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Spieler und Dichter, die die Berwunderung und Ent rüstung der ganzen Welt hervorruft. Gegen tom­munistische Arbeiter, die eine Pistole oder einen Revolver ver­steckt haben, werden Hunderte von Prozessen abgehalten und Strafen verhängt, deren brutale, finnlose Härte offenbar nur den einen Zwed verfolgt, der fommunistischen Bewegung fünftlich Agitationsstoff zu verschaffen.

Der Gedanke des gleichen Rechts hat offenbar in politischen Prozessen in Deutschland   feinen Boden. Die Auf hebung der Haftbefehle gegen den meineidigen Hochperräter ist nur ein neuer Beweis dafür, daß wir nur formell ein Rechtsstaat sind, daß aber in der deutschen   Rechtspflege noch alles zu tun ist, bis der Grundfah jedem Richter in Fleisch und Blut übergegangen ist, daß gleiches Recht für alle gelten muß, auch dann, wenn die Durchführung dieses Grundsatzes zu Konflitten mit der monarchistischen Gesinnung des Richters führt. Die Regierung Luther   scheint nach dieser Leistung nicht die Regierung zu sein, die auf diesem Wege zu gehen entschlossen ist.

Zum Kampf gegen das Justizministerium.

Wiederum eine falsche Behauptung.

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst von zuständiger Stelle erfährt, ist die in einzelnen Morgenblättern wiedergegebene Behaup tung, Justizrat Werthauer habe Beziehungen zum Justiz ministerium, insbesondere zu dem Ministerialrat Kuhnt, welche ihm die Nachprüfung der Angaben Breithaupts ermöglichten, unrichtig. Dem Ministerialrat Kuhnt ist Justizrat Werthauer persönlich unbekannt; Ministerialrat Kuhnt hat noch nie mit ihm gesprochen.

Der Marsch nach rechts.

Schrittmacher Stegerwald. München  , 29. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der ehemalige preußische Ministerpräsident Adam Stegerwald   hält sich zur zeit in München   auf und wohnt als Gaft bei dem preußischen Ge sandten Dr. Dent. Allgemein wird vermutet, daß Stegerwald als einer der führenden Vertreter des rechten Flügels des Zentrums in München   weilt, um mit der Bayerischen Boltspartei, die seit längerer Zeit in irgendeiner Form zum Zentrum zurückmöchte, Fühlung zu nehmen.

Deutschnationale Begleitmusik.

Hergt und Freytagh- Loringhoven.

Die Stärke der freien Gewerkschaften.

Mitgliederzahlen.

Dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund   waren im Jahre 1924 41 3entralver bände angeschlossen, von denen vier sich mit anderen Verbänden verschmolzen haben, während einer fich dem AfA- Bund angeschlossen hat, so daß noch 36 selbstän. bige Berbände beſtehen. Diese Arbeiterverbände zählten Enbe 1924 rund 3975000 Mitglieder, darunter 743 405 weibliche und 126 297 jugendliche. Die Mitglieder verteilen sich auf weit über 1000 Orte in Deutschland  . Bestanden doch an 1011 Orten Ortsausschüsse des ADGB.  , die sich aus einer mehr oder minder großen Reihe von Bahlstellen der einzelnen Ber bände zusammensetzen.

Die größte Organisation ist der Verband der Metall arbeiter mit 710 934 Mitgliedern. Ihm folgen die Textil arbeiter mit 326 342 Mitgliedern, die Fabritarbeiter mit arbeiter mit 326 342 Mitgliedern, die Fabritarbeiter mit 325 700, der Baugewertsbund mit 319 376, der Berkehrs. bund mit 258 775, die 5) oIzarbeiter mit 284 742, die Berg­arbeiter mit 190 224, die Landarbeiter mit 179 656, die Gemeinde und Staatsarbeiter mit 179546 und die Eisenbahner mit 167 691 Mitgliedern. Ueber 50000 Mitglieder zählten weiter die Bekleidungarbeiter 87 640, bie Schuhmacher 85 372, Bimmerer 80 264, Buchdrucker 71 924, Tabat arbeiter 66 712, Lebensmittel- und Geträntearbeiter 65 235, Buch­binder 53 943, Nahrungs- und Genußmittelarbeiter 52 761 und der Berband der Porzellanarbeiter 50 545 Mitglieder.

Die Steinarbeiter und Steinfeger zählten 43 823 Mitglieder, die Leberarbeiter 40 170, die Maschiniften und Heizer 40 046, die Maler 37 701, die Glasarbeiter 36 604, die graphischen Hilfsarbeiter 33 125, bie Sattler  , Tapezierer und Portefeuiller 33 341 Mitglieder. Der Verband der Musiker hatte 22 830 Mitglieder und der Verband der Hotel, Restaurant- und Caféangestellten 22 413 Mitglieder. Ueber 10000 Mitglieder hatten noch folgende Berbände: Lithographen 19 252, Hutarbeiter 18 563, Fleischer 12 984 und die Schweizer   11 300. Nur neun Verbände hatten weniger als 10 000 Mitglieder.

Die Finanzgebarung.

Die Einnahmen der Gewerkschaften betrugen in der Belt von 1891 bis Ende 1924 97 037 600 m., die Ausgaben 69 071 119 Mart. Im Jahre 1924 entfielen von den Ausgaben der Berbände auf Reiseunterstüßung 226 025 M., auf Arbeitslosenunterstützung 3 947 739 M., auf Krantenunterstügung 3 201 262 M., Invaliden Am 22. Juli gab der deutschnationale Fraktionsführer, unterstützung 425 445 m. und auf Sterbegeld 947 152 M., Umzug, Craf Westarp, im Reichstag die Versicherung ab, daß feine Notfall und sonstige Unterstützung erforderten eine Ausgabe von Fraktion verantwortlich am Zustandekommen des Sicher 1198 059 M., der Rechtsschutz eine solche von 398 039 m. Jns heitspattes mitarbeiten werde. Die deutschnationale Partei gefamt 10 344 611 m. an Unterstützungen. Lohntämpfe bei Ar leitung hat in diesen Tagen erklärt, daß die Ausführungen beitseinstellung, Maßregelungen erforderten samt den übrigen des Grafen Westarp als ernst und fachlich gemeint" auf Rosten der Lohnbewegung den Betrag von 2895 986 m. Die gefaßt werden müßten. Das Verantwortungsbewußtsein" Rosten für die Verbandszeitschriften, die den Mitgliedern tostenlos und die Mitarbeit" der Deutschnationalen tamen   zum Ausgeliefert werden, betrugen im letzten Jahre 2895 986 M. Für druck in dem Kommentar, den der Abgeordnete Hergt als sonstige Bildungszwecke wurden 897 772 m. ausgegeben. Borsitzender des Auswärtigen Ausschusses mit deutlicher Spize gegen den Kommentar des Auswärtigen Amtes ge­geben hat. Wer die beiden Kommentare miteinander ver gleicht, der merkt, daß die Absichten, die hinter ihnen stehen, grundverschieden sind. Der Kommentar des Auswärtigen Amtes will eine günstige Atmosphäre für eine tommende Battkonferenz schaffen. Der Kommentar des Herrn Hergt verfolgt dagegen nicht außenpolitische, sondern innerpolitische Zwecke. Er sollte den deutschnationalen Anhängern im Lande zu verstehen geben: Es ist nichts geschehen, es ge­schieht nichts, bis zu einer Entscheidung ist noch lange Zeit; ganz im Sinne jener beruhigenden dilatorischen Erklärung, Die die deutschnationale Parteileitung gegenüber ihren Dr ganisationen gegeben hat und von denen fie der Deffent­lichkeit indirekt zu verstehen gab, daß sie nicht ernst und nicht fachlich gemeint sei.

Die Lohnbewegungen.

Bon den Zentralverbänden hatten 34 im legten Jahre in 33 855 Fällen Lohn bewegungen zu führen, die sich auf 858 553 Be triebe mit 18 365 929 beschäftigten Personen erstreckten. An diesen

auf Ende September anberaumt. Der Vorschlag bes Ronferenzdatums bleibt Deutschland   überlassen. Der wahr fcheinliche Tagungsort ist Lausanne  . Falls nicht Intrigen ben günftigen Abschluß der Verhandlungen stören, rechnet man mit Deutschlands   Eintritt, der auf einer Sondertagung des Bölterbundes vollzogen werden würde, im November.

Der Nat ohne Benesch.

Genf  , 29. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Da Außenminister Benesch durch Regierungsgeschäfte zurückgehalten ist, wird nicht er die Tschechoslowatet auf der Ratstagung des Bölkerbundes vertreten, sondern der Berner Gesandte Beverta. Dagegen wird Benesch an der Bollversammlung des Böllerbundes teilnehmen.

Die Londoner   Juristenkonferenz.

Unverbindlich.

Herr Hergt, der Mann des Hier stehe ich, ich tann nicht anders" vom 25. Auguft 1924, besigt gewiß llebung in der Abgabe solcher Erklärungen, die nach Bedarf in zwei oder drei Tagen gebrochen werden. Für die Stellung der Deutschnationalen   Partei aber ist es intereffant, daß Herr v. Freytagh Loringhoven, der bisher zu den wütendsten Rämpfern gegen bie Politit des Sicherheitspattes und den Außenminister Stresemann   gehörte, jetzt Herrn Hergt fetundiert. In einem Aufsatz in der Deutschen  Beitung schlägt er dieselbe Tattit ein, die die deutschnatio nale Parteileitung ihren Organisationen gegenüber befolgt. Er schiebt den Kommentar ergts in ben Bordergrund, obgleich er sich völlig klar ist, daß er feine staatsrechtliche Betäufigen Charakter und dient lediglich dem Austausch deutung befigt. Es flingt wie Ironie, wenn er in diesem Zu sammenhang von dem Kommentar des Auswärtigen Amtes fagt, es handle fich hier nicht um ein diplomatisches Aften stück, sondern um eine Stilübung, die für den deutschen   Bürger bestimmt ist. Immerhin gibt er zu, daß er die im Auswärtigen Amt   herrschende Stimmung wiedergibt.

Was den Kommentar der Regierung anbelangt, ftellt Herr v. Freytagh- Loringhoven also fest, daß er ein Ausdrud des politischen auf den Abschluß eines Sicherheitspattes gerichteten Absichten der Regierung ist. Wie steht es aber mit dem Rom  mentar des Herrn Hergt? Ist das nicht lediglich deutschnatio­nale Begleitmufit, die für den deutschnationalen Bürger be­rechnet ist, so wie feinerzeit das Hier stehe ich, ich kann nicht anders" des Herrn Hergt? Oder will Herr v. Freytagh- Loring­hoven behaupten, daß es die Absicht der Deutschnationalen  Partei fei, die Politit des Sicherheitspattes zu fabotieren?

Deutschland   und der Völkerbund  .

Eine Rede Stresemanns.

In einer Begrüßungsansprache an den Bund der Auslands. deutschen führte der Reichsminister Dr. Stresemann unter anderem folgendes aus:

In der öffentlichen Meinung Deutschlands   ift die Frage des Eintritts Deutschlands   in den Böllerbund scharf umstritten. Im Rückblick auf die Geschichte des Bölterbundes ist diese Stepfis ver ständlich. Aber vorwärts schauend müssen wir uns auch fragen, ob wir nicht gerade für deutsche Minderheiten in der Welt und für die Beachtung der internationalen Ber. träge, welche diele Rechte sicherstellen sollen, durch unsere Mit wirtung im Bölterbund besonders wirten fönnen."

Deutschlands   Eintritt für November erwartet. Genf  , 29. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Die tommende Bölkerbundstagung wird hauptsächlich Berwaltungsfragen erledigen. Eine Ueberraschung fann nur die Mossulfrage bringen, da die Türken den Bölkerbundsentscheid ablehnen und eine neue Ent Scheldung verlangen, Die Konferenz der Außenminifter ist munmehr

London  , 29. Auguft.( Reuter.) Die juristischen Sachverständigen werden am Montag im Foreign Office zur Besprechung des Sicher heitspattes zusammenkommen. Die Zusammenkunft hat nach Ansicht der britischen Regierung nur informatorischen und vor.

der verschiebenen Ansichten und Vorschläge in bezug auf die Form des abzuschließenden Abkommens. Eine Entscheidung wird nicht getroffen werden. Die Besprechungen werden als Borläufer der später abzuhaltenden Außenministerkonferenz betrachtet.

Die tschechische Bodenreform. Ein Mittel zur Tschechisierung Deutschböhmens. Prag  , 29. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) In der deutschen  Bevölkerung der Tschechoslowakei   herrscht tiefe Erbitterung über die vom Staate über den Bäderbetrieb in Marienbad   ein­gefeßte Zwangsverwaltung. In einer Sigung des Vollzugsaus schusses der deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei wurde der Erbitterung durch eine Protestkundgebung Ausbruck ge­geben, in der es heißt:

Bewegungen waren 18192 701 Personen beteiligt, darunter 4594 051 weibliche. In 30 196 Fällen mit 16 226 080 Beteiligten nahmen die Bewegungen einen friedlichen Verlauf, während es in 3659 Fällen zu Streits oder Aussperrungen tam, Die Arbeit stellten 1953 603 Personen ein, darunter 228 215 weib­an denen 1966 621 Personen in 41 535 Betrieben beteiligt waren. liche. In 30 846 Fällen diente die Bewegung der Berbesserung ber Arbeitsbedingungen, in 3009 Fällen galt es die Ab­wehr Don Berschlechterungen. 32 838 Bewegungen 11 645 Fällen unter Mitwirtung der Schlichtungsaus­wurden durch Bergleichsverhandlungen beendet, in schüsse.

In 2045 Fällen wurde für 3 937 195 Personen ein Tarif ab.

geflossen, in 2921 Fällen der Tarif für 3 783 482 Personen verlängert oder erneuert. In 1167 Fällen wurden insgesamt 1 220 383 Bersonen, barunter 104 375 weibliche, ausgesperrt, 585 Aus. Sperrungen erfolgten als Maßnahmen gegen Forderungen und 541 zu dem zwed, Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen durchzu­feßen. metallarbeiter wurden 735 628 augesperrt, Berg­

arbeiter 508 216.

15 584 573 m., wovon die Streits und Aussperrungen Die Bewegungen erforderten insgesamt eine Ausgabe von 14044750 m. erforderten, ungerechnet all die persönlichen Opfer bie bie Beteiligten zu bringen hatten.

Lohnerhöhungen wurden für 9441 099 männliche Ber­fonen im Wochendurchschnitt von 3,53 M. erreicht und für 3 909 941 Personen von durchschnittlich 1,81 m. pro Woche.

Die Summe der Kleinarbeit.

Diese Zahlen aus dem Jahrbuch des ADGB. für 1924 reden eine deutliche Sprache. Wieviele Handzettel, Flugblätter mußten vertrieben werden, wieviele Besprechungen, Sizungen und Ver­ſammlungen wurden abgehalten, um die jezigen Gewerkschaftsmit­glieder ihrer Organisation zuzuführen; wieviele Vorträge mur­den gehalten, Aufklärungsschriften verbreitet, um die Mitglieder zu schulen? Und wieviel ist noch zu tun, um die Unorgani­fierten, die Indiffferenten, heranzuziehen?

Jeder einzelne Wochenbeitrag muß tassiert und notiert werben, wozu eine Menge Untertassierer ihre freie Zeit selbst an Sonntagen zur Verfügung stellen, Haustassierer angestellt werden müssen, um die Beiträge regelmäßig einzuholen. Und wie schwer fällt es oft, fie zu zahlen! Besonders dann, wenn versäumt wird, fie regelmäßig zu zahlen.

Wie tönnten Lohntämpfe geführt werden, ohne festgefügte Organisationen, ohne Unterstützung! Und trotz der besten Unter­stügung muß die Arbeiterschaft in ihren Kämpfen dennoch schwere persönliche Opfer bringen.

Bie aber stände die deutsche Arbeiterschaft heute da ohne ihre Organisationen? Trotzdem für sie noch so sehr vieles zu wünschen übrig bleibt, tann fie auf ihre Verbände, auf ihren Zusammenschluß im ADGB. stolz sein! Nur ihnen dankt sie es, wenn sie nach dem Zusammenbruch der Währung in hartnädigen Rämpfen ihre Lebens. haltung wieder heben fonnte. Nur durch den festen organisato rischen Zusammenschluß innerhalb der freien Gewertschaften wird es möglich sein, die Front der Zollwucherer zu durchbrechen und vor­wärts zu marschieren zum endgültigen Sieg!

Nachtragsklage gegen Polen  .

Beim Haager Schiedsgericht.

Haag, 29. Auguft. Die deutsche   Gesandtschaft hat beim Stän digen Internationalen Gerichtshof eine neue Klage der deutschen  Regierung gegen bie polnische Regierung gerichtet. Die deutsche Rlage bezieht fich ähnlich wie die am 15. Mai eingereichte, in der am Dienstag dieser Woche die Borentscheidung des Gerichtshofes erging, daß er zum Urteil zuständig ist, auf bestimmte deutsche ländliche Besigtümer in Bolnisch- Oberschlesien  , deren Enteignung die pol­nische Regierung im Widerspruch zur Genfer   deutsch  - polnischen Kon­vention beabsichtigt. Diese deutschen   Besitztümer waren in der Klage schrift vom 15. Mai nicht erwähnt und die deutsche Regierung hat daher jetzt beantragt, daß die neugenannten Fälle zu der am 15. Mai eingereichten Liste des deutschen   von polnischer Enteignung bedrohten Ländlichen   Befigtums hinzugefügt und daß alle diese Fälle zugleich entschieben werden sollen.

Der Marokkokrieg.

Franzöfifcher Erfolgsbericht.

Paris  , 29. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Der offizielle Be­

richt aus Marotto bejagt, daß die im Gebiet der Branes begonnenen Operationen fich planmäßig entwickelt hätten. Es wäre den Fran­zojen gelungen das Dichebel Amfeft und Dichebel Nihi einzu. fchließen, und damit wäre ihr vorläufiges Ziel er. reicht. Berschiedene Stämme der Branes hätten mitgeteilt, daß fie fich bedingungslos zu unterwerfen bereit seien. Marschall Pétain hat das Obertommando übernommen. Man erhofft nunmehr eine schnelle und endgültige Lösung der Frage des Rifgebietes.

Deutsche   Arbeitertouristen verunglückt.

Auffindung der Leichen.

Lauterbrunn  , 29. Auguft.( WTB.) Die Leichen der am Mitt­woch von bem Bergführer B. Almen auf dem Wege zum Peters grat, etwa eine halbe Stunde oberhalb der Mutthornhütte, auf­gefundenen brei Touristen fonnten nunmehr identifiziert werden. s find die brei folgenden Arbeiter aus Leipzig  : Richard Paul Müller, Buchbinder, Rüdemann und Ungetüm.

Friedrich Weinhausen gestorben. Der frühere demokratische Reichs- und Landtagsabgeordnete Friedrich Weinhausen ist unerwartet nach schwerem Leiden im Alter von 58 Jahren ge= später Generalsekretär der Freifinnigen Bereinigung und dann der storben. Beinhausen   war lange Jahre Redakteur der Hilfe", Fortschrittlichen Boltspartei. Im Reichstag vertrat er seit 1912 den Wahlkreis Danzig  , auch der Nationalversammlung   gehörte er an. In feinen legten Lebensjahren war er Herausgeber des" Demokrati fchen Zeitungsdienstes. Die deutsche Republik verliert in ihm einen aufrechten Demokraten.

Die Maßnahmen des staatlichen Bodenamtes sind geeignet, den Kurort Marienbad   zu fch a digen und einen bisher blühenden Rurbetrieb der Bernichtung entgegenzuführen. Hierdurch wird aber auch eine große Anzahl von Eristenzen deutscher Ar. beiter und Angestellten schwer bedroht. Die einzige gerechte Lösung der Angelegenheit tann nur darin bestehen, daß ber Kurbetrieb in Marienbad   in die Hände der Gemeinde gelegt wird. Er erblickt in dem Vorgehen des Bodenamtes einen neuen Att nationalistischer Bergewaltigung des deutschen  Boltes dieses Staates. In gleicher Weise verstößt die Zuweifung der Güter in der Umgebung der Gemeinde an private Kapi. talisten(!) gegen den Wortlaut der Enteignungsgefeße, über welchen fich das Bodenamt auch diesmal hinwegfekt. In den Hän­den des Amtes ist die Bodenreform zu einem Mittel geworden, um tschechisch- nationalistischen Intereffen zu dienen. Der Beschluß der Partei wurde durch Abgeordnete der Re gierung übermittelt. Der Abordnung wurde erklärt, daß ihrer An­regung, den Kurbetrieb der Gemeinde Marienbad   zu übergeben, nicht voll Rechnung getragen werden könne. Es werde aber der Gemeinde Marienbad   ein entsprechender Einfluß auf die Bereifenbant, Berlin  ). Bei landwirtschaftlichen Debatten trat Raulen waltung eingeräumt werden. Am Sonntag finden große Pro teft versammlungen in den deutschen   Gebielen des Staates statt. Das tschechisch- sozialdemokratische Provo Lidu" hofft, daß das Bodenamt die gegen die Beschlagnahme erhobenen Proteste durch eine national objettive und gerechte Politit widerlegen werde.

Der Zentrumsabgeordnete Kaulen ist im Alter von 74 Jahren auf seinem Out in Lövenich bei Köln   gestorben. Kaulen vertrat die Bentrumsfrattion für den Wahlfreis 24( Köln- Aachen) im Breu­Bischen Landtag und war außerdem Vorsitzender des Aufsichtsrats der Landwirtschaftlichen   Zentraldarlehnstaffe für Deutschland  ( Raiff wiederholt als Agitationsredner im Parlament hervor.

Die Streitbewegung in China   breitet sich allmählich weiter aus und hat in Shanghai   auch auf die taufmännischen Unternehmungen übergegriffen. Ebenso besteht die Gefahr des Streits bei den inefilea Zeitungsbrudereien und in den Kriegsschiffwerften.