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war, ihre Solidarität mit den ringenden asiatischen Klassengenossen zu bekunden.

Ob an dieser gigantischen Massenbewegung, die übrigens erst in ihren Anfängen steckt, der Kommunistischen Inter­nationale ein besonderes Berdienst" zuzuschreiben ist, mag man dahingestellt sein lassen. Moskau hat gegenüber der Sozialistischen Internationale zweifellos den Vorsprung, den ihm die geographische Lage, der amtliche diplomatische Apparat und die staatlichen finanziellen Mittel bisher gesichert haben. Aber gleichviel, ob ein Berdienst Moskaus vorliegt oder nicht, es ist daraus offenkundig eine Weltkriegs gefahr entstanden, die für die Sowjetregierung eine 5 off nung sein mag, für die europäische Arbeiterklasse aber eine Drohung ist.

Diese verschiedenartigen Momente und Gedankengänge in den wenigen Zeilen einer Refolution zum Ausdruck zu bringen, die sich noch mit zahlreichen anderen Punkten be= fassen mußte, war keine leichte Aufgabe. Daß diese Aufgabe in einer im allgemeinen befriedigenden Form gelöst werden tonnte, ist ein Beweis dafür, daß troz psychologischer Unter­schiede in der Stellungnahme zum Bolschewismus alle Par­teien der Sozialistischen Internationale einig in dem Willen zur Unterstüßung der ringenden Arbeitermassen aller Länder und aller Rassen sind, einig aber auch in dem Willen, den Vormarsch des Weltproletariats nicht um den Preis eines neuen Weltkrieges zu erzielen, einig schließlich in dem stärt sten Mißtrauen gegen die bolschemistischen Machthaber, die die Ideologie der Revolution zugunsten der zaristisch- imperia­listischen Tradition mißbrauchen, wie das tragische Kapitel Georgien Armenien zur Genüge zeigt.

Für die deutsche Delegation war der endgültige Text der Resolution um so annehmbarer, als es ihr gelungen war, einige mißverständliche Wendungen aus dem ursprünglichen Text auszumerzen, und als weiter darin Forderungen hin­fichtlich des Schutzes der nationalen Minder heiten enthalten sind, auf die wir um so größeren Wert legen müssen, als es sich dabei um eine notwendige Er­gänzung des Sicherheitspattes handelt. anism

Wirrwarr ohne Ende. Fraktionserklärungen bei den Kommunisten.

Der Zustand der organisatorischen Gewalts- 1 politit, der Geheimdiplomatie gegen die eigene Partei muß aufhören. Es muß vielmehr ein ernstes, sachliches Zusammen­arbeiten aller ehrlichen und fähigen Kräfte der Partei erzielt werden. Eine Heranziehung der Brandlerianer zu verantwortlichen politischen Bosten kann ich jedoch nicht billigen, weil es wiederum nur zu ersehung der Partei führen würde."

Diese Charakteristik der Ruth Fischer - Clique trifft natürlich auf jede andere 3entrale genau so zu. Anders fann es auch gar nicht sein, wenn die Lebensaufgabe jeder neuen Zentrale zunächst erst mal darin besteht, die Vorgänger restlos abzusägen". Schließ­lich wird aber selbst die Kasse der Rosenthaler nicht genug An­ziehungskraft ausüben, um mit solcher Methode eine Partei zu­sammenzuhalten.

IdeDer Maslow- Prozeß.

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Weder der gestrige noch der heutige Verhandlungstag haben irgendwelche wesentlichen Momente gebracht. Man hat selten eine Anklage erlebt, die sachlich so schlecht fundiert ist. Maslow wird an­geflagt wegen Vergehen, die sich in seiner Abwesenheit in Rußland abgespielt haben. Noch grotester ist die Anflage auf seine im Gefängnis geschriebenen Artikel und Broschüren. Die übrigen Angeklagten, alles mittlere und fleinere Funktionäre, leugnen, an den Aufstandsvorbereitungen im Herbst 1923 beteiligt gewesen zu sein, ohne daß man bisher auch nur den Versuch ge­macht hat, für ihre attive Beteiligung, auf die es doch antäme, den Beweis anzutreten. Wir werden über den weiteren Verlauf werden über ben weiteren berichten.

Zur Optantenfrage.

Bergeblicher deutscher Vergleichsvorschlag.

Am 21. Auguft hat der deutsche Gesandte in Warschau , Ulrich Rauscher , nochmals den Vorschlag gemacht, gegenseitig auf weitere Optantenausweisungen zu verzichten. Da die Zahl der Optanten in beiden Ländern inzwischen ungefähr die gleiche geworden ist, wäre ein solcher Bergleich wohl leicht möglich gewesen. Der polnische Außenminister hat dem deutschen Gesandten zugefagt, daß er mit ihm über diesen Vorschlag sprechen werde. Der Minister ist aber inzwischen nach Paris und Genf abgereift, ohne die zu gefagte Unterredung mit dem Gesandten zu

Gewerkschaftskongreß.

Drabtbericht.)

Breslau , 3. September. ( Eigener Drahtbericht.)

Der heufige Verhandlungstag des Gewerkschaftskongresses wurde damit eröffnet, daß der Vorsitzende die Vorschläge des. Bundesausschusses für die am Freitag stattfindende Bor­standswahl bekanntgab. Der Bundesausschuß schlägt sämtliche Mit­glieder des Bundesvorstandes zur Wiederwahl vor. wurde die Diskussion über das Referat von Hermann Müller zur Frage der deutschen Sozialgesetzgebung fortgesetzt.

Dann

Olfersdorf- Berlin ( Berkehrsbund) weist auf die Gedankengänge Sinzheimers hin, der zunächst die Sozialgesetzgebung unter fozialistischen Gesichtspunkten zu betrachten lehrte. Wichtig sei vor allem eine Legalisierung des sozialen Rechtsgedankens, die eine neue Bereicherung des Klassentampfes bedeuten tönnte.

Nörpel empfiehlt die Entschließung des Bundesvorstandes, die den vorliegenden Entwurf eines Arbeitsgerichtsgesehes als Ver­handlungsgrundlage annehmen will und lehnt ein Un­annehmbar gegenüber diesem Entwurf ab. Der größte Fortschritt darin fei die Sicherstellung der Rechtsvertretung der Arbeiterschaft

Frau Schreihart- Berlin( Buchbinderverband) lenkt die Auf­mertfamteit des Kongresses auf die Verschlechterung der Wöchnerinnenfürsorge und bittet um die Annahme einer besonderen Entschließung für die Aufrechterhaltung des Wöchne­rinnenschutzes.

Galm- Offenbach versucht, auch in der Frage der Sozialgesetz­gebung wiederum Rußland als Vorbild hinzustellen, berichtet aber dabei reichlich ungenau über die Rechtsansprüche der russischen Arbeiterschaft.

Frau Riffche- Reichenbach( Tertilarbeiterverband) spricht eben falls für den weiteren Ausbau des Wöchnerinnenschutzes und be­sonders auch für die Befreiung der Arbeiterinnen von der Arbeit 4 Wochen vor der Entbindung unter Weiterzahlung des Lohnes, wie sie bei einem großen Grüneberger Textilwert durchgeführt sei. Es folgen drei Berliner Vertreter des Metallarbeiterverbandes, die die einzelnen Anträge ihrer Verwaltungsstellen zur Sozial­versicherung, zum Schutze der weiblichen Jugend und zur Ferienfrage begründen.

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Kraus Stuttgart ( Metallarbeiterverband) erklärt, daß die anwesenden fommunistischen Delegierten trog einiger Bebenten für die Entschließung des Bundesvorstandes zur Sozialgesetzgebung stimmen werden. Er richtet an den Kongreß die Aufforderung, eine Delegation etwa aus Leipart, Graßmann, Dißmann, Robert Schmidt und einem fünften Mitglied zu benennen, die in Begleitung

Es ist Hochbetrieb in der KPD . Endlich hat das langweilige führen und ohne den deutschen Vorschlag überhaupt beantwortet selbstgewählter Dolmetscher

Leben mal ein Ende und es kann wieder in Richtungen, Fraktionen. Spaltungen, Intrigen, Abfägungen, Mitgliederversammlungen, Thesendiskussionen usw. usw. gemacht werden. Die arme neue Zen­trale fann im Lande herumfutschieren, um eine Kampagne für den neuen Kurs zu inszenieren. Selbstverständlich hagelt es dabei wieder Erklärungen und Resolutionen der Gruppen und Grüppchen, in die die einzige Arbeiterpartei zerfällt. Heute bringt die" Rote Fahne" zur Abwechselung die Erklärung eines Ultralinfen". Einiges daraus ist nicht uninteressant. Die Ruth- Fischer- Clique wird folgendermaßen charakterisiert:

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Ich muß leider feststellen, daß die Politik der Gruppe Ruth Fischer Maslow die von der Mehrheit der Zentrale ge­führt wurde im letzten halben Jahre vollkommen von den linken Grundsägen abgewichen ist. Das zeigte fich in der unerhört opportunistischen Boltsblodtheorie, in der völligen Vernachlässigung der Massenströmungen und in der Hinneigung zu parlamentarischen Manövern. Die Tattit der Gruppe Ruth Fischer - Maslow war die einseitige An­wendung nur der Einheitsfronttaftit von ob eit. Ich stelle im Interesse der Aufklärung und Schulung der Mitgliedschaft feft, daß das Etfi diese parlamentarischen Rechtsabweichungen. der Gruppe Ruth Fischer - Maslow nicht deutlich und im einzelnen angeführt hat.

Diese schweren Fehler der Fischer- Maslow- Gruppe entspringen aus dem Unglauben an die Kraft der deutschen Partei und des deutschen Proletariats.

Im letzten halben Jahre hat die Fischer- Gruppe eine rüd sichtslose persönliche Dittatur ausgeübt und durch ein System organisatorischer Gewaltmaßnahmen gegen jeden Andersdenkenden die Partei aufs schwerste geschädigt.

Ich stelle fest, daß die Gruppe Ruth Fischer - Maslow durch diese ihre eigenen Fehler zusammengebrochen ist.

Die Verächter der Politik.

Von Paul Gutmann.

Die verbreiteiste Menschentlasse sind die Gleichgültigen. Sie Stehen abseits, freuen sich, wenn es ihnen gut geht, schimpfen, wenn ihnen eine Sache mißlingt und erinnern sich der Politik, wie der Strolch des Schuhmannes, wenn er ihn zufällig brauchen kann. Im allgemeinen rümpfen sie die Nase bei dem Wort Politit, be­haupten, es habe doch keinen Zweck, sich damit zu befassen, und kommen sich dabei als besonders feine Leute vor. Da sie gewöhnt find, nur an sich zu denken und ihr Vorteil oftmals der Nachteil der anderen ist, sehen sie in der Politik ein Geschäft wie jedes andere, nur mitunter noch vorteilhafter und größeres Ansehen mit sich bringend.

So

Was ist Politit? Jedes Wollen, das auf irgendeine allgemeine Aenderung hinzielt. Jesus und seine Jünger, die beim Abendmahl über das Verhältnis der irdischen zu den himmlischen Dingen sprachen, trieben Politik. Oder wäre die Lehre, die dieses Häuflein Menschen verbreitete, sonst imstande gewesen, das scheinbar so festgefügte römische Reich zu zerstören? Man sehe sich die leidenschaftlichen Gebärden der Jünger auf dem Abendmahl" des Lionardo an. geht es in einer erregten politischen Versammlung zu. Was nicht imstande ist, unser Leben umzuwälzen, bewegt uns nicht. Die Machthaber aller Zeiten haben darum die Ideen viel mehr gefürchtet als die Handlungen. Denn es gibt keinen echten Gedanken, der nicht lebengestaltend wäre. In dem Augenblick, wo Kant seine Lehre auf den Kirchenglauben anwendete, begegnete er Feindseligkeit, der er sich leider unterwarf. Die Frage, ob Christus gottgleich oder goit ähnlich sei, der Unterschied zwischen den Silben er ist" und er bedeutet" haben blutige Kriege entfesselt. So treibe ich selbst­verständlich Politik, in dem ich die Fahne Schwarz- Rot- Gold statt

Schwarz- Weiß- Rot zum Fenster heraushänge.

Die Politik verachten heißt auf das Wohl seiner Mitmenschen Manch einer kommt sich sehr erhaben und gebildet vor. pfeifen. wenn er behauptet, er stände über der Politif. Dieser Standpuntt, der zu jenen Zeiten, wo das Schicksal des Untertanen in den Händen eines allmächtigen Landesherrn lag, als Resignation verständlich war, ist heute schimpflich. Mir ist unlängst das Buch eines Autors in die Hände gekommen, der sich leidenschaftlich gegen die übermäßige Be­völkerungszunahme als die Quelle alles Uebels wendet und gleich zeitig die Politik als etwas Minderwertiges bezeichnet. Ueber den Malthufianismus braucht man sich heutzutage nicht mehr zu unter­halten. Fat man aber erfannt, daß es Umstände gibt, wo das finn­lose Gedären ein Verbrechen, daß der Paragraph 218 eine Schmach ist, so greift dieser Gedanke bereits tief in die Politik ein. Die Züchtung einer förperlich und seelisch nicht vollwertigen Arbeiter­schaft ist im Interesse eines strupellosen Ausbeutertums begründet. Darum sind es die Barteien, die sich national nennen, die am meisten

zu haben.

Deutschösterreichs Anschluß.

sest nach Rußland fahren

müsse, um sich dort mit eigenen Augen von den Leistungen der Sowjetregierung zu überzeugen.

Hermann Müller - Botsdam betont in feinem Schlußwort gegen. über dieser fommunistischen Einladung, daß es dem Deutschen Berg arbeiterverband, der sich zu einer Delegation nach Sowjetrußland entschlossen hätte, von der russischen Regierung der= wehrt worden sei, einen von ihm ausgewählten fachver ständigen Dolmetscher mitzunehmen. Daher würde der Bergarbeiter­verband wahrscheinlich von seinem Delegationsplan zurüdireten. Die deutschen Gewerkschafter wüßten fich frei von blindem Haß gegen den russischen Staat und würden sich für jeden Versuch inter­effieren, etwas Neues im Sinne der Arbeiterbewegung aufzubauen. Von den Bolschemisten und ihren deutschen Anhängern könnte daher wohl auch eine vorurteilslofere Beurteilung der deutschen Gewert

Die vom Bundesvorstand vorgelegte Entschließung zur Sozial­gefeßgebung wird mit einigen Menderungen der Antragstommiffion angenommen. Wir veröffentlichen sie in der Morgenausgabe.

Die österreichische Sozialdemokratie für den Anschluß Wien , 2. September. ( Eigener Drahtbericht.) Im Nationalrat fand am Mittwoch die erste Lesung des von der Regierung vor­gelegten Staatshaushaltsplanes statt. Dazu ergriff im Namen der sozialdemokratischen Fraktion Dr. Bauer das Wort und wies darauf hin, daß die ganze österreichische Deffentlichkeit sich darin einig ist, daß jetzt endlich mit der vom Völkerbund ausgeübten Kontrolle über Desterreich Schluß gemacht werden muß. Die Regierung, die am Mittwoch den Finanzminister als ihren Vertreter nach Genf ent­fandt hat, müsse dort diese Forderung energisch vortragen. Die Regierung habe dem Bölkerbundsrat zu sagen: Wir haben keine Hoff- schaften verlangt werden. nung, daß ihr uns aus unseren wirtschaftlichen Möten befreien fönnt, die uns die Friedensverträge beschert haben. Wir brauchen feinen Rommissar, teinen Berater, feinen Kontrolleur, wir brauchen nicht euer Wohlwollen, wir brauchen von euch nur eins: Gebt uns die Freiheit wieder, die man uns geraubt hat; gebt uns, wie es im Artikel 88 unseres Friedensvertrages vorgesehen ist, das Selbstbestimmungsrecht, damit wir uns selbst entscheiden fönnen, ob wir dieses Leben der Not und Un­freiheit weiter führen oder unsere Zukunft innerhalb der groß­deutschen Republit suchen wollen. Gebt uns die Freiheit und wir pfeifen euch auf alles andere! Dann kam Genosse Dr. Bauer darauf zu sprechen, daß bei der großen Anschlußfundgebung am Sonntag fein christlichsozialer Redner aufgetreten ist. Er stellte aber fest, daß auch die Masse der christlichsozialen Wähler ebenso begeistert ist für den Anschluß an Deutschland wie die Sozialdemokraten.

sich gegen die Aufhebung jenes Schandparagraphen auflehnen. Nur der Reiche soll in der Lage sein, seine Familie nach Gutdünfen zu gestalten. So bestimmten die Kleiderregeln im Mittelalter, wer ein gesticktes Wams, einen gefalteten Rod oder einen Hut tragen durfte. So war jede scheinbar harmlose Verordnung Politik im äußersten

Sinne des Wortes.

Die Verächter der Politik sind unlogisch. Sie schimpfen, wenn das Brot teurer wird und denken sich nichts bei der Erhöhung der Zölle. Sie schaudern bei dem Gedanken an Krieg und hilfen die Fahne der Gewalt und des Landsknechtstums. Der Sozialismus Der Sozialismus hebt ihnen die Individualität auf, und sie haben kein Geld mehr, sich einen individuellen Anzug anfertigen zu lassen. Sie verachten die Masse und schwören auf den Massenunsinn ihres Lotalanzeigers,

Plähe im Paradies zu verkaufen. Eine hebräische Zeitung, die in Jerusalem erscheint, der" Doar Hayom", berichtet von einem ebenso schlauen wie gelungenen Geschäft, mit dem ein Muselmann namens Abul Said sich ein riesiges Vermögen erworben hat. Er fam nämlich auf den Gedanken, feinen Glaubensgenossen Plähe im Paradies zu verkaufen, deffen Herrlichkeiten der Prophet ja jo ver­führerisch geschildert hat. Er erzählte", so schreibt das Blatt, daß der Prophet ihm im Traum erschienen sei und ihm gesagt habe, er möge fich nach der heiligen Stadt begeben, wo er in der Nähe seines dieses Planes könne er die Pläge an die Gläubigen verkaufen, die Grabes den genauen Plan des Paradieses finden werde. Auf Grund sich im Jenseits einen besonders günstigen Ort sichern wollten. Der Preis der Pläge hängt natürlich von ihrer Lage ab und es gibt folche in jeder Preislage. Zahlreich sind die Kunden von Abul Said, und er hat mit diesen himmlischen Terrains mehr Geld verdient als der größte der irdischen Grundstücksspekulanten. Ein reicher Anhänger größte der irdischen Grundstücksspekulanten. Ein reicher Anhänger des Propheten faufte ihm, als er sein legtes Stündlein herannahen 250 000 Dollar ab. Die Erben wollten sich diese Minderung der 000 near befonderschönen las für die Summe Hinterlassenschaft nicht gefallen lassen und verflagten den tlugen Paradiesverkäufer vor den Gerichten, die ihn gefangen fezten. Die Berhandlung ergab, daß er denselben Blaz mehrere Male vertaufte. Mit den Gewinnen aus dem Handel hatte er einen ganzen Häuser= bezirt angefauft und fich einen prächtigen, reichbefeßten Harem zugelegt. Augenscheinlich glaubte er mehr an das Paradies Mohammeds auf dieser Erde. Aber es fand sich unter den 3eugen feiner, der ihn belastet hätte. Sie waren im Gegenteil sehr zufrieden, und eine Witwe erzählte unter Tränen, daß ihr ihr ver storbener Mann im Traum erschienen sei und ihr erzählt habe, wie glücklich er über den Kauf sei. So mußte Abul Said unbestraft entlassen weiden. Er segt seinen Handel in aller Ruhe fort, denn die Mohammedaner sind davon überzeugt, daß dieses Geschäft recht­mäßig und fegensreich ist."

Don

Das Jrische als Schulsprache. Durch eine neue Verordnung bat der rische Unterrichtsminifier die Kenntnis des Frischen für alle Lebrer im Freistaat vorgeschrieben. Von Ottober 1927 an müssen alle Kandidaten, die als Lehrer in englischsprechenden Distritten augestellt werden wollen Die Befähigung zum Unterricht im Frischen besigen, solche für irischsprechende Diftritte die Befähigung in beiden Sprachen.

Wiedergenesung Dr. Davids. Genosse David fonnte heute die Charité, wo er sich seit seinem Krankheitsanfall im Reichstag unter Behandlung von Geh. Rat Kraus und Prof. Bitron befand, als Wiedergenesener verlassen und nach Darmstadt zurückkehren.

Sozialdemokratischer Bürgermeister. In Geringswalde , Bezirk Leipzig , wurde Stadtrat Genosse Orphal- Leisnig mit elf Stimmen zum Bürgermeister gewählt.

Eupen- Malmedy werden nächster Tage den meisten belgischen Gesezen unterstellt. Jedoch sollen die Einwohner auch weiterhin die Vorteile genießen, die sie bisher aus der deutschen Sozial­versicherung gehabt haben.

Tierreichtum des Urwalds. Wieviel reicher die Natur des tropischen Urwalds belebt ist als unsere Gebiete, zeigen die inter­effanten Untersuchungen, die der amerikanische Naturforscher William Beebe in Britisch- Guyena angestellt hat. Er fand dort auf einem Tiere, Die 246 verschiedenen Arten oder Familien angehörten. Auf Raum von 400 Quadratmetern innerhalb einer Stunde 536 lebende diesem kleinen Fleck sah er allein 73 verschiedene Arten von Säuge­tieren, während es in dem ganzen Staat New Yort, ber 130 000 mal größer ist, nur 81 verschiedene Arten gibt. Er stellte auch fest, daß bie Zahl der verschiedenen Vögel größer war als die auf den bri­tischen Inseln. Noch gewaltiger wird dieses Gewimmel von Lebe. mesen, wenn man sich nicht mit der einfachen Beobachtung begnügt, sondern etwas eingehender nachforscht. Beim Umgraben eines ein 3igen Quadratmeters von der Erde auf demfelben Fled fonnte er Gegen 1000 verschiedene Formen von Insekten zählen. Diese unge­heure Menge von Tieren, die vor den winzigen infeftenfreffenden Fledermäufen bis zu den Hunderte von Pfund schweren Tapiren heraufreicht, ist das Ergebnis der ungestörten Entwicklung durch die sich im Urwald entfaltet. weite Strecken der Erdgeschichte und zugleich der üppigen Vegetation,

Tellelektrifizierung der österreichischen Bundesbahnen. Wie die Schweiz und Italien , befizt auch Deutschösterreich feine Kohlenschätze und ist deshalb in der Kohlenversorgung vollständig vom Ausland abhängig. Dieser Zustand hat während der letzten Krisenjahre zu empfindlichen Störungen im Eisenbahnbetrieb und in der Induſtrie Bafferkraft, stärker für industrielle und verkehrstechnische Zwecke im geführt., Deshalb beginnt Desterreich seine weiße Kohle", die Umweg über die Erzeugung elektrischen Stromes dienstbar zu machen. Nachdem kürzlich die Wiener Stadtbahn elektrifiziert wurde, foll jetzt ein Teil der Bundesbahnen zum elektrischen Betrieb über­gehen. In erster Linie kommen hierfür die Gebirgsbahnen in Frage. Das Finanzkomitee des Bölkterbundes hat diesem Projekt zugestimmt und den Völkerbundsrat um die Freigabe von 88 Millionen Gold­fronen aus der Sanierungsanleihe für die Durchführung der Elektrifi­dierung gebeten. Перві

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Ein Pautenklavier" für Richard Strauß . Der berühmte Bautenspieler der Wiener Philharmoniter, Brofeffor Schneller, arbeitet gegenwärtig an einem Bautenklavier" für Richard Strauß . Während die heutige Baufentechnik nur drei, allerhöchstens vier Baufenfelle tennt, erhält das neue Baufentiavier" acht abgestimmte Bauten, die alle durch einen Spieler bedient werden sollen. Für das neue Instrument, das vor seiner Bollendung steht, wird Richard Strauß die ersten Noten schreiben.

Kunfchronit. Paul Cassirer wird in der fommenden Saison seine Ausstellungstätigkeit wieder im größeren Umfange aufnehmen. Die Reihe der Ausstellungen beginnt mitte September mit einer großen Schau fran zösischer Impressionisten, die Hauptwerke dieser Meister aus deutschem Besitz zeigen wird. Es folgen: Dafar Kokoschka als Landschaftsmaler, Gesamt­ausstellung Ernst Barlach , Pariser Arbeiten von Marc Chagall , Sonder ausstellungen Rudolf Großmann , Ernesto de Fiori , Kurt Edzard .

Ein neuer Raffael? Der Leiter der Staatlichen Restaurierungsstelle, Professor Grabar, entdeckte in Nischnij- Taglist im Ural ein Gemälde, das er als das Driginal von Raffaels Madonna del Popolo bezeichnet.