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Gewerkschaftsbewegung

Die Löhne in Deutschland und im Ausland.

Die Wirtschaftsturve der Frankfurter Zeitung " veröffentlicht in ihrem Heft 3 eine vergleichende Tabelle der Nominal-( Tarif) Wochenlöhne in Deutschland Ende Juli 1925 und im Ausland aus dem Jahre 1924. Diese Tabelle weist folgende Ziffern auf:

Baugewerbe:

Maurer .

Maler

Stuffateure

Baubilfsarbeit.

Metallindustrie

Bereinigte Staaten

78.30 171.56

203.30

Deutsch Frant land

reich

Defterreich England Schweden in Reichsmart

86.16 40.82 56.16 82.58

40.80 82.11 86.40 45.47 78.66 81.00

64.39

52.50 82.11

-

277.20 231.00 323,40

48.00

25.20

31.22

62,56

Gelernte.

34 56

37.80

34 00

47.43

Ungelernte

27.84

25.20

21.00

36.72

Textilindustrie

Baumwollspiner

16.74

59.16

22.56

25.52

41.63

Baumwollweber/

14.37

-

Druderei

Buchdrucker.

Handsetzer.

:}

48.00 41.83

-

-

84.04

Solzindustrie

45.60

40.32

Facharbeiter

37.80 88.23

11

{ 221.76

78.44 86.40 252.09 Diese Tabelle zeigt mit großer Deutlichkeit, daß die Behauptung der deutschen Arbeitgeber, die hohen Löhne machen Deutschland tonfurrenzunfähig auf dem Weltmarkt, irreführend ist. Abgesehen von Frankreich und Desterreich, bei denen die Be­sonderheiten der Währungsentwicklung eine gewisse Ausnahmestellung in der Lohnhaltung zeigen, sind die Löhne der deutschen Arbeiter in allen zum Vergleich herangezogenen Gewerben niedriger als die Löhne der Arbeiter in irgend einem anderen Land. Also sind die hohen" Löhne teine Rechtfertigung für die hohen Preise der deutschen Ware.

Allerdings ist diese Lohnstatistik nicht bloß wegen der Auswahl und der Zahl der erfaßten Berufe unvollständig, sondern sie bedarf auch nach der Richtung hin eine Ergänzung, als der Nachweis in einer besonderen Statistik erbracht merden muß, wie hoch der Lohn­anteil des Arbeiters an den Herstellungskosten des Pro­buttes ist. Es müßte außerdem festgestellt werden, wie hoch der Anteil der Arbeitskosten im Verhältnis zu dem Preise ist. Erst wenn diefe Statistiken vorhanden sind, ist die Lohnstatistik ein mertvoller Bestandteil der gesamten Wirtschaftsstatistik.

Aber gerade nach dieser Richtung hin haben amtliche Stitistiken bisher versagt. Warum: weil wir sicher sind, daß mit diesen Statistiken der Nachweis erbracht werden mürde, einen wie ge­ringen Einfluß der Lohn auf die Produktionskosten und auf den Preis hat. Daß dieser Nachweis den Arbeitgebern nicht behagt, bedarf feines Beweises. Die Lohnstatistiken haben auch deswegen nur einen sehr bedingten Wert, meil ja wegen der Ver­schiedenartigkeit der Lebenshaltung der Arbeiter in den verschiedenen Ländern eine Vergleichbarkeit des Reallohnes faum gegeben ist. Aber soviel läßt sich doch sagen, daß der Arbeiter als Konsument und gerade in dieser Richtung stellt er doch auch einen bedeut­fomen Faftor in der Wirtschaft dar bei den Löhnen, wie sie jetzt gezahlt werden, teine große Rolle spielen tann.

-

Derbandstag der Böttcher.

5. Berhandlungstag.

Der Borstand murbe en bloe miebergewählt; im Ber bandsausschuß fungiert wie bisher Schoene- Hamburg als Borsigender. Die Wahlen zum Beirat erfolgten nach den gemachten

Deichmann Bremen danft namens des Vorstandes für das durch die Wiederwahl bewiesene Vertrauen.

Der 5. Berhandlungstag stand unter dem Zeichen der Ab.Borschlägen. stimmung über die einzelnen Anträge. Es war vielleicht der beste Beweis für die Einmütigkeit, die die Verhandlungen fenn zeichnete, daß fast alle vorliegenden Anträge nahezu einstimmige Annahme oder Ablehnung fanden. Die Deffentlichkeit dürfte für die einzelnen Punkte kein sonderliches Interesse haben, da lediglich Fragen der inneren Organisation zur Abstimmung standen. Be­deutungsvoll waren bei der Schlußfizung die Worte, die Sendig der Vertreter des Verbandes der Lebensmittel- und Getränkearbeis ter, an die Versammlung richtete. Er führte aus, daß die Vorwürfe, die an dieser Stelle während der ersten Tage der Verhandlungen

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Poflabonnenten

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gegen seine Organisation oder deren Beamte vorgebracht worden feien, ihm sehr wch getan hätten. Er werde umgehend jene Klagen an seinen Hauptvorstand berichten, damit Nachprüfung oder Abstel lung erfolge. Er freue fich aber, fonstatieren zu dürfen, daß die Grundstimmung trotz aller Unstimmigkeiten eine versöhnliche sei, und es sei ein gutes Zeichen für den Geist im Böttcherverbande, daß man gewillt sei, unter Vergangenes einen dicken Strich zu ziehen.

Der Verbandstag wurde in den Mittagsstunden geschlossen. Die Geschäftsleitung fonstatierte die volle Einmütigkeit, die von An­fang an geherrscht habe und forderte auf, mit verstärkter Tatkraft an die neue Arbeit zu gehen.

Verbandstag der Tabakarbeiter.

Vierter Verhandlungstag.

=

Husung Bremen weist darauf hin, daß Genosse Deich- mann nunmehr auf eine 25jährige Tätigteit als Verbandsvorsigender zurückblicken fönne. Am 29. Septem­ber 1900 sei er in Mainz für das schwierige Amt ausersehen und ge­wählt worden und in dieser Zeit hat er mit raftlosem Eifer und sel­tener Energie für die Interessen der Tabafarbeiter gekämpft. Den Dant, den wir ihm schulden, wollen wir dadurch zum Ausdruck brin­gen, daß wir unser bestes daran sezen in seinem Sinne weiter zuarbeiten.

Freudig stimmt der ganze Verbandstag auf das ihm gebrachte Hoch ein. Seitens des hiesigen Gaues und der hiesigen Zahlstelle werden ihm als äußere Anerkennung Blumen überreicht. Sichtlich gerührt dankt Deichmann für die ihm erwiesene Ehrung und erklärt, daß sein Dank darin bestehen soll, daß er sich auch weiterhin mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft für die Interessen der Tabatarbeiter einsetzen werde.

Den Glückwünschen des Verbandstages zu dem Silberjubiläum Deichmanns als Vorsitzender des Tabatarbeiterverbandes schließen wir uns aus vollem Herzen an. Deichmann steht seit einem Menschen­alter in vorderster Front. Trotz der wiederholt kritischen Lage der Tabatindustrie hat Deichmann es verstanden, die Organisation der Tabatarbeiter über alle Fährnisse hinwegzuleiten und die Interessen der Mitglieder mit viel Geschick und Energie wahrgenommen. Wir wünschen Genossen Deichmann, daß es ihm und den Tabatarbeitern vergönnt sein möge, ihn noch lange Jahre mit gleicher Hingebung am Werke zu sehen.

Die Poft hat es nicht eilig.

Das Reichspoftminifterium teil mit: ,, Die am 7. September vertagten Lohnverhandlungen bei der deutschen Reichspost fanden gestern ihren Abschluß. Der Staats fefretär Saufter legte den Tariforganisationen in eingehender Weise den Standpunkt der, Verwaltung dar. Nach längerer Aus­Sprache, in der die Vertreter der Arbeitnehmerorganisationen auch ihren grundsäglichen Standpunkt zu dieser Frage dargelegt hatten, äußerten sie ihr lebhaftes Bedauern über die ablehnende Haltung des Reichspost ministeriums. Da aber die zurzeit geführten Verhandlungen über die Regelung der Orts= Iohnzulagen voraussichtlich zu einer Vereinbarung führen werden, wird zunächst davon abgesehen ,, in dieser Frage weitere Schritte zu unternehmen. Die Verwaltung fagte ihrerseits Den Bericht der Statutenberatungstommission er­stattet Selpien- Hamburg . Nach kurzer Debatte wurden die zu, daß die Verhandlungen in jeder Weise gefördert und das Re­von der Kommission gemachten Vorschläge zur Aenderung des Statutsultat möglichst bald vereinbarungsgemäß(!) in Kraft gesetzt werden solle." angenommen. Das Statut erfährt nach den gefaßten Beschlüssen in­fofern eine Aenderung, als der Mindestbeitrag von 25 f. für alle diejenigen gilt, die wöchentlich nicht mehr als 8 m. verdienen. Der Mindestbetrag für Lofalzuschläge ist auf 5 Pf. festgesetzt, darf aber pro Marte nicht mehr als 25 Broz. des Verbandsbeitrages betragen. Die Wahlkreise werden nunmehr so eingeteilt, daß auf 750 bis 1000 Mitglieder ein Delegierter entfällt. Der Verbandstag findet fünftig alle drei Jahre statt und neben dem Vorstand werden jetzt auch die Gauleiter zum Verbandstag gewählt.

Bei dem Punkt ,, Sonstige Anträge" murde neben der Diätenfrage auch die Gehaltsfrage für die Angestellten des Ver­bandes neu geregelt. Sie werden auf Grund der in der Tabak­industrie tariflich gezahlten Löhne errechnet.

Das Deutsch dieser Mitteilung ist zwar reichlich gequetscht, immerhin fann man nach mehrmaligem Durchlesen den Sinn er­faffen: Das Reichspoftministerium lehnt vereinbarungsge= mäß jede. Lohnerhöhung ab, vertröstet die Poftler aber auf die Erhöhung der Ortslohnzulagen.

( Gewerkschaftliches siehe auch 2. Beilage.)

Berantwortlich für Politik: Ernft Reuter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friebr. Ekkorn; Feuilleton: R. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwäris- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei

und Berlagsanftalt Baul Singer u. Co.. Berlin B. 68. Lindenstraße 8. Sierzu 3 Beilagen und Unterhaltung und Wissen".

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