Nr. 433 42. Jahrgang
Die Fragen der Außenpolitik werden auf dem Heidel berger Parteitag eine bedeutende Rolle spielen. Die Sozialdemokratie erlebt bei der Entwicklung der Sicherheitsver handlungen einen ungeahnten Erfolg ihrer seit langem auf eine Verständigung Deutschlands und Frankreichs gerichteten Politit. 3war glauben jene Kreise, die Ebert zu Tode hezten, sie hätten mit ihrer Luther- Schiele- Stresemann- Regierung und mit der Wahl Hindenburgs die Sozialdemokratie ausgeschaltet. Zwar leben sie in der naiven Hoffnung, daß, wenn ihnen auch noch Preußen in den Schoß fiele, die Partei Friedrich Eberts politisch erledigt sei. Aber das sind Selbsttäuschungen und nicht einmal schöne. Denn während der Parteitag der Ausgeschalteten" zusammen ist, werden von Amisstube zu Amtsstube die Fäden gezogen, die binnen turzem den Sicherheitspatt schaffen sollen, d. h. die Ber ständigung zwischen den beiden großen Kulturnationen, die durch den Krieg am tiefften entzweit schienen. Sicherheitspatt das ist nur ein Ausschnitt aus den Bestrebungen sozialdemokratischer Politif, nur ein Weg zu dem Ziel politischer und wirtschaftlicher Verständigung anter den Bölfern. Es ist in diesem Augenblick ficher nicht ganz überflüssig, daran zu erinnern, daß schon unmittelbar nach dem Kriege von 1871 August Bebel im Deutschen Reichstag die Forderung erhob, die eine dauernde Befriedung für Europa sicherzustellen in der Lage ist, nämlich die Berständigung mit dem damals besiegten westlichen Nachbarn und daraufhin die Beschränkung der Rüstungen auch im Deutschen Reiche. Schon bei der Beratung einer Kreditvorlage im November 1870 führte Bebel , an schließend an den Wortlaut der Thronrede im Norddeutschen Reichstage aus:
,, Aber es gäbe noch einen anderen Weg, der uns vollständig aus unserer gegenwärtigen höchst peinlichen und auf die Länge unerträglichen Stellung herausbrächte, und das wäre, wenn wir in der offensten, freundschaftlichsten Weise uns mit unserem Nachbarlande Frankreich ), mit jenem Lande, das soviel gemeinsame Interessen mit uns hat und mit uns gemeinsam an der Spitze der Zivilisation marschiert, versuchten, auseinanderzusehen, wenn wir uns mit diesem auf freundschaftlichen Fuß zu stellen suchen, unsere poli tischen Berhältnisse mit diesem Lande so zu ordnen suchen, daß wir an ihm statt eines Feindes für fünftig einen Freund haben. Selbst verständlich wäre in diesem Falle das Erste die Entscheidung über das, was mit Elsaß- Lothringen geschehen solle, und ich würde der Bevölkerung in erster Linie die Entscheidung hierüber zuweisen. In zweiter Linie würden durch einen einzuberufenden europäischen Areopag gewiffe Bestimmungen insofern festzustellen sein."
Sonntag, 13. September 1925
mung prattisch nur sehr wenig von dem alten Armengefeg in neuer Auflage entfernt. Dies wäre im Interesse der Kleinund Sozialrentner, die zweifellos eine derartige Behandlung nicht verdient haben, außerordentlich zu bedauern. Aufgabe der Aufsichtsanstanz, in diesem Falle des 3 entralen Wohlfahrtsamtes, muß es sein, auf die untergeord neten Dienststellen im Sinne der Fürsorgegesetzgebung einzu wirken.
Die Arbeitslosenversicherung im Ausland. Deutschland ist gegenwärtig im Neuaufbau seiner Arbeitslosen versicherung begriffen. Eine im Rommissionsverlag von Dr. Hans Preiß, Berlin C. 19, erschienene Schrift des Internationalen Arbeitsamtes, Die Arbeitslosenversicherung tommt deshalb gerade zur rechten Zeit, um einen Bergleich der ausländischen Arbeitslosenversicherung zu erleichtern mit dem, was in Deutschland auf diesem Gebiet bereits besteht und was weiter projettiert ist.
feit besteht in Großbritannen, Irland, Rußland , Italien , DesterEine staatliche 3 wangsversicherung gegen Arbeitslosig reich, Bolen und Australien . Es sind in diesen Ländern insgesamt 16½ Millionen Arbeiter versichert, abgesehen von Rußland , für das entsprechende statistische Angaben fehlen.
Jetzt wird die Berständigung mit Frankreich gesucht, nachdem der Weltkrieg die Annexion von Elsaß- Lothringen rückgängig gemacht hat. Jetzt wird der Sicherheitslosenfürsorge auf in: Dänemart, Frankreich , Norwegen , Holland , Auf freiwilliger Versicherung baut sich die Arbeitspaft" angestrebt, der einen freiwilligen Dauerverzicht auf Finnland , Spanien , der Schweiz , Belgien und der Tschechoslowakei . Elsaß- Lothringen ausspricht. Was vor 55 und 45 Jahren Meistens werden in diesen Ländern die Unterstützungen durch die der Sozialdemokrat vergeblich forderte, wes- Gewerkschaften ausgezahlt, die staatliche Zuschüsse zu diesem wegen er verlacht und beschimpft wurde, das will jetzt die 3wed erhalten. Die Gewerkschaften sind dann in der Regel geLuther- Schiele- Stresemann- Regierung endlich fertigbringen! fetzlich verpflichtet, eine besondere Kasse für die ArbeitslosenunterMögen auch die Völkischen sich heifer danach schreien, daß stützung zu führen, die von der Regierung oft sehr genau kontrolliert Stresemann vor den Staatsgerichtshof" gehöre. Diese fromme Wunsch wird nicht erfüllt werden. Die Erfüllungspolitik geht andere Bege, zum Teil weit hinaus über das, was unter Eberts Präsidentschaft die früheren Erfüllungskanzler des Reiches unter den schwersten Anfeindungen der jezigen Regierungsparteien versucht haben.
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wird.
mehr die Tendenz, an die Stelle freiwilliger UnterſtügungsIn allen Ländern verstärkte sich in den letzten Jahren immer leistungen den Rechtsanspruch der Arbeiter auf Arbeitslosenunterstügung zu sehen. Der Arbeiter soll als Inhaber von Rechten, als Gläubiger den Organen der Arbeitslosenunterstützung gegenüberstehen, und nicht als Bittsteller, dessen Bedürftigkeit unter Umständen noch ausdrücklich nachgeprüft werden kann. Dieser Grundjag setzt sich in allen Ländern inimer mehr durch. Er charakterisiert auch die gegenwärtig im Zuge befindliche Entwicklung der Arbeitslosenfürsorge Deutschlands zu einer wirklichen Ar
beitslosenversicherung.
„ Die neueste Thronrede... fpricht aus, daß die franzöfifche Nation, von dem Gefühle der Wiedervergeltung erfüllt und geleitet, alles aufbieten werde, um den Kampf wieder aufzunehmen, daß fie alles aufbieten werde, um, wenn auch nicht aus eigener Straft, so doch in Berbindung mit anderen Mächten dahin zu tommen, das, was sie heute hat aufgeben müssen, nachträglich zurüdzuerobern. Nun, wenn wir eine solche Aussicht haben, dann gebietet uns die Klugheit von selbst, daß wir unsere Gegner nicht unnüherweise verlegen und zur Rache anstacheln. Das Selbstbestimmungsrecht ist die Hauptgrundlage, auf welcher wir von unserem Standpunkt aus fußen müssen, und wenn wir heute das Selbstbestimmungsrecht mit Füßen treten, wenn wir heute, was uns gelingt, ohne Ausnahme nehmen können, dann dergeben mir bamit das eigene Gelbstbestimmungsrecht, dann müssen wir es uns ebensogut gefallen lassen, menn andere, darauf achten, daß nicht in Dunfelfammern diplomatischer Wert der Arbeitslosenversorgung wird durch die Ausschaltung be
wo die Gelegenheit sich bietet, auch Stüde unseres Landes nehmen; dieselben Gründe, die sie jetzt für die Annerion angeben, tönnen auch eines Tages gegen uns geltend gemacht werden." Bebel blieb damals im nationalistisch berauschten Reichstag ein Brediger in der Wüste. Aber er hat nicht nachgelassen, den Gedanken der Verständigung den abfichtlich tauben Ohren zu predigen. Ein Jahrzehnt nach der Annexion von ElsaßLothringen, im Jahre 1880, tam er wieder einmal auf die Frage zurüd, indem er sagte:
Fürsorge oder Armenlast?
Bon R. Rohde.
Die Pflichtfürsorgeverordnung, die bekanntlich seit dem 1. April 1924 verschiedene Formen, wie Klein- und Sozialrentner-, sowie Kriegsbeschädigtenfürsorge unter gleichzeitiger Aufhebung des alten Unterstützungswohnsiggefeges in einem einheitlichen Gefeß zusammenfaßte, muß immerhin gegenüber der alten Armengesetzgebung als ein Fortschritt bezeichnet
werden.
Diese Probleme europäischer Politik werden den Heidelberger Parteitag der Deutschen Sozialdemokratie ausführlich beschäftigen. Dabei wird und muß ausgesprochen werden, daß das heute als„ Realpolitit" gekennzeichnete Be mühen Stresemanns, mittels Sicherheitspaktes ein friedliches Nebeneinanderleben der europäischen Völker zu ermöglichen. in Wirklichkeit nur eine bescheidene Wiederaufnahme alter sozialdemokratischer Gedankengänge darstellt. So entschieden die Partei in Opposition steht zu dem innerpolitischen Verhalten der Rechtsregierung und der fie stüßenden Parteien, so selbstverständlich ist es für sie, daß sie jede Außenpolitik unterstützt, die in der Richtung ihrer eigenen Ziele sich bewegt. Aber sie wird dabei peinlich Unterhändler der Sinn und das Wesen dessen ver= fälscht wird, was fie unter Verständigung der Völker versteht. Der europäische Areopag", von dem August Bebet damals sprach, ist heute in Form eines Weltareopags im Wölferbund vorhanden. Daß auch Deutschland in diesen Böfferbund eintrete, ist eine alte Forderung der Sozialdemo= fratie. Die Dinge reifen ihrem Ende entgegen, und es ist nur ein nedisches Spiel der Weltgeschichte, daß deutsche Nationalisten erfüllen müssen, was die internationalen Sozialdempfraten in Deutschland schon vor Jahrzehnten erstrebten!
wenn z. B. ein Berliner Fürsorgeamt unter dem 10. Juni 1925 an den Sohn einer Sozialrentnerin eine Zuschrift richtet, daß seine Mutter feit dem 1. Januar 1922 der Sozialrentnerfürsorge zur Laft gefallen fei". Da es sich um ein amtliches Schema handelt, wäre es im Intereffe der Klein- und Sozialrentner dringend geboten, daß sich das zentrale Wohlfahrtsamt der Stadt Berlin mit derartigen Entgleisungen näher beschäftigt.
Wie in Deutschland sind auch in fast allen anderen Ländern die Landarbeiter, die Hausangestellten und die in öffentlichen Diensten schlossen. Der Ausschuß einzelner Arbeitergruppen von der stehenden Personen von der Arbeitslosenversicherung ausge. Arbeitslosenfürsorge geht in manchen Ländern noch weiter und be. trifft dort Privatangestellte in fester Stellung, geistige Arbeiter, Echauspieler und häufig einen Teil der Saisonarbeiter. Der soziale häufig einen Teil der Saisonarbeiter. Der soziale
stimmter Gruppen
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in manchen Ländern sind es gerade die am
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häufigsten von Arbeitslosigkeit Betroffenen sehr herabgemindert, fast in allen Ländern von öffentlichen Körperidaften, von Arbeitgebern und von Arbeitnehmern gemeinsam aufgebracht. Nur in Italien werden die Versicherungsbeiträge je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen und in Rußland ausschließlich von den Arbeitgebern; da fich der größte Teil der Betriebe dort im Staatsbefiz befindet, also praktisch auch aus öffentlichen Mitteln. Der in den anderen Ländern aus staatlichen oder Gemeindemitteln aufgebrachte Teil ist sehr verschieben. Er. schwankt zwischen 16 Proz. und 66% Broz. der Gesamtkosten. Befonders hoch sind die staatlichen Beihilfen zur Arbeitslosenunterstügung in Finnland , Norwegen , Holland , Belgien und der Tschechoflowakei. Am niedrigsten sind sie in Desterreich mit 16 Proz.
Die Kosten der Arbeitslofenunterft ügung werden
der Regel ein Neuntel der Leften aus öffentlichen Mitteln bestritten Noch hinter Desterreich bleibt Deutschland zurüd, wo in
wird. In acht Neuntel der Kosten haben sich Arbeitnehmer und energisch gegen diese Belastung der Arbeitnehmer prodaß es nur berechtigt ist, wenn auf dem Gewerkschaftskongres Arbeitgeber zu teilen. Ein Vergleich mit dem Ausland zeigt uns, Rüda testiert wurde. Bei der bevorstehenden Neugestaltung der ganzen Arbeitslosenversicherung in Deutschland wird es notwendig sein, neben der Durchsetzung anderer Berbesserungen und Klärungen besonders dafür zu kämpfen, daß die Kosten gerechter verteilt werden. Nachschulungskursus der Arbeiterwohlfahrt
standsmaßnahmengefeh für Klein- und Sozialrentner ein Rüd Ferner muß darauf verwiesen werden, daß das Not forderungsrecht der geleisteten Beträge, außer in bestimmten Der Krieg sowie die nachfolgende Inflationszeit hatte mit Fällen, nicht vorsah und daß dieses Recht praktisch während der Schaffung von Massennotständen Verhältnisse gebracht, die der Dauer des Gesetzes nicht angewendet wurde. Es mutet gebieterisch eine Neuregelung der Gesetzgebung verlangten. deshalb eigentümlich an, wenn die Angehörigen unterstützter Eine Anwendung der Armengefeßgebung gegenüber den Not- Personen nun aufgefordert werden, sich zu äußern, in ständen erwies fich als unmöglich und stand mit den Bestimmelcher Weife sie die erwachsenen Ausgaben mungen der Reichsverfassung in einem gewissen Widerspruch. seit 1 Januar 1922 der Fürsorge zu erstatten Zunächst war es die Kriegsbeschädigten und gedenken". Die Folge derartiger Maßnahmen fann nur die Erwerbslosenfürsorge, die auf dem Verord die sein, daß die Klein- und Sozialrentner, denen man benungswege durchgeführt wurde Später schloß sich das Not- scheinigt, daß sie eine„ Armen last" sind, lieber hungern standsmaßnahmengesetz für Klein- und Sozialrentner" an. werden, wenn sie es nicht vorziehen, zum Strid zu greifen. Die Leistungen für die Klein- und Sozialrentner trug bis Im übrigen muß bestritten werden, daß eine derartige 1. April 1924 zu acht Zehnteln das Reich, während die rest- Handhabung der Bestimmungen durch die Fürsorgegefezlichen zwei Zehntel von den Gemeinden aufgebracht werden gebung porgeschrieben ist. Die besonderen Bestimmungen des mußten. Gesetzes für Klein- und Sozialrentner besagen vielmehr das dirette Gegenteil.
Durch alle diefe Neugestaltungen wurde der soziale Gedanke, wie er der Verfassung eines Bolfsstaates entspricht, im Bewußtsein derjenigen Volksschichten verankert, die nach einem arbeitsreichen Leben auf öffentliche Fürsorge angewiesen find. Dies um so eher, als die beschämenden Bestimmungen, zu deren Anwendung die Armengefeggebung zwang, erfreulicher weise in die neue Fürsorgegefeßgebung nicht übernommen wurden. Diese Bestimmungen waren bekanntlich derart, daß Hilfsbedürftige lieber hungerten, als daß sie den bitteren Weg zum Armenamte antraten.
Andererseits wurden viele Hilfsbedürftige, besonders der Mittelschichten, durch Spenden aus Legaten und Stiftungen, deren Kapitalien Millionen betrugen, vor dem Armenamte bewahrt. Alle diese Stiftungskapitalien sind heute entwertet; mit einer Aufwertung dieser verloren gegangenen Vermögen ist bis auf weiteres nicht zu rechnen.
Jeder Hilfsbedürftige ist deshalb auf die öffentlichen Fürsorgebehörden angewiesen, in denen seine Notlage im sozialen Sinne geprüft und entsprechend behandelt
werden soll.
Die Leistungen sind gleichmäßig und werden nur dann auf ein Mindestmaß beschränkt, wenn es sich um offenbar arbeitsscheue oder unwirtschaftliche Personen handelt. Für Kriegsbeschädigte, Klein- und Sozialrentner sind besondere Bestimmungen in den Reichsgrundfäßen vorhanden, in denen auf ihre frühere Lebensstellung und wirtschaftliche Tätigkeit Bezug genommen wird.
Wenn nun in jüngster Zeit innerhalb der Berliner Fürsorge ein Abbau diefer besonderen Bestimmungen por genommen wird, so bedeutet das, daß der alte Geist der Armenfürsorge in die Pflichtfürsorgeverordnung wieber hin eingefchmuggelt wird, Anders fann es nicht gedeutet werden,
Ebenso wenig ist es mit der Gesetzgebung in Einklang zu bringen, wenn die Fürsorgebehörde die Leistung von der Verpflichtung abhängig macht, daß der Nachlaß der Stadt zu ver pfänden sei. Der§ 9 der Reichsgrundfäße, die für die Ausübung der Fürsorge maßgebend sind, besagt im entscheidenden Teil:
Bird Zurückzahlung aus dem Nachlaß ausbedungen, so ist auf unterhaltsberechtigte Angehörige Rücksicht zu nehmen, die beim Tode des Hilfsbedürftigen selbst der öffentlichen Fürsorge anheimfallen würden. Dasselbe gilt gegenüber Ge schwistern oder anderen Personen, mit denen der Hilfsbedürftige in häuslicher Gemeinschaft gelebt hat oder die ihm ohne rechtliche Verpflichtung und ohne entsprechende Gegenleistung, wenn auch in der Erwartung einer Zuwendung von Todes wegen, unterstützt oder gepflegt haben.
Der Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt e. V. beabsichtigt, im Herbst einen Nachschulungsturfus für Wohlfahrtspflegerinnen zu ver. anstalten. Der Kursus ist bereits in allen Einzelheiten vorbereitet, aus, fie wird aber zweifellos erfolgen. nur seine Genehmigung durch das Wohlfahrtsministerium steht noch
Der Kurfus findet von Anfang November 1925 bis März 1926 am Seminar für Jugendwohlfahrt in Berlin mit fol gendem Lehrplan stait: Volkswirtschaftslehre
( wöchentlich eine Stunde): Dr. H. Oppenheimer, Referentin im Reichsarbeitsministerium. Bürgerkunde( wöchentlich 1 Stunde): Frau Regierungsrat Hedwig Wachenheim .
Sozialpolitif( wöchentlich 2 Stunden): Frau Luise Schröder , M. d. R.
Dr. med. Laura Thurnau. Gesundheitsfürsorge( wöchentlich 1 Stunde): Frau
Sozialpädagogik( wöchentlich 1 Stunde): Dr. Mennede, Direitor des Sozialpolitischen Seminars an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin .
länder.
Geschichte, Begriff und Wesen der WohlfahrtsPflege( wöchentlich 2 Stunden): Stadtrat Dr. Walter Fried. Dr. Ollendorf, Obermagistratsrat im Jugendamt der Stadt Jugendwohlfahrtspflege( möchentlich 2 Stunden): Berlin .
Wohlfahrtspflege und Fürsorgepflichtver. ordnung( wöchentlich 1 Stunde): Ministerialrat Dorothea Hirschfeld .
Der Kurjus schließt mit einer staatlichen Prüfung, die Borbedingung für den Erwerb der staatlichen Anerkennung ist, ab. Wohlfahrtspflege. Bulassungsbedingung ist 5jährige hauptberufliche Tätigkeit in der
Ebenso verlangt der§ 15 eine besondere Rücksicht nahme auf Klein und Sozialrentner, auf deren frühere Lebensweise Rücksicht genommen werden soll. Ganz abgesehen davon, daß der Wert des geringen Nachlasses ganz unerheblich ist und faum die Verwaltungskosten der Nachlaßabteilung deckt, wird es auch für eine Fürsorgebehörde, die sozial wirken soll, nicht schwer sein, sich in den Zustand eines Rentners zu versetzen, der bei Lebenszeiten gezwungen wird, eine derartige Verpflichtung zu unterschreiben. Dem Verfasser sind Fälle bekannt, daß Rentner, in der Annahme, bei ihrem Tode würde die Stadt von der Unter- zeit 4 Monaten zu machen, da ab 1926 Nachschulungskurse schrift Gebrauch machen und der Ehehälfte den geringen Möbelbestand, mit dem fich fieb gewordene Lebenserinnerungen verfnüpfen, einfach entziehen, lieber auf die Fürsorge verzichteten.
Sollte die Ausübung der Fürsorge in dieser Form fort geführt werden, so mären wir trog der Pflichtfürsorgeverords
furjus in Betracht kommt, aufmerksam und bitten alle Genossen und Wir machen hiermit die Genoffinnen, für die der Nachschulungs Genoffinnen, denen diese Notiz zu Gesicht fommt, die ihnen be kannten Wohlfahrtspflegerinnen darauf hinzuweisen. Der Kursus bietet den zur Teilnahme berechtigten Wohlfahrtspflegerinnen die legte Gelegenheit, die staatliche Prüfung nach furzer Ausbildungsnicht mehr bewilligt werden und der ordentliche Lehrgang 2 Jahre beansprucht. Anmeldungen sind zu richten an den Hauptausschuß Stelle erteilt bereitwilltgft Austunft über Zulassungsbedingungen, für Arbeiterwohlfahrt e. V., Berlin SW. 58, Lindenstraße 3. Die insbesondere der Anrechnung der bisherigen Tätigkeit, Stipendien, Unterbringung.