rissenheit zu freier Selbstverwaltung in harmonischer Solidart tät" emporzuführen.
Seine Kraft, feine Fähigkeit und Reife erlangt das Prole tariat in einem ständigen Ringen: um ein einheitliches Arbeitsredyt, um ein Finanz- und Steuersystem, aufgebaut auf dem Prinzip der Quellenbesteuerung und der Lastenverteilung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, um die Aufhebung des Bildungsprivilegs der Besitzenden, um eine mit fozialem Geist erfüllte Rechtsordnung und Rechtspflege.
Die Sozialdemokratische Partei ist sich der Internationalität des Kapitals und der dadurch herbeigeführten internationalen Solidarität des Proletariats bewußt.
Als Mitglied der Sozialistischen Arbeiterinternationale fämpft die Sozialdemokratische Partei Deutschlands in gemein famen Aktionen mit den Arbeitern aller Länder gegen imperialistische und kapitalistische Vorstöße und für die Verwirt-lichung des Sozialismus."
Die nationale Demokratifierung muß ihre Ergänzung finden in der internationalen Demokratisierung in der„ Demokratisierung des Völkerbundes und seine Ausgestaltung zu einem wirksamen Instrument der Friedenspolitie".
Die Forderung der europäischen Wirtschaftseinheit", der Bildung der Vereinigten Staaten von Europa " hat die Sozial demokratische Partei auf ihrer Tagung in Heidelberg offiziell zu ihrer eigenen Forderung erhoben. Nicht im Sinne einer Erweiterung der nationalen Gegensätze zu fontinentalen Gegensägen. Sondern um alle mie immer gearteten Gegensätze zu überwinden, um von der nationalen Zersplitterung über die Vereinigten Staaten von Europa , zur Interessensolidarität der Völker aller Kontinente zu gelangen".
Mit ihrem Programm gestaltet die Sozialdemokratische Partei den Klaffenkampf der Arbeiter zu einem bewußten und einheitlichen, meist sie ihm sein notwendiges Ziel: die planmäßig arbeitende, demokratisch organisierte, flaffenfreie fozialistische Gesellschaft!
Moralische Hinrichtung der Verleumder. Die deutschnationale Justizkorruption am Pranger. Unter den außergewöhnlich zahlreichen Zuhörern der gestrigen Sitzung des sogenannten Barmat- Ausschusses befanden sich nicht wenige Anhänger und Bekannte der schwer tompromittierten Hintermänner des deutschnationalen Berleumdungsfeldzuges. Diesen Gesinnungsfreunden der Herren Kußmann, Knoll, Bacmeister und Konsorten ist das Schauspiel zu gönnen, das sie in 4% ½stündiger Sizung erleben mußten. Auch wenn der rettende Einwand, daß man nicht in das Schwebende Disziplinarverfahren eingreifen dürfe, Herrn Ku B- mann vor der Erörterung gerade derjenigen Tatbestände bewahrte, die für ihn am meisten belastend sind, so genügte das, mas vorläufig gesagt und festgestellt werden konnte, vollständig, um ihn und seine deutschnationalen Hintermänner moralisch hinzurichten.
si Die Sache fing damit an, daß der Staatssekretär Frihe das Lügengewebe, das die beiden Assessoren in der Sonnabendligung gesponnen hatten, mit rauher Hand zerriß.
Sodann bezeichnete Genoffe Heilmann als Zeuge die Behauptung. Kußmanns und Casparys, daß er, zum Teil im Zusammenwirten mit Justizrat Werthauer, auf das Justiz minifterium, insbesondere auf dessen politischen Referenten Kuhnt, im Sinne der Absehung der beiden Assessoren einge wirft hätte, als leere Schwägereien. Ministerialrat Ministerialrat uhnt bestätigte das Dementi Heilmanns. Nun verlangte Genoffe Kuttner von Kußmann, daß er seine Berdächtigungen Dom Sonnabend endlich belege. Jämmerliche Redensarten waren die Antwort des am Sonnabend noch so hochmütig auftretenden Kußmann.
Ihren Höhepunkt erreichte aber die gestrige Sigung mit der Zeugenvernehmung des Leiters der Berliner Kriminalpolizei, Dr. Weiß, gegen den sich die besondere Wut aller deutschnationalen und kommunistischen Kußmann|
| Freunde richtet. In einem Vortrag von geradezu klassischer Klarheit, Bestimmtheit und Schärfe sette Regierungsdirektor Weiß die Vorgeschichte seines Vorgehens gegen die deutsch nationale Verleumdungszentrale auseinander. Unter großem Aufsehen erklärte er, daß die Darstellung Kußmanns vom Sonnabend, wonach er von ihm durch eine verfängliche Frage, nach einem gar nicht existierenden Ministerialerlaß, hineingelegt worden sei, Dom ersten bis zum letzten Wort aus der Luft gegriffen" fei. Der Vortrag Der Vortrag von Weiß war so überzeugend und mit so viel Einzelheiten belegt, daß kein Zweifel daran sein kann, daß man es bei Kußmann mit einem pathologischen Aufschneider zu tun hat. Zunächst versuchte zwar Kußmann seine Version aufrechtzuerhalten und brüstete sicher, der Sprößling einer altpreußischen Beamtenfamilie- damit, daß er so glänzend Theater gespielt hätte. Später fonnte jedoch Dr. Weiß das Zeugnis des Kriminalbeamten Krüger anführen, aus dem hervorgeht, daß Kußmann jene verfängliche Frage nicht an ihn, sondern an Krüger gestellt habe, und sich dabei übrigens eine Abfuhr geholt habe. Jetzt wurde der arrogante Herr Kußmann immer unsicherer und fleinlauter und er war froh, daß bei den späteren Fragen des Genossen Kuttner hinsichtlich seines Zusammenwirtens mit den Knoll, Bacmeister und Leopold der Einwand des schwebenden Verfahrens" regelmäßig erhoben werden fonnte, um ihn zu retten.
Größtes Aufsehen erregten die Anklagen, die Regierungsdirektor Weiß gegen das deutsch nationale Be amtenbespielungssystem erhob, das sich vor allem gegen leitende Beamte des Justizministeriums und des Polizeipräsidiums richtet. Wie er durch fonkrete Fälle nach wies, steckt auch hier die Hand der KußmannKnoll- Bacmeister in diesem politischen Kor ruptionsfumpf
Darmstadt, 21. September .( Eigener Drahtbericht.) Der hessische Staatspräsident Genosse Ulrich hatte anläßlich des republitanischen Boltstages in Darmstadt die staatlichen Gebäude be= flaggen lassen. Das gab der Landtagsfraktion der Deutschen Boltspartei Beranlassung, an die Regierung eine Große Anfrage folgenden Inhalts zu richten: 1. Wie begründet die Regierung diese Anordnung? 2. 3ft fie bereit, das gleiche anzuordnen bei Beranstaltungen der Baterländischen Berbände: 3. Wie begründet fie cerneinendenfalls diese unterschiedliche Behandlung der verschiedenen Organisationen?"
Die hessische Regierung wird zweifellos nicht die geringsten Gründe gegen eine Beflaggung der Staatsgebäude ins Feld führen, wenn es sich darum handelt, anderen auf dem Boden der Verfassung stehenden Organisationen bei Kundgebungen großen Stils mit der Beflaggung der Staatsgebäude eine gewisse Ehrung zufommen zu laſſen.
Die Kredite der Zihewih.
Der gute Name" als Kreditunterlage.
hinsichtlich des bei der Firma Schappach entstandenen Verlustes von BS. Nach der Baufe erflärte dann der Angeflagte Nehring 100 000 Mart, daß er zunächst von diesen Kreditgeschäften nichts gewußt habe. Durch Pfändungen habe man dann versucht, zu retten, was zu retten war. Dem Berwaltungsrat habe er angesichts der Höhe der Summe zwar zunächst Mitteilung machen wollen, doch habe man es fich doch noch überlegt, daß dadurch die Angelegenheit in die Oeffentlichkeit fommen und schwerwiegende Folgen, wahrfcheinlich den Zusammenbruch der Landespfandbriefanstalt zeitigen
mürde.
einen solchen Mann, der 25 000 Dolar ungebedt als kredit weggibt, Borf.: Haben Sie Lüders denn nicht fargemacht, daß für in Ihrer Anstalt fein Platz fein fönne?
Angefl.: Nachträglich sehe ich ein, daß dies das Richtige gewesen wäre. Ich wollte aber immer Rücksicht auf die Anstalt nehmen. Bors: Der Ueberweisungsauftrag, der über eine elfstellige Zahl lautete, ist auf einen abgerissenen Bettel nur mit Bleistift
Bernard Shaws Verlorenes Paradies. die Jahre, die Zeit, die dem Menschen notwendig ist, damit er die
Philosophie eines Riesendramas.
Bernard Sham, der immer eigensinniger darauf trachtet, an das Geheimnis der Weltenschöpfung und der menschlichen Urnatur zu gelangen, bildet fich ein, daß er ein frommer und wohltätiger Mensch ift. Das Nomadenhafte des Skeptizismus, das schon Emanuel Kant ein Dorn im Auge und im Gehirn gewesen war, ist auch Bernard Shaw höchst unangenehm. Er will irgendwie das Rätsel unseres Planeten und seiner Geschichte im Ewigkeitsraum auflösen und schreibt nach den zwei Duzenden seiner entzückenden Komödien eine ganze Weltgeschichte in dramatischer Form. Das Wert ist so unförmig wie das Thema selbst. Es ist beinahe ein halbes tausend Seiten did. Es besteht aus vier Stücken und einem Wälzer von einer Einleitung. Die Amerikaner, die den Wolkenkratzer auch in der Kunst lieben, haben sich des Mammutdramas zuerst angenommen. Später folgten die Londoner. Und gehorsam will das Theater„ Die Tribüne" nachmachen, was New York und London wagten.
Das Dramaturgische ist von dem religiösen Problem zu trennen. Beschäftigen mir uns heute nur mit der Religion Shaws. Später darf von dem Versuche geredet werden, dieses vierstöckige Haus der Gedanken vor einem schläfrigen und mit Shawschem Granatfeuer aufzuweckenden Publito taghell und gangbar zu beleuchten.
3urud zu Methusalem" heißt das Ganze. Der Titel t symbolisch und trotzdem bligartig flar. Shaw erinnert sich mit dem Behagen des gelehrten Mannes daran, daß Lamard, der vor 96 Jahren blind und arm starb, die revolutionäre Lehre von der Lebensfunktion aufstellte, die sich das ihr notwendige Lebensorgan erschafft. Das heißt: die besonderen Gattungen der Schöpfung, als da sind Pflanzen, Tiere und Menschen und sogar Gesteine, Dollendeten ihr besonderes Dasein nicht darum, weil sie von Ewigleit mit befondeten Organen ausgestattet waren, im Gegenteil darum, weil fie ihr besonderes, in den Wettenplan eingebautes Schicksal pollenden wollten, brachten sie auch die Erdennaturkraft dazu auf. Lamard, der herrliche Naturforscher, war aber auch ein hingegebenes Gottesfind; er schrieb feinen Glaubensjah durchaus als inspirierter Christ nieder.
Nun ermies sich, daß auch die erlauchtesten Forscher meinen, daß die Lamarcksche Vision den richtigen Weg für die allermodernste Erkenntnis eröffnen kann. Jedenfalls ist die Naturgeschichte noch immer überreich an rätselvollen Mirakeln. Größtes Mirakel ist aber, daß jedes Lebewesen die Organe bildet, die es braucht. Demnach wird auch dem Lebewesen Mensch versichert, daß es sich heraus aus jeiner Notwendigkeit seine törperlichen Organe formte. Indem Shaw zu dieser Erkenntnis schwört, jubelt er auf. Er denkt den Mann der Naturwissenschaft weiter als ein Träumer und Kritiker der Moral. Wie, wenn der Mensch kraft des Gesches, daß der Wille das Organ schafft, durch den Willen das wichtigste Mittel zum Aufbau feines Lebens erzeugt? Was ist das wichtigste Mittel? Die Jahre! Ja,
3wede und Ziele seines Daseins erfüllt.
Seht euch doch die Menschen an! Sie sterben alle viel zu früh. Sie können nichts von ihrer Sehnsucht vollkommen erfüllen, da sie nicht genug Zeit haben. Nur Methusalem war der Glüdliche, der sein Leben zweckmäßig und zielmäßig auslebte. Also: Burüd zu Methusalem!" Sittliche Losung, Parole der Zukunft, wohl mert, Bergrübelt und bewiesen zu werden. Mag auch nur das Menschen unmögliche demonstriert werden so wird es doch wie ein Beispiel den Menschen darüber belehren, daß die segensreiche Schöpfung irgendwie einmal ins Paradies zurücklaufen wird.
Nein, Bernard Shaw ist nicht ein so heftiger Bathetiker für holde Bukunftsmalerei. Er läßt die Menschen zwar das Methusalemglück erwerben, es entpuppt sich aber nur als ein Glück, das die Menschen täppisch und läppisch macht. Sie enden, seien sie nun Kurzleber oder Langleber, in Schweinerei, in Banalität, in Höllenangst. Kurz: fie verlieren, was auch geschehe, stets das Paradies. Das ist die Moral Shams, der gar nicht daran denkt, dem Schöpfergott, an den er irgendwie verstohlen glaubt, Romplimente zu machen.
Aus der ernstesten Naturlehre zieht Bernard Shaw dieſe moralischen und metaphysischen Konsequenzen. Er will, gestehen mir taumelnder Stepliter sein. Er ist es mehr als jemals zuvor. es mit Betonung, fein nomadenhaft zwischen den Reiigionen
Die Methusalem- Doktrin wurde in der Tribune" aufs Thea ter gebracht und man entdeckte, daß dramatische Spannung und entzückende Lustigkeit auch dann entstehen, wenn nur der gescheite Kopf beschäftigt wird und die Sehnsucht nach Schweinerei und Schwermut ganz leer ausgeht. Darum soll noch über die Aufführung und den politischen Sinn der Shaw'schen Komödie weiter geredet werden. Max Hochdorf.
Hauptmanns neues Werk.
"
„ Beland". Die Schicksalstragödie des deutschen Volkes. Als Gerhart Hauptmann zu seinem 60. Geburtstag in vielen deutschen Städten überschwenglich gefeiert worden war, teilte er in feiner Danksagung mit, daß er die fommenden Jahre einem Berke widmen wolle, mit dem das deutsche Volk ein Bild feines eigenen Schicksals erhalten wollte. Die Einlösung dieses Versprechens sah man am 19. September im Deutschen Schauspiel. haus" zu Hamburg, das in diesen Tagen das eit feines fünfundzwanzigjährigen Bestehens feierte. Zur Uraufführung des " Beland" war der Dichter felbst gekommen, nachdem er schon vor her die Proben geleitet hatte, während sein Sohn Joo das Bühnenbild schuf. Stoff der Dichtung ist das urgewaltiae Wieland- Lied aus dém nordischen Sagentreise, wie es durch die Edda überliefert ist. An diesem Stoff haben sich schon andere Dichter versu auch Richard Wagner hinterließ einen Entwurf, in dem er den funft reichen Schmied Wieland zur symbolischen Gestalt des aus teffter Not sich zur befreienden Tat emporringenden Boltswillens schuf.
| nofiert worden. Das waren Sie als after preußischer Beamter doch sicher nicht gewohnt.
Angefl.: Ich wußte, daß es auch auf den Banken üblich ist,
größere Berluste nicht immer gleich zur Kenntnis des Aufsichtsrates größere Verluste nicht immer gleich zur Kenntnis des Aufsichtsrates
zu bringen. Wir versuchten jedenfalls, durch andere Geldgeschäfte die Verluste auszugleichen, und nahmen deshalb Ende Dezember 1923 ziemlich hohe Beträge herein, in der Hoffnung, daß Anfang 1924 die Binsfäße steigen würden.
Borf.: Ihre Spekulationen gingen aber fehl, und die Unstaît erlitt weitere Berlufte.
Angefl: Jawohl. Lüders berechnete die meiteren Verluste auf 100 000 art.
Der Angeklagte äußerte sich dann weiter über die Aufstellung der Bilanz, die sich sehr schwierig geſtaltet habe, weil der Status der Landespfandbriefanstalt sehr schwer festzustellen war. Auf weitere Fragen des Vorsitzenden schilderte er dann, wie diese Berlufte in der Bilanz verschleiert worden seien. Die Bilanz habe dann einen Gewinn von 134 000 Mart ergeben, der sich nach Abschreibung des Berlustes bei der Firma Schappach auf 34 000 Mart ermäßigte. Diese Abschreibung sei aber so vorgenommen worden, daß man fingierte Verluste an 3insen usw. gemacht habe. Borf.: Haben Sie in der Verwaltungsratsfizung, in der Ihnen für gute Geschäftsführung eine Prämie von 1500 M. zugebilligt wurde, erklärt, daß der Reingewinn 134 000 m. betrage? Angefl: Nein, das habe ich nicht gesagt.
Weiter erklärte der Angeklagte, daß entgegen der Feststellungen des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses die Bilanzzahlen an und für sich richtig gewesen seien.
Der Borsigende fam dann auf die Bekanntschaft zwischen Nehring und v. Ezdorf zu sprechen, wobei er als auffällig bezeichnete, daß Geheimrat Nehring den jungen Ehdorf, den er auf einer Privatgesellschaft fennen lernte, und der ihn gleich bei fragt habe, ohne weiteres in sein Bureau bestellt habe. Der Anseiner Bekanntschaft nach Krediten für ein Grundstücksgeschäft be
geflagte entschuldigte sich damit, daß ihm sein Schwager gesagt habe, es handele sich um den Sohn von Geheimrat v. Ehdorf. des Cadiner Landrats. v. Ehdorf habe dann sein Gesuch vorgetragen, er benötige 500 000 m. für die Dauer von 4 Wochen, um einen großen Gebäudekompler in Berlin zu erwerben.
Borf.: Ihre Anstalt war doch gewissermaßen als ein Mittel gegen die Bodenspekulationen geschaffen, wie tonnten Sie einer Grundstücksspekulation die Hand bieten?
Angefl.: Es handelte sich darum, das Eigentum eines Ausländers für Deutsche zurüdzuerwerben.
Es entspannen sich dann längere Auseinandersetzungen mit dem Vorsitzenden, der es als völlig unerklärlich bezeichnete, mes halb der Vorstand der Landespfandbrief- Anstalt denn nicht nähere ustunft über v. 3igewig und die anderen Angeklagten einge. zogen habe. Nach der Darlegung eines Beugen, so betonte Landgerichtsdirektor Lehmann, seien die Auskünfte über v. Ezdorf, v. Karstedt und v. Carlowig einfach vernichtend gebaß es sich um ein sehr eiliges Geschäft gehandelt habe, und wefen. Der Angeklagte Nehring weerauf nur zu erwidern, daß ihm 3izemik hierfür gut zu fein schien.
Vorf.: Also wenn Herr v. Zihewih Ihnen fagt, daß er vier Güter in Pommern befiht, dann ist es für Sie auch jo. Danach hat doch wohl der Name des betreffenden Herrn für Sie eine gewisse Rolle gespielt, denn sonst wäre Ihr Berhalten völlig unverständlich. Man kann doch unmöglich Geschäfte über Hunderttausende von Goldmart ohne Unterlagen machen. Diese mädchenhafte Zurüd haltung verstehe ich einfach nicht.
Ungefl. Nehring( zögernd): v. 3izewis machte einen sehr guten Eindrud auf mich.
Borf.: Wenn ein hinterpommerscher Gufsbefizer mit einem jungen Herrn zu Ihnen kommt und hier Grundstücksgeschäfte machen will, dann muß man sich doch fragen, wie fommt er denn dazu. Das Geschäft war doch übrigens nicht ganz fair.
Nehring: v. 3izemiz behauptete, er befäme eine Million Hypotheten, auf seine Grundstücke.
Borf Mir bleibt es trobem unerklärlich, noch dazu, wo die drei jungen Herren, die Sie für so tüchtig gehalten haben, nach Strich und Faden über das Dhr gehauen worden find.
Der Borsigende erläuterte dann noch zum Verständnis für die Gruppe Bedhoff, wobei er betonte, daß Beckhoff Rechtsanwalt Schöffen die Beziehungen zwischen der Gruppe Sehui und der
am Oberlandesgericht Köln sei, in Neuhaus a. d. Elbe wohne, sich aber anscheinend mehr als Grundstüdsipetulant als Rechtsanwalt betätigt habe.
Im Anschluß hieran wurde die Verhandlung auf den heutigen Dienstag vormittag 9½ Uhr vertagt.
Hauptmann hat den Stoff wieder aufgenommen und in ähnlicher Weise wie Wagner zu meistern gesucht. Wenn auch sein Werk fein Musifdrama geworden ist, so hat der Dichter doch viel Mufit in die Handlung permoben. Aus dem Schachte der unterirdischen Schmiede, in der Veland auf einsamer Felseninsel im Noromeer haust, flingen Tuben- und Harfentöne, und die Wächter, die König Harald bestellt hat, werden von den zauberhaften Klängen verwirrt und irregeführt. Wieland oder Beland, wie er hier heißt, ist ein halbelbisches Wesen, dem Alberich aus dem Rheingold" nahe nerwandt, und wie dieser von unzähmbarer Rachsucht gefoltert. König Harald ließ ihm die Sehnen der Füße zerschneiden, um ihn an die Schmiede zu foffeln, in der er Reichtümer und Kleinodien für den Herrn des Landes schaffen muß. Wie die Sage, so läßt auch Hauptmanns Dichtung die Rache des Schmiedes zu blutigster Gewalttat erblühen: Beland mordet die Söhne des Königs, und er vergewaltigt Bödmild, des Königs Tochter, die lüstern nach dem aufgeguuten Geschmeide sich in des unholden Schmiedes Werkstatt ich. Hier nun fügt Hauptmann dem alten Motiv der Sage ein neues pinchologisches hinzu: Die Königstochter wendet sich nicht mit Abscheu von dem Verführer, sondern wird seine dienstwillige Magd. Aus ihrem Schoße wird der fünftige Herrscher des Landes geboren werden, und so ist Beland zugleich gerächt und mit seinem Schicksal versöhnt. Dem Bolte, das in Arbeitsfron für fremde Bebrüder schmachtet, fündet er die Befreiung an, wie er sich selbst, in einer Flamme perschwindend, aus seiner Höhle auf stählernen Schwingen in die freie Luft erhebt.
Der Dichter der ,, Weber" ist mit diesem Werte in die poetische Richtung seiner Märchendramen zurückgekehrt. Stärker noch als bei Dichtungen wie der Bersunkenen Glocke und der„ Bippa" empfindet man hier die Wahrheit seiner Selbsterkenntnis: einen Sprung hat jede. Die tönende Sprache, deren musikalischer Klang durch die eingewebte Mufit noch verklärt, stellenweise aber auch verdeckt wird, ist, gleich dem Glockenspiel, das im Tale flingt, doch nicht auf den Bergen. Ein Gipfelwerk deutscher oder Hauptmannscher Kunst ist Beland nicht geworden. An die Herzen, die es rühren sollte, greift es nicht, obwohl es im Deutschen Schauspielhaus" eine Darstellung fand, mit der der Dichter selbst sehr zufrieden sein konnte. Der Beifall, der am Ende der Aufführung ertönte, flang gedämpft und wurde erst wärmer, als der Dichter sich mit den Hauptdarstellern auf der Bühne zeigte. Dann steigerte er sich zu stürmischen Ovationen Richard Berner. und zahllosen hervorrufen.
Eine Tagung für Denfmalspflege und Heimatschuh findet zurzeit in Freiburg i. Br. statt. Sie ist aus allen Zeilen des Reiches bon ben auf diesem Gebiete hervorragendſten Persönlichkeiten belucht. Auf der Tagung soll zum ersten Male der Versuch gemacht werden, einen Teil der Berhandlungen vor den Denkmälern selbst zu führen.
Die Maul- und Klauenfeuche heilbar? Der dänische Tierarzt Bestring in Stivum auf Züfland glaubt an Hand einer Reihe von Versuchen nach meilen zu können, daß Maul- und Klauenſeuche im Laufe von ganz furzer Zeit bei einer Behandlung mit einem Serum und Dr. Balbums Metallfalzen heilbar ist. New
York gemeldet wird, hat ein amerikanisches Flugzeug, das an den im Ein amerikanisches Flugzeug mit 435 Stundenfilometern. Bie aus nächsten Monat stattfindenden Wettflügen teilnehmen soll, bei seinem eriten Probeflug eine Geschwindigkeit von 435 Stilometern in der Stunde erreicht.