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Gegen die Abtreibungsfeuche".

Die deutschen Aerzte gegen Abschaffung des§ 218. Die sogenannte deutsche Aerzteschaft, eine der seltsamsten Standesvereinigungen, die es in der deutschen Republik gibt, holt unter dem Deckmantel der Liebe zum Volk zu einem großen Schlag gegen die notleidenden Proletarier aus.

Auf den jetzt stattfindenden Aerztetagen steht als Hauptpunkt der Tagesordnung Befämpfung der Abtreibungs Seuche". Schon der Ausdrud Seuche" fennzeichnet den Geift, von dem diese Referate erfüllt find. So beleuchtete" in Bayern nach dem Aerztlichen Vereinsblatt" Nr. 1354 ein Boltsfreund" Dr. Hoeber Augsburg in meisterhaften, von hohem sittlichen Hoeber- Augsburg Ernst getragenen eingehenden Ausführungen die Frage vom ethi­fchen, sozialen und bevölkerungspolitischen Stand punkte aus. Er ging von den gefeßlichen Bestimmungen zum Schuße der unge­borenen Frucht aus und brachte reichliches Zahlenmaterial über die Zunahme der Aborte in Deutschland . Die meisten Fälle entziehen fich aber der Verfolgung. Gewarnt muß werden vor einer Milde­rung der Strafen, wie sie im neuen Entwurf des Strafgesetzbuches vorgesehen sind. Dem Verlangen nach gefeßlicher Freigabe der Ab­treibung muß nachdrücklichst entgegengetreten werden. Es besteht fein Recht der Frau zur freien Verfügung über ihre Frucht. Dieses Rechtes begibt sie sich, wenn sie sich dem Geschlechtsperfehr hingibt.... Das ideale Verhältnis zwischen Mann und Frau würde zerstört, das Mutterglüd, die höchste Seligkeit der Frau, würde ausgeschaltet, der Baarungsaft würde unter einen tierischen Vorgang heruntergefeßt werden. An der Zunahme der Abtreibungen ist leider auch die materia. listische Einstellung mancher Aerzte schuld, was zum Teil auch durch die Krantentassengefeggebung( 1) hervorgerufen ift.( Ausschluß vieler Aerzte von der Teilnahme an der Praxis.)... Soziale Indikation fann nun und nimmer anerkannt werden. Kinderreichtum braucht nicht Bürde, sondern Unterstützung und Glüd zu sein.( Bestes Medizinerdeutsch. Die Red.)"

Diese pharifäerischen Phrasen, die den Aerztebund tennzeichnen, fönnen faum noch übertroffen werden. Wie nicht anders zu er warten, haben auch hier wieder die Krankenkassen die eigentliche Schuld. Auf der gleichen sittlichen" Höhe stehen die Ausführungen des Herrn Dr. Bollmann- Berlin , die er als Leitfäge für den Leipziger Aerztetag am 9. und 10. September aufstellt: Eine Auf­hebung der gefeßlichen Strafbestimmungen wäre ein verhäng. nisvoller Mißgriff. Hemmungslose Zunahme der Abtrei­bungen, weitere Berwilderung der Geschlechtsfitten, Vermehrung der Geschlechtskrankheiten wären die unausbleiblichen Folgen. Die fogenannte foziale Indifation", die richtiger wirtschaftliche Indi­tation" hieße, gründet sich auf Notlagen, zu deren Beurteilung der Arzt nicht allein berufen und zuständig ist. Sie ist als Indikation für die Unterbrechung unbedingt abzulehnen.... Straffreiheit Straffreiheit der Schwangeren als Belohnung für das Angeben der Person, die gewerbsmäßig Beihilfe geleistet hat, ist aus allgemeinen Rechts gründen abzulehnen."

Auch hier wieder eine völlige Berkennung der Ein stellung der breiten Massen zu diesen Fragen, ein abficht liches nicht sehen wollen der Note des Boltes, die durch die Schutzölle und allgemeine Teuerung weiter gesteigert werden. Statt das sogenannte" llebel" an seiner Wurzel zu fassen, nämlich unter ärztlichen Gefichtspuntten sich gegen die ungenügen. den Löhne, die schlechten Wohnungsverhältnisse, die Verschlechterung der Lebenshaltung infolge ber Schutzölle zu wenden, sprechen diese Boltsfreunde" von einer Inmoralität der breiten Massen". Der wirklich ethische Grund, daß sie sich gegen eine Denunziation wenden, ist wohl der, daß, wie allgemein befannt ist, viele standestreue Aerzte sich ihr Bermögen zusammentratzen".

Durch diese voltsfeindliche Hehe, durch dieses Handinhandarbei ten mit der reaktionären Justiz und dem Kapital, das billige Arbeits­fräfte braucht, wird es der deutschen Aerztefchaft wohl bald ge­lingen, auch noch den letzten Reft ihres seit dem Aerztestreit schon so start geschwundenen Vertrauens beim deutschen Proletariat zu verlieren. Wir werden den deutschen Aerzten gern behilflich sein, indem wir den breitesten Kreisen unseres Boltes von ihrer Ein ftellung und ihrer Auffassung zu seinen Nöten Kenntnis geben. Der Ehrentitel, Handlanger der Justiz und Zutreiber des Kapitalis­mus zu fein, ist dieser Aerzteschaft gewiß.

Um den Brotpreis.

Die mittelbare" Preisfenfung.

Bei den gestrigen Verhandlungen der mittleren Preisprüfungs stelle Berlin mit den Vertretern des Bäckergewerbes ist festgestellt worden, daß das Gewicht eines Brotes in Berlin nach dem gegen wärtigen Stand des Mehlpreises und im Rahmen der früher ber­einbarten Kalkulation etwa 1450 Gramm betragen muß, das bedeutet mitttelbar eine Ermäßigung des Brotpreises. Soweit dieses Gewicht bisher schon eingeführt worden ist, hat eine den Vereinbarungen zuwiderlaufende Vertenerung des Brotes nicht stattgefunden. Die Reichsregierung steht in Behandlungen mit den Bäckerverbänden, um eine weitere Senfung der Preise zu erzielen, Bei etwa weiter sinkenden Mehlpreisen wird fich das Ge­wicht des Brotes schon aus diesem Anlaß weiter erhöhen.

Jede halbe Sekunde ein Auto.

Wie sehr der Autoverkehr in Berlin in der letzten Beit an­gewachsen ist, ergab eine an einem Nachmittag um 2 Uhr mit Stopp uhren an der Ede unter den Linden und Friedrich­straße vorgenommene Zählung der vorbeifahrenden Automobile. Aus dieser Kontrolle ergab sich, daß in beiden Längsrichtungen, also zwischen Brandenburger Tor und Schloß in einer Minute 123 Automobile passiert sind, während in der Richtung Friedrichstraße in einer Minute nur 35 bis 40 Automobile vorbei­rollten. Dabei sind aber die Autobusse, Pferdedroschten, Rollwagen und Motor- und Fahrräder nicht mitgezählt. Daß der Fußgänger vertehr unter solchen Großverkehrsverhältnissen sich so leicht und fast ohne Unfälle abspielt, ist ein Beweis für die gute Schulung der Berkehrsbeamten.

,, Unter die Räuber geraten."

Etwas märchenhaft flang die Geschichte, die der Schlächter Frig Sch. dem Einzelrichter des Amtsgerichts Berlin- Mitte erzählte, aber fis führte schließlich doch zu seiner Freisprechung. Sch. follte unbe­fugt den Kriminalbeamten gespielt und sich dabei der Freiheits­beraubung sowie der Nötigung schuldig gemacht haben. Er wehrte fich dagegen, indem er angab, daß ihn eines Tages zwei ihm bisher unbekannte Kriminalbeamten ,,, Kriminalkommissar Leo" und Kriminalwachtmeister Pauly", gebeten hätten, ihnen bei der Auffindung von Diebesgut behilflich zu sein. Obwohl er auf Grund seiner Bergangenheit dazu geneigt war, will er abgelehnt, dann aber fich bereit gefunden haben, die beiden als Helfer bei einer Beschlag­nahme zu begleiten. Diese richtete sich gegen einen Schneidermeister M., der nicht schlecht erstaunt war, als er eines morgens in der Frühe aus dem Bett geflopft wurde, und dann drei Männer, von denen sich zwei mit einer fupfernen bezw. silbernen Münze als Kriminalbeamte ,, legitimierten" und einer demonstrativ eine Pistole in der Tasche trug, eine Haussuchung abhielten. Angeblich juchten fie nach to tain und Seide und durchwühlten alle Schränke. Dann gingen

fie fort, hoften den armen Schneidermeister dann aber ab und be. förderten ihn zum Polizeipräsidium, wohin, was wohl nicht er­wartet worden war, der Schneidermeister im Bewußsein seiner Un­schuld ruhig mitging. Hier stieß dann der angebliche Kriminal­fommiffar den Schneidermeister mitsamt dem Angeklagten in das Bimmer der Abteilung Dauerdienst und verschwand. Der gefoppte Schneidermeister witterte schließlich Unrat, sprang auf und fragte raten sei. Das führte zu der Verhaftung des Angeklagten, ob­die dort sigenden Beamten, ob er den unter die Räuber ge= die dort sitzenden Beamten, ob er den unter die Räuber ge­wohl er damals, wie auch heute, beteuerte gutgläubig gewesen zu fein. Die Geschichte flang zwar, wie gesagt, etwas märchenhaft, aber es glückte nicht, ihm ein Verschulden nachzuweisen, und so wurde Sch. freigesprochen.

Reichswehrsoldaten vor dem Einzelrichter.

Der beleidigte Reichswehrmann.

Er ist als Zeuge erschienen. Auf der Antlagebant, aus der Haft vorgeführt, figt eine Prostituierte. Sie hat in der Person des Beugen, eines blutjungen Burschen, die gesamte Reichswehr beleidigt.

Es war unter den Linden an der Haltestelle des Autobusses. Er stand da mit einem Kameraden. Auch sie stand da, obgleich ihr zu gewerb lichen Zweden der Aufenthalt auf dieser Bruntstraße verboten ist. Sie gab ihm in sehr dezenter Weise zu verstehen, daß sie nichts dagegen hätte, wenn er fie begleiten wollte. Er winfte sehr un­liebenswürdig ab. Da sie es aber gut mit ihm gemeint hatte, wurde sie böse und sagte:" Ihr seid ja alle im... mit... infiziert da fam der Autobus und er mußte fort. Er traf fie aber am nächsten Tage, als er auf der Suche nach ihr war, auf derselben Straße. Da ließ er fie feststellen. Nun steht sie vor dem Richter und be­streitet jede Beleidigungsabficht. Es hilft nichts. Sie erhält Haft­Strafe für Beleidigung und für das Betreten verbotener Straßen. Die Soldatenehre ist wieder hergestellt. Ist es wirklich so schrecklich gewesen?

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Der Liebhaber.

Untergang eines fanadischen Minenfuchbootes. Gin kanabisches Minensuchboot ist an der Westküste von Vancouver auf einen Felsen aufgelaufen und gesunten. Die Besagung tonnte fich retten. Fünf Bergleute umgefommen. Auf der den Neurober Kohlen- und Tongruben gehörigen Rubens Grube brach auf unaufgeklärte Weise im Grundstreckenpfeiler des Jofeph- Flözes ohlensäure aus. Fünf dort beschäftigte Berg leute famen hierdurch um ihr Leben. Die von einer Rebenmannschaft alarmierte Rettungsmannschaft, fonnte die Bedauernswerten nur noch als 2eid en bergen. Die Bergbehörde hat die Untersuchung aufgenommen.

Parteinachrichten

für Groß- Berlin

Einsendungen für diese Rubrik find ffets an das Bezirkssekretariat, Berlin SB, 68, Sindenstraße 3, 2. Sof, 2 Trev. rechts, an richten. Elternbeiräte! Befucht vollzählig die Rundgebung gegen das neue Seids fchulgeset am Freitag, den 4. Geptember, 7% Uhr, Rochftraße, Aula des Friedrich- Wilhelm- Gymnasiums. Rein Obmann barf fehlen.

6. Kreis Kreuzberg . Seute Freitag, den 4. September, 7% Uhr, erweiterte Kreisvorstandssigung bei Reim, Urbanstr. 29. Gonnabend, den 5. Eep­tember, 8 Uhr, heitere Abendfeier mit politisch- fatirischem Rabarett, unter Mitwirkung von Resi Langer , M. Meifel u. a., im Deutschen Hoj, Ludauer Str. 15. Eintritt 1. Nach dem Programm gefelliges Bei fammenfein mit Tanz ohne Nachzahlung. 20. Kreis Reinickendorf . Sonntag, ben 6. Geptember, vormittags 9 Uhr, im Lokal Lehmann, Reinidendorf- Oft, Hauptstr. 56, Gigung des erweiterten Kreisvorstandes.

Heute, Freitag, den 4. September:

26. 6. 7% Uhr Funktionärtonferenz bei Beinlich.

101. Abt. Treptow . Von 5 Uhr nachmittags ab Flugblattverbreitung von der Borwärtsspedition Graegstraße aus. 124. bt. Mahlsdorf . 8 Uhr Funktionärsikung bei Breibau, Söhnower Straße. Jaunsozialisten. Gruppe Mitte: 8 Uhr wichtige Mitgliederversammlung in der Schule Gipsstr. 23a. Besprechung der Winterarbeit. Gruppe Neu­föln: 8 Uhr Rogatstr. 53, Gruppenabend. Genoffe B. Laufer: ,, Die Aufgaben der Jungsozialisten. Gruppe Norden: 7% Uhr im Sebigen­heim Schönstedtstr. 1, weibliche Jungfozialisten. Jungfozialistische Blätter Dom Juni.

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Morgen, Sonnabend, den 5. September: 25. bt. Uhr bei Gott, Kniprodeftr. 6, Sigung der Bezirksführer und Betriebsvertrauensleute. 53. bt. Charlottenburg . 8 Uhr Funktionärhikung bei Bade, Raiferin- Augusta. Allee 58. 86. Abt. Mariendorf . 8 Uhr Funktionärkung bei Niendorf, Chauffeeftr. 19. Reukölln. 90. Abt. 7 Uhr bei Schittler, Donauftr. 118, Funktionärfikung. 97. t. 7 Uhr Funktionärkung bei Rohr, Siegfried ftr. 28-29. 99. Abt. Brig. 7 Uhr Funktionärtonferens im Lehrerzimmer der 1. Ge. meindeschule, Chauffeeftr. 136.

außerordentliche Mitgliederversammlung. Stellungnahme zur Randidatenaufstellung.

Tagesordnung: Nochmalige

Ein noch junges Bürschchen von 19 Jahren, von seinem Bor gefeßten vorgeführt. Er ist angeflagt, 6,50 m. gestohlen zu haben. Aber unter welchen Umständen? Kommt so ein junges Kerlchen eben von aus Frankfurt a. M. Liebebedürftig, wie er ist Muttern fort schenkt er seine Reigung einer älteren Frau. Sie fagte ihm, daß fie 28 Jahre sei, in den Aften steht 40 Jahre(!). Sie fieht so aus, als fönnte sie seine Mutter sein. Das Verhältnis ge­staltete sich sehr harmlos; er fühlt sich geborgen, fie erfreut sich seiner jugendlichen Wärme. Nur einen Hafen hat es. Die Freundin des jungen Reichswehrsoldaten hat sehr viel Durst. Doch wie ihr, 102. t. 7 Uhr im Lokal non Borgmann, Baumschulen, Ede Riefholzstraße, fo fehlt auch ihm das genügende Kleingeld, um die Zechen bezahlen zu können. Bald zahlt sie, bald zahlt er. Als er dann eines schönen Tages zu ihr fam und sie wieder das Bedürfnis nach alkoholischen Getränken verspürte, während er feinen Pfennig Geld bei sich hatte, ging er an ihren Schrant, entnahm ihrem Portemonnaie 6,20 m. und bezahlte die Beche. Sie fagte nichts dazu. Als er aber einige Zeit darauf Sonntags mal wegen einer Abschiedsfeier weggeblichen war, machte fie am darauffolgenden Montag, troß seines Entschuldi gungsschreibens, gegen ihn Anzeige wegen Diebstahls. Dies geschah sechs Wochen nach dem Borfall. Ja, war das überhaupt Diebstahl. Wenn er sie um das Geld gebeten hätte, hätte sie es ihm wohl damals gegeben. Das Gericht sprach den Reichswehrsoldaten frei.

Arbeitsgemeinschaft der sozialdemofrafischen Lehrer und Lehrerinnen. Sonnabend, den 5. Sept., Ausflug nach der Pfaueninsel . Treffpunkt 4.10 vor dem Bahnhof in Wannsee . Der 3.27 von dem Wannseebahnhof ab fahrende Bug ist 4.05 in Wannsee .

Die Juristische Sprechstunde findet bis auf weiteres täglich außer Sonnabends von 5 bis 7 Uhr statt. Sonnabends gefchloffen.

Zeppelin- Katastrophe in Amerika .

Die Shenandoah" vernichtet.

116. bt. Lihtenberg. 8 Uhr Funktionärsihung mit den Rreisvertretern im Lokal Murr , Neue Bahnhofstr. 28. 131. bt. Rieberitönhausen. Die Funktionärverfammlung fällt aus und findet dafür am Montag abend Uhr im Lokal Kubafch statt.

10. Abt. Sonntag vormittag 9 Uhr Treffpunkt am Bahnhof Bellevue aume Ausflug nach Baumschulenweg, Metallarbeiter- Sportplag.

Jugendveranstaltungen.

Achtung, Abteilungskassierer! Seute, Freitag, von 5-7 Uhr, Ahnung Der Beitragsmarten, Ausgabe der September- ,, Jugend voran. Heute, Freitag, den 4. September, abends 712 Uhr, Abteilungsmitgliederversammlungen:

Moabit I: Schule Giemensfte. 20. Nordost II: Jugendheim Danziner Straße 62. Diten Weißenfee: Charlottenburger , Ede Roeldestraße. Warschauer Viertel: Tilsiter Str. 3. ( Stralauer Biertel): Goklerstr. 61. Suboft( Köpenider Bierten: Jugendheim Mariannenufer la. Stealis n: Holsteinische Str. 8. Renton II: Rogatftr. 53. Adlershof : Bismard ftraße 12. Neu- Lichtenberg : Reftalozzi- Enaeum, Bring- Albert- Str. 44. Tegel : Bahnhofftr. 15. Rieberschönhausen: Blankenburger Str. 69-70.­Spanbau: Neuendorfer Str. 87. Moabit II: Gemeindeschule am Stephansplak, Bortrag: Strafvollauo an Jugendliche". Buchholz: Lokal von Roffad, Sauptstr. 71, Aussprache: SAJ. und Reichsbanner". Werbebezirk Oberfpree: Die Teilnehmer am Wochenendrurfus treffen fich am Sonnabend um 6 Uhr Bahnhof Nieberschöneweide( Saupteingang). Die

Die Shenandoah", das in Amerita gebaute Zeppelin- Cufffchiff, ift nach Meldungen aus den Bereinigten Staaten gestern einer Kata­ftrophe zum Opfer gefallen. Das Luftschiff war mit einer 42 Mann starten Besatzung aufgeftiegen und freuzte über der Stadt Cam- Abteilungsvorsitzenden um 46 Uhr ebendort. bridge in Ohio . Plöhlich hatte es den Anschein, als ob die Be­fahung die Gewalt über das Fahrzeug verloren hatte. Im Ge­witterffurm legte fich das Luftschiff auf die Seite und wurde in füdlicher Richtung abgetrieben. Weitere Meldungen befagen, daß das Luftschiff in drei Teile zerbrach und so völlig zerstört wurde. Der Kommandant, Leutnant Landsdowne und wenigstens 12 Offiziere und Mannschaften follen getötet fein. In Amerika herrscht über das Unglüd große Bestürzung, das mariniminifterium hat in einer offiziellen Verlaufbarung den Un­fall bekanntgegeben und Abteilungen an die Unfallſtätte gefandt. Es ist möglich, daß die Shenandoah", die wesentlich fleiner war, als der von Deutschland gelieferte 3R. III und auch erheblich schwächere Motoren hatte, in einen Wirbelfturm geraten ist, dem es nicht zu entrinnen vermochte.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Das Luftschiff Shenandoah war 225 Meter lang. Sein Durchmesser betrug 32,5 m im Maximum. Die Shenandoah enthielt 19 Gaszellen mit einem Rauminhalt von 63 450 cbm; ihre Kraftan lagen bestanden aus sechs 300 Ps. Bacardmaschinen. Die Höchst geschwindigkeit des Schiffes betrug 56,5 Stunden- Kilometer. adnan Das deutsche Goldflugzeug in London .

London , 3. September .( TU.) Das deutsche Junders- Groß­flugzeug 6. 23 ist mit neun Millionen 600 000 Bfund Reparations­bonds für die Bank von England in London angelommen.

Das Rundfunkprogramm. Freitag, den 4. September.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftstelle: Berlin S. 14. Sebaftianftr. 37/38. Sof 2 Tr. Friedrichshain: Sonntag, den 6. September, frith 7% Uhr, treffer Reutoju fi die Teilnehmer zur Dampferfahrt Waisenbrüde. Bzik: Sonntag, den 6. September, Dampferfahrt nach Boltersdorfer Geufe. Abfahrt 8 Uhr Wildenbruchbrüde. Fahrpreis für Erwachsene 2 M., Kinder 75 Bf. Rarten bei sämtlichen Gruppenführern. Petershagen - Fredersdorf : Sonntag, den 6. Geptember, nachmittags 5 Uhr, Ramerabschaftversammlung. Anschließend ab 7 Uhr gemütliches Beifammensein mit Damer

Sport.

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Rennen zu Ruhleben am Donnerstag, den 3. September. 1. Rennen. 1. Natalis( Serm. Schleusener), 2. Bunier( H. Grube), 3. Sardanapal( H. Mills). Toto: 35: 10. Blah: 13, 11, 11: 10. Ferner liefen: Morgentau, Schwarzwaldmädel, Wainsca, Beinminze, Dolina, Sletterrose.

2. Rennen. 1. Simpel( Jauß jr.), 2. Frechheit( Grube jr.), 3. Copal ( F. Schmidt). Toto: 35: 10. Play: 21, 17, 16: 10. Ferner liefen: Sarneval, Torrero, Baron Arworthy, Starbach, Angriff, Prinzeß Bertha,

Pechfadel.

3. Rennen. 1. Selud( Dr. Kleinau), 2. Odessa ( Körting), 3. Batschart ( Gr. Pert). Toto: 49: 10. Blaz: 19, 22, 14:10. Ferner liefen: Linsto, Höhensonne, Fistus, Bovan, Pontresina , Stapellauf.

4. Rennen. 1. Baron Klatawah( M. Bauer), 2. Handfest( Rüdert), 3. Flatterrose( F. Brand). Toto: 37: 10. Blab: 17. 22, 15: 10. Ferner liefen: Duera, Erft. Wolfers., Altgold, Zeitgeist, Coriolanus, Mabel, Heide. rose B., Jeffries jr., Berdun.

5. Rennen. 1. Perattien( Herm. Schleusener), 2. Laterne( Sauk jt.), 3. Belwin( E. Treuberg). Toto: 24:10. Blag: 20, 20: 10. Ferner liefen: Grasmus, Magowan jr., Baria I.

6. Rennen. 1. Kitthschor( Knöpnabel fr.), 2. Trotteur( Reiter), 3. Qui vive( J. Mills). Toto: 42: 10. Blat: 19, 32, 23: 10. Ferner liefen: Clematis blau, Florian, Feuerwehr, Marcel, Heimann.

7. Rennen. 1. Good Boy( H. Grube), 2. Kuba ( L. Weiß), 3. Johannisfeuer( M. Ringius). Toto: 18:10. Plat: 13, 16, 28: 10. Ferner liefen: Paula Bingen, Coriolanus, Barmaid, Handschlag.

8. Rennen: 1. Baron Klatawah( M. Bauer), 2. Quera( Berbellin), liesen: Handfest. Batschart, Linsko, Odessa , Altgold, Klud, Höhensonne. 3. Flatterrofe( F. Brand). Toto: 19: 10. Plat: 14, 31, 17: 10. Ferner

3.

Nachmittagskonzert des Berliner Funkorchesters. Dirigent: Bruno 4.30-6 Uhr abends:( Uebertragung aus dem Funkhausgarten) Seidler- Winkler . 6.40 Uhr abends: Zehn Minuten für die Frau ( Das Dummchen in der Schule"). 7 Uhr abends: Dr. Richter­Wilmersdorf: Das Haar". II. Teil. Die wichtigsten Krank­heiten des Haarsystems". 7.30-8.20 Uhr abends: Hans- Bredow­Schule( Bildungskurse). Abteilung Gartenbau. Professor Dr. Ludwigs: Pflanzenkrankheiten im Garten". 2. Vortrag. 8 Uhr Roy( Lahore ): Einführung in die indische Kultur". 1. Vortrag. abends: Abteilung Völkerkunde. Professor Pandit Tarachand Indien, das Wunderland und seine Bewohner". 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus dem Saal des Hauses der Funkindustrie. Bunter Abend. 1. Blankenburg : Einzug der Hellebardiere. Marsch( Tam­bouraschenchor Wellebit. Dirigent: Hermann Meier). 2. a) V. Rose: Mein Liebling heißt Mädi, aus der Revue An Alle", b) H. Warren: Pasadena , o) R. Nelson: Wenn du meine Tante siehst, Geschäftliche Mitteilungen. aus der Burleske Harem auf Reisen"( Willi Weiß , Tenor; am Flügel: Miezi Peery). 3. a) Kéler Béla: Lustspielouvertüre. b) Grunow: Glockenblümchen läutet( Solo für Tubaphoninstru­ment, Tambouraschenchor Wellebit). 4. a) J. Schonberger: Havana( Grüß mir die Sterne), b) R. Nelson: Zur Liebe gehört aus Madame Revue", c) A. Silver: auch ein bißchen Musik, Sag ihr's beim Tanze( Willi Weiß, am Flügel: Miezi Peery). 5. a) Joh. Strauß: Geschichten aus dem Wiener Wald, b) Joh. Strauß : Frühlingsstimmen, Walzer( Frida Weber- Fleßburg, Sopran; am Flügel: Professor Oskar Wappenschmitt). 9. Lustiges( Paul Graetz ). 10 Uhr abends: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater und Filmdienst.

9. Rennen: 1. Charlotte Mathilde( Barnewit), 2. Benedict( Bahr). Angora( 5. Grube). Toto: 170: 10. Blag: 29, 21, 15: 10. Ferner liefen: Sturgast, Modern, Sevilla , Alarich , Lu, Dolerit, Arion I

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