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freien Staates

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des neuen, völlig erneuten Staates. Denn| daß wir dem alten ,, Bewährungsfrist" gegeben haben, das wissen wir ganz gut. Es ist nur eine Frage, ob er sie leichter einhalten wird als die armen Opfer der Justiz deren Geschenke zuweilen für den einzelnen Beglückten" ebenso gefahrvoll sein können wie das be. rühmte hölzerne Roß, zu Sterben und Verderben einem unfeligen Volke von klugen und tugendhaften Männern eines anderen ge­schenkt... Ist denn nicht auch die Amnestie ein Geschent an das Bolk? Wohl dem, der sich darüber freuen fann, er muß eine un­endlich bescheidene Seele besigen!

Die Preisteuerung.

Der Kleinhandel als Prügelfnabe der Regierung. In mehrfachen Auslassungen zur Preisverbilligungsaktion hatte die Regierung es so dargestellt, als ob der Einzelhandel den Haupt­anteil an der Schuld für die Preiserhöhungen trage. In der letzten Zeit sind die Regierung und die mit ihr in Verbindung stehenden wirtschaftlichen Organisationen dazu übergegangen, auch die 2ohn. forderungen der Arbeiter für die teuren Preise mit der= antwortlich zu machen. Diesen Angriffen gegenüber hielt die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels es für erforderlich, der Presse Informationen über ihre Ansichten zur Preisverbilligungsaktion zu geben.

Mit uns ist der Einzelhandel der Ansicht, daß die ganze Verbilligungsattion nichts weiter ist, als ein Ab­lenfungsmanöver, das nur dazu dienen soll, die wirklichen Ursachen der Teuerung zu verschleiern. Eine Preisverbilligungs­aftion in dem Sinne, wie fie die Regierung anstrebt, tann nach Ansicht des Einzelhandels überhaupt feinen Erfolg zeitigen, es fann fich hächstens darum handeln, die Preise auf der bisherigen Höhe zu halten und nicht weiter steigen zu lassen. Die ein zelnen Redner des Abends aus den verschiedensten Gebieten des Einzelhandels, besonders des Lebensmittelhandels, vor allen Dingen aber der Leiter der Versammlung, Heinrich Grün feld, wiesen darauf hin, daß es vertehrt wäre, irgend welche Hoffnungen auf die Herabsetzung der Umsatzsteuer zu richten. Der Handel hat sich mit aller Schärfe gegen die Hochschuß zölle gewandt, da hohe Zölle hohe Preise bedingen. Es wäre ver­fehrt, so führte Herr Grünfeld aus, wenn die Angst vor hohen Breisen zu Hamsterkäufen führen würde, die natürlich im Sinne einer Verteuerung wirken müßten. Mit niedrigeren Zöllen wäre eine Berbilligungsaktion möglich geweien, mit hohen Zöllen auf feinen Fall, da man die Wirkung der Bollerhöhungen ja noch gar nicht übersehen fann. Es war interessant, daß ein anderer Redner, der Geschäftsführer des Verhandes deutscher Waren und Kaufhäuser, Herr Bach, Ausführungen machte, daß heute schon die Zölle in den Preisen einberechnet feien, und daß diese Einberechnung zum Teil eine Verteuerung der Waren herbeigeführt habe. Es sei zu be fürchten, so führte dieser Redner aus, daß, wenn die Zollfäße in Kraft treten, noch einmal eine Einrechnung in den Preis und damit eine weitere Berfeuerung erfolgt. Was die Wirkungen der Ver­ringerung der Umsatzsteuer anbetrifft, so mache die Berringerung der Umfagsteuer bei einem Einkauf von 25 m. pro Woche ganze 12% Pf. aus. Sehr zu begrüßen sei es, daß die Regierung das schärfste Vorgehen gegen Kartelle und Konventionen in Aussicht gestellt habe, und sehr notwendig sei es, daß auch die Einfuhr­

stellen aufgehoben würden. Jedenfalls lassen die Darlegungen feinen Augenblick im Zweifel darüber, daß der Einzelhandel fein 3utrauen zu der Verbilligungsaktion der Re­gierung hat und, wie die Dinge liegen, auch kein Zutrauen

haben tann.

Der Kampf um die Wasserwerke.

Verhandlungen beim Oberpräsidenten. Bei dem Oberpräsidenten Dr. Maier fand gestern die bereits angekündigte Besprechung zwischen der Stadt Berlin   und den Charlottenburger   Wasserwerten statt. Zu der Besprechung war von der Londespolizeibehörde der Polizeivize präsident Dr. Friedensburg erschienen. Die Bertretung der Stadt Berlin   war geführt vom Oberbürgermeister Böß und dem Stadtrat Genossen Schlichting. Gegenstand der Verhandlung war die zukünftige Sicherstellung der Wasserlieferung im Bereiche der Charlottenburger   Wasserwerte.

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noch in Chemnitz  , Zwickau  , Nürnberg   und Braunschweig   tonzertieren, I nennt, die erotischen Tierkarawanen oder die 40 Löwen und Tiger, um dann am 3. September wieder in Graz   einzutreffen.

Das Reichswehrministerium ersucht uns zu unserer Kritik über das Fehlen einer Empfangsabordnung( bei der Ankunft der Desterreicher), mitzuteilen, daß, entgegen der Verabredung mit wehrministerium nicht mitgeteilt worden ist. Der vorgesehene dem Leiter der Tournee, die Ankunftszeit der Musiker dem Reichs­Empfang fonnte aus diesem Grunde nicht stattfinden.

Der Pascha von Saarmund.

,, Auf dem Lande nimmt man so etwas nicht so tragisch!" In einer Gerichtsverhandlung vor dem Schöffengericht in Potsdam   tamen Dinge von dem prinzlichen Rittergut Saar­ mund   zur Sprache, die man allenfalls noch im fernsten Hinter­pommern oder im junterlichen Mecklenburg  , nicht aber unmitelbar vor den Toren Berlins   für möglich gehalten hätte. Sie enthält aber auch gleichzeitig in der Auffassung des Gerichts eine fo unglaublich geringe Einschäzung der Ehre der weiblichen Landarbeiter, daß ein empörter Protest aus diesen Kreisen nicht ausbleiben wird.

Angeklagt war der unter der Administration eines Herrn mar Matthen wegen Sittlichkeitsverbrechens aus v. Eberstein auf dem Rittergut Saarmund   arbeitende Hofmeister § 176 Abs. 2( begangen an einer Geistestranten), ferner aus§ 177 und wegen tätlicher Beleidigung. Die Mutter der 19jährigen geiftestranten Gutsarbeiterin war als Nebentlägerin 3u gelaffen. Die Arbeiterinnen auf Rittergut Saarmund hatten schwer unter den Nachstellungen des brutalen Hofmeisters zu leiden. Waren sie ihm nicht willig, drohte er mit Entlassung. 3wei von ihnen waren einmal aus Angst vom Häckselboden auf die Erde gesprungen. Beschwerden liefen bei dem Gutsper. walter Herrn v. Eberstein ein, aber es geschah nichts. Da ließ das geistesschwache Mädchen Ida R. einmal die Aeußerung zu den Gutsarbeitern fallen: Wenn Wachtmeister kommt, ich Wacht­meister alles sagen." Das brachte den Stein ins Rollen. Und nun erschien diese junge Arbeiterin als Zeugin vor Gericht. Er. schütternd war ihre Vernehmung. In zwei Monaten er. wartet sie von dem Angeklagten ein Kind, ist sich dessen aber nicht im geringsten bewußt. Mit blöden Augen sieht sie in den Saal hinein; sie hat keinerlei Verständnis für die Wichtigkeit des Eides und bleibt daher unvereidigt. Irgendein Arzt aus der Saarmunder  Gegend bezeichnet sie als geistig minderwertig. Man entnimmt ihren Antworten, daß der Angeklagte sich mit Gewalt auf dem Rornboden an ihr pergangen hat. Der zweite Fall betrifft die 25jährige Gutsarbeiterin Anna G. Dieser Zeugin hatte der Angeklagte gedroht, sie soofrt zu entlassen, wenn sie ihm nicht zu Willen sei. Er hat ihr beide hände festgehalten und auf dem Kornboden entstand ein Ringen, dem Mädchen gelang es aber, zu entkommen. Als das Mädchen zu Herrn v. Eberstein ging und sich darüber beschwerte, meinte der Herr Administrator:" Einer glaube ich nicht, da müssen schon mehr fommen. Die als Zeugen geladenen Gutsarbeiter befunden das Treiben des Angeklagten unter Eid, den sie als wüstling und Rohling bezeichnen. Die Arbeiter fonnten nicht verstehen, daß die Vorgänge so lange vertuscht wurden, denn seit längerer Zeit waren schon An­zeigen darüber gemacht worden. Der Angeklagte ist, nachdem ein worden. neuer Administrator auf Saarmund eingezogen, sofort entlassen

Der Staatsanwalt beantragte im Falle des geistesschwachen Mädchens ein Jahr vier Monate Gefängnis unter Bubilligung mil. Der Staatsanwalt beantragte im Falle des geiftesschwachen bernder Umstände und im Falle der zweiten Arbeiterin eine Frei­der Ansicht, daß die Geistesshmache ganz gut fich hätte sprechung. Das Gericht faßte die Sache umgekehrt auf; es war der Ansicht, daß die Geistes ich mache ganz gut sich hätte wehren können. Es schien aber doch ein gewisses Cinver­ständnis vorhanden gewesen zu sein und demzufolge fam das Ge­richt zu einer Freisprechung. Dagegen hielt das Gericht im Falle der 25jährigen Arbeiterin eine versucht Notzucht für vor liegend und erkannte mit Rücksicht darauf, daß derartige werden, unter Bubilligung mildernder Umstände auf sechs Monate Sachen auf dem Lande nicht so tragisch genommen Gefängnis. Obendrein werden dem Angeklagten noch vier Monate Etrafausseßung gewährt, so daß er nur zwei davon zu verbüßen braucht. Der Anwalt der Nebentlägerin wird sofort gegen das Urteil Einspruch erheben.

Die gesetzliche Miete für September.

Wie der Amtliche Preußische Preffedienst mitteilt, friff in der gefeßlichen Miete für den Monat September 1925 gegenüber dem Bormonat teine enderung ein. Es bleibt bei dem Auguft­fah in Höhe von 82 bezw. 78 Proz.

Interessantes von der kommenden Funkausstellung.

Eröffnungsvorstellung im Zirkus Krone  .

die Elefanten, die Vollblüter oder die Seelöwen, die blendenden Lufturner am Trapez, die Akrobaten oder die Evolutionen am schwankenden Mast 120 einzelne Programmnummern-, dies alles wirkt ja nur in seiner Fülle; die oft ganz außerordentliche Ganzen dar. Die Regie dieser Massen ist fabelhaft, die Einordnung Einzelleistung stellt manchmal nur einen kaum bemerkbaren Teil des in das begrenzte Aufgabengebiet bewundernswert. Zum Schluß gibt's eine Heg auf einer Rennbahn, die alle drei Manegen umfaßt, ein Bacchanal der auf Rädern und Pferdebeinen Rasenden.

Friedliche Demonstrationen.

Eine Aussprache der Verbände im Polizeipräsidium. Unter dem Vorsitz des Polizeivizepräsidenten Dr. Friedens. burg   fand gestern nachmittag im Polizeipräsidium eine Besprechung mit Bertretern der Verbände( vom Stahlhelm bis zum Roten Fronttämpferbund), der Gewertschaf­ten und Parteien über die Regelung von Demonstra- tionen statt. Der Zweck der Aussprache war, bei fünftigen De­monstrationen Zusammenstöße und Störungen von Ruhe und Ord­nung nach Möglichkeit zu vermeiden.

auf hin, daß die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung und In der Einleitung der Aussprache wies Dr. Friedenburg dar­die Sicherheit des friedlichen Bürgers durch polizeiliche Maßnahmen allein nicht gewährleistet werden könne, sondern daß es dazu auch des guten Willens der Organisationen und der ge= [ amten Bevölkerung bedürfe. Daß Zustände, wie man sie in den letzten Wochen erlebt habe, außerordentlich beschämend seien und den guten Ruf Berlins   in der Provinz und auch im Aus­lande außerordentlich schadeten, werde wohl jeder unterschiedslos an­erkennen. Besonders beklagte der Redner, daß sogar Blut geflossen sei. Alle Bemühungen und Anstrengungen der Polizei hätten leider nicht ausgereicht, diese bedauerlichen Vorfälle zu verhindern. Bei dieser Gelegenheit zollte Dr. Friedensburg allen Mitgliedern der Polizei für ihre bewiesene Pflichterfüllung und Unparteilichkeit vollste Anerkennung, und gab der festen Ueberzeugung Ausdruck, daß alle Teile der Schuhpolizei den ernsten Willen haben, unparteiisch der Allgemeinheit zu dienen und die Be­völkerung zu schützen. Deshalb habe sie aber auch die Pflicht, der Wiederkehr der gesetzlosen Zustände fünftig mit allen ihr irgend zu Gebote stehenden Mitteln vorzubeugen und sei sich hierüber der freudigen Zustimmung der überwältigenden Mehrheit der Bevöl terung bewußt. Im einzelnen stellte Dr. Friedensburg zwei Fragen zur Erörterung: Einmal, ob nicht im Wege gewisser Verkehrs­polizeilicher Abmachungen eine Gewähr für die künftige Aufrecht­erhaltung von Ruhe und Ordnung geschaffen werden könne. Es ist bereits durch die Breffe bekannt geworden, daß der Polizeipräsident erwägt, die Verkehrsstraßen erster und zweiter Ord nung für Demonftrationen zu sperren, wobei evtl. das Kreuzen dieser Straßen auf Antrag gestattet ist. Zum Anderen regte der Polizeipräsident an, fünftig grundfäßlich auf das Tragen Don Stöden bei Demonstrationen zu verzichten.

Die Aussprache gestaltete sich recht lebhaft, und obwohl von ver diums geltend gemacht wurden, ließ sich doch erkennen, daß der Wille, schiedenen Seiten Bedenken gegen die Borschläge des Polizeipräfi. eine Wiederholung der Vorfälle der letzten Wochen zu verhindern, bei allen Beteiligten vorhanden war. Dr. Friedensburg stellte dies am Schlusse der Aussprache mit Befriedigung fest und versicherte, daß die zuständigen Stellen die ganze Materie noch einmal ein­gehend prüfen und dabei die vorgetragenen Anregungen im Rahmen des Möglichen berücksichtigen werden.nome

Genoffe Dtto Stuboll, Rheinsberget Str. 34, felert heute den Tag feines Eintritts in die Partei und die Gewerkschaft vor 25 Jahren. 18 Jahre ist er Bezirksführer.

Die Juristische Sprechstunde findet bis auf weiteres täglich, außer Sonnabends, von 5-7 Uhr statt. Sonnabends geschloffen.

Parteinachrichten

Einfendungen für diese Rubrik find Berlin   6B. 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

ffets an bas Bezirkssekretariat, 2. Sot, 2 Trev. rechts, au richten.

4. Kreis Prenzlauer Berg  . Spenden für die Tombola find bis fpätestens Die Sonnabend beim Genoffen Moranz, Danziger Str. 46, abzugeben. Fahnen der Abteilungen müssen bis spätestens Gonnabend vormittag 10 Uhr beim Gen. Auguft im Saalbau Friedrichshain abgegeben werden. 7. Kreis Charlottenburg  . Rinderfreunde! Bei schönem Wetter Sonnabend nachmittag 3 Uhr Treffpunkt Luisenplak zum Baden in der Jungfern heide. Bei schlechtem Wetter Baden im Jugendheim Rosinenstraße. 11. Kreis Schöneberg  . Heute, Freitag, pünktlich 8 Uhr, Sigung des er weiterten Kreisvorstandes bei König, Feurig. Ede Prinz- Georg- Straße. Der Kreisvertretertag findet nicht Freitag, den 11., sondern Donners.  tag, ben 10. September, im Wilhelmshof ſtatt.

17. Rreis Lichtenberg. Das Reichsbanner bes Rreises veranstaltet am Sonn­tag, 30. Auguft, bei Schonert in Stralau ein republikanisches Strandfeft, verbunden mit einer Nagelung des Kameradschaftsbanners. Die Genossen werden gebeten, fich daran zu beteiligen.

Heute, Freitag, den 28. August:

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teiligung Weinmeisterstr  . 16/17. Gruppe Norden: Die Mitglieder beteiligen fich heute abend gefchloffen an der Bevanstaltung der Gruppe Mitte, Wein meisterftr. 16/17. Anfang 8 Uhr. Gruppe Lantwig: Pünktlich 8 Uhr Restaurant Sportede", Raifer- Wilhelm- Straße. Bortrag der Genoffin Maraun: Kirche und Staat in Defterreich".

Morgen, Sonnabend, den 29. Auguft:

Der Vertreter der Werte gab wenig befriedigende Er flärungen ab. Er versteifte sich hinter dem Rechtsstandpunkt, wonach die Gesellschaft nicht gezwungen werden könnte, ihr Rohrneh in den Bezirken Schöneberg   und Stegliz   an die Stadt Berlin   zu verkaufen. Ohne dieses Rohrnez tönnte aber die Stadt nichts unternehmen. Seine ganzen Ausführungen waren beherrscht von der Sorge um die Erhaltung der Dividende. Er erklärte, Auf der 2. Großen Deutschen   Funfausstellung in Berlin  , die vom daß die Herausnahme so großer Teile wie Schöneberg   und Steglitz   4. bis 13. September im Hause der Funkindustrie am Kaiserdamm aus dem Versorgungsgebiet feiner Gesellschaft die Lebensfähigkeit stattfindet, wird die Deutsche   Reichspoft eine vollständige lies Rentabilität beeinträchtigen würde. Statt einer Sendeanlage aufbauen. Das Telegraphentechnische Reichs­Berhandlung nur über diese beiden Teilgebiete zöge er amt wird einen Versuchsraum einrichten, in dem die Aus­eine Generalauseinandersetzung mit der Stadt über das Gesamt stellungsbefucher Experimente selbst ausführen gebiet seiner Gesellschaft vor. Oberbürgermeister Böß erflärte fönnen. Der Deutsche Funktechnische Verband zeigt eine Sonder­demgegenüber, daß die Stadt zu langwierigen Verhandlungen jetzt ausstellung von selbst gebauten Empfangsgeräten, feine Zeit mehr habe. Die Stadtverwaltung sei ihren Einwohnern und die Berliner   Funkstunde wird an den Nachmittagen Garten­gegenüber verpflichtet, dafür zu sorgen, daß ein zusammen. tonzerte, an den Abenden Sendespiele, Opern und Ronzerte ver­bruch der Wasserlieferung wie in den letzten Monaten anstalten, die aus dem Vortragssaal im Hause der Funfindustrie auf units am Richtbilbervortrag ber Rinderfreunde mitte in der Siulaula sich nicht wieder ereigne. Die Stadt habe deshalb be den Berliner   Sender übertragen werden. gonnen, ihre Brunnengalerien erheblich zu erweitern. Sie habe ferner Maßnahmen getroffen, um in fürzester Frist eine Haupt. rohrleitung nach Schöneberg   und Steglig zu ver legen. Auch sei es auf die Dauer ein unhaltbarer Zustand, daß in derselben Stadtgemeinde zwei verschiedene Wasser­tarife eriſtierten, wodurch ein Teil der Bevölkerung viel schlechter gestellt sei als der andere. Die Stadt sei fest entschloffen, die Ver­forgung der beiden Bezirke in die eigene Hand zu nehmen. Ent­weder man verständigte sich in Güte, oder die Stadt würde unger­züglich zur Verlegung eines neuen eigenen Rohrnetes in den beiden Stadtteilen fchreifen. Das letztere hätte zur Folge, daß die Char. lottenburger Wasserwerke ihr vorhandenes altes Rohrnet kostenlos herausnehmen müßte. Es herrschte auf allen Seiten fein Zweifel darüber, daß eine solche Maßnahme voltswirtschaftlich widerfinnig wäre. Der Oberpräsident forderte schließlich beide Parteien auf, über eine Verständigung weiter zu verhandeln, etwa auf der Grundlage die von der Stadt vorgeschlagen war daß die Charlottenburger   Gesellschaft ihr Rohrney in Schöneberg   und Steglitz   an die Stadt verkaufe, und daß die Stadt noch während vier Jahren bestimmte Wassermengen von der Charlottenburger Gesellschaft bezöge. Der Oberpräsident ließ durchblicken, daß er den Standpunkt der Stadt Berlin   für durchaus gerechtfertigt halte und daß er auch die Interessen der Charlottenburger   Attionäre für am besten gewahrt hielte, wenn beide Parteien sich auf der vorgeschlagenen Linie einigen würden.

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Abreise der österreichischen Militärmusiker. Gestern nachmittag trat die österreichische Militärkapelle der Alpenjäger des Regiments Steiermark   Nr. 10 ihre Weiterreise nach Dresden  , wo sie gleichfalls zwei Tage fonzertieren wird, an. Den größten Erfolg dürften die Militärmusiker in Bremen   gehabt haben, wo die Anteilnahme des Publifums an den Darbietungen unvergleichlich groß gewesen sein soll. Immerhin war in Berlin   an beiden Tagen der Besuch der Veranstaltungen sehr gut, obgleich die Ankunft und Anwesenheit der Musiker reichlich spät bekannt geworden war. Auf dem Anhalter Bahnhof   hatten sich zum Abschied Bertreter der österreichischen Kolonie, des österreichischen Klubs Jowie als Vertreter des Polizeipräsidenten Major von Raven ein­gefunden, die den Abreisenden gute Fahrt wünschten. Nach dem Dresdener   Gastspiel. werden die Militärmusiter des Bundesheeres

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54. Abt. Charlottenburg  . 8 Uhr Funktionärsigung bei Fischer, Cauerstr. 20/21. 105. Abt. Ablershof. 8 Uhr im Feuerwehrdienstgebäude, Geldhowstr. 4, it gliederversammlung. Tagesordnung: Bericht des Genoffen Lehmann über die Bezirksverordnetenfraktion". 2. Aufstellung der Randidaten. 3. Ver fchiedenes.

der Funktionäre und Kreisversammlungsbelegierten. Stellungnahme zur Stabt und Bezirksverordnetenwahl. 119. Abt. 8 Uhr außerordentliche Sigung der Funktionäre bei Mene, Rittergut. Ede Möllendorfstraße. Tagesordnung: Aufstellung der Randidaten zur Stadtverordnetenwahl.

Die artistische und zoolgische Riesenschau des Zirkus Krone  , die ihre Beltstadt auf dem ehemaligen Ererzierplatz an der Schön­einen unendlichen Strom von Zuschauern in den Norden Berlins  . hauser Allee errichtet hat, loďte am ersten ihrer Spielabende Die Polizei mußte absperren und den Berkehr regeln", als ob es sich um eine Massendemonstration handelte. Zur festgesetzten Zeit der gesamte Aufbau der Zeltstadt hatte sich in knapp 24 Stunden voll. Sichtenberg. 117. Abt. Uhr bei Gundlach, Kant. Ede Leffingſtraße, Sigung wideln in Buntheit und augenblendender Fülle. Jede Manege hat zogen begann das Programm in den drei Manegen fich abzu­ihre Artisten und ihr Publifum. In allen Manegen geht zur gleichen Beit derselbe Att vor sich, im Tempo und in den Maßen glänzend aufeinander eingespielt. Wer den Blick von der Manege ablenkt, die ihm am nächsten liegt, erhascht einen Wirbel von Bewegung, der als Gesamtbild etwas Berückendes hat man versteht, warum dieser Zyklop von Zirkus in Amerika   geschaffen wurde, wo die erste Schaustellung in Ueberschriften. Ob man die Reit- und Dreſsuratte Seite der Zeitungen fast nur aus Ueberschriften besteht; dies ist eine

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Das Rundfunkprogramm.

Freitag, den 28. August.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4.40 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau(, Etwas von der Hochzeitsfeier"). 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagsunterhaltung. 7-7.35 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7 Uhr deen und ihre Pflege". 7.25 Uhr abends:( Hochschulkurse). Ab­abends: Abteilung Gartenbau  . Burmeister- Beyrodt: Die Orchi­teilung Literatur. Dr. Franz Leppmann: Das deutsche Drama im 19. Jahrhundert". 2. Vortrag Chr. Dietrich Grabbe, Georg Büchner  ". 8 Uhr abends: Dr. Waldemar von Olshausen:" Der junge Goethe und Herder". 8.30 Uhr abends: Der fröhliche Goethe ( zur Feier seines Geburtstages). 1. Beethoven  : Aus Elf Wiener Tänze". 2. Rezitation( Theodor Loos  ). 3. Beethoven  : Fortsetzung Seidler- Winkler  ). 10 Uhr abends: Dritte Bekanntgabe der neuesten aus Elf Wiener Tänze"( Berliner   Funkorchester. Dirigent: Bruno Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst 10.30 Uhr abends: Experimentalvortrag versuche ferner Stationen. des Herrn Prof. Dr. Gustav Leithäuser: Drahtlose Empfangs­

Jungsozialisten. 89. Abt. Neukölln. Sonntag, 30. August, Familienausflug nach Faltenhorst. Treffpunkt vorm. 9 Uhr Görliker Bahnhof. Nachzügler nach Faltenhorst. Gruppe Tiergarten: Nächste Zusammenkunft: Montag, 31. Auguft, abends 8 Uhr, im Jugendheim Wiclefstraße, Ede Bremer Straße. Jungfozialisten und Bartei". Gäste willkommen.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

47. Abt. Genoffe Wassili Wernetind, Waldemarstr. 61, ift verstorben. Einäscherung Sonnabend, 29. Auguft, nachm. 4 Uhr, in Baumschulenweg.

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Jugendveranstaltungen.

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Sonnabend, 29. Auguft, Borshenden- Ronferenza pünktlich abends Uhr im Jugendheim, Lindenstr. 3. Ohne Ausweis und Mitgliedsbuch kein Butritt. Heute, Freitag, den 28. Auguft, abends 71 Uhr: Achtung, Abteilungstaffierer! Seute von 5-7 Uhr Abrechnung der Bet­toagsmarken. Moabit I  : Siemensstrade 20. Bortrag: ,, Entwidlung der Technit". Moabit   II: Gemeindeschule ant Stephanplag. Vortrag: Unfer Wandern". Rorboften I: Neue Rönigftr. 21. Diskussion: Geruelle Fragen ber Jugend". Rosenthaler Borstadt: Landsgemeindehaus. Sophienstr. 21, 2. Sof. Bortrag: Jugendpflege und recht". Often. Stralauer Biertel: Goklerfte. 61. Bortvag: ,, Einführung in die Maltunft". Warschauer Biertel: Tilfiter Str. 4. Vortrag: Bub und Mädel"( Schluß). Charlottenburg  : Rosinenftr. 4 I. Distussion: Unsere Winterarbeit". Schöneberg 1: Rubens Ede Hauptstraße. Bortrag: Goethe und das Broletariat". Steglik II: Holsteinische Str. 3. Vortrag: Selbsterziehung". Baumschulen weg: Ernst­ftraße 16. Bortrag: Begetarismus". Falkenberg: Am Falkenberg 117. Vortrag: Das Rartenlesen". Neu- Lichtenberg  : Bestalozzi- Lnzeum, ring Lotal Rosfad, Sauptstr. 71. Glasbrennerabend. Albert- Str. 44. Vortrag: ,, Geschichte der Mark Brandenburg". Buchholz: meinbeschule Blankenburger Str. 69/70, Beichenfaat. Ricbe: schönhausen: Ge­Sumot"

Bortrag: Berliner