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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 137.

nehmen.

Tokales:

Sonnabend, den 15. Juni 1895.

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12. Jahrg.

vier Uhr der 12jährige Sohn Karl des Restaurateurs Zietze beim Au der Waisenbrücke ist am Freitag Nachmittag um halb Spielen in die Spree gefallen und ertrunken. Obgleich der Die Juspektion des Damenbades. Der Voss. 3tg." wird Unglücksfall sofort bemerkt wurde, blieben die angestellten geschrieben: Während der Badezeit für Frauen( vormittags Rettungsversuche ohne Erfolg. Die Leiche des Kindes ist noch) 10 Uhr) forderte kürzlich die Badefrau die Damen, die sich im nicht gefunden worden. Ter Vorfall mahnt aufs neue daran, Schwimmbecken der städtischen Badeanstalt in der Thurmstraße an der gefährlichen Stelle den Kindern das Spielen überhaupt in Moabit befanden, auf, das Becken auf einige Zeit zu ver- zu verbieten.

von einigen Herren besichtigt werden würde. Die Damen fügten

sie etwas sicheres davon erfährt. Später gelingt es der Frau,| Lumpen gefüllter Schuppen vom Feuer erfaßt und ging in ihre Entlassung aus der Trrenanstalt zu erzwingen. Jetzt fett Flammen auf. Freitag Vormittag mußte noch mit sechs Schläuchen Den Mitgliedern des sozialdemokratischen Wahlvereins sie durch einen Rechtsanwalt die Anstrengung eines Verfahrens unausgesetzt in die brennenden Trümmermassen Waffer gegeben für den dritten Berliner Reichstagswahlkreis zur Nachricht, daß auf Anfechtung ihrer Entmündigung, ein zweites auf Aufhebung werden. Mit den Aufräumungsarbeiten, die sich voraussichtlich morgen, Sonntag, den 16. Juni, ein Familienausflug nach Erkenntnisse. Das Gericht beschließt in der zweiten Klagefache, gegen 11 Uhr begonnen werden, nachdem die noch stehen ge­der Entmündigung durch und erzielt in beiden Fällen obfiegende bis Mitte nächster Woche hinziehen dürsten, konnte erst heute Schmargendorf ſtattfindet. Treffpunkt 11 Uhr im Lokal Sans- daß die Frau zur Zeit geistig gesund ist, in dem anderen Falle bliebenen, dem Einsturz nahen Mauern niedergerissen waren. souci", Schmargendorf . stellt es fest, daß die Frau auch zur Zeit ihrer Entmündigung Durch den Einsturz der nördlichen Mauer in die Spree ist der Der zum Polizeipräsidenten von Berlin ernannte nicht blödsinnig gewesen ist. Von dem Gutachten des Arztes Fluß an der Landungsstelle unpassirbar geworden; die Stelle muß Stelliner Polizeidirektor, Herr von Windheim, zählt noch ver- heißt es in dem Erkenntniß, daß es ihm an genügender Unter- erst ausgebaggert werden. Durch den Brand wurden etwa hältnißmäßig wenig Lenze. Er ist 1857 zu Gr. Oschersleben lage gefehlt habe"! 100 Telephonleitungen zerstört, doch sind diese am Freitag früh geboren und nach der Köller'schen Korrespondenz" 1879 zum Die Edel'sche Anstalt ist bekanntlich diejenige, aus der auch wieder erneuert worden. Gerichtsreferendar, 1881" zum Regierungsreferendar und 1884 wir am 17. November 1893 einige Bilder vorgeführt haben, die zum Regierungsaffeffor ernannt worden. Nachdem er im Januar in der demnächst gegen uns stattfindenden Prozeßverhandlung 1886 mit der kommissarischen Verwaltung des Landrathsamts noch einmal aufgerollt werden. Ragnit betraut worden war, wurde er im Juli desselben Jahres Landrath des Kreises. 1894 wurde er zur kommissarischen Be­fchäftigung ins Ministerium des Innern einberufen und im April 1895 zum Polizeipräsidenten in Stettin ernannt, von wo er nunmehr scheidet, um das Berliner Polizeipräsidium zu über Obgleich man von dem bisherigen Wirken des neuen Polizei- lassen und sich in ihre Ankleidezellen zu begeben, da die Anstalt Durch einen Sonntagsreiter ist am Donnerstag Abend präsidenten bisher noch wenig wußte, bemüht sich die bürgerliche sich diesem sonderbaren Verlangen und blieben während der um 6 Uhr die 67 jährige Frau Ernestine Staberei, die Wittwe Presse zum theil schon, vor dem neuen Herrn einher zu scharfünf Minuten dauernden Besichtigung in ihren Kabinen, worauf eines Schiffers, schwer zu Schaden gekommen. Die Frau, die in venzeln. Die Staatsbürger Zeitung", die um Herrn v. Richt- bas Baden wieder freigegeben wurde. Als Gatte einer der in der Behrenstraße wohnt, wollte die Straße Unter den Linden hofen Thränen vergossen hat, rühmt an Herrn v. Windheim, Mitleidenschaft gezogenen Damen übermittele ich Ihnen dies überschreiten, als auf dem Reitwege ein Mann die Gewalt über daß er Korpsbruder des Kaisers ist und nennt ihn einen hervor Borkommniß mit der Bitte um Veröffentlichung. Ohne das sein Pferd verlor. Sie wurde umgeritten und am Kopfe erheblich ragend befähigten Beamten, der durch die liebenswürdige vor­nehme Art seines Auftretens sich im dienstlichen, wie außerdienst- Beugniß meiner Frau und einer anderen mir bekannten Dame verletzt. Ein Schuhmann brachte die Verunglückte in ein Kranken­lichen Verkehr stets hohe Sympathien zu erwerben verstanden hat. erschiene mir der Fall fast unglaublich. Ich denke, es wäre an- haus. Der Sonntagsreiter, der seines Pferdes gar nicht Herr Das Blatt hofft vielleicht, daß der neue Polizeigewaltige gemessen gewesen, die Besichtigung in der Zeit vorzunehmen, wo war und schon länger die Gegend unsicher gemacht hatte, würde polizeilich festgestellt, da ihu allein die Schuld trifft. seine Redakteure ebenso wenig mit Preßbeleidigungsklagen be- die Männer baden. helligen werde, wie es Herr v. Richthofen gethan, unter dem- Der Nixdorfer Arbeitsnachweis. In der am Donnerstag Der Blut und Leichenbund. Die Polizei zu London hat man denke an den Gummischlauchprozeß außer der sozial- stattgefundenen Sigung der Rixdorfer Gemeindevertretung sollte an die hiesige Kriminalpolizei ein photographisches Gruppenbild Demokratischen selbst die liberale Presse bei jeder nur möglichen das Kuratorium für den von der Gemeinde zu erichtenden Arbeits- geschickt, welches 18 Mitglieder des Blut- und Leichenbundes" Gelegenheit unter Anklage gestellt wurde. Das Berliner Tage nachweis gewählt werden, wobei sich ergab, daß die Meinungen barstellt. Die photographirten Personen sind ausschließlich blatt" weiß die Wichtigkeit zu berichten, daß Herr v. Windheim darüber, auf welche Weise dasselbe zusammengesetzt sein soll, deutsche Verbrecher und Zuhälter, denen hier der Boden zu heiß sich der besonderen Werthschäßung des Kaisers Friedrich zu er weit auseinander gingen. Verschiedene Mitglieder wollten nur geworden ist und welche in London einen Klub gebildet haben. freuen hatte. Um hinter anderen Blättern nicht zurückzubleiben, Mitglieder der Gemeindevertretung gewählt wissen, während Vier von ihnen werden von den hiesigen Behörden verfolgt. loben die Bismarckischen Neuesten Nachrichten" an dem neu- andere auch außerhalb der Vertretung stehende Einwohner, Läßt sich nicht ein bischen Anarchismus in den Blut- und ernannten Beamten, daß er eine sehr stattliche Erscheinung sei namentlich auch Arbeitnehmer wählen wollten, doch sollte die Leichenbund hineinbringen? und sich in vornehmen Umgangsformen bewege. Wahl durch die Gemeindevertretung erfolgen. Unsere in der Wenn Herr v. Windheim nicht schon aus seiner Berliner Gemeindevertretung sitzenden Genossen beantragten, die Wahl in der Nr. 135, wonach ein Arbeiter durch eine Dampfwalze Herr Nosier, Schillingstr. 11 theilt uns zu der Mittheilung Thätigkeit her von dem Werth derartiger Preßtribute eine des Kuratoriums in öffentlichen Versammlungen vorzunehmen Ahnung hätte, so müßte er, je nach seinen Geistesgaben, ent- und die Gewählten der Gemeindevertretung als Kandidaten schwer verletzt worden ist, berichtigend mit, daß die Maschinen weder von sich eine sehr hohe oder von dieser Sorte Blätter eine präsentiren zu lassen. Gine Ginigung war nicht zu erzielen und nicht sein Eigenthum, sondern im Besize der Stadt seien. Herr Rosier hat felber nur das Maschinenpersonal sehr geringe Meinung bekommen. so wurde die Sache behufs weiterer Vorbereitung nochmals an eine Kommission verwiesen, bestehend aus den Gemeinde- Verord- stellen. Zum Glück laffe der einfache Bruch des Vorder. neten Rechnungsrath Marggraf, Maurermeister Thiemann arms mit ziemlicher Sicherheit auf eine baldige Heilung und unserem Genossen Schenk. schließen. Die Funktionen des Lenters und der Maschinisten seien an der Dampfwalze übrigens vollkommen von einander ge Schuld an dem Unglücksfall zuzumessen. Der Mann an der irennt und nach Befund der Sache sei dem Maschinisten keinerlei Maschine sei seit Jahren mit dem Betriebe vertraut und in der Werkstatt des Herrn Nofier thätig. So perr Rosier.

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Aus dem städtischen Krankenhause am Uteban geht uns ein Klageruf zu, welcher berechtigte Beachtung verdient. Der Pavillon IX genannter Heilanstalt dient zur vornehmlichen Unterbringung schwer erkrankter Personen, die infolge ihres Zu Nr. 5, Albrechtstr. 17; Nr. 6, Elfafferstr. 44; Nr. 7, Tieckitr. 18; Der bisherige Nachtwächterdienst in den Polizeirevieren standes naturgemäß die größte Rücksichtnahme zu beanspruchen Nr. 11, Invalidensir. 144; Nr. 12, Rosenthalerstr. 3; Nr. 13, haben. Ueber den Mangel einer folchen wird aber lebhafte Gr. Hamburgerstr. 13/14; Mr. 15, Alte Echönhauserstraße 5; Klage geführt. In nächster Nähe des gedachten Pavillons be- Nr. 62, Zehdenickerstr. 12c, wird nach einer gestern veröffent findet sich nämlich eine Schmiedewerkstatt, die Anstalts- lichten Bekanntmachung des Magistrats vom 1. Juli an auf­schmiede, in welcher unausgesetzt gearbeitet, gebämmert und gehören und von der Polizei übernommen werden. flopft wird. Erscheint schon an und für sich das Vorhandensein

nächster Nähe eines Pavillons

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Ein Einbruchsdiebstahl ist in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch auf dem Bahnhofe zu Weißensee verübt worden. Diebe erbrachen dort im Vorflur eine Verkaufsbude und erbeuteten mehrere Risten Bigarren und etwa 40 M. baar Geld. Gefchädigt sind die Zigarrenhändler Wollen und Krause aus Berlin , Unter den Linden Nr. 10. Von den Thätern fehlt jede Spur.

Eine 77jährige Wittwe, Frau Eva Borkenhagen, Lausigerstraße 36, hat sich am Donnerstag Abend um 11/2 Uhr das Leben genommen. Die Frau stürzte sich, wie gemeldet wird, im geistes schwachen Zustande aus einem Fenster ihrer Schlaf­stelle, die im dritten Stock lag, auf den Hof hinab und erlitt so schwere Verlegungen, daß der Tod sofort eintrat. Die Leiche wurde nach dem Schauhause gebracht.

einer derartigen Werkstatt in einem Krankenhause mindestens Schifffahrts- Kanal in den Köllnischen Wiesen. Schon befremdend, so so muß die Unterbringung derselben in bei der vor ca. 10 Jahren erfolgten Eeparation der Köllnischen für Schwerkranke noch Wiesen tauchte das Projekt auf, zwischen Maybachufer und mehr befremden, da begreiflicherweise das Geräusch einer Berliner Ringbahn einen Stichkanal anzulegen, welcher in den Echiniedewerkstatt von Schwerleidenden in unangenehmster Berliner Schifffahrts- Kanal einmünden soll. Die Gemeinde Rix­Weise empfunden werden muß. Sollte schon die Unterbringung dorf war damals so vorsichtig, sich das für eine solche Anlage einer Schmiede im Krankenhause nicht zu umgehen sein, so wäre erforderliche Terrain zu sichern und will nunmehr auch an die doch eine derartige Unterbringung wohl am Playe, daß die Ausführung des Projektes gehen. Die Kosten hofft man durch Kranten durch die in der Schmiede entfaltete Thätigkeit in feiner Adjazenten- Beiträge und einen Staatszuschuß aufzubringen. Vor Weise beschwert werden. Einleitung weiterer Verhandlungen soll bei der Regierung ange Der Aerztekonflikt im Krankenhause Friedrichshain . fragt werden, ob dieselbe im Prinzip mit der Einführung des In der viel besprochenen Angelegenheit der Assistenzärzte des projektirten Kanals in den Schifffahrts- Kanal einverstanden wäre und auf massive Ufermauern verzichten würde. Nach Eingang städtischen Krankenhauses Friedrichshain hat die Deputation für der Antwort sollen dann sofort die Adjazenten zusammenberufen die städtischen Krankenanstalten( der vier Magistratsmitglieder werden, um sich wegen der Nebernahme von Beiträgen zu und acht Mitglieder der Stadtverordneten- Versammlung an- erklären. gehören) mit großer Mehrheit beschlossen, die Kündigung sämmt­licher betheiligten( 11) Assistenzärzte zum 1. f. M. aufrecht zu Mit einem Defizit in Höhe von 16 133 M. schließt das erhalten. Wie verlautet, soll jetzt den Gekündigten jedoch ge verflossene Rechnungsjahr der Gemeinde Rigdorf ab. Hervor stattet sein, sich um die erledigten Stellen wieder zu bewerben, gerufen ist der Fehlbetrag hauptsächlich durch die außerordent­und es soll über ihre Wiederzulassung von Fall zu Fall Entliche Vermehrung der Armenlaften infolge des vergangenen Gesucht wird eine geistesschwache Frida Benz, die seit scheidung getroffen werden. langen und firengen Winters. Die Ausgaben des Armenfonds Dienstag verschwunden ist. Das 19 jährige Mädchen hat gegen Die Schauspieler sind kein Gefinde mehr. Wenigstens überschreiten den etatsmäßigen Anschlag um 19515 M. Troydem 8 Uhr abends seine Wohnung verlassen und irrt wahrscheinlich in der Theorie des Polizeipräsidiums nicht, das die Theater - giebt es bekanntlich noch viele Leute, welche an keinen Noth- umber. Die Vermißte hat dunkles Haar, blaugraue Augen, eine agenten, wie noch erinnerlich sein dürfte, vor einiger Zeit zur stand glauben. große Nase und schlechte Zähne. Sie ist schlank gewachsen und Stiefel.

Aus Schwermuth hat der 34 jährige Metallbrücker Paul Lehmann aus der Kottbuserstr. 15 feinem Leben gewaltsam ein Ende gemacht. Dem Manne ging die Geisteskrankheit seiner Frau so sehr zu Herzen, daß er, als sie aus der Charitee, in der sie sich seit längerer Zeit befand, nach Dalldorf gebracht werden sollte, in seiner Wohnung erhängte. Mitbewohner des Hauses fanden ihn am Donnerstag als Leiche auf.

Gefindebuchführung verpflichtet hatte. Die nachstehende polizei- Bankower Fernsprechschmerzen. Herr Ober- Posidirektor trägt einen schwarzen Rock, eine blau- weiße Taille und Knöpf­

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liche Bekanntmachung seht die Bühnenstlaven wieder in den Griesbach sendet uns zu der einem Vorortblatt entnommenen Mit­,, vorigen Stand" ein: Den Stellenvermittlern für Bühnen- theilung eine Zuschrist folgenden Inhalts: Die in Nr. 134 des Polizeibericht. Am 13. d. M. morgens wurde am Schöne angehörige( Theateragenten) ist gestattet, in den Ueberschriften Vorwärts vom 12. Juni unter der Spizmarke Pantower Fern- berger Ufer, unter der Ueberführung der Potsdamer Bahn, in der nach Schema B und C eingerichteten Bücher die Worte Ge- sprechschmerzen enthaltene Mittheilung, wonach ein Restaurateur einem Sandkasten die Leiche eines anscheinend gleich nach der findevermiether und Stellenvermittler" durch Theateragent", in Pankow sich vor kurzem geweigert haben soll, den vollen Be- Geburt erdrosselten Kindes aufgefunden. In der Brückenstraße Dienstherr" durch Theaterunternehmer", Gesinde" durch trag der ihm von der Ober- Postdirektion zugestellten Fernsprech- fiel vormittags ein 11 jähriger Knabe hin und zog sich eine Ver­" Bühnenangehörige" und" Lohn" durch Gehalt" zu ersehen. In Rechnung zu entrichten, weil die Ober- Postdirektion den ver- legung am Oberschenktel zu. Nachmittags wurde am Pariser­Der Praxis bleibt bekanntlich der Zustand bestehen, daß das sprochenen Leistungen nicht genügt habe, und daß die Ober- Post- platz eine Frau überritten und an der Stirn bedeutend verletzt. Bühnenpersonal ebenso arg und noch ärger behandelt und aus- direktion einen Prozeß gegen den obengenannten Restaurateur ver- Bei einer Schlägerei auf dem Ackerlande an der Reinickendorfer gebeutet werden darf wie die Hausstlaven. loren habe, entbehrt im vollen Umfange der Begründung. Diese und Seestraße wurden zwei Arbeiter erheblich verletzt. Berichtigung ist ein bischen undeutlich. Sie geht auf die Materie Abends wurde ein Mann in seiner Wohnung, in der Puttbuser­Folgenden Fall zur Frreurechtspflege erzählt die Deutsche an sich nicht ein und läßt völlig im unflaren darüber, ob die straße, erhängt vorgefunden. In der Oranienstraße fand ein Tageszeitung" wieder, mit dem Anerbieten, ihn näher zu erhärten: Pankower Fernsprechzustände den in die Presse gebrachten Busammenstoß zwischen einem Geschäftswagen und einer Droschke Eine junge Frau, die nicht im stande ist, ihr Kind selber zu er- Schilderungen entsprechen. Und darauf kommt es zum wesent statt, bei dem der Droschkenkutscher vom Bocke geschleudert und nähren, und die das Kind infolge der künstlichen Ernährung lichsten an. innerlich anscheinend schwer verletzt wurde. Ein zweijähriger schwer erkranken sieht, fühlt sich sehr unglücklich und melancholisch Knabe fiel aus dem Fenster der in der Rathenowerstraße im ( wie viele Frauen würden in gleichem Falle ebenso fühlen) und Zu dem Brande im Viktoria Speicher in der Köpenicker vierten Stocke belegenen Wohnung seiner Eltern auf den Hof hinab wird von ihrem Manne, mit dem sie nicht immer in Frieden straße tragen wir noch folgendes nach: Der durch den Brand und verstarb auf der Stelle.- In der Nacht zum 14. d. M. sprang lebt, in eine Anstalt gebracht. Hier wird sie gegen Pension verursachte Schaden ist ganz enorm; auf dem Speicher lagerten eine Frau aus dem Fenster ihrer Wohnung in der Lausitzer verpflegt und dann nach einiger Zeit als gebeffert" entlassen. mehr denn hunderttausend Bentner Lumpen, und der Gesant- straße auf den Hof hinab und fand sofort den Tod. Der Mann hat inzwischen das erste Kind der Frau, an dem sie werth der durch das Fener niedergelegten Waaren und Baulich­sehr hängt, von Berlin nach Breslau entführt. Die Frau reist feiten beträgt 1 400 000 M., welche Summe Summe übrigens nach Breslau , und bei ihrer Rückkehr hierher wird sie auf Ver- durch Versicherungsgesellschaften gedeckt ist. Die Ent anlassung ihres Mannes sofort von dem ersten Assistenten einer stehungsursache des Brandes ist nicht ermittelt, sie dürfte jedoch anderen Privatanstalt in Empfang genommen und in auf Selbstentzündung von Lumpen zurückzuführen sein. eben diese zweite Anstalt entführt. Die Aufnahme Zum Ausbruch gelangte das Fener nicht, wie anfänglich ge- Stationen.

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an

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Witterungsübersicht vom 14. Juni 1895.

Barometers

rebuzirt auf

stand in mm,

d. Meeressp.

Windrichtung

WSW

Windstärke

Wetter

Temperatur

( 50.= 4° R.)

766

2 balb bedeckt

13

766

767

767

SW WNW NNO

2

halb bedeckt

11

3

heiter

12

1

heiter

11

768

N

1

wolkig

12

767

NNW

2

wolkenlos 12

758

SW

4

bedeckt

12

767

GOS

1

wolkig

13

767

·

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768

UND N

woltig

7

bedeckt

12

in die Heilaustalt geschah wider Willen der Frau, meldet, im Hause Köpenickerstr . 21, sondern in der vierten Etage ohne behördliche Anweisung und ohne Physitate attest. Hier des Speichers in der Nähe des Maschinenraumes, in welchem war das Einsperren der angeblich Kranten, das Einnähen in sich zwei Dampfmaschinen befanden. Durch Einsturz des auf der nasse Tücher ein scheinbar nicht unbeliebtes Mittel. Die Frau Westseite belegenen Aufzuges wurde die Kellerwölbung durch- Swinemünde trägt heute noch die Narben der in jener Anstalt erhaltenen schlagen und die in diesen Räumlichkeiten aufgespeicherten Papier - Hamburg . Berlegungen. Während die Frau nun in der Edel'schen An- vorräthe entzündet. Fünf Minuten später bildete das ganze Berlin stalt war, beantragt ihr Mann das Entmündigungsverfahren. Gebäude ein Flammenmeer, aus welchem sich die in den Wiesbaden . Es wird ein Gerichtstermin angesetzt, und in diesem Termin unteren Räumlichkeiten gur Zeit beschäftigten Eortirer München unterwirft der zugezogene Gerichtsphysikus die Frau einem Ver- und Sortirerinnen, zirka 40 der Zahl, nur mit Wien hör, nach dessen Abschluß er angeblich nicht zu einem sicheren Mühe retten konnten. Von den durch den Einsturz der Haparanda Urtheil über den Gesundheitszustand der Frau gelangen tann, östlichen Mauer verwundeten fünf Feuerwehrleuten sind die Petersburg ohne noch weitere Zeugen über den Charakter, Geisteszustand, Feuerwehrmänner Plötz und Pilke nach dem Krankenhause Cork . Lebensweise und das Verhältniß der zu Erlundigenden zu ihrem Bethanien überführt worden. Wie wir erfahren, sind Knochen- Aberdin. Mann vernommen zu haben. Obgleich dann diese Beugen ent- brüche bei feinem der Verletzten zu verzeichnen und Herr Paris schieden zu gunsten der Frau aussagen, giebt der amtsbeeidigte Branddirektor Giersberg, der noch in der Nacht persönlich an Gerichtsarzt unter Berufung auf seinen Amtseid das moti- dem Leidenslager seiner braven Untergebenen vorsprach, erhielt von virte" Gutachten ab, die Frau sei geisteskrank und unvermögend, den Aerzten die beruhigende Mittheilung, daß eine unbedingte die Folgen ihrer Handlungen zu überlegen. Und dieser Arzt Lebensgefahr nicht vorliege. In der Nacht wurde übrigens noch ein war Dr. Mittenzweig. Die Frau wird entmündigt, ohne daß Kleiner, östlich von dem brennenden Gebäude belegener, gleichfalls mit

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Wetter- Prognose für Sonnabend, 15. Juni 1895. Ein wenig wärmeres Wetter mit schwachen westlichen Winden, veränderlicher Bewölfung und leichten Regenfällen.

Berliner Wetterbureau.