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Boltes mit der Unterzeichnung bes Friebensvertrages an erfennt. Alle Verhandlungen, die bisher mit den Alliierten geführt worden find, haben zur Grundlage gehabt nicht die Anerkennung der Kriegsschuldlüge, sondern die Anerkennung des Bertrages von Versailles , der der Ausdrud der gegen wärtigen Machtverhältnisse ist, und den die Deutschnationalen in der Regierung ebenso anerkennen müssen und zur Grund­lage ihrer Verhandlungen machen müffen, wie vorhergehende Regierungen. Die Aktion der Regierung hat in dieser Hin ficht feinerlei neue Situationen geschaffen, so sehr sich die deutschnationale Presse auch bemüht, die Dinge so hinzustellen, um die Niederlage zu verbergen. Die Deutschnationalen haben lediglich das Bedürfnis gefühlt, fich noch einmal erflären zu laffen, daß sie eine moralische Schuld nicht anerkennen, nach dem frühere Regierungen dieselbe Erklärung wiederholt für das deutsche Bolt abgegeben haben.

Dies Bedürfnis ist befriedigt worden, und nun sind sie zufrieden. Sie haben nur zwei Ohrfeigen dabei einsteden müssen. Es hätie viel schlimmer fommen fönnen, das ist richtig. Der Schaden, den sie Deutschland zugefügt haben, hätte größer sein können, obgleich es so schon schlimm genug ift. Sie freuen sich schon, wenn sie statt einer großen Nieder lage eine fleine Niederlage erreichen, und preisen dann die fleine Niederlage als halben Erfolg.

Hinter der Bescheidenheit und Zufriedenheit der deutsch­nationalen Preffe verbirgt sich die Absicht, die Niederlage, in die die Deutschnationalen die Regierung hineinmanövriert haben, zu verbecken. Gegenüber diesen Bestrebungen muß mit aller Deutlichkeit festgestellt werden, was die Deutschnatio­nalen mit der von ihnen herbeigeführten törichten Aftion in der Kriegsschuldfrage erreicht haben. Sie haben einmal den Umschwung der öffentlichen Meinung der alliierten Länder in der Kriegsschuldfrage gestört, sie haben weiterhin die Stellung Deutschlands auf der Konferenz in Locarno geschwächt. Ueber das erste schreibt die Germania":

Daß das deutsche Bolt das ihm aufgezwungene Schuldbe tenntnis nicht anerkennt, brauchte doch nicht erneut gefagt zu werden. Reine Nachfriegsregierung hat in dieser Frage einen anderen Stand punft eingenommen, als die heutige Regierung. Die Reichsregie rung hat der Welt also wirklich teine neuen Offen­barungen mitgeteilt. Aber sie hat Antworten pro­Doziert, die eine Wiederholung der alliierten Auffassung über die deutsche Kriegsschuld darstellten. Dant der mühevollen Arbeit privater Streise ist unpertennbar in der öffentlichen Meinung der alltierten Länder ein langsamer Umschwung in der Kriegsschuldfrage zugunsten Deutschlands einge­treten. Wir befürchten, daß dieser gesunde Brozeß durch die neuerliche Betonung der angeblichen deutschen Schuld durch die per­bündeten Regierungen einen bedauerlichen Stillstand erfährt."

Bum zweiten äußert sich das Berliner Tageblatt": Also eine in allen Bunften abweisende Antwort, wie das jeder, der nur einiges pofitijdjes Urteilsvermögen befigt, er. wartet hat. Herr Luther und Herr Stresemann machen sich nun bereit, mit dieser Antwort in der Tasche zur Konferenz zu gehen.

Will jemand behaupten, daß in den letzten achtundvierzig Stunden ihr Ansehen geftiegen, die Situation Deutschlands auf der Sonferenz besser geworden sei? Der Schaden, den der Mangel an Berantwortungsgefühl und die politische Unfähigkeit der Deutschnationalen wieder angerichtet habenn, ist riesengroß."

Der Schaden steht fest, aber die Deutschnationalen find zu frieden. Was tommt es ihnen darauf an, daß sie die Stellung Deutschlands geschwächt haben, wenn Herr Westarp und Herr Schiele nur vor ihre Parteiorganisationen treten und fagen fönnen: Was wollen Sie denn, wir haben doch die Regierung zu einer Attion in der Kriegsschuldfrage veranlaßt." Mehr wollten sie nicht. Sie wollten ein Mittel, das ihnen den

Weg aus der früheren verantwortungslosen Demagogie bahnt. Aber es liegt im Wesen ihrer Politik, daß sie zu neuer Ver­antwortungslosigkeit zum Schaden Deutschlands gezwungen find, sobald sie von der alten Demagogie frei werden wollen.

Paddington Station London .

Bon B. des Tuileries( London ).

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Oppositionelle Ansätze in Rußland .

Die Sowjetregierung droht.

Der Boltstommiffar Kamenew , eines der Mitglieder des regierenden Direktoriums, hat, wie in der Prawda" vom 18. September mitgeteilt wird, in einer Rede im Plenum des Mostauer Kommunistischen Parteifomitees mit Besorgnis fest gestellt, daß in lezter Beit in die russische Kommunistische Partei erneut Strömungen eingedrungen feien, die ihr offen­sichtlich feindlich gegenüberſtänden.

Ramenem teilte mit, daß ein Mitglied der Arbeiter opposition", das vom Redner ironisch als Akademiker" be­zeichnet wurde, im Namen seiner Gruppe ein Dokument verfaßt habe, in dem die kritische Lage des Sowjet staates gekennzeichnet werde. In diesem Dokument heißt es:

Es gibt nur einen Ausweg: man muß die Revolution retten, indem man mit dem fapitalistischen Besten zu einer Ver= ständigung gelangt, und zwar auf breiter Grundlage; man muß es ablehnen, abenteuerliche Methoden vom Besten nach dem Often zu übertragen und dies um so mehr, als die Imperialisten Mittel und Wege finden werden, um sich den neuen Bedingungen im Osten anzupaffen... Eine Berständigung mit dem Westen muß zu einer Aenderung unserer Gefeßgebung führen. Man muß deffen eingedent sein, daß Lenin schon im Jahre 1917 die Möglich teit eines Rückzuges auf die Stellung der bürgerlichen Demo­fratie voraussah."

Angeft. Nehring: Ich hatte meinen laub wegen der Geschäfte mit dem Konsortium schon unterbchen müssen, und v. Ezdorf bat mich flehend, ich solle doch der Abwicklung des Vertrages mit Bedhoff dabei sein, damit diache in Ordnung gehe. Er sagte mir: Nehmen Sie doch mein Aunit, dann fönnen Sie jederzeit in vier Stunden in Berlin fein. Erf selbst brauchte den Wagen nicht, weil er damals in die Schy fuhr. Ich habe bann sein zinerbieten angenommen.

Borf: Hielten Sie denn das für zulässig?

Nehring( fehr erregt): Herr Borsitzender, inuß, obwohl ich das nicht liebe, nun auch mal auf das Menliche in dieser Affäre eingehen. Es ist doch so gewesen, daß dorf mir fein remder war. Er verkehrte in meinem und im Hause meiner Schwiegermutter, und er hat auch den beiden imen das Auto Beziehungen und hatten uns in einer Geselife kennengelernt. zur Verfügung gestellt. Wir pflegten miteinar gesellschaftliche ( Mit erhobener Stimme:) Ich muß ganz offengen, daß meine Berwandten und Freunde das Vorgehen deserrn v. Ezdorf gegen mich, der ich immer nur gegen ihn midpfällig erwiesen habe, einfach nicht verstehen. Ich bin vzdorf und den anderen Herren jederzeit als anständiger d ehriicher Mensch gegenübergetreten, und ich erttete von ihnen dasselbe.

Borf.: Es ist doch aber immerhin schwer ständlich, Herr Mehring, wenn Sie sich von Ehdorf nach der Ausiche in Sinno mig zu einer neuen Zahlung wieder haben gewin, laffen.

Nehring: Sie selbst haben Herrn Ehdorf inzmen auch schon als einen höchst gewandten Menschen fengelernt, der es versteht, sich einzuschmeicheln. Sie sehen ja, dcer mit Herrn Daß Kamenew den Verfasser dieses Dokuments beschimpft trauen befizt. Herr v. Ehdorf hat damals nach der üblen Ge­D. Zigewiß total auseinander war und heute auch der das Ver. und seinen Ausschluß aus der Partei anregt, ist weniger von schichte mit Beckhoff, als ich mit ihm bei Justizrat end bei ihm Interesse. Daß aber selbst in der linkskommunistischen Ar­Interesse. Daß aber selbst in der linkskommunistischen Arsim Bureau war, dieselben Tränen gemeint r neulich hier beiteroppofition" Stimmen laut werden, die die Abkehr von den bisherigen abenteuerlichen Methoden der Sozialpolitik fordern, ist höchst bezeichnend.

Duell Ehdorf- Nehring.

BS. Zu Beginn der heutigen Sizung ging Justizrat

Chodziefener noch einmal auf die gestrigen belastenden Aeußerungen des Angeklagten des Angeklagten v. Ezdorf gegenüber dem Angeliaglen wurden von allen Seiten mit großer Heftigkeit geführt. Nehring ein. Die daraus entstehenden Auseinandersetzungen

Justizrat Chodziefener: Ich bitte, heute noch einmal die Be hauptung des D. Egdorf nachzuprüfen, er habe von Nehring in 3innowig im Anschluß an die Vorwürfe, die ihm Herr Nehring wegen feines unaufrichtigen Borgehens in der 500 000- Mart- Sypo thef für Bedhoff gemacht hatte, eine weitere Zahlungsanleihe über 75 000 Mart erhalten. Ich behaupte, daß diefe Angabe Egdorfs unrigtig ist und daß zwischen dem erregten Auftritt in Sinno wiß und ber neuen Zahlungsanweisung mindestens vier Wochen gelegen haben.

licher 3 wischenraum zeitlich vorhanden war. Angell. v. Ehdorf : Ich gebe zu, daß allerdings ein erheb.

Borj.: Wir haben Sie doch gestern alle dahin perftanden, als ab diese neue Anweisung Ihnen sofort im Anschluß an Ihren Besuch bei Herrn Nehring in 3innowiß gegeben worden ist. Nehring: Es ist so gewesen, daß diese Anweisung gelegentlich meines zweiten Urlaubs in 3innowig erfolgte, der allerdings vier Wochen nach dem ersten Urlaub lag.

Vorf.: Herr v. Ehdorf , es ist also flar, daß die Zahlungs. anweisung nicht, wie Sie es dargestellt haben, im Anschluß an das Kaffeetrinken mit Herrn Nehring bei Ihrem Besuch in Zinnowitz erfolgte.

Ehdorf: Ich habe das gestern ja auch indirekt bestätigt, als ich

jagte, daß die Beckhoff Affäre noch dazwischen fam. fpäter erfolgt fein, meil nach Ihrem Besuch Nehring mit Ihnen zusammen nach Berlin zurüdgefahren ist.

Borf: Genau betrachtet, muß die Zahlungsanweisung auch viel

R.-U. Dr. Alsberg: Trogdem ist die Zahlungsanweisung an D. Egdorf gegeben worden, obwohl schwere Lügen durch Herrn Mehring festgestellt worden waren.

Ehdorf( auffpringend): Wenn Herr Nehring behauptet, daß er damals so wütend auf mich gewesen sein soll, so ist das einfach nicht wahr, denn Herr Nehring hat unmittelbar, nachdem mir beide

im Gerichtssaal und mir hoch und heilig verspren, er werde nun das Geschäft schnell abwickeln.( Sehr erregt 3mmer und immer habe ich als anständiger Mensch an ejen Leuten hier gehandelt, und die, denen ich immer so geholfen h, legen nun meine Gutmütigteit so aus.

Bors.: Haben Sie die Kosten des Autos während r acht Tage bezahlt?

Nehring: Ich habe dem Chauffeur zum Schlu 50 Mart für Auslagen und Trinkgeld gegeben. Ich tone noch mals, daß die Ueberlassung des Autos von Ehdorf ajing.

Hierauf folgte die Vernehmung des Angeklagten. Karstedt. Der Angeflagte schilderte, daß er 1919 aus der Gngenschaft zurückgekehrt sei, 1920 nach Berlin gekommen und hier mit dorf fennengelernt, der ihn für den Erwerb des Bureaubles Börje einer Gräfin Wiczelsta verheiratet habe. Er hatdann Ez zu intereffieren wußte. Anfangs habe Karstedt, der eißermögen von 150 000 Mart besaß, sich nicht beteiligen wollen, halauch nicht an die Durchführung des Unternehmens geglaubt, weer daran zweifelte, daß irgendeine Bant die notwendigen Mitti hergeben werde. Dann aber sei Herr v. 3ige mig bazu gefonen, und schließlich habe ihn v. Ezdorf mit der Mitteilung überras daß die BD. Die Krebite Dorfchießen würde.

Wir fahen bei Herrn Geheimrat Nehring, man bot uns garren an, und wir plauderten zufammen. Nach kurzer Zeit urden uns Wechsel zur Unterschrift vorgelegt. Herr v. 3igeritlagte fehr über die fchlechte Cage der Landwirtschaft, und danunter­fchrieben wir and die Sache war fertig. Borf.: Das ist doch aber fomisch, Herr v. 3izemi erzählt Geheimrat Nehring von der Not der Landwirtschaft undekommt trogdem einen Kredit über 600000 mark. wendigkeit, auch andere Geschäfte machen zu müssen. v. Karstedt: v. 3izemiz begründete mit seinen Klagenie Not­

age gefragt? Hat er nicht danach gefragt, ob Sie( cher­

Borf.: Hat denn Herr Nehring nicht nach Ihrer petu ären

heiten dafür geben tönnten?

zusammensein, als eine Geschäftsaussprache. Ich habe au zu den v. Karjtedt: Rein, es war mehr ein angenehmes gefellfiffliches anderen gesagt:

Hier habe ich endlich den Idealbankier gefunden, den ich lange gesucht habe. Wenn ich zu einer anderen Bant tome und dort mein Konto auch nur um 100 Mart überziehen wil dann schmeißt mich der Bankier einfach raus.

Als wir dann Herrn v. 3izewik ins Hotel gebracht hatteräußerte

nach Berlin zurückgekehrt waren, sich von mir mein Auto geich zu Eydorf: Wozu haben wir uns eigentlich den alte size+ borgt und ist mit dem Wagen nach Zinnowiz zurückgefahren. Er hat das Auto auch 8 Tage lang dort benutzt.( Große Bewegung im Saal.)

hatte, spielen Jazz, Irish Jigg, Scotch Reef noch und noch"; die Bauschergruppen um mich lösen fich auf, es paart sich, es fontre- tanzt, schlingt sich, löft fich, tanzt, tanzt, mit Freude, Feuer, Hingabe, Hu­mor, Jauchzen. Halbsteife Bäter, verarbeitete Mütter, Kinder, Jung­volt beiderlei Geschlechts, Matrosen und Soldaten mit ihren Lieb­

Hier bin ich fürzlich dem Gemüt" begegnet und habe dabei die Entdeckung gemacht, daß bestimmte Begriffe durchaus nicht als Borichen, Samstagabend- Taumel. Diesen Kuß der ganzen Welt! und Lerikonswert zu eristieren brauchen, die sich start und groß in ihrer Auswirtung zeigen. Das Gemüt" ist dem englischen Volke Das Gemüt" ist dem englischen Bolte als Rollettipwort unbefannt, als Wert jedoch nicht. Wie gäbe es auch eine Boltsjeele ohne Gemüt?

Ein Abend in der Riefenhalle der Paddington Station der Great Western Railway. Behn 11hr. Holidaygetriebe. Drängen und Drängen und Haften, aber ohne jebe Rüdsichtslosigkeit. Sollte sich irgendein Ellenbogen etwas lose betragen haben, da ist in der größten Hazz noch Bufte genug für ein I'm sorry"( Entschuldigen Sie). Dampfgezisch der ein- und ausfahrenden Lokomotiven, die sich wie riesige Raupen. leiber den Gleifen entlang winden. Hallo!" Bye- Bye!" Je nach dem. Ein paar Schritte davon, immer noch unter dem Riesenbach, Taris, Bostwagen, Badwagen, Pferdegetrappel und Geruch, Geruch von Säden, Benzin, Getier, müden Blumen und halbgegorenem Obst. Eine Weltsinfonie entsteigt hier einer der verkehrsreichften Stationen Englands. Dazwischen Stille, in ganz furzen Intervallen. Ausrangierte Backschiebwagen werden zu Nachtlagern hergerichtet für die, die morgen früh beim Ansturm auf den Holidaŋzug die Ersten sein wollen. Wer die"? Nun, Daddy, Mammie, Baby. Der alte Dreiflang über die ganze Welt. Milch, Tee, Limonade, Rates usw. werden ausgepackt und nach allerlei, falls Baby erst ein paar Wochen zählt. Liebe Hilfsbereitschaft von allen Seiten, Publi­fum, Bahnpersonal, Schuhmann. Ja, warum denn nicht? Tatwa masi. Das bist Du.

Hallo? Was gibt's da? Musikkapelle im Zentrum der Halle, in Hörweite der Lokomotiven. In Riechweite der( siehe oben).

Ich raste. Wo? Gott , mer lang fragt, geht viel irr. Ich fragte nicht lange und fitze auf dem Rand eines Handkarrens mit guter Aussicht und halte einen Hund in meinen Armen. Seine Herrin tanzte nämlich Irish Jigg, und weil das den ganzen Menschen ver. langt, der Hund in ihren Armen aber sich bedenklich zu einer Boa verlängerte, ging ich auf sie zu. Sie verstand meine Absicht sofort, und ohne auch nur einen Augenblick aus dem Taft zu kommen, schmiß sie mir das fabelhaft gutmütige Tier zu. Allgemeines Ent. züden und Fellow- Befriedigung. Inzwischen ist es 11 Uhr geworden. Mufit genossen, mitgefummt und mit dem Kinde an der Brust oder Noch einen Blick auf die Padwagengruppen. Auch sie haben die auf dem Schoß wurde auch das ,, Wiegenlied" nicht vergessen. Und

dann endlich Stille über alles und über jeden, füße Stille, erwarten. das Träumen auf das Kommende. Liebe Volksseele du, ich bin dir heute abend begegnet und ich grüße dich.

mig aus hinterpommern tommen lassen. Wenn icmeinem Chauffeur ein Monotel gegeben hätte, dann würde: s auch genügt haben. ( Schluß im Morge latt.)

des Kupferleiters mit einer Invariant genannten Niceleisengierung, deren magnetische Eigenschaften für den Duplerbetrieb onders günftig find.

Ein neugefundenes Werk des Pragiteles. Die State eines Knaben, die vor einigen Monaten auf dem Grunde der i von Marathon gefunden wurde, ist jetzt von dem hervorragend gric­chischen Archäologen Alexander Philadelpheus als ein eigenindiges Die wundervolle śronze­Wert des Praxiteles erkannt worden. Bronzen des Nationalmuseums zu Athen gereinigt hat, eier voll­arbeit wurde von dem Konservator Stylianos Clavdianos, jer alle ständigen Säuberung unterzogen, und nachdem alle die trch das Meerwasser hervorgerufenen Beränderungen beseitigt war, geigte fich die Statue als eine der schönsten Arbeiten des 4. Jahrinderts, die nur von der Meisterhand des Prariteles gefchaffen in fann. In Fachkreisen bedauert man übrigens außerordentlich, ah die griechische Regierung verfäumt hat, fofort weitere Arbeite in der vermutet, daß dort noch weitere Meisterwerke auf dem Grunde Bai vorzunehmen, in der die Ephebenfigur gefunden wuri. Man liegen und fürchtet, daß mit dem Herannahen des Winters ie Auf­findung dieser Gegenstände unmöglich wird.

Die Bevölkerung der Erde. Im Jahre 1910 betrug digesamte Bevölkerung der Erde 1600 Millionen Seelen, in 1920: 179millio­nen, und in 1924: 1894 Millionen. Stellt man die Bevölkemg von 1910 auf 100, dann war sie in 1920 111 und in 1924 117. 2ffallend ist von 1910 bis 1924 der große Unterschied in der Zunane der Anzahl Einwohner in den verschiedenen Weltteilen. Ete Bu bern auch mit der Auswanderung und Einwanderung zummen­nahme, die nicht allein eine Folge des Geburtenüberschusses st, son­fällt. Die Bevölkerungszunahme betrug für Amerifa 21 Proz., dann folgen Asien , Ozeanien , Afrita, und zum Schluß Eupa mit 3 Proz. Im Jahre 1924 betrug die Anzahl Einwohner of einen Quadratkilometer in Europa 48,2; in Amerifa 5,2; in Afta 4,8; in Asien 24,3.

Wechsel in der Celfung der Preußischen Staatsbibliothek. Mit dem 1. Oftober vollzieht sich der angekündigte Wechsel im Bosten Milkau, der als Nachfolger Harnads 4% Jahre gewirkt hat, legt des Generaldirektors der Preußischen Staatsbibliothet: Geh.- Rat die Leitung der größten deutschen Bücherei in die Hände von Geh. Rat Krüß, dem bisherigen Ministerialdirektor im preußischen Mini­fterium für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung. Milkau ver­abschiedete sich heute mittag mit einer fleinen Feier von der Biblio­thet. Er bleibt als Mitglied des Beirats der Staatsbibliothek in Berbindung mit der Bibliothet. In der furzen Zeit seiner Tätigkeit, wendigen Reformen nicht durchführen können. Es wird Zeit, daß aur Bühne, sie ist für die Litelrolle in Annemarie" an das dalia. noch dazu in sehr schwierigen Beiten, hat Milkau die vielfach not­fein Nachfolger daran geht.

Bühnen ronit. Lotte Neumann , die belannte filmichauspielin, gebt Theater verpflichtet worden, fie tritt Donnerstag zum erstenm auf. Rudolf Laubenthal von der Metropolitan- Dper in New port rift ber sein er Abreise nach Nem Dorf einige Abende in der Städtischen per auf. Sein erftes Gaftfbiel findet am Freitag, den 2. Dttober 1925, firt, wo er den Troubadour ſingt.

aufführung von Friedrich Kahler 3 Luftipiel, Der Brief statt. In den Hamburger Kammer'p'elen findet am Sonnaben die Ur

Wahrhaftig! Ovation? Fürstenzimmer?? Nein. To please the travellers!"( Den Reisenden zuliebe.) Die GR. hat eine eigene Rapelle: The Great Western Railway Staff Military Prize Band." Sie ist eine Bruderschaft in praxi, da sich in ihr alle Dienstgrade vereinen. Das Orchester zählt intl. Rapellmeister 39 Mann, wovon 4 ehrenhalber mitwirken. Natürlich findet eine Sammlung ftatt, und die Gebefreude ist echt. Aus diesen Sammlungen bestritten fie nach und nach ihre eigenen Instrumente und schmuden Uniformen. Im Jahre 1922 beteiligten sie sich an einem großen musikalischen Bettbewerb, aus dem fie mit dem zweiten Preis ausgezeichnet her. sorgingen. Und während ich mir dies von dem Gefretär, Mr. Gen. mour, erzählen lasse. lausche ich dem Orchester und freue mich an dem weichen Klang der Instrumente. Er ,, entschuldigt" sich, daß fie an diefen Abenden feine klassischen Musikstüde spielten. Für die müden und oft mit abschiedswehen Herzen vorbeikommenden Reisen. transozeanischen Rabelstrecke entspricht, fonnten im Duplerbetriebe fein soll, um Heer und Flotte für 20 Jahre mit Helium zu vezorgen, ift

ben müsse es etwas Aufheiterndes sein. Und diese Menschen, barunter viele, beren Dienst am frühen Morgen um 2 Uhr begonnen

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Eine Berbefferung der Seelabelfelegraphie. Ueber einen neuen bedeutsamen Fortschritt in der Seekabeltelegraphie teilte Prof. Dr. R. W. Wagner im Elettrotechnischen Verein, Berlin , folgendes mit: arbeiten, bie gleichzeitig und unabhängig von einander in Deutsch­Wie vor etwa Jahresfrist bekanntgeworden ist, hatten Forschungs­land und in Amerita ausgeführt wurden, zur Ausbildung eines neuen Stabeltips geführt, der etwa das Fünffache der Kabel alter Bauart leistet. Bisher war es aber nicht möglich, die neuen Rabel bupler zu betreiben, d. h. auf einem solchen Rabel in beiden Nich- Tageblatt meldet, soll nach jahrelangen Vorarbeiten in Wien in dr nächſten tungen gleichzeitig zu telegraphieren. Die nach diesem Ziel gerich teten Versuche des Telegraphentechnischen Reichsamts sind nunmehr ebenfalls von Erfolg gekrönt worden. Auf einem in der Ostsee perlegten Brobefabel, das in feinen elektrischen Eigenschaften einer 800 Buchstaben in einer Minute einwandfrei empfangen werden. Als Sender dienten beiderseits Siemenssche Schnelltelegraphen. Diese hohe Leiftung des Kabels wurde erreicht durch die Bewicklung

Eine deutsch - österreichische Nordpolegpedition. Wie das Nee Biener beginnen. Erbeditionsleiter ist Ingenieur Bilhelm Kulichta. Die gpedition Beit eine reisdeutsch österreichische Nordpolar- Expedition Ibre süftung wird im nächsten Raubjahr von Hamburg aus ihre Ausreise antrien. Man rechnet mit einer Dauer pon drei Jahren.

Neue Hellumfunde in Amerifa. Ein Heliumfeld, das ergieig genug nach den Meldungen New Yorker Blätter in dem fog. Naconafid entdeďt worden. Dieser neue Heliumfund gewinnt dadurch belondere fedeutung, daß er der Verwertungsstelle des Heliums, dem Ford Worth, ngeliegt.