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Berschlechterung eingetreten wäre. Infolge des Fetertages blieb das Geschäft heute sehr gering. Ausgehend vom Montan­markt und hier wieder von neuerlichen Verkäufen in Rheinstahi gestaltete sich die Tendenz einheitlich matter. Auch der Geldmarkt ist infolge herausgekommener Nachfragen noch zum Ultimo etwas ge­spannt, selbst erste Firmen müssen 9 bis 11 Prozent für tägliches Geld bewilligen. Die übrigen Säge sind unverändert. Geld über den Ultimo toftet 10 bis 12 Prozent. Montanaktien fast durchweg schwächer. Auch Phönig mußten ihren anfänglichen Widerstand auf geben. Kaliattien still, Elektroaktien eher gefragt mit Ausnahme von Poege. Anilinaftien nicht einheitlich und zum Teil schwächer. Auch Maschinenaftien der Mehrzahl nach weichend. Schiffahrtsaftien eher fester. Bon Bantwerten Reichsbant beachtet, Deutsche Bank nach gebend. Am Rentenmarkt herrscht Stille. Schußgebiet 5,20, Kriegs­anleihe 0,245.

Meisinger­

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Sizler.

Die Chriftlichen gegen das Reichsarbeitsministerium. Köln , 28. September. ( Mtb.) Eine Vertrauensmännerfizung des christlichen Metallarbeiterverbandes, die gestern in Köln statt­fand, nahm zu der neuen Zollgesetzgebung und ihre Auswirkungen

Humboldthain und Sillerport.

Wie traurig steh'n die Auen und Matten, die Sonne brennt, die Luft ist schwül, fein flüchtig Wölfchen bringt uns Schatten, tein Lüftchen fäuselt sanft und kühl.

Man enteilt so gern des Zimmers Gefängnis: die Arbeiter ver­laffen nach Feierabend die heißen Fabrikräume und Werkstätten, die Bureaubeamten die dunstigen Schreibstuben, um auf den öffent. lichen Plätzen und in den Anlagen Erholung zu suchen.

Im Norden Berlins haben wir den Humboldthatn, der unter der kunstsinnigen Leitung des Parfdirettors Germer und des Stadtgärtners Röhler so vieles Schöne in der Pflege ausländischer Blumen, Bäume und Sträucher bietet. Um die Wißbegier der Be­sucher zu befriedigen, sind daneben Tafeln mit dem Namen der be­treffenden Pflanzen angebracht. Aus erratischen Blöcken ist dem berühmten Naturforscher ein Denkmal gesezt worden mit der Inschrift:

Dem Andenken Alexander von Humboldt die Stadt Berlin .

Etwas außerordentlich Braktisches und Gutes hat der Magistrat

des Berbandes und zwar für ben technischen und den nicht technischen Dienst. Wenn sich Teilnehmer genug finden, die sich für die Brüfung zum Eisenbahnassistenten und für die Fachprüfung erster Klasse vorbereiten wollen, so wird auch für sie Fernunterricht ein­gerichtet. Alle Fernunterrichtsteilnehmer sollen mindestens an einem Tage im Monate noch mündlichen Unterricht durch Fach­lehrer der Schule ihres Direktionsbezirkes erhalten. Die Ferien­unterrichtsteilnehmer legen schließlich bei der Fachschule ihres Be­zirks in Anwesenheit eines Kommissars der Eisenbahnverwaltung eine Prüfung ab, die der Vorprüfung für die betreffende Beamten­laufbahn entspricht.

der Vorstand des Verbandes deutscher Eisenbahnfachschulen um unver Eisenbahner, die am Fernunterricht teilnehmen wollen, bittct bindliche Meldung bis spätestens 5. Ottober bei der Geschäftsstelle in Berlin ( Teltower Straße 16). Beizufügen sind ein Lebenslauf, aus dem die Vorbildung und etwa schon bestandene Brüfungen ersehen werden, und eine Zehnpfennigmarke für die Antwort. Je mehr Teilnehmer fich melden, desto niedriger wird die Teilnehmergebühr. Der Verband hofft, mit diesem Fernunterricht den Beifall vieler Eisenbahner zu finden.

auf die wirtschaftspolitische Lage Stellung. Sie legte ihre Auffassung in der Umgestaltung des Blochplazes getan. Da fönnen die fleinen Tagung nach den Ferien unter der Leitung des neuen Borsigenden,

in folgender Entschließung nieder:

" Die Vertreterversammlung nimmt Kenntnis von den Vor­gängen, die fich auf dem Gebiet des Schlichtungswesens in den letzten Monaten herausgebildet haben. Wenn von seiten der Schlichter und des Reichsarbeitsministeriums eine Berbindlichkeits­erflärung auf der minimalften und berechtigsten Lohn erhöhung in den letzten Monaten nicht erfolgt ist, so erblickt die Bersammlung darin eine einseitige Stellungnahme zugunsten der Arbeitgeber. Die durch die Presse bekannt gewordenen Ber hand­Iungen im Reichsarbeitsministerium mit dem Syndikus der Ver­einigung Deutscher Arbeitgeber, Dr. Meisinger, und das Zu­geständnis, das von Ministerialdirektor Dr. Sizler gemacht wurde, find als Einverständnis mit den reaktionären Bestrebungen der Arbeitgeber zu bezeichnen. Entspricht dasjenige, was Dr. Meißinger durch Aktennotizen den Arbeitgebern aus der Besprechung mit Ministerialdirektor Dr. Sizler mitgeteilt hat, der Wahrheit, dann ist die Unparteilichkeit des Reichsarbeitsministeriums, ver­treten durch Ministerialdirektor Dr. Sigler, nicht mehr ge= geben. Die Vertreter des christlichen Metallarbeiterverbandes Köln erwarten und verlangen vom Reichsarbeitsministerium in allen Fragen unparteiische Stellungnahme unter voller Berücksichtigung der wirtschaftlich Schwachen."

Junker und Nationalgefühl. Polnische Familienfefte" auf oftelbischen Gütern. In Ostelbien, auf dessen Gutshöfen nach Auffassung preu­Bischer Patentpatrioten die nationale Würde" in Reinkultur zu Hause ist, scheut man sich nicht, schriftlich und mündlich" pol nische Arbeiter" zu suchen. So befindet sich im Rostocker Anzeiger" folgende Annonce:

In Nienhagen bei Hoppenrade i. M. werden sofort 8 polnische Schnitter mit ordnungsgemäßen Papieren gesucht. Fürstliche Gutsverwaltung." Und im streng tonservativen Byrizer Kreisblatt" vom 21. Sep­tamber folgende Notiz:

Als am Sonntag den 6. September, der Frühzug in Brießig hielt, standen dort zwei Gespanne von Müzelburg, das dem Re gierungsrat Schlange, Rosjin, gehört. Sie hatten eine polnische Hochzeitsgesellschaft zur Bahn gebracht. Die Pferde maren mit polnischen Nationalfarben geschmückt. Außerdem be­fand sich auf dem einen Wagen eine polnische Fahne. Die aus Bolen zusammengesetzte Mufiftapelle spielte die polnische National­hymne und polnische Märsche. Zeugen sind vorhanden."

Während die deutschnationale Bresse sich überschlägt in Bolen jeindschaft, sammeln die deutschnationalen Gutsbesitzer polnische billige Arbeitskräfte und feiern mit polnischen Nationalfarben!

Wir find nicht so bösartig, das Berbot der polnischen National­farben zu fordern oder gar die Nichtbeschäftigung polnischer Arbeiter. Aber man wird an diese Dinge wieder erinnern dürfen, wenn bie deutschnationale Regierungs- Preffe die Reichsfarben be ichimpft und ihren Trägern die nationale" Gesinnung abspricht. Die nationale" Zuverlässigkeit der Nationalisten hat schon von jeher einen doppelten Boden gehabt.

Republikanertag in Altona . Begrüßungsrede des Gen. Severing.

Altona , 28. September. ( BTB.) Ein von der Ortsgruppe Altona einberufener Republikanischer Tag vereinte hier am Sonnabend und Sonntag Tausende von Reichsbannerleuten. lleber 100 Einzelgruppen aus Hannover und Schleswig- Holstein hatten Delegierte entsandt. Heute nachmittag sprach in der überfüllten Riesenhalle der Altonaer Gartenbauausstellung, stürmisch begrüßt, der preußische Innenminister Severing. Er erinnerte an die Zeit vor zwei Jahren, da am 30. September 1923 in Düsseldorf blutige Bruderkämpfe stattfanden und am folgenden Morgen die Kunde vom Küffriner Butsch alle Deutschen in neue Sorge verjette. Solchen Ereignissen zu steuern, Frieden im Lande zu halten, den Staat zu schützen er betone das im Hinblick auf die Aus­legungen, die seinerzeit seine Rieler Rede gefunden sei das Reichsbanner Schwarz Rot Gold ins Leben gerufen worden. Diesem Reichsbanner, Hüter des Friedens, gelte sein Hoch. Der Kundgebung wohnten beide Altonaer Bürgermeister, Senator Eisenbarth Hamburg und zahlreiche Mitglieder beider Stadt­parlamente bei.

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Der Arbeitsplan des Landtags. Beratungen mit furzen Unterbrechungen.- Pause während der Provinzialwahlen. Der Aeltestenrat des Landtages beriet am Montag vormittag noch einmal über die Geschäftslage. Nach Erledigung des Wohlfahrtshaushaltes, voraussichtlich am Mittwoch, wird, wie bereits in Aussicht genommen war, der andelshaushalt den Landag noch in der laufenden Woche beschäftigen. Es tritt dann die geplante Pause bis zum 12. Oftober ein. Der Landtag will den Haushalt des Innern in Angriff nehmen und vom 13. bis zum 23. Oktober sitzen. Daran schließt sich wiederum eine Bause bis zum 27. Oftober. Bom 28. Oftober ab foll wieder bis zum 6. November gesessen werden. Dann soll wiederum eine Bause folgen bis zum 10. November. Nach einem weiteren Tagungs­abschnitt vom 11. bis zum 20. November einschließlich will dann der Landtag mit Rücksicht auf die Wahlen zu den Kreis­und Provinziallandtagen eine Pause vom 21. bis zum 30. November eintreten lassen. Nach dem Haushalt des Innen­ministeriums sollen pon großen Etats noch beraten werden: der Haushalt der Justiz, der Bergverwaltung, des Staatsminifteriums, der Kultushaushalt und die beiden Finanzetats. Ueber die Weihnachts­ferien find Dispositionen noch nicht getroffen worden.

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Buben unter der ihrer Eltern Geschwister sich austollen, im Sande bauen, Ball spielen und sich fonft vergnügen. Nachmittags ist der Humboldthain oft so start be sucht, daß man taum eine Sitzgelegenheit findet. Alles ist so schön an­gelegt nur läßt der Hain feine Erweiterung zu. Anders ist es mit dem Schillerpart. Vor etwa 18 Jahren ist er angelegt worden. Die Anregung gab damals die Vereinigung der Schiller. partfreunde unter Borfik des Architekten und Baumeisters Schölske. Der Magistrat von Berlin hat sich mit der Ausführung diefes Planes ein großes Verdienst erworben. Der Part ist großzügig angelegt, er gestattet nach der Jungfernheide zu sogar noch eine be­deutende Erweiterung. Die Rosenterrasse bietet den älteren Leuten die ersehnte Erholung. Die kleinen Buben und Mädel vergnügen sich nachmittags auf der Planschwiese und Mittwoch, Sonnabend und Sonntag ist die Benutzung der Wiesen zum Lagern freigegeben. Ueberall eitel Freude und Vergnügen in dem schönen Bart, der noch Generationen nach uns Erholung bieten kann.

Tragisches Ende eines Schwerkriegsbeschädigten.

Sonntag die Mordkommission nach dem Hause Nau­Das Gerücht von einem Kapitalverbrechen rief in der Nacht zum garder Straße 12 im Nordosten der Stadt. Von feinen An­gehörigen war hier der Ingenieur Weerts mit einer furcht baren Verlegung im Rüden neben seinem Bette liegend tot aufgefunden worden. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben ein wandfrei, daß Weerts sich selbst getötet hatte. Als Waffe diente ihm hatte. An dem Abzug hatte er aus der Leitungsschnur einer elektrischen ein altes russisches Infanteriegewehr, das er aus dem Felde mitgebracht Tischlampe eine Schlaufe befestigt. Nach dem Laden beugte er fich mit der Brust über die Mündung des auf dem Fußboden stehenden Gewehrs, trat mit dem Fuß in die Schlaufe und 30g ab. Der Schuß brang linksfeitig in die Brust und trat an der rechten Schulter wieder heraus. Das Geschoß wurde in der Zimmerede gefunden. Durch das feste Aufpressen des Körpers auf die Mündung wurde nicht nur der Schall gedämpft, sondern auch der Umfang der Ber wundung erklärt. Der Grund zu dem Selbstmord ist in nervöser wundung erklärt. Der Grund zu dem Selbstmord ist in nervöser Ueberreizung zu suchen. Weerts war mit einer schweren Ober fchentelverlegung aus dem Weltkriege heimgefehrt und litt immer noch starte Schmerzen. Um diese zu betäuben, hatte er Morphium genommen. Alle diese Umstände veranlaßten ihn endlich, Hand an fich zu legen.

Bodenbrand in Neukölln.

Ein neuer Bodenbrand wurde am Sonntag vormittag gegen 10% Uhr im Hause Goethestraße 16 zu Neukölln Feuer zuerst wahr und alarmierten die Feuerwehr und die Mieter entdedt. Bewohner des gegenüberliegenden Hauses nahmen das des Brandhauses. Beim Eintreffen der Behr hatten die Hausbe­wohner jedoch den Brand schon bezwungen, so daß die Löschzüge gleich wieder abrüden fonnten. Die Untersuchung ergab, daß auf dem Boden Wäsche in Brand gesteckt worden war. Da mehrere Stücke vermißt werden, so ist anzunehmen, daß das Feuer einen Wäschediebstahl zu angelegt wurde, um fchleiern. Die Ermittlungen hierüber sind noch nicht abgeschloffen.

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ber.

Zu der Verhaffung der beiden Männer, die sich nach Aussagen von Zeuginnen im Hause Hohenzollerndamm 111 am 24. b. M. furz vor Ausbruch des Dachstuhlbrandes verdächtig machten, wird mitgeteilt, daß beide immer noch bestreiten, in diesem Hause gewesen zu sein. Die Untersuchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Beide bleiben darum vorläufig noch in Haft.

Bildungsmöglichkeiten für Eisenbahner.

Zur Aus- und Weiterbildung von Eisenbahnpersonal bestehen im Deutschen Reich seit längerer Zeit die Eisenbahnfach­schulen. Sie haben bisher eine beträchtliche Zahl Eisenbahner erfaßt und gute Erfolge gebracht. Die Lehrstätten des Berbandes Deuscher Eisenbahnfachschulen haben schon über 60 000 Arbeiter und Beamte auf Prüfungen vorbereitet. Jetzt will diefer Verband für die vielen Eisenbahner, die infolge ihres Dienstes entweder über. haupt nicht oder doch nicht regelmäßig an dem Klaffenunterricht Der Fachschule teilnehmen können, den Notbehelf eines brieflichen Fernunterrichts schaffen. Er will hiermit für diejenigen sorgen, die abseits von den großen Verkehrswegen an einsamer Stelle ihren Dienst tun müssen und dort nicht die Möglichkeit haben, durch Besuch einer Fachschule fich weiterzubilden. Der briefliche Unterricht soll aber auch denen zugute tomen, die zwar eine Fach schule besuchen, doch wegen dienstlicher Abhaltung oder wegen Krank­heit dem Unterricht zeitweise fernbleiben müffen.

Der geschäftsführende Borstand des Verbandes hat in einer Denkschrift dargelegt, wie der geplante Fernunterricht durchgeführt werden fönnte. In Amerita ist dieses Unterrichtsverfahren schon feit Jahrzehnten sehr verbreitet, in Deutschland aber hat man es bis her nur wenig angewendet. Die Vorteile des Fernunterrichts find die, daß er unabhängig von Ort und Zeit genommen wird und daß man zur Ausarbeitung der Unterrichtsbriefe die besten Fachleute heranziehen kann. Wenn die Teilnehmer ernst arbeiten, fönnen gute Erfolge erzielt werden. Durch gelegentliche mündliche Unter­weisungen fann ihre Arbeit noch unterstügt werden. Die Unter richts briefe dürfen nicht fahle Leitfäden" sein, sondern müssen sich dem Verfahren des mündlichen Unterrichts möglichst annähern. Sie müssen methodisch ausgearbeitete Lektionen bieten, denen die notwendigen Zeichnungen und Abbildungen beigegeben sind. Die Denkschrift betont das als unerläßliche Forderungen für die Aus­arbeitung der Unterrichtsbriefe. Nebenbei weist sie darauf hin, daß fünftig vielleicht auch die drahtlose Telephonie noch einen münd lichen Fernunterricht ermöglichen fönnte. Die schwierige Frage der Unterrichtsversorgung nach Weiterbildung verlangender, aber abseits wohnender Eisenbahner, wäre hiermit zu lösen. Der briefliche Fern unterricht ist so gut gedacht, daß jeder Teilnehmer je nach der ihm verfügbaren Beit regelmäßig alle acht bis vierzehn Tage zusammen mit der Korrektur der von ihm an die Fachschule gesandten legten Arbeit eine neue Aufgabe erhält. Der Lehrstoff für den Fern­unterricht entspricht vollständig dem Plan des Klassenunterrichtes der Fachschule. Die Kosten des Fernunterrichts einschließlich Unter­richtshilfsmittel sollen nicht höher bemessen werden als die üblichen Beiträge zu den Kosten des Klassenunterrichtes. Begonnen wird mit den Unterrichtsfächern der Unterstufe vom Normalstundenplan

Die Raubzüge der drei Brüder Heinrich. Erfte Tagung des Schwurgerichts nach den Gerichtsferien. Das Schwurgericht des Landgerichts III begann heute die erste Die übrige Richter. Landgerichtsdirettors Bombe. befeßung des Schwurgerichts mit den Landgerichtsräten Fride und Vormbaum ist dieselbe geblieben. Zur Verhandlung stand der schwere Raubüberfall in der Vorstadt Oranienburgs am 23. April 1921, bei dem von den Räubern auf der Flucht der Schlächtermeister Mangelsdorf erschossen worden ist.

rich sind verwegene Räuber, die eine ganze Reihe von Die drei Brüder Mar. Hermann und Paul Hein Raub überfällen verübt haben. Das größte Aufsehen er­regte der kühne Handstreich auf den Autoomnibus bei Strausberg . Dieser Fall ist bereits vom Schöffengericht Lichtenberg , zusammen mit einem Raubüberfall im Waldkater in der Bernauer Forst, abgeurteilt worden. Bei dem Strausberger Ueberfall war der damalige attive Polizeiwachtmeister Stiehlte mit­beteiligt. Auch Hermann und Baul Heinrich waren früher im Polizeidienst tätig. Mar Heinrich, obwohl er bereits wegen schweren Raubes mit 5 Jahren Zuchthaus vorbestraft worden war, war bei einer Anstellung mit den Papieren seines unbestraften Bruders Hermann aufgetreten. In Lichtenberg fonnte nur mit Stiehlte die zwei Brüder abgeurteilt werden und erhielten schwere Zuchthaus­strafen. Hermann Heinrich spielt den Geistestranten, und das Verfahren gegen ihn wurde abgetrennt, nachdem er vor Gericht eine Tobsuchtsszene aufgeführt hatte. Er ist inzwischen nach Herz­berge gekommen. Auch in der heutigen Verhandlung spielte er wieder die Rolle eines Geistesverwirrten. Das Gericht beschloß aber nach Anhörung des Gerichtsarztes zunächst in die Berhandlung auch gegen Hermann einzutreten, wird aber auch noch Sanitätsrat Dr. Leppmann zur Begutachtung heranziehen.

Unter den Rädern der Antos.

In der Nacht vom Sonntag zum Montag wurde der Polizei­wachtmeister Popofcha auf einer Streifenfahrt in der Berleberger Straße von einer Autodroschte überfahren. Mit schweren inneren Berlegungen wurde er nach dem Staatsfrankenhaus übergeführt.­Ebenfalls von einer Kraftdroschke überfahren wurde die 23jährige Hausgehilfin Katharina artfuß aus der Rodenbergstraße. Mit 5) erheblichen Kopfverlegungen und einem Oberschentelbruch tam fie nach dem Norbertfrankenhaus. Bon einer Kraftdroschte wurde

auch der 51jährige Straßenbahngleisreiniger Otto Sn aus der Heimstraße überfahren. Er fand im Urbanfrankenhaus mit schweren Kopfperlegungen Aufnahme.

Wassereinbruch auf Zeche Haniel.

Menschenleben nicht gefährdet.

Auf Schacht I der Zeche Haniel bei Stertrabe ereignete sich am Freitag und Sonnabend ein großes Unglüd. Am Freitag nachmittag machte sich auf der zweiten Sohle des 600 Meter tiefen Schachtes ein affereinbruch bemerkbar, der sich erst am Sonnabend voll auswirkte. Anscheinend ist, wie die Bergbaufommission bis jetzt festgestellt hat, das Unglück auf den Die Wassers Drud einer Schachtmauer zurückzuführen. fluien ergossen sich am Sonnabend mittag in den Schacht. Sechs Bergleute waren zur Zeit des Unglücks auf der ersten Sohle beschäftigt und wurden von der ungeheuren Bucht des Luftdruds mehrere Meter weit fortgeschleudert. Außer einem Arm bruch eines Bergmannes erlitten die Bergleute feine erheb lichen Berlegungen. Sie fonnten sich noch rechtzeitig vor den Wasser- und Schlammfluten in Sicherheit bringen. Die Wasser­fluten jetzten mit ungeheurer Geschwindigkeit den ganzen Schacht unter Wasser und fanden dann durch ein großen Zugangsstollen den Weg zu den benachbarten Bechen . Die 3 echen der Gute hoffnungshütte in Stertrade und Osterfeld wurden start gefährdet. Zurzeit wird hauptsächlich daran gearbeitet, die zwischen den Zechen Haniel" und Jatobi" bestehende unterirdische Berbindung durch eingeführte Erdmassen abzudämmen. Es ergeben sich hierbei jedoch Schwierigkeiten, da die Wassermassen mit stärkster Bucht von oben und unten einschießen Am Sonnabend nachmittag stürzte dann der Schacht der Zeche Haniel " vollständig ein. Die darauf befindlichen großen modernen Förderanlagen des Hauptbetriebsgebäudes und ein Teil der Nebengebäude sowie eine große Menge Maschinen verfanten in den sich bildenden Schlamm- und Waffermassen, die ein Ausmaß von 70 bis 80 Metern im Durchmesser haben. Das Ganze bildet ein müft es Chaos von Schlamm und Steinen und Balken. Der Schacht ist vollständig zerstört. Auch Schacht II der Zeche Haniel ist start gefährdet, und man rechnet unter Um­ständen mit derselben Katastrophe für diesen Schacht. Alle Arbeit beschränkt sich darauf, die umliegenden Zechengebiete vor der Kata­strophe zu schüßen. Die 3echenanlagen in dem gesamten Gefahrengebiet find gesperrt und die Baulichkeiten zum Teil ge räumt.

Der amtliche Bericht über den Wassereinbruch der Zeche, der foeben herausgekommen ist, und dessen erster Teil das Unglüd bestätigt, erklärt weiterhin: ,, Auf noch nicht einwandfrei auf geflärte Weise brachen einige Tübbingsfegmente des eisernen Schachtausbaues, wodurch sich große Schwemmsandmengen in den Schacht ergossen und den Schacht in seinem oberen Teil zum Ein­sturz brachten. Im Schacht selbst war zur Zeit des Einbruches niemand beschäftigt. Abgesehen von einem nur leicht Berletzten ist bei dem Unglück niemand zu Schaden gekommen. Bertreter der Bergbehörde waren sofort nach dem Unfall zur Stelle. Die er­forderlichen Sicherheitsmaßnahmen find an Ort und Stelle sofort Bon einer Gefährdung der Nachbarzechen ist getroffen worden. feine Rede. Auch der Schacht I der Schachtanlage von Haniel ist nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Bolfsturje für Englisch , Französisch, Spanisch. Anfang Dftober Beginnen in der Sprachenschule für Bieletarier die neuen inter - Abendkurse in Englisch , Französisch und Spanisch. Es werden wieder Kurse für An fanger ohne Bartenntniffe und solche für Teilnehmer mit Bortenntniffen eingerichtet. Anmeldungen: Für das

3entrum am Mittwoch, den 30. September und Donnerstag, den Ditober abends von 6-9 Uhr in der Schule ipsitr. 23a( nabe Alexanderplatz und Bahnhof Böre); für Renf511n am Dienstag, den 29. September, abends von 6-9 Uhr im 2yzeum Richardplay( Seitencingang).

Jugendveranstaltungen.

Werbebezir? Often. Areisturnabend. Heute 28 Uhr, Turnhalle Geertstraße.