Und in dem neuerdings vom Barkelvorstand herausgegebenen Agitationsschriftchen Sozialdemokratie, Landwirtschaft und Bodenreform" heißt es: „ Nichts wäre weniger sozialistisch und nichts törichter, als wenn man all die vielgestaltigen Probleme, welche die Bodenreform stellt, nach einem Schema lösen wollte. Insbesondere kann es sich nicht darum handeln, etwa das gesamte Privateigentum an Grund und Boden aufzuheben und durch gesellschaftliches Eigentum zu erseßen."
Wirksamer aber noch als diese literarischen Versicherungen dürfte der Hinweis auf die von den sozialdemokra= tischen Bertretungen im Reichstag und in den Landtagen verfolgte, auf Erhaltung und Förderung der bäuerlichen Wirtschaft gerichtete Politik sein. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen! Unser Eintreten für die bäuerliche Anlieger- und Neusiedlung, für den landwirtschaft lichen Bachtschuß, für die bäuerliche Wirtschaftsförderung durch Krediterleichterung, Dünger- und Saatgutbeschaffung, Berkehrsentwicklung, Bodenmeliorationen, Ausbau des landwirtschaftlichen Fachbildungswesens u. a. m. legen am besten Zeugnis dafür ab, daß uns nichts ferner liegt, als der bäuerlichen Wirtschaft den Garaus zu machen. Unfer großer Bodenreformantrag im Reichstag und ebenso die gelegentlich der Zollverhandlungen im Reichstagsausschuß entwickelten Richtlinien zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion gehen gleichermaßen auf Förderung und Stärkung der bäuerlichen Eristen
zen aus.
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| nahme des Briefes der Erefutive stimmte. Das beweist, daß Ruth Fischer es für gefährlich hält, den offenen Kampf gegen die Erefutive aufzunehmen. An der starken Spannung in der KPD. wird natürlich dadurch nichts geändert.
Zusammenbruch- Kazenjammer.
Oberst Schwerdtfeger über den Bankrott der Kriegspolitik.
den Produktionsmitteln den Produktionsmitteln ftaatliches, fommunales, fon jumgenossenschaftliches, produktiogenossenschaftliches, privates fönnen nebeneinander in einer sozialistischen Gefellschaft egiftieren. Die verschiedensten Formen des Betriebs bureaukratischer, gewerkschaftlicher, genossenschaftlicher, Alleinbetrieb; die verschiedensten Formen der Entlohnung der Arbeiter fires Gehalt, Zeitlohn, Stücklohn, Beteiligung an allen Ersparniffen von Rohmaterial, Maschinerie usw., Beteiligung an den Resultaten intensiverer Arbeit; die verschiedensten Formen Rauf aus den Lagern des Staates, der Gemeinden, der Konjum jammenbruchs" macht der militärpolitische Sachverständige der Zirkulation der Produkte durch Lieferungskontrakte, durch In dem dreibändigen Wert über die Ursachen des Zugenossenschaften, der Produzenten selbst usw. usw. Diefelbe Oberst a. D. Schwerdtfeger, der die Zusammenhänge Mannigfaltigkeit des ökonomischen Mechanismus zwischen der militärischen und der politischen Leitung im Weltwie heute ist in einer sozialistischen Gesellschaft möglich. Bloß das Haften und Jagen, Kämpfen und Ringen, Ber- frieg zu erforschen hatte, eine überraschend an ständige nichten und Vernichtet werden des heutigen Konkurrenzfampfes iftig ur. Gelbstverständlich wählt der einstige altpreu ausgeschaltet und ebenso der Gegensatz zwischen Ausbeutern und ausgeschaltet und ebenso der Gegensatz zwischen Ausbeutern und Bische Offizier Worte, die dem schuldigen Respekt" gegen den ehemaligen Monarchen, die Marschälle und fomAusgebeuteten." mandierenden Generale angepakt sind, und klagt das„ Fatum", das Schicksal an und nicht die Blindwütigkeit und Kurzsichtigkeit der letzten D. 5.-L. Aber trotzdem- die tärpolitiker in Scherben, so daß der„ Ia g", der einen Aufsatz Dolch stoßlüge schlägt auch dieser hochkonservative MiliSchwerdtfegers über die Erinnerungen Clemens v. Del „ Tag", brüds bringt, gequält dem Artikel eine Bemerkung voransegt, daß er sich feineswegs mit Oberst Schwerdtfegers Schlußfolgerungen identifiziere. Es scheint den Hugenberg- ,, a g " außerordentlich peinlich zu berühren, daß in seinen Spalten jemand die niederschmetternde Wirkung von Ludendorffs Reichsleitung darstellt und die politischen Folgerungen eines wilhelminischen Staatssetretārs daraus zieht, die etwa nach dem Zeugnis Clemens v. Delbrück folgendermaßen lauteten:
( Karl Kautsky :„ Die soziale Revolution II.",„ Am Tage nach der sozialen Revolution", Seite 36 bis 37.)
Wie wäre es, wenn man diesen Säßen Aufnahme in den theoretischen Teil des Programms gewährte! Sie scheinen mir bei weitem das Treffendste zu sein, was über die zu fünftige Wirtschaft gesagt werden kann.
Vom kommunistischen Kriegsschauplatz. Der Befehl der„ Ekki" wird ausgeführt. Der Befehl der„ Etti"- für den nicht eingeweihten Leser: affenstillstandsforderung auf die politische Erekutiv- Komitee der kommunistischen Internationale. Ein Bezirk nach dem andern pariert Order und triumphierend verWestfachsen, fündet die ,, Rote Fahne" die neuesten Siege vom Kriegsschauplay. So haben die Bezirke West fachsen, Niedersach heißen und versprechen damit die neue Taktik durchzuführen. fen und Niederrhein „ einstimmig" den Brief gutgewie sehr diese neue Taktik von den Bedürfnissen der russi fchen Außenpolitik diftiert ist, zeigt die„ Rote Fahne"
In dem Erläuterungsartikel zu diesem Ausschußantrag wurde in dem Artikel:„ Um die deutsche Nahrungsmittel erzeugung" im ,, Borwärts" vom 26. Juli 1925 gesagt: " Der jozialdemokratische Antrag stützt sich auf das Gutachten der Mitglieder des Agrarenqueteausschusses, Aereboe und Gering, daß der Schwerpunkt der deutschen Agrarverfassung im bäuerlichen Fa milienbetriebe liegt und daß hierin ein besonderer Vorzug der deutschen Agrarverfassung zu erblicken ist. Der sozialdemokratische Antrag, der gewiffermaßen in kürzester Form ein grundlegendes felber in ihrer wütenden Bolemit gegen die angeblich rechten" an Tage und Stunden flammerte und das Friedens
Produktions- und Intensivierungsprogramm für die Landwirtschaft enthält, erhebt die Forderung, den bäuerlichen Familien. betrieb bei allen Maßnahmen besonders zu berüdfichtigen."
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Selbst wenn man die Partie verloren gab und eine baldige
Einstellung des Kampfes für notwendig erachtete, war doch kein Anlaß erkennbar, weshalb die Oberste Heeresleitung sin angebot mitten in einer schweren inner politischen Krisis ergehen lassen wollte."
Mit großer Sorge erfüllte es C. v. Delbrück , daß man gleich
zeitig um einen fofortigen Waffenftillstand nachsuchte. Das mußte einerseits als ein Zeichen von Schwäche angesehen werden, andererfeits machte es die französischen und englischen Generale, ohne die über einen Waffenstillstand nicht verhandelt werden konnte, zu Herren der Lage. Die Waffenstillstandsverhandlungen traten in den Vordergrund, und es konnte dahin Rapitulation verhandeln mußten, die uns zwang, jeden fommen, daß wir nicht mehr über einen Frieden, sondern über eine Frieden zu akzeptieren.
Abweichungen der Ruth- Fischer- Maslow- Gruppe. Die Bezeichnung rechts" ist in diesem Fall natürlich nur gewählt, um die Mitglieder zu beruhigen. Wörtlich schreibt die Rote Während so die politische Pragis der Partei feit der Fahne": Umwälzung immer entschiedener auf Förderung der BauernRechts, und nicht links, ist schließlich die ideologische Kam. wirtschaften eingestellt wurde, hält es die Programmfommij- pagne gegen die Taktik der Komintern , die von dieser Gruppe feit fion offenbar für gut, die Bauern von neuem mit der theore- langer Zeit geführt wird. Die Legenden vom Moskauer Optischen Freßlegende" vor den Kopf zu stoßen. Und das in portunism us" find gerade in der heutigen Situation eine einer Zeit, wo es immer flarer zu Tage tritt, daß eine wirtdirette antibolichemistische Gefahr. Sie stehen- ob jeftiv liche ,, Eroberung der politischen Macht" ohne Gewinnung der auf einer Linie mit der Heze Paul Levis und Frieslands Masse der kleinen Arbeitsbauern unmöglich ist, wo darum gegen Sowjetrußlands angeblichen Verrat ander westeuroder Ruf:„ Hinaus auf's Land"! erneut in weitesten Kreisen blid, wo breite jozialdemokratische Arbeitermaffen mit Sowjetrußland auf die Dolchstoßlegende eingeschworenen Lesertreis mit dem päischen Arbeiterbewegung". Gerade in einem AugenUnd so unterbreitet der„ Tag" diese Wahrheiten seinem zu sympatisieren beginnen, versuchen die reaktionären sozialbemo fratischen Partei- und Gewerkschaftsführer gerade mit solchen linken entschuldigenden Kommentar, der Auffah Schwerdtfegers verPhrasen die Ostorientierung der Arbeiter zu verfolge wohl die„ Absicht, die Versöhnung zwischen denjenigen hindern. Sogar Kautsky wirft Sowjetrußland in seiner neuen Boltstreifen zu fördern, die sich über die Frage der Schuld am Heßbroschüre vor, daß„ Moskau die internationale Ar. Zusammenbruch heftig befehden." beiterbewegung ruiniert" und zum Kapitalismus" Schwerdtfeger setzt sich in einem weiteren Auffah, den er zurückkehrt. Die Sozialdemokraten arbeiten mit solchen Ar- in der" DA3." veröffentlicht, gegen die Angriffe füddeutscher gumenten für die geistige Vorbereitung des Durch. Kritiker" auf sein Schlußurteil und seinen und eutschen marschparagraphen im Dienste des englischen Imperialis Fatalismus" zur Wehr. Es ist eine bittere Anmus. Wer heute einen Gegensatz zwischen Mostau" und den Bar- flage gegen das durch ein verantwortungsloses Kriegsteien der Komtintern aufzureißen versucht, hilft den schlimmsten Fein- preffe amt" belogene und betrogene deutsche Bolt, was den des Proletariats." Schwerdtfeger hier schreibt:
der Partei ertönt.
Der Grund für die Wiederausgrabung jenes Gazes ift offenbar das Bedürfnis, dem Prinzip der Vergesellschaftung der großen monopolistisch konzentrierten Produktionsmittel im Programm Ausdruck zu verleihen. Will man das, so genügt es zu sagen: Bergesellschaftung der monopolisierten groß tapitalistischen Produktionszweige. So wenig wie die Millionen Bauernwirtschaften von oben herunter vergesellschaftet" werden fönnen, so wenig ist das mit den Millionen leinfapitalistischer Produktions- und Handelsbetriebe der Fall.
Jeder Bersuch einer prinzipiellen Schablonisierung unferes Wirtschaftslebens wird von der Wirklichkeit Lügen gestraft. Wer sich von der Idee einer uniformen Gestaltung zufünftiger Wirtschaftsweise noch nicht frei machen fann, dem empfehle ich die nachdentliche Beachtung folgender aus Karl Kautstys Feder geflossener Säße:
,, Nichts ist irriger, als fich eine sozialistische Gesellschaft als einen einfachen starren Mechanismus vorzustellen, der, einmal in Gang gebracht. immer wieder in gleicher Weise sein Räderwert ablaufen räßt. Die mannigfachsten Arten des Eigentums an
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„ Fortsetzung"
Von Fritz Müller- Partenkirchen .
Ich habe die Schullesebücher meiner Jugend hervorgeholt. Dann rief ich meine Kinder, daß sie die ihrigen daneben legten. Es ergab sich, daß sich die Lesebücher sehr geändert hatten, im Drud, im Einband, in der Farbe, im Pfundgewicht. Nur in etwas maren sie ganz gleich geblieben: in den moralischen Lesestücken. Da war er noch der edle Friedrich mit seinem Gegenspiel, dem bösen Ulrich. Da troff der brave Konrad noch von Güte, während der Tunichtgut von Franz eflig unter die Räder kam. Da pantschte noch der Engel von Elisabeth in dickflüssigen Wohltaten herum, während Ellas Flattergeist. am Ende über spige Steine stolperte. Wie tommt es, hab' ich mich gefragt, daß alles fich entwickelt hat, der Druck, der Einband, und das Bfundgewicht, nicht aber der moralisch aufgehobene Finger? Oder fah man's mur nicht? Vielleicht hat sich der Finger unsichtbar verlängert? Ich ging ihm nach und fand die Fortfegung:
Grille.
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Die Grille und die Ameise
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Die hungrige Grille tam im strengen Winter zur Ameise und bat fie um Effen. Hast Du denn nicht Speise für den Winter geSammelt?" fragte die Ameife. Ich hatte ja teine Zeit dazu," mar die Antwort. ,, Keine Zeit, Frau Grille? Was haft Du dem im Sommer zu tun gehabt?" Ich habe gesungen", erwiderte die Run gut, wenn Du im Sommer musiziert haft, so magst Du jetzt im Winter tanzen."/ Fortsetzung: Alle Schüler mußten diese Fabel nacherzählen, auswendig lernen und einen Auffah daraus machen. Sie brachten es nicht mehr aus dem Kopf. Groß geworden, wurden fie ein Volk von Ameisen. Wenn im Winter die hungrigen Künstler, Dichter und Denker zu ihnen kamen, sagten sie in bravem Eingedenken an das Lesebuch: Nun gut, wenn ihr im Sommer Jangt, mögt ihr im Winter tanzen," und ließen ihre Dichter hungern. Edle Wohltätigteit.
Konrad begegnete jeden Morgen auf dem Schulweg einem
Bettler. Diefer bat ihn um ein Almosen. Da aber Konrad fein Geld
hatte, gab er ihm sein Butterbrot. Das tat der gute Konrad Tag für Tag. Fortsetzung: Als Konrad groß geworden war und Frau und Kinder hatte, mußte er im besten Mannesalter sterben. Die Aerzte setzten in den Totenschein:„ Starb an vorzeitiger Entartung der Gewebe, die in früher Jugend an Unterernährung gelitten haben müssen." Nicht das meinige.
Ganz glatt scheint aber selbst in der KPD . die befohlene Schwenkung nicht zu gehen. Der Berliner Bezirks vorst and hat in einer allgemeinen Abstimmung den offenen Brief der Erefutive mit 48 gegen 22 Stimmen abge lehnt. Bei einer nachträglichen Abstimmung derjenigen, die in der Sigung gefehlt hatten, ergab sich ein Stimmverhältnis von 63 gegen 24. Die Rote Fahne " stellt ausverhältnis von 63 gegen 24. Die" Rote Fahne " ftellt ausdrücklich fest, daß Ruth Fischer gemeinsam mit der Minderheit gegen die Mehrheit der Bezirksleitung für die An
" Bugleich hatte sich in steigendem Maße eine Stellungnahme des ganzen deutschen Volkes mit verschwindend geringen Ausnahmen zugunsten einer rein militärischen Betrachtungsmeise und zuungunsten des politischen Dentens vollzogen... Die öffentliche Meinung ging mit der militärischen Führung und verschob die Dinge immer mehr im Sinne einer Ausschaltung der politischen Gesichtspuntte.... Das deutsche Bolt selbst, der tragische Held des Geschehens, hat stets dazu bei I getragen, diese un heilvolle Entwicklung noch zu verstärken." wir haben doch vorher besseres Rorn gesehen?" Das ist wahr, ,, Das ist wahr,| zu Worte zu femmen und wurde dann von Polizisten abgeführt. Sie aber es war nicht das meinige". Fortsetzung: Als es wieder behauptete bei ihrer Bernehmung, daß die Gesellschaft zur Förderung Frieden war, sollte in diesem Dorf ein Bürgermeister gewählt der Moral eine schwarze Liste von solchen Bühnenwerten zusammenwerden. Da wurde jener Bauer vorgeschlagen. Mein", sagten die gestellt habe, deren Aufführung die Mitglieder der Gesellschaft mit imftande, im nächsten Krieg den Feind an allen anderen Dörfern Leute, den nehmen wir nicht zum Bürgermeister. Der wäre fonit allen Mitteln zu verhindern entschloffen feien. Es tann also eine bewegte Theatersaison in London geben. porbei in sein eigenes Dorf zum Plündern zu führen."
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Die Technik des großen Films behandelte Dipl.- Ing. Kossowski in einem Kinovortrage in der Urania . Leider trennte er Vortrag und Kinovorführung. Seine aus der Praxis geschöpften Erläuterungen und Enthüllungen( wie es gemacht wird und auch wie es falsch gemacht wird) werden manchem die Lichtspieltunft in ganz anderem Lichte erscheinen lassen. Vor allem gaben sie eine deutfleinsten Stück Film steckt. Besonders interessant waren die Vorliche Borstellung davon, wie unendlich viel geduldiger Arbeit in dem führungen aus der Welt der Filmschauspieler und derer, die es ( wie gehen und sich feßen) filmgerecht vorzunehmen. Wie Filmwerden wollen. Man sah da, wie schwer es ist, die einfachste Sache bauten entstehen, wie der Rohfilm präpariert und der belichtete Film entwidelt wird, wie die Kamera arbeitet, tam anschaulich heraus. Die Rätsel des Tridfilmes wurden entschleiert und vieles andere erklärt. Aber Vortrag und Vorführung sollten ineinandergearbeitet und das ganze organischer aufgebaut werden.
Bierabende und Amtsroben. Die Stätten der deutschen Wissenschaft beginnen sich jetzt langsam vom lastenden Drud ber Kriegsinstituten an ausreichenden Mitteln, den jüngeren Gelehrten an und Nachkriegszeit zu erholen. Aber noch fehlt es den Forschungswirksamen Beihilfen. Reichere, glücklichere Länder, die vom Kriege kaum berührt wurden, drohen die deutsche wissenschaftliche Forschung diesem llebel nach Kräften zu steuern. Lücken in den Bibliotheks zu überflügeln. Die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaft fucht beständen werden allmählich aufgefüllt, und selbst die kostspielige Literatur des Auslandes, von Fachausschüssen der Notgemeinschaft gefichtet, geht nach und nach den Hochschulbüchereien zu. Doch ein verarmtes, verschuldetes Land ist eine Stiefmutter der Wissenschaft. Allzu knapp find die öffentlichen Mittel, die der reinen Forfdjung und ihren Jüngern zu Gebote stehen. Bei diesem trüben Bilde der Gegenwart wirten zwei Hochschulnachrichten aus Frankfurt a. M. eine Meggerei, um einen Ralbstopf zu faufen. Als der FleischerEntgewerkschaftlichung. Ein nicht organisierter Mann tritt in und Dresden doppelt beschämend. Bom 24. bis 26. September geselle den Kopf einwickelt, bemerkt der Kunde eine Inschrift, die d. J. tagt in Frankfurt die deutsche Bereinigung für Mikrobiologie. besagt, daß dies ein Laden der organisierten Arbeiter sei. Sagen Büfett im Frankfurter Hof ", dem ersten Hotel der Stadt, fein. Jawohl, mein Herr," erwiderte der Fleischergeselle. D, ich bin Das Hauptereignis des Rongresses wird ein Bierabend mit faltem Gie, forschte der Kunde, ist dies auch Gewerkschaftsarbeit?" nicht weniger gegenwartsfroh flingt die folgende Nachricht aus Diesben: Dbzwar durch die zeitgemäße Berordnung des Reichsarbeit haben. Ich fann die Ware leicht entgewerkschaftlichen," fein Freund der Gemertschaften und möchte auch feine Gewerkschaftspräsidenten Hochschulprofefforen das Recht eingeräumt wird, bei beruhigte der Fleischergeselle, nahm den Kalbskopf und verschwand Kriegervereins- und Stahlhelmfesten die alte Militäruniform auf in dem Raum hinter dem Laden. Nach einigen Augenblicken fehrte neu gebügelt anzulegen, hat obendrein der Senat der Technischen Hochschule in Dresden beschlossen, nach dem Vorbilde der Univerfi- Sie das gemacht," fragte der Kunde. Sehr einfach, ich nahm das er zurück und bemerfte:" So, icht ist's in Ordnung. Wie haben schaffen und hierfür 5000 m. bereitzustellen! Freilich charakte täten für die Mitglieder eines Hohen Senats Amtsroben zu be- Hirn heraus." rifieren Bierabende und Amtsroben beffer als Bibliotheken und wissenschaftliche Forschungen, worauf es an unseren Hochschulen beute in erster Linie ankommt.
Spielplanänderung. In der Bollsbühne gelangt am Freitag in Ab
Die Eröffnung der Tribüne muß auf nächste Woche verschoben werden. hat befchloffen, die vor längerer Zeit aus Rußland zurückgelieferte HerderWiederaufstellung der Rigaer Herderbüfte. Das Rigaer Bildungsamt büfte auf ihrem alten Standort auf dem Herderplak wieder aufstellen zu laffen.
Die Eröffnung der Städtischen Oper. Troß der Verzögerung, die ber Bauarbeiterftreit mit fich gebracht hat, ist der Umbau des bisherigen Deutschen Opernbanses soweit gefördert worden, daß die Eröffnung nunmehr bestimmt am 18. d. M. ftattfinden wird. Als Eröffnungsvorstellung anwalt in Deutschland scheint die Präsidentin der englischen Geselländerung des Spielplans, amlet" zur Ausführung. Anfang 7%, Uhr. Eine Förderin der Moral". Ebenso wenig wie der Staats- geben Die Meistersinger von Nürnberg in Szene. schaft für Förderung der Moral" zu wissen, daß es Dingen gegenüber, die man unterbrücken möchte, feine falschere Tattit gibt, als sie mit seinen Zensurmaßnahmen seinerzeit für Wedekinds Dramen mit zum Gegenstand eines Standals zu machen. Wie der Staatsanwalt unerhörtem Erfolg Reflame gemacht hat, so tat es in diesen Tagen die genannte Dame, indem sie bei der Aufführung eines Stüdes des erfolgreichen englischen Dramatiters Noel Cowards Die gefallenen Engel" eine Mischung von Sham und Wedekind einen Standal verursachte. Bei Beginn des zweiten Attes erhob fie gegen die Aufführung dieses Stüdes und verlange, daß die Szene, die nun folgen soll, übergangen werde!". Natürlich erhob sich ein wüfter Tumult, die Sittlichkeitspräsidentin versuchte noch einmal, bon 3570 Rilometer.
Ein feindlicher Offizier tam ins Dorf und verlangte barsch Korn für seine Truppen. Gin Bauer führte ihn vors Dorf hinaus. Sie tamen an manchen schönen Getreidefeld vorüber. Ist es hier?" sich und rief:„ Ich erhebe im Namen der Frauen Englands Einspruch norwegischer Flagge, aber mit italienischem Berfonal erfolgen. Dieses Luft
fragte der Offizier. Noch nicht", sagte der Bauer. Endlich kamen sie an einen ärmlichen Ader. Hier ist es, Herr Offizier,"
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Amundsens neuer Nordpolplan. Die italienischen Blätter melden, daß Amundsen für seine nächste Nordpolfahrt im tommenden Frühjahr das halbftarre Luftschiff 1 für den italienischen Fislus zu günstigen Bedingungen an getauft bat. Die neue Nordpolarfahrt soll im nächsten Frübjahr wohl unter fchiff it 106 meter lang, besitzt 3 Motoren, die ihm eine Geschwindigkeit von 77 bis 105 Stilometer in der Stunde geben, und hat einen Aktionsradius