gefunden, das Spanien   ihm im Rohmen der inter  « 'nationalen Abmachungen, die seine chandlungssreiheit beschränkten, hob« bieten können. All diese Versuche seien g e- scheitert, da Abd el Krim diese Schritte zweifellos nur unter- nommen habe, um Zeit zu gewinnen, die Ernte einzubringen, die L'ffensiovorbereitungen zu treffen oder die Wirkungen der spanischen  Lffensive, die stets aus das unumgänglich Notwendige be- schränkt gewesen sei, abzuschwächen. Die Bedingungen Abd el Krims enthielten maßlose Forderungen, wie z. B. die vollkommene und bedingungslose Unabhängigkeit de« Rifgebietes, U e b« r- g a b e eines Zahlreichen Ftugzeugmaterial», Bezah- l u n g größerer Summen, zweifellos als Entschädigung für die Bor  - fälle von 1921, und all das, ohne daß Abd el Krim irgendeine Garantie anbot, daß dieser übrigens unmögliche Frieden, n cnn er geschloffen würde, dauerhaft und wirksam wäre. Es fei nicht möglich gewesen, angesichts derartiger Forderungen in Ber- Handlungen«inzutreten. Forderungen, die nur jemand aufstellen könne, der, wie Abd el Krim  , den Frieden nicht wolle, weil er vom Kriege lebe. Im Einverständnis mit Frankreich   und In dem Wunsch, alle friedlichen Mittel zu versuchen, und angesichts der Tatsache» daß die Betätigung Frankreichs   und Spaniens   als Protektoratsmächte ein Werk der Zivilisation und der Menschlichkeit sei, nicht aber kriegerischen Interessen diene, hätten beide Länder die Grundbedingungen festgelegt, unter denen Zugeständnisie bis zur Grenze des Möglichen gemacht werden könnten. Man gestehe den Aufständischen eine weitgehende und liberale Au t o n o m i« über ihr Gebiet unter der Souveränität des Sultans und des Kalifen zu, sowie alle Erleichterungen, damit die heute aufständischen Eingeborenen des RIf- und Dschebalagebietes die Lorteile der Zivilisation genießen könnten« obwohl Spanien   und Frankreich   deshalb wirtschaftlich» Opfer bringen müßten, die der Welt wieder einmal ihre Selbstlosigkeit be- wiesen. Wenn auch Verhandlungen noch nicht stattgefunden hätten denn dazu müßten Abd el Krim   oder der Sultan  -die Initiative ergreifen, kenne Abb el Krim   sehr wohl die Grundlagen für den Frieden. Spanien   und Frankreich   hätten aber auch die Gewißheit, daß er weiter bei seine» Auffasiung beharre, kein« Diskussion ohne vorherige Anerkennung der Unabhängig- k e i t des Rifstaates zuzulassen. Unter derartigen Bedingungen sei eine Berhandlung nicht möglich. Die von Abd«l Krim   ausgestellten Forderungen ständen mit den internationalen Verträgen und Ab- machungen in Widerspruch, die Frankreich   und Spanten nicht außer Acht lassen könnten, ohne daß da« ganze Marokkoproblem mit all seinen Gefahren von neuem aufgerollt würde. Tie nrue franko-spanische Offensive. Paris  , 17. August.  (WTB.) Wie demJournal" aus Madrid  gemeldet wird, ist di« Operation gegen die Alhucemas-Bucht cnd- gültig auf den 24. August anberaumt. Die Truppen werden unweit von Schi Briß gelandet werden, um Alhucemas von der Seit« her anzugreifen. Alle vorbereitenden Arbeiten seien beendet. Ss seien an Truppenoerstärkungen für die Operation 40 000 Mannn vor- gesehen.__ poincars lewet noch unb hetzt Wetter. pari«. 17. August.(TU.) Senator Poincarö hat ein Krieger- denkmal in Lerouville«ingeweiht, wobei er u. a. sagte, die deutsch  « Armee Hab« eingehend die Geographie diese» Gebietes studiert und bereits lang« vor dem Kriege habe es deutsche Generalstabskarten gegeben, die nach den französischen   hergestellt, aber durch gewisse militärische Angaben vervollständigt seien. Die Deutschen   hätten geglaubt, di« Italiener würden(als Verbündete Deutschlands  . Red.) ihre Bersaglieri in die Bogesen schicken, und daher hätten sie Karten für italienisch« Offiziere mit italienischen Bezeichnungen hergestellt. Nach Auebruch de» Krieges habe der Generalstab diese Karten, die nicht ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden konnten, an die deutschen   Offizier« verteilt. Man habe derartige Karten bei Ge- fangenen und Verwundeten gefunden, und General Bourgeois Hab« ihm eine dieser Karten übermittelt, die er der Versammlung zeigte. Sie trägt das Datum 1910. Im Jahre 191» habe der Generalstab In Berlin   bereits die Invasion Frankreichs   vorbereitet und der!ta- tienifchen Armee hierbei«ine Rolle zugedacht. Was der Generalstab de» kaiserlichen Deutschland   vielleicht getan hat Generalstäbe haben schließlich alle Kriegsmöglichkeiten zu durchdenken und vorzubereiten gehört langst der Geschichte an. Das Deutschland   von heut« ist eine stark«ntwaffnete, ständig über- wachte Republik  , deren kleines sieer gar keineiv Generalstab haben darf. Trotzdem hetzt Poincare   seine Zuhörer auf, sicherlich ohne den Unterschied zwischen jenem und diesem Deutschland   hervorzuheben. Er folgt damit freilich nur der«dlen Tradition von Versailles   und St. Germain, wo man die beiden deutschen   Republiken wider besseres Wissen so behandelt hat, als hätte man noch die beiden Miliär- Monarchien vor sich. Damit hat man den Grund gelegt zum Wieder- erwachen de» reaktionären deutschen   Rationalismus, der sich im cherbst 1915, von allem Boll verlassen, in die entlegensten Höhlen verkrochen und dort noch reichlich Platz gefunden hatte. Der Natteotti-prozeß. Immer neue Verschleppung. Rom  . 17. August.  (SP.) Die Anklageschrift des Staats- onwalte» im Matteotti-Prozeß wird, den Blättern zufolge, in der ersten Se p t« m b« r- Hüls:« und die Entscheidung der Anklage- kammer im Oktober erwartet. Der Prozeh selbst wird aus dies« Weise nicht vor November oder Dezember beginnen können. Auch Italien   hat Kolouialsorge«. Pari», 17. August.  (WTB.) Havas meldet aus istom: Auf der Karawanenstraße von Aegypten   nach der Cyrenaika wikd die Nachricht verbreitet, daß aufständische Araber und ein italienischer Truppeuteil. der mit der Unterdrückung de» Waffen- schmuggel« beauftragt war, zusammengestoßen seien. Ein Oberst und ew Beamter des Koloniolministeriums seien schwer verwundet worden. Die Karawane sei vernichtet. Tschonz-Iso-Lin gestorben?New Bork Herald' verösfentlicht «in Pekinger   Teiegramm, wonach Marschall Tschang-Tso-LiN am ßuftig otatt'
Kakteen. Im neuen Schöneberger Nathaus, wo man sonst wild über die Geschäftsordnung streitet, hat am Sonntag eine seltsame schwerblütige Poesie Einzug gehalten. Sie fühlte sich nicht ganz wohl in der sWtragcncn Bureaukratie dieser kalten Amtsschimmeiwände. Es ist ein kleiner Feengarten, diese entzückend vielstimmige Kakteen- schau. Erst wimmelt es von erschreckend viel komplizierten Fach- ausdrücken, aber wenn du erst die hochgelahrte Fassade überwunden hast, dann wird es sehr schön. Es sind alles Importen, aus Mexiko  , Texas   und Chile  , und es sind Sachen dabei von bezaubernder Schön- hsit: Stücke, die ausgesuchter Gartenkultur entsprossen sind; seltsame Formen, die in bizarren, Stil zusammenfließen. Ist hier dem Äesihetoii eine köstliche Revue geboten, so kommt auch der Fachmann nicht zu kurz. Seltsam jene schneeförmig« Kaktee, die in reizvollem Spiel sarbenlustig zu Mischen scheint. In Texas   hat sie gesessen. Und die Greisenhäupter, schnseweiß gebleicht in den heißen Schluchten des gliitendcn Mexiko  , sind nicht minder erwähnenswert. Interessant ist der Warzenkaktus: ei» Forbenexperiment die Regenbogentaktee. Dieser kleine verschrumpclic Kaktus, der so bösartig, so erdig grau von unten schielt, ist der Giftkaktus, aus dem die Winnetous   und Chingachgooks unserer Lederstruinpfjahre den giftigen Saft für ihre todbringenden Speere zogen. Heute ist das alles anders. Heut« sind aus den barbarischen Skalpschwiiigern gutbezahlt« Barietö- altraktlonen oder Dozemen für Philosophie geworden. Mächtige Kugelkakteen laden zu Wurfgeschossen für Gäste des Eafös Wilhelma ein, wiegen sie doch schwere 79 Pfund. Die Eirenen mit ihren Herr- lichen Blüten sind ein Kapitel für sich. Welch satter, siebrig-intcnsiver Klang, den die Blüie der Peitschentaktee austönt. Seltsam pittoresk jene Kattee, die der willige Bolksmund Bischofsmütze taufte. Roch eins, verehrte Kakteengesellschaft: Warum der so unmöglich hohe Eintrittspreis? 1 Mark ist zu teuer, ist viel zu teuer. Nehmt 29, nehmt 19 Pf., und Ihr werdet ein volles Hau» haben! Denn die Ausstellung»erdient es. vas Geheimnis Ser Sterbenden. Unglücksfall ober Verbrechen bei Wittenau  . Die Meldung von einem Kapitalverbrechen rief gestern früh um 4 Uhr die Mordkommission nach Wittenau  . Am Sonntag morgen kurz nach 2 Uhr fand ein Polizeibeamter, als er von R e i n i ck c n- d o r f- O st nach Wittenau   ging, in der Roedern-Allee mitten aus der Chaussee eine Frau auf. Als er sich über sie beugte, hört« er sie nur noch im Todeskampfe röcheln. Gleich darauf war sie verschieden. Die Lage der Leiche und die Begleitumstände ließen e» nicht ausgeschlossen erscheinen, daß ein Sittltchkeitsver- brechen vorlag, und die Mordkommission wurde alarmiert. Durch hinzugerusene Schutzpolizei wurde der Fundort In weitem Um- kreise abgesperrt und der Autoverkehr umgeleitet. Die unbekannte Tote lag auf dem Rücken in einer Stellung, die sür die Opfer eines Lustmordes bezeichnend ist. An den bloßen Beinen klafften schreckliche Wunden, ein« unter dem rechten Knie und eine in der Leistengegend, die io tief war, daß sie den Hüftknachen freigelegt hatte. Außerdem wies der Kopf schwere Verletzungen aus. Alle diese Wunden hatten einen starten Blutverluft zur Folge gehabt. Ungefähr IS Schritt von der Toten entfernt lag ein hellgelber mittel- großer Hund, dem anscheinend das Rückgrat gebrochen war. Das leidende Tier, das sich nicht mehr erheben konnte, wurde durch einen Fangschuß von seinen Qualen erlöst. Zwischen dem Hund« und der Frau fand man einen Maulkorb, eine Hundepeitsche, ein Taschentuch ohne Zeichen, ein Portemonnaie und ein Paket mit Butterbroten ver- streut aus. Weder in der Kleidung der Toten noch in ihrem Porte« monnale fand man Papiere, die Ausschluß über ihre Person hält«» geb«n können. Hier kann allein die Steuermart« des Hunde», die die Nummer 58 939/23 Berlin   trägt, Fingerzeige geben. Nach photo- graphischer Ausnahme des Fundortes wurde die Leiche in das schau- Haus übergeführt. Bei der vorläufigen Besichtigung äußerte Gs- hcimrat Straßmann, daß die Wunden wohl durch einen Zu- sammenstoß mit einem Auto verursacht worden sein können. Völlige Klarheit wird jedoch erst die Obduktion ergeben. Im Ver­laufe der Ermittlungen neigten die Untersuchenden schon zu der Ansicht, daß in der Tat die Frau überfahren worden ist. Da meldeten sich zwei Zeugen, die bestimmte Angaben machten, die den Vor- fall in ein wesentlich anderes Licht rucken. Sie bekunden, daß sie kurz vor 2 Uhr, aus Wittenau   von einem Vergnügen kommend, un- weit der Fundstelle einer Frau.die sich in Begleitung eines Mannes und eines Hundes befand, begegnet seien. Ob diese Frau mit der später tot aufgefundenen perlonengleich ist, konnte»och nicht mit Sicherheit festgestellt werden. Die Tote ist ungefähr 55 bis<9 Jahre alt, 1,äS Meter groß, beleibt und untersetzt. Sie Hai ein frisches, von der Sonne gebräuntes Gesicht, dunkelblondes Haar, hellbraune Augen und ini Oberkiefer sehr lückenhafte Zähne. Be- kleidet war sie mit einem weißen Hemd mit dem Zeichen dl. G., einer weißen Unterhose, einem weihen Unterrock mit dem Zeichen dl. L., einem schottischen Kleid mit grünem Untergrund und blauen und roten Karos, einer schwarzen Latzschürze mit aufgesetzten Taschen, einer schwarzen Steickweste, einem modesarbenen, ziemlich abge- tragcnen Covercoutmantel mit aufgesetzten Taschen, schwarzen Strümpfen, die mit Spiralstrumpsbändcrn befestigt waren, und einer braunen Sandale. D,e zweite Fußbekleidung war nirgends zu finden._ Ein Tountckst der Selbftmorbe. Der Polizeibericht des gestrigen Sonntage verzeichnet eine ganz außergewöhnlich hohe Zahl von Selbstmorden. Al» der Studlenrat Dr. P., Rabeftraße wohnhaft, am Vormittage seine Wohnung, die er mit seinen Schwiegereltern teilte, betrat, fand er seine 2vIShrige Frau Ruth und feine 51 Jahre alte Schwiegermutter durch Leuchtgas   vergiftet, besinnungslos auf. Ein herbeigerufener Arzt tonnte bei der Mutter nur noch den Tod feststellen, Fra  » P. wurde in dos Krankenhaus am Friedrichs- Hain georacht, wo sie noch am Nachmittage gegen S Uhr verschied. Der Grund zur Tat ist unbekannt. Aus Schwermut erhängt« sich am Nachmittage die Frau Dr. H., Motzstraß« wohnhaft. Durch Erschießen nahm sich der 22 Jahre alte Kirchhofsarbeiter Paul Koloschinski, Chausseestraße 239 Tempelhof, an der Ecke Dorf- und Chausseestraße das Leben.   Zu Morphium griff in selbst- mörderischer Absicht am Vormittage die 54 Jahre alte Witwe B., Steglitzer Straße wohnhaft. Ein Arzt konnte nur noch den Tod fest- stellen. Mit Leuchtgas vergiftete sich die 19 Jahr« alte Stütze Ella L ü ck, Heilbronner Straße 21. Durch Leuchtgas   vergifteten sich weiterhin am Vormittage der 32 Jahre alte Arbeiter Bruno A r n h o l d t, Swinemünder Straße 83 wohnhaft, wegen schlechter Arbeitsverhältnisse und Chezerwürfnissen, sowie der 28 Jahre alte Händler und Hausverwalter Bruno K r a tz« l, Türschmidtstraß« 34. Die Wiederbelebungsversuche der Feuerwehr blieben hier ohne Erfolg. Ebenso vergiftete sich mit Leuchtgas di« 58 Jahre alte Frau Aurelie Thiesler, Beußelsttaße 81, angeblich wegen Familien- streltlgteiten._ 50 Jahre KSpenickcr Bank. Am Sonnabend Abend beging di« Köpenicker Bant im Dereine- Haus zu Köpenick   die Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens. Prof. Dr. S t e i n. der Anwalt der A l l g e m e t n» n Deutschen G e- nossenschast, gab in seiner Festred«»inen kurzen Ueberblick über die Entwicklung des Instituts. Unter dem Nomen Köpenick«? Kreditverein wurde es am 15. August 1875 gegründet. Trotzdem Köpenick   damals nur 8599 Einwohner zählte, gehörten der Genossen- fchaft bereits im ersten Jahre 59 Mitglieder an. Die Grundlage des Krediwereins bildete das wissenschastliche System von Dr. Hermann Schulze-Delitzsch   mit seinem Grundgedanken der Selbsthils«, Selbst» MOMUng und Sellchverontwoctuag. Der Lreditvereiu erwte» ßch
dann auch im Laufe der Jahre al» starte Hilfe des wirtschaftlichen Mittelstandes. Von Jahr zu Jahr wuchsen Einlagen und Umsatz. Die Inflation selbst konnte nicht die soliden Grundlagen der Bank er- schüttern. Sie kam ungefährdet über die Krisen hinweg und gehör?, wie besonders Direktor Dr. Rappmund von der Dresdner Bank später ausführte, zu den wenigen Instituten, die heute Geld geben und nicht nehmen. Es sprachen darauf die Vertreter der einzelnen Körperschaften: in allen Reden spiegelte sich die Hochachtung, die die Köpenicker Bank allgemein genießt. Deklamatorische Darbietungen von Alfred Braun   und Lieder- und Arienoorträge des Basssiten Magreen von der Staatsoper beschlossen den Abend. Sranöstister an See flrbeit. Ein großer Brand kam am Sonntag nachts 1 Uhr vermutlich durch Brand st istung in Steglitz   in dem Eckhaus« P e s ch k«- sl r a ß e 21 und Rhein   st rohe zum Ausbruch und verursachte der Feuerwehr viel Arbeit. Als die Gefahr bemerkt wurde, schlugen die Flammen schon an mehreren Stellen aus den Dachluken hell empor. Bon fünf Seiten wurde die Feuerwehr fast gleichzeitig alarmiert. Branddirektor Flacker ließ nach seiner Ankunft sofort M i t t e l f e u e r" an alle Wachen melden, worauf Löschzüge aus Wilmersdorf   und Schöneberg   usw. zur Verstärkung der Züge aus Steglitz   und Friedenau   ausrückten. Ueber die verqualmten Treppen und mechanische Leitern wurde mit fünf Schlauchleitungen angegriffen und längere Zeit tüchtig gelöscht. Es konnte aber nicht mehr verhindert werden, daß der Dachstuhl des modernen Eckhause» niederbrannte und die oberen Geschosse Wasserschaden erlitten. Nach mehrstündiger Tätigkeit konnte die Wehr wieder abrücken. Ein zweiter Dachstuhlbrand beschäftigte nachts um 3H Uhr die Feuerwehr In Weißensee, Friebrichstr. 22/25 länger« Zeit. Dort brannten auf dem Boden Säcke u. a. in einem Sortlerroum, so daß auch hier kräftig Wasser gegeben werden muhte. Hier war es noch möglich, die Entstehung des Feuers aufzuklären. Ein dritter Brand wurde aus der F e n n st r a ß e 22/28 gemeldet. Heute früh in der neunten Stunde kam ebenfalls, vermutlich durch B r a n d st i f t u n g, in dem Eckhause W e i s e st r. 28, Ecke Allerstraße, ein Feuer zum Ausbruch. Als die Feuerwehr an der Brandstelle ankam, stand der D a ch st u h l des großen Wohnhauses schon vollständig in Flammen. Diese hatten reiche Nahrung gefunden und gefährdeien auch das angrenzende Wohnhaus. Die Feuerwehr mußte deshalb mit 19 Schlauchleitungen angreisen und bis gegen Mittag loschen. Der D a ch st u h l ist vollständig niedergebrannt. Don den Wohnungen haben die in dem oberen Stock erheblichen Wasserschaden erlitten. Zum Teil sind auch die Decken durchgebrannt. Die Aufräumungsarbeiten werden die Feuerwehr noch einige Zeit beschäftigen. Der Abschied der spanischen   Aerzle. Am letzten Tag« ihre» Berliner   Aufenthaltes unternahmen die spanischen   Aerzte eine Fahrt nach Potsdam  , wo sie das Dersorgungskrankenhaus für lungenkranke Kriegsbeschädigte vcsichtigten. Um zwei Uhr traten sie dann eine Dampferfahrt von Potsdam   nach Nikolassee   an. Die Berliner   Aerztetamnier hatte die Spanier als Gäste zu einem Früh- stück auf dem Dampfer eingeladen. Daran schloß sich die Besichti- gung des Oskar-Heiene-Heims in Zehlendorf  . Nach eingehender Be- stchtigung fanden Vorführungen der Verkrüppelten statt. Armlose Kinder gaben ein Konzert, Verkrüppelte veranstalteten einen Weit- lauf. Prof. Dr. R o s e l l von der Universität in Barcelona   dankte Oberregierungsmedlzinalrat Franke und gab zum Auedruck, daß kluge pädagogische Leitung auch den von der Natur stiefmütterlich
Behandelten frohe Stunden bereiten könnte, er sprach warme, an- erkennende Worte über die deutsche medizinische Wissenschaft und hoffte, daß sich ein eingehendes, geschlossenes Zusammenarbeiten der spanischen   und deutschen   Aerzte ermöglichen lassen würde. Der Tag schloß mit einem Bankett Im Zoologischen Garten.
Ilugzeugabstürze. Villingen. 17. August. Sin Flugzeug der Hessischen  Fluggesellschaft, das am Sonntag früh in Darmstadt   auf- gestlegen war, um sich an einem der gestern nachmittag veranstalteten Schauflüge zu beteiligen, geriet auf der Gemarkung Nußbach zwischen Sommerau und Triberg   in starken Bodennebel. Um sich zu orien- tieren, mußte das Flugzeug heruntergehen, geriet aber dabei tu ein Hindernis und stürzte in einem Hohlwege ob. Der Apparat wurde zertrümmert, die beiden Insassen wurden erheblich ver« letzt. Der Monteur mußte aus den Trümmern herausgesägt werden. Würzbnrg, 17. August. Anläßlich des dritten bayerischen  Fliegergedenktages, zu dem u. a. Reichspräsident v. Hindenbura und Ministerpräsident Dr. Held Begrüßunostele» gramme geschickt hatten, fand auf dem Galgenberg   ein Schau- fliegen statt. Bei der Ausführung eines Geschicklichtettssluges stürzte Hauptmann Roptsch in einer scharfen niedrigen Kurv« ab. Nach einer Blättermeldung ist der Verunglückte seinen Verletzungen bereits erlegen.___ Raubüberfall in einem Eisenbahnzug. In der Nacht auf Sonntag wurde aus einen Reisenden de» 12,18 von Braunschweig   abgehenden Zuge« Braun- schwel g�-S e e s e n bei Leifelde ein Raubüberfall verübt. Der Reisende befand sich in einem vorderen Waggon dritterKlass«, von dem nur drei Abteile besetzt waren. Mitreisende bemerkten am Bahnhof Leifelde, nachdem sich der Zug bereits in Bewegung setz:n wollte, aus einem Abteil ein verdächtiges Geräusch von Poltern und Stöhnen. Nachdem auch der Schaffner daraus aufmerksam gemacht worden war, öffnete man die Tür und sah einen Mann in liegender Stellung, der eine andere Person niederdrückte. Aus die Frage des Schaffners, erhob sich der Mann blitzartig, öffnete die dem Bahnsteig entgegengesetzt« Tür, sprang aus dem Zuge und verschwand im Dunkeln. Der Ueberfallen« tonnt« nur angeben, daß er nach Sedwigburg wolle. Cr vermißte seine Akten« tnsche, Hut und Wertsachen.!)>o?i dem Räuber war im Dunkel keine Spur zu sehen. Einer der Mitreisenden will gesehen haben, wie zwei Personen aus dem Zuge sprangen. Die Typhusepidemie im Erlösche»? Auf unsere Erkundigungen teilt un, da» Pressedezernat im Wohlfahrtsmini st erium mit, daß die in A ü t l a m, Hanau   und S o l I n g e n ausgebrochenen Tyvhusepide» mten im Erlöschen begriffen seien. Die mehrfach verbreitet« Annahme, daß die Epidemien durch pasteurisierte Molkereimilch her- vorgerufen worden seien, ist nach den bakteriologischen Analysen un- zutreffend. Geheimrat S e n z hat sich zu einer neuen Inspektion»- reise in das Cpidemiegebiet begeben. Im gewissen Gegensatz zu dem optimistischen Eommunique der zuständigen Stellen stehen di« Nachrichten, di« in letzter Zeit insbesondere aus Anklam   über die Entwicklung der Seuche gekommen sind. Groß-Serliner Parteinachrichten. l».«rei». Dienstag, im, t». August, 7>/,Udr, Gitzuug d»«Umugeamlchasse» Im IuaendH-im. Br«It»str._. Ii. und IS. Mt. S-ut« OTanlofl 7V, Uhr Fr-oeuab-nb M»aldbach, Mmiiqil.T. Llchtdild-rv-ntr-g R-f««nofft Schrclb»r.______. 5J.«St. aharlatt,»tmrg. tznitt 7>,,UhtFrau»»<i»n,d M r»u«ck«iUaadstr. 4. Vortrag des(Ben Dr. Jaff«: Kommunale Fürsorge.
82.«tt. SttgUft. Ardeitoo, meinschaft der ktlnderfteund«. SlnMteft, noQm. S Ufte, >e>m Bldrechtlir. 47? Zuug�UMst«ägrm>?'-»rtnHeubotf. Dleu�a» VI, Uhr. Im«««dad, Restdmqftr
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