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Nr. 409 42. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Das zollpolitische Weltchaos.

Weltwirtschaftliche Umschau.

Der Einfuhrschein.

Der füngst verabschiedete deutsche Hochschutzzolltarif fällt zeitlich| pflegen. Diese Handelsverträge find zollpolitisch folange wertlos, mit einer unerhörten Schuhzolwelle zusammen. Ueberall werden als das Land, das die Meistbegünstigung gewährte, anderen neue Schutzzollmauern gegen die Einfuhr sowohl von Lebensmitteln Ländern in bezug auf einzelne Tarifposten noch teine Zoll­wie Industrieartifein errichtet. Es waltet überall eine förmliche ermäßigung gewährte. In diesem Fall bleiben trotz der Handels­Zollpsychoje. Damit soll der deutsche Hochschutzzoll nicht entschul- verträge die hohen autonomen Zollfäße in Kraft. digt werden. Bäre doch Deutschland angesichts seiner gegen­wärtigen Lage berufen gewesen, den durch den Schußzollwahnsinn geblendeten Ländern ein gutes Beispiel zu geben. Daß es dies nicht tat, war die Folge der innerdeutschen Machtverhältnisse, die fich zugunsten der Großagrarier und Großindustrie verschoben haben. Indeffen war die Zollpsychose der umgebenden Staaten ge­eignet, die deutsche Hochschutzzollpolitik stimmungsmäßig zu unter­ſtützen. Ist es doch am bequemsten, mit dem Strom zu schwimmen. Die Verschärfung der Schutzölle.

Das zollpolitische Bild der meisten europäischen Staaten zeigt Don Tag zu Tag eine Verschärfung der Schutzölle. Dazu tommen noch andere Absperrungsmaßnahmen, von denen man vor kurzem noch gern geglaubt hätte, daß sie als vorübergehende Machkriegserscheinungen bald endgültig verschwinden würden. In diefe Gruppe gehören Einfuhrverbote und andere Erschwe­rungen des zwischenstaatlichen Verkehrs. Die Einführ soll geregelt, die Ausfuhr gefördert werden, und dieser widersinnige Versuch soll verschiedene Maßnahmen, wie Subventionen, Einfuhrfchine usw. unterstüßen. Durch dieses ganze Arsenal von handelspolitischen Waffen wird der internationale Handel gestört, vor allem aber find die Berbraucher des eigenen Landes die Leidtragenden. Im Schatten der Hochschutzölle gedeihen die Kartelle, deren Zahl fich von Tag zu Tag vermehrt, die Ausplünderung der Verbraucher schreitet überall in größtem Ausmaß fort.

Getreidezölle wurden eingeführt in Desterreich, später in der Tschechoslowakei und jüngst in Italien . In den zwei erstge nannten Ländern handelt es sich um gleitende Zölle, die mur bei der Senkung der Weltmarktpreise unter einen bestimmten Stand wirksam werden, während in Italien starre Getreidezölle ein­geführt wurden. Die sogenannten Nachfolgeftaaten, d. h. die Staaten, welche an Stelle der alten österreichischen Monarchie getreten find, verfolgten seit ihrem Entstehen eine entschiedene Schußzzollpolitit, trop der unbezweifelbaren Tatsache, daß diese

Aus dem Arsenal der früheren Zollkämpfe soll jetzt noch eine Waffe hervorgeholt werden: der Einfuhrschein. Ursprünglich nur im Dienste des Veredelungsverkehrs, soll jezt der Einfuhrschein anderen Zielen dienen: erstens als Ausfuhrprämie, d. h. Export pergütung und zweitens als Mittel, die Preise im Inland um Ausfuhr von Getreide erhält der Exporteur einen Einfuhrschein, den ganzen Bollsag in die Höhe zu schrauben. Bei der d. h. eine Anweisung auf eine bestimmte Summe, die dem Zoll nach der ausgeführten Menge entspricht. Mit dem Einfuhrschein tann man den Importzoll entsprechender Waren bezahlen. Da deshalb eine Nachfrage nach Einfuhrscheinen vorhanden ist, fann man diese scheine steht in Deutschland bevor, sie soll aber bald auch in an der Börse immer verkaufen. Die Einführung solcher Einfuhr­Frankreich und Ungarn beschlossen werden. In Ungarn , wo nicht die Rede sein kann, soll der Einfuhrschein zur Bezahlung von von einer Getreideeinfuhr infolge des vorhandenen Ueberschusses Industrieeinfuhr verwendet werden. Der Einfuhrschein zeigt in dieser verzerrten Form den unverhüllen Charafter einer Ans. fuhrvergütung. Die Auslieferung des inländischen Ver­brauchers an die Nutznießer der Zölle wird durch den Einfuhrschein vollendet. Aber auch das System der Einfuhrscheine tann auf die Dauer die Verbesserung der Ausfuhrmöglichkeiten nicht sichern, da die anderen Länder zur Berhinderung des Ausfuhrdumpings zu Gegenmaßnahmen zu greifen pflegen. Das ganze hier geschilderte zollpolitische Chaos führt legten Endes zu einem wirtschaftlichen Rrieg aller gegen alle. Die deutsche Regierung und die Rechtsparteien fönnen für sich in Anspruch nehmen, zur Entfachung des allgemeinen Zollfrieges beigetragen zu haben.

Werkzeuge und Stahlwaren.

2. H.

Sonntag, 30. August 1925

als wichtiges Absatzgebiet verwiesen, das mit der allmählichen Wiederherstellung seiner Wirtschaftskraft zukünftig wieder ein be­deutender Abnehmer werden wird. Im ganzen ist der genannte Fachmann bezüglich der Exportaussichten der deutschen Werkzeug­industrie optimistisch. Es wird zur späteren Rechtfertigung dieses Optimismus nötig sein, daß die Werkzeugindustrie ihre quali­Anteils an der Exportkraft der Industrie durch eine wirklich aus­fizierte Arbeiterschaft in richtiger Würdigung ihres großen reichende Lohnhöhe leistungsfähig erhält.

Aehnlich steht es bezüglich der Solinger Stahlwaren­industrie, über deren Lage in den Mittellungen der Industrie- und Handelskammer Solingen Dr. Dienstbach berichtet. Der Be­richterstatter muß feststellen, daß die Ausfuhrzahlen des ersten Halbjahres 1925 ein ganz erfreuliches Ergebnis" darstellen. Die Ausfuhr von Waren der Position 836 des Zolltarifs( vornehm lich, jedoch nicht ausschließlich Solinger Stahlwaren) erreichte in dieser Zeit eine Menge von 33 920 Doppelzentnern, die einen Wert der gleichen Zeit des Vorjahres beträgt der Menge nach start von 31,5 Millionen Mark ausmachten. Die Steigerung gegenüber 50 Prozent, dem Werte nach sogar mehr als zwei Drittel. Ein günstiges Berhältnis ergibt auch der Bergleich mit den Ausfuhr­zahlen des Jahres 1913. Gleichwohl versichert Dr. Dienstbach, daß es der Solinger Industrie nicht gut geht. Auch in Solingen wirken fich eben die Inflationsfünden aus.

England ist auch für Stahlwaren der beste Abnehmer; es nimmt in der Gegenwart weit größere Mengen davon auf, als vor dem Kriege. Zweitgrößter Abnehmer ist Britisch- Indien, das allerdings noch nicht wieder soviel fauft wie 1913. Dagegen hat Niederländisch- Indien seine Bezüge erhöht. Dasselbe gilt von Brasilien , während Argentinien noch zurückbleibt. Im ganzen zeigt sich beim Stahlwarenerport die gleiche Erscheinung wie beim Werkzeugerport: zunehmende Bedeutung überseeischer Gebiete und Erschwerungen allenthalben durch hohe Zollmauern. Diese be hindern insbesondere die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten , deren Stahlwarenimport aus Deutschland nur noch wenig mehr als ein Drittel der Menge von 1913 beträgt. industrie im Rahmen des deutschen Außenhandels eine große allgemeine Bedeutung hat, braucht günstige Handelsver. träge, die den internationalen Warenaustausch erleichtern. Auch die Solinger Industrie hat deshalb mit der Annahme des deutschen Bollgesezes eine starte Verschlechterung erfahren. Und wie für die Werkzeugfabrikanten gilt wiederum für die Solinger Unternehmer, daß sie sich die Rute selbst gebunden haben. Die parteipolitische

Auch die Solinger Stahlwarenindustrie, die wie die Werkzeug­

Die deutsche Werkzeugindustrie, die zum größten Lell in und um Remscheid , jedoch auch im Schmalkaldener Bezirt und in Süd- Befangenheit zum Beispiel der Herren der Solinger Industrie- und deutschland ansässig ist, flagt seit vielen Monaten über schlechten Geschäftsgang. Es heißt, daß eine langsame Besserung der Lage feit Jahresanfang inzwischen wieder zum Stillstand gekommen ist, ja einer rüdfäufigen Bewegung Blaz gemacht hat. Nach der Außenhandelsstatistik wurden allerdings im ersten Halbjahr 1925 nicht weniger Werkzeuge ausgeführt als in derselben Zeit 1913 ( 132 000 gegen 130 000 Doppelzentner). Im Inland ist dagegen

Handelskammer bei der Wahrnehmung der Solinger Industrie intereffen zeigte sich u. a. darin, daß, als die Kammer nicht umhin bezüglich der Edelstahle zu stören, sie diese Tatsache still für sich tonnte, bie tapitalistische Einheitsfront für den Schußzollgebanten behielt und auf die Unterstützung der Deffentlichkeit für ihren Proteft verzichtete. Die Belange der Solinger Industrie sind bei der Zollvorlage objektiv richtig nur von der Sozialdemokratie wahr. genommen worden, die den Zollwucher ablehnte und für weltwirt­

Reichsbank und Preissenkungsaktion.

jungen Staaten wirtschaftlich start aufeinander angewiesen find. Man hätte glauben sollen, daß diese Einsicht doch bald Bahn brechen würde. Statt deffen zeugen die jüngsten Berichte von einer meiteren Berschärfung der Schutzzollpolitik dieser Länder. Der autonome Tarif der Tschechoslowakei enthält seit jeher geradezu prohibitive Zölle auf Eisen und Eisenprodukte, wie auch auf Zucker. Der vor furzem angenommene ungarische 3olltarif ist hochgradig schutzöllnerisch und enthält ungeheure Zölle sowohl auf Lebens mittel wie auf Industrieprodukte vom Rohstoff bis zum Fertig­fabritat. Zu ihnen gesellte sich nun jüngst auch Jugoslawien . Der neue jugoslawische 3olltarif errichtet scharfe Schutzzölle für den Schutz der noch in den Kinderschuhen steckenden heimischen Industrie, und auch für landwirtschaftliche Produkte, wie Fett, Mehl, Getreide und Gemüse. In Oesterreich wird eine heftige Propaganda zur Erhöhung der bestehenden Eisenzölle geführt. Dieselbe Propaganda wird übrigens auch in anderen Ländern, wie Schweden , entfaltet, ja es arbeiten mächtige Kreise selbst in Eng. land für die Einführung von Eisen zöllen. Mit ihrem Erfolg Dr. Blumrath in Remscheid in der Kölnischen Zeitung " er Einem ausführlichen Berichte über die Bertzeugausfuhr, den würde die Abtehr Englands vom Freihandel be. siegelt werden. Neben den Hochschutzöllen werden noch stattet, sind einige wesentliche Tatsachen von allgemeiner Bedeu­stattet, sind einige wesentliche Tatsachen von allgemeiner Bebeu­andere Mittel zur Absperrung in Anwendung gebracht. Bolen tung zu entnehmen. Bemerkenswert ist insbesondere die nach hat seinen Bollfrieg gegen Deutschland dazu benutzt, seine Eindrückliche Betomung der Notwendigkeit, durch günstige Handelsver­fuhrverbote gegenüber deutschen Waren auch auf die Einfuhr fragsabschlüffe zu befferen Exportmöglichkeiten zu tommen. Die aus anderen Ländern auszudehnen. Das System der Einfuhr- lehr nationalen Werkzeugfabrikanten in Remscheid und Umgebung fentrolle wurde wieder eingerichtet. Bolen beabsichtigt auf diese haben sich mit ihren politischen Willenskundgebungen in dieser Be Weise seine Einfuhr zu drosseln und seine ins Wanten geratene ziehung fehr start ins eigene Fleisch geschnitten. Sind es doch Währung zu unterstützen. Das Einfuhrverbot Frankreichs gegen jüngsten deutschen Sollgefeßes die Möglichkeiten günftiger inter gerade die Männer ihres Bertrauens, die mit der Annahme des die deutsche Rohle ist immer noch in Geltung.

der Absatz ſehr ſtart zurückgegangen, well fich die eigentlichen Groß- schaftliche Verkehrsfretheit eintrat. abnehmer bei der Erneuerung und Ergänzung ihrer Bestände größte Zurückhaltung auferlegen. Man wird der Werkzeuginduſtrie nicht gerade zu glauben brauchen, daß sie zu Berlustpreisen vet taufen muß, aber man wird aus der allgemeinen Krise schließen dürfen, daß auch die Werkzeugindustrie an ihren Inflations. jünben leidet, die sie nicht weniger begangen hat, wie sie in anderen Industrien begangen wurden.

Handelsverträge und Hochschutzzölle.

Nun find aber die Handelsverträge dazu da, um die Härten des Hochschutzzolles zu mildern. Die hohen Bollsäge sollen in den Handelsverträgen herabgesetzt werden. Mit dem Argument der Zölle als Verhandlungswaffe" wollte auch die deutsche Re gierung den deutschen Hochschuzzoll verantworten. Indessen zeigen die Handelsvertragsverhandlungen in einer Anzahl von Ländern, wie Hochschutzölle bzw. der lückenlose Zolltarif", der sich auf Roh­stoffe, Halb- und Fertigwaren gleichmäßig erstreckt, das Zustande tammen von Handelsverträgen erschwert. Im Zolltarif wird jeder Interessentengruppe ein ausgiebiger Schutzzoll gewährt, ja es wird ein solcher der Fertigindustrie oft geradezu aufgedrängt, um dieser die Schutzölle für Rohstoffe und Halbfabrikate erträglich zu machen. Stommt es aber zu Handelsvertragsverhandlungen, so muß man Zugeständnisse machen, und erst dann muß man sich dafür ent­scheiden, welche Interessen man schüßen will. Die Rohstoff- und Halbzeugindustrie hat aber überall das Heft in der Hand. Damit also ein Handelsvertrag zustande tommen fann, muß die Fertig industrie herhalten; der Tarifschutz für diese muß preisgegeben werden. Auch dies ist aber schwer durchzusetzen, wie das Beispiel der österreichischen und ungarischen Handelsvertragsverhandlungen zeigt. So wichtig auch ein Handelsvertrag zwischen diesen start auf ein­ander angewiesenen Staaten wäre, kann dieser aus den erwähnten Gründen nicht zustande kommen. Eine weitere Schwierigkeit be­steht bei den Handelsverträgen, die nur die reine Meist begünstigungsklausel enthalten, wie sie besonders Eng­land, aber auch Deutschland und andere Länder abzuschließen

nationaler Handelsverkehrs- Abmachungen so gründlich wie möglich verbaut haben. Dasselbe gilt bezüglich der deutsch spanischen Beziehungen, auf deren freundliche Gestaltung die Rem­scheider Industrie mit gutem Recht einen Hauptnachdrud legt, während es gerade die politischen Freunde der Remscheider Fabri­tanten waren, die in diese Beziehungen fürzlich den schwer heilbaren Riß hineingebracht haben. Vielleicht lernen die Remscheider Un­ternehmer daraus einmal, daß es nicht gut ist, wenn man aus fanatischem Haß gegen die Arbeiterbewegung ins andere Extrem schlägt.

Dr. Blumrath hat die Beränderungen in den Zielen der Bert zeugausfuhr untersucht und dabei festgestellt, daß die europäischen Bezüge durch den fast völligen Ausfall Rußlands start nachgelassen haben, aber immer noch die Hälfte der Gesamtausfuhr beanspruchen. Der bedeutendste europäische Abnehmer ist jetzt England. Es folgen Italien , Holland , Polen , Belgien , die Schweiz und Spanien . Rechnet man Desterreich und die Nachfolge staaten zusammen, so stehen diese an zweiter Stelle. Die Ausfuhr nach den Bereinigten Staaten war in den ersten fünf Monaten dieses Jahres viermal so groß wie in derselben Zeit des Jahres 1913. Blumrath schließt daraus, daß auch nach industriell hochstehenden Ländern ein Werkzeugerport möglich ist, wenn nur das Qualitätsprinzip gewahrt bleibt und der deutsche Fabrikant praktische Neuerungen zu bieten hat. Das Zukunfts­land für die Wertzeugausfuhr fieht Blumrath mit Recht in Süd amerita und Asien . Argentinien , Brasilien und Britisch und Niederländisch- Indien nehmen gegenwärtig weit größere Bosten Werkzeuge ab als je zuvor. Schließlich wird auch auf Rußland

Auch wer wie mir die ganze Breissenfungsaktion der Re­gierung Luther äußerst pessimistisch beurteilt, hat mit einer ge­wiffen Genugtuung tonstatiert, daß an den letzten Beschlüssen der Regierung das Reichsbankdirektorium mitgewirkt hat. Man fonnte daraus die Hoffnung schöpfen, daß die Reichsbant ihren Einfluß nachbrüdlich am wundesten Punkte der ganzen Wirtschaftsmifere, beim Zins- und Provisionswucher der Privatbanken, geltend machen würde. Tatsächlich ist jetzt ein Schritt der Reichsbank erfolgt, über den folgende Mitteilung vorliegt:

Im Intereffe einer weiteren Berbilligung der Zins- und Gebührensäge im Banfverfehr und damit einer Berbilligung des Sahlungsverkehrs überhaupt, hat die Reichsbant beschlossen, mit Rüdwirtung vom 1. August 1925 ab die bisher berechneten Giroumfaß und Bauschgebühren fallen zu lassen und die Girofonten wieder völlig gebührenfrei zu führen. Die Mindestguthaben bleiben unverändert. Die Reichsbant hofft, mit ihrem Borgehen, das ihr erhebliche Opfer auferlegt, auch den anderen Banten eine erneute leberprüfung der Konditionen im Sinne einer Berbilligung derselben zu er. möglichen. Eine weitere Erleichterung für die Bankwelt hat die Reichsbant dadurch getroffen, daß sie bisher für Lombard­darlehnsentnahmen die Laufzeit bis höchstens drei Tage festgesetzt hatte, welche nunmehr auf fünf Tage versuchsweise ver längert wird."

An dieser Mitteilung ist zunächst interessant, daß die Reichsbant von einer weiteren Berbilligung der Sins- und Gebührensätze im Bantverkehr spricht. Unseres Wissens ist bis heute überhaupt noch feine Verbilligung der Zins- und Provisionssätze erfolgt, soweit sie den eigentlichen Kreditbedarf der Wirtschaft und nicht den der Banten unter sich betrifft. Im Gegenteil, die Banten haben nicht nur gegenüber dem Reichsarbeitsminister Dr. Brauns, sondern auch in den Verhandlungen des Zentralverbandes des Deutschen Bant- und Banfiergewerbes mit der Regierung erflärt, ihrerseits zum Abbau der Kreditkosten nichts beitragen zu können.

Auch fonft ist nicht erfindlich, wie die Gebührenfreiheit der Girokonten und die Laufzeitverlängerung der Lombarddarlehens entnahmen auf fünf Tage eine Berringerung der Kreditlasten der Wirtschaft herbeiführen soll. Im wesentlichen kommen die zweifellos nicht ganz unbedeutenden Entlastungen wieder nur den Banten und den allerersten Werfen zu. Daß die Banten aber durch solche Appetitbrötchen", wie sie von der Reichsbant gereicht werden, zum Abbau ihrer drei und mehrprozentigen Sonderprovisionen gebracht werden könnten, ist ausgeschlossen. Man wird abwarten müssen, was die Reichsbant weiterhin tut.

DER ELEGANTE SCHUH

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MARKE

SALA

AMAND

SALAMANDER