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außerdem eine Zufaßtarte zum Preise von 6 M. lösen. Der Fahr fartenverfauf beginnt am Mittwoch, den 19. August, bei den Fahrkartenausgaben Berlin, Lehrter Bahnhof  , Spandau, Hauptbahn. hof und Nauen  , sowie bei folgenden Ausgabestellen des Mittel­ europäischen   Reisebureaus: Potsdamer Bahnhof, Bahnhof Friedrich straße, Unter den Linden 57/58, Kaufhaus des Westens, Tauentzien. straße 21/24. Berkaufszeit bei den Fahrkartenausgaben während der Schalterdienststunden, bei den Reisebureaus in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr nachmittags. Verkaufsschluß spätestens am Freitag, den 21. August.

Kompagniefeldwebel Friedrich.

Ein Reichswehridyll Anno 1920.

Alte Erinnerungen stiegen am Montag vor dem Lichter. felder Schöffengericht auf. Idylle der Rappistenzeit, monarchistische Reichswehrfuriosa, die uns leider, da sie zu alltäglich find, nicht mehr furios anmuten. Ein sehr schlankgebauter, sehr militärischer, noch junger Mann, der vor den Schranken steht. Eine Abenteuerphysiognomie von Intelligenz. Das war der Kompag. niefeldwebel Friedrich, der allerdings seine Personalien aus eigenem, ohne behördliche Bekräftigung feststellt, da er feien Baß aufweisen fann. Er diente als gefürchtete Kompagniemutter" im alten wilhelminischen Preußenheer, wurde dann Baltikumei und später Reichswehrmann.

Das Gericht ist recht steptisch. Es zweifelt an der Identität. Ist er's oder ist er's nicht? Eine ganze Serie von Delitten wird Friedrich vorgeworfen. Als da sind: Aufreizung, Gehor. famsverweigerung, Beleidigung von Borgesetzten vor versammelter Mannschaft, Urkundenfälschung, Unter schlagung und Amtsanmaßung. Als der Borsitzende den Angeklagten fragt, ob er feine Berfehlungen zugebe, nidt er be­stätigend mit dem Kopf und sagt leise ja. Im Lager Rossen war Friedrich im Putschjahr 1920 so eine Art Miniatur. gewaltiger. Schneid, Suff und allerlei Putschgelüfte bildeten seine hauptsächlichsten Merkmale. An Wilhelm von Amerongens Ge­burtstag, den 27. Januar, läßt er in den Abendstunden die Laute alarmieren und hält eine donnernde Ansprache, die in einem Kaiserhoch und Niederrufen auf die Republit aus­flingt.( Bei einer späteren Gelegenheit feierte er aber auch den Ge­burtstag des Reichspräsidenten Ebert   und den 1. Mai. Es tam ihm eben weniger auf die Person als auf die Gelegenheit zum Trinken an). Auch sonst ging es im Lager Bossen bunt zu. Er wußte sich Respekt zu verschaffen, der Feldwebel Friedrich; nur mit seinem Kompagnieführer, dem Leutnant Dingelday, stand er wie Hund und Raze. Der Leutnant machte energisch Front gegen die ein­geriffenen Disziplinlosigkeiten, und nun wandte sich Friedrichs Autorität gegen ihn. Der Angeklagte hatte da ein besonderes Syftem, fich materielle Vorteile zu verschaffen, das von einigem Gaunerraffine nent zeugt. Er führte einfach die entlassenen Mann­schaften auf der Etatliste meiter und tam zu erheblichen leberschußsummen, die er für sich und für Mannschafts. belohnungen höchft großzügig verwandte. Ueberhaupt fah er die Regimentstaffe als seine Privatschatulle an. Sein Grundsatz lautete: Wir wollen uns nicht gegenseitig betrügen- aber den Staat,

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o wir nur irgend fönnen", wie er ja auch freimütig vor Gericht bekannte. So praßte er denn mit größtmöglicher Energie, und bei Saufgelagen der Unteroffiziere, Gendarmerie und Krimi­nalpolizei des Lagers gingen regelmäßig so an 80 bis 100 Flaschen drauf. Später inszenierte er eine Rebellion gegen den verhaßten Dingelday. Diese Attacke brach dem Abenteurer den Hals. Er fam 11 Monate in haft und wurde erst freigelassen, als die Militär­gerichtsbarkeit aufhörte. Die Sache ging dann an die Staatsanwalt schaft und als im März dieses Jahres ein anderer Betrug Friedrichs cufgedeckt wurde, fam man auf seine 3offener Tätigkeit zurüd. Recht interessant ist es, aus den vorgelesenen Tatberichten" zu vernehmen, daß die Reichswehrtruppen des Sammellagers Boffen bereits am 13. März 1920 zum" Marsch auf Berlin  " gerüstet

taren.

Der Staatsanwalt beantragte 1 Jahr 9 Monate Ge fängnis, unter Anrechnung von 11 Monaten Untersuchungs­haft. Das Gericht faßte den Kompagniefeldwebel erheblich strenger an und erkannte auf 2 Jahre 3uchthaus.

Ein neuer Mord bei Oranienburg  . Der Täter noch nicht ermittelt.

Ein schweres Verbrechen wurde der Berliner   Kriminalpolizei aus Germendorf   bei Oranienburg   gemeldet und die Mordkommission fofort an den Tatort entfandt. Germendorf   liegt an der Chauffee und Bahnftrede Oranienburg- kremmen- Rauen. Dortfelbst wurde der Materialwarenhändler Emil Lohmeyer in der hinter feinem Laden befindlichen Küche ermordet aufgefunden. Ein Raubmord liegt anscheinend nicht vor. Bisher fonnten teine Spuren, die auf die Täter hinweisen, festgestellt werden. Es wurde zunächst fol­gendes ermittelt:

In der Dorfstraße Nr. 29 bewohnte der 60 Jahre alte Kaufmann Emil Lohmeyer, der im Orte geboren ist, ein fleines Haus für sich allein. Er betrieb hier einen fleinen Laden, in dem nach Dorf fitte alles zu haben war. Der alte Mann versah seine Wirtschaft ohne fremde Hilfe, pflegte wenig Verkehr und galt allgemein als ein Sonderling. Am Montag früh tamen Ortsbewohner in seinen Laden, um etwas einzukaufen. Es fiel ihnen auf, daß gegen alle Gewohnheit die Ladentür offen stand. Ihre Rufe im Laden felbft blieben auch unbeantwortet und sie gingen deshalb in die Küche, um Lohmeyer nach vorn zu holen. Beim Betreten der Küche bot sich ihnen jedoch ein entseglicher Anblid. Lohmeyer lag zwischen dem Herd und der Wand in einer großen Blutlache tot auf dem Boden. Ihm war der Schädel eingeschlagen. Die fofort benachrichtigte Landjägerei alarmierte die Berliner   Mordkommission. Ein inzwischen aus Oranienburg   herbeigeholter Arzt stellte fest, daß dem Manne mit einem scharffantigen Gegenstand, vermutlich mit einem Beile, 6 bis 7 Siebe auf den Schädel verfeßt worden waren. Bis jetzt hat es noch nicht den Anschein, als ob ein Raubmord vor. läge. Der Inhalt der unverschlossenen Ladenkaffe war unange. Die Beranlaffung zu dem Mord wird dadurch nur noch rätselhafter, da Lohmeyer in der Gegend teinen persönlichen Feind hatte. Auf die Ergreifung des Täters wird wahrscheinlich noch im Laufe des heutigen Tages eine Belohnung ausgesetzt werden. Alle Mitteilungen nimmt die Mordkommission im Gemeindebureau Germendorf und im hiesigen Polizeipräsidium Morbfache Germen­dorf im Zimmer 547b entgegen.

taſtet.

Weitere Aufklärung zum Mädchenmord. Die Persönlichkeit der Toten ermittelt. Den Nachforschungen der Mordtommiffion ist es gelungen, die Person des tot aufgefundenen Mädchens festzustellen. Es ist die 27 Jahre alte Luise Gehde aus der Chauffeestraße 10. In ihren Kreisen nannte man sie die ,, Schiele- Hilde".

Da es

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Ramychentoff anscheinend mehrere Gegenstände aus dem Befis feines Dienstherrn verseht hat. Nach dem Gutachten des Gerichtsarztes Dr. Ripper. ist der Russe Gregor Kamychentoff übrigens nicht von der Kugel eines Kriminalbeamten, sondern durch einen von ihm felbft abgegebenen Schuß tödlich getroffen worden.

Kleingärtner.

Ein foziales Problem der Großstädte.

Im blauen Saal des Rheingold" fand gestern mittag eine Pressebesprechung des Reichsverbandes der Kleingärt ner statt. Der Vorsitzende Reinhold führte ungefähr aus:

Immer mehr spißt sich die Frage der Kleingärtner und Lauben. folonisten zu einem sozialen Problem zu. Man übersieht oft die tiefere soziale Grundlage dieser Frage. Trotzdem ist die Bewegung eines der martantesten Kennzeichnen der Reaktion gegen die Groß­stadt. Die Industrialisierung des europäischen   Lebens verdrängte allmählich alle Gärten, die früher die Stadt umgaben. Schon früh regte sich in manchen Städten, so in Kiel   bereits im Jahre 1822, eine Gegenwehr gegen diesen, allein den Unternehmerstandpunkt berüd sichtigenden Stadtbauplan. In Berlin   zeigte sich aber erst in den Immer wieder versuchten die achtziger Jahren diese Reaktion. Unternehmer die Kleinsiedlungen weiter hinauszu brängen, denn der allmählich in Berlin   unerschwinglich teuer gewordene Boden verzinste sich beffer, wenn man auf ihm Miets fasernen errichtete. Und dieser Kampf gegen den Kleingärtner ist eigentlich nichts weiter als der Rampf des Großunterneh mers gegen das Proletariat. Denn aus welchen Schichten sezen sich die Kleingärtner zusammen? Kleine Angestellte, Arbeiter und Handwerker suchen hier ihre Glieder, die in Schreibstuben und Maschinensälen lahm geworden sind, durch Erdarbeit zu fräftigen. Was dem jungen Manne der Sport ist, das ist dem alternden der Kleingarten. Der Großstadtmensch will fühlen, daß er nicht nur ein feines Rad in einem unübersehbaren Mechanismus ift. Deshalb ist im Grunde die Frage überflüffig, ob Nuz- oder Biergärten beffer feien. Die Entwicklung ging ungefähr so, daß zuerst 3iergärten angelegt wurden, die sich im Kriege in Nußgärten verwandelten, und heute wird eine Mischung aus beiden Elementen bevorzugt. Nach einer Statistit des Bundesstaates Sachsen wurden dort im Vorjahr etwa 5500 3entner Frischobst aus Kleingärten geerntet. Hinzu tommt noch etwas anderes: auch die Industrie gewinnt bei der Unterstützung des Kleingärtners, denn die Errichtung der Lauben und Umzäunungen verlangt eine Menge Baumaterial; man darf nie vergessen, daß bereits heute trog aller Schwierigkeiten, die die der einzelnen Städte dem Kleingärtner auflegen, Magistrate millionen Kleingärten in Deutschland   bestehen. Man darf in der Frage der Kleingärten niemals von dem wirtschaft lichen Gewinn ausgehen, von der Intensivierung der Bodenerzeug niffe. Das wirtschaftliche Produkt, der Gewinn, fommt erst in zweiter Linie. Die Wirkung des Kleingartens ist eher eine psychologische und hygienische als eine wirtschaftliche. Und deshalb find die Klein­Sigteiten. Gerade hier im Freien fühlt sich der Großstädter gärten für Berlin   eine der dringendsten Notwen wieder an die Natur gebunden, er vergißt hier sein Wohnungselend und die Kinder lernen erkennen, daß es noch andere Dinge gibt als die Großstädte. Selbstverständlich ist es, daß Kleingartenanlagen in Berkehrsstraßen allmählich verschwinden müssen, aber den Klein­gartenbefizern an der Peripherie der Stadt müßte Dauer ihres Bachteigentums garantiert werden. Durch die ständige Bertreibung des Kleingartensiedlers wird viel Boltsvermögen zer­stört und selbstverständlich wird jeder gerne eine fleine Erhöhung der Bachtsumme auf sich nehmen, wenn ihm dadurch eine Dauer feiner Siedlung gewährleistet wird, und er fich von Schifanen jeder Be hörde frei weiß. Darum Schuh den Rieingartenfieblern!

Reichswehr   egerziert vor Republikanerfeinden. Man teilt uns aus Strausberg   mit: a

Am Donnerstag, den 13. d. M., haben auf dem Gelände füblich der Stadt Strausberg   16 Mann vom Schüßenbataillon Nr. 9, Lichterfelde  , unter Führung von Leutnant Sauer vor zahlreichen Zuschauern, die sich aus Lehrern der höheren Schule fowie Stahlhelm. und Jungdo Jüngern zusammen. feßten, Schauegerzitien( angeblich sportliche Morführungen) ver­anstaltet. Der Führer eröffnete die Veranstaltung mit einer An­Sprache, in welcher er auf die Bedeutung des Sportes hinwies. Die Reichswehr   führte zunächst Freiübungen vor. Daran anschlie Bend Exerzieren in voller Ausrüftung, Marsch- und Gefechtsübungen, u. a. auch Handgranatenwerfen( blind). Die Abteilung führte ein leichtes M.-G. mit, welches beim Ererzieren nicht benutzt wurde. Nach Beendigung der Uebungen haben die Soldaten mit Führer und den Zuschauern im Restaurant zur Lindenwirtin" bis in den Morgen hinein gezecht. Die Reichswehrabteilung fuhr erst Freitag vormittag nach Berlin   zurüd. Es wäre intereffant fest zustellen, von welcher Kommandostelle und auf weffen Veranlassung bie sportliche Veranstaltung" angeordnet worden ist. Die Tatsache, daß der Jungdo unter Führung des Zeichenlehrers an der Real­schule, Schornsheim  , am Freitag am gleichen Blaze zum größten Teil dieselben Geländeübungen veranstaltete, läßt darauf schließen, daß die Reichswehrübungen vom Jungbo bestellt waren. Bielleicht äußert sich das Reichswehrkommando zu diesen prä­zifen Angaben.

Ein beleidigter Bürgerblockführer. Der Budbrudereibefizer Stein, der Führer der Bürgerblödler in der Bezirksverordnetenversammlung in kopenid, hatte vor einiger Beit gegen unseren Genoffen, den Bezirksverordneten to be Klage angeftrengt, weil dieser ihn angeblich in einer Genoffe Rhode hatte in der fraglichen Sigung, die sich mit Abbau­Bezirksverordnetenbersammlung beleidigt hatte. maßnahmen beschäftigte, Herrn Stein mehrere erhebliche Inforrekt­heiten vorgeworfen. Der Prozeß war erstmalig am 27. Mai zur Berhandlung gelommen und wegen neuer Beweisanträge vertagt worden. In der gestrigen Berhandlung in Moabit   wurde auf An­regung des Vorsitzenden ein Bergleich gefchloffen, deffen Faffung der Beklagte bestimmte und der dem Genoffen Rohde weitestens entgegenkommt. Die von dem Beklagten abgegebene Erklärung geht in der Sache laum einen Schritt zurüd. Stein nahm die Bedingungen des Genossen Robbe mit einigem 8ögern und nach furzer Beratung mit seinen Fraktionskollegen an.

Die Juriffische Sprechstunde findet von heute ab bis auf weiteres fäglich außer Sonnabends von 5 bis 7 Uhr ffatt. Sonn­abends gefchloffen.

Das Rundfunkprogramm. Mittwoch, den 19. August.

Außer dem üblichen Tagesprogramm: 5-6.30 Uhr abends: Achtes Kinderfest der Funkstunde. 7 Uhr abends: Leopold Lehmann: Die Wunder Aegyptens  ". 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Dr. Richard H. Stein: Nordische Tonkunst. 1. Vortrag: Die Musik Finnlands  ". 8.30 Uhr abends: Konzert. 1. a) Beethoven  : Menuett. b) Field: Walzer( Konzertmeister Maurits Stromfeld, Violine). 2. a) Schubert  : Liebesbotschaft( Rellstab), b) Schubert  : An die Musik( Schober), c) Schubert  : La Pastorella( deutsch   von Rehbaum), d) Schubert  : Wiegenlied( Höltz)( Emmy v. Stetten, Sopran). 8. Mozart: Duo G- Dur für Violine und Bratsche( Konzertmeister Maurits Strom­

Die Gehde war Straßenmädchen und hatte in der letzten Beit des öfteren mit der Polizei zu tun. Sie war eine starte Trin. terin und hatte sich neuerdings auch dem Kotaingenuß ergeben. Bei den Sachen der Toten fand man noch eine leere Schnaps flasche und mehrere Ruperts mit Rotain. dem Mädchen seit einiger Zeit sehr schlecht ging, so hatte es wieder­holt Selbstmordgebanten geäußert und immer hinzuge. fügt, daß es mit dem Russen, dem es besonders zugetan war, ge meinfam in den Tod gehen wolle. Die Annahme, daß Ramychenfeld and Hermann Spitz). 4. a) Schumann: Mondnacht( Eichen­toff die Gehde auf eigenen Wunsch erschossen hat, gewinnt dadurch an Wahrscheinlichkeit, zumal in den inzwischen übersetzten russischen Abschiedsbriefen des Mörders derselbe Gebantengang zu finden ist. Er gibt außerdem eine genaue Darstellung der Vorgänge. Die beiden Leichen werden heute im Schauhause obduziert werden. Re­giffeur Murnau   wird nach seiner Rückfehr, die voraussichtlich heute erfolgt, von der Mordkommission eingehend vernommen werden, da

dorff), b) Schumann: Er, der Herrlichste von allen( Chamisso), ) Schumann: Du bist wie eine Blume( Heine), d) Marionwürm­chen( Aus Des Knaben Wunderhorn")( Emmy v. Stetten). 5. a) Dittersdorf  : Scherzo, b) Beethoven: Rondino über ein Thema ( bearbeitet von Kreisler), c) Kreisler  : Liebeslied( Konzertmeister Maurits Stromfeld). Am Flügel: Ludwig Preiß. 10 Uhr abends: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.

Jeugen gesucht. Personen, die genau beobachtet haben, wie bei der ersten Agitationsversammlung der SPD   im Sportpalast, Potsdamer Straße  , am 27. Januar d. J. unser Parteigenosse Schuldt wegen angeblicher Nichtbefolgung polizeilicher Anordnung" zur Wache fiftiert wurde, werden gebeten, ihre Beobachtungen fofort der Lokalredaktion des Vorwärts" mitzuteilen.

Jugendweihe Neukölln. Die Lebenslundevorbereitung für die ge­meldeten Kinder zur Jugendmeihe findet an folgenden Tagen nachmittags 4 Uhr in der Knaben- Mittelschule Donaustraße 119 statt: Heute, Mittwoch, den 19. August, sowie am 11., 15., 18. und 25. September. Anmeldungen werden dort noch entgegengenommen.

Jugendweihe Pantom. Die Lebenstundevorbereitung beginnt heute, Mittwoch, den 19. Auguft, nachmittags 4 Uhr im Jugendheim, Pankow  , Breitestr. 32( Hof, Eing. Finanzamt).

Brandunglüd im Nordseebad Norddorf   auf Amrum  . In dem zurzeit von zahlreichen Kurgästen besuchten Nordseebade Norddorf  auf Amrum   brach am Montag ein Feuer aus, dem zehn à user und eine Scheune zum Opfer gefallen sind. Das Feuer ist, wie aus Westerland   gedrahtet wird, durch Funkenüber­springen aus einem schabhaften Schornstein verursacht worden und hat durch den zurzeit herrschenden starken Nordweststurm sich über­aus rasch über die strohgedeckten Häuser verbreiten können. Unter den vollkommen eingeäscherten Häusern, die sämtlich Surgäste be­berbergen, befand sich auch ein Hotel Der Sabschaden ist er­heblich; zum Teil sind auch Koffer und Kleidungsstücke der Kur gäfte mitverbrannt. Dagegen trifft die Nachricht nicht zu, daß Sturgäste obdachlos geworden sind und auf Amrum   nicht mehr untergebracht werden fonnten. Sämtliche Kurgäste, die durch das Feuer ihr Quartier verloren haben, sind entweder in Wittdün  oder in Nebel untergebracht.

Wefter für Berlin   und Umgegend: Wechselnd bewölft ohne erhebliche Niederschläge, Temperaturen wenig geändert. Für Denffchland: Jm Nord­often unbeständig, im übrigen Deutschland   ziemlich heiter.

B

Arbeitersport. Fußball.

Kurz

Zum Werbesportfest in Neukölln standen sich am Sonntag der oftdeutsche Meister Stralau" und Rüstig Vorwärts" gegenüber. Mit dem Anstoß von Stralan entwickelte sich ein flottes Spiel. Stralau setzt sich gleich vor das Rüftig- Tor, doch alle Angriffe scheitern an der guten Verteidigung. Rüftig- Vorwärts zieht los und es gelingt ihnen durch Eckbail, mittels Kopfstoß des Mittelstürmers, das erste Tor zu erzielen. Nun verteiltes Spiel, bis Stralau einen Elfmeter zugesprochen be tommt, welchen der Mittelstürmer unhaltbar einsendet. darauf ist Halbzeit. Nach der Pause findet sich Rüftig- Borwärts Tor. Rüftig erzielt eine Ecke, die der Halblinte verwandelt. Nach zusammen und es entstehen kritische Situationen vor dem Stralau dem Anstoß zieht Stralau los, um den Ausgleich zu erzielen. Auf eine Flante von rechts wird ihnen derselbe leicht gemacht, indem der Rüftig- Torwart den Ball ins eigne Nezt lenkt. 20 Minuten vor Schluß bekommt Rüftig einen Elfmeter zugesprochen, welcher Dom Halblinken verwandelt wird. Stralau versucht mit Macht den Ausgleich zu erringen, welches ihnen nicht gelingt. Bis zum Schluß verteiltes Spiel und der Unparteiische trennt die beiden Gegner mit dem Resultat 3: 2 für Rüstig- Borwärts.

Die zweiten Mannschaffen trennten sich mit dem Re fultat 2: 1 für Rüftig. Das Spiel der Jugendmannschaften endete mit dem Siege der Stralauer. 4: 3 lautete das Resultat.

Endspiel im Stralau- Fußballturnier.

Am Freitag, den 21. August, findet auf dem Stralau- Sportplay in der Goßlerstraße das Endspiel im Turnier des Sportvereins Stralau statt. ertha 22" und Stralau" find hier die Gegner. Aus den Vor- und Zwischenrundspielen sind beide Mann­schaften noch gut in Erinnerung. In der Hauptsache ist es wohl Hertha  , die in den Spielen gegen Teutonia 09 bewiesen haben, daß fie mit zu den spielstärksten Mannschaften der Arbeiter- Fuß­ballbewegung Berlins   gehören. Stralau spielt mit ihrer alten, gut eingespielten Mannschaft, mit der sie die ostdeutsche Meisterschaft gewinnen tonnte. Beginn des Spieles pünktlich 6 Uhr.

Internationales Sportfest des VfL. Leipzig  - Südost.

Unsere Leipziger Sportgenossen hatten am Sonntag nach der Olympiade finnländische und lettische Leichtathleten zu Gast. Fast alle Wettbewerbe waren außerordentlich gut besetzt, teil­weise wurden ganz ausgezeichnete Leistungen erzielt. Das Wetter war ungünstig, es regnete am Nachmittag. Im 200- Meter- Lauf stellte Rutfit mit 22,9 Set. eine neue lettische Höchstleistung auf; im 400- meter- Lauf fonnte Seidel Leipzig  - Oft mit 53,7 Sef. eine neue Bundeshöchstleistung erzielen. Im Kugelstoßen erreichte Korpi Finnland 12,73 meter. Jm 5000- Meter- Lauf siegte Wagner- Leipzig in der Zeit von 15: 46,7 Set., 3weiter wurde Salmi- Finnland   100 Meter zurück. Beim 100- meter- Lauf wurde Etholen Finnland   mit 11,1 Set. Erster, Seidel mit 11,5 Set. 3 weiter. Im Disfus- und Speerwurf waren die aus­ländischen Gäste weit überlegen. Bei den Sportlerinnen gelang es Ruschel Leipzig   mit 8,25 Meter einen Bundes­reford im Kugelstoßen aufzustellen, ebenso Anders im Schleuderballwerfen mit 32,70 Metern. Bei dem 100- Meter- Damen­Lauf fiegte Interson Lettland   mit 13,9 Sekunden. Inter­5: 0, gegen Gera   3: 2( 1: 2), gegen Forst 7: 2( 4: 1).

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Berliner Schwimmverein Freiheit". Am Freitag, den 21. Auguft, abends 8 Uhr, bei Seidel, Schönhauser Allee   156, Mitgliederversammlung. Pünktliches Erscheinen aller Mitglieder erbeten. Die Uebungsabende finden regelmäßig Oberberger Straße, statt. Boranzeige: Am Freitag, den 18. September, abends 8 Uhr, bei Seidel, Schönhauser Allee   156, außerordentliche Generalverfamm­

Montags und Donnerstags von bis 7 Uhr im Stadtbad Brenzlauer Berg  ,

una. u. a. Beschlußfaffung über den vom Borstand gestellten Antrag betreffs Cintragung des Bereins in das amtliche Bereinsregister. Dazu Referat bes Schwimmgenossen B. Butlik mit anschließender Diskussion. merkfam, bak bas Berbelportfest vom 16. Auguſt auf Sonntag, den 30. Auguſt, verlegt worden ist. Vereine, die gewilt find, fchon Gonnabend hier einzu­treffen und Nachtquartier benötigen, fowie mitwirkende Bereine mögen ihre Adressen sowie Zahl der erscheinenden Sportler an Richard Kiele, Serafelde, Lindenstr. 9, fenden.

Der Sportverein Eiche"-Serafelbe( Mitgl. b. AAB.) macht darauf auf­

Fast jeder Mensch besitzt gewisse Vorurteile. Man sollte gegen solche vor" gefaßte, vor" eilige Meinungen anfämpfen und sich bemühen, über alle Dinge zu vorurteils freien Ansichten zu gelangen. Biele Menschen haben zum Beispiel ein Torurteil gegen Teer. Das ist begreiflich, denn Teer ist schwarz, fchmierig und hat einen unangenehmen Geruch. Dieses Vorurteil gegen Teer dürfen wir indeffen nicht auf Bigapon, die befannte, helle, angenehm duftende Teer- Haarwaschseife übertragen. Pirason weist teine der unangenehmen Eigenschaften des Teers auf, während Haarwuchs in vollem Umfange befigt. Eine Haarwäsche mit es die von altersher bekannte belebende Wirkung des Teers auf den Bigavon läßt sich selbst bei befonders startem Haar leicht vornehmen, da der reichliche Schaum mühelos von dem Haar heruntergespült werden kann. Schon nach wenigen Bigavon- Haarwaschungen ves­spüren Sie die wohltuende Wirkung und sind überzeugter Anhänger der Pigavon- Haarpflege. Zwischen Bigavon und gewöhnlicher Teer­fcife ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Piravon gibt es nur in den bekannten, geschloffenen Originalflaschen. Eine Flasche Pirapon, Preis M. 2,50, überall erhältlich, reicht Monate.