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und 1. Oftober jedes Jahr einzutreten. Die Herren Regierungs­ präsidenten find ermächtigt, Polizeianwärter, sofern sie den sonstigen Anstellungsbestimmungen entsprechen, schon mit Vollendung des 18. Lebensjahres in die Schutzpolizei einzustellen. Diese Anordnung ist gerade für die Abiturienten getroffen. Es soll damit bezweckt werden, daß bald nach der Schulentlassung diese sich ihrer Berufs ausbildung widmen fönnen. Ich glaube annehmen zu dürfen, daß die Laufbahn eines Polizeioffiziers, besonders für die förperlich gut veranlagten Abiturienten und für die mit besonderer Führerveranlagung erstrebens. mert ist, zumal die Kosten der Ausbildung gering find. Anmel bungen nehmen die zuständigen Polizeischulen entgegen."

Wir begrüßen diesen Erlaß deshalb, weil auch befähigte Söhne aus dem Arbeiterstande die Möglichkeit haben, Polizeioffizier zu werden. Gleiches Recht für alle Befähigten.

Die Dollarbraut.

Befrogene Ehestandskandidaten.

Mit einer millionenschweren amerikanischen Erbin wollten vier Heiratskandidaten genarrt worden sein. Deshalb hatten sie gegen den Heiratsvermittler Bach now, der nach seiner Angabe dieses tostbare Objekt an Hand hatte, sowie seine Ehefrau, eine Antlage wegen Betrugs veranlaßt, die jetzt das Schöffengericht Charlotten burg beschäftigte.

Parteinachrichten

Einsendungen für diese Nubrik find Berlin SB. 68, Sindenstraße 3,

für Groß- Berlin

ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2 Trep, rechts, an richten.

3. Kreis Wedding . Freitag, 11. September, 7% Uhr, Sigung der Arbeiter. wohlfahrt, Rinderschus, Abteilungsleiterinnen, Bertreter der Kommunalen Rommiffion, Jungfozialisten und Arbeiterjugend Schönstedtstr. 1, 8immer 122/123. Mitgliedsbuch mitbringen.

5. Kreis Friedrichshain . Donnerstag( heute) 7 Uhr wichtige Sigung der Beamtenwerbeausschüsse bei Wittschuß. Petersburger Str. 4. Alle Ab­teilungen müffen vertreten fein.

6. Rreis Kreuzberg. Freitag, 11. September, 7% Uhr, versammeln sich die Ordner bei Reim, Urbanstr. 29. 11. Kreis Schöneberg- Frieben an. Donnerstag, 10. September, 8 Uhr, im Wilhelmshof, Gaal 1 Tr., Kreisvertretertag. 1. Bericht der Stadt- und Bezirksverordneten. 2. Aufstellung der Kandidaten. Die Abteilungsleiter und der engere Borftand treffen fich pünktlich 7% Uhr im felben Lotal. Heute, Donnerstag, den 10. September: Junglozialisten. Gruppe Renköln: 8 Uhr Rogatftr. 11/12 Bortrag des Gen. Erwin Marquardt: Liberalismus und Sozialismus". Charlottenburg : Rosinenstr. 4, v. I, Uhr, Arbeitsgemeinschaft Görliger Programm ( Wirtschaft und Bolitik).

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Tempelhof . Deffentliche Bersammlung heute, Donnerstag, 10. Gep­tember, 8 Uhr, Aula des Realgymnasiums, Raiferin- Augusta- Straße. Thema: Roll- und Steuerpolitik der Reichsregierung. Ref.: Kurt Heinig .

Morgen, Freitag, den 11. September:

63. bt. Staaten. 8 Uhr Abteilungsversammlung Lokal Reschte. Bortrag des Gen. Judrian: Die Berliner Wahlen. 83. Abt. Lichterfelbe. Ru der Kreissigung der Arbeiterwohlfahrt, 8 Uhr, bei Lehmann, Lankmik, Raiser- Wilhelm- Str. 29, müssen sämtliche in der Wohlfahrts- und Jugendpflege Tätigen sowie die Bezirks- und Stadt­verordneten erscheinen.

98. Abt. Reukölln. 7% Uhr Mitgliederversammlung Lokal Teich, Knesebed. ftraße 135. Vortrag des Gen. Klodt: Die Berliner Wahlen.

127. Abt. Schenschönhausen. Uhr Mitgliederversammlung Schule Freien­walder Straße. Die Gruppenführer laden dazu ein. Jungfozialisten. Gruppe Schöneberg : 8 Uhr Jugendheim Rubensstraße Arbeitsgemeinschaftsabend. Die wirtschaftlichen Grundlagen des Mittel­

alters".

ftraße 17. Seimabend. Citboften B.: Jugenbheim Mariannenufer la. Bortrag: Warum Sozialistische Arbeiterjugend?"-Südwesten: Jugendheim Lindenstr. 3. Bortrag: Bier Jahre Maffenmorden". Friebenau: Schule Offenbacher Str. 5a. Mitgliederversammlung. Rehlendorf: Südschule, Wil helmstraße. Bortrag: wed und Biele der SAJ.".

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".

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Gefäftsstelle: Berlin G. 14. Sebaftianstr. 37/38, Sof 2 St. In Sufunft tommen folgende Abkürzungen aur Anwendung: Mo., Di., Mi., Do., Fr., So. für Montag, Dienstag usw. Sonntag wird stets ausgeschrieben. Botsd., Anh., Görl., Schlef., Stett., Charlbg., 800., Alex. für die einzelnen Bahnhöfe. Mital.- Verf. für Mitglieder versammlung.

Tiergarten. Sonntag, 18. 9., Pflichtbeteiligung in Behbenid. Anmeldung für Quartier bei Redler, Stegliger Str. 64( Tel.: Kurfürst 1965) und bei Sübner, Wilsnader Str. 34, umgehend. Sonntagsrückfahrkarte 2,40. Friedrichshain . Sonntag, 13. 9., vorm. 9% Uhr, Treffen zur Autofahrt nach Treptow . Alt- Landsberg Vereinslobal Fruchtstr. 36a. Fahrpreis 1, M. Kameraden, die am Sonntag, 18. 9., nach Stortom fahren, melden fich fofort bei Rekler. Antreten vorm. 7 Uhr Wiener Brücke. Köpenid. Sonntag, 13. 9., Abfahrt nachm. 12,05 Uhr Bhf. Köpenid nach Hoppegarten - Altlandsberg mit Tambourtorps und Fahnen. Radfahrer- Abt. an derfelben Stelle ebenfalls 12 Uhr. Brenzlauer Berg. 2. Rug. Fr., 11. 9., bei Böhme, Pasteurste. 6, Rugversammlung. Steglis- Lantwis- Lichterfelbe. Go., 12. 9., nachm. 1,45 Uhr, Großenhain - Fahrer Anh. Bhf. Sonntag, 13. 9., vorm. 5,35 Uhr, Finsterwalde­Fahrer Botsd. Bhf. Anmeldungen bis Donnerstag Turnhalle. Mitte. Sonn­tag, 13. 9., Pflichtveranstaltung Storkom. Antreten vorm. 7,45 Uhr Görl. Bhf. Mo., 14. 9., abends 8 Uhr, Fördererzug Dirdsenstr. 1. Sichtenberg Sonntag, 13. 9., vorm. 8,45 Uhr, Antreten Bhf. Lichtenberg- Friedrichsfeibe. Unter­gruppen und Spielmannzug 9,45 Uhr Bhf. Soppegarten, Neuenhagen . Soppegarten Birkenstein. Sonntag, 13. 9., vorm. 9,45 Uhr, Bhf. Soppegarten zum Empfang auswärtiger Rameraden und Teilnahme Fahnenweide Alt­Tandsberg. Ablershof. Sonntag, 13. 9., vorm. 7,45 Uhr, Abfahrt vom Bhf. Adlershof nach Stortom. 2, M. Fahrgeld für Snntagsrückfahrkarte Fr. abends 6 bis 8 Uhr an Kamerab Wittrin, Bismarcftr. 16, zahlen.

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Berband Volksgesundheit, Ortsverein Berlin . Donnerstag, 10. September, 8 Uhr, in der Schule Jfflandstr. 9/11( Nähe Jannowigbrüde) spricht Genoffe Poppendorf über Die Boltsbühnenbewegung". Freie Aussprache. Gäste herzlich willkommen. In der Jugendgruppe am Freitag, 11. Geptember, im Jugendheim Goßlerftr. 61 Diskussionsabend.

Wer von den Heiratsluftigen die schöne Amerikanerin und die daran hängenden Millionen, der ganzen Beschreibung nach eine Dollarprinzessin, zu erobern gedachte, hatte vorher einen ent= fprechenden Borschuß zahlen müssen. Es war dann immer auch schon mit der angeblichen Dollerprinzessin ein unter Chiffre gehender Briefwechsel zustande gekommen, stets endigte dieser aber bamit, daß die Briefschreiberin, die mit Anita Raven" unter­zeichnete, antwortete, daß ihr der Absender zwar sehr sympathisch fei, jedoch hätte sie sich zu ihrem Bedauern entschlossen, einem anderen die Hand für das Leben zu reichen. Bulegt schöpfte einer der Enttäuschten einen gewissen Verdacht. Er suchte deshalb ein Restaurant auf, das in der Nähe desjenigen Poftamtes lag, von dem die Briefe der Amerikanerin famen. Hier fragte er, die erhaltene angebliche Photographie vorlegend, ob die darauf ab­gebildete Dame befannt sei. Da befam er mun zu seiner Ber­blüffung die Antwort: Das ist ja eine Dame aus der Nachbar­schaft." Jezt lief er zum Kadi, und so tam der Stein ins Rollen. Gegen den Hauptbeschuldigten selbst aber mußte das Verfahren ein. gestellt werden, da er in Geistesfrankheit verfallen ist. Seine mun allein vor dem Gericht stehende Frau blieb fest dabei, daß die mysteriöse Dollarprinzessin tein Phantasiegebilde sei. 3um Be Frauenveranstaltungen morgen, Freitag, den 11. September: im otat Marzahn , Utrechter Str. 29, ber Baſtelabend der Mitglieber ftatt

weise, daß diese einmal zum Vorschein gekommen sei und durch ihre Vermittlung geheiratet habe, fonnte fie auch einen Zeugen ins Feld führen. Dieser befundete, daß eines Tages bei einem zu­fälligen Besuch seinerseits bei den Eheleuten ein vornehmes Baar erschien und Bachnow und seiner Frau unter den Worten: Nun follen sie den Lohn haben für Ihre Arbeit," 20 000 Dollar als Provision in lauter Scheinen ausgezahlt hatte. Er hatte dies genau gefehen. Wäre dieser Zeuge nicht eine zweifelsfreie Berson gewesen, so wäre er wahrscheinlich in einen bestimmten Verdacht geraten. So aber meinte das Gericht, daß er vielleicht selbst das Opfer einer Komödie geworden sei. Denn 20 000 Dollar jeien zu damaliger Zeit eine horrende Summe gewesen, für die man bald ganz Berlin hätte faufen fönnen. Die Komödie war jedoch nicht zu beweisen, und so mußte das Gericht auf Frei­fprechung erkennen.

O schöne Zeit, o fefige 3eif", ein Boltsstüd von Dr. Bruno Decker, Musik von Walter W. Goeze, hat das Rose- Theater auf den Spielplan gefeßt. Es spielt in der Zeit, als das Handwerk noch einen goldenen Boden hatte, ohne ein wahres Spiegelbild dieser Beit zu sein; denn auch damals floß nicht das ganze Leben in Gemüt lichkeit und Bieberkeit dahin und viele Stände hatten ihre bitteren Note. Das Manuskript ist nach altbewährtem Muster gearbeitet, mit der ungerechtfertigten Verdächtigung des Helden, dem eingeflochtenen Schwarm für's Militär und dem ach, so guten Abschluß, weil der König Pate des siebenten Jungen ist. Der Alte Friz ist ziemlich ab= geflappert, nun tritt Papa Wrangel in Erscheinung. Das Publikum will in Oberflächlichkeit die verflossene Zeit rührsam und schön finden fönnen. Diesen Ansprüchen fam das Rose- Theater in Aufmachung und Darstellung weitest entgegen. Die Kulissenherrlichkeit, die enge Straßen und Stralau erstehen ließ, fand dankbare Anerkennung.

Berliner Kommunalpolitit 1921-1925. Das angekündigte Handbuch zu den am 25. Ottober stattfindenden Berliner Kom­munalwahlen ist unter obigem Titel erschienen. Das Buch gibt in gedrängter Kürze und übersichtlich einen guten Einblick in die Tätigkeit der sozialdemokratischen Stadtver­ordnetenfrattion im Berliner Rathause von 1921-1925. Jedes fommunalpolitisch tätige Mitglied der Partei muß das Handbuch erwerben. Bu beziehen ist es im Bezirkssekretariat, Lindenstr. 3, 2. Hof links 2 Tr. Preis des 196 Seiten umfassenden Buches 2 Mart.

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Die Septemberhefte des Bücher freises find erschienen. Die Zahlstellenleiter werden ersucht, die Hefte um­gebend vom Bureau abzuholen. Die Abonnementslisten für die internationalen Bollstänze müssen bestimmt bis zum 15. Sep. tember zurüdgereicht werden. Starten für alle Veranstaltungen find in den befannten Zahlstellen zu haben. Die Bibliothet der Arbeiter. bildungsschule ist in ihren Beständen wesentlich ergänzt worden und umfaßt.10000 Bände. Ste ist geöffnet jeden Donnerstag von 6, bis 8 Uhr abends. Die Benutzung ist gegen Lösung einer Leserkarte für jeden frei.

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Die Opfer des Eisenbahnunglücks in Donauwörth . Der Präsident der Reichsbahndirektion Augsburg hat dem Kommandeur der Truppen, die bei dem Eisenbahnunfall in Donau­ wörth in Mitleidenschaft gezogen wurden, persönlich seine herzlichste Teilnahme ausgesprochen und die Verlegten im Krankenhaus be­sucht. Wie hierbei in Erfahrung gebracht werden konnte, find die Berlegungen der Soldaten, auch der schwerer verlegten, glücklicher­weise nicht berart, daß noch weitere schlimme Folgen zu be fürchten find.

Bier Personen an Gasvergiffung geftorben. Am Mittwoch vor mittag wurden im Altersheim des Städtischen Armenhauses Tilfit die vier männlichen Insaffen eines Schlafraumes tot aufgefunden. Nach dem Befund der Leichen sind sie einer Gasvergiftung zum Opfer gefallen. Eine Gerichtskommission hat sich vormittags nach dem Armenhaus begeben.

Sport.

Deutschland gegen Frankreich .

Der Renntag am tommenden Sonntag auf der Olympia . Radrennbahn ist ein Länderkampf Deutschland gegen Frant reich. Bon beiben Ländern starten je drei Bertreter. Deutschland fchidt Samall, Lewanom und Dobe, Frankreich den neuen Welt­meister Graffin sowie Miquel und Parijot. Die Gegner treffen in drei Dauerrennen zusammen, und zwar im 20- Kilometer- Preis vom Königsdamm, dem über 30 Kilometer führenden Preis von Spandau und in dem Hauptrennen der Matador, das über 50 Kilometer führt. Jedes Rennen wird für sich gewertet. Außerdem erfolgt aber noch eine Extrapunktwertung aller Rennen für den Kampf Deutschland gegen Frankreich . Hier ist diejenige Nation Sieger, deren Fahrer zusammen die meisten Punkte herausfahren. Für die umrahmenden Fliegerrennen haben u. a. Otto Tieß, Häusler, Hoffmann, Behrendt, Albert Meyer und Neinas Meldungen ab. gegeben. Bei guter Witterung wird ein Fallschirmabsprung vom Flugzeug in den Innenraum der Bahn stattfinden. Die Rennen beginnen um drei Uhr

Achtung! Große öffentliche Versammlung aller im Bezirksamt Friedrichshain beschäftigten Beamten, Angestellten und Arbeiter am Freitag, 11. Geptember, 28 Uhr, in Schmidts Festfälen, Fruchtstr. 36a. Tagesordnung : 1. Die Bedeutung der Stadtverordnetenwahl für die Beamten, Angestellten und Arbeiter. Ref.: Stadtverordneter Kreuziger. 2. Freie Aussprache. Bezirksamtsmitglieder sind eingeladen. Werbeausschuß der SPD .

12. Areis Steglig. 7% Uhr bei Lehmann, Lankwiz, Raiser- Wilhelm- Str. 29. Bortrag des Gen. Stadtrat Friedländer: 8med und 8iele der Arbetter­wohlfahrt".

7. Abt. 7% Uhr bei Röhler, Tiedstr. 24, Bortrag der Genoffin Ryned: Die Frau im politischen Leben".

110. Abt. Grünen. Uhr bei Werner, Köpenider Str. 108, Bortrag ber Genoffin Budtle: Die Frau in der Rommune. Die Faltenberger Ge nofsinnen find mit eingeladen.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

91. bt, Renkölln. Genoffe Rudolf Hahn, Reuterstr. 92, ist verstorben. Ein­äfcherung heute, Donnerstag, 6% Uhr, Baumschulenweg.

98. Abt. Reukölln. Genoffe Friedrich Fleischer ist am Montag verstorben. Einäscherung heute, Donnerstag, nachmittags 1 Uhr, Krematorium Baum schulenweg.

Jugendveranstaltungen.

Heute, Donnerstag, den 10. September, abends 7% Uhr: Bezirksvorstand: 7 Uhr Sigung im Lefezimmer, Sindenstr. 3. Selmholkplay: Lehrlingsheim Schönhauser Allee 140. Bortrag: Stellung zum Altohol und Nikotin". Schönhauser Borstadt I und II: Schule Jbsen­

Bereinigung für Schul, und Erziehungsfragen, Berlin- Treptow. Freitag, 11. Geptember, tm Reichensaal der 6. Treptower Gemeindeschule, Wildenbruch ftcake 53 III, 8 Uhr. Gelbiterziehung"( Dr. Müller- Freienfels). Eintritt frei. Arbeiterverein für Biochemie und Lebensreform i. B. V., Bezirk Reutönn. Donnerstag, 17. September, pünktlich 8 Uhr, bet Angelrath, Neuköln, Elbe. ftraße 28, Mitgliederversammlung. Dr. Saafe spricht über: Die Atmung". Anschließend Aussprache und Bereinsangelegenheiten.

Filehner Landsmannschaft zu Berlin . Seute, Donnerstag. Joefs Bereins haus, Oranienstr. 36, 8 Uhr. Gäste willkommen.

Die Laubenkolonie Sübpol" peranstaltet am tommenden Sonntag auf threm Gelände an ber Straße 55 in Neukölln- Treptow ( von den Bahnhöfen Treptow und Kaiser- friedrich- Straße in 15 Minuten zu erreichen) eine Dahlienschau. Beginn 2 Uhr. Arbeiter Rabio- Klub, Gruppe Webbing. Donnerstag, 10. September, finbet

Gäste willkommen.

Einheitsverband sozialistischer Unternehmer. Die Monatsversammlung findet am 10. Geptember, 8 Uhr, tm Rofenthaler Sof, Rofenthaler Str. 11/12, ftatt. Erscheinen felbständiger Gewerbetreibender aus der Partei bringend erwünscht.

Arbeitersport.

Sourfftenverein Die Raturfreunde"( Rentrale Wien ). Werbebezirk Cüben Beften. Sonnabend, 12 September: Nach Brandenburg . Treffen mit ben Bezirken Elbe und Savelland. Abfahrt der Jugendlichen( Fahrschein!) 7,07 Uhr Botsdamer Bahnhof . Alle anderen Genoffen fahren schon 6,25 Uhr mit dem Borortzug nach Werder , dort umfteigen! Treffen jedesmal Stunde vor Abfahrt des Ruges.

Freie Arbeiter- Stenographen Bereinigung Groß- Berlin, Bezirk Sichten. berg. Am Mittwoch, 16. September, findet im Jugendheim, Barbaue 10, der erste Uebungsabend ftatt. Das Erscheinen aller Mitglieder ift Pflicht. Gäste willkommen. Alle Bibliotheksbücher find fofort abzuliefern. Wir weisen jent fchon darauf hin, daß demnächst von uns ein Lichtbildervortrag veranstaltet wird.

Wetter für Berlin und Umgegend. Größtenteils bewölft, mit leichten Regenfällen und neuer Abkühlung. Für Deutschland : Zunächst im Beften, bann auch im Dsten Regen.

Zinspolitik, Staat und Wirtschaft.

Ein Beitrag zum Zinsproblem.

Nicht nur von uns ,, sondern auch in der Arbeiterpreffe an­derer Richtungen ist gegen die Großbanten der Vorwurf erhoben worden, daß sie durch eine monopolistische 3inspolitit eine Entlastung der Produktion von den hohen Zinsverpflichtungen verhindern und durch ihre hohen Zins- und Provisionsansprüche den Nugen, der aus einem niedrigen Reichsbantzinsfuß erwachsen fönnte, in ihre Tasche leiten. Die Großbanten haben das u. a. in ihrem Protestschreiben an den Reichsarbeitsminister auf das leb­haftefte bestritten und zu beweisen versucht, daß fie gezwungen feien, die hohen Zinsen zu nehmen. Der Streitfall gewinnt jetzt an Bedeutung, da bekanntlich innerhalb der Großbanten und innerhalb der Reichsregierung Anläufe zu einer Sentung der Zinsfäße gemacht werden. Wir haben daher einen unserer Mitarbeiter beauftragt, in den Kreisen der Großbanken selbst Auskünfte einzuholen. Ein Großbankdirektor, der im deutschen Bankwesen an führen der Stelle steht, führte auf Anfrage zu dem Zinsproblem etwa folgendes aus:

Es ist vollkommen irreführend, wenn immer wieder be­hauptet wird, daß die hohen Zinsfäße mit verantwortlich sind für die Krise unserer Wirtschaft und daß diefe hohen Zinssäge eine Preis­abbauaktion verhindern. Diese Behauptung ist schon dadurch wider­legt, daß die Banken seit Beginn der Stabilisierung bis zu dem legt, daß die Banten seit Beginn der Stabilisierung bis zu dem jezigen Zeitpunkt ihre 3inssäge erheblich her abgefeßt haben, und daß troßdem Preissteigerungen, nicht Breis fenfungen auf faft allen Warengebieten zu verzeichnen find. Selbst wenn die Banten ihren Binsfag auf 10 Proz. ermäßigen würden, und selbst wenn man annimmt, daß sämtliche Leihgelder, die in der Wirtschaft stecken und die auf etwa 10 Milliarden zu beziffern find, mit diesen hohen Zinssägen, wie sie den Banten zum Vorwurf ge­macht werden, belastet sind, so würde die Ermäßigung ungefähr macht werden, belastet sind, so würde die Ermäßigung ungefähr 400 Millionen ausmachen, eine Summe, die, auf den Umfaz unserer deutschen Wirtschaft umgerechnet, etwa 1 Broz be. tragen würde.

Wenn die öffentlichen Bantanstalten jetzt mit der Ermäßigung der Zinssäge vorangehen, so ist darauf hinzuweisen, daß gerade sie eine gewisse moralische Verpflichtung bazu haben. Es gibt wohl niemand in Wirtschaftskreisen, der nicht der Ansicht wäre, daß aus der Wirtschaft an Steuern heute viel zu viel herausgeholt wird. Unser Staat arbeitet zu teuer. Selbst wenn man annimmt, daß ein Teil dieser Gelder wieder in die Wirtschaft hinein­tommt, so verursacht der Umweg, den diese Gelder machen, Soften, er bedeutet mithin eine erhebliche Belastung unserer Wirtschaft. Es ist vertehrt anzunehmen, daß die Banten allzu große Ge winne aus den Zinsfäßen herausholen. Man darf dabei niemals übersehen, mit welchen unto stensägen die Banten zu rechnen haben und ihnen werben bei der Verminderung dieses Untoften­etats die allergrößten Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Welche Hindernisse werden ihnen beim Abbau der Beamten bereitet, und doch arbeiten die meisten Großbanten heute noch mit ber doppelt so hohen Belegschaft wie in der Borfriegszeit! Außerdem ist zu be­rücksichtigen, daß die Banken in erster Linie aus sozialen Gründen die jüngeren Beamten abbauen, dagegen, so weit wie angängig, die älteren Berheirateten in ihren Stellungen belassen. Das macht natür­lich, daß das Durchschnittsgehalt des einzelnen Angestellten in Wirt­lichkeit erheblich höher als es einer rationellen Wirtschaft dienlich ist. Sehr erhebliche Belastungen mit Arbeit bringen den Banten auch die Umstellungen der Aktiengesellschaften. Schon da­durch, daß die Stücke der Aftien erheblich fleinere Summen dar­stellen, als vor dem Kriege. Die Regel sind doch heute die 20- Mart.

Stüde , während vor dem Kriege und bis zur Umstellung die 1000­Mark- Attie die Grundlage des Effettenverkehrs bildete. Es ist weiter zu berücksichtigen, daß die Banten vom Staate mit einer Unzahl von un produttiven Arbeiten belastet werden.

Man hat nun zur Verhinderung des Abbaus der Beamten den Banten die Vergrößerung der Umsäge empfohlen, einen Weg, wie diese Idee in die Tat umgesetzt werden soll, hat man aber den Banken nicht gewiesen. Das ist aber auch unmöglich, denn die Umfäße der Banten hängen ja letzten Endes von der Gestaltung der Wirtschaft ab. Was die Regelung der Zinsfäße anbetrifft, so wird sich eine Herabsehung der Zinssäße erst dann ermöglichen lassen, wenn wieder mehr Kapital dem Lande zuströmt. Schon aus diesem Grunde sind hohe Binsfäße notwendig. Und wenn die öffentlichen Banten in der Herabsehung der Binsfäße glauben Dorangehen zu fönnen, so wird dies bei dem Mangel an flüffigen Geldern nur den Erfolg haben, daß in Zukunft diejenigen, die Geld brauchen und die es nicht bei den öffentlichen Banken zu den billigen Zinssägen erhalten, von selbst höhere Bins­fäße anbieten werden, nur um das benötigte Geld zu bea tommen. Es ist aber ferner erforderlich, zur Stübung der Preisabbauattion höhere 3insen zu nehmen, denn wenn es den Warenbefizern möglich ist, mit Hilfe von Leihgelbern die sie mit billigen Zinssägen erhalten, ihre Waren durchzuhalten, dann wird dieses ein sehr wesentliches Hindernis für die Durch­führung von Preisabbauattionen werden. Außerdem muß darauf hingewiesen werden, daß auch die Banten ihren Einlegern hohe Binjen zahlen müssen, denn sonst werden diese sich langfristrige An­lagen, in denen Zinssäße von 15 Proz. und darüber hinaus die Regel sind, als Anlage aussuchen. Gewiß verdienen die Banken an diesen 3insfäßen, aber sie müssen es auch schon im Intereffe ihres Rufes tun. Wir brauchen ausländische Gelder und das Ausland wird seine Gelder mur Unternehmungen anver­trauen, die rentabel arbeiten.

Borerst ist der Zustrom ausländischer Gelder nach Deutschland aus den sattsam bekannten Gründen sehr spärlich. Benn aber mit dem Sicherheitspatt eine Befriedigung der Welt eintreten wird und wenn es auch gelingt, im Innern Deutschlands ein ruhiges ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen, dann werden wir auch wieder die Gelder erhalten, die wir brauchen. Allerdings dürfen wir uns auf das Ausland allein nicht verlassen. Wir müssen unsere Wirt­fchaft rationeller gestalten und dazu ist notwendig, daß die Organisation der Betriebe nach rein öfonomischen Ge lichtspunkten erfolgt. Der Anfang hierzu wird ja jetzt in Oberschlesien und in der Montanindustrie des Rheinlandes und Westfalens gemacht, eine Umorganisation, bei den Banken und In­dustrie im besten Einvernehmen zusammen gewirkt haben. Es ist überhaupt verfehrt, ständig von einem Kampf zwischen Industrie und Bankentapital zu sprechen. Beide sind auf einander angewiesen.

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Die politischen Schlußfolgerungen, die mit Bezug auf die Kredit­gewährung des Auslandes gezogen werden, find so ziemlich bas einzige, was man an dieser Erflärung vorbehaltlos unterschreiben kann. Richtig ist auch, daß ein regulärer Kredit- und Kapitalver fehr erst herbeigeführt werden kann, wenn im Verhältnis zur Nach­frage mehr Rapital zur Verfügung steht. Der Ausgleich muß sowohl auf der Angebot wie auf der Nachfrageseite gesucht werden. Die niedrigen Zinssäße der Reichsbank lassen es tatsäch­lich zu, daß heute noch sehr zahlreiche Kreditnehmer zu un pro­duttiven und sogar ausgesprochen unwirtschaftlichen 3meden Kredite in Anspruch nehmen, während oft gerade den für die Pro