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und verspricht, im Herbst die Revolutionvöllig in den Staat einzufügen'", womit gemeint ist, daß alle Privilegien des Faschismus bis zum Herbst gesetzlich sanktioniert sein werden, womit mit einem Schlage die Ungesetzlichkeit der herrschenden Partei beseitigt wäre, da ihr jede Gewalttat gegen ihre Gegner gesetzlich sreige stellt werden wird. Bis dahin," ruft Farinacci   aus,liegt euch Faschisten nur die eine Aufgabe ob: geschlossen hinter unseren Fahnen zu stehen und euch bereitzuhalten, alles zu wagen für den Triumph unseres Oberhauptes." In Erwartung dieses Triumphs wagt man immerhin allerlei, um die Ungerechtigkeiten desalten Regimes" zu korrigieren. Charakteristisch ist der Fall von P i a c e n z a, bei dem es sich darum handelt, ein gemeines Ver» brechen als politisches einzurenken. Die Operation ist typisch faschistisch, obwohl bei ihr auch ein momentan aus der Partei ausgeschlossener Abgeordneter, der als der Man- dant der Mörder des Kriegskrüppels Lertua angeklagte Bar- biellini, beteiligt ist. Drei Schenkwirte hatten einen Kon- kurrenten überfallen uisd verwundet, und waren dafür zu 3� Iahren Zuchthaus verurteilt worden unter Verwerfung ihres Gnadengesuchs. Da einer der Ber  - urteilten mit dem Polizeikommissar verwandt war, organi- sierte dieser nachträglich eine Vorgeschichte der Tat: fültf Faschisten bekannten sich als die Schuldigen, wollten aber im Auftrag der Verurteilten gehandelt haben, weil der über- fallene Schenkwirt schlecht von Mussolini   ge- sprachen hatte! Die drei Verurteilten, unter ihnen ein Deserteur, lauter vorbestraftes Pack, avanzierten mit einem Schlage zu politischen Märtyrern: der versuchte Totschlag aus Brotneid wird zu einer Episode der faschistischen Revolution und die Amnestie deckt alles zu! Damit alles klappt, hat der Abg. Barbiellini eine schrift- liche Erklärung ausgestellt, in der er sich selbst als Man» danken erklärt, was ihn auf alle Fälle ehrt: entweder hat er wirklichBravi" für eine Körperverletzung angeworben und bezahlt, was tapfer und ritterlich ist, oder er gibt seinen etwas anrüchigen Namen dazu her, drei gegen einen Kon- kurrenten bewaffnete Kneipenbesitzer zu decken. Es geht nichts über sittliche Werte! Aber auch die materiellen Werte soll man nicht ganz verachten. Da ist zuerst dieSornschlacht", von der wir bis jetzt nur bemerkt haben, daß die Verbilligung des Getreides auf dem Weltmarkt, die die gute Ernte mit sich bringt, Italien   ganz erspart bleibt. Der Weizen. der auf hiesigen Märkten im vorigen Juni, als die gute Ernte noch nicht zu spüren war, 36,42 Goldlire kostete, dann im Juli auf Grund des reichen inländischen Ertrages auf 28,82 sank, kostete im August glücklich 37,74. Diesen Ausstieg begleitend, stieg der allgemeine Index von S65 auf 712(1913= 100) in einem Monat. Die faschisti- schen Korporationen leiten den Kampf um bessere Löhne mit einer Forderung ein, die man auch ein Zugeständnis nennen könnte: sie fordern die Abschaffung der Betriebsräte, die heute von den Arbeitern der verschiedenen Fabriken gewählt werden: an ihre Stelle sollen Kommissionen treten, die von der Korporation ernannt werden. Der Gedanke des Podestü, das K. K. Oesterreichische  , triumphiert auf der ganzen Linie. Deutfthnationaler �bwehrwille. Nachträgliches aus dem Ruhrkampf. DieGerman  ! a" veröffenllicht den Brief Dr. Iarres' an dieRhein- und Ruhrzeitung" unter der Ueberschrift Material für Herrn Bachem" und fügt hinzu: »Wir können die Beispiele für dennationalen" Bekennermut noch um einen typischen Fall bereichern. Während des Ruhr- k a m p f e s wurden im Ruhrgebiet   Aufklärungs- und Ab- wehrschriften verbreitet, die sich scharf gegen den Rechtsbruch der Franzosen wandten, aber keinerlei Beleidigungen oder Be- drohungen der BesatzungsbehSrden enthielten. Um dies« Flugblätter Jnöiviüualpspchologie. Von Ada Beil.» Aom S. bis 7. September tagte im Schubertsaal der 2. Inter­nationale Kongreß f ü r I n d i v i d u a l p s y ch o l o g i e. der an diesen Tagen die Gebiete der Psychologie und Medizin, der Pädagogik und Jugendfürsorge, der Kulturgeschichte und Religion zum Gegenstand seiner Besprechung machte. Die ungeheure Bedeutung der Umwell für den Mensche» wurde einem durch die Ausführungen von neuem lebendiges Erleben. Und der marxistische Fundamentalsatz, daß nicht das Bewußtsein der Menschen ihr Sein, sondem das gesellschaftliche Sein ihr Bewußtsein erkläre, erhielt eine für un« beachtenswerte psychologische Fundamen- tierung. Aus der Fülle der interessanten Vorträge seien die in erster Linie auf der Methode der Dialektik aufgebauten erwähnt, sowie der Haupt- Vortrag von Dr. Alfred Zldler, des Begründers der Individualpsycho- logie..' Otto Kraus  , Berlin  , sprach über denBegriffdt,Ror- malen", zeigte in seinen Ausführungen, daß das Leben, als reale Wirklichkeit gesehen, ewige Veränderung und Wiederspiel aller schöpferischen Kräfte ist, so daß es eine Normierung in keinem Falle zuläßt, sondern die Menschheit vor ein« unendliche Auf- gab« stellt, welche da am besten gelöst wird, wo e« am wenigsten auf Kosten der Mitmenschen geht. Denn nur auf dies« Weise wird das von Adler als einzige Lebensrealität anerkannte Gemeinschasts- gefühl handelndes Leben in Solidarität. Dr. O. F. Könitz  , Wien  , zeigte zum Thema:»Di« Not» wendigkeit individualpsychologischer Erkennt. nisfe in der Familie" an Hand des Adferschen Begriffes vom Lebensplan und Leitziel des Individuums daß auch innerhalb der proletarischen Familie sich noch vollkommen der kapitalistische Lebens- plan der Herrschsucht und Unterdrückung. breit mache, eine Tatsache. aus der sich die Rückschläge der Bewegung vor allem mit erklären lassen. Nur an Hand eines Lebensplanes der Solidarität können wir eine sozialistische, klassenlose Gesellschaft herbeiführen. Frau Ada Beil, Berlin  , sprach über Inhalt und Wandel der Idee der Mütterlichkeit und des Adlerschen Finale im menschlichen Handeln und wies nach, daß Mutterschaft und Mütterlichkeit nicht das geringste miteinander zu tun haben brauchen, sondern nur da sich decken, wo im Finale des Individuums das Gemeinschaftsgefühl steht, daß die Aufrechterholwng des Begriffes Mütterlichkeit die Aufrechterhaltung der Vorherrschaft des Mannes bedeutet und damit dieselbe Situation von Herrschenden und Beherrschten wie im Wirt- ichastsprozeß die von Ausbeutern und Ausgebeuteten. Dr. Alfred Adler  , Wien  , der überNeurose und Be- g a b u n g" sprach, wies die Ideologie von angeborener Begabung zurück und zeigte an Hand von Beispielen die ausschlaggebende Be- in die Hände der Bevölkerung gelangen zu lassen, bedient« man sich der Hilfe der Parteien. Alle Parteiorganisationen er- klärten sich dazu bereit und haben die Weiterleitung dieses Materials auch tatsächlich besorgt. Nur der Sekretär der Deutschnatio- nalen Bolkspartei in Essen   lehnte die Weiterver- b r e i t u n g ab, mit der Begründung, das INalerial könne ihn gegenüber der Vesahungsbehörde kompromittieren. Die Ueber- bringer der Flugblätter mußten schleunigst wieder dieses nationale Haus verlassen." Das sind die Deutschnationalen in ihrer ganzen Größe. Hinter der Front bedrohten sie jeden mit Mord und Tosschlag, der sich gegen den Wahnsinn des aktiven Wider- tandes aufzulehnen wagte, sie nahmen die Schlageters ür sich in Ansvruch, in der Feuerlinie aber kniffen ie nach allen Regeln der Kunst aus Angst vor einer Kom- -romittierung den Besatzungsbehörden gegenüber. Wie >amals, so auch heute noch. Es geht ihnen offenbar wie gewissen vierbeinigen Geschöpfen: je größer die Klappe, desto größer die Angst, jeder Zoll ein ganzer Klesser. Iahrmarktsmethoüe. Warnungen für daS Zentrum. München  . 10. September.  (Eigener Drahtbericht). Der tatho- fische Politiker Situs Heller in Würzburg  , der im Gegensatz zum Zentrum und zur Bayerischen Volkspartei   in Bayern   eine christlichsoziale Partei gegründet hat, bezeichnet in der letzten Nummer seines BlattesDas neue Volk" die Zentrums- Politik der jüngsten Zeit als eine tiefe Versündigung an der Volks- gesundheit und Volkssittlichkeit. Heller charakterisiert die Polittker des Zentrums, die die Arbeiter über die wah« Bedeutung der Dinge hinwegtäuschen, mit folgenden Sätzen: Man stelle sich nur vor, die Zentrumsfrattton macht«ine Steuer- und Zollpolitik mit Westarp und Luther   durch dick und dünn mit und verteuert damit die hohen Le- benshaltungskosten des Volkes, dann muß St e g e r w a l d zu den Arbeitern gehen, einerseits diese Politik verteidigend, andererseits den Blick der Arbeiter von dieser Wirkung der Politik im Reichs- tag ablenkend, und die Regierung zu einer Herabsetzung der Preise veranlassen. Das ist doch eine Iahrmarktsmethod«. Die Jugend sagt, das sei nicht mehr wahrhaftig, das sei Lüge und Irreführung der Arbeiter." Heller weist dann gerade auf Grund der bayerischen kleinbäuerlichen Verhältnisse nach, daß auch die Bauern bei der Zollpolitik die Betrogenen sind und nur die Großgrundbesitzer an den Getreidezöllen verdienen. Traueranzeige. Wir kommen hiermit der traurigen Pflicht nach, anzuzeigen, daß dieTägliche Rundschau" einem überaus be- dauerlichen Mißgeschick erlegen ist. Der Schlagfluß, der sie anläßlich der Ankunft einiger sschechoslowakischer Militär- flieger(der deutschnationaleTag" feiert dieses in der Geschichte Deutschlands   denkwürdige Ereignis in einer umfangreichen photo- graphischen Aufnahme auf der ersten Seite: wir. die�wir jedem Hypernationalismus abhold sind, können uns diesem Uebereiser nicht anschließen) betroffen hat. ist ernsterer Natur, als man ur- sprünglich annehmen konnte: er hat zu einer jähen und gänzlich unerwarteten«lemeiui» praecox geführt. Di« Anzeichen dafür machen sich in einer Weise bemerkbar, die ein völliges Erliegen des Blattes stündlich erwarten lassen. Man findet in den Spallen dieses vom Auswärtigen Amt  . vor allem vom Herrn Außenminister Dr. Stresemann bevorzugten Blattes nicht nur längere Ausführungen, in denen der Brief des deusscheften aller Männer. Bürgerblockpräsidensschaftskandidaten a. D.. Oberbürgermeister Dr. Iarres getadett und auf die Feigheit als des besseren Teils der Tugend ein bewegtes Loblied gesungen wird, sondern es begrüßt auch das End« des für den anständig Denkenden odiösen Rothardt-Prozesses mtt der Erwartung, aus ihm möge bald ein neuer Prozeß gegen den verstorbenen Reichs- Präsidenten erblühen, um die Frage weshalb der Rothardt- deutung der Umwett für das Individuum und den Mut als die einzig« Quelle alles schöpferischen Sein», durch den jeder befähigt ist, bei ernster Arbeit das Gleich« zu leisten, wie der Rachbar. Genie, das ist vielleicht nur Fleiß.(Goethe.) Der Kongreß ergab für un» als Sozialisten die überraschende Tatsach«, daß die wissenschaftlichen Forschungsgebiet« sich mehren. welche die restlos« Erschließung de» wissenschaftlichen Sozialismus ermöglichen und uns den Weg zeigen zur solidaren Gemeinschafts- erziehung.' ver Irieüenskran" Unter dem Are de Triornphe Schläft in seinem Grab« Der unbekannt« Soldat. Noch wärmt die kleine Sonn« Ueber Paris. Es lärmen die Spatzen... Und horch! Erklang ein Wort Ueber dem unbekannten Soldaten? War er nah dem Erwachen? ' Welch«in Wort Ueber ihm, Der im Brüllen der Offensive versank? Frieden." Horch, war es ein Kranz, Niedergelegt am Grab« Des unbekannten Soldaten? (Ach. es kamen schon viele Kränze!) War es ein Kranz aus Deutschland  ? Und klang wieder das Wort? Frieden." Ach, sein bleierner Schlaf sei zu Ende? Frieden? Und er könnte erwachen. Ohne die Hölle Front wieder zu hören? Frieden?? Unter dem Are de Triornphe Am Grabe des unbekannten Soldaten Steht die Patriotenliga Frankreichs  . Man nimmt den Kranz, welcherFrieden" heißt. Eort, denn er unbekannte Soldat Unter dem Are de Triomphe Darf nie auferstehen. Sonst wehe ihnen! Wehe der Patriotenliga Frankreichs  ! Wehe allen Patriotenligen der Well! Wehe! Georg von der Bring. Prozeß in der Berufungsinstanz nicht zu End« geführt wurde, da» hin zu beantworten: Es kommt daher, daß ein Hauptzeuge, nämlich der Herr Ober- bürgermeister von Kassel  . Philipp Scheidemann  , nicht vor Gericht erscheinen konnte, da er an einer Affektion des Zwölffinger- d a r m s litt und sich infolgedessen den Anstrengungen einer Reise von Kassel   nach Magdeburg   nicht unterziehen konnte. Vielfach hat man sich darüber gewundert, daß Herr Scheidemann die Sorge um seinen Zwölffingerdarm höher stellte, als die Ver- pflichtung, für seinen verstorbenen Freund vor Gericht einzutreten. Aber wie dem auch sei: Tatsache ist, daß das Prozeßverfahren gegen Rothardt an Scheidemanns Zwölffingerdarm hing. und daß es da so lange hängen geblieben ist, bis es nun endlich eingestellt wurde. Wenn jetzt Herr Rothardt, dank der inzwischen beschlossenen Amnestie, straffrei ausgegangen ist, so mag der Vorwärts" darob Herrn Scheidemann und seinen Zwölf- fingerdarm verantwortlich machen. Es ist bekannt, daß Genosse Scheidemann   durch sein Leiden genötigt worden ist, sein Amt als Oberbürgermeister der Stadt Kassel   niederzulegen und daß es ihm in seinen Arbeiten auch sonst starke Hemmungen auferlegt. Aber auch wenn das nicht der Fall wäre als seinerzeit ein Bube in derDeutschen Tages- zeitu.ng" gelegentlich des Attentats auf Genossen Scheidemann  von einem Klyftierspritzenattentat sprach, als sich während des zwetten Rothardt-Prozesses irgendein deutschnationales Tintenspritzerchen erlaubte, eine ähnliche Tonort gegen Ge- nassen Scheidemann anzuschlagen, wie es jetzt das Organ des Reichsaußenministers Dr. Stresemann beliebt, war man sich wie in der gesamten bürgerlichen so auch in der Presse der Bolkspartei darüber einig, daß es der Anstand verbiete, neben derartigen Re- Präsentanten einer gewissen Art von Journalistik Platz zu nehmen. Wenn man also derTäglichen Rundschau" und das hieße ein vom Auswärtigen Amt   gern gesehenes Blatt schädigen nicht den Vorwurf machen will, es habe sich in das erlauchte Kol- legium dieser dunklen Ehrenmänner begeben, so bleibt nur eine Erklärung übrig: dementia praecox; dementia praecox mit wahrscheinlich tödlichem Ausgang. Wir gestatten uns, dem Herrn Reichsaußenminsster unser auf- richtiges Beileid auszusprechen. Vor noch nicht langer Zeit hatte der Herr Reichsaußenminister das Ableben derZell" zu beklagen. Nun folgt dieTägliche Rundschau" nach..., »Gott strafe Gnglanö\0 Iarres, Bayern   und Carl Eduard  , Prinz von England. Wir berichteten vor einiger Zeit über das Reichsgerichts- urteil, das dem früheren Herzog von Gotha   auf Kosten des Landes Thüringen   gewaltige Bermögensvorteile verschaffte. Uns wird dazu geschrieben: Was den Fall interessant macht und fast ins Bereich der Satire rückt, ist die Tatsache, daß der ExHerzog von Gotha   ein leib- haftiger englischer Prinz ist und dazu noch durch die Be- mühungen desdeutschesten" oller Männer, nämlich des ehemaligen Prästdentschaftskandidoten von Bürgerblocksgnaden Dr. Iarres in den Besitz des Riefenoermögens gelangt ist. Doch gehen wir chronologisch vor: Carl Eduard  , königlicher Prinz von Großbritannien   und Irland  , Herzog zu Albany, Graf von Clarence, Baron Arklow hat bekommen: die 7 Oberförstereien Kleinschmalkalden  , Thal, Georgenthal  , Friedrichroda  , Tambach, Diet- harz und Stutzhaus mtt einem Gesamtflächeninhalt von rund 20000 Hektar. Außerdem gehören dazu die Berg- g-a st h ä uf er: Domänengasthof in Oberhof  . Heubyrghaus, Spieß- berghaus, Inselberghotel und eine Reihe kleinerer Waldgasthäuser. Außerdem gehören dazu das Schloß Frieden st ein in Gotha  und 12 andere Häuser in dqx Stadt. Das Schloß Rein- hardsbrunn und 994 einzelne Wiesen- und sonstige Grund st ücke. Auch die beiden Domänen Gräfentonna  und D ö l l st ä d t sind zurückgegeben. Daß auch die in Jahrhunderten entstandenen Gothaer Kunstinstitute, das berühmte Wu- seum, Landesbibliothek und Sternwarte Herrn Carl Eduard   als persönliches Eigentum zurückgegeben werden mußten, kennzeichnet das Rechtsverhällnis besonders treffend. Durch da» Urteil de» Reichsgericht, sind dem eaglifchea Prinzen Millionenwerte zum Eöuarü hanslick. Zu seittem 100. Geburtstag am 11. September 1925. Unzählige Anekdoten bewahren das Andenken an diesen ersten und gesürchteten Wiener   Musikkritiker und Professor für Geschichte und Aesthetik an der Universität Wien  . Mit seiner ersten Ver- ösfentlichung:Vom musikalischen Schönen" stellte sich der junge Student der Rechtswissenschaft alsbald in die erste Reihe unter den Musikästhetikern der Zeit. Vierzig Jahr« lang schwang er die Geißel seiner gefürchteten Ironie in derNeuen Freien Presse", und selbst Bruckner   wußte in einer Audienz beim seligen Kaiser Franz Josef   auf dessen Frage keinen anderen Wunsch kundzugeben, als den, der Kaiser möchte doch dafür sorgen,daß der Hanslick ihn nicht immer so schlecht behandele". Wofür zu sorgen allerdings nicht einmal in des Kaisers Macht stand. Und Richard Wagner  ermahnte eines Tages seine Gäste vom Wiener   Richord-Wagner- Verein:Tut mir den einzigen Gefallen und eßt und trinkt recht tüchtig, seid auch nachher auf der Straße recht fidel, damit man merkt, daß ihr ordentlich getrunken habt, sonst wirft mir nachher der Hanslick noch vor. ich sei gegen mein« Gäste geizig!" Richard Wagner   hatte allerdings mancherlei Veranlassung, sich nicht des Allerbesten von Hanslick   zu versehen, denn obschon der zwanzigjährig« Hanslick mit Leidenschaft für WagnersTann- Häuser eingetreten war, wurde er doch späterhin Wagners er- bittertster Gegner. Um so glänzender war Hanslick al» Interpret und Wegbereiter für Beethoven  , Brahms  . Schubert und Strauß (Johann), im ganzen also als Verfechter der Wiener   klassizistischen tell und ihrer Art. Noch heute geben seine verschiedenen kritischen ammlungen:Aus dem Konzertsaal",Kritik und Studien" und vor allem seine AutobiographieAus meinem Leben" das lebendigste Bild jener Zeit und zugleich einen Begriff von dem überragenden Wissen und der stilistisd'en Kultur Hanslick  « und können durch ihren selbständigen Wert schon vergessen lassen, daß seine Polemik nicht immer ganz einwandfrei gewesen ist. Die Slädllsche Oper Berlin teilt mit: Bruno kalter nimmt seine Tätigkeit an der Eiädtissben Over bereit» in der EiMnungSvoritellunz Die Meisterfinger von Nürnberg  " auf. Die AbonnementSvorstellungen beginnen, wie die Intendanz aus zablreicke Antragen mitteilt, erst am 27. September, dem ursprünglich für die Eröffnung vorgesehenen Tage. Wenn auch die unerwartet schnelle Vollendung de« Umbaue» eine srübere Eröffnung der Städtischen Oper. ermöglicht bat. sa war die Eintellung de» Abonnement« doch bereit« unter Brrück'ichttgung de« Termin« vom 27. September durchgeführt und eine Neueinteilung nicht mebr angängig. AI  « erste AbonnementSvorstellunq geht Mozart  »Zauberflöte  " unter der musitalischen Leitung von Fritz Zweig   in Szene. Volksbühne. DI« Erstaustührung van Shakespeare».Kaufmann von Venedig  ' tm Theater am Bülowvlatz ist aus Sonnabend, den lg. September, abend» 7'/, Mr. festgesetzt. Den Gbhlock spiell Alexander Aranach, den Bassanio Leo Reufi, die Porzia mit Erlaubni« der SiaatStheaterintendanz Agne» Straub. Regie: Fritz Holl  , Bühnenbilder Edward Suhr. HeberDie frei« Ehe' svricht am Freitag, den ll. September, in eine« öffentlichen Vortrag Dr. Sernau in der.Arbeiter-Knnst', Parochialstr. 2g. abend» 7 Uhr. Unkostenbeitrag l0 Pf. Eva Usch«» Theater. Die Vre«! er« von Alfted Sutro«.The Laughing Lady' findet ansang« Oktober im Residenz-Theater statt.