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alles davon abhängt, in welchem Shane der Generafraf von seinem Blankosched Gebrauch machen wird.

Es ist da immerhin wichtig, festzustellen, daß der General­rat durch den Wiedereintritt des Eisenbahnführers Thomas und Margeret Bondfields vom Fabritarbeiterverband, die beide als Minister in der Arbeiterregierung aus dem Generalrat ausgeschieden waren, nunmehr wieder zwei Ber­sönlichkeiten einschließt, von denen man zumindest den Ver­fuch einer mäßigenden Einwirtung erwarten kann. Alles in allem genommen, zählt heute nur ein Biertel der Mitglieder des Generalrats zur ausgesprochen probolschewistischen Rich­tung. So falsch es also wäre, von einem Siege des Bolschewis­mus" auf dem Gewerkschaftstongreß zu sprechen, so sehr ist eine ausgesprochene Lintsentwidlung im Fühlen der organisierten britischen Arbeiterschaft unverkenn bar. Das wäre an und für sich unbedenklich, wenn nicht die besondere geistige Einstellung dieses Radika­lismus, die Ahnungslosigkeit gegenüber den Moskauer Me­thoden der Agitation, sie zu einer Gefahr machen würde. In fich richtungslos, durch feinerlei theoretische Grundlagen fest gelegt, kann diefes radikale Fühlen, beim Mangel einer flaren Trennungslinie zwischen Kommunisten und Sozialisten, von den Kommunisten für ihre besonderen Zwecke verwertet werden, ohne daß sich der einzelne darüber klar zu werden vermag, wohin er eigentlich marschiert.

So und nur so ist es erklärlich, daß es der kleinen, aber äußerst aktiven fommunistischen Minderheitsbewegung ge­lingen fonnte, dem Kongreß eine Reihe von Entschließungen aufzunötigen, die geschickt seinem dunklen Bedürfnis nach einer radikaleren und mehr politisch eingestellten Orientierung der britischen Gewerkschaftsbewegung ent­gegentamen. Es wäre aber falsch und irreführend, diese Be­reitwilligkeit mit tontinentalen Maßstäben zu messen. Was auf dem Kontinent bedeuten würde, daß sich die Gewerf­schaftsbewegung unter der Kontrolle Mosfaus befände, be­deutet hier vorläufig nichts als eine, in der Wirtschafts­krise und durch die Arbeitslosigkeit erzeugte Radi­talisierung, die dunkel nach einem Ausdruck taftet.

Erneuerung des Rechtswesens. Eine neue Zeitschrift republikanischer Richter und Rechtslehrer.

Unter dem markanten Titel Die Jufliz", erläutert durch den Zusaz 3eitschrift für Erneuerung des deutschen Rechtswesens?", erscheint dom Oftober ab im Verlag Dr. Walter Rothschild, Berlin , eine neue, von deutschen Rechtslehrern und Männern der Rechtspragis herausgegebene 3eit ichrift. Herausgeber find Profeffor Mittermaier, Gießen , Reichsjuftizminister a. D. Professor Radbruch , Kiel , Professor Ginzheimer, Frankfurt a. M., und Landgerichtsdirektor Kroner, Berlin . Diese für die praktische Reformarbeit in der Rechtsprechung und Berwaltung der Republit höchst bedeutungsvolle Neuerscheinung kommt gerade im rechten Moment, in dem Augen­blick, in dem der Deutsche Richtertag in Augsburg der Repu blik und allem, was mit dem neuen Staat zusammenhängt, den Rampf angekündigt hat.

Die Zeitschrift geht von dem Gedanken aus, daß es angesichts der Erschütterung des Vertrauens zu unserer Rechts­pflege notwendig sei, neue Wege in der Schöpfung und An­wendung des Rechts zu finden, um die Kluft, die sich zwischen Recht und Boit aufgetan hat, von beiden Seiten überbrücken zu

helfen.

Die Handhabung des Rechts darf nach Auffassung der Heraus­geber sich nicht in der formalen juristischen Lätigkeit erschöpfen. Es gibt nicht nur eine Technit, sondern auch einen Geist des Rechts. Dieser Geift aber sei ein wichtiges Element der Staats. gesinnung. Es sei ein unerträglicher Zustand, baß ich oft richterliche Gesinnung bewußt oder unbewußt nach einen Geist richtet, der nicht der Geift des heutigen Rechts ist. Der Ueber­schägung der technischen Jurisprudenz in unserer Zeit

Denken gibt zu denken.

Bon Richard Rainer.

Natur und Gefft, jo spricht man nicht zu Chriften. Das Nach denten über die Dinge diefer Welt, über ihr Sein und das Sein auf, thr, ist von den herrschenden Schichten der vergangenen Ord­nungen von jeher als ein höchft bedenkliches Anzeichen destruktiver Tendenzen betrachtet worden. Man argwöhnte mit einigem Grund daß die Bucht neuer Erkenntnisse, der Ansturm neuer Wissenstat fachen, das Gleichgewicht der bestehenden Rechtsordnung im Bewußt Hein des minderen Rechtsfubjekts zum Schaden von Mitar und Thron stören fönne. So richtete denn bis in die feudal- bürgerliche Zwitter epoche des wilhelminischen Deutschland hinein jene topf- and namen lose Beamten- und Militärbureaukratie, schwächliche Epigonen der Heiligen und Ritter da sie die wirtschaftlichen Umwälzungen nicht begriffen, den Hauptfampf auf breiter Front gegen die Neuausstrahlungen des menschlichen Ideenlebens. Neue Provinzen der Erfahrung und des Forschens- soweit sie nicht auf dem Monde oder über den Wolken lagen durften zuerst nur auf den Univerfi­täten betreten werden. War man inzwischen längst über sie hinaus geeilt, so wurden sie den höheren Schulen freigegeben, mit Warnungs­tafeln hier und da; von den Boffsschulen hielt man jede Wissens­tatsache, die ernsthaft auf Probleme des menschlichen Zusammenlebens hintenten konnte, hartnädig fern. Zuerst leafte der liebe Gott das Tun der Menschen, später machten die großen Männer" ihre Schick­

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jale. Darüber hinaus tam es nie.

Aus der Zeit meines Schulbejuches habe ich mir einen enrge Fleischten Haß gegen alle metapholische Spefutation in welchem Gewande fie auch auftreten möge bewahrt und bin von restloser Begeisterung für alles Nachdenken erfüllt, das von greifbaren Forschungsergebnissen seinen Ausgang nimmt. Indessen beschleicht mich seit einiger Zeit das inquisitorische Gelüst, auch einen Teil jener Dentbeschäftigung zu verdammen, die sich auf rein natürliche Dinge

richtet,

Es ist nämlich eine unbestreitbare und zu Befürchtungen Anlaß gebende Tatsache, daß wir zuviel über unsere Vergangenheit nachdenken, über die unserer Rasse ebenso wie die unseres Planeten. Dies ist ein bedenkliches Anzeichen von Greisenhaftigkeit. Die Welt wird alt. Sie altert nicht nur, indem Jahr an Jahr fich reiht, sondern vor allem, indem man gewahr wird, was für eine erstaun liche Anzahl von Jahren sie zurückgelegt hat. Immer ist das wachsende Interesse an der eigenen Vergangenheit das deutlichste Zeichen des Alterns gewesen. Ein junger Mann blickt fustig in die Zukunft- er hat keine Zeit, über verflossene Tage nachzudenken. Das Alter bringt Mißmut angesichts der Gegenwart, Teilnahms: losigkeit den kommenden Dingen gegenüber und jene Stimmung großpäterlichen Plauderns, in der man fich marmi om fanft flodern Ben Kaminfener der Extnnerung

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und der Unterschahung der menschlichen Seite in der Rechtspflege müsse eine moderne deutsche Jurisprudenz entgegengesetzt werden, die nicht nur allein aus der Kenntnis des Rechts schöpft, sondern aus dem Vermögen, fich in menschliche Interessen und in den Dienst an der Pflege von Men fchengut einzufühlen, und alle die Ströme im Staats- und Völker. leben, die das Recht bilden, im Geist eines neuen Rechtsgedankens zur Auswirkung zu bringen.

In dem Mangel an Menschlichkeit der modernen Rechtsprechung liege eine große Gefahr für das Verhältnis zwischen Bolt und Recht. Diese Gefahr werde zu einer ernſten Gorge, wenn man an den juristischen Nachwuchs dente, der einer Beit entstammt, in der durch mancherlei Umstände gerade die menschliche Seite des juristischen Berufs gefährdet war. Nicht nur eine Justiz­reform, sondern eine Juristen reform müsse angepadt werden. Juristenreform In zweiter Linie fäme das Problem einer neuen Rechtslehre in Frage, welche den Uebergang von der privatwirtschaftlichen An­schauung zu einem neuen Weltanschauungsbild herbei­führen müsse, in dem der große soziale Gedante einer Ber bindung des öffentlichen und privaten Rechts die moderne Rechtsentwicklung umfaffen müsse. Aber auch hier jei als Grundsatz diefer Rechtserneuerung die Forderung voranzustellen: Die neue Zeit will neue Juristen.

Die Aufgabe der Zeitschrift sehen die Herausgeber in ihrem Leitartikel, Was wir wollen" in folgenden Säßen:

Die Aufgabe unferer Zeitschrift ist eine dreifache: Miß­tranen zu überwinden, das heute zwischen Boll und Recht steht. Wir brauchen die Pflege des republikanischen Staatsgeist es, damit Staat und Recht wieder eines werden. Wir brauchen die Pflege der persönlichen und mensch­lichen Elemente im juristischen Betrieb, damit die Berfön­lichkeit des Juristen fich fläre, feftige und bilde. Wir brauchen die Findung und Klärung der neuen Rechtsanfchau­ungen und Rechtsformen, die unter und über dem neuen Rechte fich bilden, damit das Recht sich nicht isoliere den neuen Kräften gegenüber, die der Zukunft entgegentreiben."

Daß in der Tat mit der angekündigten Zeitschrift dieſem neuen Rechtsgeist eine neue Bahn gebrochen wird, zeigt der uns mitgeteilte Inhalt des ersten Heftes: Oberlandesgerichtspräsident Prof. Lewin: Der Berufsrichter in unserer Zeit", Rechtsanwalt Ernst Fuchs: Richter. Königtum, Reichsgericht und Juristenbildung". Ministerialdirektor Dr. Fald: Die Staatsanwaltschaft", Staats­minister a. D. Wolfgang eine: Wesen der Berteidigung, Reichs­minister a. D. Prof. Radbruch : Richterliches Prüfungsrecht ", Prof. Singheimer: ,, Arbeitsgerichtsgesetz", Rechtsanwalt Dr. Hirschberg: Der tragische Fall". Ferner besprechen Rechts anwalt Oborniker den Medienbarger Femeprozeß, Regierungsrat Kanditt das Urteil des Oberverwaltungsgerichts zum Bortumlied u. a. m.

Der Sumpf der Zweideutigkeit".

Oder: Die Partei der Hampelmänner. Die Rote Fahne " schlachtet weiter. Jeden Tag ein linfer Leichnam. An der Linie der Komintern " wird gezogen und gezerrt mit Leibeskräften. Bald wird sie ganz gerade und unverbogen fein bis zum nächsten Effibrief. Bisher war die Parole:

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Ohne Maslowismus feine Weltrevolution. Maslow war die einzig zuverlässige, der einzig revolutionäre, der einzig leninistische Interpret der kommunistischen Geheimlehre! Für seine aus dem Gefängnis geschriebenen Broschüren keine unter tausend Seiten, feine ohne zehn Kilometer Lenin- 3itate veranstaltete die Ruth- Fischer- Zentrale eine Reklame, die die Reklamechefs der Ufatheater vor Reid bersten lassen fonnte. Jetzt hat sich das Blättchen gewandt. Ein neuer Stern ist erschienen. Ernst Thälmann , der ruhmreiche Transport­arbeiter des Präsidentenwahtampjes fann zwar rot Front" tom­mandieren und die Reihen seiner kommunistischen Garden mit der Uebung eines Kompagniefeldwebels abschreiten, aber Artikel kann er nicht schreiben. Dafür ist jetzt eine jüngere Kraft ausersehen. Heinz Neumann , der zwanzigjährige neue Leninist, der vor­läufig und widerruflich zuverlässige Interpret der fommunistischen Geheimlehre, ist jetzt der Künder der neuen Heilswahrheit. Schon er­scheint in der Roten Fahne"- fichtbar, für jeden Funktionär auf­fällig folgendes Inserat:

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Zur gegenwärtigen Parteidisfuffion ist außerordentlich wichtig die Broschüre des Genoffen Heinz Neumann

Maslows Offensive gegen den Leninismus." Auf 80 Drudseiten erhält man eine vorzügliche Darlegung der Fehlerquellen in der Politik der Partei. Jeder Genosse, der den ganzen Sinn und die Bedeutung des Offenen Briefes des Etfi er­faffen und in der Diskussion Stellung nehmen will, muß dieses Büchlein gründlich studieren. Es ist in allen Parteibuchhandlungen und bei den Parteifolporteuren zu erhalten.

Na, da könnten wir ja also hoffen, daß wir nun wirklich zuverlässig über den neuen fommunistischen Tittak( Pardon, das war ein Druckfehler: Tattit meinten wir) unterrichtet werden. Wir werden nicht versäumen, auch unseren Lesern die Heilswahr­heiten dieser neuen Schrift rechtzeitig zu verfünden. Mostan!

Zentrums- Rechtsstimmen.

Heil

Das Heffen- Naffan- Zentrum für die Reichstagsfraktion. Fulda , 19. September. ( Mtb.) Der Landesausschuß der Zentrums­ partei Kurhessen hat in Fulda eine Sitzung abgehalten, in der folgende Entschließung einstimmig Annahme fand:

Der Landesausschuß der turhessischen Zentrumspartel, zu dessen Der Weg, den hier republikanische Richter, Anwälte and Rechts- Sihung Vertreter aller Teile des Regierungsbezirks Rassel er­gelehrte beschreiten, ist auch von allergrößter Bedeutung für den schienen sind, tritt mit Nachdruck allen Bestrebungen entgegen, die Kampf des Proletariats um seinen Staat, die Republif. die Einheit und Geschloffenheit der Partei zu gefährden geeignet sind. während es bis jetzt lediglich gelungen ist, die politische Macht der Ein geschloffenes startes Zentrum ist im Reiche und in Preußen die Arbeiterklasse durch sozialdemokratische Minister auf die innere erste Borbedingung einer gefunden, stetigen Politik. Die Tatsache, Verwaltung, die Polizei, die Finanz überströmen zu lassen, daß heute das Kabinett Luther die politische Linie von Wirth war die Rechtsprechung bis jetzt immer noch die am besten bis Marr einzuhalten gezwungen ist, ist der flare Beweis für die verteidigte Domäne der Reaktion Gerade der Juristen- Richtigkeit der Politit des Zentrums in den letzten sechs Jahren. Der beruf verlangt bekanntlich ein langjähriges intensives Hochschul Ausschuß ist der Ueberzeugung, daß die Verabschiedung der 3011, studium und eine mehrjährige Braris bei den Behörden und An- vorlage, der Steuergeseze und der Auswertungs­mälten, die wie eine Barriere gegenüber den aufstrebenden Ele- gesetze zur Erhaltung und Feftigung der deutschen Wirtschaft not­menten aus der befizlosen Klasse wirkten. Wenn nunmehr führende wendig war und erfennt weiter an, daß die Zentrumsfraktion des repubütanische Richter und Anwälte diesen neuen Weg beschreiten, Reichstages weitgehende Berbefferungen der Gesetzesvorlagen zu­der zur Durchdringung der Rechtspflege mit dem Geist der Demo- gunsten der Leistungsschwachen erzielt hat und daß der Tätigkeit der fratie, des Sozialismus und der Republik führen soll, dann tönnen Bentrumsfraktion in erster Linie die begrüßenswerte sozialere(?) fie in diefer praktischen Pionierarbeit der größten Ausgestaltung der Gesetze zu verdanten ist. Das hohe Biel, Anteilnahme der deutschen Sozialdemokratie an aus vaterländischen, tulturellen und sozialen Gesichtspunkten eine ihrem Werf gewiß sein. geschlossene starke Partei der christlichen Mitte zu erhalten, verlangt von allen Organen der Partei Disziplin und Rüdsicht. nahme auf alle in der Partei seit Jahrzehnten zusammengefaßten Kreise unseres Volkes."

3risches aus Nordamerika . Der Regierungsgeneral Richard Muthcahy, der im irischen Parlament den Wahlkreis Dublin vertritt, mit faulen Eiern und anderen Gegenständen beworfen. Einer der wurde in Hoboken mit seinen Begleitern von irischen Oppositionellen Begleiter wurde durch ein Stück Holz über dem Auge getroffen. Die Bolizei geleitete den Abgeordneten mit seinen Begleitern nach New York .

Als der Weltbrand fich legte, sandten die Sentren unserer Wissenschaft Scharen rückwärtiger Pioniere aus, die unsere Erdfruste nach Zeugnissen und Spuren vergangener Kulturen durchmühlen follten Rein Monat vergeht, ohne daß auf irgendeinem Kontinente Denkmäler hochentwidefter menschlicher Ansiedelungen aus grauen Tagen aufgespürt werden. Parallel mit den Anstrengungen der Altertumsfanatiker gehen die Bemühungen der Geologen, die Existenz auferes Planeten zurückzudatieren. Wir erfahren auf diese Weise, daß 1200 Millionen Jahre verflossen sind, seit die Erdmasse um die Sonne zu schwingen begann, und daß vor 12 000 Jahren die Ureinwohner des heutigen Merito schon zur Aufführung gewaltiger Kultbauten gelangt waren. Im mesopotamischen Wüstensande ent­deckt eine Orforder Expedition abermals die Ruinen einer gewaltigen Königsstadt, die vor mindestens 5000 Jahren vom Untergange ereilt ward, und Herr Professor Langdon vom Field Museum beeilt sich, uns zu beweisen, daß unsere Lebensweise sich von der der Bürger von Risch gar nicht soweit entfernt hätte.

Angesichts dieses großen Aufwandes, der hier an allgemach gleichgültige und unfruchtbare Kenntnisse vertan wird, möchte ich raten, die staatlichen Subventionen etwas reichhaltiger an die Wissen schaften des gegenwärtigen Lebens und sehr viel spärlicher an die des vergangenen zu verteilen. Was zum Teufel gehen uns die Freuden und Leiden von Leuten an, deren Gebeine tief im Büften fande bleichen. Unsere Bissenschaft hätte alle Ursache, sich in ihrer Gesamtheit sehr viel angelegentlicher mit unseren gegenwärtigen gehen. Die Soziologie, jene jüngste, mutigfte Anstrengung des zeit Zuständen zu befassen und mit den Broblemen, denen wir entgegen genöffischen Denkens, Licht in das Dunkel der gesellschaftlichen Ent widlung zu tragen, ist mit ihren zahlreichen Hilfswissenschaften noch immer das Stiefkind der wiffenfachstlichen Etats der Kulturstaaten Es dürfte an der Zeit sein, die Museumswissenschaften ins Museum zu sperren, ehe sie soweit sind, aus der Welt ein Museum gemacht, 34 haben,

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Abrüftung. Der tschechoslomatische Staatshaushalt für 1926 erhöht den Militäretat um 120 Millionen Kronen, also 6,6 Prozent

Deutsch - französische Theaterverständigung. Vor einigen Jahren wurde bereits durch Joseph Chapiro eine Annäherung zwischen deutscher und franzöfifcher Theaterkunft auf Anregung Firmin Gémiers, des Direttors des Nationaltheater Odéon in Paris ver­mittelt. Leider scheiterte dieser Annäherungsverfuch.

Das Präsidium der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen hat mmmehr diesen Gedanken aufs Neue ergriffen und durch Chapiro eine Einladung an den großen französischen Künstler gerichtet, nach Berlin zu kommen zweds Gedankenaustausch über die Möglichkeit einer deutsch - französischen Theaterverständigung. Gémier war unter der Regie Antoines der erste Hauptmanndarsteller in Paris und war immer ein warmer Freund deutscher Dichtung und Kunst. So plante er bereits vor Jahren die Aufführung des Wallenstein mit franzöfifchen Schauspielern unter deutscher Regie in Paris , wodurch er die Annäherung der Kunst beider Länder anbahnen wollte. Die lassen und ihm Gelegenheit geben, vor der Berliner Künstlerschaft Genossenschaft wird Gémier. einen herzlichen Empfang zuteil werden und den Bertretern des geistigen Berlins einen Vortrag zu halten. Der Vortrag wird in der letzten Woche des September stattfinden. Näheres wird noch befannigegeben.

Die Heilung der Gehirnparalyse durch den Malaria- Erreger. Während bis jetzt Gehirnparalyfe als unheilbar gegolten hat, zeigen die Erfahrungen, die man mit dem Einimpfen von Malaria. erregern bei diesen Geistestranten gemacht hat, und über die der Jahresbericht der englischen Kontrollkommission für Geistestranke genaue Mitteilungen macht, daß diese Ansicht nicht mehr un­erschüttert ist. Bis zum Ende des Jahres 1924 find in 32 Instituten 451 Patienten, die nach sorgfältiger Untersuchung als an Gehirn Malariaerregers behandelt worden, und zwar 306 im Laufe des paralyse leidend erkannt worden sind, durch Einimpfung des Jahres 1924 und 145 vor dieser Zeit. 51 von diesen Patienten fonnten als geheilt entlassen werden, in 28 Fällen war eine Besserung zu verzeichnen. In 52 Fällen wurde der Erfolg als dauernd festgestellt. Es ist also ein Brozenijah von 18 Proz. der Geheilten im Verhältnis zu den behandelten Fällen zu verzeichnen..

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Erstaufführungen der Woche. Dienst. Kammerspiele Mann, Tier, Tugend". Mittw. Th. am Kurfürstendamm Der gläserne Ban toffel, Donn. Goethe- Bühne, Elettra, Der zerbro. Krug". Freit. Komödie, Gesellschaft. Sonnab. Staatsoper Bibelio.

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Arnold Schönberg an die Akademie der Künfte berufen. Der Komponist Arnold Schönberg ist als Nachfolger von Bufoni zum Akademie der Künste in Berlin berufen worden. Das ist eine Tat. Urania - Vorträge. Täglich 5 und 7 Use: Gluten am Nordpol . Schönberg ist der große Rebell, der eigentliche Reformator der Musik. Täglich 9 Uhr: Das Gesicht des roten Rußland ". Mittwood Mag die neue Kunst auch in ihren Auswirkungen langsam an Boden nettentheater". Von Montag an 8 Uhr: Südseeabenteuer". 7 Ubr: reta".- Im Hörsaal Sonntag 4 und 7 Uhr: Mario verlieren, sie bleibt doch ein deutliches Zeichen für den in der ganzen Belt fühlbaren Sturm gegen Altes und Allzualtes. Schönberg schafft Der Berband Berliner Bühnenleiter nahm in seiner Generalversammlung langfam, und die wenigen Werte scheinen die Lehre von der die Neuwahl des Borstands- und Arbeitsausschusses vor. Atonalität, vom Bruch mit alter Tradition immer wieder zu unterwählt: Leopold Jegner zum ersten, Martin Sidel zum zweiten Borfizenden, Karl Beese und Maximilian Sladet zu Borstandsmitgliedern; in den Arbeits­streichen. Eine wirkliche Schule hat sich um ihn gebildet, er wird in ausschuß: Artur Hellmer. Heinrich Neft, Mar Bategg, Edmund Reinhardt, Berlin der Magnet für alles zielstrebige Neutönertum sein. Dies an Sarl Rosen, Artur Schwelb und Dr. Ludwig Seelig. Schönberg hat in seinem Lehrbuch der Harmonielehre seine neuen der Akademie neben den konservativen Schönmann und Pfigner! Grundsäge niedergelegt. Er spricht davon, daß er als anregender Lehrer heute in Europa nicht feinesgleichen hat. Er jei herzlich will tommen geheißen,

Der Parthenon aus Zement. Die Stadt Nashville in Tennessee hat Driginal erbaut. Der Barthenon von Nashville ist freilich nicht, wie sein eine genaue Nachbildung des Parthenontempels in gleicher Größe wie bas erhabenes athenisches Urbild, aus Marmor, sondern aus Bement, der mit einer i bon Mojail- belleibel