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darauffolgenden Sohren   um die Erreichung einer wirtlichen Befrie- dung Europas   bemühte wie nur irgend einer. Mt diesen dreien soll Stresemunn konferieren, dem die Führer des rechten Flügels der Deutschnationalen am liebsten vorher den Dolch in den Rücken stießen. Allein wollen sie ihn überhaupt nicht nach Genf   fahren lassen. Die Aussprache in Genf   wird zwar nur ein« vorbereitende sein. Aber Stresemann muß wissen, daß die größte politisch« Partei Deutschland», die Sozialdemokratie, die Zelt der Vorbereitung so genutzt wiflen will, daß rwch in diesem Herbst der Sicherheitspakt Wirklichkeit wird. Erst wenn da» Gefühl der Sicherheit, erst wenn der Geist der Verständigung Europa   beherrscht. wird die deutsche Entwaffnung, wie der Versailler V«r>- rrag die» vorgesehen hat, der Vorläufer der allgemeinen Abrüstung sein. Die tausend Sozialisten, die in M a r s e i l l e zusammen kommen. sind darin einig, daß der Völkerbund zu einem wirtlichen Völker- bund umgestaltet werden muß, daß dos Genfer   Protokoll als Mittel hierzu gedacht ist und daß, solange es nicht durchzusetzen ist. der Abschluß des Sicherheitspaktes und besonderer Schiedsverträge eben Etappen auf dem Wege zur Befriedung Europas   durch einen wirk- lichen Völkerbund sein werden. Deshalb darf der Sicherheitspatt auch in keiner Bestimmung dem Geiste des Dölkerbundpaktes wide» sprechen. Wir müssen dahin kommen, daß alle Rationen, die kleinen wie die großen, sich unter dem Regime eine» wirklichen Völker- bundes stcher fühlen. Das wird um so eher eintreten, je mehr der Geist von Marseille   in Genf   eindringt-
Wünsche für Marseille  . Von I. 9t Macdonald. Ich bedauere ganz ungemein, daß es mir leider nicht mög- Urb sein wird, zum Internationalen Kongreß nach Marseille   zu kommen. Ich hatte gehofft, am diesjährigen Kongreß teil- nehmen zu können, mußte aber als Marseille   zum Tagungsort bestimmt wurde wegen dar Zeit, welche Hin- und Rückreise beanspruchen, die Hoffnung wieder aufgeben, persönlich an- wesend zu sein. Dje Internationale bedarf in diesen kritischen Jahren der vollsten Unterstützung eines jeden Sozialisten, der entschlossen ist, der Entartung des Sozialismus in den Kommunismus bzw. in ein unfruchtbares Kompromiß mit Kapitalismus und Reaktion mit allen Kräften entgegenzutreten. Rot und Glend, durch die so viele europäische Stationen gegenwärtig hindurch müssen, sind ein guter Mutterboden für Revolutionen. Aber solche Revolutionen können das Elend nur vergrößern, ohne irgend etwas zur Ueberwindung des Unglücks beitragen zu können. Wir können niemals Sozialismus , o h n e D e m o t ra t i e, De m o k ratie ohne Freiheit verwirklichen. Die Arbeiterregierung Großbritanniens  hat, was in ihren Kräften lag, getan, um Hoffnung und Ver- trauen bei allen Arbeiterbewegungen der gesamten Welt zu erregen. Ob wir nun an die wirtschaftlichen oder die politischen Probleme denken, denen wir gegenübergestellt sind, so ist es heute deutlicher wie niemals zuvor, daß unsere Bewegung international sxin muß. Wir müssen alle insgesamt zusammenstehen, ohne das werden wir alle gemeinsam ge- schlagen werden. Wenn die Arbeiterschaft des einen Landes in Gegensätzlichkeiten zur Arbeiterschaft der anderen Rationen hineingetrieben werden sollte, so muß sich als Folge ein stän- diges Sinken der Lebenshaltung einstellen und der Mili­tarismus wird dann wieder fein Haupt erheben. Ich möchte dafür plädieren, daß sich die Internationale insbesondere zweier weltweiter Angelegenheiten mit ganzem Herzen annehme: des Werks des Internationalen Arbeitsamts und zweitens des Protokolls, das, im vorigen Jahre in Genf  geschaffen, nunmehr von reaktionären Regierungen, die sich nicht vom militärischen Geiste lossagen können, zum Untergang verurteilt worden ist. Ich kenn« die besondere Stellung Deutsch  . lands diesen beiden Fragen gegenüber und habe dafür Ber-
Paragraph 21 S! Das Mädchen. Komm, Mutter, wir gehen zur Straßenbahn! Hat dir der Doktor nicht weh getan?_ Ach Mutter, sieh nur die Polizisten! Mir ist, als ob sie es alle wüßten. Kind, mach dir doch keine Sorgen mehr! Du bist wieder brav! Mutter, es kommt wer hinter uns her! Wer? Der Paragraph! Der Arzt. Ich weiß nicht. Mann, was heut mit dir ist. daß du so schrecklich unruhig bist! Di« alte Sache! Keimendes Leben. Das Mädchen in Arbeit. Ich mußt« eben! Das tun ja so viele. Nimm» nicht schwer! Geh zu Bett und schlaf! Es ist irgendeiner hinter mir her. Wer? Der Paragraph! Der Richter. Sittliche Pflicht der Mutterschaft! Das Gesetz ist ja noch nicht außer Kraft.   Von kalten Lippen gespenstert das Grauen. Das Zuchthaus reckt schon die Leichenklauen. Das legte Wort steht steinern und leer Wie ein Epitaph. Nun hat er wieder drei Opfer mehr, Der Paragraph! I o d o c u s.
Zum Toöe von Professor Merz. Aus einer Forschungsreise im Südatlantischen Ozean ist, wie wir schon mitteilten, Prof. Alfred Merz   vor wenigen Tagen aus dem Leben geschieden. Er war nicht nur ein hervorragender Forscher auf seinem besonderen Gebiet, der Erforschung des Meeres und seines Lebens, sondern ein Mann, der weit über seine Wissenschast hinaus nicht nur Interessen, sondern auch Leistungen verkörperte. Im besonderen hat ihm die Berliner Volkshochschule  in ihrer Gründung und in ihren Anfängen Unvergleichliches zu danken. Wer diese Gründung und diese Anfänge mitgemacht hat, der weiß, welche Schwierigkeiten nicht nur von der politischen Reaktion oft gemacht wurden, sondern welche großen Hemmnisse selbst in sogenannten demokratischen und volksfreundlichen Kreisen zu überwinden waren. Merz hat alle diese Widerstände mit nie versagendem Eifer und mit einer oftmals geradezu rührenden Geduld ertragen, in seiner feinen Art bekämpft und schließlich zur Strecke gebracht. Sein hoher Idealismus war in sellener Verbindung
ständnis. Aber eine Verständigung hierin ist mögNch und müßte, in geduldiger Arbeit, erreicht werden. Ich wünschte, ich könnte mich mit euch in Marseille   treffen und mit euch gemeinsam daran arbeiten, die Mittel und Wege zu jenem Frieden und jenem Wohlergehen für die Arbeiter- schaft zu finden, wie sie einzig und allein der Sozialismus schaffen kann. Ich werde aber in Gedanken bei eurer Arbeit fein und hoffe, daß sich der kommende Kongreß in Marseille  zu einem der bedeutendsten in der ganzen Geschichte der Inter  - nationale gestalten wird.
Die Eröffnungssitzung. Das Sekretariat soll nach Wie« komme«. Marseille  , 22. August.(Eigener Drahtbericht.) 3n dem großen Ansslellungspalast, der im vergangenen Zahre die sranzö- fische Solonialausstellung beherbergt hat. ist heute vormittag der zweite Kongreß der sozialistischen   Arbeiler-Znternalionale zusammen- getreten. Wo noch vor wenigen Wonaten nationalistischer Imperia­lismus die Trophäen seiner überseeischen Eroberungen zur Schau gestellt hat, haben sich heute die Delegierten der Arbeiterschaft der gesamten zivilisierten Welt zur gemeinsamen Arbeit im Dienst des internationalen Proletariats, zu einem Werk des Ariedens und der Völkerversöhnung zusammengefunden. Von der langgestreckten leuchtend rot dekorierten Halle grüßen die Aahnen von 34 Ländern, deren Arbeiterparteien sich im Jahre l9?3 in Hamburg   zu der neuen Znter- nationale zusammengeschlossen haben, die kein Krieg und kein Bruderzwist mehr auseinanderreiben soll. Das mit purpurnem Samt bekleidete Rednerpult trägt als ein- ztgen Schmuck das Bild Karl Marx  '. Ans einem Hain von Palmen grüßt die Büste 3ean Innres'. Den Vorsitz der ersten Sitzung führt Henderson- England, unterstützt von Bracke- Frankreich und Friedrich Adler  - Deutsch  « österreich  . Nach dem Vortrag der Marseiller   Arbeiterkapelle be­tritt Henderson das Rednerpult und seine ersten Worte gelten dem Gedächtnisse der großen Toten, die die Internationale zu be- trauern hat: Friedrich Ebert  , des ersten Arbeiters, der Staats- oberhaupt des Deutschen Reiches war. Brantings, des Vor- kämpfers der nordischen Arbeiterbewegung, M a t t e o t t i s. dem Märtyrer, der der blutigen Intrige des italienischen Faschismus zum Opfer gefallen ist. Henderson gibt sodann die am Freitag vom Exekutivkomitee gefaßten Beschlüsse bekannt. Er bedauert, daß es nicht möglich gewesen ist, die wertvollen Dienste Tom Shaws der Internationale zu erhalten und teilt mit besonderer Genugtuung mit, daß Friedrich Adler  , dem einmütigen Wunsch der Inter  - nationale sich beugend, seine Demission zurückgezogen hat und iünsttg die Geschäfte des Sekretariats weiter führen wird, das Adler zuliebe von London   nach Wien   verlegt werden soll. In groß an- gelegter programmatischer Rede gibt Herderson sodann einen Ueber- blick über die Entwicklung der Internationale in den beiden Jahren seit ihrer Neugrllndung, über das, was sie auf dem Wege zur Ver- wirklichung ihrer Forderungen und der Konsolidierung des Friedens bereits geleistet hat, sowie über die Aufgaben, die ihrer in Zukunft harren. Mit besonderer Befriedigung dürfe es die Internatonale erfüllen, daß in drei Ländern, England, Dänemark   und Schweden  reine Arbeiterregierungen bestanden haben oder noch bestehen und daß in einer ganen Reihe anderer Länder Genossen wichtige Posten in der Regierung innehaben. So groß die Schwierig- feiten sind, die der Uebersührung der kapitalistischen  'm öie sozial!- stische Regierungsform entgegenstehen, es wäre doch, ein Fehler, die Frage der Uebernahme der Mitverantwortung.an der Regierung in das Gebiet des Prinzipiellen rücken zu wollen und sie statt als eine Frage der politischen Zweckmäßigkeit al» eine solche der sozialistischen   Lehre und der Grundsätze zu behandeln. Henderson verbreitet sich sodann in Anlehnung an den Tätig- keitsbericht des Sekretariats über die Arbell auf dem Gebiet der internationalen Politik. Er nimmt für die International« als ein« ihrer größten Verdienste in Anspruch, den Anstoß dazu gegeben zu haben, daß an das Reparationsproblem endlich vom Standpunkt der Vernunft und nicht vom Standpunkt der Gewalt und des Zwanges herangetreten worden ist.
gepaart mit einem starken Sinn für die Praxis und Organisation öfsentlicher Angelegenheiten. Es gab keine Einzelheit und keine kleine Nebensächlichkeit, die er außer acht gelassen hätte oder seiner Beurteilung und Ordnung nicht für wert befunden hätte. In allen Sorgen und Aergerlichkeiten solcher Gründung und Kämpfe hat er dabei nie die Munterkeit und Lebendigkeit seines Charakters und seines Geistes verloren. Es war oft nicht zu be- greifen, wie dieser Mann neben seiner wissenschaftlichen Arbeit und den Anforderungen seines Lehramts ganze Tage für allgemeine Interessen opfern tonnte. Es ist zweifellos, daß diese Ueberarbeit mit dazu beigetragen hat, seinen Körper zu schwächen und weniger widerstandsfähig gegen Krankheitskeime zu machen. In sachlicher Hinsicht wunderte man sich bei Merz immer wieder über sein Ein- arbeiten und Eindringen in Materien, die ihm bisher mindestens in der Systematik und im wissenschaftlichen Apparat fremd geblieben sein mußten. Wir haben oft gestaunt, wie er im wechselnden Rhyth- inus der Arbeit volkswirtschaftliche Lehrplöne revidierte und bis in ihre Einzelheiten besprach, um in der nächsten Sitzung mit gleichem umfassenden Blick literarische und juristische Probleme zu ordnen. Dieses Begreifen und dieses Eindringen war nur zu erklären durch die große Liebe, die er für den Lehrberuf hatte, und durch die große Freude, die ihm die Organisation und Arbeit für die Aus. bildung der ihm anvertrauten"Schüler und doch auch der Lehrer macht«. Alle, die ihm in dieser Arbeit nahe gestanden haben, werden seiner nie vergessen können, am wenigsten die Tausende von Schü- lern, die besonders in den ersten Iahren durch die Kurse der Berliner  Bolkshochschule gewandert sind. Es erscheint uns als eine selbstver. ständliche Pflicht, daß über dos gegenwärtige Rudiment der Berliner Volkshochschule   hinaus die alten Schüler und Lehrer seiner in einer besonderen Feier gedenken und der Oeffentlichkeit auch auf dies« Art zeigen, welchen Dank sie für den Toten empfinden, und wie sie sein Beispiel als Muster nehmen, das nach des Dichters Wort Nacheise. rung wecken und dem Urteil höhere Gesetze geben soll.
Da» Theater am Rollendorsplah. das nach der Kinoepisod« unter neuer Direktion wieder seine Pforten der Operette öffnet, schlägt diesmal einen anderen Weg als den sonst üblichen ein. Während gewöhnlich die Musik der modernen Operette als ein Potpourri bekannter und daher bewährter Melodien aufgefaßt wird, versucht man es diesmal mit einem Textpotpourri. Dieroman- tische" OperetteDie' hellblauen Schwestern", von Albert Salseld und FranzRichthoff, ist aus den erfolg- sichersten Ideen des Inhalts der Operette des vorigen Jahrhunderts zusammengestellt. Die Musik Eduard Künnekes dagegen ver- zichtet vollständig auf Anklänge aus der Gegenwart und Vergangen- l)eit._ Herr Künneke liefert zu der Operette eine bemerkenswert un- persönliche, allgemeingehaltene, aus lauter Ornamenten bestehende Komposition, die melodiös klingt, aber nicht in einer einzigen Partie im Ohr haftet. Cr hat sich bemüht, einen opernhasten. schweren Stil zu schassen. Dabei ist ihm nur eine sentimentale Dekoration gelungen, der die Beschwingtheit des heutigen Genres fehlt. Das Originelle am Libretto der romantischen Operette besteht in der tödlichen Langeweile. Man spielt wieder einmal zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges Kürassiere brechen in die Nonnenkloster ein und suchen eine Spionin. Das wird mit so behaglicher Breite
Henderson besprach sodann den Sicherheitspakt, wobei er bemerlenswerterweise die ursprüngliche Gegnerschaft der Labour Party   deutlich fallen ließ. Er sprach die Hoffnung aus. daß der Pakt ähnliche Friedenssicherungen einleiten werde wie das Genfer  Protokoll. Nach einem energischen Appell für die Räumung Triers, für die allgemeine Entwassnuug und einen allum­fassenden Völkerbund sprach Henderson außerordentlich wir- kungsvoll gegen die Reaktion, namentlich gegen den F a s ch i e- m u s, der Italien   entehre, während die kämpfende Arbeiterschaft allein die Ehre Italiens   rette. Achnlich brandmarkte er die Gewalt- taten der reaktionären Machthaber Ungarns  , Bulgarien  ». Rumä- mens, nicht zuletzt Sowjetrußlands. Henderson besprach auch die sozialen Probleme. Die Arbeitslosigkeit fei eine der Früchte der kapitalistischen   Gesellschaft. Es gelte, durch intsrnationalen Kampf die Arbeiterklasse zu befreien.(Stürmischer Beifall.) Die An- wesenden erhoben sich und sangen die Internationale. Genosse Bracke- Frankreich spricht den Dank der französischen  Partei dafür aus. daß die Internationale Frankreich für die Ab- Haltung ihres ersten Kongresses nach der Wiederaufnahme der internationalen Zusammenarbeit gewählt Hobe. Er gedenkt der historischen Bedeutung Marseilles   in der Geschichte der internalio- nalen Arbeiterbewegung und erinnert daran, daß nach Marseille  das Freihcitslied der französischen   Revolution genannt ist. das im Kampfe die revolutionären Heere aus ihrem Siegeszuge gegen den Imperialismus und die Reaktion in Europa   begleitet hat, inzwischen ober leider zur Nationalhymne des imperialistischen Frank» reich geworden ist. In einem kurzen Ueberblick über die Entwicklung der Sozialisti- schen Partei in Frankreich   feierte er den Sieg der Partei in den Wahlen des letzten Jahres und den Triumph, den sie über die von den Kommunisten versuchte Spaltung der französischen   Ar- beiterbewegung errungen hat. War nach dem Kongreß von Tours  die Mitgliedcrzvhl der Partei so gefallen, daß man sie nicht mehr zu veröffentlichen wagte, hat sie bereits wieder die 100 000 über­schritten. Der Parole des Bolschewismus, der die Arbeiter zu Werkzeugen einer Diktatur mißbrauchen wolle, die sie sonst nur durch Gewalt erhalten könne, setzt die sozialistische Internationale den Ruf zur Einigung und zum Zusammenschluß in, Dienste der Befreiung des Proletariats entgegen, das aus allen Fronten den Kampf in einer Welt führen mutz, in der der Frieden noch immer die Form de, Kriegsznstande» hat.(Lebhafter, anhaltender Beifall.) Dann begrützt Genosse L6on Blum den Kongreß. Ihm folgt der Vertreter der Gewerkschaftsinternationate, Oudegeeft, der aus die Bedeutung hinweist, die die Unterstützung der poli- tischen Partei für die wirtschaftlichen Kämpfe der Gewerkschaften hat. Oudegeest registriert mit besonderer Genugtuung die Erfolge der sozialistischen Internationale im Kampfe für den Frieden, die Abrüstung und die schiedsgerichtliche Lösung von Streitfragen zwischen den Rationen und gibt der Hoffnung Ausdruck, dah die Durchsührung der Beschlüsse des Kongresses die Macht des Prole- tariats stärken und dazu beitragen werde, die Einheit in den Reihen der Arbeiterschaft zu festigen. Der mit Begeisterung aufgenommenen Rede des Führers der Gewerkschaftsinternationale folgten kurze Ausführungen T u r a t i s über die gegenwärtigen Verhältnisse in Italien  . Aus seinen Worten sprach, trotz aller Umerdrückung der italienischen   Arbeiterschaft durch die Faschisten das S i e g e s b e w u tz t s e i n für die Zukunft. Als «x Mit den Worten endete, daß die italienisch« Arbeiterichast sich einst selbst wieder von dem -' Joch befreien werde. . erntete er stürmische Zustimmung. ' Mit Worten des Dantes an die englische Arbeiterpartei, deren Gastfreundschaft er als internationaler Sekretär zwei Jahre hindurch genossen hat, schloß Friedrich Adler   die Sitzung. Am Abend traten die einzelnen Landsmannschaften zu kurzen Beratungen zusammen. Die linksgerichtete Stadtverwaltung tat alles, was in ihren Kräften steht, um die Arbeiten der Kongretzleitung zu erleichtern und den ausländischen Gästen angenehme Tage zu bereiten. Sie hat auf einstimmigen Beschlutz die Ausstattung des Tagungslokals auf ihre Rechnung genommen.
auegesponnen, daß die anfängliche Spannung zum Teufel geht. Man arbeitet so lange mit Verkleidungen, Verwechselungen und tragischen Zwischenfällen, bis die Romantik zur Kindlichkeit wird. Aus diesem altmodischen Vorwurf konnten Darsteller wie Eduard L i ch t e n st e i n, heldenhafter Rittmeister, A r t u r Hell, stets vergnügter Mädchenjäger, die Spionin Hanna Gorina, deren wohlgesthulte Stimme auffiel, und H i l d e F a l k nicht viel machen. Nur Else Müller erfrischte als derbe Magd mit ihrem sonnigen Humor. Man hätte sich die Mühe der Inszenierung einer neuen Operette sparen können.Mamzell Nitouche" spielt ebenfalls in einem Kloster, hat eine einprägsame Musik und eine lustigere Handlung. Dgr. Die Volksbühne ruft!" Unter diesem Titel hat die Berliner Volksbühne E. V. soeben ein kleines Werbeheft herausgegeben. Es enthält u. a. eine Zusammenstellung der Darbietungen, die von der Volksbühne im neuen Spielwhr vern.iitelt werden sollen. Danach wird jedes Lolksbühnenmitgiied im neusn Jahre 12 Borstellungen erhalten, jeweils 4 bis 0 im Theater am Bülowplar,, zwei Opern in dem Hause am Königsplatz und je eine bis zwei Vorstellungen im Schillertheater, im Berliner   Thea- ter, im Wallner. und im Zentraltheater. Außerdem ist eine große Reihe von Sonderveranstaltungen geplant. Für die 12 großen Konzerte, die vorgesehen sind, wnrden die Staatsopernkapelle mit Kleiber, das Philharmonische Orchester mit Klemperer. der Chor der Hochschule für Musik, der Krausesche Frauenchor sowie das Havemann-Ouartett verpflichtet, als Solisten u. a. Artur Schnabel  . Heinrich S ch l u s n u s. Tilla D u r i e u x gewonnen. Vier Tanzmatineen, u. a. eine der Mary Wigman  mit ihrer Gruppe, vervollständigen dieses Programm. Für die Autorenabende des Vereins sagten Thomas Mann  . Max Halbe  , Bertholt Brecht, Armin T. Wcgner und Artur Holitscherzu. Vortragsabend« werden von Ludwig Hardt  , Al. Granach, Vilma Möncksberg und Käthe Hyan ange. kündigt. Vortragszyklen werden Prof. Oskar Fischet. Julius Bab  , Prof. Leo Kestenberg  . Dr. Max Den u. a. halten. Die Volks- bühne nimmt für den Besuch ihrer Abendvorstellungen einschließlich freier Kleiderablage und Programmzettel im neuen Spieljahr bei Auslosung der Plätze einen Beitrag von 1,50 M., für den Besuch der Nachmittagsvorstellungen einen Beitrag von 1,10 M. M i t- glicderan Meldungen können jederzeit in den Geschäftsstellen und Zahlstellen des Vereins(Linienftr. 227, König-platz 7, Köpe- nicker Str. 68, Tietzfche Theaterkassen usw.) ersolgen.
Staat» Iheak«. Die Reibe ber ErNaussübrunaen im Tchauspselbau? am Gendarmenmar.'t wird eröffnet mit Bernhard Shaws.Die Krofte ffa'ha- iina* mit Agnes Straub   als Katbarina. Regie: Jürgen Febling. Da« Staatliche Schillcilhcaler wird am Montag, den 3l.. mit der Reueiniiudierung von SchillersJungfrau von Ctlenn«' eröffnet. Die Titelrolle spielt Gerda Müller. Bühnenbild: Emil Pirchan  . Regie: Friedrich Neubauer. 0er Ursprung der Ungarn  . Einer der hervorragendsten pariischen Ge. lehrten Dr. Jemiedji Modi. Rektor der Unioerstlät Bombav, hält jetzt an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Vorträge über den Ursprung de» Magparentums. Er hat iich jahrzehntelang mit der Geschichte der bunnischen Völk-rschasten beschäftigt und verlritt den Standpunkt, daß die Ungarn   die einzigen Abkömmlinge der mächtigen sthlbischen Völker jeien, die jahrhundertelang Indien   und Borderasien beherrschten.