tag, den 17. Junt, außerordentliche General- Versammlung. Tagesordnung:
Lese- und Diskutirklub Aufklärung. Jeden dritten Montag im Monat Bücherwechsel bet Ferger, Sebastianfir. 78. tag, abends 8 Uhr, bet Keßner, Grunewaldfir. 110. Schöneberg . Arbeiter- Bildungsverein, Bersammlung morgen, MonVortrag des Genossen E. Wurm über: Unser Programm. Ausgabe der Billets zum Stiftungsfeft und Entrichtung der Beiträge. müderstr. 179a: Settüre( unentgeltlich). Südost- Schule, Waldemarstr. 14: Arbeiter- Bildungsschule. Gonntag, 10-12 Uhr: Nord- Schule, Lektüre( unentgeltlich).
Montag, abends 7-8% Uhr: Settüre. 8-10% thr: Nord- Schule, Müllerstraße 179a: Nationalötonomie. Südost- Schule, Waldemarfii. 14: Boltsthümliche Medizin.( Bau und Lebenserscheinungen des gefunden und tranten Menschen.) Bei allen Unterrichtsfächern werden neue Theilnehmer, Damen und Herren, jederzeit aufgenommen.
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firaße 15a, Echelhose's Gambrinus. Bruderherz, Krautftr. 6, bet Rudolf.. allee 6 bei Karl Echulz. Arbeiter- Gefangverein Vorwärts III, Lichtenberg - Friedrichsfelde , PrinzenSieberzweig, Waidmannsluft Berlinerstraße bet Berbe. Liebesfreiheit II, Strausberg , Wrießenerstraße bet 2oot, Bürgergarten. Glodenrein( gem. Chor) Schönhauser Allee 46 bei Söhne. Arbetter- Gesang= Syrene, Schönhauser Allee 28 bei Relle. verein Wacht auf II, Erfner, Restaurant Seebad " am Dämmertz- See, Wilhelmshöhe".- Arbeiter- Gesangverein der Enterbten, Swinemünder firaße 49.- Hoffnung II, Deutsch- Wilmersdorf, Günzelftr. 39.-enblüthe, Beughofstr. 8, Restaur. Behlendorf . Gefangverein Liberte: rangelfir. 84 bet Rebanz. Männerchor Sangesluft II, Bajewalterstr. 3 bei Ad. Neumann. Gesangverein Freiheit 3, gemischter Chor, Bernau " Harmonie 2", Wetnstr. 11, Restaurant Suffitenfiraße Glysium". Feindt. Etnigtett 3", Groß- Lichterfelde , Amalienftr. bet G. Senger. Hilaria, Blumenstr. 46 bet Tomatscheck. Klingmüller'sches Doppelquartett, Neu- Weißenfee, Langhansstraße bet w. Busch. sub Of 1, Faltenfteinfir. 7 bei Trittelwig. Alpenveilchen, ge= mischter Chor, Lindowerfir. 26 bet Sachse. Solidarität, Oranien firaße 109 bei Greiser." Freya 2"( gem. Chor), Rigdorf, Hermannftr. 45 Bittoria- Säle". Sozialdemokratische Lese- und Diskutirklubs. Mar Rayfer,
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Unterthanen von da zurückzurufen. Jeßt hielten die ruffischen I ca. 7500 Personen vormittags mehr gefeiert. Im Vorjahre wurden I versammlung verurtheilt auf das schärffte das Verhalten des An Freiheitsfreunde auch die Zeit für gekommen, nun nach der 8 Gruppenversammlungen, die 59 Berufe umfaßten, abgehalten; gestellten Schönberg in der Firma Rosenfeld u. Ko. und erwartet Heimath zurückzukehren, um unter das Volk zu gehen" und das diesmal waren es 65 Berufe. Von dem Vertreter der von den dort arbeitenten Kollegen, daß sie gegen eine derartige getnechtete, unwissende Volk auf seine Mission vorzubereiten. In Hausdiener wurde der Antrag eingebracht, die Teller Behandlung ganz entschieden Front machen. Falls fich die Bu eingehender Weise schildert die Vortragende, wie groß der An- sammlungen von den Maiversammlungen an die Gewerkschafts - stände in genannter Firma nicht ändern, soll bei besserer Kontheil der Frau bei dieser gefahrvollen, aufreibenden Thätigkeit fommission abzuführen, die dann die Kosten für die Einberufung junktur gegen dieselbe vorgegangen werden. Behufs Agitation war, wie sie mit Aufopferung der Gesundheit monatelang, jahre- derselben tragen soll. Ueber diesen Antrag entwickelt sich eine für den Verband soll die nächste Bodenlegerversammlung eine lang sich in die Fabriken einsperren ließ, um den Arbeitern lebhafte Bolemit. Die Vertreter der Kaufleute, Stellmacher, öffentliche sein und findet dieselbe Montag, den 24. Juni, statt. das Evangelium des Sozialismus zu bringen; wie sie Töpfer u. a. befürworten denselben, während von anderen Dele- Geselliger Arbeiterverein Bruderkette. Sonntag, den 16. Junt cr., alle Entbehrungen und Leiden auf sich genommen hat, um der girten, Massini, Mäther 2c., die Zweckmäßigkeit dieses nachmittags 5 Uhr, Ohmgaffe 2: Sigung. Nachdem: Fidelitas. Gäste willSache des Volkes zu dienen. Der Arbeit der Frau ist es zum Verfahrens bestritten wurde. Holzarbeiter Do ft betonte, daß tommen. großen Theil mit zu danken, daß die Regierung nach Verlauf seine Gewerkschaft den Antrag deshalb ablehne, da sie verpflichtet Geselliger Verein Frohsinn. Sonntag, den 16. Juni cr., nachmittags von 2 Jahren eingestehen mußte, daß bereits 37 Provinzen von sei, diese Einnahme für sich offen zu halten. 6 Uhr, bet Behlendorf , Beughofftr. 8, Gigung. Nachher: Fidelitas. Bon da ab alle 14 Tage. dem Gifte des Sozialismus angefressen seien. Da kamen dann Der Antrag wurde abgelehnt. Von Jost wurde hervor- Freie Vereinigung selbständiger Barbiere, Friseure u. s. w. Mons die Verfolgungen. Ende der 70er Jahre wurden die großen gehoben, daß einzelne Gewerkschaften, entgegen den Beschlüssen Prozesse der„ Fünfzig" und der Hundertdreiundneunzig" der Kommission, beim Maifest Bons in anderen Kreisen verAnträge zum Kongreß. Delegirtenwahl. inszenirt, um die gebildete Welt gruselig zu machen; trieben. Faber stellte unter der Zustimmung der Versammlung damit wurde dann die Epoche des Terrorismus ein- fest, daß die Kommission es mißbilligt, wenn ohne ihre Zugeleitet. Die russische Frau zeigte auch hierbei ihre ganze Energie ftimmung bei anderen Gewerkschaften gesammelt wird. und Kraft, sie war in den gefährlichsten Missionen thätig, bis Uuter dem Punkt Gewerkschaftliches gelangte die mit der Beseitigung Alexanders II. der Terrorismus fich er- Streitfrage innerhalb der Gewerkschaft der Schneider bezüglich schöpfte. Die Rednerin zeigte an einigen Beispielen, wie tragisch ihrer Vertretung Gewerkschaftskommission zur Ver das Ende der edlen Frauen war, die hervorragend für die Behandlung. Der Ausschuß hatte die Mandate beider freiung des russischen Volkes gewirkt haben, ungezählte Richtungen, der lokalen und der zentralen, für un Kämpferinnen liegen in den Eiswüsten Sibiriens und in den giltig erklärt und beiden Parteien aufgegeben, sich in einer Rerfern begraben. Die russische Frau jener Epoche hat gezeigt, daß gemeinsamen öffentlichen Versammlung auf die Kandidaten zu sie dem Manne in keiner Beziehung nachsteht; wenn man einen einigen. Gegen die am 10. Juni erfolgte Wahl von drei Ver: Lese- und Diskutirklub" Earl Mars". Montag, abends 9 Uhr, bet Wergleich zwischen dieser und der deutschen Frau ziehen wollte, tretern erhob Frau Gubela Protest mit der Motivirung, daß Grube, Mariendorferstr. 5. wo bliebe die lettere? In Deutschland ist die bürgerliche Frau den Gegnern der zentralen Richtung nicht frühzeitig genug Mit- Ad. Neumann, Pafewalterfir. 3. Arbeiter Sängerbund Berlins und Umgegend. 1. Borsigender: Alle Aenderungen im Vereinskalender immer oberflächlich und beschränkt geblieben. Wir wollen, so theilung von der Versammlung gemacht sei, wodurch denselben find zu richten an Friedrich Kortum, Manteuffelfiraße 49, v. 2. Tr. beendet die Referentin ihre Rede unter dem stürmischen Beifall die Betheiligung an derselben unmöglich gemacht wurde. Frau Montag, Abends 9-11, Uebungsflunde und Aufnahme neuer Mitglieder. Liedertafel der Maler, Annenstraße 6, bet Ehrenberg. der Anwesenden, der bürgerlichen Frau das amerikanische Vor- Dmoch schloß sich diesem Protest an. Pfeiffer und Timm Wiederhall, Köpenickerstr' 191 bei Foge. Butunft I, Stegliz, Ahorn bild lassen, bestreben wir proletarische Frauen uns, den russischen traten den Angaben der Vorrednerinnen entgegen, sie wiefen Heldinnen nachzueifern!- darauf hin, daß dieselben nur Zersplitterungsversuche bezwecken Genosse Hansen schloß die animirte Versammlung mit und daß es ihre Schuld schließlich selber sei, wenn sie in der für dem Hinweis auf die Arbeiter- Bildungsschule. alle Branchen der Schneiderei ordnungsgemäß einberufenen Versammlung nicht ihre Vorschläge gemacht hätten. Im Verlaufe Berliner Gewerkschaftskommiffion. Sigung vom ber Debatte wurde die Bewegung in der Schneiderei nach allen 14. Juni. Gine Uebersicht über die in der letzten Beit er- Richtungen hin erörtert und die Thätigkeit der Frauen Gubela Tedigten Streits gab der Genoffe Millarg in folgendem. Bei und Dmoch kritisch beleuchtet. Nachdem Schulz, Lauschte, den Streit der Tarameterdroschken- Kutscher war eine Einnahme Frl. Schuppe, Faber, Millarg, Heinfurth u. A. von 8373,59 M. und eine Ausgabe von 8344 M. vorhanden, der zum Wort gekommen waren, wurde die Debatte geschlossen. Berichterstatter rügte, daß von der Organisation der Kutscher Gin Antrag Börner: die Gewerkschaftskommission erkennt nur der Betrag von 450 M. zurückbehalten ist. An Gerichtskosten die in der Versammlung vom 10. Juni gewählten Vertreter der und Strafen haben die Kutscher 386 M. bezahlen müssen. Schneider, Schulz, Pfeiffer und Frl. Schuppe an, Der Streif der Lithographen schließt mit einer Gin- wurde mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. Millarg nahme und Ausgabe von 50 795,86 Mart ab; hier ermahnte die Delegirten, für die in nächster Zeit einzuberufenden ist noch ein erheblicher Betrag von Ausgaben zu großen, gewerkschaftlichen Agitationsversammlungen lebhafte decken. Für die Burger Streifenden waren eingegangen 1927,10 M. Propaganda zu entfalten. Hagen machte die Mittheilung, daß und ausgegeben 1912,48 M. Der Streit bei Fürstenheim und der Kommission der Töpfer große Schwierigkeiten beim Betreten Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins und Umgegend. Moröffe hatte eine Einnahme von 4653,18 M. und eine Ausgabe der Bauten gemacht werden; er ersucht die Vertreter des Bau-( Alle Buſchriften, den Bund der geselligen Arbeitervereine betreffend, find zu Sonntag: Vergnügungsverein von 4645,88 M. Für die Arbeiter der Kuhnheim 'schen Fabrik gewerbes, in ihren Kreisen dafür einzutreten, daß den Kom- richten an P. Gent, Adalbertstraße 95.) gingen 3965,09 m. ein, die gleiche Summe wurde verausgabt. missionsmitgliedern Hilfe bei der Kontrolle geleistet wird." Bergoland II", Rüdersdorferstr. 45," Gesellschaftshaus Oftend", nachm. Montag: Pfeifentub elfenfest, Andreasstraße 26 bet Die Glasschleifer nabinen 5314,25 M. ein, Ausgabe ebenso. Eine von Dem Vertreter der Brauer gegen das Wilfe. Vergnügungsverein Felsen fest, Nixdorf, Hermannstraße 21 bei Bei dem Streit von Mauff wurden vereinnahmt 1101,48 M. Kuratorium Arbeitsnachweises der Brauereien Kartentlub Lustige Brüder, Krautftraße 48 bet Rattle. ein- Dornburg . Arbeiter BitherGeselliger Verein Fridolin, Brunnenstr. 35 bet Wolf. und verausgabt 1085,96 M. Von der Aussperrung der Zink - gelegte Beschwerde wegen Nichteinstellung eines Brauers wurde verein Einigkeit, abends 9 Uhr, uebung bei Nowack, Manteuffelstr. 9. gießer vom 1. Mai 1894 wurden feine detaillirte Angaben gemacht. dem Ausschuß zur weiteren Behandlung überwiesen. Theaterverein Liebesglüd, Große Frankfurterstraße 74 bet Breuer, an Einzelne Listen stehen noch aus. Millarg giebt bekannt, daß die Drei Delegirte fehlten entschuldigt; ohne Entschuldigung iebem 1. und 3. Sonntag im Monat. Gesang-, Turn- und gesellige Vereine. Montag: Privat- Theatergenaue Abrechnung im Gewerkschaftsbureau eingesehen werden waren ausgeblieben die Vertreter der Anschläger, Baugesellschaft" atur" abends 49 Uhr, bet Specht, Martgrafenftr. 83.- Privatfann. Bei der Debatte über diesen Punkt wurde das Ver Arbeiter( 2), Bäcker, Bilderrahmenmacher, Theatergesellschaft Immer& uftig jeden Sonntag Abends 5 Uhr, bei Nuht Andree, Privat- Theatergesellschaft fahren der Kutscher abfällig kritisirt. Weißgerber Arndt Buchdruckerei Silfsarbeiter, Bürstenmacher, minerva. Que Montag zusammenfunft Maibach- Ufer 3 bei Schmod. protestirte gegen die Einbehaltung der Summe von 450 m. Färberei Arbeiter, Firmenschilder Branche, Brivat- Theater- und Bergnügungsverein Morgenstern. Stgung jeden Faber stellte den Antrag, daß der Ausschuß Schritte thun soll,& isfchubarbeiter, Gärtner, Rornträger, me ch a Sonntag 5 Uhr; alle vierzehn Tage Fidelitas im Markthallen- Restaurant, um diesen Betrag wieder zu erlangen; dem stimmte die Vernischen Schuhfabritsarbeiter, Posamentiere, jeben Montag 9-11 Uhr bei Baurs, Schlesischestraße 38. Rauchklub fammlung zu. Nät her monirte einige bei dem Streit der Kuhn. Schirmmacher, Schlächter, Stereotypeure und Eldorado alle Montage, abends 8% uhr, bet Geter, Pallisaben ftraße 66. Theater- und Bergnügungsverein Waldemar. beim'schen Arbeiter vorgekommene Unregelmäßigkeiten, die den Stodarbeiter. Sonntag Stalizer ftr. 54 bei Sente. Anfang 6% Uhr. Arbeiter- Stenographie früheren Bertrauensmann in Adlershof betreffen. Beschlüsse wurden Eine Brauchenversammlung der Parquetbodenleger, Berrein Eintracht", unterricht und lebungsstunde Montag abends 8 Uhr in dieser Sache nicht gefaßt. Die Delegirten wählten nach Erledigung einberufen vom Deutschen Holzarbeiter Verbande, bei Nothes, Buttmannstraße 17. Privat- Theaterverein Frethetts. dieses Punktes als Revisoren Metallarbeiter 3 al éjzté, Buch welche am 8. d. M. stattfand, beschäftigte sich mit den Miß- hoffnung. Sigung mit Damen jeden Sonntag um 6 Uhr nachmittags bet Baumann, Lychnerfir. 2-3( Straße XV). Nach der Sigung Fibelttas. binder Jo ft und Weißgerber Arndt. ständen in der Firma Rosenfeld u. Ko., Berlin . Allgemein wurde privat- Theatergesellschaft Minerva. Alle Montag Busammenkunft MaibachUeber die Maifeier berichtete Millarg, daß nach den ge- Klage geführt, wie der Angestellte der Firma Rosenfeld u. Ko., machten Feststellungen die Zahl der Theilnehmer in diesem Herr Schönberg, die Bodenleger behandele. Einstimmig wurde Jahre bedeutend größer war als im Jahre 1894; es haben folgende Resolution angenommen: Die heutige Bodenleger Mühlen der bei einer Religion Interessirten. Selbst Raiser Der Esel, welcher Christus bei seinem Einzug in Jerusalem wäschen noch nicht weiß, erklärte bezüglich der Spöttereien zeit- der Sage eine folche antisemitische Abneigung gegen besagte Stadt genössischer freidenkerischer Schwäger:" Wir wollen es den bekommen, daß er sich durch das Meer schreitend auf und davon Göttern überlassen, sich für Beschimpfungen zu rächen". machte und sich über Cypern, Rhodus, Candia, Malta und Bekanntlich sprangen die Dichter und Philosophen Alt- Sizilien nach Aquileja ( im österreichischen Küstenland) begab. Griechenlands und Roms nicht eben simperlich mit ihren Dann habe er sich in Verona häuslich niedergelassen, wo Göttern unt. er noch einige Zeit lebte und wo sich auch seine als Aus den Dramendichtern der Alten und aus volksthümlichen Reliquien verehrten Gebeine( in einem der dortigen Klöster) Mummereien entwickelte sich unter hervorragender Mitwirkung befinden sollen. Diesem Esel zu Ehren sollen in Verona die der Kirche das Theater des christlichen Mittelalters. So sehr erften Gfelsfeste gefeiert worden sein, die dann nach Frankreich , die Kirche später gegen das verfluchte Sinnengegaufel der Schau- zunächst nach Beauvais wanderten. Hier wurde dem schönsten bühne gewettert hat: sie ist die Pathin, die hervorragendste Mädchen ein Kind auf den Arm gegeben und beide auf einen Förderin desselben gewesen. reichgeschmückten Esel gesetzt, vom Bischof und sämmtlichen
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Krummstab und Narrenkolben. Tiberius , bekanntlich trog allen an ihm versuchten Mohren Gregor der Große wußte sehr wohl, was er that, als er allen Geistlichen empfahl, die altheidnischen Feste christlich zu wenden, um dem Volt etwas zu bieten, für so manches, was man ihm von wegen der Kirche nahm. Er kannte die Natur der Menschen. Die wollen nicht nur beten, fasten und ihr Fleisch kasteien, sondern auch schmausen und zechen und auch einmal sich herzlich auslachen. Und wenn einer auch die Natur mit der Mistgabel austreiben will, ste kommnt doch immer wieder zu einer Hinterthüre herein, wie der römische Hofpoet Horazius Flaccus vermeldet. Gegen die strengste Muckerei und Selbstpeinigung ist ja immer und allezeit der alte Adam des Fleisches wieder aufgestanden und hat so manchen Sieg davongetragen. Das Lachen gehört nun einmal zur Gesundheit, folglich meinten verständige Kirchenherren, man müsse dem Volf erlauben, auch zuweilen einmal sein Kälblein auszutreiben, seinem Affen Bucker zu geben, oder wie man sonst sagt.
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jeden Sonntag Bormittags 10% Uhr im Restaur. Schömann, Heimftr. 16.Karl Marr", 9 Uhr, bet Grube, Mariendorferstr. 5.
von 4-6 Uhr.
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Wörtherstraße 45, bei F. Tarey.
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Rauchflub Brüderlichtett
Jeden
ufer 3 bei Ecmod. Klub Freya . Klub Freya . Jeden Sonntag von 5 Uhr nach mittags an Sizung mit Fidelitas im Saale des Restaurants Kiekelhahn, Dresdenerstr. 68. Vergnügungsverein Flora. Jeben Sonntag 4 Uhr eigung, nachdem Fidelitas im Restaurant Miethe, Mendelssohnftr. 9.
getragen, hatte nach der Hinrichtung seines leßten Reiters nach
Und sie hat bei ihren Weihnachtsspielen und Ofterdramen Geistlichen nach der Kirche geführt, wo in üblicher Weise die auch den Humor, die Komit, die Satire walten lassen. In zahl Messe mit allem Bubehör in Szene ging, nur daß bei den reichen mittelalterlichen deutschen, französischen und anderer Antwortsstrophen des Chores das Eselsgeschrei Hinhan( Ya heißts Nationen Kirchendramen reden die Heiligen, ja Christus und heute) als Kehrreim angefügt wurde. Dazu kam ein halblateinisch, So erhielt sich und ward auch in den christlichen Kirchen Gottvater eine sehr sonderbar derbe Sprache, ja schimpfen und halbfranzösisch abgefaßter Lobgesang an Sire Asne( Herrn Esel), geübt das helle, zwerchfellerschütternde Ostergelächter, altheid- prügeln sich gegenseitig. Bei der Vorführung der Passions- den ein Erzbischof von Sens gedichtet haben soll. Während nischer Freudenausdruck über den Sieg von Licht und Leben geschichte wird Judas Ischariot , werden die Juden als dieser musikalischen Huldigung beugte alles Volk vor Sire Asne des guten Theiles des Jahres, welcher mit dem Fall der Richter und Mörder Christi gar arg verhöhnt nicht eben die nie, beim Amen des letzten Verses that dies auch Tyrannei des Winters beginnt. Lacht nur zu!" sagten bei sich in zarten Ausdrücken. Bekanntlich geht es auch dem Teufel und der besonders dazu abgerichtete Gefeierte. Statt der Entlassungss die klugen Priester, wer gulegt lacht, lacht am besten! Und das den Seinen schlecht genug zur Ergößung der zuschauenden christ. formel: Ite, missa. est!(@eht! Sie( die Gemeinde) ift ents werden wir sein!" gläubigen Gemeinde. laffen!) rief der Priester dreimal Ya, welchen Ruf das gesammte Und so geschah es. Man ließ das Volk sein Gespey" In einem Osterspiel wird der verschmigte Krämer, bei dem Bolk lebhaft im. Chor wiederholte. treiben, wie man ehedem sagte, auch an heiliger Stätte, mit die Weiber Spezereien taufen, um sie an Chrifti Grab zu bringen, Die beiden neutestamentlichen Esel, der Chrifti beim Todes. Wigen und Neckreden, Schlamperlieblein und Zänzen, um der zu einer kompletten Luftspielfigur ausgestaltet. Er berichtet seine ritt nach Jerusalem und der Mariens, den sie auf Reisen, naments Osterfreude desselben sicher zu sein. Und als man die Spaß- Echelmenstreiche und geräth mit seinem Weibe in Zant und lich auf der Flucht nach Egypten benutte, bekamen bald eine macher Faßmänner" oder" Freihartstnaben" zum Tempel Handgemenge. alttestamentliche Nebenbuhlerin in der redenden Eselin des Bileam, hinausgeworfen hatte, da bestieg der Geistliche die Kanzel, um Aber auch die Heiligen werden nicht verschont. In den die um die Weihnachtszeit neben anderen Weissagern von Chriſti höchst selbst deren Amt zu übernehmen, luftige Ostermärlein Weihnachtsspielen ist Josef, um sein Vaterverhältniß zu Christus Zukunft in einem firchlichen Schauspiel auftrat. Die Reden der zu berichten, wobei es fein Streben war, das möglichst recht unwahrscheinlich zu machen, meist eine halblächerliche Eselin übernahm ein zwischen den Beinen derselben versteckter größte Gelächter zu erzielen. war sehr nüßlich Berson, alt, hüftelnd, podagramatisch was durchaus nicht Briefler. für sein Renommee, seinen Einfluß bei ernstem Thun , hinderte, daß die über ihn lachenden Zuschauer mit tiefer Innüglich auch für seinen Opferstock oder Klingelbeutel. brunft zu ihm beteten um seine Fürsprache und Hilfe. Man war im Mittelalter nicht so nervös empfindlich wie Ebenso tritt Petrus , der Fels, auf den ja Chriftus seine heute, und man meinte, was eine recht gesunde Religion sei, die Kirche bauen zu wollen erklärte, oft genug als humoristische Figur müffe auch einen Puff vertragen fönnen. Daß man im Ernst- auf. Die dreimalige Verleugnung seines Herrn, sein cholerischer fall feinen§ 166 brauchte, dessen war man sicher. Es ging ja Eifer, mit dem er den Malchus, einen der auf Chriftus fahndenden auch fo"! Und ist es vom Standpunkt eines Gottes Knechte, tödten will und ihm ein Ohr abbaut, geben Anlaß gläubigen nicht geradezu eine Blasphemie, seinen All zur Kritik. In einem Ofterspiel erhalten er und Johannes die mächtigen, Allgütigen u. f. w. mit menschlichen Gesetzes Nachricht von Chrifti Auferstehung durch die Weiber, die vom paragraphen, Knütteln und Bütteln schüßen, vertheidigen und leeren Grabe kommen. Da machen sie einen Wettlauf dahin, rächen zu wollen? Lebensgemeinschaften mit einer starten, der darauf berechnet ist, die Zuschauer zum Lachen zu bringen. lebendigen Religiosität brauchen solche Mothbehelfe nicht, diese Petrus humpelt, kann nicht schnell fort, strauchelt und trinkt zuzeigen also eigentlich nur, wie schwach es um diese Sache be- weilen aus einem Taschenfläschchen, um sich zu stärken. ftellt ist. Und welche gewagten Aeußerungen und Wendungen finden Im Gefühl ihrer Kraft laffen staatliche und kirchliche Träger sich in den uns erhaltenen Predigten! Die größten Prediger der Gewalt die Leute reden, ja selbst raisonniren und spotten, von den Kirchenvätern an bis auf Luther , ja noch weiter ins wie das die Menschheitsgeschichte seit Jahrtausenden beweist. 17. Jahrhundert herein wären heute vor unserem gesegneten Wo es aber mit der Gesundheit bergab geht, tritt die Furcht auf,§ 166 des Strafgesetzbuches nicht sicher.
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In Cambrai trat an ftelle des wirklichen Esels ein ges malter. Als die alte Naivetät des Mittelalters in Religionsdingen schwand, begannen mehrere Bischöfe gegen die Gſelsfeste als einen heidnischen groben Unfug" zu donnern, was nichts half, denn erst ein Parlamentsbeschluß beseitigte den Brauch( zu Dijon 1552).
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Ernster angelegte Päpste hatten schon seit 688 die Esels. oder Narrenfeste vergeblich verflucht und verboten, welche von anderen, z. B. von der theologischen Fakultät der Pariser Universität, in Echutz genommen wurden.
Summa Summarum: Geistliches und Weltliches waren im Mittelalter nicht zu trennen, durchdrangen einander aufs innigfte. Erft hatte die Kirche vom Weltlichen geborgt, was ihr dienlich schien, dann mußte sie wieder herleihen. Das ging nun immer hin und wieder. Sang der Bursch auf der Beche : Der liebste Buhle, den ich han, Der leit beim Wirth im Keller!- so sangen die Frommen:
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Die Melodie zur Marsellaise der deutschen Reformation", Luther's Psalmenumschreibung: Ein fefte Burg", foll ursprünglich ein alter Landsknechtsmarsch fein.
daß das bischen Macht umgeredet und umgelacht werden könnte. Und merkwürdigerweise giebt es in deutschen Gauen wohl So war's nicht in der Kirche des Mittelalters mit seinem wenig Richter, die auf grund dieses Paragraphen verurtheilen robusten Köhlerglauben, mit dem man Berge versehen konnte. und welche nicht als Studenten den lieblichen Komment der SaufDen grimmigsten Spötter gegen den äußeren Leib der Kirche, meffe zu unzähligen Malen exekutivt hätten. ihre Personen, Aemter und Einrichtungen NB. nie gegen die Burleste Verzerrung bemächtigte sich der heiligen Zeremonien zu „ Lehre!" François Rabelais hat man auch im 16. Jahr- und Bräuche im Komment der Handwerksburschen und Studenten, hundert nicht verbrannt; er starb als wohlbestallter Pfarrer zu der fahrenden Schüler und Landsknechte. Das Vaterunser ward Meudon bei Paris . umgedichtet, auf geistliche Melodien Spottlieder, Liebeslieder und Mag es paradox flingen, ich behaupte, daß eine start gläubige Bechgefänge übertragen. Volksmehrzahl da sein muß, wo ein Wig auf Kosten der Religion Das Heiligste war nicht sicher vor dieser Begeisterung für zünden oder gar aufreizend wirken soll. Darum sind die plumpen ausgelassenste Fröhlichkeit. Man denke nur an die Efels- und Religionsspöttereien heutigen Tages geradezu Wasser auf die| Narrenfeste.
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Das wichtigste aber bei der ganzen Geschichte ist, daß die schärfften Angriffe gegen Religion und Kirche allzeit zuerst von deren Dienern ausgingen oder veranlaßt wurden, wie jeder Kenner der Geschichte M. W. weiß.
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