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Inflationsopfer noch einmal ihre Stellung zu behaupten. Die| Regierung Luther  , in der die Schutzzollinteressenten die Führung an sich riffen, zahlte auf Kosten des deutschen   Volkes den Deutschnationalen den Kaufpreis für ihren Umfall am 29. Auguft. Das Zentrum, das bis dahin als Mittel­partei zwischen der Linken und den Parteien der Rechten ge­standen hatte, wurde immer fester in den Block der Zoll­interessenten, den großen Bürgerblod hineingezogen, der die Lasten des Dames- Planes den Massen der arbeitenden Be­völkerung auferlegt hat. Was am 30. August 1924 dem werdenden Bürgerblock nicht gelang, das hat er im Laufe des Jahres 1925 vollendet. Er hat die Steuerreform zu Lasten der arbeitenden Massen durchgeführt. Er hat die Schuzzollvorlage angenommen, die nicht nur das Bolt be drückt, sondern auch die Wirtschaft in eine schwere Krise wirft. Die Parteien des Bürgerblocks und voran die Deutsch­nationalen, die ihren ,, nationalen Jdealismus" verkauft haben für Ministersize und Schutzölle, mögen heute, ein Jahr nach der außenpolitischen Kapitulation der Deutschnationalen glauben, daß sie einen Triumph der Politik des Bürgerblocks erfochten haben.

Am 30. August 1924 schrieben wir:

" Am Ende der Bürgerblockexperimente steht der Zusammen bruch der bürgerlichen Politit in Deutschland  , die 3er. fehung der Mittelparteien und ein neuer gewaltiger Aufstieg der deutschen   Sozialdemokratie."

Noch sind wir mitten in der Aera des Bürgerblods, aber die Politik diefes Blocks hat den Höhepunkt bereits über­Schritten. Sie hat im Parlament den Sieg davongetragen über die Opposition. Sie fonnte ihn nur verwirklichen durch die brutale Vergewaltigung der verfassungsmäßigen Rechte der parlamentarischen Opposition. Aber heute schon beginnt der parlamentarische Sieg des Bürgerblocks zur Niederlage der deutschen   Wirtschaft zu werden. Es graut der Regierung des Zollwuchers und den Parteien des Bürgerblocks vor den Folgen der Politik, die sie selbst heraufbeschworen haben! Ihre schwächlichen Bersuche, mit fleinen Mittelchen die Krise zu bannen, die sie herbeigeführt haben, sind der Beginn des Zusammenbruchs der Politik des Bürgertums in Deutschland  . Das Geschick der Mittelpartei aber, die sich den Plänen der Zollintereffenten und Bürgerblödlern dienstbar gemacht hatte, bestätigt, was wir vor einem Jahr voraussahen. Im 3entrum erhebt sich die Rebellion gegen den Kurs des Bürgerblocks, gegen die Führung der Zentrumspartei   durch die Großindustriellen und Großagrarier.

Die Rapitulation der Deutschnationalen am 29. August 1924 war ein Triumph der sozialdemokratischen Außen= politit. Die Sozialdemokratische Partei   wird im Rampf gegen die Parteien des Bürgerblods und der gewollten Teue= rung zu dem Siege ihrer außenpolitischen Ideen den Triumph über die bürgerliche Politik in Deutschland   hinzufügen!

Die Gärung im Zentrum.

Erregte Preffedebatten.

Der Austritt des ehemaligen Reichskanzlers Dr. Wirth aus der Reichstagsfraktion des Zentrums wirkt immer noch in Form von erregten Pressedebatten in den Zentrumsblättern nach. Dr. Births Kanzlerschaft, der wütende Haß der Nationalisten, feine schwere Krantheit und anderes wirkten zusammen, um den Streit um den einstigen Kanzler zu einer großen Aktion innerhalb des Zentrums aus zugestalten und die Einberufung des Parteitages in greifbare Nähe zu rüden.

So schreibt die Schlesische Volkszeitung", eines der Zentrumsorgane, die sich durch ihre große Refer viertheit gegenüber den Linksparteien und vor allem gegen über der Arbeiterschaft auszeichnen:

Schlesien   schuldet Dr. Wirth noch besonderen Dant. Ohne ihn ohne die ausgeprägt soziale Persönlichkeit des Kanzlers wäre

Geliebte Landschaft.

Bon Walther G. Dschilewski.

Der geöffnete Mund der Erde dampfte; es war August. Gorgias Baldus lief durch die Sonne und warf sich in den

heißen Sand, der die Haut rissig machte. Hier fühlte man ganz,

daß es Sommer war.

Stein Segel stand am Himmel. In den leeren Wasserlöchern of

roch es faul und holzig. Alles war still. Nur aus den fernen Wolken floß der Abend, eine dunkle, bläulich- schimmernde Krone aus Eicheln und Laub.

Drunten im Tal, das wie eine Schale in das Erdreich gehängt

mar, brodelte die Stadt.

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Gorgias war müde vom warmen Korn. Den ganzen Tag fochten die Aepfel und Weinhänge; der Mittag lag wie eine zer­borstene Landstraße in dem niederhängenden Staub und schlief.

Nur träge reifte das bronzene Horn am Himmel.

Wind? Wo war Wind: mit Regen geädert und schön geführt wie eine Braut? Der Blik legt sich wie ein Schwert über uns alles ist Erde  .

Gorgias jagte sich, daß man kein Mensch sein dürfte und kein

Krieger der Zeit, um jetzt sterben zu wollen. Es gibt keinen Wunsch mehr, wenn man die Luft trinken darf wie einen scharfen Schnaps. Brand! Feuer riechen können wie ein Tier und sich ins Fleisch der Erde saugen dann wird man Mensch.

*

Erlebnis spricht. War es nicht mehr, als sich gestern abend die Es ist nicht genug damit gefagt, wenn man nur von einem Luft zu Feuer rieb und der gläserne Himmel, der ins Blut gespannt war, mit lautem Knall zerbrach? Die Scherben dufteten dann warm. Das Herz war ein Kornfeld: wie ein brennendes Schiff jagte es in die beginnende, mit Sternen benagelte Nacht. Leute, die wenig Saft in den Adern haben und nicht, wenn es an der Zeit ist, unter­gehen können, mögen uns vergessen. Die Natur vergißt uns nie. Sie ist mehr als ein optisches Farbenspiel von Alabaster, Türkis, Blau und Opal; wir würden der holdesten Göttin Natur Gewalt antun, wenn wir verleugnen würden, was uns glücklich macht.

Aber das Fabriktor ist schmal und es geht fein Wind hindurch. Gorgias mußte lachen, wenn er an den Bortier, dachte, und daß der Sommer hineinwollte, da doch der Herr Direktor es verboten hat. Del wird niemals Honig auch wenn es draußen dampft. Man kann eben nicht Laubwerf in den Fabriksaal stellen und be­haupten, daß es uns erlöst. Wird man denn sozial um eines Blumentopfs wegen?! Der Stern entspringt der Hand des Himmels, menn es heißt, Schlaf zu säen; der Stern, den wir uns in banger Nacht erdachten, zerspringt, wenn es in den Rädern freischt Rauch und Nichts.

finden sollen. Es müsse einmal gesagt werden, daß der Generalfeld­marschall seinen getreuen Generalquartiermeister gerade in ent scheidenden Augenblicken bedenklich im Stich gelassen habe. Das Blatt erinnert an den 26. Oktober 1918, jenen schwarzen Tag", an dem der Feldmarschall nicht die Entschlußkraft aufgebracht habe, in dem Augenblic, in dem Ludendorff vom Kaiser verabschiedet worden sei, entschlossen die Kabinettsfrage zu stellen. Eine historische Schicksalsstunde sei so ungenügt vorübergegangen. Der 28. August 1925 werde leider auch für die Entwicklung des persönlichen Ber hältnisses zwischen Ludendorff   und Hindenburg   einen betrüblichen Wendepunkt darstellen.

der Abstimmungskampf, der gegen einen Korfanty größtenteils zu| gegen den ehemaligen Mitarbeiter habe Ausbruc einem sozialen wurde, in dem wichtigsten Industriegebiet weniger gut ausgefallen. Ohne Wirth hätten die Insurgenten die Korfanty linie erreicht und nie mehr herausgegeben. Und wenn Wirth heute noch manchmal von engstirnigen Menschen für den Verlust eines Teiles von Oberschlesien   verantwortlich gemacht wird, so be­weist das nur, was einem lieben Publikum im unpolitischen Deutsch  land alles geboten werden darf. Wirth war auch der erste, der uns draußen wieder Freunde schuf, die auch etwas für Deutschland   zu tug wagten; General Smuts z. B. war auch Wirths persönlicher Freund.. Die Kritit, die eine Natur wie Birth auch in eigenen Kreisen erfuhr( feine Mitarbeit an demokratischen Blättern, seine bis zur Einseitigkeit in manchen Wirtschafts- und Fragen der Innen­politif gesteigerte Entschiedenheit, die mitunter auch über die traditio­nelle Zusammensetzung der Partei aus allen Ständen hinwegging, seine Festlegung in der Reichsbannerfrage usw.) hielt sich jedoch in der Deffentlichkeit immer in dem Rahmen, den die Parteigemein. schaft und die Achtung vor dem überragenden Führer in der Außen­politit gebot.

Um so schmerzlicher muß der jezige Schritt Dr. Wirths be rühren, der von seinen vielen Berehrern im Lande, die treu zum Zentrum stehen, nur mit Trauer und Bedauern aufgenommen werden fann.

Und dann geht das Blatt dazu über, dieses Bedauern" weiter zu formulieren, das letzten Endes nicht zu einer erfolg reichen Gegenoffensive gegen Wirth, sondern zu einem Kompromiß führen soll: die demokratisch aufgebaute Partei­organisation biete genug Gelegenheit, Meinungsverschieden­beiten innerhalb der Partei auszutragen.

Wenn schon die Blätter des rechten 3entrums flügels sich zu einer eingehenden Würdigung des Falles Birth" gezwungen fehen, fo widmen die Lintsorgane der Partei ihrem einstig unbestrittenen Führer lange Leit auffäge, die meistens in der Forderung nach einer sofortigen Revision der parlamentarischen Taktik der Partei gipfeln. So schreibt das Düsseldorfer Tageblatt" u. a.:

,, Der Austritt Dr. Births aus der Zentrumsfraktion des Reichs tages wird zweifellos das Signal zu einer tiefgehenden, scharfen Auseinandersetzung innerhalb der Zentrumspartei   geben. Wir stehen nicht an, unsere Zufriedenheit damit auszusprechen, daß es zu einer solchen Auseinandersetzung fommt. Es wird Zeit, daß wir wieder eine einige und geschlossene Partei werden. Dazu ist es nötig, daß über gewisse Grundelemente des Programms und der Politik der Partei Einigkeit unter unseren Anhängern und innerhalb der Reichs­tagsfraktion besteht. Diese Klarheit und Einigkeit sind zurzeit nicht vorhanden, und darin liegt der Grund, warum die Zentrumsfraktion ihre alte Führerstellung und Schlagkraft nicht mehr besitzt."

So hat also der Austritt Dr. Wirths aus der Zentrums­fraktion den Gärungsprozeß innerhalb der Zentrumspartei  wesentlich gefördert.

Ludendorff   grollt.

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Der dementierte Präsidentenbesuch. München  , 28. Auguſt( Eigener Drahtbericht). Die Absage des Besuches Hindenburgs bei Ludendorff, den ein Ber liner Dementi als überhaupt nie beabsichtigt hinstellen wollte, hat Ludendorff   so tief verstimmt, daß er dem Bölkischen Kurier" ohne Rücksicht auf seinen ehemaligen Chef die ganze Vor­geschichte des Besuches erzählen läßt. Danach ist die An regung zu dem Besuch nicht von Ludendorff  , sondern von Hin denburg felbst ausgegangen, der vor Wochen in einem Brief an Ludendorff   angefragt haben soll, ob dieser mit einem Be­such gelegentlich der Münchener   Reise des Reichspräsidenten ein­verstanden sei. Ludendorff   habe geantwortet, daß er sich über den Befuch freuen werde und den Tag von Tannenberg( 28. August) vorgeschlagen, um so jeden politischen Anschein der Zusammenkunft von vornherein zu vermeiden. Ludendorff  , der sich in seiner Ver stimmung zum ersten Male ziemlich offenherzig über Hindenburg  äußert, läßt den Böllischen Kurier" aussprechen, daß in dem Be such zweifellos auch ein Gefühl der Dankbarkeit

Gorgias fragte mich oft, ob wir nicht mehr sein sollten, als nur der Auftrag unserer Zeit. Damit meinte er nicht das Bergessen der Not, die uns arbeiten und fämpfen heißt; ich weiß, ein Berringern unserer Pflicht ist Feigheit, und Sünde ist es, nichts zu tun. Wissen mir aber um dieses Tägliche: so fommen wir doch näher! sollten uns an den heiligen Franz von Assisi   erinnern, dem das

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Reh gut war und die Hand zur Krippe wurde: abendlich und fromm.

Die Tauben flogen um seine Stirn und mag Moos und Quarz die umgor ihn.

Frühe dunkeln: Käfer nisteten in seinem Mantel und blaues Licht

Sagt alle, ift es nicht groß, eins zu werden mit dem Wind, Osten nach Westen mit fristallenem Korn? der. von Süden nach Norden fährt mit Del und Balmenholz, von

Krieger sollen wir sein, mit Fahnen und dunklen Hörnern; die Gesetze der Erde sind müde mer ruft ein neues Wort?

Ruf ist ein Lobgesang, wenn wir der Landschaft dienen und gut Hirten werden wir sein auf diesem einsamen Stern; aber unser sind, Dankende, Glühende, Brüderliche, erntend auf braunem Ader

Bolt!

Eine Puppentheater- Ausstellung. Eine Ausstellung, die das jetzt in London   eröffnet worden. Sie ist ein Zeichen für die reizvolle Gebiet des Puppen- und Marionettentheaters umfaßt, ist wachsende Vorliebe für diese primitive Form der Bühne, die ja auch bei uns eine reiche Meubelebung erfahren hat. In seinem einleiten, den Vortrag sagte G. K. Chersterton bei der Eröffnung, daß die Puppenbühne nach seiner Ansicht die vollendetste Form des Theaters feiner Bersönlichkeit beseelen könne. Es hat sich in England eine darstelle, weil hier der Regisseur das Drama ganz einheitlich mit Buppentheater- Gesellschaft gebildet, die sich die Vorbereitung dieser Miniaturbühnen zur Unterhaltung, zur Erziehung und auch als Brobebühne für das wirkliche Theater zur Aufgabe gemacht hat. halten, und in der Ausstellung finden täglich zwei Vorstellungen Es werden Vorträge über Puppen- und Marionettenbühnen ge­Don Puppenspielen statt. 3ahlreiche Mustertheater sind hier zu fehen, darunter die Bühne des ältesten noch lebenden englischen Puppenspielers, des Mr. B. Pollad. Puppen- und Marionetten­figuren aus den verschiedensten Zeiten und Ländern erregen be­sonderes Intereffe. Darunter befinden sich die charatteristischen Figuren des altenglischen Puppentheaters sowie die grotesten Mario­netten des javanischen Schattentheaters.

Erleichterungen von Arbeiten in starter Hike. Englische Berg­arbeiter, die bei einer Temperatur von 38 Grad Celsius arbeiten mußten, erschlafften sehr rasch und befamen oft sogar Krämpfe. Dies besserte sich, sobald sie Wasser tranken, in dem etwa 2 Gramm Salz je Liter gelöst waren. Ebenso bewährte sich Abbrausen mit enthielt. Dr. Haldane erklärt die günstige Wirkung des Salzes Salzwasser, das etwas mehr als einen Kaffeelöffel Salz je Liter folgendermaßen: Die starte Schweißabsonderung bei der Arbeit in heißer Luft nimmt einen außergewöhnlich großen Teil des Koch­Aber wer einmal durch das Klirren des Grafes hindurch die falzes, das ja immer im Schweiß vorhanden ist, aus dem Körper Erde   wachsen hörte, wird ahnen, was ich meine. mit. Diese Salzentziehung verursacht den Eindrud der Müdigkeit

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wird

Thüringen   gegen den Völkerbund.

Der Größenwahn im Ordnungsblock. Weimar  , 28. August.  ( Eigener Drahtbericht.) Die rechtsstehende thüringische Regierung beliebt seit jeher möglichst merkwürdige Stel­lungnahmen zu den wichtigsten politischen Fragen der Reichspolitik. Bei der Abstimmung im Reichsrat über das Dames- Gutachten vor einem Jahr erklärte der Vertreter Thüringens  , seine Regierung sei noch zu feinem Beschluß gekommen, er fönne deshalb weder für noch gegen die Annahme stimmen. Eine Haltung, die der Partei Halb und Halb würdig entsprach. Jetzt ist wieder ein entsprechender, die Regierung fennzeichnender Fall zu verzeichnen. In einer Klei nen Anfrage hatte vor einiger Zeit Genosse Rieß bemängelt, daß ein Vertreter des Kreisdirektors in Weimar   auf dem Abgeord. netentag der Krieger- und Militärvereine in schar= fer Form gegen den Eintritt Deutschlands   in den Bölferbund gesprochen hat. Auf diese Anfrage antwortete nun Innenminister Dr. Sattler:

Herr Baron v. Groß hat als Bertreter des Kreis­direttors in Weimar   an dem Abgeordnetentag des Kyffhäuser­bundes teilgenommen. Er hat dabei neben allgemeinen Ausführun gen auch erwähnt, daß diejenigen, die dem Eintritt in den Bölker­bund das Wort redeten, den wirtschaftlichen Nutzen dieses Schrittes überschäßten. Denn bisher hätten sich Franzosen   und Engländer auf Kosten der deutschen   Bevölkerung geeinigt. Auch werde über sehen, daß der Eintritt eine Kriegsdienstpflicht für den Völkerbund nach sich ziehen könnte, was alten deutschen   Soldaten untragbar erscheine. Gegen diese Ausführungen haben wir nichts einzuwenden. Es ist nur bedauerlich, daß diese Erkenntnis sich noch nicht allgemein durchgesetzt hat, und daß Teile unseres Boltes sich auch jezt noch für den bedingungslosen Ein­tritt in den Völkerbund aussprechen."

Wird Skoblewski ausgetauscht?

Ein offiziöses Dementi.

Die Bossische Zeitung" hatte gestern gemeldet, daß der Aus. tausch der drei im Tschefaprozeß zum Tode verurteilten Kommunisten Neumann, Poege und Stoblewski gegen die in Moskau  verurteilten deutschen   Studenten in greifbare Nähe gerückt sei. Die Telegraphen- Union erfährt hierzu an zuständiger Stelle, daß gegenwärtig lediglich das Gnadengesuch Stoblemitis

geprüft werde. Irgendwelche Verhandlungen mit amtlichen russischen   Stellen über den Austausch der drei verurteilten Kom­munisten gegen die deutschen   Studenten in Moskau   seien bisher nicht geführt worden.

Eduard Bernsteins   Befinden.

Zu unserer Freude fönnen wir mitteilen, daß das Befinden des Genossen Eduard Bernstein   fich wesentlich gebessert hat und au Befürchtungen ernsterer Art feinerlei Anlaß bietet. Genosse Bernstein   nimmt persönlich reges Interesse an allen Angelegenheiten, aber er bedarf dringend der Ruhe. Es ist deshalb zu empfehlen, von beabsichtigten Besuchen, die sehr zahlreich angemeldet sind, vor= läufig abzusehen. Um so schneller wird die Wiederherstellung der Gesundheit unseres alten Freundes eintreten können.

und Abspannung. Die Verwendung, von falzhaltiger Flüssigkeit, die dem Körper das Salz in dem Maße wieder zuführt, in dem es ihm entzogen wird, verhindert dann schädliche Wirkungen. Bekämpfung des Verbrechens durch Suggestionsreklame. Chi­tago in Amerika   wird es wegen seiner Refordkriminalität " Crimeville" genannt hat sich auf ein echt amerikanisches Mittel

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verlegt, um die Atmosphäre des Verbrecherfums zu klären, die sich 3. B. fürzlich im feierlichen Begräbnis für den König der Chitagoer Unterwelt", an dem Hunderte von Berbrechern teilnahmen, zeigte: auf die Suggestionsreklame! Neben Zigarettenreklamen, Seifen­auch zu lesen sein: Du kannst nicht gewinnen!" anpreifungen usw. wird fünftig in den Trams, Hochbahnen. usw. - gedruckt über dem Bild eines zum Galgen geführten Mannes oder: Siebentausend Polizisten haben geschworen, Dich tot oder lebend zu fassen!" Oder auch: Du wirst jeden Hemmschuh verlieren! Ein fleiner Fehltritt bedeutet Joliet  !"( Gefängnis.) Gegen diese Präventiv" Bragis Reklame für die Fähigkeiten der Polizei werde nicht überzeugenb wird von Kriminalisten und Reklamepsychologen eingewendet, daß sie nur die fämpferischen Instinkte der Verbrecherwelt stacheln werde. wirken, wenn diese Ueberzeugung nicht auf andere Weise her­

gestellt werde.

Auch Amerika   schafft neuen Brennffoff. Dem New Herald" anfolge foll es den Ingenieuren mehrerer großer amerikanischer ftoff zu erzeugen, der aus der Kohle auf der Grundlage von Benzol Betroleumfirmen gelungen sein, einen neuen synthetischen Brenn­gewonnen wird. Dieses neue Produkt soll berufen sein, eine um­wälzende Aenderung auf dem Gebiete des Automobilbaues herbei­zuführen. Der neue Motor, der dadurch erforderlich wird, nähert sich haben erflärt, daß das Gas in die Zylinder mit sehr viel größerer mehr als alle anderen Motore mit innerer Verbrennung dem Dampfniotor. Die Techniker, die damit bereits Bersuche anftellten, Kompression, als bei den gewöhnlichen Automobilmotoren eintritt und ohne jede Explosion mie Dampf entweicht. Der neue Brenn­ftoff soll in großen Mengen hergestellt und in ganz Amerika   ver­

breitet werden.

Opernhauses, Charlottenburg  , Bismardstraße 34-37, ist bis einſchließlich Die Ausstellung Berliner   Kunft 1925" im Saalbant des Deutschen  8. September verlängert worden.

Frih Busch wurde eingeladen, im Januar 1926 bei einer deutschen  Dyernstagione in Barcelona   Tristan" und" Parsifal  " fowie eine Reihe von Sinfoniekonzerten zu dirigieren. Er hat das Angebot mit Rüdficht auf feine Dresdner   Tätigkeit aber ablehnen müssen.

Adolphe Briffon, der Theaterberichterstatter des Temps" und Gründer der Annales politiques et litteraires", ist im Alter von 59 Jahren in Baris gestorben.

Zur Berliefung der Heimatfunde gibt das Reichsamt für Randesauf­nahme Lichtbilderreiben auf Grund der amtlichen Karten heraus, von denen bisher die Serien Das deutsche Dorf" und" Die deutsche   Stadt" erschienen meden und zu ihrem näheren Kennenlernen anregen sollen. Besonders sind. Es werden darin charatteristische Dorf und Städtebilder geboten, die gemeinsam mit Erläuterungsheften die Liebe zur deutschen   Heimat

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